Patrick Kamber 22. März 2006 Raphael Murri 22. März 2006 ...

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4 Polizeifahrzeuge für Sondereinsätze
Mannschaftstransportfahrzeuge mit Längsbänken wurden auf Basis verschiedener Fahrzeuge erstellt. Sie dienen
einerseits zum Transport von voll ausgerüsteten Polizisten zu Einsatzorten und andererseits zum Verschieben
von Personal zu Ausbildungsorten oder weiter gelegenen Einsatzorten. Bei den Transporten mit voll
ausgerüsteten Polizisten sind aufgrund der Ausrüstung die Platzverhältnisse stark eingeschränkt. Diese
Transporte können unter erschwerten Bedingungen und unter Zeitdruck erfolgen.
Beim Transport von voll ausgerüsteten Polizisten zu
Einsatzorten leidet natürlich die Effektivität des
Sicherheitsgurtes oder Beckengurtes. Durch das
Tragen von dicken Jacken, Schutzwesten usw. werden
im Falle einer Kollision mehrere Lagen weichen
Materials zusammen- oder weggedrückt, bevor die
Gurte die volle Wirkung entfalten können.
Die Schutzbekleidung ist weder für eine effiziente
Energieumwandlung im Falle eines Unfalls ausgelegt
noch steht damit genügend Verzögerungsweg zur
Verfügung.
Abb. 5 Voll ausgerüstete Polizisten auf Längsbank.
Mit Hilfe der Schutzbekleidung kann die partielle Krafteinleitung in Körperbereiche grossflächiger abgestützt
erfolgen. Die Schutzbekleidung ersetzt auf keine Art und Weise die Schutzwirkung eines Beckengurtes.
Es ist nachvollziehbar, dass während extremen Situationen der Sicherheitsgurt durch Anlegen und Ablegen einen
flüssigen Ablauf eines Einsatzes stören kann. Dafür hat die Polizei allenfalls durch die polizeiliche Generalklausel
die Möglichkeit, auf den Einsatz der Sicherheitsgurte zu verzichten, obwohl genau bei diesen Einsätzen das
grösste Gefahrenpotential besteht und ein sichern der Insassen durch angurten umso wichtiger und sinnvoller
wäre.
Die Armee verwendet zum Verschieben ihres Personals mit viel Ausrüstung konsequenterweise Anhänger. Die
Polizei könnte durch getrennten Transport der Ausrüstung auf weitere ungesicherte Fahrten verzichten.
4.1.1 Empfehlung Befreiung der Ausrüstpflicht von Beckengurte in Fahrzeugen für Sondereinsätze
Die Ausnahmen bezüglich Gurttragpflicht bei Sondereinsätzen sind allenfalls durch die polizeiliche
Generalklausel abgedeckt. Trotzdem muss das benützen der Sicherheitsgurte aus sicherheitstechnischer Sicht
auch unter den erschwerten Bedingungen unbedingt empfohlen werden.
Die Ziele des Sicherheitsgurts: Schützen des Insassen selbst, Reduktion der Verletzungsgefahr von
Drittpersonen und verringern des Reaktionsverzugs würden durch das Angurten von mitfahrenden Insassen alle
erreicht. Durch gezielte Schulung des Personals könnte das Verständnis für den Nutzen der Sicherheitsgurte,
auch bei Sondereinsätzen, erreicht werden.
Im VBS werden die materialbedingten reduzierten Platzverhältnisse auf Einsatzfahrten dadurch verbessert, indem
das Material auf einem Anhänger transportiert wird. Feuerwehren haben teilweise technisch aufwändige
Lösungen realisiert, um ihr Personal auch in Ausrüstung sichern zu können.
Für Fahrzeuge älteren Jahrgangs, welche gegen Ende der vorgeschriebenen Nachrüstperiode aus dem Verkehr
genommen werden oder für Fahrzeuge, welche vorwiegend für Sondereinsätze verwendet werden, ist eine
Ausnahmeregelung analog derjenigen des VBS für die Puch und Bucher DURO / MB Sprinter denkbar
(Schreiben VBS im Anhang).
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