Flyer Bestatter WhisperVonSoul
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Feedback zum Mitnehmen!<br />
Empfehlungen von betroffenen Eltern<br />
zur Bestattung eines Kindes<br />
Im Kontakt mit den <strong>Bestatter</strong>n unserer Kinder haben wir positive aber<br />
leider auch viele negative Erfahrungen gemacht. Wir wünschen uns<br />
sehr, dass andere Eltern keine negativen Erlebnisse haben müssen,<br />
wenn sie ihr Kind zu Grabe tragen.<br />
Die Tatsache „mein Kind ist tot“ lässt Eltern erstarren! Sie sind von<br />
einer Minute auf die andere hilflos! Sie wissen so vieles nicht, sie sind<br />
nicht dazu in der Lage den Abschied von ihrem Kind zu „organisieren“.<br />
Sie sind auf Hilfe angewiesen!<br />
Auf Menschen, wie Sie!<br />
Whisper von Soul e.V.
Im Folgenden haben wir zusammengestellt, was uns wichtig war bzw.<br />
wichtig gewesen wäre, hätten wir es denn gewusst<br />
Be-Greifen<br />
Es ist enorm wichtig, dass Eltern / Familien ihr verstorbenes Kind<br />
sehen!<br />
Wir sind uns sicher, dass Sie auch bei Versehrtheit einen Abschied am<br />
offenen Sarg ermöglich können.<br />
... auch das müssen Eltern wissen:<br />
Es gibt die Möglichkeit, sich von seinem Kind daheim zu<br />
verabschieden – sprechen Sie darüber!<br />
Sagen Sie bitte den Eltern, dass ihre Kinder ihre Lieblingskleidung<br />
tragen dürfen!<br />
Beziehen Sie die Eltern ein und fragen Sie die Eltern, ob sie ihr Kind<br />
selbst waschen, einölen und / oder eincremen möchten!<br />
Fragen Sie die Eltern, ob sie ihr Kind selbst einkleiden möchten.<br />
Fragen Sie die Eltern, ob sie Fuß-, Hand- oder Fingerabdrücke ihres<br />
Kindes haben möchten.<br />
Haarsträhnen dürfen abgeschnitten werden, wenn die Eltern das<br />
wünschen!<br />
Das Kind kann in seiner Lieblingsbettwäsche, Lieblingsdecke liegen.<br />
Särge und Urnen können Eltern / Geschwister / Freunde bemalen.<br />
Fragen Sie bitte, ob es Geschwisterkinder gibt. Diese sollten<br />
einbezogen werden.<br />
Sagen Sie den Eltern bitte, dass sie ihrem Kind etwas im Sarg mit auf<br />
seine Reise geben können!
Wichtig, geben Sie den Eltern die Möglichkeit, ihrem Kind im<br />
Aufbahrungsraum nah zu sein, wann immer sie es wollen.<br />
Sprechen Sie an, dass auch Eltern, Angehörige oder Freunde des<br />
verstorbenen Kindes ein paar Worte während der Beerdigung sagen<br />
dürfen.<br />
Sagen Sie den Eltern bitte, dass sie die Musik ihrer Wahl spielen<br />
dürfen.<br />
Fragen Sie bitte die Angehörigen, ob sie den Sarg oder die Urne selbst<br />
zum Grab tragen möchten.<br />
Weisen Sie bitte darauf hin, dass die Angehörigen beim Schließen des<br />
Grabes dabei sein oder sogar selbst mitmachen dürfen.<br />
Zum Ende der Verabschiedung können Luftballons steigen gelassen<br />
werden.<br />
Sagen Sie den Eltern, dass sie Fotos von der Beerdigung bekommen<br />
können. Auch wenn die Eltern dies nicht wünschen, verwahren Sie die<br />
Fotos auf, es ist sehr gut möglich, dass sich die Eltern umentscheiden.<br />
Das kann auch sehr viel später sein.<br />
Sagen Sie den Eltern, dass die Möglichkeit besteht, ein Foto von ihrem<br />
verstorbenen Kind zu bekommen. Für Angehörige, die nicht bei einer<br />
offenen Aufbahrung Abschied nehmen können oder möchten, mag das<br />
Foto vielleicht (viel) später eine wichtige Erinnerung sein.<br />
Die Grabwahl ist wichtig! Weisen Sie bitte eventuell auch mehrmals<br />
darauf hin, welche Grabstellen NICHT verlängerbar sind.<br />
Bieten Sie den Eltern bitte mehrere Grabstellen an. Lassen Sie ihnen<br />
Zeit sich zu entscheiden. Auch diese Entscheidung ist nicht mehr zu<br />
ändern!<br />
Bieten Sie den Eltern an, dass sie die Kleidung ihres Kindes<br />
bekommen können, wenn diese in Ihrem Besitz ist.<br />
Trauerkarten können sehr individuell gestaltet werden und auch anders<br />
aussehen als beim Tod eines erwachsenen Menschen. Sprechen Sie<br />
mit den Eltern darüber.
Wie Eltern die Bestattung ihres Kindes im Nachhinein empfinden<br />
„Mir wurde leider abgeraten, mich von meinem Sohn zu verabschieden, ihn noch<br />
einmal zu sehen, zu streicheln, zu küssen, ihm zu sagen: ‚Ich liebe dich’. Damals<br />
hatte ich nicht die Kraft es durchzusetzen, heute ist es zu spät! Ich habe lange Zeit<br />
nicht glauben können, dass es tatsächlich mein Kind war, was da zu Grabe getragen<br />
wurde. Heute weiß ich, dass die Verabschiedung mir gut getan hätte, wichtig für<br />
mich gewesen wäre, mir in meiner Trauer geholfen hätte. Ich wurde leider nicht<br />
gefragt, ob ich die Kleidung meines Sohnes haben möchte. Heute weiß ich, wie<br />
wichtig dies für mich gewesen wäre. Es ist der Beweis, dass es tatsächlich mein<br />
Kind war, was verstorben ist.“ Nadja Salzberg<br />
„Ich weiß nicht, ob die <strong>Bestatter</strong> mich noch gefragt hätten - als ich unschlüssig und<br />
stock-steif vor den holzfarbenen, traurig unbunten Särgen stand. Irgendwo hatte ich<br />
gelesen, man kann Särge bemalen. Ich bin glücklich, gefragt zu haben: für Kikis<br />
pinkfarbenen Sarg. Fotos von der Verabschiedung wollte ich nicht - heute würde ich<br />
sie gerne haben wollen. Leider gehören Fotos nicht als Standard in die Unterlagen<br />
eines jeden <strong>Bestatter</strong>s. Mein Fazit zur Verabschiedung meines Kindes: Das hat Kiki<br />
gefallen! Und ja - ich bin zufrieden, wenn ich daran zurückdenke!“ Kerstin Walter<br />
"Diktieren Sie nicht den Standard. Ich hätte mir eine Beerdigung im engsten Kreise<br />
gewünscht und bekam sie nicht, da es nicht üblich wäre. Wir lebten in einer<br />
kleineren Stadt in Oberbayern. Ich ließ mich davon leiten und ertrug viele<br />
Menschen an meiner Seite, die ich weder kannte noch jemals wieder gesehen<br />
habe." (anonym)<br />
„Ich bin dankbar, dass uns jede Frage ehrlich und mit viel Geduld beantwortet<br />
wurde. Unser <strong>Bestatter</strong> nahm sich sehr viel Zeit und jeder Wunsch wurde versucht<br />
umzusetzen. Ich hätte gern Hand- und Fußabdrücke, wusste aber nicht, dass dies<br />
geht. Die Beerdigung von unserem Liam war wie ein Kindergeburtstag und das macht<br />
mich für seinen letzten Weg sehr glücklich. Ich bin dankbar für die tolle Betreuung.“<br />
Kati Chawla<br />
„Ich würde im Nachhinein nichts anders machen. Wir hatten einen super <strong>Bestatter</strong>.<br />
Man macht sich ja vorher nie über so etwas Gedanken und ich konnte mir auch<br />
keine machen, als es nun so weit war ... All die Ideen brachten der Redner und der<br />
<strong>Bestatter</strong> ein. Was mir ganz wichtig war, wir gestalteten den Sarg und dieser sah<br />
dann aus wie eine bemalte und beklebte bunte fröhliche Kiste.“ Susi Roth<br />
„Viele sagten (auch der <strong>Bestatter</strong>) ‚Behalten Sie Ihren Sohn so in Erinnerung. Schauen<br />
Sie sich ihn nicht noch einmal an!’ Das ist grundfalsch. Noch heute nach über 36<br />
Jahren bereue ich sehr, dieser Empfehlung gefolgt zu sein. Der <strong>Bestatter</strong> sollte auch<br />
darauf achten, dass die Kleidung des Toten KOMPLETT ist. Der Gedanke, etwas<br />
vergessen zu haben, lässt mich nicht los - bis heute nicht.“ Inge W.<br />
Whisper von Soul e.V.<br />
http://whispervonsoul.blogspot.de/