Anne Weigel_Arbeitsproben 2015

6.
geschichte :
kiki und kuru
ie sie das geschafft hatte, konnte sie selbst nicht begreifen.
Sie weiß nur, dass sie sich dabei die Haut ihrer Beine
und Arme an der knorrigen Rinde des Baumstammes
ordentlich aufgeschürft hatte.
Aber sie hatte gar keine Zeit gehabt über den
Schmerz nachzudenken. Sie hatte genug damit zu
tun gehabt, sich an dem Ast, an dem sie hing, festzuklammern
und nicht herunterzufallen, während sie von
oben in den offenen Schlund des Hundes schaute, der wild
knurrend und auf den Hinterbeinen hüpfend versuchte einen
Teil von ihr zu erwischen. Dabei fletschte er seine scharfen
gelben Zähne und streckte ihr die rosafarbene Zunge entgegen,
während der Speichel seitlich aus den Mundwinkeln herunter lief.
Wie gern hätte er wohl die ganze Kiki zum Abendessen
verschlungen!
Und „schnapp“ hätten die Eltern keine Kiki mehr
gehabt.