Anne Weigel_Arbeitsproben 2015
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iki sitzt abends aufrecht in ihrem Bett<br />
und wartet ungeduldig auf ihre Mutter.<br />
Den ganzen langen Tag über haben sie<br />
sich nicht gesehen. Kiki hat soo viel zu<br />
erzählen: Das Schreckliche, was ihr auf<br />
dem Heimweg von der Schule passiert<br />
ist, davon muss sie ihrer Mutter jetzt,<br />
sofort erzählen. Sie kommt sich vor<br />
wie ein Luftballon kurz vor dem Platzen.<br />
Wo bleibt denn nur die Mutter?<br />
Der Vater musste ja mal wieder auf Geschäftsreise und<br />
käme erst übermorgen wieder, hatte er ihr beim Frühstücken<br />
mitgeteilt und ihr einen dicken Abschiedskuss<br />
auf die Wange gedrückt. Und weg war er!<br />
Kiki zittert noch am ganzen Körper, wenn sie an den<br />
Moment zurückdenkt als ES passierte.<br />
Als der riesengroße, zottelige Hund plötzlich hinter<br />
einem Busch auftauchte und laut bellend hinter ihr<br />
herlief. Vor Schreck hatte ihr Herz fast aufgehört zu<br />
schlagen um gleich darauf, schnell wie ein Trommelwirbel,<br />
loszulegen “Tam tara tam tara tam!” Dann<br />
setzten sich auch ihre Füße in Bewegung und trugen<br />
sie so schnell sie konnten „Trabtrab trabtrab trabtrab!“<br />
blindlings, irgendwohin, nur weg von dem kläffenden<br />
Köter. Hinter sich spürte sie schon den heißen Atem<br />
des wütenden Tieres und dann, wie es ihren Rockzipfel<br />
mit seinen Zähnen zu fassen versuchte. „Hilfe!“<br />
Kiki stieß einen gellenden Schrei aus und tatsächlich;<br />
wie aus dem Nichts tauchte ein rettender Baum vor ihr<br />
auf. Mit einem tollkühnen Sprung bekam sie einen herunterhängenden<br />
Ast des Baumes zu packen und zog<br />
sich mit letzter Kraft hoch.