Kampfsport

XVIII. Internationales Boxturnier um den Chemie-Pokal
Die 12 Turniersieger stellen sich den Bildreportern. Vorn von links: Emilio Paisan, Jose Luis
Fermin (beide Kuba), Dieter Berg, Marco Rudolph und Andreas Zülow. Stehend von links:
Axel Schulz, Torsten Schmitz, Andreas Otto, Siegfried Mehnert, Henry Maske, Sven Lange
und Ulli Kaden (alle DDR).
Die achtziger Jahre waren von packenden Zweikämpfen
der DDR-Mannschaft gegen die kubanischen Boxer geprägt.
Die Zuschauer standen vor Begeisterung auf den
Bänken. Beim X. Chemiepokal hatten sich die Zuschauerzahlen
auf über 30.000 geschraubt. Die Vorkämpfe
mussten teilweise in Dessau ausgetragen werden.
Hans-Joachim Brauske holte als erster Hallenser schon
bei der Erstauflage den Pokal. Ihm folgten viele große
Namen, wie Ottomar Sachse, „Siggi“ Siegfried Vogelreuter,
Detlef Marx, Siegfried Mehnert und Steven
Küchler (7 Siege in Folge). Zahlreiche Europameister,
Weltmeister und Olympiasieger gaben sich ein Stelldichein.
Zu nennen sind Henry Maske, Markus Beyer,
Zsold Erdei, Vitali Klitschko, Dariusz Michalczewski,
Sven Ottke, Chemiepokalsieger und spätere Weltmeister
im Profilager. Unvergessen sind die großen Kubaner
Teófilo Stevenson, der den Pokal 3 mal gewann,
Félix Savón, der 4 mal triumphierte und Ángel Espinosa
mit 3 Siegen.
Nach der Wende wechselten sich Höhen und Tiefen ab.
Die wirtschaftlich nicht mehr konkurrenzfähige chemische
Industrie versiegte als Finanzquelle. 1991 fiel
das Turnier aus. Wiederauferstehung feierte es 1992
als offizielles Qualifikationsturnier für die olympischen
Sommerspiele in Barcelona. Es wurde als Weltranglistenturnier
von der AIBA, des Weltverbandes des
olympischen Boxsports, anerkannt. 1998 wurde in der
Brandbergehalle in 2 Ringen zur gleichen Zeit geboxt.
1999 begann der „Boxerball“ im Maritim. Nach dem 2.
Ausfall 2010 rettet der KSC 08 mit Unterstützung des
Deutschen Boxsportverbandes das Turnier.
Seit 2015 veranstaltet der DBV das AAA-Turnier der
AIBA in Eigenregie, natürlich mit breiter Unterstützung
der regionalen Boxszene. Der Wettbewerb erholte sich
und schickt sich mit dem Umzug in die Ballsporthalle in
Halle-Neustadt an, wieder ein Turnier mit Massenpublikum
zu werden.
6 — 7