18 I <strong><strong>Pressbaum</strong>er</strong> mItteIlungen Dezember 2011 Raiffeisenbank Wienerwald Wienerwald Vorteilskonto » Ab dem 1. Tag möglich » Gratis Kontoführung » Gratis Buchungen » Wienerwald Vorteilssparbuch » Wienerwald Vorteilskredit mit Treue-Bonus Nähere Details erhalten Sie gerne von Ihrem Berater in der Raiffeisenbank Wienerwald. Stefan Burger Dipl. Tierarzt labor, Röntgen, Chirurgie, Hausbesuche Hauptstraße 9 3021 <strong>Pressbaum</strong> tel. 02233 52455 mobil 0664 165 85 31 burgerstefan44@gmx.at www.tierarztburger.at Ordiantion: mo - Fr 10.00 - 11.00 und 17.30 - 20.00 Sa 13.00 - 15.00 Wienerwald Raiffeisenbank Wienerwald Tel. 05 05 15 www.rbwienerwald.at info@rbwienerwald.at
Dezember 2011 GeseLLsCHaft uND sOZIaLes <strong><strong>Pressbaum</strong>er</strong> mItteIlungen <strong><strong>Pressbaum</strong>er</strong> mItteIlungen I 19 Krabbelstube <strong>Pressbaum</strong>: Das ParteIPOLItIsCHe eNDe eINes sOZIaLeN KONZePts ?? Die von Bürgermeister Schmidl Haberleitner in einer öffentlichen Sitzung versprochene gemeindeeigene Kinderbetreuungsstätte für Kinder zwischen einem und zweieinhalb Jahren ist vorläufig gescheitert. Genauer: Das bereits fertige und kurzfristig realisierbare Konzept wurde mit den Stimmen der ÖVP und der grünen abgelehnt, das Versprechen wurde beinhart gebrochen bzw. auf den nimmerleinstag verschoben. einzige Alternative, auf die man sich bei der ÖVP immer wieder beruft, ist eine private einrichtung für Kinder zwischen einem und zehn Jahren, die die eltern satte 450 euro im monat kostet und keine Krabbelstube ist. Wer sich das nicht leisten kann, muss sein Kind eben selbst betreuen und basta. Dieser Standpunkt bringt allerdings nicht nur die betroffenen eltern in Bedrängnis, sondern ist auch eine Kapitulation vor der Verantwortung, die eine gemeinde für ihre jüngsten Bürger übernehmen sollte. Sybille Zeisel hat eine internationale Kapazität in Sachen Pädagogik um ihre meinung gebeten und gefragt, was sie vom ÖVP-Konzept „mütter zurück an den Herd“ hält. faCHGereCHte betreuuNG: eIN muss für uNsere KINDer Angesichts zunehmender Brutalität unter Kindern und Jugendlichen stellt sich für viele die Frage, welche umwelt- oder erziehungsfaktoren dazu führen können, dass unser nachwuchs derartig entgleist. Die ursachen dafür liegen oft bereits in den ersten lebensjahren. eltern geben sich sicher alle erdenkliche mühe, ihre Kinder richtig zu erziehen. Selbst manchmal in einem milieu der Knappheit aufgewachsen, versuchen sie den Kindern alles zu bieten und sämtliche Probleme für sie zu lösen. In dem Bestreben, die Kinder möglichst „pädagogisch richtig“ zu betreuen, behandeln sie diese oft wie kleine erwachsene. Das heißt, gebote und Verbote werden erklärt, statt vorgelebt. es ist in der Fachpädagogik bekannt, dass die jungen erdenbürger in den ersten sieben lebensjahren ausschließlich durch nachahmung lernen. nicht das, was Sie zu den Kindern sagen, sondern das, was sie sind, ist für die Kinder Vorbild und hat auf sie Einfluss. Viele glauben auch, man müsse die Kinder viel beschäftigen, und sie mit meist nicht kindgerechtem Spielzeug überschütten. Sie wollen aber kindgemäß am Alltag des erwachsenen teilhaben und so das leben erlernen. Sie werden aber meist zu früh in entscheidungsprozesse mit eingebunden, in einem Alter, in dem sie die Konsequenzen der entscheidung nicht überblicken können. Sie haben noch keine Ahnung, was sie brauchen und was für sie gesund ist. Wie sollen sie da entscheiden können! Im späteren leben wirkt sich das oft als unsicherheit und entscheidungsunfähigkeit aus, die aus den gefühlen der Überforderung und der unfähigkeit in Aggression umschlagen kann. Innerhalb der ersten sieben lebensjahre sind die ersten drei von lebensbestimmender Bedeutung. In der gehirnforschung wie in der Psychologie ist bekannt, dass in den ersten drei lebensmonaten 90% aller Synapsen gebildet werden. Alle Begabungen, Fähigkeiten, aber auch Schwächen haben hier ihre grundanlage. In den ersten monaten und den drei Jahren danach kommt es nun darauf an, dass diese Anlagen richtig gefördert oder ausgeglichen werden. Die entwicklung aller Sinne, das heißt nicht nur der meist bekannten sechs Sinne, sondern aller zwölf, und dazu zählen u.a. lebenssinn, Ich-Sinn, eigenbewegungssinn, inneres und äußeres gleichgewicht, gehören pädagogisch gefördert. Dazu bedarf es fachkompetenter Betreuung. und dafür sind Wissen-, aber auch Zeit vonnöten, die keineswegs allen eltern in ausreichendem maß zur Verfügung stehen. Kinderkrippen stellten früher oft nur eine „Verwahrungsstelle“ für die Kinder dar, haben sich aber im laufe der Zeit dramatisch verbessert und bieten heute vielfach eine hochqualifizierte Betreuung durch speziell geschulte Fachkräfte. Viele glauben, dass in den ersten lebensjahren die hauptsächlichen Bedürfnisse der Kinder mit essen, Schlafen, Saubersein, erfüllt sind. Das gegenteil ist der Fall. Die Welt zu erkunden, zu erforschen, zu lernen wie sie funktioniert, sich darin zurecht zu finden, ist das oberste Bedürfnis. Dazu brauchen wir geschulte Fachkräfte, die genau wissen, was in welchem lebensalter wie an die Kinder heranzuführen ist. Die genaue Kenntnis der entwicklungsrhythmen (Piaget, R. Steiner u.a.), bildet die didaktische grundlage für die entsprechende Förderung. Unsere Kinder sind unsere Zukunft und haben Anrecht auf die bestmögliche Förderung durch entsprechend geschulte Fachkräfte. nur dann ist gewährleistet, dass in späteren Jahren Kinder und Jugendliche heranwachsen, die als freie und selbständige Menschen ihren Platz in der Gesellschaft finden. Irmgard Deissenberger Pädagogin und Dozentin leitung der Akademie HumAneum