04.03.2016 Aufrufe

Pörtschacher Illustrierte

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ÜBER DAS LAND<br />

EGGER-LIENZ / WALDE / BERG -<br />

Ein gemeinsames Ausstellungsprojekt von<br />

Werner Berg Museum, Bleiburg/Pliberk<br />

Museum Schloss Bruck, Lienz<br />

Museum Kitzbühel, Kitzbühel<br />

Albin Egger-Lienz Selbstbildnis<br />

mit Sportmütze,<br />

1923<br />

Foto: Tiroler Landesmusum<br />

Ferdinandeum<br />

Alfons Walde Selbstportrait,<br />

1913, ©VBK,<br />

Wien<br />

Werner Berg Selbstportrait,<br />

1936, ©Werner Berg<br />

Museum<br />

Die drei Maler Werner Berg (1904 – 1981), Albin Egger-<br />

Lienz (1868- 1926) und Alfons Walde (1891- 1958)<br />

verbindet über die unterschiedliche Herkunft und Geburtsjahrgänge<br />

hinweg eines: Das Arbeiten in Regionen<br />

abseits der Kunstzentren der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.<br />

Jeder der drei Künstler hat ein Werk hinterlassen,<br />

das weit über den Schaffensraum hinausreicht und<br />

über die eigene Lebenszeit hinaus wichtige und unübersehbare<br />

Positionen der österreichischen Moderne markiert<br />

die bis heute nachwirkt.<br />

werden hier in einer subjektiven Sicht auf die sozialen<br />

wie topografischen Gegebenheiten realistische Bilder der<br />

Regionen entworfen und damit auch der Blick auf ihre<br />

Landschaften und Menschen geprägt.<br />

Nach Ausbildungen und längeren Aufenthalten in den<br />

Kunstmetropolen Wien, München und Weimar haben die<br />

drei Maler ihr Werk angesichts der Landschaft und den in<br />

ihr lebenden Menschen in der künstlerischen Peripherie<br />

ländlicher Regionen weiterentwickelt. Berg auf seinem<br />

entlegenen Rutarhof im Südosten Kärntens, Egger-Lienz<br />

in Längenfeld und nach seiner Rückkehr aus Weimar ab<br />

1914 in St. Justina bei Bozen und Alfons Walde im touristischen<br />

Kitzbühel der 1920er und 30er Jahre.<br />

Das „Verwachsensein“ mit der Region drückt sich trotz<br />

unterschiedlichster Themen in einer Art „Poesie des Lokalen“<br />

aus und schwingt in den entstandenen Werken mit.<br />

Die Provinz, ihre Landschaft und ihre Menschen, ist<br />

das durchgängige Sujet. Dabei geht die Kunst von Albin<br />

Egger-Lienz, Alfons Walde und Werner Berg über eine unreflektierte<br />

und kritiklose Heimatkunst hinaus, alle drei<br />

Maler sind in ihren über jede provinzielle Vorstellung hinausreichenden<br />

Bildkonzeptionen für die österreichische<br />

Kunst der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu Klassikern<br />

geworden.<br />

In dem gemeinsamen Ausstellungsprojekt werden inhaltliche<br />

wie formale Aspekte des Werkes von Albin Egger-<br />

Lienz, Alfons Walde und Werner Berg den Sammlungsschwerpunkten<br />

der drei Museen entsprechend gezeigt.<br />

In Bleiburg ist dies der Typus des bäuerlichen Menschen,<br />

in Kitzbühel die Themen Wintersport und Landschaft und<br />

in Lienz Religion, Krieg und Porträt.<br />

Zudem wird in Schloss Bruck in einer eigenen Zusammenschau<br />

noch das große Thema aller drei Künstler gezeigt:<br />

Mensch und Landschaft.<br />

Die Provinz nicht als Thema, aber als Bühne für eine<br />

Kunst, die mit deren Motiven und Milieus spielt, verbindet<br />

alle drei Künstler. Und es ist im Wesentlichen, sieht<br />

man von Egger-Lienz Meerbildern ab, die alpine Landschaft,<br />

die die Szenarien bestimmt. Das Dargestellte gewinnt<br />

weitere Bedeutungen: Das „Wesenhafte“ der Region<br />

wird zum Ausdruck gebracht. Nicht idyllisch verklärt<br />

36 | PÖRTSCHACHER WÖRTHERSEE ILLUSTRIERTE | poertschacher.com

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!