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Leseprobe "Selina singt sich durch die Woche"

Leseprobe zu Georg und Birgit Bydlinskis "Selina singt sich durch die Woche" mit Illustrationen von Beate Fahrnländer

Leseprobe zu Georg und Birgit Bydlinskis "Selina singt sich durch die Woche" mit Illustrationen von Beate Fahrnländer

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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek<br />

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet <strong>die</strong>se Publikation<br />

der Deutschen Nationalbibliografie;<br />

detaillierte bibliografische Daten sind im Internet<br />

unter http://dnb.d-nb.de abrufbar.<br />

Neue Rechtschreibung<br />

© 2016 by Obelisk Verlag, Innsbruck – Wien<br />

Cover: Beate Fahrnländer<br />

Alle Rechte vorbehalten<br />

Druck und Bindung: Druckerei Theiss, A-9431 St. Stefan<br />

ISBN 978-3-85197--828-5<br />

www.obelisk-verlag.at


Birgit und Georg Bydlinski<br />

<strong>Selina</strong><br />

SINGT SICH DURCH DIE WOCHE<br />

Illustrationen von<br />

Beate Fahrnländer<br />

Obelisk Verlag


Montag<br />

„Kikeriki“, kräht mein Wecker.<br />

Er kräht nicht nur,<br />

er sieht auch aus wie ein Hahn<br />

und hat auf seinem Bauch <strong>die</strong> Uhr.<br />

Jetzt bin ich richtig wach.<br />

„Kikeriki sagt der Hahn –<br />

der Montag fängt schon lustig an!“,<br />

singe ich.<br />

Ich hüpfe aus dem Bett<br />

und wecke Mama, Papa und Florian.<br />

Maunzi muss ich nicht wecken,<br />

sie springt herbei<br />

und streicht um meine Beine.<br />

Ich gebe ihr Futter,<br />

und Papa macht das Frühstück.<br />

5


Mama will nicht aus dem Bett.<br />

Sie zieht <strong>sich</strong> <strong>die</strong> Decke<br />

über <strong>die</strong> Ohren.<br />

Ich kitzle ihre Fußsohlen.<br />

Da muss sie lachen,<br />

und ich singe:<br />

„Mama, komm aus dem Versteck,<br />

sonst zieh ich dir <strong>die</strong> Decke weg!“<br />

7


Bald sitzen wir alle<br />

um den Frühstückstisch.<br />

Jeder hat seinen Platz.<br />

Florian sitzt in seinem Hochstühlchen,<br />

Maunzi auf meinem Schoß.<br />

Plötzlich schleckt sie Milch<br />

aus meinem Müsli-Teller.<br />

Ihre kleine rosa Zunge<br />

ist jetzt ganz weiß.<br />

Papa schüttelt den Kopf,<br />

und ich singe:<br />

„Maunzi, das ist nicht dein Essen.<br />

Geh dein Katzenfutter fressen!“<br />

8


Florian kichert und spielt Katze:<br />

Er legt den Löffel weg<br />

und schleckt seinen Brei mit der Zunge.<br />

Mama findet das nicht lustig,<br />

ich schon.


Jetzt ist es Zeit für <strong>die</strong> Schule.<br />

Meine Freundin Sarah holt mich ab.<br />

Sie hat den selben Schulweg wie ich.<br />

Sie hängt <strong>sich</strong> bei mir ein und fragt:<br />

„Was singst du heute?“<br />

Ich denke kurz nach und fange an:<br />

„Kikeriki sagt der Hahn –<br />

der Montag fängt schon lustig an.<br />

Mama, komm aus dem Versteck,<br />

sonst zieh ich dir <strong>die</strong> Decke weg!<br />

Maunzi, das ist nicht dein Essen.<br />

Geh dein Katzenfutter fressen!<br />

Florian, du bist kein Kätzchen,<br />

jetzt klebt Brei auf deinem Lätzchen.“<br />

„Schön – jetzt kenn ich mich aus“,<br />

sagt Sarah.<br />

11


Dienstag<br />

Meine Lehrerin ist lieb und freundlich.<br />

Sie heißt Veronika<br />

und sieht aus wie eine Fee,<br />

zart und mit langen<br />

Haaren.


Sie begrüßt Sarah und mich<br />

und alle anderen Kinder.<br />

Dann machen wir einen Sesselkreis<br />

und wollen mit einem Lied beginnen.<br />

Ich platze heraus und singe:<br />

„Bei mir wackelt heut ein Zahn –<br />

der Dienstag fängt schon lustig an!“<br />

Veronika fragt:<br />

„Bei wem wackelt sonst noch ein Zahn?“<br />

Emma, Lena und Felix zeigen auf.<br />

Der große Moritz hebt<br />

beide Hände hoch und sagt:<br />

„Bei mir wackeln zwei!“<br />

Veronika lächelt und meint:<br />

„Dann passt <strong>Selina</strong>s Lied ja gut –<br />

singen wir es jetzt gemeinsam!“<br />

„Aber ich sing es zweimal“,<br />

sagt der große Moritz.<br />

13


Nach dem Sachunterricht<br />

ist endlich große Pause.<br />

Wir laufen in <strong>die</strong> Eingangshalle,<br />

und ich staune:<br />

Herr Pfeifhofer, unser Schulwart,<br />

kommt uns mit einem Riesenvorrat<br />

Klopapierrollen entgegen.<br />

Eine Rolle fällt ihm herunter.<br />

Sie fällt auf den Boden<br />

und rollt <strong>sich</strong> ab.<br />

Es sieht aus, als wollte sie<br />

vor Herrn Pfeifhofer flüchten,<br />

so schnell rollt sie <strong>durch</strong> <strong>die</strong> Halle<br />

in Richtung Ausgangstür.<br />

Jetzt führt ein weißer Klopapierweg<br />

<strong>durch</strong> <strong>die</strong> ganze Pausenhalle.<br />

Sarah streckt <strong>die</strong> Arme zur Seite<br />

und balanciert über das Papier.<br />

Emma, Lena und Felix<br />

und der große Moritz trippeln hinterher.


Viele Kinder aus allen Klassen<br />

machen mit, ich auch.<br />

Da fällt mir etwas ein,<br />

und ich singe:


„Der Weg ist heut aus Klopapier<br />

in der Pausenhalle hier!“<br />

Da höre ich Herrn Pfeifhofer lachen.<br />

„Diese Rolle verwenden wir nicht mehr“,<br />

sagt er und verteilt <strong>die</strong> anderen Rollen<br />

in den Schulklos.<br />

Jetzt ist Rechenstunde.<br />

Manche Kinder rechnen gerne,<br />

andere finden es anstrengend.<br />

Ich würde lieber singen,<br />

zum Beispiel:


„Rechnen tu ich nicht so gerne,<br />

lieber spuck ich Apfelkerne!“<br />

Aber das singe ich nicht laut,<br />

ich denke es mir nur,<br />

sonst ärgert <strong>sich</strong> Veronika.


Daheim warten Mama und Florian<br />

schon auf mich.<br />

Mama stellt eine Schüssel Spaghetti<br />

auf den Tisch und fragt,<br />

wie es in der Schule war.<br />

Da sing ich es ihr einfach vor:<br />

„Bei mir wackelt heut ein Zahn –<br />

der Dienstag fängt schon lustig an.<br />

Der Weg ist heut aus Klopapier<br />

in der Pausenhalle hier.<br />

Rechnen tu ich nicht so gerne,<br />

lieber spuck ich Apfelkerne.<br />

Spaghetti sind mein Leibgericht.<br />

Ohne Singen geht es nicht!“<br />

Mama nickt.<br />

19


Mittwoch<br />

Beim Frühstück sagt Mama zu mir:<br />

„Am Nachmittag muss ich mit Florian<br />

zur Kinderärztin impfen gehen.<br />

Möchtest du da vielleicht<br />

<strong>die</strong> Großeltern besuchen?“<br />

Ich freue mich auf Oma und Opa<br />

und singe los:<br />

„Heut fahr ich mit der Straßenbahn –<br />

der Mittwoch fängt schon lustig an!“<br />

„Ich bringe dich zur Haltestelle,<br />

und <strong>die</strong> Ameisen-Oma holt dich ab“,<br />

sagt Mama.<br />

Meine Großeltern<br />

wohnen in der Ameisengasse,<br />

deshalb nenne ich sie<br />

Ameisen-Opa und Ameisen-Oma.<br />

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