10.03.2016 Aufrufe

Bildungskoalition NGO - Projekt Schweizer Bildungsagenda 2030

Die Staats- und Regierungschefs haben sich am Gipfeltreffen der Vereinten Nationen im September 2015 auf eine globale Agenda 2030 zur nachhaltigen Entwicklung geeinigt. Mit dem Projekt Schweizer Bildungsagenda 2030 will die Bildungskoalition NGO zeigen, wie die Schweiz die Ziele der Agenda in Bezug auf ihre Bildungspolitik umsetzen kann und welche Herausforderungen damit verbunden sind. Die UN-Agenda für nachhaltige Entwicklung fordert in Ziel 4 eine inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung für alle. Die bildungspolitische Bedeutung der Agenda geht jedoch weit darüber hinaus. Mehr als die Hälfte der 17 vereinbarten Ziele haben einen direkten oder indirekten Einfluss auf die Bildungspolitik. Deshalb betont die Bildungsagenda 2030 der Bildungskoalition NGO gemeinsam mit der UN-Agenda die Notwendigkeit der transformativen Bildung für nachhaltige Entwicklung. Damit einher gehen ein Wertewandel, ein Verständnis für Handlungsoptionen und die Vermittlung von Nachhaltigkeitslösungen in einer partizipativen Art und Weise. Diese Transformation gelingt nur, wenn Bund, Kantone, Zivilgesellschaft, Sozialpartner und andere Akteure in Bildungspartnerschaften zusammenarbeiten. Der Bundesrat hat in seiner Strategie Nachhaltige Entwicklung 2016-2019 den Bezug zur UN Agenda hergestellt und in einer Roadmap deren Umsetzung geplant. Die Bildungskoalition NGO hat dazu Vorarbeit geleistet. Sie beschreibt die Herausforderungen und Defizite und zeigt konkrete Massnahmen auf. Insgesamt schlägt sie 22 Kernanliegen zur Umsetzung vor und richtet sich an Bund und Kantone, die in nahezu allen Politikbereichen mit einem Bildungsauftrag zur nachhaltigen Entwicklung konfrontiert sind.

Die Staats- und Regierungschefs haben sich am Gipfeltreffen der Vereinten Nationen im September 2015 auf eine globale Agenda 2030 zur nachhaltigen Entwicklung geeinigt. Mit dem Projekt Schweizer Bildungsagenda 2030 will die Bildungskoalition NGO zeigen, wie die Schweiz die Ziele der Agenda in Bezug auf ihre Bildungspolitik umsetzen kann und welche Herausforderungen damit verbunden sind.

Die UN-Agenda für nachhaltige Entwicklung fordert in Ziel 4 eine inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung für alle. Die bildungspolitische Bedeutung der Agenda geht jedoch weit darüber hinaus. Mehr als die Hälfte der 17 vereinbarten Ziele haben einen direkten oder indirekten Einfluss auf die Bildungspolitik. Deshalb betont die Bildungsagenda 2030 der Bildungskoalition NGO gemeinsam mit der UN-Agenda die Notwendigkeit der transformativen Bildung für nachhaltige Entwicklung. Damit einher gehen ein Wertewandel, ein Verständnis für Handlungsoptionen und die Vermittlung von Nachhaltigkeitslösungen in einer partizipativen Art und Weise. Diese Transformation gelingt nur, wenn Bund, Kantone, Zivilgesellschaft, Sozialpartner und andere Akteure in Bildungspartnerschaften zusammenarbeiten.
Der Bundesrat hat in seiner Strategie Nachhaltige Entwicklung 2016-2019 den Bezug zur UN Agenda hergestellt und in einer Roadmap deren Umsetzung geplant. Die Bildungskoalition NGO hat dazu Vorarbeit geleistet. Sie beschreibt die Herausforderungen und Defizite und zeigt konkrete Massnahmen auf. Insgesamt schlägt sie 22 Kernanliegen zur Umsetzung vor und richtet sich an Bund und Kantone, die in nahezu allen Politikbereichen mit einem Bildungsauftrag zur nachhaltigen Entwicklung konfrontiert sind.

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6 <strong>Schweizer</strong> <strong>Bildungsagenda</strong> <strong>2030</strong><br />

Ziel 4 der UN-<strong>Bildungsagenda</strong> <strong>2030</strong><br />

Sicherzustellen, dass<br />

Jugendliche und Erwachsene<br />

die für eine Beschäftigung<br />

oder Selbstständigkeit<br />

relevanten Kenntnisse,<br />

Fähigkeiten und Fertigkeiten<br />

erwerben.<br />

Herausforderungen in der Schweiz<br />

• Die statistischen Kenntnisse über die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen<br />

an ausserschulischen Aktivitäten fehlen, um deren Potential für die<br />

Gesundheit, die Gewaltprävention, für die Gestaltung öffentlicher Räume und<br />

für die Persönlichkeits-entwicklung besser zu nutzen. 6 Benachteiligte Jugendliche<br />

(u. a. mit Migrationshintergrund) sind bei ausserschulischen Aktivitäten<br />

untervertreten;<br />

• Personen ohne Berufsbildung sind einem erhöhten Risiko bezüglich Arbeitslosigkeit<br />

und Armut ausgesetzt. In der Schweiz verfügen 2012 658 000 Personen<br />

zwischen 25 und 65 Jahren über keinen Berufsabschluss 7 . Der Anteil der Ausbildungslosen<br />

nimmt bei über 60-Jährigen bis auf 21 % zu. Die durchschnittlichen<br />

Kosten der Ausbildungslosigkeit in Form von höheren Sozialausgaben<br />

und geringeren Sozialversicherungs- und Steuereinnahmen betragen pro Person<br />

rund Fr. 10 000.– pro Jahr 8 ;<br />

• Nach 10 Jahren Aufenthalt in der Schweiz sind 50 % der anerkannten Flüchtlinge<br />

(FL) und 70 % der vorläufig Aufgenommenen (VA) ohne Erwerbsarbeit.<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>Schweizer</strong> <strong>Bildungsagenda</strong> <strong>2030</strong><br />

4 Beitrag der Schweiz zur Erfüllung des UN Ziel 4<br />

11 Bund und Kantone verbessern über die Jugend-, Sport-, Musik- und Kultur- und<br />

Gesundheitsförderung die Zusammenarbeit der schulischen und ausserschulischen<br />

Arbeit mit dem Ziel, die Beteiligungsquote von Kindern und Jugendlichen<br />

zu erhöhen und den fairen Zugang von benachteiligten Jugendlichen zu<br />

Freizeit- und Integrationsangeboten zu fördern;<br />

12 Der bildungspolitische Handlungsbedarf bei Personen ohne Berufsbildung<br />

(PoBB) ist mit einer Viertelmillion PoBB zwischen 25 und 45 Jahren besonders<br />

hoch. 9 Bis in 10 Jahren sollen 50 000 PoBB über eine Berufsausbildung verfügen.<br />

Damit wird die PoBB-Quote von heute 12,6 % auf unter 10 % gesenkt. 10<br />

Die Bildungsangebote für Personen ohne Berufsbildung sind so angelegt, dass<br />

für die Teilnehmenden mit entsprechendem Potenzial der Zugang zu einem<br />

der Wege (A. QV ohne berufliche Grundbildung, B. Validierung, C. Reguläre<br />

berufliche Grundausbildung, D. Individuell vereinbarte Verkürzung, E. Spezielle<br />

Lehren für Erwachsene) geöffnet wird. 11<br />

Ziel 5 der UN-<strong>Bildungsagenda</strong> <strong>2030</strong><br />

Benachteiligungen aufgrund<br />

der Geschlechtszugehörig keit<br />

auf allen Bildungsstufen zu<br />

beseitigen und allen Menschen<br />

gleichberechtigten Zugang<br />

zu allen Bildungsstufen zu<br />

sichern, insbesondere benachteiligten<br />

und von Benachteiligung<br />

bedrohten Menschen.<br />

Herausforderungen in der Schweiz<br />

• Geschlechtsspezifische Ausbildungs- und Berufswahl: Junge Frauen wählen<br />

ihren Beruf noch immer aus einem deutlich kleineren Spektrum von Berufen<br />

aus als junge Männer und wählen auch häufiger kürzere Ausbildungen; 12 In<br />

typischen Frauenberufen ist der Verdienst geringer als in typischen Männerberufen;<br />

• Mit der Umsetzung der Behindertenrechtskonvention soll sichergestellt werden,<br />

dass Menschen mit Behinderungen eine echte Auswahl an beruflicher Bildung<br />

und Weiterbildung erhalten;<br />

6 NFP 52 Impulse für eine politische Agenda aus dem Nationalen Forschungsprogramm Kindheit,<br />

Jugend und Generationenbeziehungen, 2007<br />

7 KEK/CDC Consultants 2012: Förderung von erwachsenen Personen ohne Berufsbildung.<br />

8 BASS 2009, Thomas Fritsch u. a.: Die gesellschaftlichen Kosten der Ausbildungslosigkeit.<br />

9 KEK/CDC Consultants, 2012, Förderung von erwachsenen Personen ohne Berufsbildung<br />

10 KEK/CDC Consultants, 2012, Förderung von erwachsenen Personen ohne Berufsbildung<br />

11 KEK/CDC Consultants, 2012, Förderung von erwachsenen Personen ohne Berufsbildung<br />

12 Siehe Fachstelle für Gleichstellung von Frau und Mann des Kantons Zürich, Bereich Bildung,<br />

http://www.ffg.zh.ch/internet/justiz_inneres/ffg/de/bildung.html

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