2013 ferienhoch
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altes handwerk<br />
Die hübsche, junge Frau wirkt<br />
hier auf den ersten Blick wie<br />
ein Anachronismus, doch hantiert<br />
sie mit Werkzeug und Geräten,<br />
als wäre sie in der Werkstatt<br />
aufgewachsen. Ist sie<br />
eigentlich auch.<br />
Und manche haben den Laden auf diese<br />
Weise auch wieder verlassen, wenn sie ein<br />
wenig länger als geplant geblieben sind. Jetzt<br />
öffnet sich diese Tür und herein tritt Rudolf<br />
Ruech, der Grandseigneur der Ruech-Dynas -<br />
tie, Firmengründer und mit 89 Jahren zwar in<br />
Pension, jedoch Unruhestand. Denn seinen<br />
Arbeitsplatz hat er immer noch in der kleinen<br />
Werkstatt und täglich greift er zum Werkzeug<br />
für kleinere Reparaturen. Er tut es gerne, dazwischen<br />
gönnt er sich von Zeit zu Zeit eine<br />
Zigarette. „Die haben mir schon geschmeckt,<br />
da habt ihr alle noch in die Windeln gemacht“,<br />
stellt er klar. Rudolf Ruech ereilte das übliche<br />
Schicksal junger Männer, die zum falschen<br />
Zeitpunkt in voller Kraft standen: Wehrmacht,<br />
Gebirgsjäger, Russland, Kriegsgefangenschaft.<br />
Danach Neustart für das Leben nach<br />
dem Krieg: 1949 begann er als gelernter<br />
Schuster/Schuhmacher in Mieming, 1962 eröffnete<br />
er sein Geschäft. 1964 brannte alles<br />
ab und der junge Familienvater baute wieder<br />
auf. So gibt es das Schuhhaus Ruech in Barwies<br />
gegenüber der Pfarrkirche zur Heiligen<br />
Dreifaltigkeit „seit man denken kann“, wie es<br />
Klaus Ruech formuliert. Und es gibt kaum<br />
einen Fuß am Mieminger Plateau, der nicht<br />
zumindest einmal in einem Schuh aus diesem<br />
Hause steckte, denn die meisten KundInnen<br />
kommen immer wieder.<br />
Geschichte mit Zukunft<br />
Hauptgrund dafür ist die hohe Qualität der<br />
Arbeit bei Änderungen und Reparaturen<br />
sowie das Angebot an neuem Schuhwerk.<br />
„Wenn du Service und gute Marken bietest,<br />
kommen die Leute wieder und werden<br />
Stammkunden“, weiß Klaus Ruech um das<br />
Erfolgsrezept seines Betriebes, den er 1985<br />
vom Vater übernommen hat. Zum Service gehören<br />
neben Reparaturen, Neubesohlungen,<br />
Schuhanpassungen und vielem mehr auch