Microsoft_Word__BA_Aerfue
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Dr.-Ing. Horst Donat<br />
Programm zur Berechnung und Nachrechnung<br />
von ebenen druckgespeisten Führungselementen<br />
(Luftlagern)<br />
Jena 2007
September 2007<br />
Alle Rechte vorbehalten<br />
© 2007 Ingenieurbüro Dr.-Ing. Horst Donat<br />
Das Script und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt.<br />
Jede Verwertung in anderen als den gesetzlichen zugelassenen Fällen bedarf<br />
deshalb der vorherigen Einwilligung des Autors.<br />
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Adresse des Autors:<br />
Hermann-Löns-Str. 91<br />
07745 Jena
1<br />
Das Berechnungsprogramm AERFUE<br />
1. Allgemeine Bemerkungen zum Programm AERFUE<br />
Mit dem auf umfangreichen theoretischen und experimentellen Untersuchungen<br />
basierenden Programmsystem AERFUE (Abkürzung für „AERostatische<br />
FUEhrung“) /1/, /2/, /3/ ist sowohl die Dimensionierung ebener<br />
aerostatischer Führungselemente mit Rechteck- bzw. Kreisform als auch<br />
eine Nachrechnung gegebener Elemente möglich. Eingangsgrößen für die<br />
Dimensionierung einer aerostatischen Führung sind die vom jeweiligen<br />
Führungselement aufzunehmende Last F (unter Beachtung vorkommender<br />
Laständerungen), der zur Verfügung stehende Speisedruck p S sowie die zu<br />
realisierende, von der Fertigungsqualität der Führungsflächen abhängige<br />
und sich unter Nennlast F einstellende Spalthöhe h [h (3...4) f Form ,<br />
f Form = Summe der Formfehler beider Führungsflächen].<br />
Bild 1:<br />
Abmessungen und Bezeichnungen am Strömungsund<br />
Berechnungsmodell (rechteckförmige Führungselemente)<br />
Aus diesen Eingangsgrößen werden entsprechend der gewünschten geometrischen<br />
Relationen B/L, l/B (Bild 1 für Rechteckelement) bzw. R a /r 0<br />
(Bild 2 für Kreiselement) die Abmessungen B, L, l bzw. R a , r 0 des Führungselementes<br />
berechnet und sofort überprüft, ob das auf diese Weise<br />
festgelegte Abströmlängen-Spalthöhen-Verhältnis laminare Strömungsverhältnisse<br />
im Abströmspalt sicherstellt.
2<br />
Bild 2:<br />
Abmessungen und Bezeichnungen am Strömungsund<br />
Berechnungsmodell (kreisförmige Führungselemente)<br />
Ist das der Fall, wird die bei Nennlast und Sollspalthöhe erreichbare Steifigkeit<br />
sowie die theoretische Belastungsgrenze des Führungselementes<br />
und die zulässige, einen noch funktionssicheren Führungsspalt gewährleistende<br />
Maximallast bestimmt. Anderenfalls sind die geometrischen Relationen<br />
des Führungselementes zu korrigieren (Bild 3).<br />
Zu Realisierung der aus den fertigungstechnisch beherrschbaren Formfehlern<br />
der Führungsflächen abgeleiteten Sollspalthöhe ist es notwendig, den<br />
Luftmassestrom mit Hilfe von Einströmdrosseln (Düsen, Blenden) auf ein<br />
optimales Maß zu begrenzen (Bild 4). Das erfolgt mit der Festlegung der<br />
erforderlichen Anzahl an Einströmöffnungen zur Erzielung eines vernachlässigbaren<br />
Druckabfalls im Verteilerkanalnetz und der Bestimmung des<br />
optimalen Durchmessers der in den Einströmöffnungen zu installierenden<br />
Drosselelemente. Für ein so ausgelegtes Führungselement stellen die der<br />
Dimensionierung zugrunde gelegten Werte (Belastung F, Spalthöhe h)<br />
ebenfalls Optimalwerte dar, bei denen das jeweilige Führungselement eine<br />
größte Steifigkeit – die optimale Steifigkeit – erreicht (Bild 5).
3<br />
Start<br />
A uswahl der Elementeform<br />
R echteck / K reis<br />
Eingabe der Eingangsgrößen<br />
F opt<br />
, p s<br />
, h opt<br />
bzw. c opt<br />
, p s<br />
, h opt<br />
Festlegung der äußeren A bmessungen<br />
entsprechend gewünschter<br />
G eometrie B / L, l / B, bzw. R a<br />
/ r 0<br />
1500 < l / h < 3000<br />
ja<br />
nein<br />
Vorgabewerte ändern:<br />
a) p s<br />
reduzieren<br />
b) L / B bzw. R a<br />
/ r 0<br />
ändern<br />
c) F opt<br />
erhöhen<br />
N achrechnung der opt. Steifigkeit c opt<br />
Ermittlung der B elastungsgrenze F BG<br />
u. der zul. M aximallast F m ax<br />
Festlegung der erforderlichen A nzahl<br />
Einströmöffnungen<br />
B estimm ung des optimalen<br />
D rosseldurchmessers d opt<br />
B erechnung der Federkennlinie<br />
h = h (F)<br />
B erechnung des zul.<br />
K amm ervolumens V K zul<br />
A nzahl der Einströmöffnungen<br />
erhöhen<br />
V K zul<br />
> 0 ?<br />
nein<br />
Festlegung der M ikroverteilerkanalparameter<br />
ja<br />
V K ist<br />
> V K zul<br />
?<br />
nein<br />
Ermittlung des Luftverbrauchs<br />
des Führungselementes<br />
ja<br />
Stopp<br />
Bild 3:<br />
Programmablaufplan für die Dimensionierung aerostatischer<br />
Führungselemente
4<br />
Bild 4:<br />
Errechnete Weg-Kraft-Kennlinien eines Führungselementes<br />
für verschiedene Drosseldurchmesser (mit turbulenter<br />
Strömung)<br />
Bild 5:<br />
Berechnete Steifigkeiten eines Führungselementes<br />
für konstanten Drosseldurchmesser () und<br />
konstanten Luftspalt h = 7 µm (---------)
5<br />
Die statischen Eigenschaften eines aerostatischen Führungselementes werden<br />
durch seine Federkennlinie h = h (F) charakterisiert, die für einen vorzugebenden<br />
Belastungsbereich in definierten Lastschritten (10 Schritte – 11<br />
Werte) berechnet wird. Die Spalthöhe h ist dabei die einzig sich frei einstellende<br />
Größe, die das Gleichgewicht zwischen der Belastung und dem<br />
Druckprofil im Führungsspalt eines aerostatischen Elementes bewirkt. In<br />
einigen Fällen interessiert auch die Steifigkeit in Abhängigkeit von der Belastung.<br />
Deshalb wird gleichzeitig mit der Federkennlinie h = h (F) auch<br />
die Steifigkeitskennlinie c = c (F) ermittelt.<br />
Das Auftreten der pneumatischen Instabilität ist auf die Kompressibilität<br />
der Luft und die Speicherwirkung der Staukammern zurückzuführen. Zu<br />
deren Vermeidung sind deshalb kleine Kammervolumina und möglichst<br />
niedrige Speisedrücke zu verwenden. Außerdem wirkt sich die Realisierung<br />
großer Abströmlängen stabilitätsfördernd aus. Im Programmsystem<br />
AERFUE wird das zulässige Kammervolumen V K zul in Abhängigkeit von<br />
der Belastung ermittelt und daraus dessen Minimalwert im vorgegebenen<br />
Belastungsbereich bestimmt.<br />
Die Realisierung kleiner Kammervolumina macht einerseits kleine Kanalquerschnitte<br />
(Mikroverteilerkanäle) der schlitzförmigen Staukammern notwendig.<br />
Andererseits treten in zu klein bemessenen Kanalquerschnitten beträchtliche<br />
Druckabfälle auf, die das gewünschte Druckprofil im Führungsspalt<br />
nicht entstehen lassen. Bei der Festlegung der Kanalparameter wird<br />
davon ausgegangen, dass der Druckabfall im Verteilerkanalnetz kleiner als<br />
5% ist. Anschließend wird überprüft, ob das sich auf diese Weise ergebende<br />
Kammervolumen kleiner als der bereits ermittelte Minimalwert des zulässigen<br />
Kammervolumens ist. Ist das nicht der Fall, neigt das Führungselement<br />
zur pneumatischen Instabilität und es ist entweder die Anzahl der<br />
Einströmöffnungen zu erhöhen, der verwendete Speisedruck zu reduzieren<br />
oder das Verhältnis l/B bzw. R a /r o zu vergrößern und die Rechnung von<br />
vorn zu beginnen.<br />
Die Kenntnis des Luftverbrauchs der aerostatischen Führungselemente und<br />
damit der gesamten Führung ist die Voraussetzung für die Auswahl oder<br />
Projektierung einer ausreichend dimensionierten Pressluftanlage. In der<br />
Regel ist die Kenntnis des maximal möglichen Luftdurchsatzes für die Auslegung<br />
des Versorgungsaggregates ausreichend, der zum Schluss der Berechnung<br />
mit dem Programmsystem AERFUE ermittelt wird.
6<br />
2. Programminstallation<br />
Wenn Sie das Berechnungsprogramm AERFUE käuflich erworben haben,<br />
muss es zunächst auf ihrem Computer installiert werden.<br />
Das Programm AERFUE wird üblicherweise auf einer CD geliefert. Bitte<br />
legen Sie diese CD in das vorhandene Laufwerk ihres Computers ein. In<br />
dem Ordner AERFUE befindet sich unter anderen Dateien auch eine Datei<br />
namens setup.exe, auf die Sie bitte doppelklicken. Damit wird der Installationsvorgang<br />
des Programms AERFUE eingeleitet. Nach kurzer Zeit öffnet<br />
sich das Dialogfenster Anwendungsinstallation-Sicherheitwarnung. Durch<br />
Drücken des Buttons Installieren starten Sie nun endgültig den Installationsvorgang.<br />
Die Information „Unbekannter Herausgeber“ können Sie getrost<br />
ignorieren.<br />
Bild 6:<br />
Dialogfeld Anwendungsinstallation<br />
Nach Beendigung der Installation finden Sie das Berechnungsprogramm<br />
unter Start / Programme/ Dr.-Ing. Horst Donat/ AERFUE 3.0 (Bild 7)<br />
Es empfiehlt sich, eine Kopie des Programms AERFUE 3.0 durch Ziehen<br />
mit der rechten Maustaste auf dem Desktop abzulegen. Damit ist die Installation<br />
des Berechnungsprogramms erfolgreich abgeschlossen.<br />
3. Programmbedienung<br />
Nun kann die Nutzung des Berechnungsprogramms AERFUE beginnen.<br />
Ein Doppelklick auf das gerade auf dem Desktop abgelegte Programmsinnbild
7<br />
Bild 7:<br />
Ablegen einer Kopie des Berechnungsprogramms AER-<br />
FUE auf dem Desktop<br />
startet das Berechnungsprogramm. Sie sollten nun für ca. zwei Sekunden<br />
den Begrüßungsbildschirm (Bild 8) sehen, der Auskunft über die Programmversion,<br />
den Autor und den Zeitpunkt der Veröffentlichung gibt.<br />
Bild 8:<br />
Begrüßungsbildschirm<br />
Anschließend erscheint das Dialogfeld Benutzeridentifikation und Aufgabenauswahl.<br />
Hier muss sich unter 1.) der Programmnutzer mit seinen Namen<br />
eintragen und das ihm mitgeteilte Kennwort eingeben. Wird eine der<br />
beiden Eingaben vergessen oder ist das Kennwort falsch, meldet sich das
8<br />
Programm mit einem Hinweis. Ohne richtiges Kennwort ist keine Nutzung<br />
des Programms möglich.<br />
Bild 9:<br />
Dialogfeld Benutzeridentifikation und Aufgabenauswahl<br />
Unter 2.) wählen Sie bitte aus, ob eine Berechnung oder eine Nachrechnung<br />
durchgeführt werden und ob ein Führungselement mit Rechteck- oder<br />
Kreisform berechnet werden soll. Im oben gezeigten Beispiel ist die Berechnung<br />
eines kreisförmigen Führungselementes ausgewählt (Bild 9).<br />
Ist die Entscheidung getroffen, ist die Betätigung des Start-Buttons notwendig.<br />
Jetzt öffnet sich das Dialogfeld Eingabewerte, dass die Eingabe der für die<br />
Berechnung notwendigen Eingangsgrößen ermöglicht.<br />
Eingangsgrößen für die Dimensionierung einer aerostatischen Führung<br />
sind, wie bereits zu Beginn des Abschnitts erwähnt, die vom jeweiligen<br />
Führungselement aufzunehmende Last F (unter Beachtung vorkommender<br />
Laständerungen), der zur Verfügung stehende Speisedruck p S sowie die zu
9<br />
realisierende, von der Fertigungsqualität der Führungsflächen abhängige<br />
und sich unter Nennlast F einstellende Spalthöhe h<br />
[h (3...4) f Form , f Form = Summe der Formfehler beider Führungsflächen].<br />
Die aufzunehmende Last F wird in das Eingabefeld F opt , die gewünschte<br />
Spalthöhe h in das Eingabefeld h opt und der Speisedruck p S in das Eingabefeld<br />
p S / p a eingetragen. Zu beachten ist, dass der Speisedruck p S immer als<br />
Absolutdruck und nicht als Überdruck einzutragen ist. Um keine Missverständnisse<br />
aufkommen zu lassen, wird deshalb zur Eingabe der dimensionslosen<br />
Größe p S / p a aufgefordert.<br />
Bild 10:<br />
Dialogfeld Eingabewerte mit dem Ergebnisfeld Erreichbare<br />
Werte<br />
Sind die genannten Werte eingetragen, wird der Berechnen-Button gedrückt<br />
und damit die Berechnung der für das aerostatisches Führungselement<br />
charakteristischen Werte optimale Steifigkeit c opt , die praktisch sinnvolle<br />
maximale Belastung F max und die theoretisch gegebene Belastungsgrenze<br />
F BG – unabhängig von der konkreten Festlegung geometrischer Relationen<br />
– veranlasst. Allerdings ist dazu die Realisierung einer bestimm-
10<br />
ten Führungs- bzw. Lagerfläche, der effektiven Führungsfläche A eff , erforderlich.<br />
Zur Information für den Programmnutzer wird auch der dann innerhalb<br />
des Verteilerkanalnetzes herrschende optimale Kammerdruck p K opt<br />
angegeben.<br />
Ist der Programmnutzer mit den erreichbaren Werten nicht zufrieden, können<br />
die Eingabewerte verändert und die Berechnung erneut durchgeführt<br />
werden. Treffen die erreichbaren Werte jedoch die Erwartungen des Anwenders,<br />
sollte er das mit dem Drücken des OK-Buttons quittieren. Daraufhin<br />
öffnet sich das Dialogfeld Berechnung: Geometrische Relationen<br />
für das jeweils gewählte Führungselement.<br />
Bild 11:<br />
Dialogfeld Berechnung: Geometrische Relationen<br />
(Kreisform)<br />
Da wir uns im vorgestellten Beispiel im Dialogfeld Benutzeridentifikation<br />
und Aufgabenauswahl für ein kreisförmiges Führungselement entschieden<br />
haben, wird auch das zugehörige Dialogfeld für kreisförmige Führungselemente<br />
aufgerufen. Als erstes ist das Verhältnis von Außen- zu Spalteintrittsradius<br />
R a / r 0 zu wählen. Eine entsprechende Empfehlung für deren<br />
Größe wird in Abhängigkeit vom Speisedruck p S im Dialogfeld gegeben.
11<br />
Im vorliegenden Fall p S = 5p a wurde der Wert 4 für das Radienverhältnis<br />
gewählt, da die Empfehlung > 2,4 lautet.<br />
Nach Drücken des Berechnen1-Buttons erfolgt die Berechnung des Flächenbeiwertes<br />
k a , des Abströmlängen-Spalthöhenverhältnisses l*/h, der<br />
Abmessungsgrößen Außenradius R a und Spalteintrittsradius r o , der realisierbaren<br />
Abströmbreite b*, sowie der rechnerischen Anzahl Einströmöffnungen<br />
n. Da die Anzahl der wünschenswerten Einströmöffnungen n ein<br />
reiner Rechenwert ist und in der Regel keinen ganzzahligen Wert besitzt,<br />
erwartet das Programm die Eingabe einer ganzzahligen gewählten Anzahl<br />
Einströmöffnungen n gew .<br />
Ist die gewünschte Eingabe erfolgt, wird der Berechnen2-Button betätigt<br />
und so die Berechnung des optimalen Drosseldurchmessers d opt unter Berücksichtigung<br />
der tatsächlich gegebenen Anzahl Einströmöffnungen n gew<br />
veranlasst. Auch der optimale Drosseldurchmesser d opt ist ein Rechenwert<br />
und stellt einen Idealwert dar, der in Praxis kaum in der gewünschten Größe<br />
am Lager zu finden sein wird. Deshalb erlaubt das Programm die Eingabe<br />
eines gewählten Drosseldurchmessers d gew . Dieser sollte zumindest in<br />
der Nähe des berechneten Wertes d opt liegen. Ist der vorhandene Drosseldurchmesser<br />
in das Feld d gew eingegeben, wird der Berechnen3-Button gedrückt.<br />
Ergebnis dieser im Dialogfeld Berechnung: Geometrische Relationen<br />
(Kreisform) letzten Berechnung ist die sich unter den gewählten<br />
geometrischen Relationen (Abmessungen des Führungselementes, Anzahl<br />
der Einströmöffnungen, gegebener Drosseldurchmesser) ergebende optimale<br />
Spalthöhe h opt .
12<br />
Im Falle eines rechteckförmigen Führungselementes hat das Dialogfeld Berechnung:<br />
Geometrische Relationen folgendes Aussehen:<br />
Bild 12a:<br />
Dialogfeld Berechnung: Geometrische Relationen<br />
(Rechteckform)<br />
Hier ist als erstes das gewünschte Breiten-Längenverhältnis B/L des rechteckförmigen<br />
Führungselementes gefragt, das sich zwischen 0,1 und 1 bewegen<br />
sollte. Außerdem ist das Abströmlängen-Breitenverhältnis l/B zwischen<br />
0,1 und 0,44 zu wählen. Im Sonderfall des in Bild 12b-gezeigten Beispiels<br />
12 kann für das Abströmlängen-Breitenverhältnis l/B der Wert 0,5<br />
eingegeben werden.<br />
Nach Drücken des Berechnen1-Buttons erfolgt auch hier die Berechnung<br />
des Flächenbeiwertes k a , des Abströmlängen-Spalthöhenverhältnisses l/h,<br />
der Abmessungsgrößen Breite B und Länge L , der realisierbaren Abströmbreite<br />
b, der Abströmlänge l sowie der rechnerischen Anzahl Einströmöffnungen<br />
n. Da auch in diesem Fall die Anzahl der wünschenswerten Einströmöffnungen<br />
n ein reiner Rechenwert ist und in der Regel keinen ganzzahligen<br />
Wert besitzt, erwartet das Programm die Eingabe einer ganzzahli-
13<br />
gen gewählten Anzahl Einströmöffnungen n gew . Die weitere Verfahrensweise<br />
entspricht der bei kreisförmigen Führungselementen.<br />
Bild 12b:<br />
Beispiele für die Ausführung aerostatischer Führungselemente<br />
mit Rechteckform<br />
Sind alle Berechnungen durchgeführt, wird durch Drücken des OK-Buttons<br />
das jeweilige Dialogfeld verlassen und das Dialogfeld Kennlinien h(F),<br />
c(F), V K (F) und Luftverbrauch Q a geöffnet (Bild 13):<br />
Mit Hilfe des Dialogfeldes Kennlinien und Luftverbrauch kann nun die Feder-<br />
und Steifigkeitskennlinie des berechneten Führungselementes (Luftlagers)<br />
ermittelt, das zulässige Kammervolumen für die Verteilerkanäle in<br />
Abhängigkeit von der Belastung berechnet und der maximale Luftverbrauch<br />
bestimmt werden.<br />
Jedoch muss der Nutzer des Programms eingeben, für welchen Belastungsbereich<br />
(F Anfang bis F Ende ) er die Feder- und Steifigkeitskennlinie<br />
ermittelt haben möchte.
14<br />
Bild 13:<br />
Dialogfeld Kennlinien h(F), V K (F) und Luftverbrauch Q a<br />
Die Feder- und Steifigkeitskennlinie charakterisiert das statische Verhalten<br />
des Führungselementes und ermöglicht somit Abschätzungen zum belastungsabhängigen<br />
Verhalten der aerostatischen Führung.<br />
Auch das zulässige Kammervolumen V K ist in hohem Maße von der Belastung<br />
abhängig. Um selbsterregte Schwingungen (pneumatische Instabilität)<br />
zu vermeiden, sollte das realisierte Kammervolumen eines aerostatischen<br />
Führungselementes den bei der Berechnung ermittelten Minimalwert auf<br />
keinen Fall übersteigen. Ein Führungselement, für das bei der Berechnung<br />
ein negatives Kammervolumen ausgewiesen wird, ist zumindest bei der<br />
dann gegebenen Belastung in höchstem Maße schwingungsgefährdet. Für<br />
diesen Fall sollte die Berechnung abgebrochen (Abbrechen-Button) und<br />
von vorn begonnen werden.<br />
Im obigen Beispiel (Bild 13) wurde der Minimalwert des zulässigen Kammervolumens<br />
bei einer Last F = 75 kp mit V K 6 mm ermittelt und<br />
3<br />
ist
15<br />
damit groß genug, dass keinerlei Probleme zu befürchten sind. Also Drücken<br />
wir den OK-Button, um die Dimensionierung fortzusetzen.<br />
Das Dialogfeld Kennlinien und Luftverbrauch wird geschlossen und es erscheint<br />
das Dialogfeld Kanalparameter (Bild 14).<br />
Bild 14:<br />
Dialogfeld Kanalparameter<br />
Jetzt wird der erforderliche Querschnitt der Mikroverteilerkanäle festgelegt.<br />
Dazu muss der Programmnutzer angeben, ob es sich um eine einseitige o-<br />
der zweiseitige Abströmung handelt und wie viel Kanalelemente zur Versorgung<br />
des Mikroverteilerkanalnetzes von der jeweiligen Einströmöffnung<br />
wegführen.<br />
Das Betätigen des Berechnen-Buttons liefert die minimale und die zulässige<br />
Kanaltiefe a. Dabei ist davon ausgegangen, dass der Kanalquerschnitt<br />
von einem gleichseitigen Dreieck mit einem Winkel von 60° gebildet wird.<br />
Sind alle Ergebnisse zur Zufriedenheit des Programmnutzers ausgefallen,<br />
ist hiermit die Berechnung zu Ende. Das Berechnungsprotokoll kann durch<br />
Drücken des Berechnungsprotokoll ansehen? - Buttons aufgerufen werden.
16<br />
Es enthält zusammenfassend alle eingegebenen und berechneten Daten.<br />
Durch Drücken der Tastenkombination Strg +AltGr +Druck lässt sich das<br />
Berechnungsprotokoll in den Zwischenspeicher übernehmen und auf diese<br />
Art beispielsweise in ein WORD-Dokument einfügen.<br />
Sind die Ergebnisse jedoch nicht optimal ausgefallen, können weitere Berechnungen<br />
mit geänderten Eingangsdaten und geometrischen Relationen<br />
durchgeführt werden.<br />
Bild 15:<br />
Berechnungsprotokoll eines Führungselementes mit<br />
Kreisform
17<br />
Bild 16:<br />
Berechnungsprotokoll eines Führungselementes mit<br />
Rechteckform
18
19<br />
4. Literatur:<br />
/1/ DONAT, H.: Ein Beitrag zur Dimensionierung und Konstruktion<br />
ebener luftgeschmierter Führungen<br />
unter besonderer Berücksichtigung ihres Einsatzes<br />
in Mehrkoordinatenmessmaschinen.<br />
Dissertation, TH Ilmenau, 1985<br />
/2/ DONAT, H.: Dimensionierung aerostatischer Führungen mit<br />
dem Programmsystem AERFUE<br />
Vortrag zum 31. Internat. Wiss. Koll.<br />
TH Ilmenau, 1986<br />
/3/ DONAT, H.: Aerostatische Führungen und Luftlagerungen<br />
Cuvillier Verlag Göttingen 2006
Mit dem auf umfangreichen theoretischen und experimentellen<br />
Untersuchungen basierenden Programmsystem<br />
AERFUE (Abkürzung für „AERostatische<br />
FUEhrung“) ist sowohl die Dimensionierung ebener<br />
aerostatischer Führungselemente mit Rechteck- bzw.<br />
Kreisform als auch eine Nachrechnung gegebener E-<br />
lemente möglich. Eingangsgrößen für die Dimensionierung<br />
einer aerostatischen Führung sind die vom jeweiligen<br />
Führungselement aufzunehmende Last F (unter<br />
Beachtung vorkommender Laständerungen), der zur<br />
Verfügung stehende Speisedruck p S sowie die zu realisierende,<br />
von der Fertigungsqualität der Führungsflächen<br />
abhängige und sich unter Nennlast F einstellende<br />
Spalthöhe h [h (3...4) f Form ].<br />
Aus diesen Eingangsgrößen werden entsprechend der<br />
gewünschten geometrischen Relationen B/L, l/B bzw.<br />
R a /r 0 die Abmessungen B, L, l bzw. R a , r 0 des Führungselementes<br />
berechnet und sofort überprüft, ob das<br />
auf diese Weise festgelegte Abströmlängen-Spalthöhen-Verhältnis<br />
laminare Strömungsverhältnisse im<br />
Abströmspalt sicherstellt.<br />
Jena 09 / 2007