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Bericht zur Lage der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Land Bremen

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VORWORT<br />

Liebe Leserinnen liebe Leser,<br />

erneut hat das <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> an Beschäftigung gewonnen: Mehr als 4.700 neue,<br />

sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze sind in <strong>Bremen</strong> <strong>und</strong> Bremerhaven <strong>im</strong><br />

Jahr 2015 entstanden. Der vorliegende ›<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Lage</strong> <strong>der</strong> <strong><strong>Arbeitnehmer</strong>innen</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Arbeitnehmer</strong> <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong>‹ zeigt, dass sich ein genauerer Blick auf diese<br />

Entwicklung lohnt. So gab es neben Arbeitsplatzzuwächsen <strong>im</strong> Baugewerbe <strong>und</strong><br />

bei den unternehmensnahen Dienstleistungen Verluste in <strong>der</strong> Industrie, aber auch<br />

bei den Finanzdienstleistungen. Ein weiteres Merkmal: Fast ein Drittel <strong>der</strong> zusätzlichen<br />

Arbeitsplätze in <strong>der</strong> Stadt <strong>Bremen</strong> gehen auf das Konto <strong>der</strong> Leiharbeit.<br />

Das ist bedenklich, weil diese Form <strong>der</strong> Arbeit für die Beschäftigten oft ein Schleu<strong>der</strong>sitz<br />

ist <strong>und</strong> in vielen Fällen eine unsichere Perspektive auf dem Arbeitsmarkt bietet.<br />

Angesichts anstehen<strong>der</strong> Reformen <strong>im</strong> B<strong>und</strong> haben wir dem Thema Leiharbeit <strong>und</strong><br />

Werkverträge in diesem <strong>Lage</strong>bericht deshalb ein eigenes Kapitel gewidmet. Denn:<br />

Je mehr Regelungen für die Leiharbeit in den vergangenen Jahren gef<strong>und</strong>en wurden,<br />

desto häufiger sind Arbeitgeber auf unregulierte Werkverträge <strong>im</strong> tariflosen Raum<br />

ausgewichen. Was daraus folgt? Wer die Leiharbeit gesetzlich wie<strong>der</strong> ein Stück<br />

weit regeln will – <strong>und</strong> das ist die Absicht des B<strong>und</strong>esarbeitsministeriums –, muss<br />

zwingend auch dem ausufernden Einsatz von Werkverträgen Einhalt gebieten.<br />

Aber das Beschäftigungsplus hält noch weitere Überraschungen bereit: Fast 800<br />

Arbeitsplätze sind <strong>im</strong> Gastgewerbe entstanden! Wir gehen davon aus, dass dies ein<br />

– sehr positiver! – Effekt des gesetzlichen Mindestlohns ist, <strong>der</strong> seit Anfang 2015 in<br />

Kraft ist. Hier wurden aus Minijobs, die übrigens in beiden Städten leicht rückläufig<br />

sind, sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. Eine gute Nachricht für diese<br />

Branche, die sich bislang dadurch ausgezeichnet hat, dass die Minijobs zahlenmäßig<br />

die sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze überwogen haben.<br />

Beson<strong>der</strong>s angesehen haben wir uns zudem die sogenannten wissensintensiven<br />

Dienstleistungen. Denn sie gelten als Gradmesser für eine zukunftsfähige <strong>und</strong><br />

innovative Wirtschaftsstruktur. Ihr gehören unter an<strong>der</strong>em Forschung, Ingenieure<br />

<strong>und</strong> IT-Experten, Anwälte, Berater <strong>und</strong> auch die Finanz- <strong>und</strong> Versicherungswirtschaft<br />

an. Das Wachstum in diesem Sektor ist auch in <strong>Bremen</strong> um ein Vielfaches höher als<br />

das <strong>der</strong> durchschnittlichen Gesamtbeschäftigung. Gleichwohl gibt es in <strong>Bremen</strong> Luft<br />

nach oben. Wir plädieren daher an dieser Stelle erneut dafür, die Dienstleistungen<br />

auch in <strong>der</strong> Wirtschaftspolitik <strong>und</strong> Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung als eigenständige Größe in<br />

den Blick zu nehmen.

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