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Spezial Steiermark_0915_low

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24<br />

spezial STEIERMARK<br />

spezial STEIERMARK<br />

forschung<br />

25<br />

Taten<br />

und<br />

Tüftler<br />

Weltraummission,<br />

Mobilität, Umwelttechnik:<br />

Die Steirer sind<br />

Staatsmeister<br />

bei F&E.<br />

Es gibt Statistiken, die geben einem<br />

ein gutes Gefühl. Weil sie einem, manifestiert<br />

in nüchternen Zahlen, die Zugehörigkeit<br />

zu einer erstrebenswerten<br />

Gruppe bescheinigen und damit die<br />

eigene Wertigkeit unterstreichen. Der<br />

Überschwang von Wirtschaftslandesrat<br />

Christian Buchmann nimmt denn auch<br />

nicht wunder, angesichts der Auswertung<br />

von Zahlenbergen durch Statistik<br />

Austria: „Mit einer Steigerung der regionalen<br />

F&E-Quote auf den Rekordwert<br />

von 4,81 Prozent für 2013 baut die <strong>Steiermark</strong><br />

ihre Top-Position in Österreich<br />

aus und zählt weiterhin zu den innovativsten<br />

Wirtschaftsstandorten in Europa.<br />

Außerdem sind wir unserem Ziel, bis<br />

Industriemagazin 09/2015<br />

2020 eine F&E-Quote von fünf Prozent<br />

zu erreichen, wieder einen Schritt näher<br />

gekommen.“<br />

Verlässliche Größen.<br />

Da der Erfolg bekanntlich viele Väter hat,<br />

war dazu auch diese Wortmeldung erwartungsgemäß:<br />

„Die steirische Industrie<br />

trägt mit 75 Prozent der F&E-Ausgaben<br />

neuerlich eindrucksvoll zum Forschungsund<br />

Entwicklungsland <strong>Steiermark</strong> bei“,<br />

leitet die Industriellenvereinigung <strong>Steiermark</strong><br />

ihre Sicht der Dinge ein und befindet,<br />

„in der guten Kooperation zwischen<br />

Wissenschaft und Wirtschaft einen wichtigen<br />

Beitrag zur Zukunftsfähigkeit des<br />

Landes“ zu leisten. Jochen Pildner-Steinburg,<br />

Regionalpräsident des gewichtigen<br />

Lobby-Vereins, kommt in diesem Zusammenhang<br />

nicht daran vorbei, auch eine<br />

kleine Erinnerung zu adressieren: Neben<br />

der guten Zusammenarbeit sei „der Optimismus<br />

der Industriebetriebe, die in wirtschaftlich<br />

schwierigen Zeiten an ihren<br />

Projekten festhalten“ ausschlaggebend für<br />

dieses erfreuliche Ergebnis, „und für die<br />

mit ihm einhergehende Stärkung der<br />

Zukunftsfähigkeit der <strong>Steiermark</strong>.“<br />

Projekt im All.<br />

Diese Zukunft liegt, unter anderem, im<br />

Weltall. Graz hat sich im Verlauf der vergangenen<br />

Jahre als „Satelliten-Stadt“<br />

profiliert. Im März 2017 startet die Nanosatelliten-Mission<br />

„OPS-Sat“ der Europäischen<br />

Raumfahrtbehörde ESA und die TU<br />

wird sie federführend leiten. Ziel ist der<br />

Test von „Weltraum-Software“ direkt im<br />

orbitalen Flug – aus Gründen der Zuverlässigkeit<br />

bisher ein Tabu im Satellitenbetrieb.<br />

Schon seit zwei Jahren kreist Österreichs<br />

erster Satellit TUGSAT-1 um die<br />

Erde und forscht nach Helligkeitsunterschieden<br />

im Universum. Auch daran sind<br />

Grazer Techniker und Wissenschaftler<br />

maßgeblich beteiligt. Abgesehen davon,<br />

dass Spitzenforschung auf untere Bereiche<br />

abstrahlt, hält die Erkundung des<br />

Weltraums eine Reihe von Unternehmen<br />

und ihre Mitarbeiter in Brot und Arbeit.<br />

So sind, nur zwei Beispiele, Messgeräte<br />

von Dewetron aus Grumbach auch für die<br />

NASA unverzichtbar; der steirische Chiphersteller<br />

AMS ist bei einer Mission von<br />

vier Satelliten zur Erforschung des Erdmagnetfeldes<br />

mit von der Partie.<br />

Raum Erzberg wird belebt.<br />

Die Steirer forschen natürlich auch fleißig<br />

am und im Boden. Als Schnittstelle<br />

zwischen Wissenschaft (Montanuni)<br />

und Wirtschaft wurde „Zentrum am<br />

Berg“ (ZaB) als europäisches Forschungs-,<br />

Entwicklungs- und Prüfzentrum<br />

für den Bau und Betrieb von Untertageanlagen<br />

aus der Taufe gehoben. Es<br />

soll helfen, die Region um den Erzberg<br />

zu beleben. Bei Fragen und Herausforderungen<br />

der Mobilität fokussieren <strong>Steiermark</strong>s<br />

Daniel Düsentriebe ihr Inter-<br />

esse auf Elektromotoren, Ökologie und<br />

fahrerlose Gefährte. Joanneum Research<br />

hat beispielsweise in 33 Ländern eine<br />

Umweltbilanz von Elektroautos in deren<br />

gesamten Lebenszyklus erstellt.<br />

Fakten & Kontakt<br />

Start Oktober 2015<br />

4 Semester (berufsbegleitend)<br />

Master of Science (MSc)<br />

FH JOANNEUM Kapfenberg<br />

03862 33600-8303<br />

fh-joanneum.at/ism<br />

„Die Zunahme bei den F&E-Ausgaben ist<br />

umso beachtlicher, als sie in einem schwierigen<br />

konjunkturellen Umfeld getätigt wurde.“<br />

Jochen Pildner-Steinburg, Präsident IV <strong>Steiermark</strong><br />

Incubator for<br />

Great Minds<br />

Projektflut.<br />

Viele hier nur angerissene Projekte summieren<br />

sich neben profaner Tüftelei zur<br />

F&E-Quote. Dass die „aktuellen“ Zahlen<br />

das Jahr 2013 abbilden, ist der Erhebungssystematik<br />

geschuldet. Geschenkt. Gute<br />

Wirtschaftsnachrichten sind momentan<br />

sowieso dünn gesät. Unbestritten: Alle wie<br />

auch immer Beteiligten dürfen sich freuen.<br />

Für Buchmann ist zum Beispiel wichtig,<br />

dass die <strong>Steiermark</strong> „weiterhin mit großem<br />

Abstand der Innovationsstandort Nummer<br />

1 in Österreich“ ist (siehe Tabelle). Insgesamt<br />

wurden 2013 regional zwei Milliarden<br />

Euro für Forschung und Entwicklung<br />

ausgegeben, das ist eine Steigerung von<br />

14,7 Prozent gegenüber 2011, rechnet der<br />

Wirtschaftslandesrat stolz vor: Um im<br />

internationalen Standortwettbewerb langfristig<br />

erfolgreich zu sein, sei Innovation<br />

unerlässlich – „deshalb verfolgen wir mit<br />

der ‚Wirtschaftsstrategie <strong>Steiermark</strong> 2020<br />

– Wachstum durch Innovation‘ seit Jahren<br />

konsequent das Ziel, die Innovationskraft<br />

der steirischen Wirtschaft weiter auszubauen.<br />

Ich freue mich, dass vor allem die<br />

heimischen Unternehmen ihre Forschungsaktivitäten<br />

laufend steigern und<br />

damit Grenzen im Denken und Handeln<br />

überschreiten.“<br />

Zu den steirischen zwei Milliarden<br />

Forschungs- und Entwicklungsvolumen<br />

hat die Industrie 1,5 Milliarden beigesteuert,<br />

betont die IV, was einem<br />

Zuwachs von 18 Prozent entspricht.<br />

Oder, in einer anderen Zahl ausgedrückt:<br />

230 Millionen Euro mehr als noch 2011.<br />

Pildner-Steinburg: „Diese Zunahme ist<br />

umso beachtlicher, als sie in einem<br />

schwierigen konjunkturellen Umfeld<br />

getätigt wurde.“<br />

...auch durch das einzigartige Masterstudium<br />

International Supply Management<br />

General Management mit Fokus auf Einkauf<br />

Materialgruppen- und Lieferantenmanagement<br />

Supply Chain Management<br />

Produktionstechnik und IT<br />

• Internationales Recht und Verhandlungstechnik<br />

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ism@fh-joanneum.at<br />

Industriemagazin 09/2015<br />

Einschaltung Industriemagazin 2015_V2_21082015.indd 1 21.08.2015 09:11:53

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