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Armenien1

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UN-Generalsekretär Ban Ki-moon hat in einem nun veröffentlichten Bericht an die<br />

Mitglieder des Weltsicherheitsrates vor einem neuem Krieg in der Westsahara gewarnt, sollte<br />

nicht erneut ein Mandat für die Fortsetzung der Mission erteilt werden.“<br />

„Die EU und Deutschland sollten ein besonderes Interesse daran haben, dass es keinen neuen<br />

Krieg in der Region gibt. Denn ein bewaffneter Konflikt in der Westsahara würde das<br />

Engagement der Bundeswehr in Mali gefährden und die Stabilisierung Nord-Malis scheitern<br />

lassen“, warnte Delius. Bundeswehr und deutsche Polizei sind zurzeit in drei<br />

unterschiedlichen Friedens- oder Ausbildungsmissionen in Mali engagiert.<br />

Alljährlich Ende April steht im Weltsicherheitsrat die Fortsetzung der seit 1991 bestehenden<br />

UN-Mission für ein Referendum in der Westsahara (MINURSO) an, die eine<br />

Volksabstimmung über die Zukunft der von Marokko besetzten ehemaligen spanischen<br />

Kolonie vorbereiten soll. „Doch selten in den letzten 25 Jahren war die Lage so angespannt<br />

wie heute“, sagte Delius. Denn Marokko hat aus Verärgerung über kritische Äußerungen<br />

Ban Ki-moons 84 internationale zivile Mitarbeiter der MINURSO-Mission am 21. März<br />

2016 zu unerwünschten Personen erklärt und seine eigene Beteiligung an der Mission<br />

eingestellt. Dringend forderte Ban Ki-moon die Wiederzulassung dieser zivilen Mitarbeiter,<br />

ohne die die MINURSO ihren Auftrag nicht erfüllen könnte. Die MINURSO umfasste vor<br />

der Ausweisung 242 Soldaten, 84 zivile Mitarbeiter und 157 lokale Angestellte.<br />

Ausgelöst wurde der Streit zwischen Marokko und dem UN-Generalsekretär, weil Ban Kimoon<br />

auf einer Pressekonferenz in Algier am 6. März die Herrschaft des Königreichs über<br />

die Westsahara als „Besetzung“ bezeichnet hatte. Später hatte er sich für diese Äußerung<br />

entschuldigt, nachdem Marokkos Regierung massiv protestierte und im Königreich zu<br />

Massendemonstrationen gegen die Vereinten Nationen mobilisiert wurde. Die im<br />

Weltsicherheitsrat vertretenen EU-Staaten haben sich bislang immer für die Fortführung der<br />

MINURSO ausgesprochen und betonten, der völkerrechtliche Status des Territoriums sei<br />

ungeklärt. Marokko hingegen hält die Westsahara für einen Bestandteil seines Staatsgebiets.<br />

Header Foto: UN Photo/Evan Schneider via Flickr<br />

Kontakt: Ulrich Delius, Afrikareferent der Gesellschaft für bedrohte Völker<br />

E-Mail: afrika@gfbv.de, presse@gfbv.de<br />

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