Landtagskurier, Ausgabe 3/2015
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P l E n u m<br />
Arbeitsplätze schützen,<br />
Regionen stärken<br />
Uwe Nösner<br />
CDU und SPD stehen für sichere, bezahlbare und nachhaltige Energieversorgung<br />
// Mit einer Aktuellen Debatte zur Energiepolitik ist auf Antrag der Fraktionen der CDU und der SPD die Aktuelle Stunde der<br />
11. Sitzung am 27. April <strong>2015</strong> eröffnet worden. Sie stand unter dem Titel »Arbeitsplätze schützen, Regionen stärken – für eine<br />
sichere, bezahlbare und nachhaltige Energieversorgung in Sachsen«. Den Hintergrund bildete eine vom Bundeswirtschaftsminister<br />
Sigmar Gabriel vorgeschlagene Klimaschutzabgabe der Kohle-Industrie. //<br />
lars Rohwer, CDu, kritisierte<br />
die Pläne des Bundeswirtschaftsministers,<br />
die Kohle-<br />
Industrie zu einer Klimaschutzabgabe<br />
zu verpflichten. Gabriel<br />
führe seine Pläne als bescheidenen<br />
Beitrag zur Energiewende<br />
aus. Dafür hätten sie aber<br />
eine maximal verheerende Auswirkung<br />
auf Arbeitsplätze und<br />
Strompreise. Es sei unmöglich,<br />
die Energiewende zu meistern,<br />
wenn man aus Kernenergie und<br />
Braunkohle zugleich aussteige.<br />
Als Brückentechnologie sei die<br />
Braunkohle notwendig. Auch<br />
Henning Homann, SPD, forderte<br />
einen Strukturwandel, der den<br />
menschen neue Perspektiven<br />
und die möglichkeit für neue<br />
Arbeitsplätze gebe, bevor die<br />
Förderung und Verstromung der<br />
Braunkohle ende. Dafür würden<br />
Sicherheit und unterstützung<br />
gebraucht. Es gehe sowohl um<br />
die Sicherung von Arbeitsplätzen<br />
als auch um den Ausbau erneuerbarer<br />
Energien. Es solle<br />
das eine getan werden, ohne das<br />
andere zu lassen. Die lausitz<br />
brauche mehr unterstützung<br />
aus Berlin und nicht weniger.<br />
Vorschlag begrüßt<br />
marco Böhme, DIE lInKE,<br />
begrüßte den Gabriel-Vorschlag.<br />
Wenn man die von der<br />
Bundesregierung beschlossenen<br />
Klimaschutzziele erreichen<br />
11. sitzung des sächsischen Landtags<br />
wolle, müsse man auch handeln.<br />
Das Vorhaben sei ein<br />
Steuerungshebel, der vor allem<br />
die ältesten und damit oftmals<br />
die ineffizientesten Kraftwerke<br />
betreffe. Im Übrigen hätte Sachsen<br />
Herrn Gabriel zuvorkommen<br />
können, wenn eigene Ausstiegspläne<br />
im Sinne eines<br />
Strukturwandels entwickelt<br />
worden wären. Frau merkel und<br />
ihre Regierung, so Jörg urban,<br />
AfD, stünden für einen deutschen<br />
Alleingang beim Klimaschutz,<br />
der die menschen, die<br />
Wirtschaft und die natur in unserem<br />
land einseitig benachteilige.<br />
Die Gewerkschaften rechneten<br />
mit bis zu 100.000 Arbeitsplätzen,<br />
die bundesweit<br />
gefährdet seien, wenn die Klimaschutzabgabe<br />
für die fossilen<br />
Kraftwerke durchgesetzt<br />
werde. Das Handeln der Regierenden<br />
in Berlin müsse aus<br />
Sicht seiner Fraktion als unverantwortlich<br />
bezeichnet werden.<br />
Politik von gestern<br />
Dr. Gerd lippold, GRÜnE, warf<br />
der Staatsregierung vor, mit ihrer<br />
Fixierung auf die Braunkohle<br />
eine Energiepolitik von gestern<br />
zu betreiben. Bei CDu und SPD<br />
sei ein erschreckender Realitätsverlust<br />
in Bezug auf die<br />
nationalen Reformzwänge in<br />
der Energiewirtschaft sowie die<br />
optionen zur Erreichung der<br />
Klimaschutzziele zu verzeich-<br />
// martin Dulig // Foto: S. Giersch<br />
nen. Seine Fraktion habe immer<br />
betont, dass Sachsen selbst<br />
gezielt nach und nach aus der<br />
Kohle aussteige oder eben ausgestiegen<br />
werde. Abschließend<br />
warnte Wirtschaftsminister<br />
martin Dulig erneut vor Strukturabbrüchen<br />
und Arbeitsplatzverlusten<br />
in der lausitz, falls<br />
die vom Bundeswirtschafts -<br />
minister vorgeschlagene Klimaschutzabgabe<br />
Realität werden<br />
sollte. Dies hätte zur Folge,<br />
dass ein Großteil der Braunkohlekraftwerke<br />
bereits 2017 vom<br />
netz gehen müsste. Ein geordneter<br />
Strukturwandel sehe<br />
anders aus. Die Energiewende<br />
könne nur partnerschaftlich<br />
und auf verlässlicher Grundlage<br />
gelingen.<br />
<strong>Ausgabe</strong> 3 °<br />
<strong>2015</strong><br />
LandtagsKuRIER<br />
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