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Priska

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Schöner Leben<br />

Vorher<br />

Bunt gemischt hängen<br />

und liegen die Kleider<br />

dicht gedrängt im Schrank.<br />

Der Platz neben dem Bett<br />

ist sehr knapp bemessen,<br />

und die Lichtverhältnisse<br />

sind nicht optimal.<br />

In bester Ordnung<br />

Stylistin Denise Yannoulis sortiert bei ihrer Kundin <strong>Priska</strong> Schmocker<br />

zu Hause den Kleiderschrank neu. Nach der Beratung ist die Garderobe<br />

übersichtlich geordnet. Zwar mit weniger Kleidern, dafür mit passenden.<br />

«Im Schrank sollte man nur<br />

Dinge haben, die<br />

wirklich rundum passen.»<br />

Denise Yannoulis<br />

Text Salomé Schmid-Widmer Fotos Pia Neuenschwander<br />

<strong>Priska</strong> Schmockers Partner hat ihr die Beratung fürs Schrankaufräumen geschenkt.<br />

<strong>Priska</strong> Schmocker ist jung, hübsch,<br />

modebewusst, fröhlich – und hat<br />

nichts anzuziehen. «Das könnte<br />

man wenigstens meinen, wenn<br />

man mich morgens vor dem Kleiderschrank<br />

stöhnen hört», lacht die 34-jährige<br />

Wünnewiler Personalfachfrau. Das<br />

liegt, wie bei den meisten Frauen, nicht<br />

etwa daran, dass ihre Kleiderstangen,<br />

Schubladen und Regalfächer halb leer<br />

wären. Im Gegenteil: Dicht gedrängt<br />

hängen und liegen Stapel von T-Shirts,<br />

Pullis, Hosen und Kleidern im Schrank<br />

in ihrem Schlafzimmer mit dem grossen<br />

Wasserbett. «Es musste was geschehen»,<br />

erzählt sie. Und es geschah etwas. <strong>Priska</strong>s<br />

Partner schenkte ihr einen Schrank-<br />

Management-Termin mit der persönlichen<br />

Stylistin Denise Yannoulis aus<br />

Zürich. Die Modefachfrau hat sich mit<br />

ihrer Firma My Day spezialisiert auf eine<br />

Dienstleistung, die immer mehr Frauen �<br />

Stylistin Denise<br />

Yannoulis fragt bei<br />

jedem einzelnen<br />

Stück nach, wie oft<br />

es angezogen wird<br />

und ob es behalten<br />

werden soll.<br />

Tipps von Denise Yannoulis<br />

Ordnung im<br />

Kleiderschrank<br />

1. Nehmen Sie sich einen halben<br />

Tag Zeit fürs Aufräumen. Wichtig sind<br />

gute Lichtverhältnisse beim Schrank.<br />

2. Stellen Sie sich vor den geöffneten<br />

Schrank und überlegen Sie, ob<br />

der Platz darin optimal genutzt ist,<br />

ob Sie neben dem Schrank noch<br />

«Zusatzlager» haben und ob Sie<br />

diese wirklich brauchen.<br />

3. Gibt es im Schrank Dinge, die<br />

nicht hineingehören? Zum Beispiel<br />

das Fondue-chinoise-Set, die Snowboardstiefel,<br />

die alten Fotoalben?<br />

Weg damit. Der Kleiderschrank gehört<br />

den Kleidern.<br />

4 Sommer und Winter trennen:<br />

Schaffen Sie im Estrich oder Keller<br />

Platz für die Kleider und Schuhe, die<br />

nicht Saison haben.<br />

5. Schuhe, Mäntel, Jacken gehören<br />

nicht in den Schrank, sondern<br />

in die Garderobe oder in einen speziellen<br />

Schuhschrank. Schon allein<br />

weil Schuhe nicht immer gut riechen.<br />

6. Blusen, Jupes, Kleider, Hosen<br />

und Jäckchen zusammenhängen und<br />

nach Farben sortieren. T-Shirts, Pullis<br />

und Sportsachen falten und zu Stapeln<br />

türmen. Unterwäsche, Socken<br />

und Strümpfe in separaten Schubladen<br />

oder Körben aufbewahren.<br />

7. Schmuck und Foulards übersichtlich<br />

an der Wand zur Auswahl<br />

aufhängen oder mit einem Mehrlagenbügel<br />

im Schrank aufhängen.<br />

8. Den «Ich weiss noch nicht<br />

genau»-Stapel höchstens eine<br />

Woche liegen lassen. Was bis dahin<br />

nicht gebraucht wurde, gnadenlos<br />

entsorgen!<br />

52 Schweizer Familie 9/2010 Schweizer Familie 9/2010 53


Schöner Leben<br />

in Anspruch nehmen: Sie kommt zu ihren<br />

Kundinnen nach Hause und arbeitet sich<br />

mit ihnen zusammen durch die über die<br />

Jahre angesammelten Kostbarkeiten in<br />

Schränken und Schubladen. Sie animiert<br />

dazu, aus der Mode Gekommenes, zu<br />

klein Gewordenes und falsch Eingekauftes<br />

auszusortieren und den Schrank<br />

übersichtlich und alltagstauglich wieder<br />

einzuräumen.<br />

Verborgene Schätze<br />

Zusammen mit <strong>Priska</strong> steht sie nun vor<br />

den geöffneten Schranktüren, im schmalen<br />

Gang zwischen Bett und Schrank.<br />

«Hast du dir schon mal überlegt, den<br />

Raum anders einzurichten?», fragt Denise.<br />

«Der Platz vor dem Schrank ist wirklich<br />

sehr knapp bemessen. So kannst du dir ja<br />

fast keinen Überblick verschaffen, wenn<br />

du davorstehst.» Damit spricht sie <strong>Priska</strong><br />

aus der Seele. «Das ist das Nächste, was<br />

ich hier verändern will. Das Bett stelle ich<br />

andersherum, und einer der Schränke auf<br />

der anderen Seite des Bettes kommt in<br />

den Keller.» Aufräumen und neu sortieren<br />

ist das eine, aber gute Platz- und Lichtverhältnisse<br />

sind genauso wesentlich, damit<br />

sich eine Frau mit ihrem Schrank wohlfühlt<br />

und die darin verborgenen Schätze<br />

optimal nutzen kann.<br />

Jetzt kanns losgehen: Stapel für Stapel<br />

legt die Stylistin Oberteile und Hosen<br />

aufs Bett. Alles wird erst einmal nach<br />

Farben sortiert. Jedes einzelne Teil wird<br />

unter <strong>Priska</strong>s und Denises prüfendem<br />

Blick bewertet: Ziehe ich oft an, selten,<br />

gar nie. So entstehen die neuen Stapel:<br />

einer für die Kleidersammlung, einer<br />

für den Secondhandshop, einer mit Kleidern,<br />

die repariert oder umgeschneidert<br />

werden sollen – und derjenige mit den<br />

Kalte Farbtöne<br />

stehen <strong>Priska</strong><br />

Schmocker besser<br />

als warme.<br />

Denise Yannoulis zeigt mögliche Kombinationen.<br />

guten Stücken, die zurück in den Schrank<br />

dürfen. Ob T-Shirt, Pulli, Hose oder<br />

Kleid, das Vorgehen ist immer dasselbe.<br />

Denise Yannoulis redet nicht hinein, sie<br />

fragt nur: «Ziehst du das an? Wenn nein,<br />

warum nicht?» <strong>Priska</strong> Schmocker ist<br />

unkompliziert und schnell entschlossen.<br />

Der eigentlich vorgesehene Stapel mit<br />

den «Ich weiss nicht so recht»-Stücken<br />

bleibt klein. Sie ist sich sehr sicher, was sie<br />

noch tragen wird und was weg soll. «Das<br />

Bauchgefühl hat meist recht», sagt Denise<br />

Yannoulis, «da stimmt dann einfach etwas<br />

nicht hundertprozentig. Und im Schrank<br />

sollte man nur Dinge haben, die wirklich<br />

rundum passen.» <strong>Priska</strong> wirft mit<br />

Schwung eine Dreiviertelhose in einem<br />

warmen Braun auf den Stapel. Schnell hat<br />

sich nämlich herausgestellt, dass <strong>Priska</strong><br />

kalte Farben stehen. Sie liebt kühle Lila-<br />

und Violettschattierungen, Schwarz und<br />

ab und an kühles Braun. «Das ist der<br />

Sinn dieser Übung. Die Kundin soll sich<br />

über ihren Stil klarer werden», erklärt<br />

die Stylistin. Sie hat sich auch zur Farb-<br />

beraterin ausbilden lassen und pflückt<br />

mit traumwandlerischer Sicherheit die<br />

wenigen Stücke in warmen Farbtönen aus<br />

den Stapeln.<br />

Farben und Kombinationen<br />

Und wirklich zeigt sich beim Anprobieren<br />

sonnenklar: Warmes Weinrot, Schokoladenbraun,<br />

Gelb – das sind nicht <strong>Priska</strong>s<br />

Farben. Sie wirkt darin farblos, und ihr<br />

Teint bekommt einen müden Ton. Nach<br />

drei Stunden intensiven Sortierens, Anprobierens<br />

und Einräumens präsentiert<br />

sich der Schrank als Schmuckstück. Klar<br />

und sinnvoll geordnet hängen und liegen<br />

<strong>Priska</strong>s Lieblingsstücke bereit. Der Pflichtteil<br />

ist erledigt. «Jetzt kommt die Kür»,<br />

schmunzelt Denise Yannoulis. Mit dem<br />

geübten Blick der Stylistin stellt sie <strong>Priska</strong><br />

zwei neue Outfits aus den verbliebenen<br />

Teilen zusammen. Sie kombiniert ein Sommerkleid<br />

mit einem Rolli, blickdichten<br />

Strümpfen und Stiefeln. <strong>Priska</strong> ist überrascht<br />

– und skeptisch: «Also, das hätte<br />

ich jetzt nie zusammen kombiniert», pro-<br />

«Eine solche Mütze<br />

muss ich mir unbedingt<br />

noch kaufen.»<br />

<strong>Priska</strong> Schmocker<br />

testiert sie. Aber sie probiert die Kombination<br />

an – und ist begeistert. Ebenso überzeugt<br />

sie die Kombination von violetter<br />

Hemdjacke mit schwarzer Hose und silbernen<br />

Ballerinas. Als Überraschung hat<br />

Denise Yannoulis noch eine graue Mütze<br />

und einen silbergrauen Schal dabei, die<br />

das sportlich-legere Outfit optimal ergänzen.<br />

«So was muss ich mir unbedingt noch<br />

kaufen», ist <strong>Priska</strong> überzeugt. Sie hat von<br />

ihren Eltern und Freundinnen noch einen<br />

Einkaufsnachmittag mit Stylingberatung<br />

bei Denise Yannoulis geschenkt bekommen.<br />

Die beiden werden <strong>Priska</strong>s neu eingeräumten<br />

Schrank mit einigen Basis-Teilen<br />

ergänzen, deren Fehlen sich beim<br />

Sortieren des Vorhandenen bemerkbar<br />

gemacht hat. <strong>Priska</strong> ist am Ende des Tages<br />

Nachher<br />

Die Kleider sind sortiert<br />

und farblich geordnet. So<br />

fällt die Auswahl deutlich<br />

leichter. <strong>Priska</strong> Schmocker<br />

will das Möbelstück bald<br />

umstellen, um die Platz-<br />

und Lichtverhältnisse zu<br />

verbessern.<br />

<strong>Priska</strong> Schmocker ist begeistert vom<br />

neuen Outfit mit Sommerkleid und Pulli.<br />

Der silbergraue Schal<br />

und die Mütze ergänzen<br />

das sportliche Tenü.<br />

rundum glücklich. Sie hat jetzt zwar nur<br />

noch halb so viele Kleider im Schrank –<br />

aber viel mehr anzuziehen.<br />

Eine dreistündige Schrank-Management-<br />

Beratung mit Denise Yannoulis kostet 485<br />

Franken inkl. Mwst. Ausserhalb von Zürich<br />

kommen die Bahnspesen dazu. Weitere<br />

Informationen unter www.mydaystyle.ch<br />

54 Schweizer Familie 9/2010 Schweizer Familie 9/2010 55<br />

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