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HEINZ Magazin Wuppertal 05-2016

HEINZ Magazin Mai 2016, Ausgabe für Wuppertal, Solingen, Remscheid

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KONZERTE<br />

ÜBERSICHT<br />

<strong>HEINZ</strong>-REDAKTEUR<br />

SIMON HEGENBERG<br />

<strong>HEINZ</strong> PRÄSENTIERT<br />

Mine<br />

■ Jasmin Stocker ist eine Selfmade-Frau: Der<br />

Deutschpop, mit dem sie unter dem Spitznamen<br />

Mine live durchs Land zieht, fußt auf<br />

jeder Menge Teilnahmen an Gesangswettbewerben<br />

und einem Bachelor in Jazzgesang.<br />

Auch auf der Bühne macht die Künstlerin ihr<br />

Ding – da werden schon mal Spielzeugpiano,<br />

Metallophon, Bratsche und weitere Instrumente<br />

wild gemixt und zur Untermalung ihrer<br />

starken Stimme genutzt. Und was kommt<br />

heraus? „Intime Ich-Geschichten zwischen<br />

Folk, Pop und HipHop“, wie die gebürtige<br />

Mainzerin erklärt. Davon profitierten schon<br />

Künstler wie Samy Deluxe, Enno Bunger oder<br />

Fatoni, die es sich bereits auf dem feinmaschigen<br />

Klangteppich Mines gemütlich machten.<br />

Nun aber wieder Solo-Tour samt eigenwilligem<br />

Songwriting und der neuen Platte „Das<br />

Ziel ist im Weg“. Dabei: ein Koffer voller Instrumente<br />

und eindringlicher Textzeilen. RT<br />

❚ MINE FZW, Ritterstr. 20, Dortmund; Termin: 10.5.,<br />

20 Uhr; Preis: 17 € (VVK); Verlosung: 3 Ticket- und CD-<br />

Bundles unter www.heinz-magazin.de<br />

POST-METAL-TAUCHGANG<br />

The Ocean<br />

■ Als The Ocean 2013 – drei Jahre nach dem<br />

Release von „Anthropocentric“ – wieder auftauchten,<br />

hatten sie nicht weniger als den<br />

gesamten Ozean durchschwommen. Das<br />

Mammut-Meisterstück „Pelagial“ sah eine<br />

musikalische Steilabfahrt von der lichterfüllten<br />

Meeresoberfläche bis hinunter in die<br />

düstere Tiefsee vor. Schon seit Jahren hatte es<br />

dem visionär veranlagten Songwriter Robin<br />

Staps unter den Flossen gekitzelt, ein Konzeptalbum<br />

über die pelagialen Schichten der<br />

Ozeane zu machen. Heraus kamen elf wechselhaft<br />

verlaufende Stücke mit erhöhtem Umgebungsdruck<br />

beim progressiv metallenen<br />

Hören. The Ocean als eine Post-Metal-Band<br />

zu bezeichnen, wäre zu einfach. Irgendwann<br />

um die 2000er entstand in Berlin ein flexibles<br />

Kollektiv um Mastermind Staps, das mit stabilem<br />

Kern wuchs. Zuletzt veröffentlichten The<br />

Ocean zusammen mit den japanischen Mono<br />

die Split-EP „Transcendental“.<br />

susa<br />

❚ THE OCEAN + HYPNO5E Matrix/Rockpalast, Hauptstr.<br />

200, Bochum; Termin: 2.5., 20 Uhr; Preis: 18 € (VVK)<br />

DAVID ROBINSON<br />

ROBERT TARGAN<br />

Schöner Campen<br />

Es ist nicht überliefert, ob<br />

sich der ein oder andere<br />

Metal-Fan bei der letztjährigen<br />

Morast-Schlacht<br />

in Wacken ein frisches<br />

Extrapaar Wollsocken<br />

herbeigesehnt hat. Mittlerweile<br />

ist der Faktor „Gemütlichkeit“<br />

jedenfalls im<br />

Festival-Business angekommen:<br />

Bei der „A Summer’s<br />

Tale“-Premiere 2015 in der<br />

Lüneburger Heide gehörten<br />

Kunstausstellungen, Poetry<br />

Slams und Komfortcamping<br />

genauso zum Programm<br />

wie William Fitzsimmons,<br />

Get Well Soon und Sophie<br />

Hunger. Augenzeugen<br />

berichten von Sommelier-<br />

Workshops, Urban-<br />

Gardening-Vorträgen und,<br />

ja, Yoga-Matten für die<br />

ganze Familie. In Zukunft<br />

etwa Frozen Yogurt statt<br />

Dosenbier?! Andererseits:<br />

So ein Festivalpublikum<br />

altert, Verzeihung!, wächst<br />

ja mit, und bei Ticketpreisen<br />

von über 200 € kommt ein<br />

familienfreundliches Angebot<br />

doch nicht ungelegen.<br />

Bleibt nur die Frage nach<br />

der effektivsten Strategie:<br />

Erst zum Didgeridoo-Kurs<br />

und dann zu Noel Gallagher?<br />

Nach dem Käserei-<br />

Workshop (sic!) mit vollem<br />

Magen noch zu Sigur Rós?<br />

Einzig der Fingerstrick-Kurs<br />

leuchtet ein – in Wacken<br />

hätte dieser immerhin für<br />

trockene Füße gesorgt.<br />

Robert Targan<br />

MIRA LOEW<br />

HARALD HOFFMANN<br />

STUDIERTER RAPPER<br />

Money Boy + GUDG<br />

■ Worum es sich nun genau beim Begriff<br />

„Swag“ handelt, darüber diskutieren bis heute<br />

die akribischen Philologen der deutschsprachigen<br />

HipHop-Szene. Klar ist, dass jener<br />

Anglizismus durch den Rapper Money Boy<br />

salonfähig und kurzerhand Jugendwort des<br />

Jahres 2011 wurde. Der studierte Wiener (Magisterarbeit<br />

zum Thema „Gangster-Rap“) erntete<br />

mit seiner Version von Soulja Boys „Turn<br />

My Swag On“ über 22 Millionen YouTube-<br />

<strong>HEINZ</strong> PRÄSENTIERT<br />

Coldrain<br />

Klicks plus einer ordentlichen Portion Häme.<br />

Das hinderte Money Boy allerdings nicht<br />

daran, bis heute unzählige Mixtapes zusammenzustellen,<br />

Videos zu produzieren und<br />

mitunter steile Thesen rauszuhauen („Du bist<br />

breiter als der Türsteher – ich bin breiter als<br />

die Tür, eher.“) Im Rahmen seiner „Auf die harte<br />

Tour“ kommt der Ösi-Rapper in den Sektor<br />

und dreht in gleich drei Locations fett den<br />

Swag auf.<br />

RT<br />

❚ MONEY BOY Cobra Solingen; Termin: 4.5., 20 Uhr /<br />

Lindenbrauerei Unna; Termin: 5.5., 20 Uhr / Kulttempel<br />

Oberhausen; Termin: 6.5., 20 Uhr; Preise: je 20 € (VVK)<br />

GEPÄCKTRÄGER<br />

Silbermond<br />

■ Das muss man den Jungs und dem Mädel<br />

von Silbermond schon lassen: Von den<br />

Boom-Bands der Klasse von 2004 sind sie<br />

diejenigen, die bis heute mit Platten, Tourneen<br />

und Chartplatzierungen auf sich aufmerksam<br />

machen. Die neue Neue Deutsche<br />

Welle konnten Stefanie Kloß und Anhang<br />

dabei längst hinter sich lassen; den aktuellen<br />

Langspieler „Leichtes Gepäck“ nahmen<br />

sie im bandeigenen Studio in Berlin auf und<br />

NARRT UNS EIN TRUGBILD?<br />

Digitalism<br />

■ Mit „Mirage“ rufen Isi und Jence zur Reise<br />

in ein Paralleluniversum auf. Sich darin<br />

verlieren? Unbedingt! Trefflich versteht sich<br />

das Hamburger Duo Digitalism seit über<br />

zehn Jahren auf euphorischen Electropop,<br />

schnappschießt die eigenen Gedanken. Als<br />

„eine Art Hirn-Scan“ beschreibt Jence daher<br />

auch den neuen Output.<br />

susa<br />

❚ DIGITALISM Gebäude 9, Deutz-Mülheimer Str. 127-129,<br />

Köln; Termin: 6.5., 20:30 Uhr; Preis: 19 € (VVK)<br />

mischten es wie die ganz Großen in Nashville/Tennessee<br />

ab. Seine Wurzeln vergisst das<br />

Quartett dabei allerdings nicht: Ein Song des<br />

neuen Albums handelt von der Bundesstraße<br />

96 im heimatlichen Bautzen. „Für uns ist<br />

es immer ein ganz besonderes Gefühl, wenn<br />

man wieder nach Hause fährt. Da kommen<br />

die ganzen Erinnerungen hoch“, blickt Sängerin<br />

Stefanie Kloß ganz bodenständig zurück –<br />

über die B1 geht es im Mai dann aber erstmal<br />

zum Gig nach Dortmund.<br />

RT<br />

❚ SILBERMOND Westfalenhalle 1, Rheinlanddamm 200,<br />

Dortmund; Termin: 14.5., 20 Uhr; Preis: ab 39,90 € (VVK)<br />

■ Masatos Schreigesang ist sein Instrument<br />

– und das beherrscht er vortrefflich. Schließlich<br />

zählen Japans Coldrain zu einer festen<br />

Größe ihres Genres, mit jedem neuen Album<br />

klettert die 2007 gegründete Band um den<br />

amerikanisch-japanischen Fronter Masato<br />

höher in die Charts. Doch wer Post-Hardcore,<br />

Alternative Metal und Screamo in einen Mixer<br />

schleudern will, muss nicht nur stimmlich<br />

versiert sein – manchmal braucht es auch einen<br />

Kniff. Coldrain, die kein Jahr nach Bandgründung<br />

einen Major-Plattenvertrag in der<br />

Tasche hatten, verfolgen eine spannende<br />

Veröffentlichungspolitik: Nach jedem Album<br />

lassen sie eine neue EP als Testballon steigen.<br />

Scheint zu funktionieren, ihr viertes Album<br />

„Vena“ jedenfalls landete prompt in den Top<br />

Ten der Orinoco-Charts. Erstmals gehen sie<br />

nun auf weltweite Headliner-Tournee; Special<br />

Guests: Wage War und Counting Days. susa<br />

❚ COLDRAIN Zeche Carl, Wilhelm-Nieswandt-Allee 100,<br />

Essen; Termin: 17.5., 20 Uhr; Preis: 17/22 € (VVK/AK);<br />

Verlosung: 2x2 Karten unter www.heinz-magazin.de<br />

DISTORTION BOOKINGS<br />

TRAVIS SHINN<br />

18 | <strong>HEINZ</strong> | <strong>05</strong>.<strong>2016</strong>

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