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HEINZ Magazin Wuppertal 05-2016

HEINZ Magazin Mai 2016, Ausgabe für Wuppertal, Solingen, Remscheid

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SABATON © RYAN GARRISON ANTHRAX © STEPHANIE CABRAL<br />

SLAYER © TIM TRONCKOE<br />

NIGHTWISH © VILLE AKSELI JUURIKKALA<br />

– durchdringend und dreckig werden soll, müssen Sorgen und Bedenken<br />

von angrenzenden Nachbarn ernstgenommen werden.“ Um also<br />

Krach mit der Nachbarschaft zu vermeiden, lautete die Losung nach<br />

nur einem Gastspiel: Umzug!<br />

Dieser ermöglicht es den Fans jetzt allerdings, die Shows einiger<br />

Hochkaräter zu erleben: Mit Iron Maiden führen echte Heavy-Metal-<br />

Legenden das RiR-Line-Up an. Band und Crew sorgen dabei nicht nur<br />

auf der Bühne für Bombast: Die Jungs landen mit der eigenen Boeing<br />

747 „Ed Force One“ in Dortmund, gesteuert von Sänger Bruce Dickinson<br />

höchstpersönlich. Das Konzert am 27.5. ist Teil ihrer „The Book Of Souls“-<br />

World Tour, deren Gigs sich über 36 (!) Länder erstreckt. Neben dem Festival-Pendant<br />

„Rockavaria“ in München besteht übrigens in Dortmund<br />

die einzige Gelegenheit, die Metal-Legenden hierzulande live zu erleben,<br />

da die Shows in Berlin und Wacken bereits ausverkauft sind.<br />

All jenen, die nun die typische Festivalatmosphäre unter freiem Himmel<br />

vermissen, sei gesagt, dass sie sich bei „Rock im Revier“ auf zehn<br />

Bands pro Tag und laut Veranstalter „eine gute Show samt der dazugehörigen<br />

Versorgung“ freuen können. Überhaupt erkennt Prof. Peter<br />

Schwenkow im Event eher ein weiterentwickeltes Konzept: „Wir verstehen<br />

‚Rock im Revier‘ als ‚Urban Festival‘ für eine erwachsene Zielgruppe.<br />

Iron Maiden, Slayer, Nightwish – die Fans sind ja mit ihren Idolen gewachsen.“<br />

Letztgenannte Finnen erreichten mit ihren Alben „Once“ und<br />

„Dark Passion Play“ jeweils die Spitze der deutschen Charts und prägen<br />

seit ihrer Gründung vor 20 Jahren einen Power Metal, der klassische Harmonik<br />

mit überlagernden Keyboardklängen vereint. Die fantastischen<br />

Traumwelten um Sängerin Floor Jansen öffnen sich den Fans am Festival-Samstag.<br />

Zuvor aber ein Punk-Trash-Manifest: Mit Slayer betreten<br />

unbestreitbar Rock-Titanen die Bühne der Westfalenhallen. 1981 gegründet,<br />

zählen die Kalifornier bis heute zu den einflussreichsten Bands des<br />

Metal-Genres; sämtliche Kollegen geben die Gründungsmitglieder Tom<br />

Araya, Kerry King, Dave Lombardo und den 2013 verstorbenen Jeff Hanneman<br />

als stilgebende Referenz an.<br />

Das dürfte auch für die Power-Metaller von Sabaton gelten. Die<br />

Schweden kommen mit dem Nachfolger ihres Platin-Albums „Carolus<br />

Rex“ zum „Rock im Revier“-Festival, dem sie schlicht und ergreifend den<br />

Namen „Heroes“ verpassten. Warum auch nicht? In Polen etwa sind die<br />

Jungs Superstars und erhielten die dortige Ehrenbürgerschaft. Das können<br />

die New Yorker von Anthrax allerding noch toppen: Neben Metallica,<br />

Megadeath und eben Slayer zählen sie zu den „Big Four“ des Trash<br />

Metal. Bandmitglieder kamen und gingen; einzig Gründer Scott Ian bearbeitet<br />

seit nunmehr 35 Jahren pausenlos die Gitarre. So auch beim<br />

„Klassentreffen“ in Dortmund.<br />

Fast schon „sanftere“ Töne schlagen da Mando Diao und Garbage an,<br />

die am 26.5. den Reigen eröffnen. Erstere machen es ihren Fans der ersten<br />

Stunde nicht immer leicht. So manch einer wünscht sich eine Rückkehr<br />

zum „typischen Mando Diao-Sound“, mit dem die Schweden auf<br />

„Bring ‘em in“ und „Hurricane Bar“ zu Beginn der 2000er für Furore sorgten.<br />

Die Band strebt allerdings nach stetiger Weiterentwicklung, wandelt<br />

sich von Album zu Album und ist längst bei einem Mix aus Electro,<br />

Dance und Pop angelangt. Wer daher doch auf Alternative-Rock setzen<br />

mag, wird mit Garbage samt Frontfrau Shirley Manson belohnt. Der unverwechselbare<br />

Sound aus den 1990ern hält bis heute an und gestaltet<br />

das RiR-Line-Up so, wie es sich die Besucher wünschen: dynamisch,<br />

schillernd und laut.<br />

Bleibt also abzuwarten, ob beim Umzug innerhalb des Ruhrgebiets<br />

auch nichts auf der (akustischen und atmosphärischen) Strecke bleibt<br />

und sich Fans und Künstler im neuen Wohnzimmer wohlfühlen. Sollte<br />

dies der Fall sein, könnte aus der Zweck-WG Westfalenhalle schon bald<br />

eine harmonische Festival-Heimat werden.<br />

Robert Targan<br />

❚ ROCK IM REVIER mit Mando Diao, Garbage, Iron Maiden, Nightwish, Slayer, Anthrax, Powerwolf,<br />

Prime Circle, Sabaton, Ghost, Tremonti, The Wild Lies, The Raven Age, In Extremo, Gojira,<br />

Apocalyptica, Suicidal Tendencies Westfalenhalle 1, Rheinlanddamm 200, Dortmund; Termine: 26.-<br />

28.5.; Preise: 59,50-79,50 € (Tagesticket), ab 125 € (3-Tage-Festivalticket), Tickets (01806) 777111 (0,20 €/<br />

Anruf aus dem dt. Festnetz/max. 0,60 €/Anruf dt. Mobilfunkn.) und bei den bekannten Vorverkaufsstellen;<br />

www.rock-im-revier.de

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