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Nur die Ruhe - Alfaclub eV

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fen“, sagt der Kfz-Meister.<br />

Mit der Zeit mehren sich <strong>die</strong> kleinen Gebrechen,<br />

bis Vater Holzhauer beschließt, den<br />

Bertone irgendwann doch gründlicher aufzubereiten.<br />

Beim Zerlegen offenbart sich das<br />

noch recht frische Flickwerk an den Türen<br />

als üble Grobschlosserei: „Der vermeintliche<br />

Profi hat einfach Blechstreifen großzügig<br />

überlappend draufgesetzt, sie bestanden<br />

auch noch aus zwei auf Stoß aneinandergeschweißten<br />

Stücken. Und beim Schweißen<br />

ist alles so heiß geworden, dass es sich verzogen<br />

hat. Die total wellige Türhaut wurde<br />

dann mit massenhaft Aluspachtel glattgekittet.<br />

Wenn Du so einen Pfusch entdeckst,<br />

verlierst Du manchmal <strong>die</strong> Motivation – der<br />

Wagen blieb jedenfalls erstmal stehen“, erinnert<br />

sich Marc, der selbst eigentlich auf den<br />

frontgetriebenen Alfasud setzt und bis dahin<br />

nur gelegentlich am GTV mitschraubte. „Irgendwann<br />

war meinem Vater klar, dass er<br />

gar nicht <strong>die</strong> Zeit hat, <strong>die</strong>ses Auto so aufzubauen,<br />

wie er es möchte. Und so hat er es<br />

mir schließlich geschenkt.“<br />

Aktionismus ist nun aber nicht ausgebrochen:<br />

„Mir war klar, dass der Bertone komplett restauriert<br />

werden sollte – so gesund <strong>die</strong> Technik<br />

und trotz allem auch <strong>die</strong> Karosse waren.“<br />

Das Zerlegen geht in der komfortablen Vier-<br />

Fahrzeuge-Garage schnell von der Hand. Danach<br />

wird mit Muße gearbeitet: „Sämtliche<br />

Fahrwerksteile sind gesandstrahlt und mit<br />

schwarzem Seidenmatt-Lack gestrichen. Die<br />

Schrauben habe ich neu gelbchromatieren<br />

lassen, selbst <strong>die</strong> Spurstangen sind teilweise<br />

noch <strong>die</strong> Originalen. Lieber ein einwandfreies<br />

Altteil als ein nagelneues Repro, das nichts<br />

taugt. Immerhin, einige Sachen gibt es noch<br />

in Erstausrüsterqualität. Die vorderen Traggelenke<br />

etwa sind Made in Germany, auch<br />

<strong>die</strong> Bremssättel werden noch überholt. Die<br />

Gehäuse sind bereits restauriert, nun wird<br />

das Innenleben noch bei einem Markenhersteller<br />

erneuert. Die Dehnschrauben, <strong>die</strong> <strong>die</strong><br />

Gehäusehälften fixieren, kann man im freien<br />

Handel nicht kaufen. Also müssen hier <strong>die</strong><br />

Profis ran.“<br />

Wenig Aufwand bereitet der Motor – eigentlich:<br />

„Das 136-PS-Triebwerk ist noch immer<br />

Kontaktlose Zündanlage aus dem Neunziger-Jahre-Spider und <strong>die</strong> 75-Ampere-Lima vom Alfa 75:<br />

Der Firmen-Baukasten hift stilgerecht.<br />

Der Doppelnocken-Motor ist<br />

noch immer der Originale.<br />

Die meiste Arbeit machte<br />

seine Reinigung.<br />

23<br />

Wozu Weber? „Die Solex-<br />

Vergaser haben nie Probleme<br />

bereitet“, sagt der Eigner.<br />

Deshalb bleiben sie auch<br />

drauf.<br />

RESTAURATION<br />

Auf guter Substanz<br />

aufgebaut: Die Bremse<br />

ist komplett neu, der Rest<br />

„nur“ sorgsam aufbereitet.<br />

in so gutem Zustand, dass ich es für ungeöffnet<br />

haltbar erklärt habe. Allerdings verbrachte<br />

ich Stunden mit dem Dremel-Schleifer, um<br />

das Teil komplett zu reinigen und zu polieren.<br />

Kleine Verbesserungen gibt’s freilich auch.<br />

Die kontaktlose Zündanlage stammt aus einem<br />

späten Alfa Spider, sie arbeitet einfach<br />

zuverlässiger und genauer als das Original.<br />

Und <strong>die</strong> schwächliche 35-Ampere-Lima habe<br />

ich durch ein 75-Ampere-Exemplar aus dem<br />

Alfa 75 ersetzt. Solche Modernisierungen sind<br />

dank des Baukastensystems ohne großen<br />

Aufwand machbar. Die nicht so beliebten,<br />

originalen Solex-40-PHH-Vergaser hingegen<br />

lasse ich drauf. Viele bauen zwar auf Weber<br />

40 DCOE um, doch <strong>die</strong> Solex-Exemplare<br />

funktionieren hier seit jeher völlig problemlos,<br />

daher bleiben sie, wo sie sind.“<br />

Alle Schrauben wurden gelbchromatiert, <strong>die</strong> Fahrwerksteile gestrahlt und frisch lackiert.<br />

Die neuen Traggelenke sind „Made in Germany“

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