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Lebensraum Fließgewässer Restaurieren und Entwickeln

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Beckenartige Strukturen mit wenig Strömung<br />

dienen z.B. als Ruhezonen für kleinere Fische<br />

<strong>und</strong> erleichtern einen etappenweisen Aufstieg.<br />

Dies kann man beispielsweise durch eine in der<br />

Draufsicht V-förmige Anordnung der Rampe<br />

oder Gleite bewirken. So treten an der schmäleren<br />

Seite höhere Strömungsgeschwindigkeiten<br />

<strong>und</strong> größere Wassertiefen auf (für die großen<br />

Fische). An der gegenüberliegenden breiten Seite<br />

herrschen niedrigere Strömungsgeschwindigkeiten<br />

<strong>und</strong> geringere Wassertiefen (für kleinere<br />

Fische).<br />

Da in einem Gewässer natürlicherweise Abflussschwankungen<br />

auftreten, ist es für Rampen <strong>und</strong><br />

Sohlgleiten wichtig, den Aufstieg sowohl bei<br />

niedrigen wie auch bei hohen Abflussverhältnissen<br />

sicherzustellen. Herrschen an dem Gewässer<br />

häufig sehr niedrige Abflüsse, so ist die Wanderhilfe<br />

mit einem Niedrigwassergerinne zu versehen.<br />

Dies ist eine rinnenartige Vertiefung in der<br />

Sohle der Rampe oder Gleite, in welcher sich bei<br />

niedrigen Abflüssen das wenige Wasser konzentriert.<br />

Ohne eine derartige Vorkehrung fließt<br />

das Wasser nur in einem flachen Film über die<br />

Wanderhilfe <strong>und</strong> kann dann insbesondere von<br />

größeren Fischen nicht mehr genutzt werden.<br />

Bei hohen Abflüssen (z.B. bei Hochwasser) fließt<br />

das Wasser hingegen mit einer sehr hohen<br />

Geschwindigkeit über die Wanderhilfe <strong>und</strong> kann<br />

somit wiederum den Aufstieg von Fischen behindern.<br />

Daher sollte die Rampe oder Gleite zumindest<br />

auf einer Seite mit dem Ufer „verzahnt“<br />

18<br />

werden. Dies erzielt man durch eine buhnenartige<br />

Anordnung von größeren Steinen entlang<br />

des Uferstreifens. Bei normalen Abflussverhältnissen<br />

liegen diese Steine mitunter im Trockenen,<br />

bei hohen Abflüssen <strong>und</strong> somit höheren Wasserständen<br />

bilden sie am Rand in ihrem Strömungsschatten<br />

strömungsberuhigte Bereiche aus, welche<br />

weiterhin einen ungehinderten Aufstieg in<br />

Ufernähe ermöglichen.<br />

Bauvarianten<br />

Beim Bau einer Rampe oder Sohlgleite an einem<br />

Querbauwerk gibt es drei verschiedene Möglichkeiten:<br />

a) kompletter Abriss der Barriere <strong>und</strong> Bau einer<br />

Rampe oder Sohlgleite<br />

b) Teilabriss der Barriere <strong>und</strong> Bau einer Rampe,<br />

Teilrampe oder Sohlgleite<br />

c) Belassen der Barriere <strong>und</strong> Anböschen einer<br />

Rampe, Teilrampe oder Sohlgleite<br />

Zu a)<br />

Bei einem kompletten Abriss wird das Bauwerk<br />

vollständig entfernt. An seiner Stelle wird eine<br />

Rampe oder Gleite über die gesamte Gewässerbreite<br />

errichtet. Um Unterspülungen am Kopfbereich<br />

<strong>und</strong> somit längerfristig eine Beschädigung<br />

der Rampe zu vermeiden, ist eine entsprechende<br />

Sicherung des Kopfes erforderlich. Diese kann<br />

durch eine entsprechend tiefe Gründung von<br />

großen Wasserbausteinen erfolgen, bei Bedarf<br />

auch mehrlagig. Weiterhin ist eine Sicherung der<br />

Wasserbausteine im Kopfbereich mittels Pfosten<br />

Wanderhindernis<br />

(oben) <strong>und</strong> angesetzte<br />

Rampe (unten) in der<br />

Seitenansicht

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