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SETRA_0041_RZ_SW_57_dt_A

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Nummer <strong>57</strong> | Ausgabe 1/16<br />

W o r l d<br />

Das Magazin für Menschen mit Leidenschaft für Omnibusse<br />

Preisgekröntes Design<br />

Architekturreise mit der TopClass 500<br />

Seite 22<br />

Vier Jahrzehnte Hochdecker<br />

Vergleich S 515 HD und S 215 HD<br />

Seite 10<br />

Es werde Licht<br />

Setra mit LED-Frontscheinwerfern<br />

Seite 16<br />

Singing in the rain<br />

Fahrbericht S 418 LE business<br />

Seite 32


02 | Setra Impressionen<br />

Setra Editorial | 03<br />

Liebe Kunden und Freunde<br />

der Marke Setra,<br />

„Die wichtigen<br />

Erfolgsfaktoren:<br />

exzellente Produkte<br />

im richtigen Mix,<br />

passend für Ihre<br />

Bedürfnisse und<br />

ausgerichtet auf<br />

Ihren unternehmerischen<br />

Erfolg.“<br />

wann hatten Sie beim Arbeiten das letzte Mal ein richtiges Glücksgefühl? Diesen<br />

Zustand, der entsteht, wenn man ganz erfüllt ist vom Erfolg einer Sache, der man<br />

sich mit viel Engagement gewidmet hat. Mathias Lenz gestaltet als Leiter Design<br />

Daimler Buses mit seinem Team seit Jahren unsere Fahrzeuge. Eine Aufgabe, die<br />

nicht nur Kreativität und Sinn für Ästhetik erfordert, sondern auch Begeisterung<br />

für das, was man tut. Und wenn ein Setra wieder einmal eine renommierte<br />

Designauszeichnung einheimst, wird sich dieses Glücksgefühl sicher auch bei<br />

Mathias Lenz einstellen.<br />

Ganz anderen Herausforderungen mussten sich die Kollegen aus der Entwicklung<br />

stellen, als sie den vorausschauenden Tempomaten Predictive Powertrain Control<br />

(PPC) aus dem Lkw-Bereich für die besonderen Bedürfnisse des Omnibusses<br />

weiterentwickelten. Die Belohnung der intensiven Testphase sind, zwei Jahre nach<br />

Einführung von PPC, die positiven Rückmeldungen aus der Praxis. Einsparungen<br />

von vier bis sechs Prozent Kraftstoff werden nicht nur unsere Kunden freuen,<br />

sondern auch unser Team in der Entwicklung.<br />

Ich für meine Person freue mich über ein sehr erfolgreiches Jahr 2015 für Setra<br />

und einen guten Start in 2016. Die wichtigen Erfolgsfaktoren: exzellente Produkte<br />

im richtigen Mix, passend für Ihre Bedürfnisse und ausgerichtet auf Ihren unternehmerischen<br />

Erfolg. Bestes Beispiel hierfür ist unser Low Entry S 418 LE business,<br />

mit bis zu 64 Sitzplätzen maßgeschneidert für hochfrequentierte Überlandlinien.<br />

Leuchtende Augen bekommen Setra Fans beim Anblick des S 215 HD aus der<br />

Ol<strong>dt</strong>imer-Sammlung, den wir in dieser Ausgabe zusammen mit dem S 515 HD<br />

porträtieren. Apropos leuchten: die ComfortClass 500 ist zusammen mit der<br />

TopClass 500 auf Wunsch auch mit integrierten LED-Scheinwerfern lieferbar.<br />

Eine Weltpremiere, die uns bei Setra stolz macht.<br />

Ich hoffe, dass Ihnen die Themen und Beiträge, die wir für Sie zusammengestellt<br />

haben, gefallen und wünsche Ihnen viel Spaß mit der neuen SetraWorld.<br />

Herzlichst, Ihr Ulrich Bastert<br />

Leiter Marketing, Sales und Customer Services<br />

Daimler Buses<br />

Ruhiges Fahrverhalten auch bei stürmischem Wetter: der Setra S 418 LE business.


04 | Setra Inhalt<br />

Setra Inhalt | 05<br />

Thema im Fokus<br />

38<br />

Die Innenausstattung des neuen Setra KundenCenters ist wesentlich<br />

durch zeitloses skandinavisches Möbeldesign geprägt.<br />

22<br />

Schöner wohnen im 190 Meter hohen „Turning Torso“<br />

mit der Traumaussicht auf Kopenhagen.<br />

16<br />

Die Setra ComfortClass 500 und TopClass 500 sind jetzt optional mit integrierten<br />

LED-Hauptscheinwerfern erhältlich.<br />

08<br />

Gutes Design als Teamwork: Mathias Lenz,<br />

Leiter Design bei Daimler Buses.<br />

Zeitloses, ästhetisches Design<br />

Faszination & Technik<br />

Travel in Style<br />

Treffpunkte<br />

Der Wunsch jedes Designers<br />

ist es, ein zeitloses Design,<br />

einen sogenannten Klassiker,<br />

zu gestalten. Ein hoher<br />

Anspruch, der erst recht für<br />

das Busdesign eines Setra<br />

gelten muss, da dieses über<br />

einen sehr langen Zeitraum<br />

hinweg stets modern und<br />

ästhetisch wirken soll. Setra-<br />

World spricht mit Mathias<br />

Lenz, dem Leiter der Designabteilung<br />

von Daimler Buses,<br />

über die Herausforderungen<br />

seiner Arbeit. Zudem werfen<br />

wir einen Blick nach Skandinavien,<br />

wo das dortige Designverständnis<br />

dem Ideal der<br />

Marke Setra in Bezug auf<br />

zeitlose Ästhetik sehr nahe<br />

kommt.<br />

Treffpunkte<br />

08 | Evolution statt Revolution<br />

Im Interview mit Mathias Lenz erfahren<br />

wir, worauf es beim Busdesign<br />

ankommt. Und wie es ihm und<br />

seinem Team gelingt, trotz vieler<br />

gesetzlicher und technischer<br />

Rahmenbedingungen, immer etwas<br />

Einzigartiges zu entwickeln.<br />

Travel in Style<br />

22 | Weltarchitektur am Öresund<br />

Kopenhagen und Malmö boomen und<br />

ziehen zeitgenössische Stararchitekten<br />

magisch an. Wir besuchen die beiden<br />

Stä<strong>dt</strong>e an den Ufern des Öresunds mit<br />

dem S 516 HDH, der genau wie die<br />

dortigen Prestigebauten preisgekröntes<br />

Design und Hightech perfekt verbindet.<br />

Horizonte<br />

38 | Funktionale Ästhetik<br />

zum Wohlfühlen<br />

Funktionalität ist ein zentraler Aspekt<br />

des skandinavischen Designs. Wir<br />

zeigen einige Beispiele und stellen<br />

interessante Zusammenhänge zu den<br />

Designprinzipien der Marke Setra her.<br />

14 | Ideal für Berg und Tal<br />

Kraftstoff sparen mit Predictive<br />

Powertrain Control (PPC)<br />

16 | Es werde Licht<br />

Weltpremiere: integrierte LED-<br />

Scheinwerfer für Setra Reisebusse<br />

31 | Entspannt und sicher<br />

durch den Stau<br />

Die Zusatzfunktion Stop-and-Go<br />

32 | Singing in the rain<br />

Fahrbericht S 418 LE business<br />

Maßgeschneidert<br />

07 | Alles unter Dach und Fach<br />

Zwei Sonderausstattungen<br />

für den LE business<br />

41 | Doppeldeckerlinie für Nizza<br />

Mit dem S 431 DT zur Arbeit<br />

10 | Setra HD – was sonst?<br />

Vergleich der beiden Hochdecker<br />

S 515 HD und S 215 HD<br />

22 | Preisgekröntes Design<br />

Architekturreise mit der<br />

TopClass 500<br />

Service & Dienstleistungen<br />

28 | Neues aus dem Setra Shop<br />

Das Miniaturmodell des S 516 HD<br />

29 | Hilfe für Helfer<br />

OMNIplus hat die<br />

Rettungsdatenblätter optimiert<br />

Horizonte<br />

38 | Form follows function<br />

Skandinavisches Design<br />

und die Marke Setra<br />

06 | First Class durch Portugal<br />

Greenbus aus Porto übernimmt<br />

zwei S 516 HDH<br />

08 | Menschen hinter der Marke Setra<br />

Mathias Lenz, Leiter Design<br />

bei Daimler Buses, im Porträt<br />

30 | Größte Setra Flotte in Osteuropa<br />

30 Omnibusse der ComfortClass 500<br />

für SAD Prievidza<br />

36 | Messe-Rückblick und -Vorschau<br />

Die wichtigsten Termine im Überblick<br />

42 | Mit vereinten Kräften<br />

Setra im Produktionsverbund<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

EvoBus GmbH<br />

Setra Omnibusse<br />

Mercedesstraße 127/6<br />

70327 Stuttgart<br />

Tel. +49 731 181-0<br />

Fax +49 731 181-2418<br />

www.setra-bus.com<br />

Verantwortlich für den Inhalt:<br />

Reiner Hörter BUS/MPM-B<br />

Leiter Brand Communications<br />

An dieser Ausgabe haben mitgearbeitet:<br />

Christine Denzel, BUS/MPM-B<br />

Angelika Miller, BUS/MME-C<br />

Egemen Aydin, BUS/MPP-I<br />

Konzept, Redaktion, Layout:<br />

Newport3 GmbH & Co. KG<br />

Neumann-Reichar<strong>dt</strong>-Str. 27–33<br />

22041 Hamburg<br />

www.newport3.de<br />

Produktion:<br />

Final Art Production<br />

Neumann-Reichar<strong>dt</strong>-Str. 27–33<br />

22041 Hamburg


06 | Setra Treffpunkte<br />

Setra Maßgeschneidert | 07<br />

In Neu-Ulm übernahm Greenbus-Inhaber Paulo Santos (li)<br />

seine zwei neuen Setra S 516 HDH.<br />

E<br />

xklusive Gäste, exklusive Ziele, exklusive Fahrzeuge: Seit 2007 hat<br />

sich das Unternehmen Greenbus aus dem portugiesischen Porto<br />

auf Fahrdienste im Premium- und Luxussegment spezialisiert. Nichts<br />

eignet sich dabei für Gruppen besser als eine Setra TopClass 500, sagte<br />

sich Inhaber Paulo Santos und bestellte gleich zwei Reisebusse des<br />

Typs S 516 HDH. Es sind nicht nur die ersten neuen Setra Busse in<br />

seinem Fuhrpark, es sind zudem die ersten TopClass 500, die Setra<br />

nach Portugal ausgeliefert hat. „Wir möchten unseren Gästen den<br />

Weg zu ihrem Reiseziel stets so angenehm wie möglich gestalten“,<br />

betont Firmeninhaber Paulo Santos. „Mit den beiden Setra S 516 HDH<br />

wird uns dies garantiert gelingen.“<br />

First Class<br />

durch Portugal<br />

Setra TopClass 500 für Greenbus<br />

Als erstes Busunternehmen in Portugal<br />

hat Greenbus aus Porto zwei Setra Reisebusse<br />

des Typs S 516 HDH in Betrieb genommen.<br />

Dass die neuen Reisebusse dabei höchsten Ansprüchen genügen<br />

müssen, lässt ein Blick auf die Referenzen des jungen Unternehmens<br />

erahnen: Fußballclubs, Golfprofis und Geschäftsleute aus aller Welt<br />

gehören ebenso zur regelmäßigen Kundschaft von Greenbus wie<br />

internationale Konzerne und Institutionen, die ihre Kongresse und<br />

Tagungen an der Algarve, in Lissabon oder Porto veranstalten. Von<br />

Shuttle-Fahrten zwischen Flughafen und Hotel bis zu mehrtägigen<br />

Portugal-Rundfahrten reicht das Angebot von Greenbus. Für die<br />

Gäste stehen dabei gut ausgebildete Fahrer und ein exquisiter<br />

Fuhrpark bereit: von flotten Sportwagen über noble Limousinen<br />

bis hin zu edel ausgestatten Vans. Und seit Neuestem eben auch<br />

zwei Setra Reisebusse der Extraklasse. Außen in edlem Silverstone<br />

Metallic gehalten, bieten die<br />

beiden S 516 HDH den Fahrgästen im<br />

Innern ein hochwertig anmutendes<br />

Wohlfühl-Ambiente, komfortable<br />

Ausstattung und Sicherheitstechnik<br />

vom Feinsten.<br />

Das Glasdach TopSky Panorama im<br />

Mittelgang verleiht dem Passagierraum<br />

ein großzügiges Raumgefühl und sorgt<br />

für eine freundlich helle Atmosphäre.<br />

Je 55 komfortable Setra Sitze des Typs<br />

Voyage Ambassador mit Designelementen<br />

aus einer Ledervariante laden zum<br />

Verweilen ein. Alle Sitze sind mit Dreipunktgurten<br />

ausgestattet. Für zusätzliche Sicherheit der Fahrgäste<br />

sorgen beispielsweise der Abstandsregeltempomat (ART) und das<br />

Notbremssystem Active Brake Assist (ABA 3), ein System, das bei<br />

stehenden Hindernissen automatisch eine Vollbremsung des Fahrzeugs<br />

einleitet. Greenbus-Inhaber Paulo Santos ist sich sicher: „Dank<br />

der TopClass 500 werden wir unser Image als Vorzeigeunternehmen<br />

im Premium-Segment weiter festigen.“<br />

<br />

Zwei Sonderausstattungen für den LE business<br />

Alles unter Dach und Fach<br />

S<br />

ta<strong>dt</strong>busfahrer kennen ihn, in vielen Ausschreibungen für Überlandlinien<br />

ist er ebenfalls vorgeschrieben: der sogenannte<br />

Euro-Einschub mit Schrägeinzügen für Bedienungselemente über dem<br />

Fahrerplatz. Vor allem Großkunden fordern den Euro-Einschub als<br />

standardisiertes Bedienelement in ihren Omnibussen. Für den Low<br />

Entry von Setra ist der Euro-Einschub jetzt als praktische Alternative<br />

zum optional erhältlichen geschlossenen Staufach als Kundensonderwunsch<br />

zu bekommen.<br />

Mit dem Euro-Einschub wandern Bedienteile aus der Armaturentafel<br />

nach oben in den Überkopfbereich. In Frage kommen der digitale<br />

Schrägeinzüge über<br />

dem Fahrerplatz im<br />

Setra LE business<br />

räumen das Cockpit<br />

auf und schaffen Platz<br />

für Ablagen.<br />

Tachograf, die Bedienung der Fahrzielanlage, die Steuerung von<br />

Heizung/Lüftung und Klimatisierung, ein Ansagegerät, ein Funkgerät<br />

oder das Radio. Der Euro-Einschub für den LE business nimmt bis zu<br />

drei dieser Geräte auf. Zusätzlicher Vorteil: Im Cockpit wird in den<br />

bisher belegten DIN-Fächern Platz frei für praktische offene Ablagen.<br />

Oberhalb des Schrägeinzugs – wegen seiner Form auch als „Sägezahn“<br />

bekannt – ist im Stauraum außerdem Platz für einen genormten<br />

19-Zoll-Einschub, wie er zur Montage für elektrische Komponenten<br />

verwendet wird.<br />

Wohin mit Kasse und großer Fahrertasche?<br />

Eine neue optionale Tür für die Fahrerkabine gibt die Antwort.<br />

Bisher diente die optionale Tür zur Fahrerkabine eher als Wetterschutz<br />

bei geöffneter Eingangstür sowie als Abtrennung zu den<br />

Fahrgästen. Jetzt schafft der Low Entry mit einer neuen zusätzlich<br />

angebotenen Tür Platz für die typischen Ausstattungskomponenten<br />

im Linienbetrieb. Innen an der Tür nimmt eine vergrößerte Ablage<br />

nun auch große Fahrertaschen waagerecht auf. Die robuste Metallkonstruktion<br />

der Ablage trägt selbst höhere Gewichte. Ordnung und<br />

Übersicht ins Ensemble von Kasse und Fahrscheindrucker bringt auf<br />

Wunsch ein zusätzlicher Aufnahmedorn vorn an der Fahrerkabinentür.<br />

Hier ist nun in bequemer Griffweite Platz für die Kasse. Der bisher<br />

verwendete Dorn in der Armaturentafel nimmt jetzt allein den Drucker<br />

auf. Damit ist das Cockpit im Linieneinsatz aufgeräumt und der Blick<br />

des Fahrers fällt nahezu ungestört nach vorne auf die Straße.<br />

Voraussetzung ist eine komplett neu entwickelte Türkonstruktion<br />

auf Basis eines massiven Metallrahmens, der beidseitig verkleidet ist.<br />

Da die Tür nun ein deutlich höheres Gewicht tragen muss, ist sie außerdem<br />

hinten an einer neu entwickelten deckenhohen Metallsäule<br />

angeschlagen.


08 | Setra Treffpunkte<br />

Setra Treffpunkte | 09<br />

... Design ist<br />

Interview mit Mathias Lenz,<br />

Leiter Design bei Daimler Buses<br />

eine fortlaufende Entwicklung ...<br />

Mit Perfektion, Leidenschaft und einem Gespür für künftige<br />

Entwicklungen prägen Mathias Lenz, Leiter Design bei Daimler Buses,<br />

und sein Team das Erscheinungsbild der Setra Busse. Von der ersten<br />

Strichzeichnung an verbinden sie Funktionalität mit einem außergewöhnlichen<br />

Design und entwickeln damit das bekannte Setra<br />

Markengesicht von Baureihe zu Baureihe harmonisch weiter. Dabei<br />

schlagen sie stets eine Brücke zwischen Tradition und Moderne.<br />

Diesen Spannungsbogen mit jedem neuen Modell weiterzuentwickeln,<br />

hat für Mathias Lenz einen besonderen Reiz. Welche Rolle Design<br />

darüber hinaus für ihn spielt, erklärt der Experte in unserem Interview.<br />

Herr Lenz, welchen Bereich leiten Sie und welche Hauptaufgaben<br />

sind mit Ihrer Arbeit verbunden?<br />

Ich leite seit Anfang 2010 den Design-Bereich von Daimler Buses. Meine<br />

Abteilung ist weltweit für die gesamte Innen- und Außengestaltung<br />

der Reise- und Linienbusse von Setra und Mercedes-Benz zuständig.<br />

Mit welchen Herausforderungen werden Sie dabei konfrontiert?<br />

Anders als im Pkw-Bereich ist bei Omnibussen bedingt durch das<br />

Package der quaderförmige Aufbau sehr präsent. Hier gilt es, mit<br />

spezifischen Designelementen das Setra Markengesicht zu prägen.<br />

Weitere Herausforderungen sind die gesetzlichen und technischen<br />

Rahmenbedingungen, die wir einhalten müssen. Seitens der Gesetzgebung<br />

sind wir zum Beispiel von vornherein in puncto Breite und<br />

Höhe der Busse limitiert. Hinzu kommen spezielle Regelungen für den<br />

Innenraum wie z. B. die Haltestangenanordnung. Das schränkt uns<br />

bei der Gestaltung natürlich ein, es generiert aber auch neue<br />

Lösungen. Die Herausforderung besteht für uns darin, trotz einschränkender<br />

Vorgaben etwas Neues, Einzigartiges zu entwickeln,<br />

das den Charakter der Marke Setra unterstreicht.<br />

Neuentwicklung ist ein gutes Stichwort. Setra Omnibusse stehen<br />

für ein zeitlos ästhetisches Design. Wie setzen Sie das um?<br />

Bei Setra lautet die Strategie „Evolution statt Revolution“. Ein gutes<br />

Beispiel dafür ist die Front der Busse. Der Frontbereich vermittelt die<br />

Charaktereigenschaften eines Fahrzeuges. Während ein Sportwagen<br />

meist aggressiv gezeichnet ist, darf ein Reisebus nie gefährlich<br />

wirken. Das Gesicht – also die Front – muss auf den Betrachter zwar<br />

kompetent und kraftvoll wirken, gleichzeitig aber auch freundliche<br />

Züge haben und Sicherheit ausstrahlen. Bei den Setra Reisebussen<br />

sind die Gesichter seit der Baureihe 200 immer horizontal aufgebaut.<br />

Zwischen den beiden Scheinwerfern liegt die Logo-Blende mit dem<br />

Setra Schriftzug. Das haben wir bis heute beibehalten, wobei wir die<br />

horizontale Linienführung bei der aktuellen 500er Baureihe durch<br />

leichte Kurven ein wenig dynamischer gestaltet haben. Auch der<br />

Markenname tritt deutlich mehr in den Vordergrund als früher – schon<br />

allein durch die dreidimensionalen Buchstaben. So wurde die Front<br />

der Setra Busse seit der Baureihe 200 evolutionär weiterentwickelt.<br />

Die Reisebusse der TopClass 500 und der ComfortClass 500<br />

wurden in jüngster Vergangenheit mehrfach mit Design-Preisen<br />

ausgezeichnet. Welchen Einfluss haben solche Auszeichnungen<br />

auf Ihre tägliche Arbeit?<br />

Erst einmal bestätigen sie unsere Arbeit. Gleichzeitig sind diese<br />

Auszeichnungen natürlich ein Antrieb für uns, dieses Niveau zu halten<br />

bzw. auszubauen.<br />

Modedesigner bringen zweimal pro Jahr eine neue Kollektion<br />

auf den Markt. Ein Busdesign muss dagegen über einen sehr<br />

langen Zeitraum hinweg stets modern und ästhetisch wirken.<br />

Wie bewerkstelligen Sie diesen Spagat?<br />

Wir schauen uns Modeströmungen an, zum Beispiel Trends bei<br />

Kleidung oder Möbeln. Parallel haben wir immer die technischen<br />

Entwicklungen im Blick. Hier gibt es ebenfalls gewisse Techniksprünge.<br />

Ein anderes Thema sind längerfristige Trends in anderen Bereichen,<br />

beispielsweise in der Architektur. Die große Kunst besteht darin, aus<br />

allen Strömungen eine Essenz zu ziehen und die langfristigen Aspekte<br />

herauszufiltern. Dementsprechend ist die Formensprache beim Bus<br />

ein wenig ruhiger und klarer, vielleicht auch universeller, aber dafür<br />

auch über 10 bis 15 Jahre beständig. Wenn man die Entwicklungsund<br />

Produktionsphase mit einbezieht, müssen wir das Busdesign<br />

ab dem ersten Strich auf 20 Jahre anlegen.<br />

Gibt es das „perfekte Design“? Was muss ein optimales Design<br />

bei Reisebussen bieten?<br />

Das perfekte Design kann es nicht geben, da sich Trends und<br />

Geschmacksrichtungen kontinuierlich ändern. Entsprechend ist<br />

Design eine fortlaufende Weiterentwicklung. In unserem Bereich<br />

kommt noch hinzu, dass das Design eine angenehme Atmosphäre<br />

schaffen muss, in der sich Fahrer und Fahrgast wohlfühlen. Dieser<br />

Wohlfühlfaktor oder auch „Coming home“-Effekt ist bei Setra von<br />

elementarer Bedeutung.<br />

Welche Rolle spielt Design für Sie persönlich, in Ihrem Privatleben?<br />

Design spielt natürlich auch in meinem privaten Bereich eine Rolle.<br />

Auf der anderen Seite mag ich das Ungeplante und Ursprüngliche<br />

genauso. Unser Garten ist zum Beispiel etwas wilder – hier überlasse<br />

ich sozusagen die Gestaltung der Natur. Das Zusammenspiel dieser<br />

beiden Bereiche ist für mich sehr reizvoll und inspirierend.<br />

Sind Sie ein Perfektionist?<br />

Das müssen Sie meine Mitarbeiter fragen. Generell würde ich mich<br />

aber schon als Perfektionisten beschreiben. Das zeigt sich etwa im<br />

täglichen Geschäft, wenn es um Modell- und Datenerstellung geht.<br />

Hier gehen wir bis ins Detail und schauen uns zum Beispiel Oberflächen<br />

bis in den Zehntel-Bereich an.<br />

Was lieben Sie besonders an Ihrer Arbeit?<br />

Den ersten Strich – mit dem die anfängliche Idee auf Papier festgehalten<br />

wird und jedes neue Setra Modell beginnt. Das ist immer<br />

wieder ein spannender Moment.


10 | Setra Travel in Style<br />

Setra Travel in Style | 11<br />

Vier Jahrzehnte Hochdecker<br />

„Setra HD – was sonst?“<br />

Die ComfortClass 500 ist der Maßstab<br />

für Hochdecker-Reisebusse. Vor genau<br />

40 Jahren galt dies ebenfalls für die damals<br />

neue Baureihe 200. SetraWorld arrangierte<br />

ein Treffen zwischen dem Klassiker<br />

S 215 HD mit der Fahrgestellnummer 001<br />

und seinem Urenkel, dem S 515 HD.


12 | Setra Travel in Style<br />

Setra Travel in Style | 13<br />

Sie ist wie<br />

ihr Urgroßvater der<br />

Maßstab für alle HD,<br />

ein Hochdecker von<br />

echter Klasse.<br />

„D<br />

ie neue Setra Baureihe ist ein Angebot, orientiert<br />

an den veränderten Wünschen und Forderungen,<br />

gebaut mit dem überkommenen Hang zur Wertarbeit,<br />

mit neuen Erkenntnissen, auch mit neuen Werkstoffen. Sie ist in<br />

Styling, Komfort und Wirtschaftlichkeit auf die Zukunft ausgerichtet.“<br />

Die Wortwahl klingt etwas altmodisch. Inhaltlich aber passt das Zitat<br />

perfekt zur Setra ComfortClass 500. Tatsächlich stammt es von<br />

Otto Kässbohrer aus dem Jahr 1976, anlässlich der Vorstellung der<br />

Baureihe 200.<br />

25 Jahre nach dem ersten Setra kam die legendäre 200er Serie auf<br />

den Markt, mit rund 28.000 Exemplaren ein Hit. Im Zentrum stand<br />

der zwölf Meter lange Hochdecker S 215 HD. „Zweifünfzehn HD“ –<br />

das definierte den Omnibus-Adel. Heute ist es ähnlich. Nur sagen<br />

Kenner jetzt einfach „ComfortClass 500“.<br />

Im Vergleich zum hochaufgeschossenen Urenkel wirkt der Senior<br />

etwas gebeugt. Auch ist seine Erscheinung in Gelb, Orange und Braun<br />

aus der Mode. Trotzdem: Nach 40 Jahren sieht der Klassiker aus der<br />

Setra Ol<strong>dt</strong>imer-Sammlung mit seiner klaren Linienführung erstaunlich<br />

frisch aus. Die ComfortClass 500 tritt emotionaler auf. Ihr Gesicht mit<br />

großen Augen und Blinkerstreifen wie Augenbrauen lässt mit horizontaler<br />

Linienführung Verwan<strong>dt</strong>schaft zum Urahn erkennen. Ein Setra<br />

ist unverwechselbar. Und aerodynamisch durchgestaltet. Das war<br />

seinerzeit so mit gewölbter Windschutzscheibe und ist jetzt mit<br />

perfekten Radien, imposanter Scheibe und bündig eingelassenen<br />

Fenstern noch viel besser – ein HD aus dem Windkanal.<br />

„Wirtschaftlichkeit“ hieß für<br />

Otto Kässbohrer in erster Linie:<br />

ein Setra als Wertanlage.<br />

Hinter dem Stichwort „Komfort“ von Otto Kässbohrer verbergen<br />

sich Hinweise auf die sagenumwobene Querstrombelüftung und das<br />

sanfte Fahrverhalten der Baureihe 200. 2016 spricht man bei Setra<br />

von vollautomatischer Klimatisierung mit zwei Temperaturzonen, von<br />

Warmwasserheizung, getrennten Heizungs- und Klimakreisläufen und<br />

Sensoren. Schalteten Fahrgäste einst ihr Gebläse per Taste ein, so<br />

umfächelt sie heute vollautomatisch und zugfrei temperierte Luft. Die<br />

Sitze tragen statt gestreiftem Velours edle Flachgewebe oder Leder.<br />

Alles sorgfältig und elegant abgesteppt. Ein Schritt vom Sitz zum funktionellen<br />

Designersessel, gern auch mit höhenverstellbarer Komfort-<br />

Kopfstütze. Der Ausblick nach oben zum Fenster hinaus ist unverstellt,<br />

hoch über dem Mittelgang mit seiner großzügigen Stehhöhe schwebt<br />

die luftige Bespannung. Umfangreiche LED-Beleuchtung wertet den<br />

Fahrgastraum auf – zur Sachlichkeit von einst ist Atmosphäre hinzugekommen.<br />

Da kann auch die geschickt in die Luftkanäle integrierte<br />

Beleuchtung des alten HD nicht mithalten, seinerzeit der letzte<br />

Schrei.<br />

Eine Etage tiefer findet das Fahrwerk des aktuellen Setra den Kompromiss<br />

zwischen sanft und stramm. Der HD liegt satt auf der Straße.<br />

Wiegt sich nicht in den Federn, sondern ebnet Unebenheiten gekonnt<br />

ein. Während der Senior mit dem riesigen Steuerrad noch unstet seinen<br />

Weg sucht, hat ihn sein Urenkel längst gefunden, fährt schnurstracks<br />

geradeaus.<br />

„Wirtschaftlichkeit“ hieß für Otto Kässbohrer in erster Linie: ein Setra<br />

als Wertanlage. Das stimmt bis heute, wird jedoch weitergehender<br />

definiert. Auch früher achteten Busunternehmen auf Kosten, doch<br />

ein Begriff wie TCO – die Total Cost of Ownership – war unbekannt.<br />

Service-Intervalle von 10.000 Kilometern waren selbstverständlich,<br />

heute reichen 120.000 Kilometer bis zum Ölwechsel. Arbeitet im<br />

Alten ein mächtiger Zehnzylinder mit knapp 16 Liter Hubraum und<br />

235 kW (320 PS), so reichen heute 10,7 Liter und sechs Zylinder für<br />

315 kW (428 PS). Mit 2.100 Nm erreicht der Motor exakt das doppelte<br />

Drehmoment des V10. Noch größer wirkt der Unterschied in der<br />

Praxis: Will der Senior mit vielen Schaltungen auf Drehzahl gehalten<br />

werden, so gleitet die ComfortClass 500 gelassen und viel leiser<br />

dahin. Der Antritt ist dynamisch, das vollautomatisierte Getriebe<br />

Mercedes PowerShift 3 findet den passenden Gang, legt ihn schneller<br />

und doch sanfter ein, als es per Hand möglich ist.<br />

Trotz doppelter Durchzugskraft verbraucht die ComfortClass 500 viel<br />

weniger Kraftstoff. Ein S 515 HD kommt mit 480 Liter Tankvolumen so<br />

weit wie der S 215 HD mit seinen 670 Litern. Gleichzeitig arbeitet<br />

der neue Motor viel sauberer. Euro VI, Abgasreinigung mit Abgasrückführung,<br />

Oxidationskatalysator, Partikelfilter, AdBlue-Eindüsung und<br />

SCR-Katalysator? 1976 Science-Fiction. Damals war Rauchen noch<br />

nicht verpönt, weder für den Auspuff noch an Bord.<br />

Auch das Sicherheitsdenken war anders ausgeprägt. Zwar galt der<br />

Gitterrohrrahmen der Baureihe 200 als hochstabil, aber im 215er<br />

finden sich gerade mal in der ersten Reihe Zweipunkt-Statikgurte.<br />

Falls jemand noch weiß, was das ist. Heute ist Anschnallen auf jedem<br />

Sitzplatz selbstverständlich, schützt ein Front Collision Guard den<br />

Fahrer zusätzlich bei Frontalunfällen. Und von ABS über ESP ® und<br />

den Spur-Assistenten bis zum Abstandsregeltempomaten (ART)<br />

mit Active Brake Assist 3 sorgt eine Vielzahl von Assistenzsystemen<br />

dafür, dass er möglichst nie eingreifen muss. Aber manche Tradition<br />

kehrt zurück. Nach Einschalten der Zündung – heute per elektronischen<br />

Schlüssel – setzt hier wie dort ein Druck auf den Starterknopf<br />

den Motor in Bewegung.<br />

Zum Abschied erneut ein Wort von Otto Kässbohrer zur Baureihe 200:<br />

„Sie hofft auf Ihre freundliche Beachtung und Aufnahme.“ Er hätte es<br />

40 Jahre später ebenso für die ComfortClass 500 formuliert. Sie ist<br />

wie ihr Urgroßvater der Maßstab für alle HD, ein Hochdecker von<br />

echter Klasse.


14 | Setra Faszination & Technik<br />

Setra Faszination & Technik | 15<br />

Kraftstoff sparen mit Predictive Powertrain Control<br />

Ideal für<br />

Berg und Tal<br />

Bereits mehrere hundert Setra<br />

Reisebusse senken mit dem<br />

vorausschauenden Tempomaten<br />

Predictive Powertrain<br />

Control (PPC) den Kraftstoffverbrauch.<br />

Zwei Jahre nach<br />

der Markteinführung sprechen<br />

Unternehmer über ihre Erfahrungen<br />

mit PPC und Ingenieure<br />

darüber, wie sie PPC auf maximale<br />

Effizienz ausgelegt haben.<br />

D<br />

Hallgrens Buss<br />

aus Schweden setzt bereits<br />

bei drei Setra auf PPC und<br />

spart zwei bis drei Prozent<br />

Kraftstoff.<br />

ie Reisehochdecker von Hallgrens Buss aus<br />

Ulricehamn in Südschweden kennen ganz Europa.<br />

Das Unternehmen hat drei Setra Dreiachser mit dem<br />

vorausschauenden Tempomaten Predictive Powertrain<br />

Control (PPC) ausrüsten lassen. Sie haben zusammen<br />

350.000 Kilometer zurückgelegt. Geschäftsführer Jan-Ove<br />

Hallgren: „Es war nicht einfach, die Fahrer davon zu überzeugen,<br />

PPC anzuwenden. Am Anfang fiel es vielen<br />

schwer, nicht auf das Gaspedal zu treten, wenn der Bus<br />

leicht verzögert, bevor er über eine Straßenkuppe rollt.“<br />

Die Überzeugungsarbeit hat sich letztendlich gelohnt:<br />

Hallgren schätzt die Kraftstoffersparnis mit PPC auf zwei<br />

bis drei Prozent.<br />

Rückblende. Das Ziel für PPC war präzise definiert: „So<br />

viel Kraftstoff sparen wie möglich, ohne Komfort oder<br />

Durchschnittsgeschwindigkeit zu verschlechtern“, erklärt<br />

Helge Spangenberg. Er ist im Versuch von Daimler Buses<br />

zuständig für automatisierte Schaltgetriebe und PPC.<br />

Predictive Powertrain Control (PPC) ist ein Musterbeispiel<br />

für die digitale Vernetzung des Omnibusses: Der vorausschauende<br />

Tempomat verknüpft den Antriebsstrang mit<br />

einer dreidimensionalen Straßenkarte, schaltet bergauf<br />

rechtzeitig zurück, nutzt bergab den Schwung mit<br />

EcoRoll in der Neutralstellung des Getriebes. Im Durchschnitt<br />

nennt Setra bis zu vier Prozent Spritersparnis, das<br />

sind bei 100.000 Kilometern im Jahr schnell 1.000 Liter<br />

Kraftstoff.<br />

Vor der Einführung in Reisebussen hatte sich PPC seine<br />

Meriten in den Lkw von Mercedes-Benz erworben. Die<br />

Omnibus-Entwickler passten PPC zugunsten maximaler<br />

Effizienz und höchsten Komforts den spezifischen<br />

Bedingungen im Omnibus an. Schließlich gibt es einige<br />

wesentliche Unterschiede zum Lkw. Da Reisebusse bei<br />

100 km/h abgeregelt werden, sind vor Steigungen bei<br />

Autobahntempo keine Überschwinger möglich. Ebenso<br />

bergab: Im Gegensatz zum Lkw greift der Dauerbremslimiter<br />

bei 104 km/h ein – Übertempo zum Ausnutzen<br />

des Schwungs ist nicht möglich. Bei Einsatz von EcoRoll<br />

wird bereits vor Erreichen der 104 km/h wieder ein Gang<br />

eingelegt, um Dauerbremseinsatz und Schaltung zur<br />

gleichen Zeit zu vermeiden. Ebenfalls aus Gründen des<br />

Fahrkomforts wird EcoRoll erst ab 15 Sekunden möglicher<br />

Dauer genutzt: Bei EcoRoll ist das Getriebe in<br />

Neutralstellung und der Motor arbeitet im Leerlauf, der<br />

unvermeidliche Drehzahlsprung beim erneuten Einlegen<br />

„Mit PPC<br />

ist man<br />

entspannter<br />

und dazu<br />

noch<br />

kraftstoffeffizient<br />

unterwegs.“<br />

des Gangs am Ende der EcoRoll-Phase könnte Passagiere<br />

irritieren.<br />

In aufwendigen Praxistests wurden verschiedenste<br />

Szenarien mit unterschiedlichen Reisebussen und Beladungen<br />

durchgespielt. Zwei- und Dreiachser, leer und<br />

beladen, Hochdecker mit unterschiedlichen Motoren und<br />

Leistungsstufen. Einen Doppelstockbus mit 26 Tonnen<br />

Gewicht ist Helge Spangenberg zusätzlich mitsamt<br />

Anhänger und knapp 30 Tonnen Zuggewicht zu Testzwecken<br />

über die Kasseler Berge gefahren.<br />

Sein Können beweist PPC vor allem auf hügeligen und<br />

bergigen Strecken. Die Mitarbeiter des Versuchs testeten<br />

PPC unter anderem auf Autobahnen mit unterschiedlichstem<br />

Profil sowie bei Fahrten zu Wintertests nach<br />

Skandinavien und Hitzeprüfungen nach Spanien.<br />

Insgesamt legten die Testwagen rund 30.000 Kilometer<br />

zurück. Die Ingenieure hatten dabei sowohl die Schaltungen<br />

im Blick als auch den Verbrauch. Sie testeten<br />

verschiedene Setzgeschwindigkeiten des Tempomaten<br />

und unterschiedliche Hysteresen, also voreingestellte<br />

maximale Abweichungen der Geschwindigkeit nach oben<br />

oder unten. Ebenso überprüften sie die Wirksamkeit von<br />

PPC in beiden Fahrprogrammen des automatisierten<br />

Schaltgetriebes Mercedes-Benz GO 250-8 PowerShift.<br />

Spangenberg: „Im Basis-Programm wird mit maximaler<br />

Wirtschaftlichkeit gefahren, im Dynamikprogramm mit<br />

maximaler Performance.“<br />

Die Unternehmen haben die Vorteile inzwischen buchstäblich<br />

erfahren. Cars Bihan aus Lesneven in der<br />

Bretagne verbraucht mit einer ComfortClass S 516 HD<br />

im Vergleich zum Vorgänger nur noch 20 statt bisher<br />

24 Liter/100 km. „Ich glaube, dass von dieser Einsparung<br />

etwa zwei Liter PPC zu verdanken sind“, so Daniel Bihan.<br />

Der S 431 DT Doppelstockbus von ITS-Reizen aus Bolsward<br />

in den Niederlanden ist in ganz Europa von Finnland<br />

bis Spanien unterwegs. Nach 75.000 Kilometern liegt der<br />

Kraftstoffverbrauch bei nur 24 Liter/100 km. Sechs<br />

Prozent spart der Einsatz von Predictive Powertrain<br />

Control (PPC), so Unternehmens-Chef Anne Mulder:<br />

„Zuerst war ich skeptisch. Als Fahrer glaubt man, aufgrund<br />

der Erfahrung jedem System überlegen zu sein. Ich habe<br />

PPC unter verschiedenen Bedingungen getestet. Jetzt<br />

weiß ich es besser: Mit PPC ist man entspannter und<br />

dazu noch kraftstoffeffizient unterwegs.“<br />

<br />

Cars Bihan aus Frankreich<br />

setzt ebenfalls auf PPC<br />

und senkt den Verbrauch<br />

um etwa zwei Liter auf<br />

100 Kilometer.


16 | Setra Faszination & Technik<br />

Setra Faszination & Technik | 17<br />

Es<br />

werde<br />

Licht<br />

Weltpremiere:<br />

integrierte LED-Scheinwerfer für Setra Reisebusse<br />

Die neuen integrierten LED-Hauptscheinwerfer erhöhen Sicherheit<br />

und Wirtschaftlichkeit gleichzeitig. Sie sind optional für die<br />

ComfortClass 500 und TopClass 500 lieferbar.


18 | Setra Faszination & Technik<br />

Neben den wirtschaftlichen<br />

Vorteilen bieten LED-Leuchten einen<br />

erheblichen Sicherheitsgewinn.<br />

Von den Scheinwerfern über<br />

die Beleuchtung des Fahrgastraums<br />

bis hin zur Einstiegsbeleuchtung:<br />

Setra setzt auf die stromsparende<br />

und zuverlässige LED-Beleuchtung.<br />

Halogen, Xenon, LED – was ist das eigentlich?<br />

O<br />

ptimale Fahrzeugbeleuchtung und damit bestmögliche Sicherheit<br />

für Fahrer und Fahrgäste haben bei Setra Tradition. Bereits<br />

vor 40 Jahren war die damals neue Baureihe 200 serienmäßig mit<br />

Halogen-H4-Scheinwerfern ausgestattet. Die neu vorgestellte<br />

TopClass 400 fuhr 2001 als erster Omnibus der Welt mit serienmäßigen<br />

Xenon-Scheinwerfern. Mit den neuen LED-Hauptscheinwerfern für<br />

die Baureihe 500 geht Setra wieder mit leuchtendem Beispiel voran.<br />

Es sind die ersten integrierten LED-Scheinwerfer weltweit für Reisebusse.<br />

Form und Funktion ergänzen sich perfekt: Auch mit LED-<br />

Scheinwerfern tragen ComfortClass 500 und TopClass 500 weiterhin<br />

ihr individuelles Markengesicht. Parallel dazu profitieren Fahrer durch<br />

eine gute und augenschonende Sicht und das Unternehmen von<br />

geringeren Wartungskosten.<br />

Busunternehmer können ein Lied davon singen. Die Kosten für den<br />

Austausch konventioneller Leuchtmittel haben es in sich: Im Durchschnitt<br />

legt ein Omnibus im Laufe seines Lebens bis zu 15.000 Stunden<br />

mit eingeschaltetem Abblendlicht zurück. Eine Halogenlampe erreicht<br />

jedoch nur eine Lebensdauer von durchschnittlich 400 bis 800 Stunden.<br />

Bei einem Bus müssen pro Fahrzeugseite also etwa 25 Mal defekte<br />

Halogenleuchtmittel gewechselt werden. Xenonleuchtmittel leben mit<br />

2.700 bis 3.000 Stunden deutlich länger, jedoch liegt ihr Preis auch<br />

höher. Die neuen LED-Lampen dagegen erreichen eine Lebensdauer<br />

von etwa 20.000 Stunden – sie halten damit in aller Regel mindestens<br />

so lange wie der Omnibus selbst, lästige und teure Lampenwechsel<br />

entfallen damit komplett.<br />

Aber wie sieht es mit der Lichtleistung über einen längeren Zeitraum<br />

aus? Diese lässt im Laufe der Zeit naturgemäß nach. So erreicht eine<br />

Xenonlampe zum Beispiel gegen Ende ihres Lebenszyklus nur noch<br />

etwa zwei Drittel ihres anfänglichen Lichtstroms. Bei LED-Lampen<br />

geht die Leistungsfähigkeit über 15.000 Stunden dagegen nur um<br />

etwa drei bis fünf Prozent zurück – sie behalten also nahezu ihre volle<br />

Lichtleistung. Trotz ihrer hohen Leistungsfähigkeit arbeiten LED-Lampen<br />

auch noch erstaunlich stromsparend. Der Energieverbrauch von<br />

LED-Scheinwerfern im Abblendlicht-Modus beläuft sich auf lediglich<br />

20 Watt. Das ist gerade mal die Hälfte des Stromverbrauchs von<br />

Xenon-Scheinwerfern. Erst zusammen mit dem meist selten genutzten<br />

Fernlicht steigt der Wert auf 35 Watt. Wer also während eines Stopps<br />

eine Zeitlang mit eingeschaltetem Abblendlicht ohne laufenden Motor<br />

stehen muss, schont mit LED-Licht die Batterien.<br />

Neben den wirtschaftlichen Vorteilen bieten LED-Leuchten einen<br />

erheblichen Sicherheitsgewinn. Die Reichweite von LED- und Xenon-<br />

Scheinwerfern ist um 20 Prozent größer als die von Halogen-Scheinwerfern.<br />

Ein wichtiges Plus für den Fahrer besonders auch bei<br />

schwierigen Sichtverhältnissen. Die weiter ausgeleuchtete Fahrbahn<br />

macht das Fahren sicherer und hilft beispielsweise, Gefahrensituationen<br />

schneller zu erkennen.<br />

Darüber hinaus wird LED-Licht vom menschlichen Auge als deutlich<br />

heller empfunden. Das liegt an der höheren Farbtemperatur von<br />

LED-Licht. Die Temperatur von Lichtquellen wird mit einem komplexen<br />

Verfahren in der Einheit Kelvin ermittelt. Halogenlicht gilt mit einer<br />

Temperatur von 3.200 Kelvin als warmweiß, Xenonlicht mit etwa<br />

4.000 Kelvin als neutralweiß. LED-Licht ähnelt mit 5.500 Kelvin dem<br />

natürlichen Tageslicht und lässt die Augen somit weniger ermüden,<br />

ein wesentlicher Sicherheitsfaktor bei Nachtfahrten. Auch das Blendverhalten<br />

von LED-Lampen bei Gegenverkehr ist gegenüber dem<br />

Xenon-Licht nicht so ausgeprägt, was einen weiteren Sicherheitsvorteil<br />

darstellt.<br />

Setra Kunden haben ab sofort die Möglichkeit, die ComfortClass 500<br />

(Serie: Halogen-Scheinwerfer) und TopClass 500 (Serie: Xenon)<br />

optional mit LED-Hauptscheinwerfern zu bestellen. Außerdem bereitet<br />

OMNIplus eine Nachrüstmöglichkeit für beide Baureihen vor. <br />

LED-Scheinwerfer (oben)<br />

LED steht für Licht emittierende Dioden. Sie bestehen aus Halbleiterverbindungen.<br />

Fließt Strom von der Anode zur Kathode, wird Licht erzeugt.<br />

Die Kunststoffumhüllung der LED legt die Abstrahlcharakteristik<br />

fest. LEDs werden für Scheinwerfer gebündelt verwendet und können<br />

somit Lichtleistungen im Bereich von Xenon-Scheinwerfern erreichen.<br />

Bei Setra erzeugen fünf LED-Lampen pro Scheinwerfer das Abblendlicht,<br />

bei Fernlicht kommen drei weitere LEDs hinzu. LEDs benötigen<br />

wenig Energie und erreichen ein Vielfaches an Lebensdauer anderer<br />

Lampen. Die weltweit ersten Reisebusse mit integrierten LED-Scheinwerfern<br />

sind Setra TopClass 500 und ComfortClass 500.<br />

Xenon-Scheinwerfer (Mitte)<br />

Der weltweit erste Omnibus mit serienmäßigen Xenon-Scheinwerfern<br />

hieß Setra TopClass 400: Sie glänzte damit schon bei ihrer Premiere<br />

im Jahr 2001. Das hochkomprimierte Edelgas Xenon in einem kleinen<br />

Brennraum aus Quarzglas ist für einen sehr hohen Lichtstrom verantwortlich.<br />

Im Unterschied zur Halogenlampe gibt es keinen Glühfaden<br />

mehr, sondern einen Lichtbogen zwischen zwei Elektroden.<br />

Zur Zündung ist ein Vorschaltgerät erforderlich. Es erzeugt eine<br />

Hochspannung von etwa 25.000 Volt.<br />

Halogen-Scheinwerfer (unten)<br />

Sie sind Serienausstattung bei Setra ComfortClass 500 und Multi-<br />

Class 400, ebenso bei den meisten Pkw und Lkw: Halogen-Scheinwerfer<br />

sind der gewohnte Standard in der Lichttechnik. Setra verwendet<br />

Halogen-H7-Scheinwerfer, also Einfaden-Lampen in separaten<br />

Gehäusen für Abblend- und Fernlicht. Die Alternative heißt Halogen H4,<br />

Lampen mit zwei Glühfäden für Fern- und Abblendlicht in einem einzigen<br />

Gehäuse. Halogene sind gasförmige Substanzen im Lampenkolben.<br />

Halogen-Scheinwerfer kamen Mitte der sechziger Jahre auf, H4-Scheinwerfer<br />

Anfang der siebziger Jahre. Setra verwendete sie bereits bei<br />

der damals neuen Baureihe 200 ab 1976.


20 | Setra Treffpunkte<br />

Setra Treffpunkte | 21<br />

Dr. Ludwig Richard (li)<br />

bei der Übergabe des<br />

Jubiläumsfahrzeugs im<br />

OMNIplus BusPort der<br />

EvoBus Austria.<br />

LE business überzeugt<br />

in Tschechien<br />

Jubiläum für die<br />

ComfortClass 500<br />

D<br />

ie österreichische Dr. Richard Firmengruppe ist stolzer<br />

Besitzer des 2.500sten Exemplars der ComfortClass 500.<br />

Das Jubiläumsfahrzeug vom Typ S 516 MD kommt bei der Villacher<br />

Verkehrsgesellschaft Kowatsch, einem Tochterunternehmen von<br />

Dr. Richard, zum Einsatz. Das Fahrzeug ist der erste Mitteldecker-Bus<br />

der ComfortClass 500 in der Flotte der Firmengruppe und eignet sich<br />

perfekt für Fahrten mit wenig Gepäck wie die Tagesausflüge im Reise-<br />

programm von Kowatsch sowie für Betriebsausflüge. Dabei bieten sie<br />

den gleichen Komfort wie die HD-Modelle. Dank der reduzierten Höhe<br />

von nur 3,56 Metern und dem geringeren Luftwiderstand ist der MD<br />

besonders sparsam im Verbrauch.<br />

Mit dem Jubiläumsbus feierte auch das neu gestaltete Unternehmensdesign<br />

der Dr. Richard Firmengruppe seine Premiere. „Mit dem Fahrzeug<br />

möchten wir so ein ganz besonderes Zeichen setzen“, erklärte<br />

Firmenchef Dr. Ludwig Richard bei der Übergabe im ServiceCenter<br />

der EvoBus Austria in Wiener Neudorf. Dank spezieller reflektierender<br />

Folien sorgt der Bus optisch für Aufmerksamkeit und ist auch bei<br />

Dunkelheit kaum zu übersehen. Im Innern glänzt er durch eine<br />

komfortable Ausstattung mit 53 Sitzplätzen, Videoanlage und<br />

Panoramakamera.<br />

<br />

D<br />

ank eines Großauftrags über 140 MultiClass S 415 LE business<br />

ist Setra in Tschechien marktführend im Segment der Niederflur-Überlandbusse.<br />

Das Verkehrsunternehmen ICOM transport mit<br />

Sitz im tschechischen Jihlava hat die Fahrzeuge zwischen Oktober<br />

und Dezember vergangenen Jahres sukzessive übernommen. Die<br />

Überlandbusse kommen im öffentlichen Überland-Linienverkehr in<br />

neun Regionen Tschechiens zum Einsatz.<br />

ICOM transport ist bereits seit 20 Jahren Kunde von Daimler, hat sich<br />

mit den S 415 LE business aber zum ersten Mal für Produkte der<br />

Marke Setra entschieden. Ein wichtiger Faktor dafür war, dass die<br />

Low-Entry-Modelle der MultiClass auch für Rollstühle und Kinderwagen<br />

barrierefrei zugänglich sind. Eine Eigenschaft, die von den<br />

Ulrich Bastert (li), Leiter Marketing, Sales und Customer Services Daimler Buses,<br />

übergibt die neuen Low-Entry-Busse an Zdenek Kratochvíl (2. von li)von ICOM transport.<br />

ˇ<br />

tschechischen Landkreisen als öffentliche Träger der Buslinien in<br />

Ausschreibungen immer öfter vorgeschrieben wird. Für zusätzlichen<br />

Fahrgast-Komfort sorgen Klimaanlage und doppelverglaste Seitenscheiben.<br />

„Der S 415 LE business erfüllt alle Anforderungen für den<br />

barrierefreien und sicheren öffentlichen Personenverkehr. Der Low<br />

Entry ist zudem mit den Euro VI-Motoren besonders umweltfreundlich<br />

und wirtschaftlich“, erklärt Zdenek ˇ Kratochvíl, Generaldirektor von<br />

ICOM transport. Das Unternehmen gehört zu den größten Transportunternehmen<br />

in Mitteleuropa.<br />

<br />

Österreich – ComfortClass 500 beim Eurovision Song Contest in Wien<br />

Setra liefert 5000ste TopClass aus<br />

Twelve Points go to Setra<br />

E<br />

inen großen Auftritt hatte die<br />

ComfortClass 500 beim Eurovision<br />

Song Contest (ESC) im Mai 2015 in Wien.<br />

Das Wiener Reiseunternehmen Blaguss war<br />

mit über 40 Bussen der Typen S 515 HD,<br />

S 517 HD und S 511 HD für die Beförderung<br />

der Künstler und ESC-Delegationen<br />

innerhalb Wiens verantwortlich. Dank<br />

ihrer Ausstattung mit den Reisesitzen<br />

Voyage Plus, Steckdosen an jedem<br />

Sitzplatz, WLAN, Nespresso Kaffeemaschine und verdunkelten Scheiben sind<br />

sämtliche Fahrzeuge perfekt für den VIP-Transport geeignet. Die Omnibusse<br />

werden von Blaguss ansonsten im anspruchsvollen Reise- und Ausflugsverkehr<br />

eingesetzt.<br />

Der 60. Eurovision Song Contest präsentierte sich zum<br />

ersten Mal in seiner Geschichte als Green-Event, wobei<br />

großer Wert auf Ressourceneinsparung und Regionalität<br />

gelegt wurde. Dank der wirtschaftlichen und technisch<br />

fortschrittlichen Euro VI-Motorisierung konnte Blaguss<br />

mit seiner Setra Flotte einen wertvollen Beitrag zur<br />

positiven Ökobilanz des Events leisten.<br />

„Für ihren Einsatz beim ESC bekommen die Setra<br />

Omnibusse von uns 12 Punkte“, sagt Geschäftsführer<br />

Paul Blaguss. „Wir haben 160 Fahrzeuge der Comfort-<br />

Class 500 in unserem Fuhrpark und weitere 80 sind<br />

bestellt.“ Anfang September übernahm Blaguss den<br />

1.000sten Omnibus der Marke Setra, einen S 515 HD mit<br />

exklusiver Innenausstattung für bis zu 25 Fahrgäste. <br />

Martin Biewald, Geschäftsführer von EvoBus Belgien, mit den Geschäftsführern von Carolus Reizen,<br />

Marc (li) und Jan Hoeks (re).<br />

S<br />

eit ihrer Markteinführung im Jahr 2001 steht die TopClass für höchstes<br />

Niveau bei Busreisen. Jetzt hat Setra das 5.000ste Fahrzeug der erfolgreichen<br />

Premium-Baureihe 500 ausgeliefert. Der Jubiläumsbus, ein S 516 HDH, ging<br />

nach Belgien an den Kunden Carolus Reizen aus Mol nahe Antwerpen.<br />

Die Geschäftsführer des Reiseunternehmens, Marc und Jan Hoeks, ließen es sich<br />

nicht nehmen, das Fahrzeug und zwei weitere Busse<br />

der TopClass Ende Januar persönlich im Neu-Ulmer<br />

KundenCenter in Empfang zu nehmen. Bei der feierlichen<br />

Übergabe wurden sie von einer Gruppe ihrer Reisegäste<br />

begleitet.<br />

Mit seiner besonders luxuriösen Ausstattung macht der<br />

Jubiläumsbus den Ansprüchen der Premium-Baureihe alle<br />

Ehre. Der S 516 HDH besticht mit einem Panorama-Glasdach,<br />

einer hochwertigen Bordküche und 40 exklusiven<br />

Ledersitzen mit Beinauflagen und großem Abstand zum<br />

Vordersitz. Spurassistent und Abstandsregeltempomat<br />

mit Active Break Assist 3 sorgen für extra Sicherheit.<br />

Der vorausschauende Tempomat Predictive Powertrain<br />

Control (PPC) unterstützt den Fahrer bei einer besonders<br />

wirtschaftlichen Fahrweise.<br />

„Mit dem Jubiläumsbus stärken wir unsere Marke ,Premium<br />

Tours‘ für hochexklusive Busreisen in ganz Europa“, so<br />

Geschäftsführer Marc Hoeks. Bereits im vergangenen<br />

Jahr hat Carolus gleich acht neue TopClass 500 zur Verjüngung<br />

seiner reinen Setra Flotte in Dienst gestellt.


22 | Setra Travel in Style<br />

Setra Travel in Style | 23<br />

Premiumbusreise nach Kopenhagen und Malmö<br />

Der „Blaue Planet“, Dänemarks Nationalaquarium,<br />

ist das größte und modernste Aquarium Nordeuropas<br />

Foto: Christiane Helsted<br />

Weltarchitektur<br />

am Öresund<br />

Kopenhagen und Malmö boomen und ziehen zeitgenössische Stararchitekten magisch an.<br />

Wir besuchen die beiden großen Stä<strong>dt</strong>e an den Ufern des Öresunds mit dem S 516 HDH, der genau<br />

wie die dortigen Prestigebauten preisgekröntes Design und Hightech perfekt verbindet.


24 | Setra Travel in Style<br />

Setra Travel in Style | 25<br />

„Schwarzer Diamant“ – so nennen die Dänen ihre neue Königliche Bibliothek am Ostseeufer.<br />

Acht Kilometer übers Meer: Die Öresundbrücke verbindet Kopenhagen und Malmö.<br />

O<br />

b der Reisende sich Kopenhagen auf dem Landweg, über<br />

das Meer oder aus der Luft nähert: Der „Blaue Planet“ mit<br />

seiner silbrigen Außenhülle ist kaum zu übersehen. Das<br />

2013 eröffnete spektakuläre Aquarium beeindruckt durch seine<br />

exponierte Lage auf der Kuppe des Panoramahügels im Jachthafen<br />

Kastrup direkt am Öresund. Und mit seiner phantasieanregenden<br />

Architektur: Liegt hier ein stilisierter Moby Dick auf dem Trockenen?<br />

Oder eine dicke Muschel mit einer Haut aus Perlmutt? Aufklärung<br />

liefert der Grundriss: Er ist wie ein riesiger Strudel angelegt, als Mahlstrom,<br />

der den Besucher hinab in die faszinierende Unterwasserwelt<br />

hinter den gigantischen Panoramascheiben der Bassins zieht. Wasser<br />

innen, außen und als Hauptthema der Architektur – besser als im<br />

Entwurf des Architekturbüros 3xn kann man Funktion, Lage und<br />

Ästhetik kaum vereinen.<br />

Willkommen in der Trendsetter-Sta<strong>dt</strong> Kopenhagen, wo gerade ein<br />

neues goldenes Zeitalter der dänischen Architektur angebrochen ist.<br />

Der dänische Stil ist schon seit Arne Jacobsen und Verner Panton ein<br />

weltweiter Exportschlager. Seine Merkmale: Er ist funktional, aber<br />

nicht nüchtern, raffiniert, aber nicht überladen. Und nutzt stetig neue<br />

Ideen und Konzepte, die das Leben der Menschen bereichern.<br />

Im Designpreisträger S 516 HDH zur preisgekrönten Architektur<br />

An Kopenhagens Wasserfront reihen sich die Prestigebauten der<br />

vergangenen Jahre wie in einer Weltausstellung aneinander. Große<br />

Objekte, wie die neue Dänische Königliche Bibliothek mit ihrer glänzenden<br />

schwarzen Steinfassade im Facettenschliff, die zu Recht den<br />

Namen „Schwarzer Diamant“ trägt. Und kleine, wie die geschwungene<br />

Promenade „Kalvebod Bølge“, die schon in den ersten Aprilwochen<br />

Für eine Architekturreise auf diesem<br />

Niveau bietet sich ein Busmodell an,<br />

das mit einer ähnlichen Philosophie<br />

entwickelt wurde.<br />

die Kopenhagener zum Sonnenbaden einladen. In Kopenhagen<br />

Architektur erleben – das funktioniert nicht abstrakt, sondern mit<br />

allen Sinnen.<br />

Für eine Architekturreise auf diesem Niveau bietet sich ein Busmodell<br />

an, das mit einer ähnlichen Philosophie entwickelt wurde. Und aus<br />

einer Haltung heraus, die Design als passende Bühne für Hightech<br />

und Luxus betrachtet – was die beste Voraussetzung für ein intensives<br />

Erleben bietet. Ein Fünf-Sterne-Bus wie der S 516 HDH aus der mit<br />

dem Red Dot Award Product Design ausgezeichneten TopClass 500.<br />

„Komfort und Eleganz in der gesamten Erscheinung“ attestierten<br />

dessen Juroren der Setra Baureihe. Und meinten, dass alle Ausstattungsmerkmale<br />

des Fahrzeugs auf ein Ziel ausgerichtet sind: das<br />

Nonplusultra des Busreisens zu bieten.<br />

Schon die äußere Erscheinung des Dreiachsers ist mit ihrer zukunftsweisenden<br />

Formensprache und der Liebe zum Detail imposant. Und<br />

innen fällt dem Reisegast sofort das überragende Raumgefühl auf:<br />

die Innenstehhöhe von 2,10 Metern. Die einzigartige Rundumsicht<br />

dank weit nach unten reichenden Fenstern und der weit nach oben<br />

gezogenen Decke. Wenn dann noch das auf Wunsch erhältliche<br />

TopSky Panoramadach ganze 13 Quadratmeter freien Blick auf den<br />

klarblauen Ostseehimmel bietet, dann scheinen die Architektursterne<br />

zum Greifen nah. <br />

<br />

Das „8Haus“ des Stararchitekten Bjarke Ingels gewann 2011 einen ersten Preis beim World Architecture Festival.


26 | Setra Travel in Style<br />

Setra Travel in Style | 27<br />

Oben: das Bankhaus „Kristallen“ in Kopenhagen.<br />

Unten: das Wohnhaus „Turning Torso“ in Malmö.<br />

Zeitloses Design, exzellente<br />

Ausstattung und robuste Langlebigkeit.<br />

Die Setra TopClass ist das Nonplusultra<br />

für Premiumreisen.<br />

1.000 Jahre Architekturgeschichte und kein Ende in Sicht<br />

In kaum einer anderen Metropole zeigt sich die Entwicklung der Sta<strong>dt</strong><br />

so konkret in neuer Architektur wie in Kopenhagen. Dynamisch, extrovertiert<br />

und zugleich nachhaltig - nicht nur in der Bauweise, sondern<br />

auch in Design, Kunst, Kultur, Lifestyle, Gastronomie und Mobilität.<br />

Das renommierte Designmagazin Wallpaper hat die dänische Hauptsta<strong>dt</strong><br />

gerade als „Best City in the World 2016“ ausgezeichnet. Kurz:<br />

eine Sta<strong>dt</strong>, die regelmäßig eine Reise wert ist. Und die gerade<br />

Architektur- und Designfans Zugaben ohne Ende bietet.<br />

In Örestad am südlichen Sta<strong>dt</strong>rand treffen wir Thit Juul Madsen, Architekturexpertin<br />

und Chefredakteurin des Onlinemagazins Danish TM.<br />

„Die dänischen Architekten sind deshalb so erfolgreich, weil sie<br />

traditionell den Menschen und die Verbesserung seiner Lebensqualität<br />

ins Zentrum stellen“, sagt Madsen und deutet auf ein Gebäude, das<br />

uns bekannt vorkommt. Klar, das „8Haus“ des jungen Architektur-<br />

Superstars Bjarke Ingels gewann 2011 beim World Architecture Festival<br />

den ersten Preis in der Kategorie „Housing“. In dem achtförmig angelegten<br />

Gebäude finden sich auf 71.000 Quadratmetern Wohnungen,<br />

Büros und Geschäfte. Über das rampenförmig aufsteigende Dach<br />

führt ein Grünstreifen - und ein Fahrradweg. Ingels Idee, alle Ebenen<br />

eines Dorfes formschön übereinander zu schichten, erscheint genial<br />

und bietet dank ihrer ausgeklügelten Form zahlreiche tolle Fotoperspektiven.<br />

Dann fahren wir über die Langebro-Brücke zurück ins Sta<strong>dt</strong>zentrum.<br />

Die Sonne versinkt über dem berühmten Vergnügungspark Tivoli und<br />

taucht das alte Rathaus in einen kupferfarbenen Schein. Im S 516 HDH<br />

setzt jetzt das intelligente Lichtkonzept die exklusive Einrichtung in<br />

Szene: die kaschierten Abdeckungen des Luftkanals mit feiner<br />

Ledernarbung und Ziernaht, die edlen Service-Sets und die Setra<br />

Ambassador Reisesitze mit ihren extrabreiten, luxuriös gepolsterten<br />

und ergonomisch ausgeformten Sitzschalen. Noch gemütlicher kann<br />

es nur in unserem Hotel werden: dem Radisson BLU Royal in der<br />

Innensta<strong>dt</strong>, das 1960 komplett von Arne Jacobsen gestaltet wurde.<br />

Zimmer 606 wurde bis heute im Originalzustand belassen – und dient<br />

als hoteleigenes Designmuseum.<br />

Über die Öresundbrücke nach Malmö<br />

Die gestalterische Energie Kopenhagens inspiriert auch das Umland<br />

am dänischen Ufer des Öresunds und die südschwedische Großsta<strong>dt</strong><br />

Malmö. Sie ist dank der Öresundbrücke nur noch einen Steinwurf weit<br />

entfernt. Souverän gleitet der S 516 HDH, angetrieben vom 12,8 Liter<br />

großen und 375 kW (510 PS) starken Sechszylinder-Reihenmotor, die<br />

Rampe zur acht Kilometer langen Brücke hoch. Seit 15 Jahren verbindet<br />

das berühmte Bauwerk die Stä<strong>dt</strong>e. Und bietet auch dem erfahrenen<br />

Reisenden eine der sensationellsten Passagen Europas, jedes Mal<br />

aufs Neue. Unten lehnen sich die Segelboote in den strammen<br />

Form folgt Funktion:<br />

die Arne-Jacobsen-<br />

Tankstelle von 1938<br />

nahe Kopenhagen.<br />

Frühlingswind. Über uns ziehen die Wolken im Rekor<strong>dt</strong>empo über<br />

den morgendlichen Himmel. Und die mächtigen, 204 Meter hohen<br />

Brückenpylonen weisen den Weg.<br />

Ein guter Moment, um über meisterhaft gestaltete Aerodynamik zu<br />

sprechen: Der S 516 HDH erreicht dank optimierter Übergänge von<br />

der Front zur Seitenwand und mit seiner „Aerokante“ am Übergang<br />

vom Dach zum Heck überragend niedrige Luftwiderstände. Die<br />

Fahrtzeit nach Malmö beträgt nur schlanke 20 Minuten. Doch der<br />

Abstecher hätte sich auch bei einer längeren Passage gelohnt. Auch<br />

Kopenhagens schwedisches Pendant am Ostufer des Sunds hat sich<br />

zu einer Destination für außergewöhnliche Architektur etabliert: Vor<br />

allem der 190 Meter hohe „Turning Torso“ des Architekten Santiago<br />

Calatrava im Viertel Västra Hamnen, der einst als bestes Wohngebäude<br />

der Welt gewählt wurde, beeindruckt. Auch sehenswert: das Moderna<br />

museet, ein modern umgebautes ehemaliges Kraftwerk mit Gasbehälter<br />

von 1901.<br />

Stopp an der Arne-Jacobsen-Tankstelle<br />

Zum Finale unserer exklusiven Reise geht es zurück auf die dänische<br />

Seite: ins traumhaft am Ostseeufer gelegene Louisiana-Museum für<br />

Moderne Kunst. In einem hügeligen Park direkt am Strand betten sich<br />

die modernen Bungalows der Architekten Bo & Wohlert ein – und<br />

bilden einen perfekten Kontrast zur Landschaft. Aus den Panoramafenstern<br />

des Cafés blinzeln wir ins sanfte skandinavische Licht,<br />

dessen Magie uns auch an diesem Nachmittag nicht loslassen will.<br />

Auf dem Rückweg gerät dann selbst noch ein Tankstopp zum<br />

architektonischen Ereignis: An der pilzförmigen Arne-Jacobsen-Tankstelle<br />

aus dem Jahr 1938 in Skovshoved, 33 Kilometer nördlich von<br />

Kopenhagen, erleben wir noch einmal Weltklassedesign in seiner<br />

pursten Form.<br />

„Die dänischen Architekten interessieren sich weniger dafür, ornamental<br />

oder monumental zu bauen. Ihr Fokus liegt eher darauf, mit<br />

ihren Gebäuden das Wohl der Gemeinschaft zu unterstützen“, erklärt<br />

unsere Expertin Thit Juul Madsen. „Und weil schon immer sehr die<br />

Umgebung verstanden und beachtet wurde, fügen sich alle modernen<br />

Bauten vortrefflich in das historische und maritime Sta<strong>dt</strong>bild ein.“<br />

Dank seiner klaren Linien, den hochwertigen Materialien und der<br />

Anpassung an die Elemente wirkt dieser nordische Stil außergewöhnlich<br />

zeitlos. Das passt zu den wichtigsten Eigenschaften der Setra<br />

Omnibusse und reflektiert den hohen Anspruch der Premium-Reisenden<br />

an den gehobenen Komfort und die besondere Ausstrahlung eines<br />

Omnibusses der TopClass. Insbesondere der S 516 HDH vereint hier<br />

zeitlose und ansprechende Gestaltung, exzellente Ausstattung und<br />

robuste Langlebigkeit. Eine Formel, mit der man Designpreise<br />

gewinnt.


28 | Setra Service & Dienstleistungen<br />

Setra Service & Dienstleistungen | 29<br />

Neues aus dem<br />

Setra Shop<br />

D<br />

ie Abmessungen von 13,115 m Länge, 2,55 m Breite und 3,77 m<br />

Höhe fallen wahrscheinlich für Ihr Büro zu extrem aus, auch die<br />

24 t Gesamtgewicht könnten statisch gesehen zu einem Problem<br />

werden. Wenn Sie den 3-achsigen S 516 HD aber trotzdem gerne in<br />

ihrer unmittelbaren Nähe hätten, gibt es jetzt eine gute Nachricht für<br />

Sie. Das Familienmitglied der ComfortClass 500 gibt es in einer handlicheren<br />

Ausgabe: als Modell im Maßstab 1:87.<br />

Art.-Nr.: 1<strong>57</strong>7 für 18,50 € zzgl. Versandkosten<br />

Möglich machte das die Firma AWM. Sie hat auf Anfrage mehrerer<br />

Interessenten, unter anderem auch von Bundesligaclubs, das erste<br />

Modellfahrzeug der ComfortClass mit 3 Achsen in Eigenregie<br />

produziert. Dieses neue Omnibusmodell steht Ihnen dadurch ab<br />

sofort zur Verfügung. Die Gestaltung des Lackdesigns orientiert sich<br />

optisch an den drei bereits erhältlichen Modellen S 511 HD, S 515 HD<br />

und S 516 HDH. Zu bestellen sind die Miniaturbusse und viele andere<br />

Setra Produkte im Web unter https://shop.setra.de <br />

<br />

Bereits im Setra Shop erhältlich: die Modelle S 511 HD, S 515 HD und S 516 HDH.<br />

Willkommen in der Setra Familie<br />

Benvenuti<br />

Belgien: Coach Partners, Kortrijk • J & J Cars BVBA, Meerhout • Leroy Voyages SA, Tournai • Patsy Tournoy Travel BVBA, Meise • Rantour NV,<br />

Essene/Affligem • Travel Service Eupen sprl, Eupen • Bulgarien: Air Kona EOOD, Sofia • Krichim Express GmbH, Krichim • Dänemark: Roskilde<br />

Turistfart og Rejsebureau, Karlslunde • Deutschland: Bendel-Reisen GmbH, Unlingen • Dino Tours, Rietberg • Ehlers-Reisen, Neuenburg •<br />

Geis-Reisen, Bad Neusta<strong>dt</strong> • Hofacker-Touristik, Reichshof • Höffmann Schulreisen GmbH, Vechta • Lücking Busreisen, Hüllhorst •<br />

Main-Spessart-Reisen Hock, Steinfeld-Hausen • Merth Reisen, Birstein • Oeseder-Reisedienst, Georgsmarienhütte • Reise Fischer GmbH,<br />

Saarbrücken • Rupieper, Bochum • Schumacher Reisen, Düren • Sperlich Busreisen, Schönbach • van der Ahe - Reisen GmbH & Co. KG, Groß<br />

Berßen • W. Giese Nachf. Omnibusbetrieb GmbH, Beverste<strong>dt</strong> • Finnland: Lehtimäen Liikenne Oy, Nastola • Salon Tilausmatkat Oy, Salo • TTS<br />

Työtehoseura, Helsinki • Frankreich: ECF Llerena, Eckbolsheim • Les Cars du Chavanon, Bourg-Lastic • L’Oiseau Bleu, Abbeville • Voyages<br />

Robin, Issoire • Island: Guðmundur Jónasson Travel, Reykjavík • Italien: Autoservizi Salemi Srl, Marsala • Baranzelli Natur Srl, Romagnano<br />

Sesia • Beta Viaggi, Bollate • Viaggi GT Fogliani Srl, San Giuliano Milanese • Niederlande: Nancy Tours, Maastricht • Norwegen: LB TUR Lars<br />

B. Brekka, Stathelle • Polen: Daniel, Strzelin • Voyager Transport, Gorlice • Wito-Tur, Wrzesnia • Rumänien: OV-VA Tours Company S.R.L.,<br />

Bucharest • Tarsincom S.R.L., Vicovu de Sus • Transmarian S.R.L., Braila • Schweden: Alviks Trafik AB, Luleå • Henrik Björksäter Travel AB,<br />

Malmö • Roger Börjessons Buss, Färlöv • Slussfors Taxi HB, Slussfors • Smålandsbussen AB, Jönköping • Wikman Buss AB, Brunskog •<br />

Schweiz: hellotravel GmbH, Root • INTERTOURS ME Sàrl, Kerzers • Transports Publics du Chablais SA, Aigle • Spanien: Auto Granadina S.L.,<br />

Granada • Autobuses Hermanos Arriaga S.A., Vitoria-Gasteiz • Autobuses Palomera, S.A., , Torrelavega • Autobuses Parra S.L., San Adrián •<br />

Autocares Fortuna S.L., Fortuna • Autocares Jose Troyano S.L., Gavá • Autocares Lara S.L., Ronda • Rafa Busak S.L., Bilbao Bilabo • Victorino<br />

Alvarez S.L., Torrijos<br />

Bienvenue<br />

Welcome<br />

OMNIplus Rettungsleitfaden für Setra Omnibusse<br />

Hilfe für Helfer<br />

Der Omnibus gilt als eines der sichersten Verkehrsmittel.<br />

Wenn aber doch etwas passiert, zählt jede Minute.<br />

Der neue Rettungsleitfaden für Setra Busse unterstützt<br />

Rettungskräfte bei der Ausbildung und beim Einsatz am<br />

Unfallfahrzeug.<br />

R<br />

ettungskräfte haben einen verantwortungsvollen<br />

Job. Sie müssen im Ernstfall das Unfallfahrzeug<br />

sichern, Personen bergen und Folgeschäden, etwa durch<br />

einen nachfolgenden Brand oder durch auslaufende<br />

Flüssigkeiten, verhindern. „Daher trainieren Feuerwehren<br />

auch regelmäßig das Bergen von Personen aus einem<br />

Pkw“, erklärt Goer<strong>dt</strong> Gatermann, verantwortlich für die<br />

Rettungsleitfäden bei OMNIplus. „Ein Omnibus ist aber<br />

überhaupt nicht mit einem Auto vergleichbar.“ Schon<br />

allein die Dimensionen eines Busses und die Anzahl<br />

der Insassen machen deutlich, dass hier andere Mittel<br />

und Maßnahmen zur Rettung notwendig sind. Dazu<br />

kommen mehrere hundert Liter fassende Kraftstofftanks,<br />

schwere Bauteile, welche den Rettern gefährlich werden<br />

können, und eine Gerippestruktur, die wenig mit der<br />

Karosserie eines Pkw gemein hat.<br />

„Sicherheit gehört von jeher zu unseren Kernzielen als<br />

Bushersteller“, betont Michael Klein, Leiter OMNIplus<br />

bei Daimler Buses. „Deshalb erarbeiten wir bereits seit<br />

Jahren sogenannte Rettungsleitfäden.“<br />

„Sicherheit<br />

gehört von<br />

jeher zu<br />

unseren<br />

Kernzielen<br />

als Bushersteller<br />

...“<br />

Das sind Anleitungen und Datenblätter, mit deren Hilfe<br />

die Rettungskräfte im Ernstfall schnell die wichtigsten<br />

Baumerkmale des betroffenen Omnibustyps erkennen<br />

und Hinweise für die richtige und sichere Anwendung<br />

von Rettungsmaßnahmen erhalten. Das beginnt mit<br />

Informationen über die Anordnung von leicht entflammbaren<br />

Bauteilen, geht über Tipps zum Abschalten des<br />

Motors auch von außen und reicht bis zum gefahrlosen<br />

Aufrichten oder Sichern des Fahrzeugs mit einem Kran.<br />

Gerade eben ist die neueste Ausgabe des Rettungsleitfadens<br />

für Setra Omnibusse erschienen. Der Leitfaden<br />

erläutert die grundlegend zu beachtenden Besonderheiten<br />

beim Rettungseinsatz an Omnibussen und die<br />

Baumerkmale der einzelnen Bustypen und Baumuster.<br />

Vom Linienbus bis zum Reisehochdecker finden die<br />

Rettungskräfte hier auf einen Blick die wichtigsten Daten<br />

sowie die Lage der Batterie, des Batterietrennschalters<br />

und der Tanks. Ergänzend dazu hat Daimler Buses<br />

detaillierte Rettungsdatenblätter für alle Setra Omnibusse<br />

der letzten 15 Jahre erarbeitet. Diese werden den<br />

Rettungsorganisatoren von entsprechenden Anbietern<br />

zur Verfügung gestellt. Sie geben umfassend Aufschluss<br />

über bauliche Besonderheiten des jeweiligen Bustyps,<br />

geeignete Rettungswege sowie Hinweise zu möglichen<br />

Gefahrenquellen. „Wir hoffen natürlich, dass die Rettungsleitfäden<br />

nie benötigt werden“, sagt Goer<strong>dt</strong> Gatermann.<br />

„Aber wenn, dann leisten sie wertvolle Hilfe.“


30 | Setra Treffpunkte<br />

Setra Faszination & Technik | 31<br />

Entspannt<br />

und sicher durch<br />

den Stau<br />

der Setra ganz von allein ohne Zutun des Fahrers an, folgt dem<br />

Vordermann mit dem vorgewählten Sicherheitsabstand und angepasster<br />

Geschwindigkeit. Der gleiche Ablauf vollzieht sich beim<br />

nächsten Halt.<br />

Die Maximalzeit von zwei Sekunden wurde aus Sicherheitsgründen<br />

gewählt. Damit wird verhindert, dass sich der Omnibus auch nach<br />

längeren Standpausen unkontrolliert in Bewegung setzen kann, z. B.<br />

dann, wenn der Fahrer sein Augenmerk gerade einmal nicht auf den<br />

Verkehr richtet. Dauert der Halt länger, reicht ein leichtes Antippen<br />

Stop-and-Go-Funktion<br />

Größte Setra Flotte<br />

in Osteuropa<br />

„Dabei<br />

profitiert<br />

man auch von<br />

dem hohen<br />

Wiederverkaufswert<br />

der Setra<br />

Fahrzeuge.“<br />

SAD Prievidza betreibt den größten Setra Fuhrpark in Osteuropa.<br />

E<br />

ines der größten slowakischen Busunternehmen,<br />

SAD Prievidza, baut seine Setra Flotte mit 30 Neufahrzeugen<br />

der ComfortClass 500 bis 2017 weiter aus.<br />

Einen entsprechenden Rahmenvertrag hat das Unternehmen<br />

bereits Ende vergangenen Jahres mit dem Vertriebspartner<br />

Mercedes-Benz Slovakia abgeschlossen. Mit<br />

27 ComfortClass S 515 HD betreibt SAD Prievidza<br />

bereits jetzt den größten Setra Fuhrpark in der Slowakei.<br />

„Mit dem Vertrag über die neuen Fahrzeuge steigt SAD<br />

Prievidza zum größten Kunden der Marke Setra in Osteuropa<br />

auf“, sagt Boris Vajagic, Marktmanager Europa<br />

der EvoBus GmbH. Dabei hatte der Betreiber seine<br />

ersten Fahrzeuge der Marke Setra erst im Jahr 2013<br />

als Neukunde übernommen.<br />

Die ersten 15 Omnibusse des aktuellen Großauftrags,<br />

14 vom Typ S 515 HD und ein S 516 HD/2, werden seit<br />

Februar nach und nach an den Kunden ausgeliefert.<br />

Sie sind allesamt für den internationalen Langstrecken-<br />

Reiseverkehr ausgestattet. Für hohen Komfort sorgt die<br />

Bestuhlung mit den bequemen Reisesitzen Setra Voyage<br />

Plus oder Setra Voyage. Zur Unterhaltung der Fahrgäste<br />

verfügen alle Busse über eine Videoanlage mit jeweils<br />

zwei großen 19-Zoll-Monitoren.<br />

Zum Einsatz kommen die Busse im Reise- und Charterverkehr<br />

in ganz Europa. SAD Prievidza arbeitet als Dienstleister<br />

mit führenden Reiseveranstaltern und Agenturen<br />

in mehreren europäischen Ländern zusammen. „Die hohe<br />

Qualität der Marke Setra und die hochwertige Ausstattung<br />

für die Reisegäste sind dabei natürlich starke<br />

Argumente, um anspruchsvolle Partnerunternehmen zu<br />

gewinnen“, weiß Michal Danko, Geschäftsführer der SAD<br />

Prievidza. Um den hohen Anforderungen des Marktes<br />

zu genügen, achtet er darauf, den Fuhrpark seines<br />

Unternehmens möglichst aktuell und auf dem neuesten<br />

technischen Stand zu halten. Die Fahrzeuge werden<br />

deshalb alle zwei bis drei Jahre ersetzt. Dabei profitiert<br />

man auch von dem hohen Wiederverkaufswert der Setra<br />

Fahrzeuge.<br />

Großen Wert legt die Firma auf das Flotten-Managementsystem<br />

FleetBoard, mit dem alle ihre Setra Busse ausgerüstet<br />

sind. Per GPS hat das Unternehmen jederzeit<br />

den Überblick, wo sich die Busse gerade aufhalten und<br />

kann so auch kurzfristig Fahraufträge koordinieren.<br />

Stefan Straka, Fuhrparkleiter Reisebusse bei SAD Prievidza,<br />

bestätigt: „Das System hilft uns dabei, unsere Fahrzeuge<br />

so kosteneffizient wie möglich einzusetzen.“ <br />

A<br />

nfahren, Geschwindigkeit anpassen, abbremsen, anhalten.<br />

Anfahren, Geschwindigkeit anpassen … Kaum etwas ist lästiger<br />

als Stop-and-Go-Verkehr. Ob im Stau auf der Autobahn oder während<br />

einer Sta<strong>dt</strong>durchquerung im Berufsverkehr – das ewige Anhalten und<br />

Anfahren quält sowohl die Technik als auch die Nerven des Fahrers.<br />

Viel entspannter fährt dagegen ein Setra mit der Zusatzfunktion<br />

Stop-and-Go durch den Stau.<br />

Bei der Stop-and-Go-Funktion handelt es sich um eine Zusatzfunktion<br />

des Abstandsregeltempomaten (ART). Weitere Voraussetzung ist die<br />

Ausrüstung mit Active Brake Assist (ABA 3). Der ART tastet mittels<br />

Radarsensoren die vorausliegende Fahrbahn ab und passt die<br />

Geschwindigkeit des Omnibusses dem vorausfahrenden Fahrzeug<br />

an. Dabei hält der Bus einen vorgegebenen Sicherheitsabstand ein.<br />

Ist der ART in einem Geschwindigkeitsbereich zwischen 15 km/h<br />

und 100 km/h aktiv, so erweitert die Stop-and-Go-Funktion diesen<br />

Regelbereich bis zum Stillstand. Das heißt in der Praxis: Fährt der<br />

Setra auf stehenden Verkehr zu, hält der Reisebus automatisch mit<br />

einem angemessenen Abstand an. Setzt sich das vorausfahrende<br />

Fahrzeug innerhalb von zwei Sekunden wieder in Bewegung, fährt<br />

des Gaspedals oder ein Druck auf die Lenkra<strong>dt</strong>aste des Tempomaten,<br />

um die Stop-and-Go-Funktion zu reaktivieren.<br />

Die Bedienung des Assistenzsystems erfolgt über die Lenkra<strong>dt</strong>astatur<br />

auf der rechten Seite. Da die Stop-and-Go-Funktion als Zusatzfunktion<br />

in den Abstandsregeltempomaten (ART) integriert ist, erfordert sie<br />

keine zusätzliche Aktivierung.<br />

Die Stop-and-Go-Funktion ist optional für die Setra ComfortClass 500,<br />

die TopClass 500 sowie den Doppelstockbus S 431 DT mit ART und<br />

ABA 3 lieferbar. Etwa jeder zweiter Kunde entscheidet sich bereits<br />

für das nützliche Assistenzsystem, das den Fahrer im Stau spürbar<br />

entlastet. Es ist ein erster Schritt zum autonomen Fahren mit dem<br />

Omnibus.


32 | Setra Faszination & Technik<br />

Setra Faszination & Technik | 33<br />

Singing in the rain<br />

Der längste Setra Low Entry ist maßgeschneidert für hochfrequentierte<br />

Überlandlinien. Wie fährt sich der 14,64 Meter lange S 418 LE in der Praxis?


34 | Setra Faszination & Technik<br />

Ob bucklige Landstraße, Schachtdeckel bei<br />

der Ortsdurchfahrt oder ausgefahrene<br />

Spuren an einer Haltebucht: Das Fahrwerk<br />

überzeugt mit Komfort.<br />

M<br />

acht nichts, dass es heute wie aus Eimern schüttet<br />

und die Scheibenwischer einen Dauertest absolvieren<br />

müssen. Überlandbusse fahren, egal, ob es stürmt,<br />

regnet oder schneit. Schließlich müssen Schulkinder zum Unterricht,<br />

Erwachsene zur Arbeit, Senioren zum Einkauf. Der längste Setra<br />

LE business ist von besonderem Schlag: In Anschaffung und Unterhalt<br />

sehr wirtschaftlich, mit 61 Sitzplätzen in Vollbestuhlung komfortabel.<br />

Und mit seinem Niederflurboden bis vor die Hinterachse lässt<br />

er niemanden an der Haltestelle stehen.<br />

Der Rundgang zur Abfahrtskontrolle flößt Respekt ein: 14,64 Meter<br />

Länge, das ist fast ein kleiner Spaziergang. Dank niedriger Bauweise<br />

als Low Entry geht der Einstieg problemlos. Tür zum Cockpit öffnen,<br />

zwei Stufen hinauf zum Fahrerpodest. Es liegt gut einen halben Meter<br />

über dem Fußboden. Das heißt Augenhöhe mit den Fahrgästen, das<br />

verschafft den mitunter notwendigen Respekt. Die Längsverstellung<br />

ist üppig, das Cockpit passt und sitzt – Setra MultiClass eben. Ob<br />

Tür- und Getriebetaster, Lichtschalter oder Feststellbremse, alles liegt<br />

in Reichweite. Die bewährten Armaturen sind klar und übersichtlich<br />

wie für einen Kontrollraum gezeichnet. USB-Steckdose, Datenschnittstelle,<br />

alles ist drin und dran. Auch ein großer verschließbarer Schrank<br />

im Vorbau. Und dann wären da noch die beiden großen Staufächer<br />

links und rechts vor der Antriebsachse: Hier lagern Schneeketten,<br />

Werkzeug, Tankhandschuhe – was man so braucht.<br />

Schlüsseldreh und anlassen, irgendwo weit hinten meldet sich dezent<br />

der Motor. Fuß auf die Bremse, Taste „D“ des Automatikgetriebes<br />

gedrückt, Feststellbremse gelöst, ein erster vorsichtiger Tritt aufs Gas<br />

zum Rangieren aus der Halle. Viel zu hören ist nicht, aber zu spüren:<br />

Der Reihensechszylinder mit 10,7 Liter Hubraum zeigt vor allem in der<br />

stärkeren Ausführung mit 290 kW (394 PS) und 1.900 Nm Drehmoment<br />

einen beeindruckenden Antritt. Also, hinein in den Verkehr. Das<br />

Triebwerk hängt gut am Gas, zieht aus niedrigsten Drehzahlen, lässt<br />

sich so schnell nicht aus der Ruhe bringen. Erste rote Ampel, der<br />

Retarder verzögert kräftig, die Fußbremse lässt sich prima dosieren,<br />

Haltestellenbremse. Umspringen auf Grün: Vollgas beim Anfahren ist<br />

angesichts des Temperaments übertrieben. Die Maschine harmoniert<br />

prächtig mit der Wandler-Automatik ZF Ecolife, sie überzeugt mit<br />

schnellen Schaltungen. Mit Hilfe einer kurzen Achse hält das Getriebe<br />

den Motor auf Trab. Alternativ gibt es ein Sechs-Gang-Schaltgetriebe,<br />

das automatisierte Mercedes-Benz PowerShift-Getriebe und eine<br />

Wandlerautomatik von Voith. Kurzer Blick zum Drehzahlmesser:<br />

Auf der Bundesstraße dreht die Maschine bei Tempo 80 km/h etwa<br />

1.300 U/min, arbeitet wirtschaftlich inmitten des grünen Drehzahlbereichs.<br />

Und zeigt an einer Steigung prompt beachtliches Stehvermögen.<br />

Ob bucklige Landstraße, Schachtdeckel bei der Ortsdurchfahrt<br />

oder ausgefahrene Spuren an einer Haltebucht: Das Fahrwerk<br />

überzeugt mit Komfort. Über den Hinterachsen war es zu erwarten,<br />

dort brilliert der Low Entry mit Reisebustechnik, einschließlich<br />

Nachlaufachse mit Einzelradaufhängung. Aber auch die Niederflur-<br />

Vorderachse benimmt sich sowohl spurtreu als auch sanft. Rundum<br />

unterstützen dabei die großen 295er-Reifen, die für optimalen Grip<br />

auf der regennassen Fahrbahn sorgen.<br />

Das Lenkrad liegt ruhig in der Hand, angesichts von gut sieben Metern<br />

Radstand sowie drei Achsen ist der gute Geradeauslauf keine Überraschung.<br />

Kreisverkehre meistert der Setra problemlos, gut geführt<br />

von der straff abgestimmten Lenkung. Generell gibt sich der Setra<br />

im Linienalltag überraschend gelenkig, 23,5 Meter Wendekreis sind<br />

in Relation zur Länge günstig. Beim Abbiegen unterstützt die Nachlaufachse.<br />

Türen auf an der Haltestelle: Die Fahrgäste profitieren bei diesem<br />

LE business von der extrabreiten Tür vorn und der zweiflügeligen Tür<br />

in der Mitte. Willkommen ist jeder: Klapprampe an Tür zwei, drinnen<br />

wartet unmittelbar davor ein Rollstuhlplatz. Und gleich gegenüber<br />

beweist ein Wechselpodest Flexibilität im Einsatz. Drinnen vermitteln<br />

die funktionelle Transit-Bestuhlung mit hoher Lehne und Sitzbezügen<br />

in Goldbraun sowie der Boden in Holzoptik eine angenehm warme<br />

Atmosphäre. Hier halten sich Fahrgäste gerne auch längere Zeit auf.<br />

Der Vorderwagen ist dank der Podeste sehr aufgeräumt, der Blick<br />

ins Freie wegen der niedrigen Gürtellinie tadellos. Zwei Stufen führen<br />

ins Heck, dort steigt die Bestuhlung wie im Theater an. Der Ausblick<br />

ist prächtig, nach vorn ohnehin, aber auch aus den Fenstern des<br />

Fahrgastraums. Nur die vielen Regentropfen auf der Scheibe trüben<br />

etwas den Ausblick auf die wolkenverhangene Landschaft.<br />

Nach ein paar Kilometern hinter dem Steuer ist klar: Egal, bei welchem<br />

Wetter, der lange Setra S 418 LE business muss nicht nur raus, der<br />

will auch raus. Irgendwann aber ist die Tour vorbei. Hätte ruhig länger<br />

dauern können, die Landpartie mit dem langen LE business. <br />

Da steigt man gerne ein: Der lange Setra S 418 LE business<br />

macht auch bei Schlechtwetter gute Laune.


36 | Setra Treffpunkte<br />

Setra Treffpunkte | 37<br />

Setra Termine<br />

Messerückblick<br />

Erste Adresse für Busse aus zweiter Hand<br />

BusStore Show, Neu-Ulm (Deutschland)<br />

19.–20.02.2016<br />

Die farbenfrohe, 170 Busse starke Parade auf dem BusStore Außengelände<br />

im EvoBus Werk in Neu-Ulm erinnerte an einen riesigen<br />

Busbahnhof. Allerdings mit dem Unterschied, dass hier ausschließlich<br />

topgepflegte und frischgewaschene Fahrzeuge standen. Und ein<br />

gemütliches Eventzelt mit Buffet, Cafébar und Informationsständen,<br />

das sich als idealer Ort zum Verweilen, zum Stärken und für wichtige<br />

Gespräche und Kaufentscheidungen erwies.<br />

Die BusStore Show im Februar war für Unternehmer, die ihre Flotten<br />

mit Fahrzeugen aus erster oder zweiter Hand aufstocken wollten,<br />

wieder einer der wichtigsten Termine des Jahres. Gestartet als<br />

Initiative von BusStore, der Gebrauchtbusmarke von Mercedes-Benz<br />

und Setra, bot die Messe alle gängigen Marken und Bauarten an,<br />

vom Minibus über Sta<strong>dt</strong>-, Überland- bis hin zu Doppelstockbussen.<br />

Ein Erfolgsrezept mit zählbarer Resonanz, über 1.000 Besucher aus<br />

25 Ländern nutzten die Show zu Gesprächen, zur Information und<br />

für Abschlüsse – gut ein Drittel der ausgestellten Busse wechselte<br />

den Besitzer.<br />

„Unsere Kunden schätzen vor allem die geprüfte Qualität der Gebrauchtomnibusse“,<br />

sagt Dr. Bernhard Neef, Leiter europäisches Gebrauchtfahrzeuggeschäft<br />

EvoBus. Denn alle Busse werden von kompetenten<br />

BusStore Omnibus-Experten geprüft und die besten in Gold, Silber<br />

und Bronze klassifiziert. Die Fahrzeuge aus der „Gold“-Kategorie<br />

erhalten zusätzlich eine BusStore Garantie auf den Antriebsstrang.<br />

Die Aufbereitung erfolgt ebenso fachkundig durch die OMNIplus<br />

Servicestützpunkte. BusStore und seine Partner bauen diesen<br />

Die BusStore Show ist eine der wichtigsten Gebrauchtbus-Messen Europas.<br />

Vertrauensvorsprung noch weiter aus. So nutzte auch OMNIplus die<br />

Messe, um über Serviceverträge für Gebrauchtbusse, neue BestAge<br />

Repair Angebote und hochwertige Original-Ersatzteile zu informieren.<br />

Ebenfalls in Neu-Ulm mit von der Partie: die Experten von Mercedes-<br />

Benz Financial Services. Die 2014 gegründete Marke BusStore bietet<br />

Busunternehmern an vielen europäischen Standorten gebrauchte<br />

Fahrzeuge an. Das komplette Angebot ist bequem über die Internetseite<br />

bus-store.com einsehbar. „Der Erfolg der Messe ist ein weiterer<br />

Beleg dafür, dass sich BusStore bereits nach wenigen Jahren in der<br />

Branche fest etabliert hat“, so Neef. Deshalb wird bereits die nächste<br />

BusStore Show geplant, sie soll Anfang 2017 stattfinden.<br />

UMA, Atlanta (USA)<br />

31.01.–04.02.2016<br />

Im Georgia World Congress Center in Atlanta präsentierte sich die<br />

Marke Setra auf dem Stand des nordamerikanischen Vertriebs- und<br />

Servicepartners „Motor Coach Industries International Inc.“. Die<br />

ausgestellte US-Variante des S 417 TC wurde mit Glasdach und einer<br />

exklusiven Premium-Clubecke ausgestattet. Außerdem verfügt das<br />

US-Modell erstmals über Voyage Ambassador Sitze mit den neuen,<br />

verstellbaren Komfort-Kopfstützen. Deren „Flügel“ lassen sich bis zu<br />

90 Grad nach vorne klappen und sind bis zu 85 Millimeter stufenlos<br />

verstellbar. Neben einem rückenschonenden Fahrersitz und einer<br />

LED-Innenbeleuchtung ist eine Rückfahrkamera mit integrierter<br />

Reinigungsanlage an Bord. Der 13,70 Meter lange Dreiachser mit<br />

Mitteleinstieg erfüllt selbstverständlich die strengen US-Anforderungen<br />

im Bereich der aktiven Sicherheit. Mit dem umweltfreundlichen<br />

und effizienten Mercedes-Benz Motor OM 471 LA (336 kW –<br />

456 PS) entspricht der S 417 TC der amerikanischen Abgasnorm EPA<br />

10 für Stickoxide und Rußpartikel.<br />

Auf dem Stand luden die aktuellen Setra Sitzmodelle die Messestandbesucher<br />

zum ausgiebigen Probesitzen ein. Snacks und Getränke<br />

zur Stärkung gab es an der Kaffeebar. Am Nachmittag wartete dann<br />

noch eine besondere Überraschung: Im „German Biergarten“ wurde<br />

Besuchern das Herkunftsland von Setra auch kulinarisch näher<br />

gebracht.<br />

Der Setra Auftritt auf dem Stand des nordamerikanischen Vertriebspartners MCI.<br />

Messevorschau<br />

RDA Workshop, Köln (Deutschland)<br />

05.–07.07.2016<br />

Jährlich öffnet der RDA Workshop für Fachbesucher die Türen. Auch<br />

in diesem Jahr präsentieren wieder Dienstleister aus allen Tourismussparten<br />

ihre neuesten Ideen und Produkte. Daimler Buses wird wieder<br />

mit einem Messestand vertreten sein, auf dem sich die Marken Setra,<br />

Mercedes-Benz, BusStore und OMNIplus präsentieren. Setra wird<br />

einen S 516 HDH aus dem aktuellen Produktprogramm vorstellen.<br />

IAA Nutzfahrzeuge, Hannover (Deutschland)<br />

20.–29.09.2016<br />

Das Motto der 66. IAA Nutzfahrzeuge ist klar definiert: „Ideen sind<br />

unser Antrieb“. Da darf Setra natürlich nicht fehlen. Mit fünf Omnibussen<br />

wird die Neu-Ulmer Marke in Halle 14/15 unter dem Dach von<br />

Daimler Buses vertreten sein. Die TopClass präsentiert den beliebten<br />

S 516 HDH mit 55 Sitzplätzen und das Erfolgsmodell S 431 DT mit<br />

seinen zwei Ebenen – fahrgastfreundlich und besonders effizient,<br />

variabel für unterschiedliche Einsatzzwecke. Die ComfortClass 500<br />

zeigt ihr vielseitiges Buskonzept mit dem klassischen Reisehochdecker<br />

S 515 HD und dem flexibel einsetzbaren Mitteldecker S 516 MD, der<br />

auf allen Strecken mit kleinerem Gepäck zuhause ist. Die MultiClass<br />

fährt mit dem S 418 LE business vor, der auf der IAA seine Messepremiere<br />

feiert.<br />

Für das leibliche Wohl der Messestandbesucher wird im Cateringbereich<br />

von Setra gesorgt. Die Servicemarke OMNIplus lä<strong>dt</strong> zu<br />

Kaffee-Spezialitäten ein. An einer Informationstheke stellen die<br />

Omnibus-Spezialisten von BusStore das vielfältige Leistungsspektrum<br />

der großen europäischen Gebraucht-Omnibusmarke vor. Auch wieder<br />

in Hannover dabei: die Finanzexperten von Mercedes-Benz Financial<br />

Services und die Telematik-Spezialisten von FleetBoard.<br />

TRANSEXPO, Kielce (Polen)<br />

10.–13.10.2016<br />

Mit 130 Ausstellern aus neun Ländern ist die TRANSEXPO die<br />

Leitmesse der Branche für Mittel- und Osteuropa. Alle zwei Jahre<br />

informieren sich ca. 5.000 Besucher über die Neuheiten im öffentlichen<br />

Personenverkehr. Auf einem Gemeinschaftsstand präsentieren sich<br />

die Marken Setra, Mercedes-Benz, BusStore und OMNIplus. Setra<br />

fährt dabei mit ihrer längsten ComfortClass vor, dem S 519 HD. Der<br />

sitzplatzoptimierte Dreiachser ist ideal für Reisekonzepte mit hohem<br />

Passagieraufkommen, wie z. B. die Fernlinie.<br />

Hausmesse Kloten (Schweiz)<br />

03.–04.11.2016<br />

Die Hausmesse Kloten ist der bedeutendste Treffpunkt für Omnibusinteressierte<br />

in der Schweiz. Die drei Werkstatthallen von EvoBus in<br />

der Schweiz werden für diesen Anlass zu Messehallen umfunktioniert.<br />

Dort präsentieren sich dann jeweils unterschiedliche Marken der<br />

Daimler AG: Setra, Mercedes-Benz und die Servicemarken OMNIplus,<br />

BusStore und Mercedes-Benz Financial Services. Zudem können die<br />

Besucher einzelne Fahrzeuge Probe fahren.<br />

SetraShow, Neu-Ulm (Deutschland)<br />

12.–13.11.2016<br />

Alle, die es nicht zur IAA geschafft haben, bekommen am zweiten<br />

November-Wochenende eine weitere Chance. Die Highlights auf der<br />

SetraShow sind wieder die Messefahrzeuge der diesjährigen IAA.<br />

Besucher aus dem In- und Ausland können die Modelle dann live<br />

erleben und im erweiterten Veranstaltungsumfang die Möglichkeit zur<br />

Probefahrt nutzen. Hinzu kommen viele Erlebnisse wie das spezielle<br />

Catering, Betriebsführungen, Touren durch die Ol<strong>dt</strong>imerhalle und<br />

Aktivitäten für Kinder. Ein absolutes Muss für alle Setra Fans. <br />

Die SetraShow wird auch dieses Jahr wieder in Neu-Ulm stattfinden.


38 | Setra Horizonte<br />

Setra Horizonte | 39<br />

Funktionale Ästhetik<br />

zum Wohlfühlen<br />

Skandinavisches Design<br />

setzt auf die Vielfalt der Formen,<br />

die für sich sprechen.<br />

Skandinavisches Design<br />

Fotos: Fritz Hansen und Setra KundenCenter<br />

„Form follows function“ – dieser vielzitierte Leitsatz aus dem Designbereich<br />

beschreibt skandinavisches Design nur oberflächlich.<br />

Funktionalität ist ein zentraler Aspekt. Purismus, Ästhetik, Individualität<br />

und Behaglichkeit sind weitere elementare Charakteristika,<br />

die den nordischen Einrichtungsstil prägen.<br />

R<br />

unde Formen schaffen eine gewisse Leichtigkeit. Klare,<br />

schnörkellose Linien lassen Raum für individuelle Akzente.<br />

Natürliche Materialien erzeugen eine warme, einladende Atmosphäre.<br />

Beim Betreten der Setra Lounge im neu gestalteten KundenCenter<br />

können Besucher erleben, was die Besonderheiten des skandinavischen<br />

Designs ausmachen. „Die zurückhaltende, unaufdringliche<br />

Ästhetik der Möbel schafft einen besonderen Wohlfühlkomfort“,<br />

erläutert Maria Mack, die als Leiterin Projekt Markenerlebnis für die<br />

Neugestaltung des KundenCenters verantwortlich war. „Ein wichtiger<br />

Aspekt war neben dem Design auch die Verarbeitungsqualität der<br />

ausgewählten Möbel. Genau wie im Omnibus, der täglich im Einsatz<br />

ist. So schaffen wir mit der Wahl alltagstauglicher und nachhaltiger<br />

Materialien im KundenCenter einen direkten Bezug zu unserem<br />

Geschäft.“<br />

Designklassiker für den Alltag<br />

Hochwertige Materialien und eine hohe Verarbeitungsqualität sind<br />

typisch für skandinavisches Interieur. Möbel werden traditionell so<br />

hergestellt, dass sie Generationen überdauern. Viele der heutigen<br />

Designklassiker waren ursprünglich überhaupt nicht als Designobjekte<br />

angelegt, sondern wurden für Krankenhäuser, Firmen oder<br />

Hotels entworfen. Ein legendäres Beispiel ist der Paimio Sessel von<br />

Alvar Aalto. Zusammen mit seiner Frau Aino gewann der finnische<br />

Architekt und Designer 1928 den Architekturwettbewerb zur Errichtung<br />

eines Tuberkulose-Sanatoriums in der Nähe der finnischen Sta<strong>dt</strong><br />

Paimio. Schon zu Beginn der Bauphase wurde das Ehepaar auch<br />

mit der Innenraumgestaltung beauftragt. Den ersten Gedanken, die<br />

typischen Stahlrohr-Möbel des Bauhaus-Stils einzusetzen, verwarfen<br />

sie schnell. Stattdessen entschieden sie sich für Holz, da es einen<br />

freundlicheren, warmen Eindruck vermittelt, der aus ihrer Sicht sehr<br />

viel besser zu einem Sanatorium passte als kalter Stahl. Der aus gebogenem<br />

und geformtem Birkenholz bestehende Sessel überzeugte<br />

aber nicht nur hinsichtlich der Materialien, sondern auch in puncto<br />

Ergonomie. Denn Alvar und Aino Aalto achteten beim Design auf eine<br />

besonders bequeme Form, die den lungenkranken Patienten eine<br />

optimale Körperhaltung ermöglichte, in der sie ganz entspannt


40 | Setra Horizonte<br />

Setra Maßgeschneidert | 41<br />

atmen und die Sonnenstrahlen genießen konnten. Mit dem Paimio<br />

Sessel gelang Alvar Aalto die perfekte Balance zwischen Abstraktion,<br />

Tradition und Einflüssen aus der Natur.<br />

Auch die legendäre „Ameise“ des berühmten dänischen Designers<br />

Arne Jacobsen war anfangs keinesfalls für den avantgardistischen<br />

Wohnstil gedacht, sondern für die Kantine eines Pharma-Unternehmens.<br />

Die beengten Platzverhältnisse in der Kantine führten zum<br />

dreibeinigen Stuhl, bei dem Sitzfläche und Rückenlehne erstmals aus<br />

einem Stück gefertigt wurden – eine Revolution des Möbeldesigns.<br />

Weitere Klassiker des skandinavischen Einrichtungsstils entwickelte<br />

Arne Jacobsen 1958 für die Lobby des Royal Hotels in Kopenhagen:<br />

Seine berühmten Sessel „Das Ei“ und „Der Schwan“ sind inzwischen<br />

auch im Designmuseum Dänemark ausgestellt.<br />

Verschmelzung von Tradition und Innovation<br />

Bis heute steht skandinavisches Design für Funktionalität, Komfort,<br />

Qualität und zeitlose Ästhetik – und zeigt damit erstaunliche Parallelen<br />

zum evolutionären Design der Marke Setra. Nicht zuletzt wurde deshalb<br />

die Lounge im neuen KundenCenter in Neu-Ulm daran angelehnt<br />

eingerichtet. Helle Hölzer wie Eiche wirken leicht, warm und einladend.<br />

Ergänzend dazu sorgen angenehme Stoffe für Behaglichkeit. „Das<br />

Brückenschlag<br />

von handwerklicher<br />

Fertigung zur<br />

industriellen<br />

Produktion.<br />

Mit seiner einladenden,<br />

sympathischen Form<br />

hat sich Arne Jacobsens<br />

„Egg Chair“ einen<br />

Stammplatz im Herzen<br />

aller Designliebhaber<br />

erobert.<br />

Gesamtkonzept des Setra KundenCenters basiert auf den Aspekten<br />

Wohlfühlambiente, Qualität und Design. Dazu passt der skandinavische<br />

Möbelstil perfekt, da er freundlich, gemütlich, hell, zeitlos modern<br />

und ästhetisch wirkt“, erklärt Maria Mack.<br />

Ein Teil der Möbel im Setra KundenCenter stammt von dem dänischen<br />

Designer Hee Welling. Seine Serie „About A Chair” ist die moderne<br />

Interpretation von Klassikern aus dem 20. Jahrhundert. Die Sitzschalen<br />

bestehen aus Kunststoff, der individuell ausgepolstert und mit Stoff<br />

überzogen wird. „Wir schaffen Objekte, die einfach und nützlich sind,<br />

und achten auf sorgsamen Umgang mit den Materialien. Jedes Detail<br />

muss einen Zweck erfüllen und einen klaren Ausdruck haben. Diese<br />

Aspekte bestimmen den Charakter jedes Objekts und verleihen<br />

jedem Design-Element eine einzigartige, starke Identität. Alles<br />

wird mit Respekt und in Bezug zu unseren Wurzeln gestaltet – der<br />

skandinavischen Design-Tradition“, so Hee Welling. Seine Kreationen<br />

wurden bereits mehrfach ausgezeichnet und kommen weltweit als<br />

Interieur zum Einsatz – unter anderem im Opernhaus in Oslo, im<br />

australischen Parlament und in internationalen Unternehmen.<br />

Viele junge Designer aus dem hohen Norden lassen sich von den<br />

klassischen Formen der „Alten Meister“ inspirieren. Sie schaffen<br />

Entwürfe, die das Erbe einflussreicher Größen wie Alvar Aalto,<br />

Arne Jacobsen, Verner Panton und Hans J. Wegner in eine moderne<br />

Formensprache der Gegenwart transportieren. Dabei werden zeitgenössische<br />

Farb- und Materialtrends mit einem hohen Qualitätsanspruch<br />

und zeitlosen Formen verbunden. So treffen Minimalismus,<br />

handwerkliche Qualität und Funktionalität auf innovative Konzepte<br />

moderner Lebensgestaltung. Das Ergebnis ist ein Design, das die<br />

Menschen rund um den Globus begeistert.<br />

<br />

Fotos: Fritz Hansen<br />

Doppeldeckerlinie für Nizza<br />

Im 10-Minuten-Takt verbinden seit Anfang<br />

letzten Jahres 21 Setra Doppelstockbusse<br />

des Typs S 431 DT die Innensta<strong>dt</strong> von Nizza<br />

mit dem 27 km entfernten Technologie- und<br />

Wissenschaftspark Sophia Antipolis.<br />

I<br />

m bequemen Reisesessel entspannt zurückgelehnt. Mit Leseleuchte,<br />

Klapptisch, Fußstützen und USB-Anschluss am Platz. Dabei den<br />

Blick über die Promenade des Anglais, Nizzas legendäre Strandmeile,<br />

schweifen lassen. Mit den Ausläufern der Alpen im Hintergrund.<br />

Klingt nicht gerade nach der Fahrt zur Arbeit? Ist es aber doch. Rund<br />

3.000 Fahrgäste nutzen täglich die Linie 230 zwischen Nizza und dem<br />

Sophia Antipolis Technologiepark, der mit seinen mehr als 1.400 Hightech-Firmen<br />

und Instituten und seinen rund 35.000 Angestellten<br />

gerne als das Silicon Valley Frankreichs bezeichnet wird.<br />

Noch bis vor Kurzem stellte die Linie 230 den Rat des Départements<br />

Alpes-Maritimes und die von ihm für den Betrieb beauftragte Keolis-<br />

Tochtergesellschaft STCAR (Société de Transport Côte d’Azur Riviera)<br />

vor eine echte Herausforderung: Verkehrsüberlastung zu den Stoßzeiten,<br />

Verspätungen, überfüllte Linienbusse. Um die kontinuierlich<br />

hohe Nachfrage auf dieser Strecke besser abdecken zu können,<br />

entschied sich der Département-Rat dafür, diese Linie mit Doppelstockbussen<br />

zu betreiben – die erste Doppeldecker-Linienbusstrecke<br />

Frankreichs.<br />

Nach einer Testwoche im Jahr 2014 fiel die Wahl auf den Setra S 431 DT.<br />

Insgesamt 21 dieser Doppeldecker umfasste die Investition. Zeitgleich<br />

verkürzte man die Taktzeiten: Die Fahrzeuge fahren nun während der<br />

Hauptverkehrszeiten alle zehn Minuten und zu den Randzeiten alle<br />

dreißig Minuten. Jeder der 21 Setra TopClass Doppelstockbusse kann<br />

mit 83 bequemen Fahrgastsitzen aufwarten. Bei der Sicherheit sind<br />

die Busse der Linie 230 auf dem allerneuesten Stand: Alle Fahrzeuge<br />

verfügen über Spurassistent (SPA), Abstandsregeltempomat (ART)<br />

und Notbrems-Assistent (ABA 3), der Hindernisse erkennt und im<br />

Bedarfsfall automatisch eine Notbremsung bis zum Stillstand<br />

einleitet. Zudem haben alle Fahrer der STCAR Keolis eine einwöchige<br />

theoretische und praktische Spezialausbildung durchlaufen, bevor<br />

sie das Steuer eines der 13,89 Meter langen und vier Meter hohen<br />

Fahrzeuge übernehmen durften.<br />

Der nächste Schritt für den Département-Rat: die Einrichtung<br />

einer eigenen Spur auf der Autobahn A 8 für noch mehr Komfort und<br />

Schnelligkeit zwischen den beiden Endhaltestellen. Dies dürfte die<br />

ohnehin schon große Beliebtheit der Linie 230 bei den Fahrgästen<br />

noch weiter erhöhen. Bei einer Umfrage im Januar zeigten sich<br />

97 Prozent der Passagiere mit der Innen- und Außengestaltung des<br />

S 431 DT sowie mit dem Komfort und dem Bordservice zufrieden.<br />

Und noch ein Ergebnis spricht für den Doppeldecker: 65 Prozent aller<br />

Befragten sitzen gerne oben. Haben sie hier doch den besten Blick<br />

auf die Strandpromenade, auf die Alpen und das Meer.


42 | Setra Treffpunkte<br />

Qualität und Flexibilität im Produktionsverbund<br />

Mit vereinten Kräften<br />

K<br />

Setra Omnibusse entstehen in einem aus-<br />

geklügelten Verbund europäischer Produktionsstandorte.<br />

Auf diese Weise sichert Daimler<br />

Buses nicht nur höchsten automobilen<br />

Qualitätsstandard, sondern auch einen hohen<br />

Grad an Flexibilität.<br />

eine Schweißer, keine lärmenden Maschinen, keine Hektik,<br />

stattdessen konzentrierte Betriebsamkeit und vereinzelt das<br />

Geräusch eines Drehmomentschraubers: Die Busfertigung im EvoBus<br />

Werk Neu-Ulm bietet automobile Fertigungstechnik auf höchstem<br />

Niveau. Nur wenig erinnert den Besucher daran, dass unter dem edlen<br />

Blechkleid Gerippe aus Stahl liegen, die verschweißt, geschliffen und<br />

grundiert wurden, bevor sie hierher kamen. Ganz anders dagegen im<br />

EvoBus Werk Holýšov südwestlich von Pilsen: Hier trifft der Besucher<br />

auf Mitarbeiter hinter klappbaren Schutzmasken, auf Schweißvorrichtungen<br />

und Schweißroboter. Allerorten sind das Knistern der Schweißgeräte<br />

und das Rotieren der Winkelschleifer zu hören. Hier entstehen<br />

keine kompletten Busse, sondern ausschließlich Rohbaukomponenten.<br />

„Wir haben die Fertigungsschritte für unsere Busse ganz bewusst auf<br />

verschiedene Werke verteilt“, erklärt Dr. Marcus Nicolai, Geschäftsführer<br />

Produktion Daimler Buses. „So können wir bestimmte Kernkompetenzen,<br />

wie etwa das Schweißen, die KTL-Grundierung oder<br />

das Lackieren, an wenigen Standorten konzentrieren und gleichzeitig<br />

die Flexibilität in der Montage erhöhen. Das ermöglicht es uns, viele<br />

Bustypen an mehreren Standorten zu fertigen.“ Auf diese Weise, so<br />

Nicolai, stellt Daimler Buses eine gleichbleibend hohe Qualität aller<br />

Arbeitsschritte sicher und erreicht zugleich eine Optimierung der<br />

Produktionskapazitäten. Derzeit profitieren insbesondere die sehr<br />

stark nachgefragten Business-Modelle aus der Setra MultiClass von<br />

dem Produktionsverbund. Diese Fahrzeuge können je nach Modell in<br />

verschiedenen Werken in Europa gefertigt werden. Für Setra Kunden<br />

macht sich das unter anderem durch kürzere Lieferzeiten bemerkbar.<br />

Sechs Werke umfasst der Produktionsverbund von Daimler Buses:<br />

Mannheim und Neu-Ulm in Deutschland, Ligny-en-Barrois in Frankreich,<br />

Holýšov in Tschechien, Istanbul-Hosdere ˛ in der Türkei und<br />

Sámano in Spanien, wobei Letzteres ausschließlich Buschassis<br />

herstellt. Ligny produziert unter anderem alle Linienbusse für den<br />

französischen Markt. Das Werk am Bosporus genießt einen gewissen<br />

Sonderstatus, denn als einziges Werk im Verbund sind hier alle Arbeitsschritte<br />

vom Rohbau bis zur Endmontage an einem Standort vereint.<br />

Neben der Fertigung für den türkischen Markt entstehen in Hosdere ˛<br />

auch ausgewählte Komplettbusse für den europäischen Markt.<br />

Für alle anderen Standorte des EvoBus Produktionsverbunds ist das<br />

Werk Mannheim für den Rohbau zuständig. Aus Rohbausegmenten<br />

des Werks Holýšov entstehen hier die Karosserien für alle Bustypen<br />

aus dem EvoBus Portfolio. Für Setra heißt das: von der MultiClass<br />

über die ComfortClass bis zur TopClass, vom kurzen Zweiachser<br />

bis zum Doppeldecker. Anschließend durchlaufen alle Karosserien<br />

eine kathodische Tauchlackierung, ein umweltfreundliches Grundierverfahren,<br />

das die Karosserie innen und außen dauerhaft vor Korrosion<br />

schützt. Neben dem Standort Mannheim verfügt auch das Werk<br />

Istanbul über eine solche Tauchlackieranlage.<br />

Nach der Grundierung in Mannheim reisen die Buskarosserien per<br />

Zug nach Neu-Ulm, wo sie der nächste Schritt im Fertigungsverbund<br />

erwartet. In Neu-Ulm steht eine der modernsten Lackieranlagen für<br />

Omnibusse weltweit mit 13 Lackierboxen, in denen bis zu 40 Busse<br />

täglich lackiert werden können. Für bestimmte Lackierschritte sind<br />

Roboter im Einsatz, die Stunde um Stunde hochwertige Lackierungen<br />

in immer gleicher Top-Qualität aufs Blech zaubern. Wo der Roboter<br />

nicht hinkommt, sorgen hochqualifizierte Mitarbeiter für perfekte<br />

Lackierergebnisse. Das Werk Neu-Ulm verfügt darüber hinaus über<br />

Auf diese Weise stellt Daimler Buses<br />

eine gleichbleibend hohe Qualität aller<br />

Arbeitsschritte sicher.<br />

ein weiteres Kompetenzzentrum innerhalb des Produktionsverbundes:<br />

die Sitzfertigung. Hier entstehen alle Sitze für Omnibusse, die in<br />

Neu-Ulm, Mannheim oder Ligny vom Band laufen – in feinster Güte.<br />

Die lackierten Busse treten – je nach Baumuster – entweder die<br />

Weiterreise nach Mannheim oder Ligny an, oder sie bleiben zur<br />

Montage in Neu-Ulm. „In allen unseren vier Montagestandorten,<br />

Istanbul eingeschlossen, gibt es die gleichen Standards, wie etwa<br />

die Auditierung nach DIN EN ISO/TS 16949 und DIN EN ISO 14001“,<br />

beschreibt Dr. Marcus Nicolai. „Es gibt überall die gleichen Montageschritte<br />

und dieselben, strengen Qualitätskontrollen.“ Dazu gehören<br />

etwa sogenannte „Quality-Gates“, bei denen innerhalb der Fertigung<br />

die vorangegangenen Arbeiten überprüft und freigegeben werden.<br />

Auch ständige Optimierungen im Prozess, wie etwa die kürzlich<br />

eingeführte Umstellung von zwei parallelen Montagelinien auf Ein-Linien-<br />

Fertigung und die Einführung eines 36-Minuten-Taktes in der Montage<br />

in Neu-Ulm tragen dazu bei, ein Höchstmaß an Qualität sicherzustellen.<br />

Nicolai ist deshalb überzeugt: „Ein Setra LE business aus Ligny oder<br />

aus Istanbul ist von einem aus Neu-Ulm nicht zu unterscheiden,<br />

weder in der Ausstattung noch in der Verarbeitungsqualität.“

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