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Tätigkeitsbericht 2014

Dies ist der Tätigkeitsbericht von pro mente OÖ aus dem Jahr 2014.

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pro mente oö<br />

„Es hat mich<br />

beeindruckt zu sehen,<br />

dass eine Organisation<br />

nach 50 Jahren<br />

noch immer so<br />

authentisch, gefühlvoll<br />

und ehrlich arbeitet.“<br />

Auma Obama,<br />

am 10. Oktober <strong>2014</strong><br />

Linz, Palais Kaufmännischer Verein<br />

pro mente oö<br />

Kommunikation & Marketing<br />

Lonstorferplatz 1, 4020 Linz, Telefon +43 732 / 69 96-0<br />

eMail: kommunikationundmarketing@promenteooe.at<br />

www.promenteooe.at / ZVR 811735276<br />

50J A H R E<br />

HELFEN STATT AUSGRENZEN.<br />

1964 - <strong>2014</strong><br />

<strong>Tätigkeitsbericht</strong> <strong>2014</strong>


50J A H R E<br />

HELFEN STATT AUSGRENZEN.<br />

1964 - <strong>2014</strong><br />

PRO MENTE OÖ dankt allen MitarbeiterInnen,<br />

KlientInnen, KooperationspartnerInnen<br />

und FinanzierungsträgerInnen, die in den vergangenen<br />

50 Jahren ein Stück des Weges<br />

mit uns gegangen sind.


<strong>Tätigkeitsbericht</strong> <strong>2014</strong><br />

Bericht des Vorstandes<br />

und der Geschäftsführung<br />

<strong>2014</strong> war ein ganz<br />

besonderes Jahr für pro mente OÖ.<br />

Zum einen feierten wir im Oktober das 50-jährige<br />

Jubiläum unserer Gründung, zum anderen waren<br />

wir zunehmend mit veränderten Herausforderungen<br />

und Rahmenbedingungen in unserer Alltagsarbeit<br />

konfrontiert.<br />

Am 10. Oktober <strong>2014</strong> feierte pro mente OÖ den 50. Geburtstag<br />

mit einem Festakt, einer Enquete und einem<br />

Fest für die MitarbeiterInnen im Linzer Palais Kaufmännischer<br />

Verein. Höhepunkte dieser Festveranstaltung<br />

waren vor mehr als 600 Gästen, die vielbeachtete<br />

Festrede von Auma Obama, der Vortrag des Kölner<br />

Psychiaters und Bestsellerautors Dr. Manfred Lütz, eine<br />

Podiumsdiskussion zu Zukunftsfragen im Sozialbereich<br />

mit den RepräsentantInnen der wichtigsten NGO´s<br />

Österreichs, sowie die Präsentation des Buches<br />

„50 Jahre pro mente OÖ“. Moderiert wurde diese, auch<br />

von den Medien sehr beachtete, Veranstaltung von<br />

Alfons Haider.<br />

Im Jubiläumsjahr ist pro mente OÖ seitens der Politik,<br />

den AuftraggeberInnen und unseren KooperationspartnerInnen<br />

sehr viel Wertschätzung und Anerkennung<br />

entgegen gebracht worden.<br />

Der Vorstand und die Geschäftsführung bedanken sich<br />

bei allen MitarbeiterInnen, KlientInnen, KooperationspartnerInnen<br />

und FinanzierungsträgerInnen, die zu<br />

dieser 50-jährigen Erfolgsgeschichte beigetragen haben.<br />

Im Unternehmensergebnis <strong>2014</strong> müssen wir feststellen,<br />

dass der langjährige Trend kontinuierlich steigender<br />

KlientInnenzahlen erstmals seit vielen Jahren<br />

– wenn auch nur geringfügig - rückläufig ist. Konnten<br />

wir 2013 ca. 34.000 KlientInnenkontakte verzeichnen,<br />

so waren es <strong>2014</strong> knapp 33.500 Menschen, die unsere<br />

Angebote in Anspruch nahmen, bzw. die unseren<br />

Standorten zugewiesen wurden.<br />

Dies bedeutet aber nicht, dass die Nachfrage an unseren<br />

Dienstleistungen rückläufig ist - der Bedarf an psychosozialen<br />

Hilfsleistungen steigt in der Bevölkerung<br />

nach wie vor – sondern, dass die angespannten ökonomischen<br />

Rahmenbedingungen nun auch im Sozialbereich<br />

angekommen sind.<br />

Trotz knapper werdender Ressourcen und steigender<br />

Arbeitsbelastung bemühen sich unsere MitarbeiterInnen<br />

alltäglich um eine qualitätsvolle Arbeit zum Wohle<br />

der KlientInnen.<br />

Viel Positives gibt es aus den Regionen und Geschäftsfeldern<br />

von pro mente OÖ zu berichten. Wesenufer –<br />

Hotel & Seminarkultur an der Donau wurde um einen<br />

Zubau erweitert und verfügt nun über eine Kapazität<br />

von insgesamt 49 Zimmern. Belegt wird die sehr zufriedenstellende<br />

Entwicklung unseres Hotelprojekts auch<br />

durch die 5. Auszeichnung „Seminarhotel des Jahres“<br />

in Folge.<br />

Der Umbau und die Renovierung des Milchhof Linz<br />

konnten Ende <strong>2014</strong> abgeschlossen werden. Unser Dank<br />

gilt den MitarbeiterInnen und KlientInnen vor Ort, dass<br />

dies weitgehend bei laufendem Betrieb möglich war.<br />

Im Geschäftsfeld Arbeit startete Anfang <strong>2014</strong> erfolgsversprechend<br />

das Projekt „stress-frei austria!“ zur<br />

Burnout-Prophylaxe in der Arbeitswelt. Kooperationspartner<br />

und Co-Finanzierer ist das Institut Wirtschaftsstandort<br />

OÖ (IWS).<br />

Neben der 50-Jahres-Feier von pro mente OÖ gab es<br />

<strong>2014</strong> noch eine Reihe anderer, wichtiger Veranstaltungen:<br />

Sehr erfolgreich war auch <strong>2014</strong> wieder die Publikumsveranstaltung<br />

„Tag der psychischen Gesundheit“<br />

in Linz. Neben Informationsständen und Fachvorträgen,<br />

war dieses Jahr der Kabarettist Günter Lainer zu<br />

Gast vor rund 700 BesucherInnen. Viel Publikum konnten<br />

auch der Linzer Psychiatrische Samstag im November<br />

an der Johannes-Keppler-Universität Linz, sowie<br />

die vielen regionalen Veranstaltungen rund um das pro<br />

mente OÖ-Jubiläum verzeichnen.<br />

Weichenstellend für die Zukunft war <strong>2014</strong> die Neuorganisation<br />

des Krisendienstes in Oberösterreich. Künftig<br />

wird diese Aufgabe von einem Trägerverbund, bestehend<br />

aus pro mente OÖ, Exit-sozial, Rotes Kreuz und<br />

Telefonseelsorge OÖ wahrgenommen. Sehr erfreulich<br />

dabei war, dass seitens der AuftraggeberInnen pro<br />

mente OÖ federführend mit der Konzeption und Umsetzung<br />

betraut wurde.<br />

Abschließend ist zu sagen, dass trotz schwieriger Rahmenbedingungen<br />

<strong>2014</strong> von allen MitarbeiterInnen<br />

eine ausgezeichnete Arbeit geleistet wurde. Das Geschäftsjahr<br />

2015 wird mit Sicherheit nicht leichter werden.<br />

Doch Vorstand und Geschäftsführung sind zuversichtlich,<br />

dass wir die kommenden Herausforderungen<br />

gemeinsam mit den MitarbeiterInnen und KlientInnen<br />

gut meistern werden.<br />

W.HR. Prof. Univ.-Doz. Dr. Werner Schöny<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

Prim. Dr. Kurosch Yazdi<br />

Stv.-Vorstandsvorsitzender<br />

MMag. Gernot Koren MAS<br />

Geschäftsführer<br />

Mag. Gerald Zeininger<br />

Geschäftsführer<br />

04 05


<strong>Tätigkeitsbericht</strong> <strong>2014</strong><br />

Interview mit dem<br />

Vorstandsvorsitzenden<br />

von pro mente OÖ<br />

Prof.Univ.-Doz.Dr. Werner Schöny<br />

50 Jahre<br />

Helfen statt Ausgrenzen,<br />

50 Jahre pro mente OÖ<br />

Pro mente OÖ feierte <strong>2014</strong> das 50-jährige Jubiläum.<br />

Treibende Kraft hinter pro mente OÖ ist und war<br />

stets der langjährige Vorstandsvorsitzende<br />

Prof.Univ.-Doz.Dr. Werner Schöny.<br />

Welches Resümee er aus den letzten 50 Jahren zieht,<br />

wie er über das vergangene Jahr denkt und<br />

welche Aufgaben in der Zukunft auf pro mente OÖ<br />

zukommen werden, lesen Sie jetzt im Interview.<br />

Die „soziale Landschaft“ verändert sich zur Zeit stark.<br />

Welche Entwicklungen haben die Arbeit von pro<br />

mente OÖ in den letzten Jahren besonders geprägt?<br />

Unsere gesamte Gesellschaft unterliegt einem Wandel<br />

– so auch der Sozialbereich. Früher haben wir als pro<br />

mente OÖ Bedarfsanalysen angestellt, heute müssen<br />

wir uns als Sozialdienstleister mit den BedarfskoordinatorInnen<br />

des Landes Oberösterreich abstimmen. Es<br />

ist nicht mehr an uns alleine, Bedarf zu definieren. Das<br />

ist nicht immer ganz leicht, aber es herrscht heute eine<br />

ganz andere Planungskultur als noch vor zehn Jahren.<br />

Trotzdem sind wir bemüht, eine qualitativ hochwertige<br />

Arbeit zu bieten und dabei unsere KlientInnen optimal<br />

zu unterstützen.<br />

schen an der Gesellschaft teilhaben können – auch<br />

wenn sie einmal nicht so sehr in das „Idealbild“ der<br />

Bevölkerung passen. Dies hat auch viel mit Menschenwürde<br />

und Menschenrechten zu tun, daher ist und<br />

bleibt Inklusion auch ein Leitfaden für uns.<br />

Inhaltlich wird uns weiterhin das Thema „Prävention“<br />

beschäftigen. Wir müssen noch viel Aufklärungsarbeit<br />

leisten, um zu vermitteln, wie wichtig es ist, auf<br />

die eigene Psyche zu achten. Viele Angebote von pro<br />

mente OÖ zielen zwar darauf schon ab, aber wir sind<br />

noch lange nicht am Ende mit unserer Arbeit. Große<br />

Informationsveranstaltungen wie der Tag der psychi-<br />

schen Gesundheit und der Psychiatrische Samstag sind<br />

hierbei sehr wichtig. Damit erreichen wir viele Leute<br />

sehr niederschwellig.<br />

Immer öfter beschäftigen wir uns aber auch mit dem<br />

Thema „Resilienz“. Meiner Meinung nach ist Resilienz<br />

die logische Schlussfolgerung aus der Prävention.<br />

Spannend ist hier vor allem, wie man es schaffen kann,<br />

der Gesellschaft präventiv psychische Widerstandsfähigkeit<br />

zu vermitteln und sie darin zu unterstützen. Ein<br />

Leitmotiv von uns war ja immer „Hilfe zur Selbsthilfe“.<br />

Ich denke, dass sich dieses Statement sehr gut mit Resilienz<br />

verbinden lässt.<br />

Pro mente ist 50 Jahre alt geworden.<br />

Was war der treibende, ideelle Gedanken<br />

hinter dieser Organisation?<br />

Schon die Gründung im Jahr 1964, damals unter dem<br />

Namen pro mente infirmis, war ein Zeichen gegen die<br />

gesellschaftliche Exklusion. Pro mente OÖ trug einen<br />

wichtigen Teil zur Enthospitalisierung bei. Der Begriff<br />

„Inklusion“ ist mittlerweile ein fester Bestandteil unserer<br />

Philosophie. Benachteiligte Menschen in der<br />

Gesellschaft immer wahrnehmbarer zu machen und<br />

tatkräftig dafür zu sorgen, dass sie ihre Wünsche ans<br />

Leben umsetzen können, das spornt uns auch im 50.<br />

Jahr unserer Geschichte weiter an. Getragen wurde<br />

das allerdings von Anfang an durch das Engagement<br />

der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ihren Einsatz<br />

für die Verbesserung der Lebensumstände psychosozial<br />

beeinträchtigter Menschen.<br />

Was sind die Herausforderungen für<br />

pro mente OÖ in den nächsten Jahren?<br />

Was immer wir auch erreicht haben, mein Leitspruch<br />

ist und bleibt „Man muss immer besser werden!“ Aber<br />

gerade in Zeiten, wo das Geld sehr knapp ist, ist das<br />

nicht immer leicht – daher sage ich, dass wir aus den<br />

vorgegebenen Rahmenbedingungen das Optimale herausholen<br />

müssen, dabei aber nicht vergessen sollten,<br />

in die Zukunft zu blicken. Es ist wichtig, gesellschaftliche<br />

Trends zu beobachten und auch auf sie zu reagieren.<br />

So merken wir, dass gerade im Bereich Arbeit und<br />

auch bei Jugendlichen und älteren Menschen mehr<br />

und mehr psychosozialer Unterstützungs- und Handlungsbedarf<br />

entsteht. Das sind für uns große Zukunftsthemen.<br />

Mit welchen Themen wird sich pro mente OÖ<br />

künftig inhaltlich beschäftigen?<br />

Wie bereits erwähnt, stellt für uns Inklusion ein wichtiges<br />

Thema dar. Es gibt viele Arten von Inklusion, aber<br />

im Endeffekt ist es einfach nur wichtig, dass alle Men-<br />

„Unsere gesamte Gesellschaft<br />

unterliegt einem Wandel – so auch<br />

der Sozialbereich.“<br />

06 07


<strong>Tätigkeitsbericht</strong> <strong>2014</strong><br />

Besondere Ereignisse <strong>2014</strong><br />

im Rückblick<br />

Jänner > Neue Geschäftsführung bei pro mente OÖ<br />

ab <strong>2014</strong>: Mag. Gerald Zeininger, Geschäftsführer von<br />

pro mente OÖ seit dem Jahr 2009, und MMag. Gernot<br />

Koren MAS, neuer Geschäftsführer von pro mente OÖ<br />

seit 1.1.<strong>2014</strong>, tragen künftig gemeinsam die Verantwortung<br />

für eines der größten Sozialunternehmen des<br />

Landes.<br />

„stress-frei austria!“: In Kooperation mit dem Institut<br />

Wirtschaftsstandort OÖ (IWS) startet pro mente OÖ<br />

das Projekt „stress-frei austria!“. Das Beratungsangebot<br />

bietet Maßnahmen zur Stressbewältigung und orientiert<br />

sich an international etablierten Stressmanagement-Programmen.<br />

Moldawien - PatientInnen freuen sich über Geschenke<br />

aus Österreich: 430 Schuhschachteln mit Gütern<br />

des täglichen Bedarfs und kleinen Geschenken können<br />

an die PatientInnen der Psychiatrie in Edinet übergeben<br />

werden.<br />

Februar > Gesundheitspreis für Projekt „Plus“: Das Institut<br />

Suchtprävention von pro mente OÖ gewinnt mit<br />

dem Präventionsprogramm PLUS einmal mehr den Gesundheitspreis<br />

der Stadt Linz.<br />

Neue Chancen im Berufsleben: „Abstinent in die Arbeit“<br />

heißt das neue Angebot, das alkoholgefährdete<br />

oder -abhängige Menschen auf dem Weg zur dauerhaften<br />

Abstinenz mit dem Ziel der Wiedereingliederung<br />

ins Berufsleben begleitet.<br />

Eröffnungsfeier von work.box AusbildungsFit: Das<br />

neue Angebot von pro mente Jugend, ein Projekt für<br />

Jugendliche und junge Erwachsene in der Paul-Hahn-<br />

Straße in Linz, stößt auf regen Andrang.<br />

März > Christian Rachbauer geht als Geschäftsführer<br />

von pro mente OÖ in Pension. Weiterhin ist er jedoch<br />

als Geschäftsführer für pro mente Reha, pro mente<br />

Plus, Smartwork GmbH und pro Real tätig.<br />

Jugendtagung <strong>2014</strong>: Über 200 ExpertenInnen aus den<br />

Bereichen Jugendarbeit und Prävention nehmen an<br />

der Fachtagung „Jugend auf Drogen!?“ in Linz teil. Veranstalter<br />

ist das Institut Suchtprävention von pro mente<br />

OÖ in Kooperation mit dem Verein I.S.I. Streetwork<br />

und boja.<br />

Mai > Sozialpsychiatrisches Ambulanzzentrum mit<br />

Preis „INTEGRI“ ausgezeichnet: Die Auszeichnung wird<br />

durch Bundesminister Alois Stöger überreicht. Den „Integri-Preis“<br />

bekommen Organisationen, die das Gesundheitssystem<br />

nachhaltig verbessern.<br />

Wesenufer Hotel & Seminarkultur an der Donau feiert<br />

Eröffnung des neuen Zubaues: Im Beisein von Landeshauptmann<br />

Dr. Josef Pühringer und Soziallandesrätin<br />

Mag. a Gertraud Jahn erfolgt die feierliche Eröffnung<br />

des Neubaus, der 29 Komfortzimmer beinhaltet.<br />

Juni > Prof. Schöny erhält Ehrenmitgliedschaft der<br />

ÖGPP: Mit der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft<br />

würdigt die Österreichische Gesellschaft für Psychiatrie<br />

und Psychotherapie Prof. Univ.-Doz. Dr. Werner Schöny.<br />

10 Jahre work.box Wels: Aus diesem Anlass findet in<br />

Wels eine Festveranstaltung mit wichtigen Vertretern<br />

der Stadt Wels statt. Dabei wird ein von Jugendlichen<br />

selbst produzierter Film präsentiert.<br />

pro mente OÖ am 6. Marktplatz Lebensnetze: Viele<br />

gute Kooperationen mit Firmen können auch <strong>2014</strong><br />

beim 6. Marktplatz der Wirtschaftskammer verzeichnet<br />

werden.<br />

Oktober > 50 Jahre pro mente OÖ - Festakt und Enquete:<br />

Am 10. Oktober <strong>2014</strong> feiert pro mente OÖ das<br />

50-jährige Jubiläum im Palais Kaufmännischer Verein in<br />

Linz mit viel Prominenz aus Politik, Wirtschaft und aus<br />

dem Gesundheitsbereich. Höhepunkte des Tages sind<br />

die Festrede von Dr. Auma Obama und der Vortrag des<br />

Psychiaters und Bestsellerautors Dr. Manfred Lütz, sowie<br />

die Präsentation des Buches „50 Jahre pro mente<br />

OÖ“. Moderiert wird die Festveranstaltung von Alfons<br />

Haider. Nachmittags findet eine OÖ Psychiatrie-Enquete<br />

zum Thema “Die Zukunft der Sozialpsychiatrie“ und<br />

am Abend ein Fest für die MitarbeiterInnen statt.<br />

Großer Andrang beim „Tag der psychischen Gesundheit“<br />

in Linz: Rund 700 Menschen besuchen am 16.<br />

Oktober <strong>2014</strong> den „Tag der psychischen Gesundheit“<br />

von pro mente OÖ im Linzer Ursulinenhof. Stargast der<br />

Veranstaltung ist der Kabarettist Günter Lainer.<br />

20 Jahre Psychosoziale Beratungsstelle in Braunau:<br />

Zahlreiche Festgäste feiern das 20-jährige Jubiläum der<br />

Psychosozialen Beratungsstelle in Braunau.<br />

November > Erfolgreicher 49. Psychiatrischer Samstag:<br />

Mehr als 350 TeilnehmerInnen besuchen den Psychiatrischen<br />

Samstag zum Thema „Demenz“ in der Linzer<br />

Johannes-Kepler-Universität.<br />

Viele Jubiläen im Innviertel: work.box Ried, ein Angebot<br />

für Jugendliche und junge Erwachsene, feiert in<br />

Ried das 10-jährige Jubiläum. EGO Braunau, Beratungsstelle<br />

für Drogen- und Alkoholprobleme, wird stolze 35<br />

Jahre und EGO Ried feiert das 10-jährige Bestehen.<br />

08 09


<strong>Tätigkeitsbericht</strong> <strong>2014</strong><br />

Zahlen & Fakten<br />

pro mente OÖ hilft.<br />

Jährlich rund<br />

33.500 Menschen.<br />

An ca. 200 Standorten in ganz Oberösterreich<br />

erhielten mehr als 33.500 Menschen<br />

Beratung, Betreuung und Hilfe<br />

von pro mente OÖ.<br />

Die Anzahl an hilfesuchenden Menschen<br />

bleibt somit im Vergleich zum Vorjahr<br />

konstant hoch.<br />

33.529 Männer und Frauen suchten im Jahr <strong>2014</strong> Hilfe<br />

bei psychischen und sozialen Problemen bei pro mente<br />

OÖ. Die Anzahl der Menschen, die aufgrund psychosozialer<br />

Beeinträchtigungen Hilfe bei pro mente OÖ<br />

sucht, bleibt somit konstant. Auch die Anzahl der KlientInnenkontakte<br />

ist mit 103.972 ungefähr gleich hoch<br />

wie im Vorjahr. Im Gesamtdurchschnitt nahmen 60%<br />

Frauen unsere Leistungen in Anspruch. Auffallend ist,<br />

dass sich in den Bereichen Wohnen und Sucht die Zahlen<br />

genau gegengleich darstellen, im Bereich Wohnen<br />

waren durchschnittlich 60% aller Betreuten Männer, im<br />

Bereich Sucht nahmen sogar 70% Männer unsere Leistungen<br />

in Anspruch.<br />

Pro mente OÖ richtet sich mit Hilfsangeboten in erster<br />

Linie an Menschen mit psychosozialen Beeinträchtigungen.<br />

Mit präventiven Angeboten wenden wir uns<br />

aber auch an die gesamte Bevölkerung, um der Entstehung<br />

von psychischen Erkrankungen vorzubeugen.<br />

10 11


<strong>Tätigkeitsbericht</strong> <strong>2014</strong><br />

Zahlen & Fakten<br />

Pro mente OÖ ist in 6 Regionen und in 7 Geschäftsfelder<br />

organisiert. In den Regionen werden die landesfinanzierten<br />

Leistungen Wohnen, Mobile Betreuung & Hilfe,<br />

Fähigkeitsorientierte Aktivität, Psychosoziale Beratung,<br />

Krisenhilfe sowie Freizeit und Kommunikation zusammengefasst.<br />

Jede Region verfügt über eine eigene<br />

Regionalleitung. Die fachliche Gesamtleitung der landesfinanzierten<br />

Bereiche befindet sich in der Abteilung<br />

Qualitätsmanagement in Linz. In den 7 überregionalen<br />

Geschäftsfeldern pro mente Arbeit, Institut Suchtprävention,<br />

pro mente Jugend, Laienarbeit, Psychosozialer<br />

Notdienst, pro mente Sucht sowie Wesenufer – Hotel<br />

& Seminarkultur an der Donau, gibt es für jedes Geschäftsfeld<br />

eine verantwortliche Geschäftsfeldleitung.<br />

Im Jahr <strong>2014</strong> suchten 7.681 Männer und Frauen eine<br />

der Psychosozialen Beratungsstellen von pro mente<br />

OÖ auf. Mit 49.322 Kontakten entfällt auf den Bereich<br />

der Psychosozialen Beratung beinahe die Hälfte aller<br />

KlientInnenkontakte. Beratungsstellen gibt es in fast allen<br />

Bezirken des Bundeslandes. Auch das Linzer Kriseninterventionszentrum<br />

mit allein fast 2.000 betreuten<br />

Personen zählt zum Bereich der Psychosozialen Beratung<br />

von pro mente OÖ. Im Vorjahr bestand im Bereich<br />

Psychosoziale Beratung mit 7.821 Personen eine ähnlich<br />

hohe Nachfrage.<br />

1.543 KlientInnenkontakte verzeichnete <strong>2014</strong> das Sozialpsychiatrische<br />

Ambulanzzentrum Linz in Kooperation<br />

mit der OÖ. Landes-Nervenklinik Wagner-Jauregg.<br />

Insgesamt 439 Männer und Frauen wurden im Jahr<br />

<strong>2014</strong> im Bereich Wohnen von pro mente OÖ betreut.<br />

Die Platzanzahl betrug 353. Hier gibt es keine wesentlichen<br />

Veränderungen gegenüber dem Vorjahr, da die<br />

landesfinanzierten Leistungen von pro mente OÖ über<br />

vertraglich vereinbarte Kontingente verfügen.<br />

Die Angebote im Bereich Mobile Betreuung & Hilfe<br />

nahmen 617 Personen in Anspruch. Professionelle Helferinnen<br />

und Helfer begleiten und unterstützen psychisch<br />

beeinträchtigte Menschen im direkten Lebensumfeld.<br />

<strong>2014</strong> nutzten insgesamt 1.199 Männer und Frauen die<br />

Möglichkeit zur Fähigkeitsorientierten Aktivität an den<br />

Standorten von pro mente OÖ. 158 KlientInnen waren<br />

in der Integrativen Beschäftigung tätig, einer stundenweisen<br />

Mitarbeit in den Unternehmen der Region.<br />

Rund 40%, also 13.965 Frauen und Männer, aller betreuten<br />

KlientInnen im Geschäftsjahr <strong>2014</strong> wurden in<br />

zahlreichen Hilfseinsätzen und telefonischen Erstinterventionen<br />

durch den Psychosozialen Notdienst von pro<br />

mente OÖ betreut und beraten.<br />

Das Geschäftsfeld Sucht zählte im Vorjahr 3.010 betreute<br />

Personen, das sind um 214 Personen mehr als<br />

im Jahr davor. Die Anzahl der Kontakte beläuft sich auf<br />

27.224. Beratungsstellen, niederschwellige Kontaktstellen,<br />

aber auch stationäre Therapieangebote gehören<br />

zum Geschäftsfeld Sucht von pro mente OÖ.<br />

Die umfassenden präventiven Angebote des Geschäftsfeldes<br />

Institut Suchtprävention finden an Schulen sowie<br />

im Arbeitsumfeld statt oder richten sich an die gesamte<br />

Bevölkerung.<br />

Insgesamt 28 KlientInnen auf 14 Plätzen beschäftigte<br />

das Geschäftsfeld „Wesenufer – Hotel & Seminarkultur<br />

an der Donau“ im Jahr <strong>2014</strong>. Zusätzlich wurden 17 KlientInnen<br />

aus dem Geschäftsfeld Arbeit am Standort in<br />

Wesenufer betreut.<br />

Pro mente Arbeit verzeichnete auch <strong>2014</strong> starke Zuwächse,<br />

sowohl bei der Anzahl der Plätze als auch bei<br />

der Anzahl der betreuten Personen und bei den Kli-<br />

entInnenkontakten. 2.405 Klientinnen und Klienten<br />

nutzten die Angebote des Geschäftsfeldes, die von<br />

der Betreuung durch die Arbeitsassistenz OÖ über das<br />

Arbeitrainingszentrum OÖ und dem In-Takt bis hin zur<br />

geschützten Arbeit in der Textilwerkstatt filino reichen.<br />

Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Anzahl der Kontakte<br />

von 12.900 auf 13.100.<br />

<strong>2014</strong> erhielten 200 Jugendliche und junge Erwachsene<br />

Unterstützung durch die unterschiedlichen Angebote<br />

im Geschäftsfeld pro mente Jugend von pro mente OÖ.<br />

Die Angebote für ältere Menschen, das Tagestherapiezentrum<br />

„Tandem“ für Demenzkranke in Bad Ischl und<br />

der Aktiv-Treff Linz, betreuten gesamt 85 KlientInnen.<br />

Im Bereich Freizeit und Kommunikation nutzten 2.628<br />

TeilnehmerInnen die Angebote der Freizeitclubs und<br />

der Sport-, Kunst- und Kreativmöglichkeiten.<br />

Weitere 574 zusätzliche BesucherInnen kamen <strong>2014</strong> in<br />

die Clubhäuser von pro mente OÖ.<br />

Im Geschäftsfeld Laienarbeit, das ist die ehrenamtliche<br />

Unterstützung durch LaienhelferInnen, betreuten 277<br />

LaienhelferInnen 408 KlientInnen. Das Angebot „Lebensform<br />

Familie“ wurde von 18 KlientInnen genutzt.<br />

<strong>2014</strong> betrug das Gesamtbudget von pro mente OÖ 71<br />

Millionen Euro. Die Finanzierungsträger sind das Land<br />

Oberösterreich mit anteiligen 66 Prozent, das Arbeitsmarktservice<br />

OÖ und die Sozialversicherungsträger mit<br />

13 Prozent, sowie das Sozialministeriumservice mit 3<br />

Prozent. Sonstige Zuschüsse machen rund 4 Prozent<br />

aus. Darüber hinaus erwirtschafteten die Produktions-<br />

und Dienstleistungsbetriebe von pro mente OÖ<br />

beispielsweise in den Bereichen Arbeit und Fähigkeitsorientierte<br />

Aktivität einen Budgetanteil von rund 14<br />

Prozent.<br />

Geschäftsfeld/Leistungsbereich Anzahl Plätze* Anzahl KlientInnen* KlientInnen-Kontakte*<br />

Aktiv-Treff Linz ----- 45 -------<br />

Fähigkeitsorientierte Aktivität 473 1.199 -------<br />

Freizeit und Kommunikation ----- 2.628 ------<br />

Integrative Beschäftigung 37 158 -------<br />

Laienarbeit (Laienhilfe und LFF) 21 426 -------<br />

Mobile Betreuung und Hilfe ----- 617 -------<br />

Pro mente Arbeit 482 2.405 13.100<br />

Pro mente Jugend 109 200 -------<br />

Psychosoziale Beratungsstellen ------ 7.681 49.322<br />

Psychosozialer Notdienst ------ 13.965 12.783<br />

Soz.-psych. Ambulanzzentrum ------ 688 1.543<br />

Pro mente Sucht 59 3.010 27.224<br />

Tagestherapiezentrum f. Demenzkranke 17 40 -------<br />

Wesenufer Hotel & Seminarkultur 14 28 ------<br />

Wohnen 353 439 -------<br />

Summe 1.565 33.529 103.927<br />

* Definition unterschiedlich je nach Leistungsbereich bzw. Geschäftsfeld 31.12.<strong>2014</strong><br />

12 13


<strong>Tätigkeitsbericht</strong> <strong>2014</strong><br />

Aus den Planungsregionen<br />

Innviertel<br />

„Alles aus einer Hand“<br />

Das Innviertel, als nordwestliche Region Oberösterreichs,<br />

umfasst die Bezirke Braunau am Inn, Ried im Innkreis<br />

und Schärding. Auf einer Fläche von etwa 2.250<br />

km² leben rund 214.000 EinwohnerInnen, verteilt auf<br />

rund 78.000 Haushalte.<br />

Im Jahr <strong>2014</strong> suchten insgesamt 771 Menschen die<br />

Psychosozialen Beratungsstellen in Braunau, Ried und<br />

Schärding auf, 198 nutzten das Angebot der Fähigkeitsorientierten<br />

Aktivität. Im Wohnhaus Braunau wurden<br />

8, im Wohnbereich im Bezirk Ried 18 und im Bereich<br />

der Mobilen Betreuung & Hilfe 85 Menschen mit psychosozialen<br />

Beeinträchtigungen betreut. Das Angebot<br />

Freizeit und Kommunikation nutzten 204 KlientInnen.<br />

In der Fähigkeitsorientierten Aktivität beschäftigte uns<br />

vor allem die Vorgabe durch das Land OÖ in Schärding:<br />

Wegen des anstehenden Standortwechsels aufgrund<br />

des Hochwassers erstellten wir im Auftrag des Landes<br />

OÖ ein Konzept „1/3 FA, 2/3 IB“. Weitere Schritte in<br />

Richtung Integrative Beschäftigung in der Region konnten<br />

in Mattighofen mit der Firma Demetz gesetzt werden:<br />

Ab Herbst <strong>2014</strong> wurden hier für die KlientInnen<br />

neue Plätze geschaffen.<br />

Anlässlich des Tages der psychischen Gesundheit wurden<br />

in Ried und Schärding regionale Veranstaltungen<br />

abgehalten und die Psychosoziale Beratungsstelle in<br />

Braunau feierte das 20-jährige Jubiläum.<br />

Aktuell beschäftigt uns die Umsetzung von internen<br />

und externen Vorgaben – eine große Herausforderung.<br />

Das Jahr <strong>2014</strong> war ein bewegtes Jahr im Bereich der<br />

Leitungsfunktionen. Manfred Grammer, vormaliger Regionalleiter,<br />

übernahm mit Jahresbeginn die Abteilung<br />

Qualitätsmanagement in Linz, mit Mai <strong>2014</strong> konnte<br />

die Regionalleitung neu mit Gabriele Voglmayr besetzt<br />

werden. Viele Leistungsbereiche wurden im Laufe des<br />

Jahres mit neuen Teamleitungen besetzt.<br />

Eine weitere Herausforderung im Jahr <strong>2014</strong> bestand<br />

darin, die Inhalte der Fähigkeitsorientierten Aktivität<br />

an die Vorgaben aus dem Chancengleichheitsprogramm<br />

anzupassen, in dem es vor allem um einen<br />

Ausbau der Integrativen Beschäftigung geht. In diesem<br />

Bereich konnten durch Kooperationen mit regionalen<br />

Unternehmen Beschäftigungsangebote für 16 KlientInnen<br />

geschaffen werden.<br />

Aktuell startete im März 2015 ein Angebot der Mobilen<br />

Betreuung und Hilfe für den Bezirk Urfahr-Umgebung.<br />

Organisatorisch beschäftigt uns derzeit die Zusammenlegung<br />

der Standorte der Fähigkeitsorientierten Aktivität<br />

im Bezirk Perg an den Standorten in der Stadt Perg,<br />

wo auch nach einem gemeinsamen Standort für alle<br />

Angebote von pro mente OÖ im Bezirk gesucht wird.<br />

Ziel der strukturellen Veränderungen ist es, Rahmenbedingungen<br />

zu schaffen, die die MitarbeiterInnen in<br />

ihrer wertvollen Arbeit mit und für KlientInnen trotz<br />

knapper Ressourcen unterstützen.<br />

Gabriele Voglmayr<br />

voglmayrg@promenteooe.at<br />

Regionalleitung Mühlviertel<br />

Im Zentrum unserer Aufgaben stand <strong>2014</strong> die intensive<br />

Vernetzung der verschiedenen Arbeitsgebiete der<br />

Region sowie der regelmäßige Austausch mit den Interessen-<br />

und strada OÖ-VertreterInnen aufgrund der<br />

vielseitigen Aufgaben und Anliegen.<br />

Die Leistungsvorgaben der LeistungsträgerInnen konnten<br />

<strong>2014</strong> in allen Bereichen erreicht werden; die Vorgaben<br />

des Verwendungsgruppen-Mix bei Veränderungen<br />

in den Teams wurden laufend umgesetzt. Aufgrund<br />

der Bedarfserhebungen vom Land OÖ wurden entsprechende<br />

Personaleinheiten von der Fähigkeitsorientieren<br />

Aktivität in die Mobile Betreuung & Hilfe<br />

verschoben; auch bei den Beratungsstellen wurden die<br />

Leistungen an die Vorgaben des Landes OÖ angepasst.<br />

Mit Juli <strong>2014</strong> wechselte der langjährige Regionalleiter<br />

Karl Merschak in eine neue Funktion, Elke Hellmann ist<br />

seit Juli die alleinige Regionalleiterin der Region.<br />

Mag. a Elke Hellmann<br />

hellmanne@promenteooe.at<br />

Regionalleitung Innviertel<br />

Mühlviertel<br />

Infrastruktur an die veränderten Rahmenbedingungen<br />

und Anforderungen anpassen<br />

Die Region Mühlviertel setzt sich aus den Bezirken<br />

Perg, Freistadt, Rohrbach und Urfahr-Umgebung zusammen.<br />

In der größten Region Oberösterreichs leben<br />

auf einer Fläche von 3.085 km 2 ca. 270.000 EinwohnerInnen.<br />

In allen Bezirken, außer im Bezirk Urfahr-Umgebung,<br />

wo das Angebot bisher nur aus einem Postpartner<br />

bestand, bietet pro mente OÖ Leistungen in<br />

den Bereichen Beratung, Wohnen, Mobile Betreuung<br />

& Hilfe, Freizeit und Fähigkeitsorientierte Aktivität an.<br />

<strong>2014</strong> standen 184 Plätze, davon allein 42 in rund-umdie-Uhr<br />

betreuten Wohnangeboten, für 1.262 KlientInnen<br />

zur Verfügung. Gesamt gab es an den 18 Standorten<br />

5.700 KlientInnenkontakte, ca. 60% davon waren<br />

Frauen.<br />

14 15


<strong>Tätigkeitsbericht</strong> <strong>2014</strong><br />

Aus den Planungsregionen<br />

Pyhrn-Eisenwurzen<br />

Gemeinsam Wege gehen<br />

In der Region Pyhrn-Eisenwurzen (Kirchdorf, Steyr-<br />

Land und Steyr-Stadt) haben im Jahr <strong>2014</strong> insgesamt<br />

1.965 Personen eine Leistung von pro mente OÖ an<br />

einem der 13 Standorte in Anspruch genommen. Die<br />

Beratung und Begleitung wurde aber nicht nur in den<br />

Standorten erbracht, sondern auch in Form von Mobiler<br />

Betreuung & Hilfe im Lebensumfeld der Betroffen<br />

und verstärkt im Rahmen der Integrativen Beschäftigung:<br />

Die Integrative Beschäftigung bietet Menschen<br />

mit psychosozialer Beeinträchtigung eine individuelle<br />

Beschäftigungsmöglichkeit in den unterschiedlichsten<br />

Firmen – vom Bezirksaltenheim über Textilunternehmen<br />

und Fußballclub bis hin zum metallverarbeitenden<br />

Betrieb. So konnten mit 20 Unternehmen Kooperationsvereinbarungen<br />

getroffen und auf dieser Basis für<br />

32 KlientInnen Beschäftigung angeboten werden.<br />

Darüber hinaus freuen wir uns in Kirchdorf besonders<br />

über die Zuwendungen zweier Firmen, durch die es<br />

möglich wurde, einen Pausen- und Aufenthaltsplatz<br />

für all unsere KlientInnen im Freien zu gestalten: einerseits<br />

indem wir die Wiese eines benachbarten Firmengrundstückes<br />

nutzen dürfen, andererseits durch eine<br />

Spende der Firma Strabag, die wir für die Gestaltung<br />

dieses Platzes verwenden. Diese Möglichkeit ist eine<br />

wichtige Bereicherung im Betreuungsalltag, weil nunmehr<br />

spontan und ohne großen Aufwand Angebote im<br />

Freien gemacht werden können, von Gesprächsrunden<br />

bis hin zur Gestaltung von Kräuterhochbeeten.<br />

Die Vorgaben unserer FinanzierungsträgerInnen, also<br />

die zu erbringenden Leistungen im Jahr <strong>2014</strong>, wurden<br />

nicht nur in allen Bereichen gut erfüllt, sondern in den<br />

meisten sogar bei Weitem übertroffen: so beispielsweise<br />

in der Mobilen Betreuung & Hilfe und auch in der<br />

Integrativen Beschäftigung - beide Bereiche haben das<br />

erforderliche Soll um 26% überschritten; oder auch im<br />

Freizeitbereich und der Fähigkeitsorientierten Aktivität,<br />

wo wir um 16% mehr an Leistung erbracht haben.<br />

Insgesamt ein gutes, gelungenes Jahr <strong>2014</strong>, nicht nur<br />

weil unser Tun quantitativ die bestehenden Erwartungen<br />

weit übertroffen hat, sondern weil es gleichzeitig<br />

gelungen ist, unseren Qualitätsansprüchen zu entsprechen<br />

- durch das hohe Engagement der MitarbeiterInnen,<br />

die konstruktive Zusammenarbeit mit den Behörden<br />

und nicht zuletzt die gute Kooperation mit den<br />

verschiedenen AkteurInnen und Unternehmen in der<br />

Region Pyhrn-Eisenwurzen.<br />

Mag. a Sonja Neuwirth<br />

neuwirths@promenteooe.at<br />

Regionalleitung Pyhrn-Eisenwurzen<br />

Traunviertel-Salzkammergut<br />

Lebendiges Empowerment<br />

In den Bezirken Gmunden und Vöcklabruck leben ca.<br />

230.000 Menschen. Sie ist durch Berge und Seen flächenmäßig<br />

auseinandergezogen. Darum müssen wir<br />

oft weite Wege fahren, um zu den Menschen zu kommen,<br />

die psychosoziale Hilfe brauchen.<br />

Mit rund 1.600 Menschen haben wir im Jahr <strong>2014</strong> in<br />

der Region gearbeitet. Wir bemühen uns, neben unseren<br />

Standorten in 11 Gemeinden, in der ganzen Region<br />

mit mobilen und aufsuchenden Angeboten für Menschen<br />

da zu sein. Für eine gute sozialpsychiatrische<br />

Versorgung suchen wir die Vernetzung mit vielen KooperationspartnerInnen,<br />

besonders auch mit der psychiatrischen<br />

Klinik des LKH Vöcklabruck, mit der wir<br />

das sozialpsychiatrische Ambulanzzentrum betreiben.<br />

Die Einbindung von LaienhelferInnen, Peer-BeraterInnen<br />

sowie eine gute Interessenvertretung der Betroffenen<br />

waren wichtige Themen im vergangenen Jahr. In<br />

Bad Ischl haben wir das einzige Tagestherapiezentrum<br />

in OÖ für Menschen mit Demenzerkrankungen.<br />

Beschäftigt hat uns im Jahr <strong>2014</strong> die Zusammenlegung<br />

von mehreren Standorten in Gmunden. In der<br />

Franz-Keimstraße 1 können wir jetzt ein vielfältiges<br />

Angebot bieten. Von der psychosozialen Beratung und<br />

Beratung in Suchtfragen geht es weiter zu tagesstrukturierenden<br />

Angeboten. Von hier aus werden auch der<br />

Wohnbereich und die integrative Beschäftigung für<br />

Gmunden und Umgebung organisiert.<br />

Im Zuge der Feierlichkeiten zum 50. Geburtstag von pro<br />

mente OÖ haben wir im September eine tolle Aktion<br />

umsetzen können. Symbolisch für den oft mühsamen<br />

Weg von pro mente OÖ in diesen Jahren, wurde ein<br />

Boot aus dem Attersee geholt, über die Berge gebracht<br />

und im Traunsee wieder in das Wasser gelassen. Denn<br />

es geht ja wieder weiter.<br />

Organisiert wurde dieses Projekt in enger Zusammenarbeit<br />

mit den Interessenvertretungen der betroffenen<br />

Menschen, den Gemeinden Weyregg und Traunkirchen<br />

und musikalisch bereichert durch die Bläsergruppe aus<br />

der Tagesstruktur Bad Ischl und einer Singgruppe aus<br />

der Tagesstruktur Gmunden. Wir freuen uns sehr über<br />

dieses lebendige Empowerment, das hier sicht- und<br />

hörbar geworden ist.<br />

Mag. Hans Neußer-Harringer<br />

Neusser-harringerh@promenteooe.at<br />

Valentin Schweitzer<br />

schweitzerv@promenteooe.at<br />

Regionalleitung Traunviertel-Salzkammergut<br />

Zentralraum Linz<br />

Neue Kooperationen und Chancen<br />

Der Zentralraum Linz besteht aus den politischen Bezirken<br />

Linz-Stadt und Linz-Land und hat insgesamt<br />

335.000 EinwohnerInnen.<br />

Eine Besonderheit liegt in der unterschiedlichen Bevölkerungsdichte<br />

der beiden Bezirke, auch in der Versorgungsdichte<br />

wird ein deutliches „Stadt-Land-Gefälle“<br />

sichtbar. So konzentrieren sich die verschiedenen Angebote<br />

an psychosozialer Unterstützung auf die Städte<br />

Linz, Traun und Enns.<br />

Im Zentralraum Linz wurden <strong>2014</strong> insgesamt 5.763<br />

Menschen an 26 Standorten professionell unterstützt<br />

und mobil im Lebensumfeld der betroffenen Menschen<br />

betreut. Diese Zahl umfasst die Bereiche psychosoziale<br />

Beratung, Krisenintervention, Wohnen, Mobile<br />

Betreuung & Hilfe, Fähigkeitsorientierte Aktivität und<br />

Freizeit- und Kommunikationsangebote. Die sechs Laienhilfe-Gruppen<br />

stellen ein äußerst wichtiges, ergänzendes<br />

Angebot für die KlientInnen dar.<br />

Neben der konsequenten Umsetzung der inhaltlichen,<br />

strategischen und finanziellen Vorgaben, lagen <strong>2014</strong><br />

die Schwerpunkte vor allem im Bereich Personal, dem<br />

Ausbau der integrativen Beschäftigung und in der Umsetzung<br />

baulicher Maßnahmen.<br />

Im Personalbereich gab es viele Veränderungen, einerseits<br />

um den MitarbeiterInnen Chancen zur Weiterentwicklung<br />

und Veränderung zu ermöglichen und andererseits<br />

um die Vorgaben des Landes OÖ leichter zu<br />

erfüllen. Insgesamt wechselten seit Mitte 2013 15 MitarbeiterInnen<br />

innerhalb der Region ihren Arbeitsplatz,<br />

9 MitarbeiterInnen wechselten in andere Geschäftsfelder,<br />

Regionen bzw. Tochterfirmen.<br />

16 17


<strong>Tätigkeitsbericht</strong> <strong>2014</strong><br />

Aus den Geschäftsfeldern<br />

Für die integrative Beschäftigung von Menschen mit<br />

psychosozialer Beeinträchtigung konnten weitere Kooperationsbetriebe<br />

gefunden werden.<br />

Das sozialpsychiatrische Ambulanzzentrum in Linz<br />

wurde <strong>2014</strong> mit dem „INTEGRI <strong>2014</strong>“ in der Kategorie<br />

„Würdigungspreisträger für sozialpsychiatrische Initiativen“<br />

prämiert.<br />

Mit Ende Juli starteten die Sanierungsarbeiten im Alten<br />

Milchhof. Aufgrund der Bausubstanz waren umfangreiche<br />

Renovierungsarbeiten notwendig.<br />

Unter dem Motto „10 Schritte zur psychischen Gesundheit<br />

– Aktiv bleiben“ wurde in Linz und Traun das<br />

50-jährige Jubiläum von pro mente OÖ gefeiert.<br />

Aktuell beschäftigen uns organisatorische Veränderungen<br />

im Bereich Freizeit und Kommunikation und<br />

Krisenhilfe OÖ, die Übersiedlungen von pro sport und<br />

Clubhaus, der Bezug neuer Standorte in Enns und der<br />

Wohnhäuser in Linz. Des Weiteren sind wir auf der Suche<br />

nach einem geeigneten Objekt für die TS Dienstleistungen<br />

und Keramik.<br />

Dr. Karin Thonhofer-Herndler, MMH<br />

thonhoferk@promenteooe.at<br />

Regionalleitung Zentralraum Linz<br />

Zentralraum Wels<br />

Aufträge verändern sich.<br />

Der Zentralraum Wels umfasst die Stadt Wels sowie die<br />

Bezirke Wels-Land und Grieskirchen. In der Region, die<br />

sich über eine Fläche von 1.082 km 2 erstreckt, wohnen<br />

in mehr als 65.000 Haushalten ca. 190.000 Einwohner-<br />

Innen. Im Jahr <strong>2014</strong> wurden im Zentralraum Wels (und<br />

in geringem Umfang auch im Bezirk Eferding) an 156<br />

Plätzen 1.351 KlientInnen betreut, 60% davon waren<br />

weiblich. Gesamt gab es 5.987 KlientInnenkontakte.<br />

805 Menschen suchten die Psychosozialen Beratungsstellen<br />

auf, 144 Personen wurden mobil betreut, 204<br />

gingen einer fähigkeitsorientierten Beschäftigung<br />

nach, weitere 20 einer integrativen Beschäftigung. 94<br />

Menschen wurden an einem Wohnplatz betreut, 206<br />

Mitglieder, davon 122 BesucherInnen, kamen <strong>2014</strong> ins<br />

Clubhaus Wels.<br />

Die Leistungsvorgaben seitens des Landes OÖ konnten<br />

im Jahr <strong>2014</strong> in allen Bereichen erreicht bzw. teilweise<br />

sogar überschritten werden. Aufgrund von Pensionierungen<br />

gab es einige personelle Veränderungen. Der<br />

Bereich Wohnen Peuerbach wurde in die Mobile Betreuung<br />

& Hilfe Grieskirchen integriert.<br />

In Wels startete das Projekt ELCO – Coaching & Beratung<br />

für Familien mit einem psychisch kranken Elternteil.<br />

Seit Februar 2015 findet auch wöchentlich eine<br />

Kindergruppe KICO statt, in der betroffene Kinder einen<br />

altersadäquaten Austauschraum finden.<br />

Als Alternative zur abgewohnten WG Dr. Großstraße in<br />

Wels wurde ein neuer, zentral gelegener Standort beantragt<br />

und bewilligt. Weiters wurde ein Pflegestützpunkt<br />

für wohnungslose KlientInnen in Wels beantragt.<br />

Aufgrund der geänderten Auftragslage werden 2015<br />

Personaleinheiten aus dem Bereich der Fähigkeitsorientierten<br />

Aktivität in den Bereich Mobile Betreuung &<br />

Hilfe verlagert. Dadurch kann u.a. nun auch im Bezirk<br />

Eferding Mobile Betreuung & Hilfe angeboten werden.<br />

Die Keramik in der FA Wels muss aber dadurch leider<br />

geschlossen und die FA-Reinigung reduziert werden.<br />

Zur Förderung der Arbeitsplatzqualität für MitarbeiterInnen<br />

wurde ein Qualitätszirkel eingerichtet, der sich<br />

mit belastenden und entlastenden Faktoren der Arbeit<br />

und insbesondere mit den Aspekt „Resilienz“ befasste.<br />

Erwin Kreutzer<br />

kreutzere@promenteooe.at<br />

Regionalleitung Zentralraum Wels<br />

pro mente Arbeit<br />

Unterstützung in der Arbeitswelt<br />

Das Geschäftsfeld pro mente Arbeit bietet Unterstützung<br />

und Hilfe für Menschen, die aufgrund psychosozialer<br />

Beeinträchtigungen Probleme im Arbeitsleben<br />

haben. Insgesamt wurden auf 482 Plätzen 2.405 KlientInnen<br />

betreut. Im Vergleich zum Vorjahr konnten<br />

somit um ein Drittel mehr Plätze angeboten werden.<br />

Dadurch konnten um 400 Menschen mehr die Unterstützungsmaßnahmen<br />

in Anspruch nehmen.<br />

Das Geschäftsjahr <strong>2014</strong> wurde von vielen Neueröffnungen,<br />

der Erweiterung bereits bestehender Angebote,<br />

Umsiedlungen und Personalveränderungen geprägt.<br />

So startete die Arbeitsassistenz in den Bezirken Grieskirchen<br />

und Freistadt mit einem Beratungsangebot.<br />

Die Geschäftsfeldleitung von pro mente Arbeit und<br />

das Projekt „schritt für schritt“ übersiedelten an den<br />

neuen Standort in der Paul-Hahn-Straße 3 in Linz. Auch<br />

das neu gegründete Angebot „stress-frei austria!“, ein<br />

Beratungsangebot für Unternehmen, das Maßnahmen<br />

zur Stressbewältigung setzt, ist an diesem neuen<br />

Standort zu finden.<br />

Das neue ATZ Braunau „Inn´s Wirtshaus“ ging im März<br />

in Betrieb und im Juli des Jahres konnten die umfassenden<br />

Sanierungsarbeiten im ATZ Schwaigau nach dem<br />

Hochwasser 2013 abgeschlossen werden. Im Oktober<br />

nahm das ATZ Logistik in Linz den Betrieb als Postpartner<br />

auf.<br />

Vor große Herausforderungen stellen uns die sich ständig<br />

verändernden Rahmenbedingungen: So wurde im<br />

November der Startschuss für einen Ausbau der Plätze<br />

in den Arbeitstrainingszentren erteilt, 227 Plätze sollen<br />

letztendlich zur Verfügung stehen. Das bedeutet<br />

jedoch, dass mit gleichen Personalressourcen um ein<br />

18 19


<strong>Tätigkeitsbericht</strong> <strong>2014</strong><br />

Aus den Geschäftsfeldern<br />

Drittel mehr TeilnehmerInnen betreut werden. Im Intakt<br />

– Arbeitstraining für langzeitbeschäftigungslose<br />

Personen - mussten 21 Plätze aufgrund von Sparmaßnahmen<br />

gestrichen werden, die Umsetzung der Einsparungen<br />

erfolgt 2015.<br />

Trotz schwieriger werdender Rahmenbedingungen<br />

konnten wir im Geschäftsfeld pro mente Arbeit viele<br />

Kursteilnehmerinnen und –teilnehmer unterstützen,<br />

einen Job zu finden oder zu halten bzw. sich im Leben<br />

besser zurechtzufinden. Es wird auch in Zukunft unser<br />

Bestreben sein, den Menschen bei allen Fragen rund<br />

ums Arbeitsleben helfend beizustehen.<br />

Mag. (FH) Roland Palmetshofer<br />

palmetshoferr@promenteooe.at<br />

Geschäftsfeldleitung pro mente Arbeit<br />

Institut Suchtprävention<br />

Prävention mit Qualität<br />

<strong>2014</strong> gab es eine große Umfrage zu dem Thema „Drogen“.<br />

Für das Drogenmonitoring Oberösterreich wurden<br />

1.184 OberöstereicherInnen über 15 Jahre befragt.<br />

Auch heuer fand wieder eine Jugendtagung statt. Die<br />

Veranstaltung, eine Kooperation mit dem Verein I.S.I.<br />

Streetwork und boja, wurde in der FH OÖ abgehalten,<br />

unter dem Motto: „Jugend auf Drogen!?“ 200 TeilnehmerInnen<br />

waren anwesend.<br />

Ebenfalls 200 interessierte Personen nahmen an der Informationsveranstaltung<br />

zum Thema „E-Zigarette“ teil.<br />

Weiters organisierte das Institut Suchtprävention eine<br />

Weiterbildungsveranstaltung in Kooperation mit der<br />

Polizei OÖ zum Thema „Prävention“. 40 Präventionsbeamte<br />

nahmen daran teil.<br />

Die Betriebliche Suchtprävention verzeichnete im Jahr<br />

<strong>2014</strong> 28 Führungskräfteschulungen mit 316 Führungskräften,<br />

2 Lehrgangsmodule mit 26 TeilnehmerInnen,<br />

24 Steuerungsgruppen mit 113 TeilnehmerInnen und<br />

5 betriebliche Vorträge mit 115 TeilnehmerInnen. Des<br />

Weiteren fanden 61 Fachberatungen statt.<br />

Groß war der Andrang bei „MammaMia“. Das Projekt<br />

beinhaltete moderierte Gesprächsrunden für Mütter<br />

aus Familien mit Migrationshintergrund in Linz. 72<br />

Mütterrunden in 5 Sprachen mit insgesamt 400 TeilnehmerInnen<br />

konnten hierfür begeistert werden.<br />

Aber auch auf internationaler Ebene tat sich einiges:<br />

Unser Institut war <strong>2014</strong> bei drei EU-Forschungs- und<br />

Praxisprojekten als Partner engagiert.<br />

60 LehrerInnen nahmen an dem Präventionsprogramm<br />

PLUS teil, das <strong>2014</strong> zum zweiten Mal stattfand. Die Zertifikatsverleihung<br />

erfolgte in Kooperation mit dem Landesschulrat<br />

OÖ.<br />

Ein umfangreiches Projekt zur Förderung des Nichtrauchens<br />

an oberösterreichischen Schulen samt wissenschaftlicher<br />

Begleitung wurde unter dem Namen<br />

„Frischluft“ – Gemeinsam Nichtrauchen fördern“ ins<br />

Leben gerufen. 4.200 SchülerInnen und 490 Lehrkräfte<br />

konnten damit erreicht werden.<br />

<strong>2014</strong> startete ein neues Workshop-Angebot in Kooperation<br />

mit der OÖGKK für werdende Eltern mit dem Titel<br />

„Starke Partnerschaft“.<br />

Das neue Internetportal www.infodealer.at löste die<br />

bisherige Jugendhomepage www.1-2-free.at ab und<br />

wendet sich an Jugendliche und junge Erwachsene.<br />

1.131 standardisierte Testkäufe zur Kontrolle des Jugendschutzgesetzes<br />

wurden flächendeckend durchgeführt.<br />

87 Workshops und ein Schwerpunktthementag zum<br />

Thema „Rausch & Risiko - Alkohol und Drogen im Straßenverkehr“<br />

fanden <strong>2014</strong> statt. An dem so genannten<br />

„Peer Drive Clean“ nahmen insgesamt 1.615 Jugendliche<br />

teil.<br />

Christoph Lagemann<br />

christoph.lagemann@praevention.at<br />

Dr. Rainer Schmidbauer<br />

rainer.schmidbauer@praevention.at<br />

Geschäftsfeldleitung Institut Suchtprävention<br />

pro mente Jugend<br />

Jugendliche auf ihrem Weg begleiten<br />

Pro mente Jugend betreibt mehrere Standorte in Oberösterreich<br />

mit maßgeschneiderten Angeboten in den<br />

Bereichen Arbeit und Beschäftigung sowie Wohnen<br />

und Freizeit.<br />

Die work.boxen in Wels und Ried bieten verschiedenste<br />

Maßnahmen, um junge Erwachsene bei einem beruflichen<br />

Einstieg zu unterstützen. Die Produktionsschule<br />

work.box – vormals work.box Ausbildungsfit<br />

bzw. work.box Linz – bereitet auf eine weitere Berufsoder<br />

Schulausbildung vor. Die lunch.box in Linz versteht<br />

sich als Berufsintegrationsprojekt in Form eines<br />

kleinen Gastronomiebetriebes. Bei Sprungbrett handelt<br />

es sich um ein Kooperationsprojekt mit der Caritas<br />

OÖ, in welchem Jugendliche mit kognitiven und psychischen<br />

Beeinträchtigungen die Möglichkeit haben, ihre<br />

Arbeitsfähigkeit zu trainieren. blue.box, red.box und<br />

green.box im Großraum Linz sind teil- und vollbetreute<br />

Wohnformen. Das Angebot frei(raum) in Linz bietet<br />

Raum zur Freizeitgestaltung.<br />

Im Jahr <strong>2014</strong> wurden an den 9 Standorten von pro mente<br />

Jugend 200 Jugendlichen betreut. Im Vergleich zum<br />

Jahr 2013 mit 218 betreuten Jugendlichen ist die Zahl<br />

etwas gesunken, da die Anzahl der Betreuungsplätze<br />

von 167 auf 109 gesenkt wurde. Dies ist zurückzuführen<br />

auf die Ausgliederung von MIA – einem Projekt für<br />

psychische belastete Mütter und deren Kinder, das von<br />

von pro mente Reha übernommen wurde.<br />

Die work.boxen in Wels und Ried feierten im November<br />

das 10-jährige Jubiläum.<br />

Aktuell beschäftigen uns die Verlängerung einiger vom<br />

Sozialministeriumservice finanzierten Angebote und<br />

die Kooperation und Abstimmung mit anderen Träge-<br />

20 21


<strong>Tätigkeitsbericht</strong> <strong>2014</strong><br />

Aus den Geschäftsfeldern<br />

Krisenintervention nach akuter Traumatisierung (KAT)<br />

Wir begleiten Menschen nach einem potentiell traumatisierenden<br />

Ereignis maximal 6–8 Wochen. Die<br />

Zuweisung erfolgt meist über die Kriseninterventionsteams<br />

des Roten Kreuzes und ist in einem Kooperationsvertrag<br />

geregelt. Die dafür besonders geschulten<br />

MitarbeiterInnen begleiteten <strong>2014</strong> insgesamt 1.650<br />

Personen nach 375 Ereignissen, 163 davon waren Angehörige<br />

nach erfolgtem Suizid.<br />

Im Jahr <strong>2014</strong> wurden wir vom Land OÖ beauftragt, die<br />

Krisendienste der TrägerInnen pro mente OÖ, EXIT-sorInnen,<br />

um auch in Zukunft jungen Menschen in einem<br />

stabilen, Sicherheit gebenden Rahmen, professionelle<br />

Beziehungsarbeit anbieten zu können. In diesem Sinne<br />

sei den engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

ein herzliches Dankeschön mit auf den gemeinsamen<br />

Weg gegeben.<br />

Michael Gschwandtner, MMH<br />

gschwandtnerm@promenteooe.at<br />

Geschäftsfeldleitung pro mente Jugend<br />

Laienarbeit<br />

Ehrenamtliche Arbeit bei pro mente OÖ<br />

Im Jahr <strong>2014</strong> gab es ca. 280 LaienhelferInnen, die insgesamt<br />

über 400 KlientInnen begleitet haben – großteils<br />

in Einzelbegleitungen, vereinzelt auch in Laienhilfeclubs.<br />

In der Lebensform Familie wurden über das Jahr verteilt<br />

18 KlientInnen von 14 Familien betreut.<br />

3 Einführungstage, 3 Fortbildungstage und die jährlich<br />

angebotene Klausur für die LaienhelferInnen fanden<br />

auch im Jahr <strong>2014</strong> wieder großen Anklang bei den Ehrenamtlichen.<br />

Für die betreuenden Familien der Lebensform<br />

Familie wurde, neben den Treffen der beiden<br />

Fixtermine im Juli und Dezember, bei denen der Austausch<br />

untereinander im Vordergrund steht, im September<br />

eine Fortbildung angeboten – „jetzt schau ich<br />

wieder einmal auf mich selbst“ – die großes Interesse<br />

hervorrief.<br />

Das Jahr <strong>2014</strong> war, wie die Jahre davor, reich an Aktivitäten<br />

bezüglich Öffentlichkeitsarbeit, teils im Rahmen<br />

von traditionellen Veranstaltungen des unabhängigen<br />

Freiwilligenzentrums, teils durch Öffentlichkeitsarbeit<br />

in lokalen Zeitungen.<br />

Mag. a Eva Pühringer<br />

puehringere@promenteooe.at<br />

Geschäftsfeldleitung Laienarbeit<br />

Psychosozialer Notdienst OÖ<br />

Telefonisch rund um die Uhr erreichbar<br />

Der Psychosoziale Notdienst OÖ (PND) ist für alle Menschen<br />

in Oberösterreich in akuten Krisensituationen<br />

rund um die Uhr erreichbar. Das Angebot des psychosozialen<br />

Notdienstes umfasst im Wesentlichen 3 Säulen:<br />

Die telefonische Krisenintervention<br />

Die MitarbeiterInnen am Telefon bieten Krisenintervention<br />

an, vermitteln weiter an Beratungs- und Therapieeinrichtungen<br />

und besprechen mit den AnruferInnen<br />

die nächsten notwendigen Schritte. Im Jahr <strong>2014</strong><br />

gab es am Telefon des psychosozialen Notdienstes<br />

12.783 Kontakte. Auffallend ist, dass 88,5% der KlientInnen,<br />

Frauen sind. Gesamt wurden 13.965 KlientInnen<br />

betreut.<br />

Hausbesuche und Gespräche im PND<br />

durch „Akutteams“ bei psychosozialen Krisen<br />

und psychiatrischen Notfällen<br />

In den Bezirken Linz, Linz-Land, Steyr, Steyr-Land und<br />

Kirchdorf stattet der psychosoziale Notdienst in psychiatrischen<br />

Notfällen und sehr zugespitzten Krisensituationen<br />

Hausbesuche ab. Im Jahr <strong>2014</strong> fanden in den<br />

beiden Regionen insgesamt 231 Hausbesuche statt.<br />

zial, Rotes Kreuz und Telefonseelsorge/Notfallseelsorge<br />

in einem Trägerverbund, der „Krisenhilfe OÖ“ zu bündeln.<br />

Das Zentrum der neuen „Krisenhilfe OÖ“ wird ab<br />

Herbst 2015 in der Scharitzerstraße 6 – 8/4.Stock, 4020<br />

Linz, von MitarbeiterInnen von pro mente OÖ und<br />

EXIT-sozial geführt. Die neue „Krisentelefonnummer“<br />

lautet in Zukunft 0732 / 2177.<br />

Das Ziel ist, Menschen in Krisensituationen die bestmögliche<br />

Versorgung, gut aufeinander abgestimmt,<br />

anbieten zu können.<br />

Monika Czamler<br />

czamlerm@promenteooe.at<br />

Geschäftsfeldleitung Psychosozialer Notdienst<br />

Pro mente Sucht<br />

Handeln statt wegschauen<br />

Das Geschäftsfeld Sucht betreute im Jahr <strong>2014</strong> 3.010<br />

KlientInnen mit insgesamt 27.224 Kontakten. An 15<br />

Standorten in OÖ bieten die MitarbeiterInnen des Geschäftsfeldes<br />

Sucht Rat und Unterstützung für Menschen<br />

mit Suchtproblemen und deren Angehörige. Die<br />

Angebote reichen dabei von niederschwelligen Suchtangeboten<br />

über ambulante Alkohol- und Suchtberatungsstellen<br />

bis hin zu Wohn- und Lebensformen für<br />

Menschen mit psychiatrischen Diagnosen bei gleichzeitiger<br />

Alkoholproblematik (Integrationshöfe Gilgenberg<br />

im Bezirk Braunau und Liebenau im Bezirk Freistadt).<br />

Eine stationäre Therapie für Menschen mit Alkohol-,<br />

Drogen- und Medikamentenabhängigkeit wird am Erlenhof,<br />

einem Standort im Bezirk Eferding, angeboten.<br />

In Schärding können wir seit Mai <strong>2014</strong> in den Räumlichkeiten<br />

der Arbeitsassistenz Suchtberatung vor Ort<br />

anbieten. Dadurch müssen die Menschen nicht mehr<br />

in die Suchtberatungsstelle EGO nach Ried im Innkreis<br />

pendeln.<br />

Im baseCamp Vöcklabruck wurde durch Sponsoring ein<br />

neues Beschäftigungsprojekt möglich.<br />

68 Veranstaltungen mit 1.256 Personen wurden von<br />

den MitarbeiterInnen der Suchtberatungsstellen zum<br />

Thema Sucht abgehalten.<br />

Anlass zum Feiern gaben folgende Jubiläen: 35 Jahre<br />

Beratungsstelle für Alkohol- und Drogenprobleme in<br />

Braunau, 10 Jahre move Braunau und 10 Jahre EGO<br />

Ried.<br />

In Gmunden übersiedelten die Beratungsstelle für<br />

Suchtfragen Ikarus und das baseCamp in das neue pro<br />

mente OÖ-Haus in die Franz-Keim-Straße.<br />

Kürzungen der finanziellen Mittel durch das Bundesministerium<br />

für Gesundheit führten zu Personalreduktionen<br />

in den Suchtberatungsstellen. Aktuell werden<br />

dadurch die Wartelisten für ambulante Psychotherapie<br />

und für psychosoziale Beratung vor allem in Linz immer<br />

länger. In der Drogenberatung in Braunau gibt es derzeit<br />

kein ambulantes Psychotherapieangebot.<br />

Inhaltlich beschäftigen wir uns mit dem Thema „Online-Beratung“<br />

und mit der Beratung und Betreuung<br />

von Menschen, die eine gerichtliche Weisung erfüllen<br />

müssen. Konzeptionelle Überlegungen betreffen auch<br />

das Übergangswohnen für suchtgefährdete und suchtkranke<br />

Menschen und Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

für suchtkranke Menschen.<br />

Sind Menschen von Sucht betroffen, gilt für die Familie<br />

und das Umfeld: Handeln statt wegschauen! Daher<br />

richten sich unsere Leistungen an Betroffene und Angehörige.<br />

Sylvia Libiseller<br />

libisellers@promenteooe.at<br />

Geschäftsfeldleitung pro mente Sucht<br />

22 23


<strong>Tätigkeitsbericht</strong> <strong>2014</strong><br />

Aus den Abteilungen<br />

Wesenufer -<br />

Hotel & Seminarkultur<br />

an der Donau<br />

Erreichen aller Zielvorgaben sowie Steigerung<br />

bei Nächtigungen und Großveranstaltungen<br />

Wesenufer – Hotel und Seminarkultur an der Donau<br />

steht für ein Vorzeigeprojekt, das österreichweit seinesgleichen<br />

sucht. Das Seminarhotel mit 49 Zimmern<br />

und 5 Seminarräumen verbindet hohes Dienstleistungsniveau<br />

mit aktiver Sozialarbeit.<br />

Im Jahr <strong>2014</strong> konnten alle Belagsvorgaben seitens der<br />

Fördergeber (Land OÖ, AMS und SMS) erreicht werden<br />

und ebenso alle geplanten Vorgaben in wirtschaftlicher<br />

Hinsicht: An 14 FA-Plätzen wurden 28 KlientInnen betreut,<br />

zusätzlich wurden aus dem Geschäftsfeld Arbeit<br />

weitere 17 KlientInnen beschäftigt. Durch den Ausbau<br />

der Bettenkapazitäten konnte Wesenufer mit 9.500<br />

Nächtigungen ein Plus von 118% im Vergleich zum<br />

Vorjahr verzeichnen. 24 Hochzeiten haben im Haus<br />

stattgefunden. Mehrere Großveranstaltungen, wie die<br />

Eröffnungsfeier des neuen Zubaus wurden abgehalten.<br />

Der Betrieb erhielt <strong>2014</strong> wiederum einige Auszeichnungen:<br />

So wurde das österreichische Umweltzeichen<br />

für Tourismusbetriebe verlängert, Wesenufer als erstes<br />

Hotel in OÖ mit 5 Flipcharts klassifiziert und war zum<br />

4. Mal Gewinner des Goldenen Flipcharts in Oberösterreich.<br />

Seit der Eröffnung im Jahr 2008 konnten bereits 26<br />

TeilnehmerInnen aus den Maßnahmen in.takt, Stiftung<br />

und ATZ am 1. Arbeitsmarkt vermittelt werden.<br />

6 Personen haben eine Berufsausbildung positiv abgeschlossen<br />

und 5 Personen sind davon am 1. Arbeitsmarkt<br />

tätig.<br />

Die Herausforderungen für 2015 im sozialen Bereich<br />

sehen wir vor allem wieder im Erreichen aller Belagsvorgaben<br />

und Vermittlungsquoten. Aufgrund der geänderten<br />

Betreuungsschlüssel im Bereich ATZ und FA<br />

müssen ab 2015 mehr Personen mit den gleichen Personaleinheiten<br />

betreut werden.<br />

In wirtschaftlicher Hinsicht strebt Wesenufer den weiteren<br />

Ausbau der Qualitätsstandards an und will den<br />

Bekanntheitsgrad in der Seminartouristik sowie im Individualtourismus<br />

kontinuierlich steigern.<br />

Margarete Durstberger<br />

durstbergerm@promenteooe.at<br />

Geschäftsfeldleitung Wesenufer –<br />

Hotel & Seminarkultur an der Donau<br />

Facility Management<br />

Bestehendes erhalten, Neues schaffen,<br />

Infrastruktur bereitstellen.<br />

Ein Tätigkeitsfeld der Abteilung Facility Management<br />

ist die Planung, Steuerung und Koordinierung von Bauprojekten.<br />

Dazu zählen Neubauten genauso wie Umbauten,<br />

Sanierungen und Instandhaltungen.<br />

Schwerpunkte in diesem Bereich waren <strong>2014</strong> zum einen<br />

die Sanierung des ehemaligen Milchhofes in Linz,<br />

welche im laufenden Betrieb durchgeführt wurde. Neben<br />

der Erneuerung des Innenhofes und der Fassade<br />

wurden auch Räume großflächig trocken gelegt und<br />

neue Räume geschaffen. Zum anderen wurde in Gmunden<br />

ein Gebäude mit rund 1.000 m² saniert und adaptiert,<br />

um die dortige Standortzusammenlegung unterschiedlicher<br />

Leistungsbereiche realisieren zu können.<br />

Neben der Umsetzung von Bauvorhaben wurden auch<br />

unterschiedliche Projekte geplant und vorbereitet:<br />

Für das Projekt MIA (Miteinander in Auszeit) wurde<br />

<strong>2014</strong> die Sanierung und Adaptierung zweier Gebäude<br />

in Bad Hall geplant. Geschaffen werden 9 Wohnbereiche<br />

für Mütter und ihre Kinder sowie Verwaltungs- und<br />

Therapieräumlichkeiten.<br />

Die Raumplanung der Standortzusammenlegung Linz<br />

in der Scharitzerstraße 6-8 für die Bereiche PSB, PND,<br />

KRIZ, pro sport und Clubhaus wurde durchgeführt. Die<br />

Genehmigung der Sozialabteilung des Landes OÖ zur<br />

Umsetzung des eingereichten Projektes liegt vor.<br />

Ein weiterer Aufgabenbereich der Abteilung Facility<br />

Management ist das Vertrags- und Mahnwesen. Es<br />

werden hier sämtliche Mietverträge von pro mente OÖ<br />

und den Tochtergesellschaften erstellt. Im Jahr <strong>2014</strong><br />

24 25


<strong>Tätigkeitsbericht</strong> <strong>2014</strong><br />

Aus den Abteilungen<br />

wurden 55 Mietverträge abgeschlossen, 24 wurden<br />

beendet. Zusätzlich werden sonstige Verträge wie z.B.<br />

Kaufverträge, Winterdienstverträge usw. überprüft<br />

und unterschiedliche rechtliche Vereinbarungen formuliert.<br />

Im Bereich des Mahnwesens wurden im vergangenen<br />

Jahr rund 51 Fälle bearbeitet.<br />

Die Beschaffung und Verwaltung von Handys gehört<br />

ebenfalls zu den Tätigkeiten des Facility Managements<br />

von pro mente OÖ. Aktuell sind im gesamten Unternehmen<br />

(inkl. der Tochtergesellschaften) 506 Mobiltelefone<br />

und 90 Datensticks angemeldet. 80 davon wurden<br />

<strong>2014</strong> in Betrieb genommen.<br />

Für den Fuhrpark von pro mente OÖ wurden vergangenes<br />

Jahr 17 Fahrzeuge angeschafft.<br />

Eine wichtige Veränderung wurde <strong>2014</strong> im Versicherungswesen<br />

durchgeführt. Alle Dienstfahrzeuge wurden<br />

Vollkasko versichert und die Schadensmeldungen<br />

dieser Fahrzeuge werden seit Jänner 2015 direkt mit<br />

der zuständigen Versicherung abgewickelt.<br />

Für 2015 stehen zwei Eröffnungstermine für neue<br />

Standorte fest: Mitte Juni eröffnet das Projekt MIA in<br />

Bad Hall und für Herbst ist die Eröffnung des Standortes<br />

Scharitzerstraße 6-8 in Linz geplant.<br />

Vor allem die Schaffung von neuen Standorten in erster<br />

Linie auf Grund von Standortzusammenlegungen in<br />

den einzelnen Regionen wird ein zentrales Thema für<br />

die Abteilung Facility Management im Jahr 2015 werden.<br />

Mag. a Nicole Strasser<br />

strassern@promenteooe.at<br />

Abteilungsleitung Facility Management<br />

Finanz- und Rechnungswesen<br />

Finanzbuchhaltung, Controlling und EDV<br />

Neben den routinemäßigen Aufgabenstellungen wie<br />

Buchhaltung und Bilanzierung, Anträge und Abrechnungen<br />

mit KostenträgerInnen gab es auch Prüfungen<br />

durch die Finanz- und KostenträgerInnen, die zu zufriedenstellenden<br />

Ergebnissen führten. Die Sicherung<br />

der Liquidität des Unternehmens pro mente OÖ war<br />

im Jahr <strong>2014</strong> eine große Herausforderung und konnte<br />

ebenfalls gut gelöst werden.<br />

Im Jahr <strong>2014</strong> wurde das Projekt der Eingangsrechnungskontrolle<br />

in einigen Tochterfirmen erfolgreich<br />

umgesetzt. Hauptmerkmal dieser Maßnahme ist eine<br />

nahezu papierlose Buchhaltung.<br />

Im Rahmen eines weiteren Projekts, welches sich mit<br />

der Buchhaltungsorganisation und dem internen Kontrollsystem<br />

beschäftigte, wurden mit Unterstützung der<br />

Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft<br />

KPMG Austria GmbH in einem sehr kurzen Zeitraum die<br />

Strukturen optimiert und damit die Basis für künftige<br />

Entwicklungen geschaffen. Darauf aufbauend soll die<br />

neue Buchhaltungssoftware im Herbst 2015 eingeführt<br />

werden, um weitere technologische und organisatorische<br />

Verbesserungen zu ermöglichen. In weiterer Folge<br />

soll die Einführung der Eingangsrechnungskontrolle<br />

auch an ausgewählten Standorten von pro mente OÖ<br />

starten.<br />

Im Jahr 2015 wird die Einführung eines Warenwirtschaftssystems<br />

an bestimmten Standorten geprüft und<br />

getestet. Ziel ist eine gemeinsame Stammdatenbasis,<br />

die Reduzierung von Schnittstellen sowie die verbesserte<br />

Unterstützung der betrieblichen Abläufe im Rahmen<br />

eines Gesamtsystems.<br />

Die Leistungsschau der EDV kann auch auf eine Reihe<br />

von Projekten und speziellen Aufgabenstellungen zurückblicken:<br />

Die Implementierung des Akutprotokolls<br />

im PND; die Unterstützung der Personalverrechnung<br />

bei der IBAN-Umstellung; die Einführung der E-Rechnung<br />

an den Bund; der Start des Terminalserver für die<br />

Arbeitstrainingszentren und die Region Mühlviertel;<br />

die Lizenzvereinbarung mit Adobe und die Erstellung<br />

eines Programmes zur Planung der Liquidität.<br />

Darüber hinaus wurden 404 EDV-Bestellungen, mit einem<br />

Volumen von EUR 188.000 abgewickelt.<br />

Mag. Helmut Nehr<br />

nehrh@promenteooe.at<br />

Abteilungsleitung Finanz- und Rechnungswesen<br />

Kommunikation & Marketing<br />

50 Jahre pro mente OÖ und vieles mehr...<br />

Das Arbeitsjahr <strong>2014</strong> war für die Abteilung Kommunikation<br />

& Marketing überwiegend geprägt von der<br />

Vorbereitung, Konzeption und Umsetzung vielfältiger<br />

Aktivitäten rund um das 50-jährige Jubiläum von pro<br />

mente OÖ.<br />

Im Zentrum stand dabei die Festveranstaltung und Enquete<br />

am 10. Oktober <strong>2014</strong> im Linzer Palais Kaufmännischer<br />

Verein. Höhepunkte vor über 600 Gästen waren<br />

die vielbeachtete Festrede von Auma Obama, der<br />

Vortrag des Kölner Psychiaters und Bestsellerautors Dr.<br />

Manfred Lütz, eine Podiumsdiskussion mit den Repräsentanten<br />

der wichtigsten NGO´s Österreichs sowie<br />

die Präsentation des Buches „50 Jahre pro mente OÖ“.<br />

Moderiert wurde diese, auch von den Medien sehr beachtete,<br />

Veranstaltung von Alfons Haider.<br />

Zahlreiche regionale Veranstaltungen, eine interne<br />

MitarbeiterInnen-Kampagne, sowie eine Pressekonferenz<br />

zur 50-jährigen Leistungsbilanz von pro mente OÖ<br />

rundeten das Jubiläum ab.<br />

Im Vorfeld der Jubiläumsveranstaltungen standen<br />

umfassende, langfristige Vorbereitungsarbeiten, wie<br />

die Produktion eines Imagevideos, die Recherche und<br />

Gestaltung des 50 Jahre pro mente OÖ – Buches, die<br />

Akquisition der Festredner, Ehrengäste und Sponsoren,<br />

sowie die gesamte Veranstaltungslogistik (Veranstaltungsdesign,<br />

Technik, Catering, usw).<br />

Sehr erfolgreich war auch <strong>2014</strong> wieder die Publikumsveranstaltung<br />

„Tag der psychischen Gesundheit“ in<br />

Linz. Neben Informationsständen und Fachvorträgen,<br />

war dieses Jahr der Kabarettist Günter Lainer zu Gast<br />

vor rund 700 BesucherInnen.<br />

Anfang des Jahres wurde das Projekt „stress-frei austria!“<br />

medial in den Mittelpunkt gerückt und vorgestellt.<br />

Im Mai unterstützte die Abteilung Kommunikation &<br />

Marketing den Psychosozialen Notdienst bei der 12.<br />

Krisen-Tagungsplattform im Linzer Ursulinenhof.<br />

Mit drei weiteren erfolgreichen Pressekonferenzen erreichte<br />

pro mente OÖ breite mediale Aufmerksamkeit.<br />

Ein Thema war die „Neuorganisation der Krisenhilfe“<br />

in Oberösterreich, ein weiteres „Wenn Glücksspiel zur<br />

Sucht wird“. Bei einem gemeinsamen Pressegespräch<br />

mit der Firma Wozabal, informierte die Smartwork<br />

GmbH gemeinsam mit dem AMS OÖ ausführlich über<br />

dieses neue Angebot.<br />

Im Bereich Fundraising und Sponsoring verliefen die<br />

Spendenmailings auch <strong>2014</strong> wieder sehr erfolgreich.<br />

Gute Kooperationen mit externen Firmen konnten<br />

beim jährlichen Marktplatz der Wirtschaftskammer<br />

verzeichnet werden. Außergewöhnlich war dieses Jahr<br />

die Unterstützung zahlreicher Firmen für das 50 Jahre-Jubiläum.<br />

Bei pro mente Austria und pro mente Plus gab es einen<br />

umfassenden Relaunch der Homepages sowie die Konzeption<br />

und Umsetzung einer österreichweiten Umfrage<br />

bezüglich der pro mente Austria-Zeitung.<br />

Fritz Schleicher<br />

schleicherf@promenteooe.at<br />

Abteilungsleitung Kommunikation & Marketing<br />

26 27


<strong>Tätigkeitsbericht</strong> <strong>2014</strong><br />

Aus den Abteilungen<br />

Personalmanagement<br />

Personalagenden für mehr als 2.000 Beschäftigte<br />

Die Abteilung Personalmanagement umfasst die Bereiche<br />

Personaladministration, Personalverrechnung und<br />

Personalentwicklung/Gesundheitsmanagement.<br />

Pro mente OÖ beschäftigte im Geschäftsjahr <strong>2014</strong><br />

1.447 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den rund<br />

200 Standorten in Oberösterreich. Der überwiegende<br />

Teil der MitarbeiterInnen ist in Teilzeit tätig: Ca. 1/4<br />

Vollzeitbeschäftigte stehen 3/4 Teilzeitbeschäftigten<br />

gegenüber. Auch der Anteil der Frauen überwiegt bei<br />

den Beschäftigten, ca. 2/3 der MitarbeiterInnen sind<br />

weiblich. 13 Lehrlinge wurden im Jahr <strong>2014</strong> von pro<br />

mente OÖ beschäftigt.<br />

Mittlerweile nimmt die Abteilung Personalmanagement<br />

auch die Personalagenden aller Tochterunternehmen<br />

von pro mente OÖ (pro mente Reha GmbH,<br />

pro mente Plus GmbH, pro mente job, Smartwork<br />

GmbH.) wahr. Insgesamt werden daher etwa 2.000<br />

Beschäftigte und ca. 460 freie DienstnehmerInnen von<br />

der Abteilung Personalmanagement betreut.<br />

Pro mente OÖ bietet verschiedenste Formen von Arbeits-<br />

und Auszeitmodellen an. Im Jahr <strong>2014</strong> haben<br />

80 MitarbeiterInnen ein Auszeitmodell (Elternkarenz,<br />

Anschlusskarenz, unbezahlten Urlaub, Bildungskarenz)<br />

genützt. 56 MitarbeiterInnen sind in Altersteilzeit und<br />

23 haben ihr Dienstverhältnis aufgrund einer Pensionierung<br />

beendet.<br />

Aufgrund veränderter Rahmenbedingungen in den<br />

Leistungsbereichen Wohnen und Fähigkeitsorientierte<br />

Aktivität waren einige interne Versetzungen von MitarbeiterInnen<br />

notwendig. Um auf die neuen Veränderungen<br />

gezielt reagieren zu können, wurde die Personalentwicklung<br />

inhaltlich adaptiert bzw. neu strukturiert.<br />

Im Rahmen des Gesundheitsmanagements wurde das<br />

„Betriebliche Eingliederungsmanagement“ entwickelt,<br />

die Umsetzung startet 2015.<br />

Im Jahr 2015 werden die angekündigten Vorgaben, die<br />

Budgetkürzungen betreffend, eine besondere Herausforderung<br />

im Personalbereich darstellen.<br />

Petra Ertl<br />

ertlp@promenteooe.at<br />

Mag.a Barbara Gschwandtner<br />

gschwandtnerb@promenteooe.at<br />

Abteilungsleitung Personalmanagement<br />

Qualitätsmanagement<br />

Neue Rahmenbedingungen, neue Chancen<br />

Die Abteilung Qualitätsmanagement gliedert sich seit<br />

Ende <strong>2014</strong> in die Bereiche Dokumentation und Leistungscontrolling,<br />

QM-Leistungsbereiche und Projekte<br />

und Forschung.<br />

Die Abteilung fungiert sowohl innerhalb der Organisation<br />

und auch nach außen, zu den verschiedenen<br />

externen KooperationspartnerInnen, als Anlauf- und<br />

Vernetzungsstelle. Vor allem zur Sozialabteilung des<br />

Landes OÖ besteht hierbei eine sehr gute Basis der Zusammenarbeit.<br />

Auch bei inhaltlichen Fragestellungen<br />

und qualitativen Aspekten ist die Abteilung erster Ansprechpartner.<br />

Dabei stehen als Basis im Denken und<br />

Tun die KlientInnen im Fokus unserer täglichen Arbeit.<br />

Die Idee einer inklusiven Gesellschaft ist handlungsanleitend<br />

für uns; die Teilhabe aller relevanten KooperationspartnerInnen<br />

in den verschiedenen Handlungsfeldern<br />

und konkreten Erarbeitungsprozessen dabei<br />

unser Leitgedanke.<br />

Dokumentation und Leistungscontrolling<br />

<strong>2014</strong> wurden in diesem Bereich sowohl alle statistischen<br />

Auswertungen und die Zahlen für den jährlichen<br />

Jahresbericht erarbeitet als auch alle Leistungsmessungen,<br />

in Zusammenarbeit mit den internen und externen<br />

Partnern, zeitgerecht und korrekt übermittelt. Die<br />

leistungsvertraglich festgelegten Leistungen wurden<br />

wiederum sehr gut erbracht. Interne Serviceleistungen<br />

wie das Aufbereiten des Leistungscontrollings für<br />

die verschiedenen Leistungsbereiche und auch andere<br />

spezifische Datenauswertungen werden zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

Qualitätsmanagement Leistungsbereiche<br />

Für die Fähigkeitsorientierte Aktivität wurde <strong>2014</strong> ein<br />

neues inhaltliches Konzept erarbeitet. Dabei spielten<br />

die inhaltlichen Themen, Tagesstrukturierung, Entwicklungsorientierung<br />

und Arbeitsorientierung eine<br />

zentrale Rolle. Weitere wesentliche Inhalte sind die<br />

Weiterentwicklung der integrativen Beschäftigung und<br />

die Orientierung an einem inklusionsorientierten Ansatz.<br />

Die konsequente Umsetzung dieses Gedankens<br />

zeigt sich in der intensiven Einbeziehung der KlientInnen<br />

und Interessenvertretungen.<br />

Standortveränderungen in der Fähigkeitsorientierten<br />

Aktivität und die beiden Leistungen Laienhilfe und Betreutes<br />

Wohnen in Familien (vormals Lebensform Familie)<br />

wurden <strong>2014</strong> verstärkt unterstützt und begleitet.<br />

Insbesondere beim Thema „Betreutes Wohnen in Familien“<br />

kam es zu einer intensiven inhaltlichen Auseinandersetzung<br />

mit dieser Thematik.<br />

Herausfordernd waren <strong>2014</strong> auch die Lösungsfindungen<br />

bei Betreuungssituationen, die eine individuelle<br />

Vorgangsweise benötigten.<br />

Projekte und Forschung<br />

Das Projekt ELCO – „Interventionen bei Familien mit einem<br />

psychisch kranken Elternteil“, 2013 von QM eingereicht,<br />

lief <strong>2014</strong> sehr erfolgreich als Pilotprojekt in Wels<br />

und wird begleitend von QM evaluiert.<br />

Im Rahmen von EU-Projekten wurden folgende Projekte<br />

begleitet und durchgeführt:<br />

„Peer2Peer“ trainiert Personen, die selbst Erfahrungen<br />

mit psychischen Krankheiten gemacht haben, um sie<br />

zur persönlichen Unterstützung für Menschen mit psychosozialen<br />

Problemen einsetzen zu können.<br />

„50+Innovative Coaching“ ist ein Leonardo Projekt, das<br />

mit 6 europäischen PartnerInnen-Organisationen ein<br />

Curriculum für Coaches 50+ entwickelt. Das Ziel ist,<br />

MitarbeiterInnen, die älter als 50 Jahre sind, in ihrer<br />

beruflichen Entwicklung bzw. beim Erhalt ihrer Beschäftigungsfähigkeit<br />

zu unterstützen und durch Coaches<br />

50+ zu begleiten.<br />

„Transpace“ beschäftigt sich mit der innovativen und<br />

kreativen Bearbeitung von Gewalt und Stigmatisierung<br />

gegenüber psychisch und körperlich beeinträchtigten<br />

Jugendlichen.<br />

Im Auftrag von pro mente Vorarlberg wurde <strong>2014</strong> eine<br />

KlientInnen-Zufriedenheitsbefragung, mit dem Ziel die<br />

Qualität der Betreuung zu evaluieren und mögliche<br />

Verbesserungsvorschläge aufzuzeigen, durchgeführt.<br />

Für den Hauptverband der Österreichischen SozialversicherungsträgerInnen<br />

wurde eine systematische<br />

Literaturübersicht (Review) mit dem Titel „Kann Weiterbildung<br />

von praktischen ÄrztInnen zum Thema<br />

„psychische Gesundheit“ die medizinische Versorgung<br />

verbessern? – Forschungsstand, Entwicklungen und<br />

Trends“ erarbeitet.<br />

Eine umfassende Evaluation für den Niederösterreichischen<br />

Gesundheits- und Sozialfond mit dem Titel „NÖ<br />

Psychiatrieplan-Evaluation <strong>2014</strong> – Evaluation der sozialpsychiatrischen<br />

und psychosozialen Versorgung in<br />

Niederösterreich“ wurde erfolgreich durchgeführt.<br />

Das Jahr 2015 wird sehr stark unter dem Fokus der<br />

Veränderung der äußeren Rahmenbedingungen stehen<br />

und wie wir unter diesen auch weiterhin qualitativ<br />

gute Unterstützungsleistungen für KlientInnen anbieten<br />

können.<br />

Mag. Manfred Grammer<br />

grammerm@promenteooe.at<br />

Abteilungsleitung Qualitätsmanagement<br />

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<strong>Tätigkeitsbericht</strong> <strong>2014</strong><br />

strada UserInnen-Organisation<br />

strada OÖ -<br />

Neue Wege gehen.<br />

Die Entwicklung von strada OÖ ist untrennbar mit<br />

einem Namen verbunden: Dr. Günther Miniberger,<br />

Gründer und langjähriger Leiter der selbstverwalteten<br />

UserInnen-Interessenvertetung<br />

von pro mente OÖ.<br />

Mehr als 20 Jahre setzte er sich mit Engagement<br />

und Tatkraft für die Anliegen von Menschen mit<br />

psychischen Beeinträchtigungen ein und ist damit<br />

Vorreiter für gelebtes Empowerment und Inklusion.<br />

2015 geht Dr. Günther Miniberger in Pension.<br />

Ein Gespräch mit Dr. Günther Miniberger,<br />

sein Resümee und Ausblick für die Zukunft:<br />

Strada OÖ gibt es mittlerweile seit fast 20 Jahren.<br />

Wie hat sich die Interessenvertretung im Laufe der<br />

Jahre entwickelt und was waren Meilensteine in<br />

dieser Zeit?<br />

Kernkompetenz von strada OÖ war und ist die Interessenvertretung,<br />

die mit dem Chancengleichheitsgesetz<br />

und der UN-Behindertenrechtskonvention auch auf<br />

eine gesetzliche Basis gestellt wurde. Die strada OÖ ist<br />

heute gut aufgestellt und auch sehr aktiv unterwegs -<br />

derzeit gibt es insgesamt 127 InteressenvertreterInnen,<br />

die den vielfältigsten Aufgaben nachgehen.<br />

Das Wichtigste der letzten 20 Jahren war, dass wir mit<br />

unseren Anliegen zunehmend ernst genommen wurden.<br />

Zuerst von pro mente OÖ und dann auch in weiterer<br />

Folge von der Politik.<br />

Resultate waren unter anderem eine UserInnen-Vereinbarung<br />

mit pro mente OÖ im Jahr 1998 und dass<br />

ich in verschiedensten Gremien und Beiräte, zB in den<br />

Planungsbeirat des Landes OÖ, nominiert wurde. Damit<br />

wurden wir sukzsessive von „Bittstellern zu gleichberechtigten<br />

Partnern auf Augenhöhe“.<br />

Große Tagungen, zu Themen wie „Zukunft der Arbeit“,<br />

„Sound of Empowerment“ oder „Users Woodstock“<br />

verschafften uns auch einen wichtigen internationalen<br />

Austausch. Wir konnten dabei feststellen, dass sich<br />

strada OÖ nicht nur in Österreich, sondern auch im<br />

Ausland zu einem Vorzeigeprojekt entwickelt hat.<br />

Gibt es Errungenschaften von strada OÖ,<br />

auf die Sie besonders stolz sind?<br />

Eine spezielle Erfolgsgeschichte sind unsere Projekte<br />

„UserInnen-Laden Linz“ und „UserInnen-Laden Wels“<br />

in Kooperation mit einer der größten Handelsketten<br />

Österreichs. Es handelt sich um selbstverwaltete User-<br />

Innen-Projekte - UserInnen können hier günstig einkaufen<br />

- bei denen alle anfallenden Kosten wie Miete<br />

des Geschäftslokals, Taschengeld oder Leasingkosten<br />

für unseren Transporter durch die Erlöse gedeckt werden.<br />

Wenn Sie an Ihre pro mente OÖ-Laufbahn<br />

zurückdenken, welches Ereignis hat Sie da am<br />

meisten berührt?<br />

Anläßlich der CEFEC-Tagung in Linz habe ich Frithjof<br />

Bergmann kennengelernt. Er gilt international als „Philosoph<br />

der Neuen Arbeit“ und schreibt unter anderem<br />

in seinem Buch „Neue Arbeit – Neue Kultur“, dass man<br />

sich nicht nur in Bezug auf die Arbeit, sondern in allen<br />

Lebensbereichen fragen soll, „Was man wirklich wirklich<br />

will“.<br />

Ich habe mich mit Frithjof Bergmann angefreundet.<br />

Das Ergebnis dieser Freundschaft war unter anderem<br />

ein Deal zwischen Frithjof Bergmann und strada OÖ.<br />

Er hat uns ein Konzept für unsere Orientierungs- und<br />

Zielfindungsseminare geliefert, zum Thema „Die Freiheit<br />

leben, finde was du wirklich wirklich willst“. Die<br />

Seminare, die immer noch regelmäßig in Wesenufer<br />

stattfinden, sind für alle Beteiligten ein nachhaltiges<br />

Erlebnis.<br />

Es freut mich immer wieder zu sehen, wie inspiriert<br />

und ermutigt die TeilnehmerInnen nach diesen Seminaren<br />

nach Hause gehen.<br />

Ihre Nachfolge bei strada OÖ ist ja schon geregelt -<br />

Gerti Niedl wird die Leitung von strada OÖ übernehmen.<br />

Wie denken Sie darüber und was wünschen Sie<br />

ihr für die Zukunft?<br />

Gerti ist schon lange dabei und kennt sowohl pro mente<br />

OÖ als auch strada OÖ sehr gut. 2005 kam Gerti<br />

Niedl das erste Mal in Kontakt mit pro mente OÖ und<br />

arbeitet nun bereits seit mehreren Jahren tatkräftig bei<br />

strada OÖ mit.<br />

Sie war in den letzten Jahren bereits meine Stellvertreterin<br />

in der UserInnen-Organisation und ist mittlerweile<br />

auch im Vorstand von pro mente OÖ vertreten.<br />

Der Übergang wurde längerfristig geplant und ist gut<br />

vorbereitet.<br />

Ich kenne Gerti Niedl als einen sehr engangierten und<br />

positiven Menschen. Sie ist eine Teamplayerin - weiß<br />

sich aber auch durchzusetzen, wenn es drauf ankommt.<br />

Mit ihr an der Spitze ist mir auch in der Zukunft um<br />

strada OÖ nicht bange.<br />

Ich wünsche Gerti alles Gute und viel Kraft für die kommenden<br />

Aufgaben.<br />

Der Vorstand<br />

und die Geschäftsführung<br />

von pro mente OÖ danken<br />

Dr. Günther Minberger<br />

im Namen aller MitarbeiterInnen<br />

und KlientInnen<br />

für seine Verdienste<br />

und wünschen alles Gute<br />

für den Ruhestand.<br />

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<strong>Tätigkeitsbericht</strong> <strong>2014</strong><br />

Tochterunternehmen<br />

und Beteiligungen<br />

pro mente Reha<br />

ist eine gemeinnützige GmbH von pro mente OÖ, pro<br />

mente Wien, pro mente Tirol, pro mente Salzburg und<br />

pro mente Burgenland. Pro mente Reha bietet in ganz<br />

Österreich medizinisch-psychiatrische Rehabilitation.<br />

Sie ist auch an der Psychiatrischen Rehabilitation St.<br />

Veit mit 36 Betten beteiligt. Dies ist eine Kooperation<br />

mit den Salzburger Landeskliniken (SALK).<br />

Der Standort Sonnenpark Bad Hall (120 Plätze) verzeichnete<br />

<strong>2014</strong> 1.133 PatientInnen (2013 waren es<br />

1.123), der Sonnenpark Lans (100 Plätze) 887 PatientInnen<br />

(2013 waren es 973) und der Sonnenpark Neusiedlersee<br />

(100 Plätze) 913 PatientInnen (2013 waren<br />

es 926). 2015 werden neue Standorte eröffnet: eine<br />

Ambulante Psychosoziale Rehabilitation in Salzburg<br />

und eine in Graz. Auch das Mutter-Kind-Projekt MIA<br />

(Miteinander Auszeit) startet 2015 (vorher war es ein<br />

Projekt von pro mente OÖ). Ein Sonnenpark in Wien<br />

ist in Planung.<br />

pro mente Plus<br />

ist eine gemeinnützige GmbH von pro mente OÖ, pro<br />

mente Salzburg, pro mente Wien und pro mente Kärnten.<br />

Pro mente Plus bietet forensische Ambulanzen<br />

(FORAM) in Oberösterreich, Salzburg und Tirol, das<br />

FTZW (Forensisch Therapeutisches Zentrum Wien) in<br />

Wien und Wohnen, Beschäftigung und Mobile Betreuung<br />

in Oberösterreich, Wien und Salzburg (Neuland).<br />

<strong>2014</strong> zählte das Wohnhaus Asten (Neuland OÖ, 18<br />

Plätze), das <strong>2014</strong> umgebaut wurde, 38 Personen (2013<br />

waren es 52). Ein neuer Neuland-Standort wurde in<br />

Enns (15 Plätze) eröffnet und verzeichnete 28 BewohnerInnen.<br />

Die mobile Betreuung in Linz zählte 61<br />

KlientInnen auf 31 Wohnplätzen (2013 waren es 46),<br />

die mobile Betreuung in Enns insgesamt 16 KlientInnen<br />

auf 12 Wohnplätzen (2013 waren es 17).<br />

46 Personen betreute Neuland Salzburg im Jahr<br />

<strong>2014</strong> (2013 waren es 43). 28 KlientInnen verzeichnete<br />

das Wohnhaus (23 waren es 2013), 13 (2013 waren<br />

es 12) die mobile Betreuung in einer pro mente<br />

plus-Wohneinrichtung und 9 (8 waren es 2013) in einer<br />

eigenen Wohnung in Salzburg. Neuland Wien wurde<br />

Ende <strong>2014</strong> eröffnet.<br />

FORAM Linz betreute 2013 255 KlientInnen, <strong>2014</strong> waren<br />

es 283, FORAM Salzburg 70 KlientInnen (2013 waren<br />

es 114) und die noch sehr junge FORAM Innsbruck<br />

zählte <strong>2014</strong> 56 KlientInnen-Kontakte. Das FTZW verzeichnete<br />

<strong>2014</strong> 455 KlientInnen, 2013 waren es 427.<br />

pro mente Job<br />

ist ein gemeinnütziger Verein und Träger der „Implacement<br />

Stiftung proJob“ und „AQUA“. Das Angebot richtet<br />

sich an Personen, die Arbeit suchen und aufgrund<br />

einer psychischen und/oder physischen Beeinträchtigung<br />

gehandicapt sind. Das Schulungskonzept erlaubt<br />

eine individuelle, maßgeschneiderte und arbeitsplatzgenaue<br />

Ausbildung. Die Praxis direkt im Betrieb stellt<br />

dabei einen wesentlichen Schwerpunkt dar. <strong>2014</strong> wurden<br />

50% der TeilnehmerInnen vermittelt, 2013 rund<br />

41%. Insgesamt absolvierten <strong>2014</strong> 99 TeilnehmerInnen<br />

die Programme und Maßnahmen von pro mente Job.<br />

pro mente Akademie GmbH<br />

bietet österreichweit zahlreiche (Weiter-)Bildungsangebote<br />

im psychosozialen und sozialpsychiatrischen<br />

Bereich für MitarbeiterInnen von Non-Profit- und Profit-Organisationen<br />

an. Weitere Angebote der pro mente<br />

Akademie sind Unternehmensberatungen wie betriebliche<br />

Gesundheitsförderung, Krisenmanagement<br />

und Führungsentwicklung für externe Firmen. Der<br />

Firmensitz befindet sich in Wien, Eigentümer sind pro<br />

mente OÖ und pro mente Wien zu je 50 Prozent.<br />

<strong>2014</strong> verzeichnete die pro mente Akademie rund 1.300<br />

Personen, die deren Angebot wahrgenommen haben.<br />

16 Lehrgänge und 118 Seminare wurden angeboten.<br />

2013 waren es 1.350 TeilnehmerInnen, 125 Seminare<br />

und 18 Lehrgänge.<br />

Smartwork<br />

ist ein sozialökonomischer Betrieb und vorbereitendes<br />

Arbeitstraining für Menschen mit psychosozialen<br />

Beeinträchtigungen. Ziel dieser GmbH ist es, die TeilnehmerInnen<br />

wieder am ersten Arbeitsmarkt einzugliedern.<br />

Smartwork ist eine 100-prozentige Tochter<br />

von pro mente OÖ und wurde im Auftrag des AMS OÖ<br />

gegründet.<br />

Insgesamt haben <strong>2014</strong> 65 Personen (2013 waren es 73)<br />

das Arbeitstraining besucht. Nach den Kursen sind 68<br />

TeilnehmerInnen (47 waren es 2013) in den Sozialökonomischen<br />

Betrieb an den Standorten Linz und Gmunden<br />

eingetreten. 108 Personen hatten mit Ende <strong>2014</strong><br />

ein aufrechtes Dienstverhältnis. Die durchschnittliche<br />

Wochenarbeitszeit pro TeilnehmerIn beträgt 28 Stunden.<br />

pro mente Real GmbH<br />

ist eine 100-Prozent-Tochter von pro mente OÖ und hat<br />

die Verwaltung und Entwicklung der Immobilien des<br />

Mutterunternehmens zur Aufgabe.<br />

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Wichtige<br />

Telefonnummern<br />

Psychosozialer Notdienst (PND) Oberösterreich<br />

Rund-um-die-Uhr-Notruf bei psychischen Krisen:<br />

0 732 / 65 10 15<br />

Kriseninterventionszentrum (KRIZ)<br />

für Menschen in psychischen Krisen<br />

Hessenplatz 9, 4020 Linz: 0 732 / 21 77<br />

Rat & Hilfe bei Suizidgefahr<br />

Notruf rund um die Uhr: 0 810 / 977 155<br />

Alle Angebote von pro mente OÖ in Ihrer Nähe:<br />

Infos unter www.promenteooe.at<br />

oder 0732 / 69 96-0<br />

Wir danken<br />

unseren Sponsoren<br />

und PartnerInnen:<br />

Oberösterreichische Versicherung AG<br />

Uniqa<br />

RMV Risk Management<br />

Sparkasse Oberösterreich<br />

Hypo Oberösterreich<br />

Lundbeck Austria GmbH<br />

STRABAG<br />

L-Bau-Engineering<br />

Fotos: fotolia, pro mente OÖ, ruba<br />

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