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Freeheeler Telemark Magazin 2015/16 deutsch

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Für mich gab es keinen Zweifel, dass ich mit<br />

<strong>Telemark</strong>skiern teilnehmen würde, obwohl ich die Einzige<br />

der Gruppe bin. Ich fühlte mich nach der Skieda topfit,<br />

also ließ ich mich auch nicht vom größeren Gewicht meiner<br />

Ausrüstung entmutigen. Bei guten Bedingungen, so dachte<br />

ich mir, würde ich viel Spaß haben, die Hänge in <strong>Telemark</strong>schwüngen<br />

hinabzurauschen, und wäre der Schnee nicht<br />

so gut, so müsste ich mit den gleichen<br />

Bedingungen kämpfen wie die anderen<br />

auch. Trotz der Nähe zum nördlichen<br />

Polarkreis ist das Klima in Island wegen<br />

des Golfstroms recht gemäßigt, so<br />

erwarten wir uns Bedingungen wie im<br />

Frühling bei uns, mit Firn und gutem<br />

Wetter.<br />

Zu neunt fahren wir los Richtung München,<br />

unsere beiden VW-Busse vollgestopft<br />

mit Gepäck und Ausrüstung. In<br />

Reykjavik drehen wir unsere Uhren zwei Stunden zurück, so<br />

bleibt uns Zeit für ein Stadtbummel, bevor wir ein Restaurant<br />

mit Fischbuffet für unser erstes isländisches Abendessen<br />

finden. Wie sich herausstellen wird, ist diese auch unsere<br />

einzige Gelegenheit, um einige Mitbringsel für Familie und<br />

Freunde zu kaufen.<br />

Die Temperaturen liegen weit unter dem Durchschnitt<br />

und die Wettervorhersage für die nächsten<br />

Tage ist nicht sehr günstig. Den nächsten Tag<br />

können wir gemütlich angehen, unser Flug nach Isafjordur<br />

geht erst am späten Vormittag, der kleine<br />

„Solch eisige<br />

Temperaturen<br />

hatten wir nicht<br />

erwartet.“<br />

Innenflughafen ist gleich hinter unserem Hotel und die Taxis<br />

sind bereits vorgemerkt. Es schneit und ein kalter Nordwind<br />

bläst, am nächsten Tag soll er noch stärker werden. Von dem<br />

kleinen Flugzeug schauen wir auf die frisch verschneiten<br />

Gletscher hinab, die Fjorde verschwinden immer öfter in den<br />

Wolken, die Landebahn ist vereist. Der Landeanflug unseres<br />

Flugzeugs ist spektakulär: ganz tief in den Fjord hinein, eine<br />

Wendung direkt vor den steil aufragenden<br />

Wänden, um dann in perfekter<br />

Linie wieder den Fjord hinaus über die<br />

Landebahn zu rauschen.<br />

Runar, der Leiter der Reiseagentur<br />

Borea Adventures, die sich um die Organisation<br />

unserer Reise bis ins kleinste<br />

Detail kümmert, fährt uns zu sein<br />

Büro, das zugleich auch ein kleines<br />

Cafe und Restaurant ist. Das Wetter<br />

ist nicht gut und soll noch schlechter<br />

werden, Schnee und starker Wind sind angesagt. Also müssen<br />

wir unsere Pläne ändern und unsere Abfahrt nach Kviar<br />

verschieben. Ohne Aufpreis dürfen wir bis dahin in einer<br />

Wohnung in Isafjordur bleiben und werden von hier aus einige<br />

Skitouren machen.<br />

Nach einem schmackhaften Mittagessen wollen wir einen<br />

kleinen Aufstieg hier in der Gegend unternehmen. Man<br />

sieht überhaupt nichts, mit größter Vorsicht suchen wir die<br />

sicherste Linie, um auf dem Hang, den Runar für uns ausgesucht<br />

hat, voranzukommen. Es hat sich gelohnt: anstatt des<br />

versprochenen Firns haben wir dreißig Zentimeter leichten,<br />

12. REPORTAGE<br />

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