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TELLER<br />

STATT<br />

TONNE<br />

Verschwendung von<br />

Lebensmitteln stoppen!<br />

Rezepte<br />

Tipps<br />

Adressen


Essen gehört auf den Teller<br />

und nicht in die Tonne<br />

„Käs‘ und Brot macht Wangen rot“, heißt es in einem alten Sprichwort.<br />

Lebensmittel sind wertvoll. Das Wort drückt es passend aus: Sie sind Mittel<br />

zum Leben und können uns Gesundheit, Kraft und sogar Vergnügen schenken.<br />

Wo sie fehlen, herrscht Elend und Menschen leiden. Außerdem stecken<br />

Lebensmittel – nicht nur im übertragenen Sinne – voller Energie. Denn für ihre<br />

Herstellung und ihren Transport werden Rohstoffe verbraucht.<br />

Angesichts von Hunger in der Welt und angesichts der mit der Nahrungsproduktion<br />

verbundenen Folgen für Klima und Umwelt ist die grüne Devise klar:<br />

Die Verschwendung von Lebensmitteln muss gestoppt werden! Essen gehört<br />

auf den Teller und nicht in die Tonne!<br />

Mit diesem Büchlein möchte ich Ihnen gute grüne Ideen gegen Verschwendung<br />

vorstellen und einige Rezepte an die Hand geben, mit denen Sie „nicht<br />

(mehr) normgerechte“ Zutaten vor der Müll<strong>tonne</strong> bewahren und in leckere<br />

Gerichte verwandeln können.<br />

Außerdem soll es Sie dazu ermuntern, bei der Landtagswahl in<br />

Niedersachsen am 20. Januar 2013 die Grünen zu wählen.<br />

Ihre<br />

Brigitte Pothmer<br />

Bundestagsabgeordnete Bündnis 90/Die Grünen


Tag für Tag werden Unmengen<br />

von Lebensmitteln verschwendet<br />

Rund elf Millionen Tonnen im Jahr sind es laut einer von der Bundesregierung<br />

in Auftrag gegebenen Studie. Darin werden als „Verursacher“ genannt: Produzenten,<br />

Einzelhandel, Großverbraucher (Gaststätten, Kantinen, Schulen) und<br />

Privathaushalte.<br />

Die zuständige EU-Kommission hat ermittelt, dass 39 Prozent des Lebensmittelabfalls<br />

schon bei der Herstellung und Verarbeitung auch aufgrund der Normvorgaben<br />

des Handels anfallen – lange bevor die Lebensmittel die Verbraucher<br />

erreichen.<br />

Wir fordern einen Maßnahmenplan gegen die Lebensmittelverschwendung,<br />

in den alle Akteure – Verbraucher, Produzenten und der Handel – einbezogen<br />

werden.


Das wollen die Grünen:<br />

■ Abschaffung von Agrarsubventionen,<br />

die auf Masse <strong>statt</strong> Klasse<br />

setzen – vor allem tierquälerische und<br />

umweltschädliche Massentierhaltung<br />

darf nicht weiter unterstützt werden!<br />

■ Stattdessen sollen alternative und<br />

innovative Vermarktungswege<br />

gefördert werden!<br />

■ Unsinnige Handels- und Qualitätsnormen,<br />

die zum Beispiel kleine Äpfel<br />

erst gar nicht in den Handel gelangen<br />

lassen, müssen abgeschafft werden!<br />

■ Bedarfsgerechtes Einkaufen und<br />

Essen – <strong>statt</strong> XXL-Packungen und<br />

Schnäppchenschlacht brauchen wir<br />

portionierbare Packungen und den<br />

Verkauf von losem Obst und Gemüse!<br />

■ Menschen, die gutes Essen aus den<br />

Müll<strong>tonne</strong>n retten, sollten nicht<br />

bestraft werden!<br />

■ Ernährungsbildung an Schulen und<br />

Kitas stärken, um Wertschätzung für<br />

Lebensmittel und Wissen über<br />

gesundes Essen zu verbessern.


Rezeptideen<br />

<br />

Für alle Gemüsereste, die in der letzten Woche angefallen sind.<br />

Zutaten: Gemüse wie Zucchini, Möhren, Kartoffeln, Zwiebel,<br />

Paprikaschote, etwa 1 Liter Gemüsebrühe, Schmand, Salz, Pfeffer,<br />

Lorbeerblatt und Öl.<br />

Zubereitung: Zwiebeln, Möhren und Kartoffeln schälen, Zucchini<br />

und Paprika waschen und dann alles klein schnippeln. Öl im Topf<br />

erhitzen und nacheinander Zwiebeln, Möhren, Paprika und das<br />

andere Gemüse andünsten. Brühe hinzugeben, bis alles gut bedeckt<br />

ist. Mit Salz und Pfeffer würzen, ein Lorbeerblatt hinzufügen und<br />

aufkochen lassen. Dann solange simmern lassen, bis das Gemüse gar<br />

ist. Zum Schluss den Schmand unterrühren. Wer möchte, kann die<br />

Suppe pürieren (vorher das Lorbeerblatt entfernen).<br />

<br />

Zutaten: Altes Brot, Olivenöl, Knoblauchzehen.<br />

Zubereitung: Altes Brot in Scheiben schneiden, mit Öl<br />

beträufeln und dann die in Scheiben geschnittenen Knoblauchzehen<br />

auf das Brot legen. Kurz bei 150° C im Ofen rösten.


Rezeptideen<br />

<br />

(für 4 Personen)<br />

Zutaten: 1/2 Liter Milch, 1-2 Eier, 20 Gramm Zucker, ein Spritzer<br />

Zitronensaft, etwas Salz, 12 Scheiben altes Weißbrot, 60 Gramm<br />

Paniermehl (kann aus hartem Weißbrot gerieben werden!), Butter<br />

zum Backen, Zimt.<br />

Zubereitung: Milch, Eier, Zucker, Zitronensaft und Salz verquirlen.<br />

Weißbrotscheiben mit der Masse übergießen und einweichen lassen.<br />

Scheiben in Paniermehl wenden. In der Pfanne bei mittlerer Hitze<br />

in zerlassener Butter backen. Zum Schluss leicht mit Zimt überstreuen.<br />

<br />

Zutaten: 4 gekochte Kartoffeln und Fleisch vom Vortag,<br />

2 Tomaten, 1 Zwiebel, 2 Eier, Salz und Pfeffer.<br />

Zubereitung: Zwiebeln und Tomaten fein schneiden und in<br />

einer Pfanne mit Öl andünsten. Kartoffeln und Fleisch in<br />

Würfel schneiden, in die Pfanne geben und etwas anbraten.<br />

Die Eier in einer Schüssel gut verquirlen, mit Pfeffer und Salz<br />

würzen, dann in die Pfanne gießen und untermischen.


Rezeptideen<br />

<br />

Zutaten: 2 trockene, harte Brötchen oder Brot, 1-2 Knoblauchzehen,<br />

12 Esslöffel kräftiges Olivenöl, 300 Gramm Spaghetti oder<br />

Linguine, Salz und schwarzer Pfeffer.<br />

Zubereitung: Altes Brot oder Brötchen mit einer groben Reibe zu<br />

Krümeln verarbeiten, Knoblauch schneiden oder quetschen. Kräftiges<br />

Olivenöl (kann gerne auch vom Vortags-Braten übrig geblieben sein)<br />

in einer Pfanne erhitzen. Brot und Knoblauch anbraten, bis die<br />

Krümel knusprig und kräftig braun sind. Gekochte Nudeln in die<br />

Pfanne geben, mit Salz und frischem Pfeffer würzen und gut<br />

durchmischen. Wer mag, kann geriebenen Käse darüber streuen.<br />

<br />

Zutaten: je 500 g Apfelschalen und Apfelkerngehäuse von reifen<br />

Äpfeln, 2 Liter Wasser, nach Belieben Zucker, Honig, Zitronensaft oder<br />

Minz-Blätter<br />

Zubereitung: Apfelreste (Apfelschale und Kerngehäuse) mit<br />

kochendem Wasser übergießen und zehn Minuten ziehen lassen.<br />

Anschließend durch ein Sieb abseihen und nach Belieben mit Zucker<br />

oder Honig süßen und mit Zitronensaft oder Minze verfeinern. Der<br />

Apfeltee schmeckt auch kalt.


Küchentipps<br />

Was bedeuten „Mindestens haltbar“ und<br />

„Verbrauchen bis“?<br />

■ Die Angabe „Mindestens haltbar“ ist kein Wegwerfdatum,<br />

sondern eine Empfehlung des Hers<strong>teller</strong>s, bis wann man das<br />

Produkt verbrauchen soll.<br />

■ Die Eigenschaften des Produkts (Geschmack, Geruch, Farbe,<br />

Konsistenz und Nährwert) bleiben bis dahin gleich, wenn die<br />

Verpackung ungeöffnet bleibt.<br />

■ Bei geöffneter Packung oder nach Ablauf der Mindesthaltbarkeit<br />

sollte man mit allen Sinnen prüfen. Wenn keine<br />

Veränderungen auffallen, kann das Produkt in der Regel<br />

noch gegessen werden.<br />

■ Die Angabe „Verbrauchen bis“ zeigt bei<br />

Lebensmitteln tierischer Herkunft an, wann<br />

das Produkt nicht mehr verkauft und nicht<br />

mehr genutzt werden soll.<br />

■ Diese Produkte müssen meist kühl<br />

gelagert werden.


Wer hilft weiter?<br />

www.gruene.de<br />

Internetportal der Grünen und ihrer Bundestagsfraktion, u.a. mit<br />

Informationen und parlamentarischen Initiativen zu den Themen<br />

Landwirtschaft, Ernährung und Verbraucherschutz.<br />

www.verbraucherzentrale-niedersachsen.de<br />

Webseite der Verbraucherzentrale in Niedersachsen, u.a. mit<br />

Informationen zu Lebensmitteln und zum Mindesthaltbarkeitsdatum.<br />

www.tafeln.de<br />

Internetportal des Bundesverbandes der Tafeln in Deutschland. Die<br />

Tafeln sammeln „überschüssige“, aber qualitativ einwandfreie<br />

Lebensmittel und geben diese an Bedürftige weiter.<br />

www.slowfood.de<br />

Webseite der deutschen Organisation einer weltweiten Vereinigung<br />

für genussvolles, bewusstes und regionales Essen. Viele Informationen<br />

über Ernährung, regionale Wirtschaftskreisläufe und Aktionen gegen<br />

Lebensmittelverschwendung.<br />

www.reste-essen.de<br />

Webseite zusammengestellt von Hildesheimer und Braunschweiger<br />

Studenten mit Rezepten und Tipps gegen Verschwendung von<br />

Lebensmitteln.


Von den Mengen an Essen, die alleine in<br />

Europa und den USA weggeworfen werden,<br />

könnten alle Hungernden der Welt dreimal<br />

satt werden.<br />

Der Dokumentarfilmer Valentin Thurn hat in seinem Film „Taste The Waste“ den<br />

Wahnsinn der Verschwendung von Lebensmitteln angeprangert: Jeder zweite Kopfsalat,<br />

jede zweite Kartoffel und jedes fünfte Brot werden weggeworfen. Das gesamte Ausmaß<br />

der Vernichtung kann niemand erfassen. Aber es steht fest, dass es Supermärkte gibt, die<br />

ihre Waren vier Tage vor dem Mindesthaltbarkeitsdatum aus den Regalen nehmen. Egal ob<br />

Wurst, Obst, Joghurt oder Gemüse – alles landet im Abfall.<br />

■ Es gibt Bäckerei-Ketten, die ihren<br />

Filialen vorschreiben, dass sie bis 20 Uhr<br />

das volle Sortiment bereithalten müssen.<br />

■ Nicht wenige Landwirte ernten einen<br />

Teil (bis zu 40 Prozent)<br />

ihrer Kartoffeln nicht<br />

mehr, weil sie für<br />

„nicht so ansehnliche“<br />

Feldfrüchte<br />

keine Käufer<br />

finden.<br />

■ In den USA werden rund 10 Prozent<br />

der Tomaten wegen ihrer Farbe<br />

aussortiert. Scanner entscheiden über<br />

die „verkaufbare Tönung“.<br />

■ Das Ergebnis: Tonnenweise Lebensmittelmüll,<br />

Umweltverschmutzung<br />

und gleichzeitig Hungernde in der<br />

ganzen Welt.


Quiz<br />

Darf’s ein Viertel weniger sein?<br />

1. Wie müssen Tomaten gelagert werden?<br />

a) Im Kühlschrank<br />

b) In der Obst- und Gemüseschale im Kühlschrank<br />

c) In einer getrennten Schale außerhalb des Kühlschranks<br />

2. Was wird am häufigsten weggeworfen?<br />

a) Obst und Gemüse<br />

b) Milchprodukte<br />

c) Speisereste<br />

3. Welcher Geldwert wird in Form von Lebensmitteln<br />

pro Jahr und pro Person in die Tonne geworfen?<br />

a) 79,– Euro<br />

b) 180,– Euro<br />

c) 235,– Euro<br />

>> Auflösung<br />

1) C stimmt: Tomaten müssen getrennt von anderen Obst- und Gemüsesorten gelagert<br />

werden. Tomaten vertragen keine Kälte.<br />

2) A stimmt: 44 Prozent des Lebensmittelabfalls bestehen aus Obst und Gemüse;<br />

Speisereste machen 12 Prozent aus und Milchprodukte 8 Prozent.<br />

3) C stimmt: Jeder Deutsche wirft jedes Jahr Lebensmittel im Wert von rund 235 Euro<br />

in den Müll. Kluger Verbrauch könnte also auch den Geldbeutel schonen!


Brigitte Pothmer<br />

Arbeitsmarktpolitische Sprecherin<br />

Bundestagsfraktion<br />

Bündnis 90/Die Grünen<br />

Kontakt<br />

Deutscher Bundestag<br />

Fraktion Bündnis 90/Die Grünen<br />

Dorotheenstraße 101, 10117 Berlin<br />

Telefon 030/22774527<br />

Wahlkreis- und Regionalbüro<br />

Brigitte Pothmer, MdB<br />

Jakobistraße 15, 31134 Hildesheim<br />

Telefon 05121/999 02 03<br />

(Öffnungszeiten Mo, Mi, Do u. Fr<br />

9 bis 13 Uhr und Do 15 bis 18 Uhr)<br />

Übrigens:<br />

Nicht viele, sondern die<br />

falschen Köche verderben<br />

den Brei.<br />

Deshalb:<br />

Bei der Landtagswahl<br />

am 20. Januar 2013 keine<br />

Stimme für Schwarz-Gelb!<br />

Diesmal GRÜN WÄHLEN!<br />

mail@pothmer.de<br />

www.pothmer.de<br />

Idee, Konzept und Ausführung: Heidi Linder,<br />

Paul Maaß, Torsten Fiebig, Hans-Jürgen Müller-Alex<br />

und Rudi Zimmeck<br />

Mehr über die Landtagswahl 2013<br />

unter www.gruene-niedersachsen.de<br />

V.i.S.d.P.: Brigitte Pothmer

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