Der besondere Ort
Diplomarbeit Eva Hatzinger und Heike Schwarzfischer | FH Rosenheim, FB Innenarchitektur, WS 2003/ 2004 | Betreuung: Prof. Paul Thiersch und Prof. Jürgen Krug
Diplomarbeit Eva Hatzinger und Heike Schwarzfischer | FH Rosenheim, FB Innenarchitektur, WS 2003/ 2004 | Betreuung: Prof. Paul Thiersch und Prof. Jürgen Krug
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Ort</strong>e wandeln, Geschichte schaffen Kann Geschichte<br />
verwandeln? ...ein <strong>besondere</strong>r <strong>Ort</strong> wird<br />
geschaffen Geschichte ändert, Menschen verwandeln<br />
Kann Geschichte verändern? ...wo Menschenhand<br />
verwandelt Wohnen bedeutet Heimat<br />
Wo wohnen die Menschen? ...Wasser bedeutet Heimat<br />
Ruhe kommunizieren, Architektur leben<br />
Kann Architektur kommunizieren? ...der <strong>Ort</strong> der<br />
Ruhe lebt im Dialog mit der Geschichte Wasser<br />
sinnlich erleben Kann Wasser Wurzeln schlagen?<br />
...wo Sinnlichkeit mit nackten Füssen erlebt wird<br />
Steine sprechen, Menschen finden Können Steine<br />
sprechen? Ein <strong>besondere</strong>r <strong>Ort</strong>
Diplomarbeit<br />
Fachhochschule Rosenheim<br />
FB Innenarchitektur<br />
Wintersemester 2003/ 2004<br />
»<strong>Der</strong> <strong>besondere</strong> <strong>Ort</strong>«<br />
Eva Hatzinger<br />
Heike Schwarzfischer, geb. Kadach<br />
Betreuung:<br />
Prof. Paul Thiersch<br />
Prof. Jürgen Krug
Inhalt<br />
Ein <strong>besondere</strong>r <strong>Ort</strong><br />
Wo Geschichte verwandelt<br />
Wo Geschichte verändert<br />
Wo Lebensräume enstehen<br />
Ein <strong>Ort</strong> der Ruhe<br />
<strong>Der</strong> Standort<br />
Die Zielgruppe<br />
Die Reiseanalyse<br />
<strong>Der</strong> Raumbedarf<br />
Das Konzept<br />
Die Architektur<br />
Die Recherche<br />
Ein experimentieller Entwurf<br />
Die Kombination<br />
Die Grundrissform<br />
Die Ausarbeitung<br />
<strong>Der</strong> <strong>Ort</strong> der Ruhe<br />
Das Hotel<br />
Die Hotelzimmer<br />
Die Lounge<br />
Das Badehaus<br />
Die Themenbecken<br />
Impressum
Ein <strong>besondere</strong>r <strong>Ort</strong><br />
<strong>Der</strong> Steinberger See und das Oberpfälzer Seenland<br />
im Raum Wackersdorf und Schwandorf waren<br />
bis Ende der 70er Jahre durch den Abbau<br />
des dortigen Braunkohlevorkommens geprägt.<br />
Nach seiner Erschöpfung war die Flutung der<br />
Tagebaugruben notwendig, weil die Abbauflächen<br />
nur teilweise mit Abraummaterial gefüllt werden<br />
konnten. Es entstanden mehrere Seen, von denen<br />
der Steinberger See mit 184 ha Wasserfläche der<br />
größte Binnensee Nordbayerns ist. Die Geschichte<br />
des Braunkohleabbaus, dem damit verbundenen<br />
Verlust an Lebensraum und der Rekultivierung<br />
des Landes machen den Steinberger See und<br />
seine Umgebung zu einem <strong>besondere</strong>n <strong>Ort</strong>.
Deutschland
Kiel<br />
Schwerin<br />
Hamburg<br />
Bremen<br />
Berlin<br />
Hannover<br />
Potsdam<br />
Magdeburg<br />
Düsseldorf<br />
Erfurt<br />
Dresden<br />
Wiesbaden<br />
Mainz<br />
Saarbrücken<br />
Stuttgart<br />
München<br />
Bayern
Coburg<br />
Würzburg<br />
Bayreuth<br />
Nürnberg<br />
Schwandorf<br />
Regensburg<br />
Augsburg<br />
Landshut<br />
Passau<br />
München<br />
Kempten<br />
Garmisch-Partenkirchen<br />
Oberpfalz
Schwandorf<br />
B 15<br />
Wackersdorf<br />
A 93<br />
B 85<br />
Steinberg<br />
Klardorf<br />
Steinberger See
Wo Geschichte verwandelt<br />
Bis heute ist Deutschland das Land mit der<br />
höchsten Braunkohlefördermenge weltweit.<br />
Wenngleich der Braunkohleabbau um Wackersdorf<br />
bezogen auf Förderleistung und Ausdehnung nicht<br />
an das rheinische und ostdeutsche Vorkommen<br />
heranreicht, so war dieser doch für lange Zeit von<br />
erheblicher Bedeutung für die Wirtschaft und ins<strong>besondere</strong><br />
die Energieversorgung Bayerns.<br />
Bis zur Schwelle des 19. Jahrhunderts blieb der<br />
Braunkohlebergbau in der Oberpfalz trotz einzelner<br />
bekannter Vorkommen völlig bedeutungslos. Zu<br />
dieser Zeit, nämlich im Jahre 1800, beginnt auch<br />
die Geschichte der Wackersdorfer Braunkohle,<br />
als der Schneidermeister Andreas Schuster beim<br />
Graben eines Brunnens auf Braunkohle stieß.<br />
Nachdem bei weiteren Untersuchungen durch das<br />
Königliche Berg- und Hüttenamt in Bodenwöhr<br />
„herrliche Kohlen“ gefunden wurden, begann<br />
im Jahre 1807 der Braunkohlebergbau im Gebiet<br />
um Wackersdorf, als das „Königliche Oberste<br />
Bergamt“ beschloss, das Braunkohlelager in Wackersdorf<br />
„als einen für das Vaterland wichtigen<br />
Schatz durch Aufdeckarbeiten zu bebauen.“<br />
In dieser frühen Phase des Wackersdorfer Braunkohleabbaus<br />
wurde die Gewinnung sowohl<br />
im Tage- als auch im Untertagebau betrieben.<br />
Neben der Probleme der Wasserhaltung und<br />
beim Transport der Kohle zu den Abnehmern<br />
wurde eine raschere wirtschaftliche Entwicklung<br />
des Bergbaus auch durch die relativ schlechte<br />
Qualität der Kohle verhindert. Trotz einer<br />
Produktionssteigerung im Jahre 1832 wurde der<br />
Braunkohlebau um Wackersdorf im Jahre 1845<br />
aufgrund der weiterhin ungelösten Probleme<br />
und eines wachsenden Konkurrenzdrucks durch<br />
andere Bergbaubetriebe wegen „mangelnder<br />
Rentierlichkeit“ wieder eingestellt. Die Schächte<br />
wurden verfüllt und die Gebäude abgebrochen.<br />
Mehr als 50 Jahre vergingen, bevor die Braunkohlegewinnung<br />
im Bereich von Wackersdorf<br />
wieder belebt werden konnte. Zwischenzeitlich<br />
entwickelte sich der Kohleabbau in anderen<br />
Bereichen der Oberpfalz zu gewisser Blüte.
Als jedoch um 1860 die Eisenbahnlinie Regensburg-Weiden<br />
gebaut wurde, kam die<br />
Kohlegewinnung auch im Sauforst und um Regensburg<br />
nahezu zum Erliegen, da der Energierohstoff<br />
nunmehr vor allem aus Böhmen günstig<br />
eingeführt werden konnte. Um der Entwicklung<br />
des Braunkohlebergbaus in der Oberpfalz aber<br />
endgültig zum Erfolg zu verhelfen, musste am<br />
Ende des 19. Jahrhunderts „ein neuer Pionier<br />
erscheinen.“<br />
Es war der Bergwerksdirektor J. Geller von Kühlwetter,<br />
der ab 1899 in jahrelanger energischer<br />
Arbeit das Kohlevorkommen der Oberpfalz durch<br />
Bohrungen erkundete. Zwischenzeitlich erwarb<br />
die Maxhütte das über 73 ha große Braunkohlefeld<br />
Marienzeche bei Wackerdorf, und im Jahr 1895<br />
wurde im Schwandorfer <strong>Ort</strong>steil Ettmanndorf<br />
das erste Braunkohle-Kraftwerk auf der Basis<br />
der Kohle aus der Matthiaszeche westlich von<br />
Schwandorf in Betrieb genommen.<br />
1905 waren in Bayern bereits 14 Steinkohle- und 7<br />
Braunkohlegruben in Betrieb, als die „Bayerische<br />
Braunkohlen- und Brikettindustrie-Gewerkschaft<br />
Klardorf“ gegründet wurde, welche zunächst vier,<br />
später sieben zusammenhängende Grubenfelder<br />
auf einer Fläche von 3.535 ha erworben hatte. Die<br />
Belegschaft umfasste damals bereits 30 Mann.<br />
Somit war die Vorgängerin der Bayerischen<br />
Braunkohlen-Industrie AG (BBI) gegründet.<br />
Durch die Errichtung einer Bahnstrecke nach<br />
Schwandorf, den Bau der Brikettfabrik und einer<br />
Seperationsanlage zur Siebung der Kohle sowie<br />
einer Wasserleitung von den Glockenbrunnen<br />
wurde innerhalb weniger Jahre enorm in Infrastruktur<br />
und Produktion investiert. Fachleute aus<br />
aller Welt kamen nach Wackersdorf, um neue<br />
Maschinen und Verfahren kennen zulernen. Ein<br />
niedriger Preis und die geringen Frachtkosten<br />
trugen zum Aufschwung des Kohlebergbaus<br />
um Wackersdorf bei. Bereits zwischen 1907 und<br />
1914 nahm die Bevölkerung von 300 auf 1000<br />
Einwohner zu.<br />
Durch den Wegfall bedeutender Kohlefelder,<br />
bedingt durch die Teilung Deutschlands nach<br />
dem 2. Weltkrieg, stieg die Nachfrage nach der<br />
Wackersdorfer Kohle erneut. Neue Kohlefelder<br />
mussten erschlossen und neue Siedlungen geschaffen<br />
werden. So entschloss man sich 1948<br />
Wackersdorf mit seinen 1200 Einwohnern umzusiedeln.<br />
Ein beträchtliches Unterfangen, das im<br />
Jahre 1953 abgeschlossen war.<br />
Die weitere Entwicklung des Braunkohlebergbaus<br />
entsprach dem rasanten wirtschaftlichen Wiederaufbau<br />
Westdeutschlands. Technische Erneuerungen,<br />
wie der Schaufelradbagger und vor<br />
allem die Bandstraße fanden unter Bergleuten<br />
weltweit große Beachtung. In Spitzenzeiten beschäftigte<br />
die BBI 1500 Arbeiter.<br />
Nach der Schließung der Brikettfabrik 1964<br />
zeichnete sich in den 70er Jahren aufgrund<br />
der Erschöpfung rentabel zu gewinnender Lagerstätten<br />
das Ende der Braunkohlegewinnung<br />
ab. Ein im benachbarten Bereich Schwarzenfeld-<br />
Kögl diskutierter und geplanter Kohlebergbau<br />
wurde wegen der Einsprüche der keramischen<br />
Industrie – die darüber lagernden Tone wären<br />
verloren gegangen- wieder fallengelassen. Dieser<br />
hätte das Ende der Gewinnung im Oberpfälzer<br />
Revier aber auch nur um zwei Jahre verschoben.<br />
Mit der Auflösung der BBI im Jahre 1982 gingen<br />
viele Jahrzehnte Bergbaugeschichte zu Ende,<br />
deren Tradition sich heute noch viele Bewohner<br />
von Wackersdorf, Steinberg und den weiteren<br />
umliegenden <strong>Ort</strong>en verbunden fühlen.
Wo Landschaft verändert<br />
Die Gewinnung von Braunkohle im Tagebau führt<br />
zum Verlust einer in Jahrhunderten gewachsenen<br />
Kulturlandschaft. Die Oberflächengestalt wird vollständig<br />
verändert, Böden und darunter liegendes<br />
Gestein abgegraben. Die Grundwasserverhältnisse<br />
verändern sich völlig, Pflanzen und Tiere<br />
verlieren ihren Lebensraum. Für die Menschen<br />
bedeutet der Braunkohleabbau den Verlust der<br />
gewohnten Lebensumgebung als Teil von dem,<br />
was Heimat ausmacht. Setzen die Bagger ein,<br />
vergeht die alte Landschaft. Doch ist der Bergbau<br />
zu Ende, entstehen neue Chancen zur Entwicklung<br />
einer neuen Landschaft, mit der sich Menschen im<br />
Laufe der Zeit identifizieren, und die Bestandteil<br />
der Heimat wird. Wunden in der Landschaft<br />
werden neuer Lebensraum.<br />
der Seen. Es wurden Gräben errichtet, die<br />
aus bestehenden Fließgewässern festgelegte<br />
Wassermengen in die ausgekohlten und rekultivierten<br />
Hohlräume führten. Die Flutung des<br />
Steinberger Sees war dabei aufgrund niederschlagsreicher<br />
Jahre bereits wesentlich früher<br />
abgeschlossen als ursprünglich geplant.<br />
Auf Dauer gesehen, muss den Seen aber mehr<br />
Wasser zugeführt werden als ausgeleitet wird, da<br />
die Verdunstung der Seen wesentlich höher ist als<br />
die Niederschläge.<br />
Sehr frühzeitig stand fest, dass aufgrund des<br />
entstehenden Massendefizits durch die Auskohlung,<br />
Hohlräume zurückbleiben werden,<br />
die letztlich nur als Wasserflächen sinnvoll rekultiviert<br />
werden können. Wo diese Seen allerdings<br />
liegen und wo wieder „Landflächen“ mit<br />
forstwirtschaftlicher, landwirtschaftlicher oder<br />
teichwirtschaftlicher Rekultivierung entstehen,<br />
ist das Ergebnis einer langfristig und weitsichtig<br />
angelegten Planung.<br />
Insgesamt hat der Mensch relativ wenig Einfluss<br />
auf die Struktur der neuen Landschaft gehabt. Die<br />
Lage, Größe und Ausformung der Seen ergab sich<br />
bereits beim Abbau durch die zeitliche Abfolge<br />
der einzelnen Grubenfelder und das entstandene<br />
Defizit an Material zur Wiederverfüllung. Es ergaben<br />
sich Hohlräume, bei denen im Rahmen der<br />
Rekultivierung die Böschungen zuerst gestaltet<br />
werden mussten, um der späteren Füllung mit<br />
Wasser (Flutung) standzuhalten.<br />
Aber woher kamen diese gewaltigen Wassermengen?<br />
Da der Untergrund vor allem in den<br />
südlichen Tagebauseen sehr dicht ist, konnte mit<br />
einem natürlichen Anstieg des Grundwassers in<br />
nennenswertem Maße nicht gerechnet werden.<br />
Auch von außerhalb zufließendes Oberflächenwasser<br />
brachte nur geringe Mengen zur Füllung
„Selbst der schönste Platz in der Natur ist noch kein Garten, wie<br />
bezaubernd wir ihn auch finden. Zum Garten wird er erst, wenn wir ihn mit eigenen Händen forme
formen und mit unseren Träumen erfüllen.“
Wo Lebensräume enstehen<br />
Als im Jahre 1982 der Oberpfälzer Braunkohletagebau<br />
südlich und nordöstlich Wackersdorf zu<br />
Ende ging, konnte wohl niemand ahnen, dass sich<br />
nicht einmal zwei Jahrzehnte später aus einer<br />
unansehnlichen Mondlandschaft eine attraktive<br />
Erholungslandschaft entwickeln wird. Kaum<br />
waren die größten Gewässer – der Steinberger<br />
See und der Murner See – geflutet, setzte von<br />
selbst ein Ansturm von Urlaubern und Naherholungssuchenden<br />
ein, wie ihn niemand erwartet<br />
hatte.<br />
Kur- und Seminaraufenthalte fehlen weit gehend<br />
und werden von den Gemeinden und zukünftigen<br />
Investoren gewünscht.<br />
Ein <strong>besondere</strong>r <strong>Ort</strong> des Verweilens, der Erholung<br />
und der Ruhe wäre eventuell eine Möglichkeit,<br />
Gäste aus nah und fern, Sommer wie Winter an<br />
diesen historisch <strong>besondere</strong>n <strong>Ort</strong> zu locken.<br />
Wegen fehlender Infrastruktureinrichtungen wie<br />
Parkplätze, Toiletten usw. handelte es sich aber<br />
anfangs eher um einen ungeordneten Freizeitbetrieb,<br />
der eine massive Belastung beispielsweise<br />
der Anwohner mit sich brachte. Seit geraumer<br />
Zeit unternehmen die Gemeinden Wackersdorf<br />
und Steinberg alle Anstrengungen, den Ausbau<br />
der touristischen Infrastruktur voranzubringen.<br />
Mit Aufstellung von Bebauungsplänen wurden<br />
die Vorraussetzungen für die Erschließung der<br />
Seen und die Errichtung von Freizeitanlagen am<br />
Steinberger See sowie am Murner und Brückelsee<br />
geschaffen. Es hat sich bereits einiges getan,<br />
und viele geplante Angebote werden in nächster<br />
Zukunft noch geschaffen werden.<br />
Am Steinberger See haben sich schon ein<br />
Jachtclub, ein Wassersport- und Surfclub, eine<br />
Wasserrutschanlage sowie eine Segelschule<br />
angesiedelt. Neben Wasserwacht, einer Wasserskianlage<br />
und einem Tauchplatz ziehen auch<br />
die nahen Wander- , Fahrrad- und Reitwege die<br />
Besucher aus der Region und dem Großraum<br />
Regensburg sowie Nürnberg an.<br />
Da sich die touristische Saison vorwiegend auf die<br />
Sommermonate konzentriert und eine Nutzung der<br />
Wintermonate, z.B. durch Wintersportangebote,<br />
wegen der geringen Schneefälle und Höhenunterschiede<br />
nur schwer möglich ist, wird das<br />
Seengebiet hauptsächlich von Tagesgästen besucht.<br />
Touristisch attraktive und anziehende Übernachtungsmöglichkeiten<br />
für weit Gereiste bzw.
„Natur magst Du austreiben mit der Heugabel, Natur kehrt dennoch behaarlich zurück.“
Ein <strong>Ort</strong> der Ruhe<br />
Es wird ein <strong>Ort</strong> der Ruhe geschaffen werden. Ein<br />
<strong>Ort</strong> des Verweilens. Ein <strong>Ort</strong>, der Geschichte und<br />
Gegenwart in Einklang bringt.
<strong>Der</strong> Standort<br />
Besonders die Ostseite des Steinberger Sees bietet<br />
dem Besucher Ruhe und Erholung. Im Zuge der<br />
touristischen Erschließung wurde dort ein neues<br />
Wohngebiet ausgewiesen. Eine Hotelanlage mit<br />
ca. 200 Betten ist in Planung.<br />
Ungefähr 100 m vom Seeufer entfernt liegt der<br />
„Feldherrnhügel“. Die größte Insel des Sees ist<br />
ein beim Braunkohleabbau ausgesparter Rücken<br />
der geologischen Einheit Keupen. Ein dichter<br />
Waldraum ziert die derzeit noch unbebaute<br />
Landfläche, sowie das angrenzende etwas erhöhte<br />
Seeufer.<br />
Die unberührte Landschaft des Seeufers bietet<br />
Raum für Erholung und Ruhe. Sie lässt den<br />
Menschen wieder zu sich selbst finden.<br />
Die zukünftige Architektur soll den Charakter des<br />
<strong>Ort</strong>es wahren und mit Respekt auf die Umgebung<br />
reagieren. Sie soll im Einklang mit der Natur stehen<br />
und in poetischer Sprache mit dem Landschaftraum<br />
kommunizieren.
Die Zielgruppe<br />
Ein wichtiger Teil der Planung ist es, geeignete<br />
Zielgruppen zu finden. Die Einschätzung des zukünftigen<br />
Konsumenten ist besonders wichtig, da<br />
er über die Zukunft des Oberpfälzer Seenlandes<br />
und dessen Umgebung entscheidet. Denn das<br />
Angebot bestimmt die Nachfrage.<br />
Durch die Ballung von Angeboten wird ein Destinationscharakter<br />
erreicht, der eine räumlich stärkere<br />
Ausstrahlung bewirken kann. Das bedeutet<br />
Übernachtungs und Freizeitangebote sind Ankerund<br />
Schlüsselpunkte, welche die Rahmenbedingungen<br />
bilden. Diese sollten daher besonders gestaltet<br />
werden, um einen hohen Anreiz zu bieten.<br />
Die Zielgruppe muß im Hinblick auf den gesamten<br />
Einzugsbereich getroffen werden. Je länger ein<br />
Gast sich in einer Freizeitanlage aufhalten kann,<br />
desto höher ist die Bereitschaft, längere Anreisezeiten<br />
in Kauf zu nehmen. Neben der Verweildauer<br />
stellt auch die Attraktivität der Anlage einen<br />
wichtigen Einflußfaktor dar. So kann statistisch<br />
von einem durchschnittlichen Anfahrtsweg von<br />
30-180 Minuten ausgegangen werden. Das Einzugsgebiet<br />
des Steinberger Sees erstreckt sich<br />
zwar über das ganze Bundesgebiet, aber vorzugsweise<br />
über die Bundesländer Bayern, Thüringen,<br />
Sachsen, Hessen und Baden-Württemberg. Durch<br />
die gute überregionale Verkehrsanbindung wird<br />
ein räumlich großes Einzugsgebiet erschlossen.<br />
Ein Altersdurchschnitt einer jüngeren Zielgruppe<br />
wäre laut Gutachten positiv zu bewerten. Jedoch<br />
sollte auch auf die ältere Generation eingegangen<br />
werden, da diese eine höhere Kaufkraft besitzt.<br />
Wünschenswert wären neben Tagesgäste Urlauber,<br />
die naturgebundene Erholung und Ruhe<br />
suchen, sowie Kur- und Tagungsgäste.
10<br />
Wachstumspotenzial in Mio.<br />
9<br />
Gesundheitsurlaub<br />
Winterurlaub Sonne<br />
8<br />
7<br />
Städtereise<br />
Winterurlaub Schnee<br />
6<br />
Bauernhofurlaub<br />
5<br />
Ferienzentrum<br />
Busreise<br />
4<br />
Kreuzfahrten<br />
Cluburlaub<br />
3<br />
2<br />
1<br />
Zelturlaub<br />
Aktueller Marktanteil<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13
Die Reiseanalyse<br />
Die Untersuchung des Wachstumspotentials verschiedener<br />
Urlaubsformen im Jahre 2000 macht<br />
den Trend zu Gesundheits- und Wellnessurlauben<br />
deutlich. Neben Auslandsreisen sind Kurzreisen<br />
bei den Deutschen immer beliebter.
<strong>Der</strong> Raumbedarf<br />
Die Hotelhalle mit 100 qm besteht aus Empfangsbereich,<br />
Lounge und Gepäckraum. Hinzu kommen<br />
die Rezeption mit 6 qm und Verwaltung mit 15<br />
qm.<br />
Personalräume wie Umkleide, Dusche, WC und<br />
Aufenthaltsraum beinhalten die vorgeschriebene<br />
Quadratmeterzahl von 30 qm. Desweiteren gibt es<br />
einen Technik- und Lagerraum mit 90 qm.<br />
<strong>Der</strong> Gastronomiebereich gliedert sich in ein Restaurant<br />
mit 100 Plätzen mit einem Raumbedarf<br />
von etwa 200 qm. Zusätzlich noch einen Konferenzbereich<br />
mit 55 qm für ca. 35 Personen.<br />
<strong>Der</strong> Bettentrakt mit 100 Betten gliedert sich in 40<br />
Doppelzimmer mit jeweils 20 qm bzw. 20 Einzelzimmer<br />
mit jeweils 18 qm. Zählt man die Quadaratmeterzahl<br />
von Etagendienst mit 15 qm., Wäschelager<br />
mit 20 qm, sowie Putzmittel- , Geräte-,<br />
Lager - und Technikraum mit 3 qm hinzu, erhält<br />
man eine Gesamtfläche von 1160qm.<br />
<strong>Der</strong> Wellness und Badebereich umfasst ca. 600<br />
qm und spiegelt das Konzept Geschichte = Veränderung<br />
+ Wandel wieder.<br />
Insgesamt ergibt sich somit ein Raumbedarf von<br />
ungefähr 2500 qm.
ingesamt ca. 2500qm<br />
Parken<br />
90qm<br />
Technik<br />
Eingang<br />
30qm<br />
Personal<br />
Hotelhalle<br />
100qm<br />
100qm<br />
Küche<br />
15qm<br />
Verwaltung<br />
6qm<br />
Rezeption<br />
16qm<br />
Sanitär<br />
1160qm<br />
Gastronomie<br />
200qm<br />
55qm<br />
Tagungsbereich<br />
öffentlicher Bereich<br />
halböffentlicher Bereich<br />
Hotelzimmer<br />
Wellness - Bad<br />
600qm<br />
privater Bereich
16qm<br />
Ein-/Ausgang Drehkreuze<br />
7qm<br />
Putzraum<br />
50qm<br />
20qm<br />
30qm<br />
30qm<br />
Umkleide Damen<br />
30qm<br />
Umkleide Männer<br />
10qm<br />
Fönfeld<br />
5qm<br />
Zugang Behinderte<br />
8qm<br />
Umkleide<br />
4qm<br />
WC/DU<br />
Kohle-/ Dampffeld<br />
Massagefeld<br />
Liegewiese<br />
20qm<br />
Dusche/WC<br />
20qm<br />
Dusche/WC<br />
30qm<br />
6qm<br />
60qm<br />
10qm<br />
Bademeister<br />
Liegewiese<br />
Duschfeld<br />
10qm<br />
Trinkfeld<br />
Innenbecken<br />
100qm<br />
10qm<br />
Eiswasser<br />
15qm<br />
12qm<br />
Duschfeld<br />
15qm<br />
Heißwasser<br />
Blumenfeld<br />
15qm<br />
15qm<br />
insgesamt ca. 600 qm<br />
Aussenbecken<br />
Klangfeld<br />
Ruhewiese<br />
Raumbedarf Badehaus
Das Konzept<br />
Immer noch fühlen sich viele Bewohner der<br />
Region um den Steinberger See mit der Bergbaugeschichte<br />
und deren Tradition verbunden. Die<br />
Geschichte prägt das Land bis heute. Wo einst<br />
der Mensch Natur zerstörte, schafft er heute neue<br />
Lebensräume.<br />
Es soll ein <strong>Ort</strong> der Ruhe geschaffen werden, der<br />
die Geschichte mit Respekt behandelt. Das Erlebte<br />
fließt in die Architektur mit ein. <strong>Der</strong> Wandel von<br />
einem <strong>Ort</strong> der Industrie zu einem <strong>Ort</strong> der Erholung<br />
wird zum Ausdruck gebracht. Gefühle von damals<br />
und Gefühle von heute stehen sich gegenüber,<br />
bilden einen Kontrast. <strong>Der</strong> Wandel der Zeit soll in<br />
der Architektur nicht außer Acht gelassen werden.<br />
Er soll für den Menschen fühlbar werden.<br />
Das Gebäude steht im Dialog mit der weit gehend<br />
unberührten Landschaft. Es fügt sich in die Natur<br />
ein, harmoniert mit der Umgebung, kommuniziert<br />
mit dem Landschaftsbild. Architektur-Landschaft<br />
und Natur-Landschaft gehen ineinander über,<br />
bilden eine neue Gestalt.<br />
<strong>Der</strong> <strong>Ort</strong> der Ruhe lebt im Dialog mit dem <strong>Ort</strong>,<br />
seiner Geschichte und deren veränderten Lebensräumen.<br />
Er erzählt eine Geschichte der Veränderung<br />
und des Wandels.
ue cs ht re ie VLe er be w an sdlu r a nm g Ta Z egr se tba ö r u nM g eEn rs hc oh luIn n-<br />
e n s c h N a t u r A u s be u t u n g G e s c h ic h t e g<br />
au sbba s e u L äG r m e f üN ha lr r be H en imB ea rt<br />
g baL u a nU ds n tc eh rat fa t<br />
a u G r a u L ä r m R u h e K o n t r a s t<br />
g e<br />
e r aZ dit e r so tn ö rF ulu ntg uVn ge rTa lug set ba F luu tUu n g t e r te a gn ela ba nu dsGc eh f üf ht -<br />
o lu s g e bie t R e s pe k t H e im t S t e in E de W a s s Ee r-<br />
ae nr ud nEg r hM oo lun ndla g nTo ds ucr is h am f t u s N aH h eim r h oa t luN nag r be G e gV e nr äw na -r t<br />
eer gn as nc gh e nIn h edu itZs et cr ie h e LVe ebe r wn as nr adlu u m n g Z eTa r g e ba u<br />
s t ö r u n g<br />
r h o lu n g M e n s c h N a t u r A u s be u t u n g G e s c h ic h -<br />
e R a u bba u G e f ü h lr H e im a t L a n ds c h a f t W a s s e r<br />
ä r m N a r be n B e r g ba u U n t e r t a g e ba u G r a u L ä r m<br />
u h e K o n t r a s t<br />
ec shc nh ik ic hZ t e r sW öar u ndel g RTo a uubba r is mu uL ß a nTa dsgc eh ba a f u t LU enbe t en rst ar ag ue m baWu aG srs ae u r<br />
o<br />
eschichte<br />
n t r a s t Te c h n ik<br />
Veränderung Wandel<br />
ea rns del ö r u nTo g Ru ar is u bba m u ß u Ta L agn eds bac u h aU f t n tL e rbe t a gn es rba a u m GWr aau s Ks eo r nGt rea sct hV ice hr-<br />
u s t L a n ds c h a f t E r h o lu n g To u r is m u ß<br />
d N e g a t iv P o s it iv S e e n la n ds c h a f t In du s t r ie In -<br />
r s t r u k t u r E n r g ie g e w in n u n g W u n denZec h e V e r<br />
a n dlu n g Ta g e ba u M e n s c h In du s t r ie L e be n s r a u m<br />
r s t ö r u n g E r h o lu n g M n s c h N a t u r A u s be u t u n g<br />
e c h ic h t e R a u bba u G f ü h lr H e im a t W a s s e r<br />
a s s e r L ä r m N a r be n B r gba u c h a f t N a h e r h o lu n g G e g e n w a rderung t V e r g a nM go e ndla h e it n -d-<br />
eu cs ht re ie VLe er be w an sdlu r a un m g ZTa egr e ba u M e n s c h In -<br />
s t ö r u n g E r h o lu n g<br />
e n s c h N a t u r A u s be u t u n g G e s c h ic h Z e r s ö r u n g R a u b<br />
is a u m Lu aß nTa dsgc eh ba a f t u LU enbe t en rst ra ag ue m baWu aG srs ae u r KG oe ns ct rh aic s t h tV e rW lua sn t del L a nTo d- u -<br />
c h a f t E r h o lu n g To u r is m u ß
Geschichte<br />
Zerstörung<br />
Untertagebau_Tagebau<br />
Kohle<br />
Industrie<br />
Ausbeutung_Raubbau<br />
Zeche<br />
Verlust<br />
= Veränderung +<br />
Rekultivierung<br />
Lebensraum_Umgebung<br />
Stein<br />
Lärm_Geräusche<br />
Umsiedlung<br />
Natur<br />
Wunden<br />
Wandel<br />
Erholung<br />
Tourismus<br />
Wasser<br />
Ruhe<br />
Heimat<br />
Lebensraum<br />
Narben
Die Architektur<br />
Es soll ein <strong>besondere</strong>r <strong>Ort</strong> des Verweilens, der<br />
Erholung und der Ruhe entstehen. Ein <strong>Ort</strong> an<br />
dem der Mensch wieder zu sich selbst findet. Ein<br />
Zufluchtsort, an dem er sich stärken und wieder<br />
Energien auftanken kann.<br />
Das Gebäude mit Hotel- und Badebereich wird<br />
die Geschichte des Bergbaus, der Rekultivierung<br />
und der heutigen Seenlandschaft erzählen. Es<br />
soll kein Jahrmarkt der neuesten, technischen<br />
Wasserspiele, der Düsen, der Brausen und der<br />
Rutschen werden, sondern ein <strong>Ort</strong> der Stille,<br />
der primären Erfahrung des Badens, des sich<br />
Reinigens, des sich Entspannens im Wasser.<br />
Reduzierte einfache Formen strahlen die gewünschte<br />
Ruhe aus. Offenheit und Weite werden<br />
spürbar. Freiräume werden geschaffen. Die Landschaft<br />
soll in das Gebäude herein fließen.<br />
Landschaft und Architektur ineinander übergehen.<br />
Die Architektur sich in die Landschaft einfügen.<br />
Die Geschichte des <strong>Ort</strong>es wird in die Architektur<br />
mit einfließen. Form und Material spiegeln das<br />
Erlebte wieder. Unterschiedliche Raumsituationen<br />
und Materialien lösen Gefühle aus; machen die<br />
Geschichte des <strong>Ort</strong>es spürbar. Die Architektur<br />
soll mit dem Menschen kommunizieren. Und<br />
der Mensch mit der Architektur. Er soll in Kontakt<br />
mit dem Gebäude treten. In Kontakt mit der<br />
Geschichte des <strong>Ort</strong>es. In Kontakt mit Stein. In<br />
Kontakt mit Wasser.
„Architektur entwickelt sich aus der Dialektik des Vorgefundenen, der Funktion und der neu zu
zu findendenen Form.“ (Peter Zumthor)
Stein
G e s c h ic h t e >V e r ä n derung<br />
V e r g a n g e n h e it Ta g e ba u U n t e r t a g e ba u B e r g ba u In du s t r ie<br />
R e k u lt iv ie r u n g der N a t u r F lu t u n g m it W a s s e r<br />
G e s c h ic h t e n ic h t a u ß e r a c h t la s s e n<br />
D<br />
R e<br />
ie<br />
s pe<br />
A r<br />
k<br />
c<br />
t<br />
h<br />
a<br />
it<br />
u<br />
e<br />
f<br />
k<br />
die<br />
t u r s<br />
U<br />
o<br />
m<br />
ll<br />
g<br />
m<br />
e -<br />
it<br />
bu n g r e a g ie r e n<br />
H a r m o n ie m it der N a t u r >D ia lo g m it<br />
der U m g e bu n g .<br />
In po e t is c h e S pr a c h e it dem<br />
L a n ds c h a f t s r a u m k o m m u n i z ie r e n .<br />
M a t e r ia lie n >B e r g >S t e in >W a s s e r.
DO rat s<br />
des<br />
G<br />
Ve ebä r wue ile<br />
de<br />
n s<br />
s, oder ll eE rin h o lu<br />
be<br />
n g<br />
s ou n d<br />
derer<br />
s e in .<br />
der R u h e<br />
O f f e n h e it >W e it e >E in f a c h h e it >L ic h t<br />
u n d S c h a t t e n .<br />
U n t e r s c h ie dlic h e G e f ü h le du r c h v e r s c h ie dene<br />
M a t e r ia lie , R a u m s it u a t io n e n u n d G e r ä u s c h e .<br />
P r im ä r e E f a h r u n g des B a dens , des s ic h R e in igens , des E n t s pa n n e n s .<br />
.M a t e r ia lie n der R e g io n .
Die Recherche<br />
Zu Beginn recherchierten wir bei bekannten Größen<br />
- Peter Zumthor und Zaha Hadid.
Peter Tumthor
Medialles Gestalten<br />
Auf spielerische Art und Weise erlangte jeder für<br />
sich verschiedene Grundrissformen. Als Vorlage<br />
für die Skizzen diente das Foto eines Schaufelradbaggers.<br />
Die stimmigsten Entwürfe kombinierten wir miteinander<br />
und abstrahierten sie soweit, dass eine für<br />
uns stimmige Form mit geeigneten Proportionen<br />
entstand.
Die Grundrissform<br />
Ein erstes Arbeitsmodell im Maßstab M 1:500 mit<br />
den dazugehörigen Größen- und Höhenverhältnissen<br />
verhalf uns die Form dreidimensional zu<br />
verinnerlichen.
Grundriss
Grundriss
„<strong>Der</strong> Mensch ist ein Teil der Natur und nicht etwas, das zu ihr im Widerspruch steht.“
(Bertrand Russel)
Die Ausarbeitung<br />
Für die Zwischenpräsentation setzten wir uns<br />
intensiv mit dem Gebäude, den passenden Raumbedarf<br />
und verschiedenen Materialien auseinander.<br />
<strong>Der</strong> Entwurf ist ein Hotel mit drei Gebäuden an<br />
Land, sowie einem Gebäude im Wasser. Die Gebäude<br />
an Land symbolisieren die Geschichte, das<br />
Gebäude im Wasser die Gegenwart. Ein Tunnel<br />
bildet den Übergang zwischen Land- und Wasserbauten;<br />
den Übergang von Damals und Heute.<br />
Mit seiner industriellen Bauart erinnert er an die<br />
Vergangenheit des <strong>Ort</strong>es.<br />
Eingesetzte Materialien wie Naturstein aus dem<br />
bayerischen Raum, Stahl, Kohle und Moos verdeutlichen<br />
unser Konzept Geschichte = Veränderung<br />
+ Wandel.
Hotel / Kubus
Hotel / Süd
Hotel / Rezeption
Hotel / Lounge
Hotelzimmer
Hotelzimmer
Badehaus / Süd
Badehaus / Nord
Badehaus / Ost
Badehaus / West
„Die Natur braucht sich nicht anstrengen bedeutend zu sein. Sie ist es.“
<strong>Der</strong> <strong>Ort</strong> der Ruhe<br />
<strong>Der</strong> <strong>Ort</strong> der Ruhe spiegelt das Erlebte wieder. Die<br />
Architektur lebt im Dialog mit der Geschichte des<br />
<strong>Ort</strong>e. Sie erzählt den Weg von der Vergangenheit<br />
in die Gegenwart.<br />
Das entworfene Hotel besteht aus drei Baukörpern<br />
an Land, sowie einem Gebäude im Wasser. Das<br />
unterschiedliche Höhenniveau der verschiedenen<br />
Gebäude wird über einen Tunnel überwunden.<br />
Zur Formfindung für den Grundriss diente die Abbildung<br />
eines Schaufelradbaggers.<br />
Die Bauten an Land, bestehend aus Hauptgebäude,<br />
Kubus und Restaurant symbolisieren die<br />
Vergangenheit des <strong>Ort</strong>es. Dunkler Schieferbelag<br />
und Kohlefelder erinnern an den Kohleabbau<br />
vergangener Tage. Das im Wasser stehende Badehaus<br />
steht für die Gegenwart der heutigen<br />
Seenlandschaft. Dessen leichte, aufgelockerte Glasfassade<br />
bildet den idealen Kontrast zu den monolithisch<br />
wirkenden Landbauten. <strong>Der</strong> Tunnel bildet<br />
den Übergang zwischen Land- und Wasserbauten;<br />
den Übergang von damals zu heute. Die technische<br />
Bauart erinnert an die industrielle Zeit des<br />
<strong>Ort</strong>es.<br />
Standort für diesen <strong>Ort</strong> der Ruhe ist das Ostufer<br />
des Steinberger Sees, nahe dem sogenannten<br />
„Feldherrnhügel“, der grössten Insel des Sees.<br />
Verschiedene Wälder zieren die Umgebung des<br />
Hotels. Skulptural steht das Gebäude in der Landschaft.<br />
Die unberührte Natur bietet idealen Raum<br />
für Erholung und Ruhe. <strong>Der</strong> <strong>Ort</strong> der Ruhe fügt sich<br />
in die Natur ein, er harmoniert mit seiner Umgebung<br />
und kommuniziert mit dem Landschaftsbild.<br />
Er lebt im Dialog mit dem <strong>Ort</strong> und seiner Geschichte.<br />
<strong>Der</strong> Wandel von einem Industrieort zu einem <strong>Ort</strong><br />
der Erholung wird durch die eingesetzten Materialien,<br />
wie z.B. dunkle Schiefer, Kohle, Stahl, Glas,<br />
Moos oder Wasser betont. Gefühle von damals<br />
und Gefühle von heute stehen sich gegenüber,<br />
bilden einen Kontrast.<br />
<strong>Der</strong> Wandel der Zeit soll für den Menschen fühlbar<br />
werden.<br />
Das Konzept Geschichte = Veränderung + Wandel<br />
spürbar.
Totale / Lageplan
<strong>Ort</strong>e wandeln / Geschichte schaffen<br />
„Kann Geschichte verwandeln?<br />
... ein <strong>besondere</strong>r <strong>Ort</strong> wird geschaffen.“
0 20m Totale / Grundriss Erdgeschoss
358,00 NN<br />
359,00 NN<br />
Totale / Ansicht Nord<br />
0 20m
358,00 NN<br />
359,00 NN<br />
0 20m<br />
Totale / Ansicht Süd
Geschichte ändert / Menschen verwandeln<br />
„Kann Geschichte verändern?<br />
... wo Menschenhand verwandelt“
Das Hotel<br />
Mitten in der unberührten Landschaft des Ostufers<br />
erhebt sich die Hotelanlage. Sie gliedert sich in<br />
vier verschiedene Bereiche, in drei Baukörper an<br />
Land und einem vierten direkt im Wasser. Ein Tunnel<br />
verbindet die Gebäudekomplexe miteinander.<br />
Das an Land stehende Hotel ragt monolithisch aus<br />
der umliegenden Waldlandschaft heraus. Durch<br />
seine mit dunklem Schiefer bedeckte Fassade<br />
erinnert es an ein Stück Kohle und bezieht sich<br />
damit auf die Geschichte des <strong>Ort</strong>es.<br />
<strong>Der</strong> direkt am Seeufer liegende dreistöckige Hauptbau<br />
ist Dreh- und Angelpunkt der Anlage. Durch<br />
den Eingang an der Nordseite ist die Hotelhalle<br />
erreichbar. Belegt mit beigefarbenen Juramarmor<br />
steht sie mit ihrer hellen Farbe im direkten Kontrast<br />
zur dunklen Außenfassade. Kohlefelder verbinden<br />
Restaurant, Kubus und Tunneleingang. Die einzelnen<br />
Gebäude sind durch Glasgänge miteinander<br />
verbunden. Im Kubus befindet sich die Lounge,<br />
sowie ein Konferenzsaal der 50 Personen fasst.<br />
Die Lounge ist frei möbliert und mit dunklen Schieferplatten<br />
gestaltet. Lichtspiele, die in der Wand<br />
eingelassen sind, tauchen den Raum in verschiedene<br />
Stimmungen und spiegeln so die Veränderung<br />
und den Wandel der Landschaft wieder.<br />
Durch grosse Schiebetüren öffnet sich das Gebäude<br />
der Umwelt, Landschaft und Raum fliessen<br />
ineinander über.<br />
Das im Süden gelegene Restaurant gliedert sich in<br />
ein Café und einen grossen Speisesaal mit Buffet.<br />
Herzstück des Speisesaals ist eine mit Schiefer bekleidete<br />
Wand, sie trennt den Essbereich von dem<br />
leicht erhöhten Buffetbereich und beherbergt eine<br />
mit Leinen gepolsterte Sitzbank.<br />
Die entspannte Atmosphäre im Café lädt zum<br />
längeren Verweilen ein. Die grossen Fenster und<br />
Schiebetüren im Gastrobereich ermöglichen dem<br />
Besucher einen weiten Ausblick auf das südliche<br />
Seeufer.<br />
Das Gebäude kommuniziert durch Ein- und Ausblicke<br />
mit der Natur. <strong>Der</strong> Verbindungstunnel des<br />
am Lande liegenden Hotelkomplexes und dem<br />
im Wasser stehenden Badehaus wird durch eine<br />
grobe, spaltraue Schieferwand angekündigt. An<br />
dieser rinnt Wasser herunter und verschwindet in<br />
einer kleiner Fuge unterhalb der Mauer. Im Laufe<br />
der Zeit bildet sich dadurch Moos, das sich stetig<br />
verändert. Das Moos symbolisiert den Wandel bezüglich<br />
der Rekultivierung des <strong>Ort</strong>es und verweist<br />
auf das Badehaus.<br />
In den oberen Geschossen des Kubus und des<br />
Hauptgebäudes befinden sich die Hotelzimmer,<br />
welche eine Gesamtzahl von 82 Gästen beherbergen<br />
können. Sie gliedern sich in 46 Zimmer, in 36<br />
Doppelzimmer und 10 Einzelzimmer, in den Grössen<br />
19 bis 40 Quadratmeter. Die unterschiedlichen<br />
Grössen der Zimmer und die geringe Anzahl<br />
machen das Hotel zu einen <strong>Ort</strong> der Erholung und<br />
Entspannung.
DD<br />
DD<br />
01 Lounge<br />
02 Konferenzsaal<br />
03 Lobby<br />
04 WC Herren<br />
05 WC Damen<br />
06 Eingang<br />
07 Rezeption<br />
08 Back Office<br />
09 Küche<br />
10 Aufenhalt Personal<br />
11 Umkleide Küche Damen<br />
12 Umkleide Küche Herren<br />
13 Müll<br />
14 Wäsche<br />
15 Technik/ Lager<br />
CC<br />
01<br />
04<br />
05<br />
16 Technik/ Lager<br />
17 Umkleide Personal<br />
18 Kellner Office/ Ausschank<br />
19 Toiletten<br />
20 Restaurant<br />
21 Cafeteria<br />
03<br />
06<br />
CC<br />
17<br />
16<br />
02<br />
07<br />
15<br />
14<br />
13<br />
08<br />
12<br />
09 10 11<br />
20<br />
19<br />
21<br />
18<br />
Hotel / Grundriss EG<br />
0 10m
DD<br />
DD<br />
Bettentrakt<br />
22 Etagendienst<br />
23 Feuertreppe<br />
24 Putzmittel/ Wäsche<br />
CC<br />
CC<br />
23 24<br />
22<br />
0 10m<br />
Hotel / Grundriss Obergeschosse
Ruhe kommunizieren / Architektur leben<br />
„Kann Architektur kommunizieren?<br />
... der <strong>Ort</strong> der Ruhe lebt im Dialog mit der Geschichte“
Hotel / Längsschnitt CC<br />
0 10m
0 10m Hotel / Querschnitt DD
Hotel / Nordansicht
Hotel / Südansicht
Hotel / Kohlefeld
Hotel / Lobby
Wohnen bedeutet Heimat<br />
„Wo wohnen die Menschen?<br />
... Wasser bedeutet Heimat“
Die Hotelzimmer<br />
Die Hotelzimmer liegen im ersten und im zweiten<br />
Obergeschoss des Kubus und des Hauptgebäudes.<br />
Sie gliedern sich in 46 Zimmer, 36 Doppel- und 10<br />
Einzelzimmer, in einer Grössenordnung von 19 bis<br />
40 Quadratmetern. Die Raumelemente sind überall<br />
identisch, jedoch verschieden angeordnet.<br />
Im Zimmer befindet sich ein Bett, umrahmt von<br />
einem weissem Holzelement, welches Nachttisch<br />
und Beleuchtung in sich vereint. Die Rückwand<br />
des Bettes ist mit weissem strukturiertem Leinen<br />
ausgepolstert und schafft eine gemütliche Raumatmosphäre.<br />
Minibar und Fernseher sind in der<br />
gegenüberliegenden Schrankwand untergebracht,<br />
die integrierte Ablage dient der Beleuchtung und<br />
geht bündig in die Tischplatte über. <strong>Der</strong> Einschnitt<br />
dient zusätzlich zur Auflockerung des Raumes.<br />
In der klassischen Variante trennt eine grünlich<br />
satinierte Glaswand Badezimmer und Wohnraum.<br />
Sie verleiht dem Raum Tageslicht, Leichtigkeit und<br />
Farbe.
03<br />
02 01<br />
Hotel / Zimmer<br />
01 A ufenthalt<br />
02 B ad<br />
03 Loggia
G<br />
H<br />
B<br />
C<br />
D<br />
H<br />
A<br />
G<br />
B<br />
A<br />
C<br />
D<br />
F<br />
F<br />
E<br />
E<br />
Hotelzimmer / Grundriss und Deckenspiegel
S chnitt A /S c h r a n k<br />
S chnitt C /F e n s te r<br />
S chnitt B /B e tt<br />
S chnitt D /B a d<br />
Hotelzimmer / Schnitte
Schnitt E Schnitt F<br />
Schnitt G Schnitt H<br />
0<br />
5 m
Ahorn gebleicht Leinen<br />
Schiefer „Lotharheil“ Glas satiniert<br />
Materialien
Hotel / Zimmer
Mensch sein<br />
„Kann Natur bestehen?<br />
... Menschen gewinnen Lebensraum.“
Die Lounge<br />
Die Lounge befindet sich im Kubus des Hotels.<br />
Eine gezielt zurückhaltende Möblierung lässt Freiraum<br />
für verschiedene Nutzungen. Die offene Raumstruktur<br />
fördert tagsüber im Cafe oder abends in der<br />
Tanzbar die Kommunikation. Die umlaufende Sitzbank,<br />
ergänzt von freistehenden Hockern, die als<br />
Sitz und Tisch dienen, lassen eine ungezwungene<br />
Atmosphäre aufkommen. Die Bar unterstreicht<br />
den Loungecharakter. Große Faltschiebetüren aus<br />
Glas verbinden Raum und Natur.<br />
Die eingesetzten Materialien verstärken die Raumwirkung.<br />
<strong>Der</strong> Boden und die Sitzbank bestehen<br />
aus Juramarmor und sind in asymmetrischer<br />
Form des Gebäudes verlegt. An der Bar und an<br />
der gegenüberliegenden Seite befinden sich mit<br />
Schiefer belegte Wände.<br />
Lichtschlitze mit pulsierenden Lichtspielen nützen<br />
der Beleuchtung und Aufbewahrung. Die unterschiedlichen<br />
Lichtsituationen symbolisieren die<br />
Veränderung und den Wandel des <strong>Ort</strong>es
Schiefer „Lotharheil“<br />
Beleuchtung<br />
Beleuchtung<br />
Juramarmor<br />
Materialien
A A<br />
C C<br />
B<br />
B<br />
D<br />
D<br />
0 5 m<br />
Lounge / Grundriss
Lounge / Schnitte<br />
Schnitt A / Sitzbank, Leuchtfeld Schnitt B / Fenster
Schnitt C / Bar Schnitt D / Sitzbank, Gang<br />
0<br />
5 m
Licht geniessen<br />
„Kann Licht verwöhnen?<br />
... ein <strong>Ort</strong> zum geniessen“
Hotel / Lounge
Das Badehaus<br />
Das im Wasser stehende Badehaus symbolisiert<br />
die Gegenwart. Sein Standort nimmt Bezug zur<br />
heutige Seenlandschaft. Klare, reduzierte Formen<br />
strahlen die gewünschte Ruhe aus. Während die<br />
dunkel gehaltene Nordfassade an das übrige Hotelgebäude<br />
anknüpft, steht die offene Glasfassade<br />
der Südseite im direkten Kontrast zu den monolithisch<br />
wirkenden Landbauten.<br />
<strong>Der</strong> dunkle Schiefer erinnert an den Kohleabbau<br />
des <strong>Ort</strong>es, das viele Glas an die Offenheit und Weite<br />
der schönen Landschaft. Schiefe Stützen erinnern<br />
an Grashalme, welche sich im Winde wiegen.<br />
Das Badehaus kann man über einen Tunnel erreichen.<br />
Dieser bildet den Übergang von Vergangenheit<br />
zu Gegenwart, den Übergang von Stein zu<br />
Wasser. Die technische Bauart des Tunnels erinnert<br />
stark an die industrielle Zeit des <strong>Ort</strong>es. In seinem<br />
Inneren begegnet man einem interessantem Spiel<br />
von Hell und Dunkel, von Licht und Schatten. Die<br />
in unterschiedlicher Neigung angebrachte Lamellen<br />
lassen Blicke nach aussen mehr oder weniger zu.<br />
Anfangs weniger, je mehr man sich aber dem<br />
Badehaus nähert, desto großzügiger werden die<br />
Ausblicke. Die Lichtspiele des Tunnels verweisen<br />
auf den Wechsel von der Industrie zurück zur Natur,<br />
den Weg der Rekultivierung.<br />
<strong>Der</strong> Eingang zum Badehaus liegt auf der Nordseite<br />
des Gebäudes. Über drei Glasröhren, die an<br />
Tunnel und Bauwerk andocken, gelangt man in<br />
das Gebäudeinnere. Das Bad soll kein Jahrmarkt<br />
der neuesten, technischen Wasserspiele, der Düsen,<br />
der Brausen und der Rutschen sein. Es geht<br />
vielmehr um die ursprünglichen Erfahrungen mit<br />
Wasser, um die Reinigung und die Entspannung.<br />
<strong>Der</strong> Besucher soll durch das Gebäude die <strong>besondere</strong><br />
Geschichte des <strong>Ort</strong>es erfahren, soll durch Material<br />
und Form mit ihr in Kontakt treten.<br />
Charakteristisch sind fünf mit Schiefer belegte<br />
Kuben, in denen sich die Umkleiden, die Sanitärbereiche,<br />
die Themenbecken und der Sauna- und<br />
Massagebereich befinden. Über drei Stockwerke<br />
erstrecken sie sich in abgewandelter Form und<br />
Größe. In den verschiedenen Themenbecken im<br />
EG und in den sogenannten „Kohlefeldern“ im OG<br />
kann der Besucher die Geschichte am eigenen<br />
Leib erfahren. Unterschiedliche Wassertempera-<br />
turen und ständig abwechselnde Raumsituationen<br />
schaffen durch ihre Vielschichtigkeit einen<br />
Querschnitt durch die Vergangenheit des Steinberger<br />
Sees.<br />
Während die Nordfassade fest geschlossen ist,<br />
gestaltet sich die Südseite mit der grossen Glasfassade<br />
offen und weit. Das grosse Innenbecken<br />
lädt ein, die Natur zu genießen und sämtlichen<br />
Stress zu vergessen. <strong>Der</strong> See selbst ist über eine<br />
Plattform mit Aussenbecken zugänglich.<br />
Die verwendeten Materialien wie dunkler Schiefer<br />
aus dem bayerischen Raum, Juramarmor, Moos,<br />
Kohle, Stein, Metall und Glas unterstützen das<br />
Konzept des Wandels und der Veränderung.
01 Ein- und Ausgangskontrolle<br />
02 Putzraum<br />
03 Zugang Behinderte<br />
04 Garderobe Behinderte<br />
05 Toilette, Dusche Behinderte<br />
06 Umkleide Herren<br />
07 Fönfeld<br />
08 Umkleide Damen<br />
09 Duschen Damen<br />
10 Toiletten Damen<br />
11 Duschen Herren<br />
12 Toiletten Herren<br />
BB<br />
01<br />
02<br />
10 12<br />
07<br />
06<br />
05<br />
08<br />
09<br />
04<br />
11<br />
03<br />
AA<br />
AA<br />
BB<br />
Badehaus / Grundriss EG
13 Ruhefeld<br />
14 Duschfeld Innen<br />
15 Blumenfeld 36°C<br />
16 Eiswasser 14°C<br />
17 Heißwasser 42°C<br />
18 Trinkfeld<br />
19 Klangfeld 30°C<br />
20 Innenbad 32°C<br />
21 Außenbad 36°C<br />
22 Duschfeld Außen<br />
23 Betreuung<br />
24 Sanitätsraum, Toiletten Betreuung<br />
BB<br />
25<br />
13<br />
24<br />
22<br />
19<br />
23<br />
15<br />
18<br />
14<br />
17<br />
16<br />
AA<br />
AA<br />
20<br />
21<br />
BB<br />
0 10m<br />
Badehaus / Grundriss UG
Wasser sinnlich erleben<br />
„Kann Wasser Wurzeln schlagen?<br />
... wo Sinnlichkeit mit nackten Füssen erlebt wird“
26 Duschfeld<br />
27 Toiletten<br />
28 Kohlefeld, Dampfbad<br />
29 Sitzfeld, Fußfeld<br />
30 Duschfeld<br />
31 Tauchwasser<br />
32 Kohlefeld, Biosauna<br />
33 Massage<br />
34 Kneippfeld<br />
35 Trinkfeld<br />
36 Heiße Steine<br />
37 Liegewiese<br />
BB<br />
37<br />
28<br />
27<br />
27<br />
31<br />
32<br />
33<br />
29<br />
26<br />
30<br />
AA<br />
AA<br />
34<br />
35<br />
36<br />
BB<br />
0 10m<br />
Badehaus / Grundriss OG
Badehaus / Längschnitt AA
0 10m Badehaus / Querschnitt BB
Badehaus / Nordansicht
Badehaus / Südansicht
Badehaus / Innenbecken
Badehaus / Innenansicht
Landschaft entspringen, Leben im Wandel<br />
„Wo entspringt das Leben?<br />
... eine Landschaft im Wandel“
Die Themenbecken<br />
Das Badehaus spiegelt den Wandel der Zeit wieder.<br />
Besonders durch die Themenbecken wird die<br />
Geschichte des <strong>Ort</strong>es spürbar gemacht. In verschiedenen<br />
räumlichem Situationen und unterschiedlichen<br />
Wassertemperaturen kann sich der<br />
Besucher auf die primäre Erfahrung des Badens,<br />
des Sichreinigens, des Sichentspannens besinnen.<br />
Durch die Reduzierung auf das Wesentliche werden<br />
die Sinne des Besuchers sensiblisiert, dies<br />
führt zu einer intensiveren Wahrnehmung. Die<br />
Themenbecken liegen in den zwei mittleren Kuben.<br />
Sie haben die Anmutung einer Höhle bzw.<br />
einer Grotte. <strong>Der</strong> dominierende dunkle Schiefer<br />
an Boden und Wänden der Becken lässt Raum für<br />
<strong>besondere</strong> Erlebnisse. Verschiedene Wassertemperaturen,<br />
Lichtstimmungen, Klänge und Düfte<br />
können so ihre individuelle Wirkung entfalten. In<br />
der Mitte befindet sich das sogenannte „Trinkfeld“,<br />
ein offen gestalteter Bereich.
Blumenfeld 36°C<br />
Das Blumenfeld gleicht der Natur, die jetzt wieder<br />
sein kann. Im wohlig warmen Wasser (36°) kann<br />
sich der Körper entspannen. Schwimmende Blüten<br />
auf dem Wasser und aromatische Düfte in der Luft<br />
regen die Sinne an. Projektionen von Blumen und<br />
eine warme Beleuchtung spiegeln sich im Wasser<br />
wieder.<br />
Eiswasser 14°C<br />
Das Eiswasser erfrischt Körper und Geist. Kaltes<br />
Wasser härtet den Organismus ab und stärkt das<br />
Immunsystem. Die in kühlen Farben gehaltene Beleuchtung<br />
verstärkt die Wirkung des Wassers.<br />
Trinkfeld<br />
Das Trinkfeld verweist durch die Verschmelzung<br />
von Gebäude und Natur auf die Zeit der Rekultivierung.<br />
Die mit Moss bewachsene Wand schlägt<br />
eine Brücke zwischen Umwelt und Industrie. An<br />
vier kubistischen Trinksteinen kann der Besucher<br />
seinen Durst mit reinem Quellwasser löschen. An<br />
dieser Stelle wird Vorgang des Trinken thematisiert<br />
und dadurch den Menschen wieder bewusst<br />
gemacht.
Heißwasser 42°C<br />
Das Heißwasser lädt mit seiner warmen Temperatur<br />
(42°) zum längeren Verweilen ein. Die rötliche<br />
Beleuchtung fördert zudem noch die optimale Entspannung.<br />
Ein Wechsel zwischen Eis- und Heißwasser<br />
verstärkt die therapeutische Wirkung.<br />
Klangfeld 30°C<br />
Das Klangfeld gleicht einer Höhle. Schwarzer<br />
grob gespaltener Schiefer an Wänden und Decke<br />
vermittelt das Gefühl, dass man sich in einer<br />
Gesteingrotte befindet. Metallische Geräusche<br />
klingen über und unter Wasser. Sie erinnern an<br />
vergangene Zeiten als die Industrie noch diesen<br />
<strong>Ort</strong>e beherrschte.<br />
Themenbecken / Moods
05<br />
03<br />
04<br />
01<br />
02<br />
Badehaus / Themenbecken<br />
01 Blumenfeld 36°C<br />
02 Eiswasser 14°C<br />
03 Trinkfeld<br />
04 Heißwasser 42°C<br />
05 Klangfeld 30°C
D<br />
D<br />
C<br />
C<br />
• Wassertemperatur = 14°C<br />
• Schwarzer Tonschiefer „Lotharheil“ an Wänden,<br />
Decke und Boden<br />
• Beleuchtung an Decke, Wand und Boden in kühlen<br />
Farbtönen<br />
A<br />
A<br />
D<br />
D<br />
0 5 m<br />
Eiswasser / Grundriss Decken- und Bodenniveau
Eiswasser / Schnitte A und B
Eiswasser / Schnitte C und D
Badehaus / Innenansicht
Badehaus / Trinkfeld
Wasser fühlen<br />
„Kann Moos fühlen?<br />
... wo Wasser den Durst löscht“
Impressum<br />
Ein herzliches Dankeschön geht an Herrn Bürgermeister<br />
Jakob Scharf, Gemeinde Steinberg,<br />
Herrn Josef Hottner, Gemeinde Wackersdorf, und<br />
Herrn Springer, e-on München, für die Bereitstellung<br />
von Informationsmaterialien; Herrn Spandl,<br />
Herrn Feiler und Herrn Laßleben von Meiller Direct<br />
GmbH für den Digitaldruck , sowie Steinmetz Pröll<br />
für die freundliche Beratung. Weiterhin danken<br />
wir Meike, Heidi, Gerd, Thomas, unseren Familien<br />
und Freunden für die psychische und physische<br />
Unterstützung in all den wunderbaren Jahren.<br />
Kontakt:<br />
Eva Hatzinger<br />
Schanzenstraße 24<br />
20357 Hamburg<br />
www.ehca.de<br />
Heike Schwarzfischer<br />
Starenweg 2<br />
84036 Landshut<br />
www.heikeschwarzfischer.de
ann Licht verwöhnen? ...ein <strong>Ort</strong> zum geniessen<br />
andschaft entspringen, Leben im Wandel Wo<br />
ntspringt das Leben? ...eine Landschaft im Wandel<br />
ensch sein Kann Natur bestehen? ... Menschen<br />
ewinnen an Lebensraum zurück Wasser fühlen<br />
ann Moos fühlen? ...wo Wasser den Durst löscht<br />
teine sprechen, Menschen finden Können Steie<br />
sprechen? ...Menschen finden zu sich selbst Bluen<br />
spüren Können Blumen weinen? ...wo Düfte<br />
pürbar werden <strong>Ort</strong>e wandeln, Geschichte schafen<br />
Kann Geschichte verwandeln? ...ein besondeer<br />
<strong>Ort</strong> wird geschaffen Geschichte ändert, Menchen<br />
verwandeln Kann Geschichte verändern?<br />
..wo Menschenhand verwandelt Licht geniessen