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Werkstatt-News 4/2015

Informationen der Lebenshilfe Werkstätten Forchheim

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WERKSTATT<strong>News</strong><br />

5. Jahrgang (<strong>2015</strong>), Ausgabe 4<br />

Nachrichten der Lebenshilfe Werkstätten Forchheim<br />

Dezember <strong>2015</strong><br />

JUBILÄUM<br />

Lebenshilfe<br />

Forchheim feiert<br />

50. Geburtstag<br />

Foto: Markus Bauer<br />

LEISTUNGEN<br />

Begleitende<br />

Angebote entwickeln<br />

Kompetenzen


Das Titelbild zeigt Wilfried Eh,<br />

Mitarbeiter der <strong>Werkstatt</strong> Forchheim.<br />

IN<br />

DIESER AUSGABE<br />

WERKSTATTLEBEN<br />

Foto: Markus Bauer Fotos: Archiv Elisabeth Wehner (li.) und Martin Rossol (re.)<br />

Lebenshilfe feiert Geburtstag<br />

2016 steht ein runder<br />

Geburtstag an: Die Lebenshilfe<br />

Forchheim wird 50 Jahre.<br />

4<br />

Mitmach-Stadt<br />

Bereits zum 4. Mal öffnete Mini–<br />

Forchheim die Pforten. Die Werkstätten<br />

waren dabei.<br />

13<br />

Editorial<br />

Die Geschichte der Lebenshilfe 3<br />

Begleitende Angebote<br />

Angebote für Senioren entwickelt 6<br />

Begegnungsaufenthalt<br />

Insel Mainau auf dem Programm 8<br />

Ausflug<br />

Besuch bei Radio Gong 12<br />

Aktionen<br />

Tipps zur seelischen Gesundheit 12<br />

Jubiläum<br />

Glückwünsche zum 25jährigen 13<br />

Unterstützung<br />

Volksbank spendet 3.333 Euro 14<br />

Ehrung<br />

Helmut Mirsberger ausgezeichnet 15<br />

PANORAMA<br />

Bundesvereinigung<br />

Positionspapier verabschiedet 16<br />

Gezeter<br />

Behindertenbeauftragte suspendiert 16<br />

Contergan<br />

Gericht urteilt über Hilfsmittel 16<br />

Doktor Dope<br />

Mit Cannabis gegen Epilepsie 17<br />

Kuriosum<br />

Polizei stoppt Rollstuhlfahrer 17<br />

Down-Syndrom<br />

Roche testet neuen Wirkstoff 17<br />

Feier zum Sommerabschluss<br />

Die Band Se Hazelnuts sorgte bei der Feier<br />

zum Sommerabschluss für ausgelassene Stimmung.<br />

10<br />

Sesamstraße<br />

Elmos Neue ist Autistin 18<br />

Medienpreis Bobby<br />

Bayern München ausgezeichnet 19


Wir sind dabei!<br />

Weihnachtsmarkt<br />

in Gräfenberg<br />

13.12.<strong>2015</strong><br />

facebook.com/<br />

lebenshilfe.forchheim<br />

twitter.com/<br />

lebenshilfe.fo<br />

Foto: Alexander Raths<br />

EDITORIAL<br />

Liebe Leser,<br />

„In ihrer Hilflosigkeit<br />

und Verlassenheit haben<br />

die behinderten Kinder der<br />

Anstalt Goddelau mir ermöglicht,<br />

den wirklichen<br />

Sinn des Lebens zu erkennen,<br />

und zwar in der<br />

Hinwendung zum<br />

Nächsten.“<br />

Tom Mutters,<br />

Gründer der Lebenshilfe<br />

im nächsten Jahr, bis dahin ist es nicht mehr lange, feiert die Lebenshilfe<br />

Forchheim den 50. Geburtstag. Für uns ist das der Anlass, die enorme<br />

Entwicklung, die die Organisation seit der Gründung eines Sonderkindergartens<br />

in einem Nebengebäude des alten Landratsamts - das Gebäude<br />

hatte einst als Pferdestall gedient - Revue passieren zu lassen. Wir beginnen<br />

daher mit dieser Ausgabe eine Serie zum Thema. Die erste Folge berichtet<br />

über den Gründer der Lebenshilfe, den Niederländer Tom Mutters, sowie<br />

über die ersten Stunden der Ortsvereinigung Forchheim (Seite 4).<br />

So kurzweilig die Recherche zur Person Tom Mutters und der Gründung<br />

der Lebenshilfe auch ist, beschäftigen uns heute doch eher die aktuellen<br />

Themen. Ein Dauerbrenner: Wann endlich kommt die seit Jahren angekündigte<br />

Reform der Eingliederungshilfe, das Bundesteilhabegesetz?<br />

Aktuelle Forderungen zum Gesetzesvorhaben formulierte die Lebenshilfe<br />

Bayern auf ihrer diesjährigen Jahrestagung. Mehr darüber erfahren Sie<br />

auf Seite 19.<br />

Blitzschnell dagegen und von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt,<br />

ist eine Gesetzesinitiative der Europäischen Union zur Barrierefreiheit -<br />

für viele behinderte Menschen nicht weniger als eine Grundvoraussetzung<br />

zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben - wohl demnächst veröffentlichungsreif.<br />

Der European Accessibility Act könnte Insidern zufolge bereits<br />

im Dezember dieses Jahres beschlossen werden (Seite 17).<br />

Martin Rossol<br />

Redaktion <strong>Werkstatt</strong>-<strong>News</strong>


JUBILÄUM<br />

Lebenshilfe Forchheim<br />

feiert Geburtstag<br />

Im nächsten Jahr feiert die Lebenshilfe Forchheim den 50. Geburtstag.<br />

Für uns ist das der Anlaß, die enorme Entwicklung seit der Gründung im Jahr<br />

1966 Revue passieren zu lassen. Und zu erinnern: An Erfolge und Krisen, an<br />

Weggefährten und Anekdoten. Die erste Folge: Wie alles begann.<br />

Von Martin Rossol<br />

I<br />

m Jahr 1949 kommt der Niederländer<br />

Tom Mutters als Beauftragter<br />

der Vereinten Nationen<br />

für Displaced Persons, - so der<br />

Ausdruck für KZ-Häftlinge, Zwangsarbeiter<br />

und andere Menschen, die von den<br />

Nazis verschleppt worden waren - nach<br />

Hessen. Hier wird er mit dem Elend von<br />

Kindern mit geistiger Behinderung in der<br />

Heil- und Pflegeanstalt Goddelau konfrontiert.<br />

Ein schreckliches Kapitel der<br />

deutschen Geschichte liegt da erst 13 Jahre<br />

zurück: Das nationalsozialistische Terrorregime<br />

hatte auch die Menschen mit<br />

geistiger Behinderung systematisch verfolgt<br />

und unter der euphemistischen<br />

Tarnbezeichnung Euthanasie ermordet.<br />

Als Reaktion auf die Erlebnisse in Goddelau<br />

gründet Tom Mutters zusammen<br />

mit Eltern und Fachleuten 1958 in Marburg<br />

die Bundesvereinigung Lebenshilfe,<br />

die damals noch Lebenshilfe für das geistig<br />

behinderte Kind heißt. 30 Jahre lang<br />

sollte Mutters deren Geschäftsführer sein.<br />

Hierzu treffen sich Fachleute und Eltern,<br />

die einen praktischen Weg der Hilfe für<br />

ihre Kinder mit geistiger Behinderung<br />

suchen: Betreuung und Förderung ohne<br />

Heimaufenthalt und Trennung von der<br />

Familie.<br />

Bundesweit ausgerichtete<br />

Elternorganisation<br />

Die Elternvereinigung, so die Intention der<br />

Gründer, sollte bundesweit ausgerichtet<br />

sein sowie mit Verbänden ähnlicher Zielsetzung<br />

zusammenarbeiten. Als Aufgaben<br />

werden neben einer Reform der Behindertenpädagogik<br />

die Schaffung von spezifischen<br />

Einrichtungen für behinderte Kinder,<br />

in erster Linie heilpädagogische Kindergärten<br />

und Tageseinrichtungen sowie<br />

Beschützende Werkstätten, definiert. Diese<br />

Einrichtungen sollten eigenständig von<br />

4 WERKSTATT<strong>News</strong>


Foto: Archiv der Bundesvereinigung Lebenshilfe e.V.<br />

Tom Mutters, Gründer der Lebenshilfe und Mitinitiator der Aktion Sorgenkind, mit den Kindern von Goddelau. Das Bild entstand etwa im Jahr 1952.<br />

noch zu gründenden Ortsvereinigungen<br />

betrieben werden. Bereits ein Jahr später,<br />

1959, entstehen in Köln, Bonn, Marburg,<br />

Frankfurt am Main und Solingen die ersten<br />

Ortsvereinigungen der Lebenshilfe. Die<br />

Gründung der Lebenshilfe erscheint vielen<br />

Eltern wie ein Lichtstrahl im Schattendasein<br />

ihrer behinderten Kinder, wie sich der<br />

Lebenshilfe-Gründer Tom Mutters später<br />

erinnern wird.<br />

Geburtsstunde der<br />

Ortsvereinigung Forchheim<br />

Auch in Franken haben sich in den größeren<br />

Städten schon eigene Lebenshilfevereine<br />

gegründet, zuerst in Nürnberg, Fürth<br />

und Erlangen. Am 29. April 1966 schlägt<br />

schliesslich die Geburtsstunde der Lebenshilfe-Ortsvereinigung<br />

Forchheim. Wenig<br />

später, im März 1967, wird die erste Kindergartengruppe<br />

in einem Nebengebäude<br />

des alten Landratsamtes eröffnet - das<br />

Gebäude hatte einst als Pferdestall gedient.<br />

Enorme Entwicklung durchlaufen<br />

Seither hat die Lebenshilfe Forchheim<br />

eine enorme Entwicklung durchlaufen,<br />

dabei Erfolge gefeiert, Täler durchschritten,<br />

wertvolle Unterstützung geboten.<br />

Und war schliesslich selbst auf Hilfe angewiesen.<br />

Ist unzähligen Menschen begegnet<br />

und hat einige von ihnen beinahe<br />

schon wieder vergessen.<br />

An diese Geschichte, an die Anekdoten<br />

und die Weggefährten möchten wir<br />

mit dieser Serie erinnern. Sie wird in der<br />

nächsten Ausgabe der <strong>Werkstatt</strong>-<strong>News</strong><br />

fortgesetzt.<br />

JUBILÄUMS-<br />

JAHR 2016<br />

Zum Jubiläumsjahr 2016<br />

sind verschiedene Aktionen<br />

geplant: Der Festakt zum 50.<br />

Geburtstag findet am 29. April<br />

2016 in der Eggerbachhalle in<br />

Eggolsheim statt. Außerdem<br />

wird eine Ausstellung im Mai<br />

2016 über die Geschichte des<br />

Vereins informieren. Diese<br />

findet in den Rathaushallen<br />

in Forchheim statt.<br />

WERKSTATT<strong>News</strong> 5


LEISTUNGEN<br />

Begleitende Angebote<br />

entwickeln Kompetenzen<br />

Neben der Arbeit bieten die Werkstätten auch arbeitsbegleitende Angebote an.<br />

Diese verfolgen das Ziel, die persönlichen Fähigkeiten der Beschäftigten zu erhalten<br />

idealerweise weiter zu entwickeln. In diesem Jahr wurden die Angebote um<br />

spezielle Angebote für ältere Beschäftigte ergänzt.<br />

Von<br />

Roman Wieczorek<br />

Neben der Arbeit bieten die Werkstätten<br />

auch arbeitsbegleitende<br />

Angebote an, welche das Ziel<br />

verfolgen die persönlichen Fähigkeiten<br />

der Beschäftigten zu erhalten<br />

und weiter zu entwickeln. Die Maßnahmen<br />

für die Beschäftigten der Lebenshilfe<br />

<strong>Werkstatt</strong> Forchheim bewegen sich in<br />

den Bereichen Teilhabe am Leben in Gemeinschaft,<br />

Vermittlung von Lebensfreude<br />

und Motivation, Sport und Bewegung<br />

sowie geistige und kreative Arbeit im weitesten<br />

Sinne, etwa Kunst und Kulturtechniken<br />

oder Berufliche Bildung. Speziell<br />

für ältere Beschäftigte wurde das Angebot<br />

jetzt erweitert.<br />

Personenorientiertes Angebot<br />

Die arbeitsbegleitenden Maßnahmen<br />

werden jeweils für ein Jahr von September<br />

bis Juli geplant und durchgeführt.<br />

Hierzu werden die Beschäftigten der<br />

<strong>Werkstatt</strong> von ihren Gruppenleitern befragt<br />

und angeregt an entsprechenden Angeboten<br />

teilzunehmen.<br />

Verkehrssicherheit stärken<br />

Zusätzlich können auch Kurse der Volkshochschule<br />

Forchheim belegt werden. Diese<br />

Kurse können dann entweder alleine<br />

oder mit Begleitung durch den Familienentlastenden<br />

Dienst der offenen Behindertenarbeit<br />

besucht werden. Ein weiterer<br />

Schwerpunkt für das Kursjahr <strong>2015</strong>/16<br />

liegt deshalb im Bereich der Mobilität und<br />

Identität. Zum einen soll durch den Kurs:<br />

Kompetent - mobil die Verkehrssicherheit<br />

und die Verkehrstüchtigkeit der behinderten<br />

Beschäftigten der Werkstätten gestärkt<br />

werden, um möglichst selbständig am Verkehr<br />

teilzunehmen und so beispielsweise<br />

auch Maßnahmen außerhalb der <strong>Werkstatt</strong><br />

und Arbeitszeit besser und selbstständiger<br />

nutzen zu können.<br />

6 WERKSTATT<strong>News</strong>


Zum Anderen wollen wir durch ein Kursangebot<br />

Mein Lebensbuch - Alles was mir<br />

wichtig ist eine biografische Teamarbeit gestalten,<br />

wozu wir am Anfang und zum<br />

Schluss auch sehr auf die Mithilfe von den<br />

Eltern und den gesetzlichen Betreuern angewiesen<br />

sind. Durch diese Biografiearbeit<br />

soll gewährleistet werden, dass für die Beschäftigten<br />

sehr wichtige Sachen nicht vergessen<br />

werden. Bei eventuell anstehenden<br />

Lebensaufgaben, wie sie zum Beispiel ein<br />

Wohnungswechsel darstellt, sind dann im<br />

Lebensbuch wichtige Angelegenheiten gesammelt<br />

und gesichert. Ein weiterer wichtiger<br />

Punkt sind die eingangs erwähnten<br />

Angebote für die Senioren. Hier geht es<br />

darum, dass ältere Mitarbeiter, die nicht<br />

mehr den ganzen Tag arbeiten können in<br />

den dann arbeitsfreien Zeit eine sinnvolle<br />

Tagesstruktur mit fördernden Aktivitäten<br />

und einer entsprechenden und anregenden<br />

Umgebung erhalten. Diese Angebote<br />

reichen von kognitiver Förderung<br />

bis hin zu musikalischer Aktivität und<br />

Gemeinschaftserleben. Wichtig ist auch ,<br />

dass ein Rückzug mit Ruhephasen, jederzeit<br />

möglich ist.<br />

Teamarbeit gefragt<br />

Bei all diesen Angeboten arbeiten die<br />

Gruppenleiter und Pflegekräfte der<br />

<strong>Werkstatt</strong> auch mit Bundesfreiwilligen<br />

und Praktikanten zusammen. Eine gute<br />

Teamarbeit bei der sich jeder mit seinen<br />

speziellen Kompetenzen einbringen<br />

kann, ist die Grundvoraussetzung für eine<br />

gelingende und förderliche Arbeit zu<br />

Gunsten der behinderten Beschäftigten<br />

der Werkstätten.<br />

Situation in Weilersbach<br />

Foto: Markus Bauer<br />

BEGLEITENDE<br />

ANGEBOTE<br />

Die arbeitsbegleitenden<br />

Angebote, hier ein Archivbild<br />

vom Klettern, bewegen sich<br />

im Bereich Bewegung, Sport<br />

und Motivation ebenso wie im<br />

Bereich Kreativität und berufliche<br />

Bildung. Speziell für<br />

ältere Beschäftigte wurde<br />

das Angebot jetzt erweitert.<br />

WERKSTATT<strong>News</strong> 7


ANGEBOTE<br />

Insel Mainau auf dem<br />

Programm<br />

In der ersten Juliwoche fand der beliebte Begegnungsaufenthalt im Haus Scherer<br />

am Bodensee statt. Schon am Montagmorgen beim Verstauen des Gepäcks war die<br />

Vorfreude bei den Reisenden zu spüren.<br />

Von<br />

Johannes Weiser<br />

B<br />

ereits hier war es, wie an den darauf<br />

folgenden Tagen, extrem<br />

warm und so sputeten wir uns,<br />

um zeitnah in unserer Unterkunft<br />

anzukommen. So waren wir tatsächlich<br />

inklusive einer ausführlichen Pause und<br />

Besorgung von Proviant am frühen<br />

Nach- mittag in Unterhomberg angekommen.<br />

Nach dem Begrüßungskaffee<br />

bezogen wir unsere Unterkunft und erkundeten<br />

nach dem Abendessen bei<br />

einem gemütlichen Spaziergang die Umgebung.<br />

Abkühlung beim Baden<br />

Am zweiten Tag stand ein wirklich straffes<br />

Programm auf dem Plan. So gestalteten<br />

vormittags einige Teilnehmer farblich<br />

T-Shirts, die sie an diesen Aufenthalt erinnern<br />

sollten. Eine andere Gruppe war<br />

mit dem Einkaufen beauftragt, da es<br />

Nachmittag zum Illmensee gehen sollte.<br />

Um uns etwas Zeit zu sparen und den Erholungsfaktor<br />

zu erhöhen beschlossen wir<br />

unser Mittagessen in einer Gaststätte direkt<br />

am Illmensee zu genießen. So konnten<br />

wir doch einige Stunden am herrlichen See<br />

verbringen, was bei ca. 35 Grad im Schatten<br />

unbedingt nötig war. Die Teilnehmer<br />

genossen sichtlich das erfrischende Nass<br />

und hatten jede Menge Spaß. Nach der<br />

Rückkehr in unsere Unterkunft sollte uns<br />

noch ein weiteres Highlight an diesem Tag<br />

erwarten, denn zum Abendessen gab es<br />

selbstgemachte Pizza aus dem Steinofen.<br />

Streckenweise konnte Herr Scherer, unser<br />

Gastgeber, mit dem Appetit seiner Gäste<br />

nicht Schritt halten, so groß war der Hunger<br />

nach diesem Tag, so lecker schmeckten<br />

die Pizzen.<br />

Am dritten Tag machten wir uns gleich<br />

nach dem Frühstück auf nach Meersburg.<br />

Von hier aus fuhren wir mit dem Schiff zur<br />

Insel Mainau. Hier konnten wir uns an den<br />

vielen schönen Pflanzen, Bäumen und an-<br />

8 WERKSTATT<strong>News</strong>


Foto: Johannes Weiser<br />

gelegten Gärten erfreuen. Die Bewunderung<br />

der künstlerisch aus Blumen angelegten<br />

Gärten und Figuren war so groß,<br />

dass auch hier die Zeit wie im Fluge<br />

verging und wir uns am späten Nachmittag<br />

zur Rückfahrt auf das Schiff begaben.<br />

Begeistert über die schöne Landschaft<br />

kehrten wir in unser Quartier zum Abendessen<br />

zurück.<br />

Mit dem Planwagen ins Grüne<br />

Am Donnertag fuhren wir bei deutlich<br />

kühleren Witterungsbedingungen nach<br />

dem Frühstück mit den vom Traktor gezogenen<br />

Planwagen ins Grüne. Auf einer<br />

Lichtung machten wir Rast und konnten<br />

bei selbstgemachten Zwiebelkuchen und<br />

Apfelsaft noch einmal den wunderschönen<br />

Ausblick auf den Bodensee genießen. Am<br />

Nachmittag teilten sich die Teilnehmer in<br />

drei Gruppen. Einige ruhten sich zu Hause<br />

aus, eine Gruppe fuhr nach Ravensburg<br />

und der Rest schlenderte die<br />

Uferpromenade in Überlingen entlang<br />

mit der Option zum Einkaufen einiger<br />

Andenken. Nach unserer Rückkehr wurden<br />

wir an unseren letzten Abend im<br />

Haus Scherer von unseren Gastgebern<br />

bei Salatbuffet und Grillfleisch noch einmal<br />

verwöhnt.<br />

Keine Müdigkeit erkennbar<br />

Am Freitag standen wir schon früh am<br />

Morgen auf. Aber wenn man in die Gesichter<br />

schaute war keine Müdigkeit zu<br />

erkennen, sondern schon eine gewisse<br />

Traurigkeit, dass die Freizeit so schnell<br />

vorbei ging. Einigen standen sogar Tränen<br />

in den Augen. Trotzdem mussten<br />

wir uns auf den Heimweg machen.<br />

Für das Jahr 2016 sind bislang<br />

keine Begegnungsaufenthalte<br />

geplant, die Möglichkeiten externer<br />

Anbieter werden derzeit<br />

mit dem Elternbeirat erörtert.<br />

Wir bitten dennoch alle, die<br />

gerne in den Urlaub fahren<br />

möchten, sich rechtzeitig nach<br />

alternativen Angeboten umzusehen.<br />

BEGEGNUNGS-<br />

AUFENTHALTE 2016<br />

WERKSTATT<strong>News</strong> 9


SOMMERFEST<br />

Se Hazelnuts<br />

sorgten für gute Laune<br />

Lange Tradition haben die Feiern zum Sommerabschluss der Werkstätten,<br />

mit denen jeweils auch der Sommerurlaub eingeläutet wird. Am Freitag, den<br />

31. Juli war es wieder soweit. Nach dem Gottesdienst mit Pastoralreferent<br />

Stefan Ahr von der Gemeinde Sankt Johannis standen Spiele und Unterhaltung<br />

auf dem Programm. Für die Musik sorgte die Band Se Hazelnuts. Auch für<br />

das leibliche Wohl war gesorgt.<br />

10 WERKSTATT<strong>News</strong>


Verabschiedet wurden zu diesem Termin die Fachschüler<br />

Thomas Messingschlager, Christian Amon, Lukas Rundel sowie die<br />

Bundesfreiwilligen Judith Wenzl, Marco Geiger, Jonathan Demmeler und<br />

Maria Bächer. Wir danken allen für ihre Mitarbeit und wünschen für<br />

den weiteren Weg alles erdenklich Gute.<br />

Fotos: Markus Bauer<br />

WERKSTATT<strong>News</strong> 11


WERKSTATTLEBEN<br />

Foto: privat<br />

Tagesausflug führte<br />

in die Redaktion von Radio Gong<br />

Der Tagesausflug der Holzmontagegruppe der <strong>Werkstatt</strong> Forchheim<br />

führte zu Radio Gong nach Nürnberg. Um 8.00 Uhr startete die<br />

Gruppe zum Frühstück ins Brothaus. Danach ging es nach Nürnberg<br />

in die Redaktionsräume des Senders. Die Gruppe bekam eine Führung<br />

durch das Studio und Programmkoordinator Guido Seibelt (ein<br />

Bekannter von Markus Pogadl, der den Besuch initiiert hatte) zeigte<br />

den Raum, in dem die Programme verfasst werden. Schließlich durften<br />

die Besucher bei einer Livemoderation dabei sein. Zum Mittagessen<br />

ging es anschließend in den Landgasthof nach Pinzberg und zum Abschluss<br />

in die Eisdiele nach Ebermannstadt. (Markus Pogadl)<br />

Gottfried Roppelt<br />

in Rente verabschiedet<br />

Bereits im März dieses Jahres<br />

wurde unser langjähriger Mitarbeiter<br />

Gottfried Roppelt im Rahmen<br />

einer Abteilungsfeier in den Ruhestand<br />

verabschiedet. Gottfried<br />

Roppelt trat im Jahr 2000 in die<br />

<strong>Werkstatt</strong> ein, nachdem er vorher<br />

lange Zeit bei der Firma Frick in<br />

Forchheim beschäftigt gewesen<br />

war. Bereits während des zweiten<br />

Jahres des Berufsbildungsbereichs<br />

wechselte er in die <strong>Werkstatt</strong> nach<br />

Weilersbach, wo er ausschließlich<br />

in der Gruppe von Veronika Geyer<br />

tätig war. Hier verrichtete er<br />

hauptsächlich Montage- und Verpackungsarbeiten.<br />

Sein Interesse<br />

galt ferner dem Spaziergehen, dem<br />

Zeitungslesen und dem 1. FC Jahn<br />

Forchheim. Wir wünschen ihm<br />

eine schöne und gute Zeit und<br />

freuen uns über einen gelegentlichen<br />

Besuch. (Anne Mennig)<br />

Tipps zur seelischen Gesundheit<br />

Im Rahmen der Aktionstage zur seelischen Gesundheit fanden<br />

zwischen dem 08. und 12. Oktober <strong>2015</strong> in Forchheim verschiedene<br />

Veranstaltungen statt. Die Aktionen sollten für das Thema psychische<br />

Erkrankungen sensibilisieren und die vorhandenen Hilfsangebote<br />

vorstellen. Die Aktionen wurden von den regionalen Hilfsdiensten<br />

und Einrichtungen organisiert, darunter der Sozialpsychiatrische<br />

Dienst Insel sowie die Lebenshilfe-<strong>Werkstatt</strong> Schritt für Schritt.<br />

Foto: Andi Solf<br />

12 WERKSTATT<strong>News</strong>


Mini-Forchheim<br />

öffnete die Pforten<br />

Foto: Martin Rossol<br />

In der Mitmach-Stadt für Kinder und<br />

Jugendliche, die im September zum<br />

vierten Mal ihre Pforten öffnete, waren<br />

auch die Werkstätten mit Arbeitsplätzen<br />

der Eigenprodukte-Fertigung vertreten.<br />

Die Kinder konnten sich mit der<br />

Montage von Nistkästen „Quaks“, das<br />

ist die Währung in Mini-Forchheim,<br />

verdienen. Das hart verdiente Geld<br />

wurde dann für die zahlreichen Unterhaltungsangebote<br />

wieder ausgeben.<br />

Betriebsurlaub für<br />

2016 vereinbart<br />

Glückwünsche zum Betriebsjubiläum<br />

Der Betriebsurlaub für das Jahr<br />

2016 wurde für den 8. - 19. August<br />

vereinbart. Weitere Urlaubstage<br />

sind der 4. und 5. Januar, der 6. und<br />

27. Mai, der 31. Oktober sowie der<br />

27. - 30. Dezember 2016.<br />

Technische Probleme<br />

behoben<br />

Nach technischen Problemen beim<br />

Zugriff auf die Homepage konnte<br />

der Speiseplan der Großküche in<br />

den vergangenen Wochen nicht angezeigt<br />

werden. Das Problem ist<br />

behoben, der Speiseplan wieder an<br />

gewohnter Stelle verfügbar.<br />

Foto: Martin Rossol<br />

Ein nicht alltägliches Jubiläum konnte Josefa Dantonello-Niedenzu<br />

feiern: Sie ist bereits seit 25 Jahren im hauswirtschaftlichen Dienst der<br />

Werkstätten beschäftigt. Mit ihren unzähligen Kontakten zu den Mitarbeitern<br />

und Kunden, Lieferanten und Besuchern sei sie, so Astrid<br />

Benkard, ein Aushängeschild und die gute Seele des Hauses. Unser<br />

Bild zeigt die Jubilarin (links) mit Abteilungsleiterin Astrid Benkard.<br />

WERKSTATT<strong>News</strong> 13


WERKSTATTLEBEN<br />

Foto: Markus Bauer<br />

Volksbank spendet Erlös:<br />

3.333 Euro für die Werkstätten<br />

Über eine Spende in Höhe von 3.333 Euro konnten sich die Mitarbeiter<br />

der Lebenshilfe Werkstätten Forchheim freuen. Den Betrag übergab<br />

Heinrich Kredel, Leiter des Privatkundengeschäfts der Volksbank<br />

Forchheim, im Rahmen der Sommerabschlußfeier der <strong>Werkstatt</strong> an<br />

Geschäftsführer Wolfgang Badura. Die Summe war durch ein Projekt<br />

der Auszubildenden der Volksbank Forchheim zusammen gekommen,<br />

bei dem diese den Bestand der Gewinnsparlose - einer Kombination<br />

aus Sparen, Spenden und Gewinnchance - um 3.333 neue Lose<br />

erhöht hatten. Aus jedem Los wird ein Betrag über die Volksbank<br />

Forchheim an Schulen, Kindergärten und sozialen Einrichtungen gespendet,<br />

erläuterte Heinrich Kredel: "Wir geben es gerne den Menschen,<br />

die es im Leben etwas schwerer haben." Das Foto zeigt (von<br />

links) die Abteilungsleiterin Astrid Benkard, Elternbeiratsvorsitzende<br />

Marianne Gast, Heinrich Kredel von der Volksbank Forchheim, den<br />

Volksbank-Auszubildenden Marcel Meßbacher, Geschäftsführer<br />

Wolfgang Badura und den Volksbank-Auszubildenden Florian<br />

Fischer. Die beiden Auszubildenden repräsentierten die Gruppe von<br />

zwölf an dem Projekt beteiligten Auszubildenden der Volksbank.<br />

Foto: Mike Bauer<br />

Heidi Aubeck in Ruhestand<br />

verabschiedet<br />

Am 16. Juli diesen Jahres wurde<br />

Heidi Aubeck in den Ruhestand<br />

verabschiedet. Zahlreiche Gäste<br />

hatten sich zu einer kleinen Feier<br />

eingefunden um sich von der beliebten<br />

Mitarbeiterin zu verabschieden.<br />

Für den <strong>Werkstatt</strong>rat<br />

überbrachte Christian Kormann<br />

die besten Wünsche. Er überreichte<br />

einen Geschenkkorb mit<br />

FC Bayern München-Fanartikeln.<br />

Heidi Aubeck war 1987 in die<br />

<strong>Werkstatt</strong> eingetreten und arbeitete<br />

in verschiedenen Montagegruppen<br />

der Hauptwerkstatt in Forchheim.<br />

Wir wünschen ihr für den<br />

Ruhestand alles erdenklich Gute<br />

und freuen uns über ein gelegentliches<br />

Wiedersehen.<br />

14 WERKSTATT<strong>News</strong>


Foto: Martin Rossol Foto: Martin Rossol<br />

Hotelgäste<br />

gesucht<br />

Den Umgang mit unterschiedlichen<br />

Werkstoffen<br />

und Werkzeugen sieht der<br />

Bildungsplan des Berufsbildungsbereichs<br />

vor - so etwa<br />

auch die Arbeit mit dem<br />

Werkstoff Holz. Das Bild<br />

zeigt den Teilnehmer Dominik<br />

Hackenberg, mit dem<br />

dabei von ihm gefertigten<br />

Insektenhotel. Fehlen eigentlich<br />

nur noch die Gäste.<br />

Helmut Mirsberger seit 40 Jahren dabei<br />

Seit sage und schreibe 40 Jahren arbeitet Helmut Mirsberger in den<br />

Werkstätten. Er sei einer der wenigen Mitarbeiter, die noch die Anfänge<br />

der <strong>Werkstatt</strong> im alten Landratsamt erlebt hätten, erinnerte Gruppenleiter<br />

Peter Vogel. Neben ihm überbrachten zahlreiche weitere Gratulanten<br />

Glückwünsche. Unser Bild zeigt (von links) Thomas Henkel, Helmut<br />

Mirsberger, Andi Solf, Anne Mennig, Wolfgang Badura und Peter Vogel.<br />

Wir trauern um<br />

Thomas Mantaj<br />

der am 27. Oktober <strong>2015</strong> im<br />

Alter von nur 47 Jahren verstorben<br />

ist.<br />

Herr Mantaj war in den letzten<br />

Jahren mit der Pflege der<br />

Außenanlage des Landratsamts<br />

beschäftigt. Dieser Arbeit ging er<br />

mit großer Leidenschaft nach.<br />

Wir verlieren mit ihm einen<br />

geschätzten, hilfsbereiten<br />

und sehr engagierten<br />

Mitarbeiter, dem wir ein<br />

ehrendes Andenken bewahren<br />

werden.<br />

Wir trauern um<br />

Gundi Dittrich<br />

die am 24.10.<strong>2015</strong> im Alter<br />

von 55 Jahren verstorben ist.<br />

Frau Dittrich war eine<br />

beliebte Mitarbeiterin, die das<br />

Leben in unseren Werkstätten<br />

durch ihre menschliche Wärme<br />

sehr bereichert hat.<br />

Wir werden ihr ein ehrendes<br />

Andenken bewahren. Den Angehörigen<br />

gilt unser aufrichtiges<br />

Mitgefühl<br />

WERKSTATT<strong>News</strong> 15


PANORAMA<br />

Mittendrin - auch in hohem Alter<br />

Foto: Hans D. Beyer<br />

In den letzten Jahrzehnten<br />

gab es in Deutschland kaum alte<br />

Menschen mit geistiger Behinderung<br />

– schreckliche Nachwirkung<br />

der systematischen<br />

„Euthanasie“-Morde durch<br />

die Nationalsozialisten. Heute<br />

erreicht erstmals eine ganze<br />

Generation das Rentenalter -<br />

und stellt damit sowohl die Politik<br />

als auch die Einrichtungen<br />

der Behindertenhilfe vor neue<br />

Herausforderungen. Die Bundesvereinigung<br />

Lebenshilfe bot<br />

mit ihrer Veranstaltung am 17.<br />

und 18. September ein bundesweites<br />

Forum zu dieser Problematik.<br />

Das Thema: „Mittendrin – auch im Alter“. Hierbei wurde ein<br />

Positionspapier der Lebenshilfe mit einer deutlichen Beschreibung des<br />

Handlungsbedarfs vorgestellt. Gefordert werden darin etwa flexible<br />

Arbeitszeitmodelle in den Werkstätten für Menschen mit Behinderung,<br />

eine Weiterentwicklung der Leistungs- und Vergütungsvereinbarungen<br />

für Senioren-Tagesangebote, die Möglichkeit, auch im Alter in der gewohnten<br />

Umgebung, beispielsweise im Wohnheim, bleiben zu können,<br />

sowie ein Leistungsrecht, das die Kombination von Eingliederungshilfe,<br />

Grundsicherung und Pflegeleistungen in vollem Umfang erlaubt.<br />

Behindertenbeauftragte suspendiert<br />

Der Landrat des Main-Spessart-Kreises, Thomas Schiebel (Freie Wähler),<br />

hat die Behindertenbeauftragte des Landkreises vorläufig von ihren<br />

Aufgaben entbunden. Dies meldet die Main-Post. Die Behindertenbeauftragte<br />

hatte seit Monaten auf Facebook in teils radikalen Worten gegen<br />

Regierung, Politiker, Griechen und Flüchtlinge gewettert. Bis zu ihrer<br />

Suspendierung habe die Behindertenbeauftragte große Anerkennung für<br />

ihrer Arbeit erfahren.<br />

Pflege: Nicht alle<br />

Erwartungen erfüllt<br />

Das vom Bundestag verabschiedete<br />

Zweite Pflegestärkungsgesetz<br />

bringt nicht die von der Bundesvereinigung<br />

Lebenshilfe erhofften<br />

Verbesserungen. Die Einführung<br />

des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs<br />

werde zwar begrüßt,<br />

Menschen mit Behinderung jedoch<br />

weiter benachteiligt. Menschen,<br />

die in Einrichtungen der<br />

Behindertenhilfe leben, erhalten<br />

monatlich maximal 266 Euro aus<br />

der Pflegeversicherung, egal wie<br />

hoch ihr Pflegebedarf ist. Die<br />

überwiegende Finanzierung erfolgt<br />

über die Sozialhilfe.<br />

Contergan: Gericht<br />

urteilt über Hilfsmittel<br />

Die Conterganstiftung muss einer<br />

50jährigen Frau die Kosten für ein<br />

spezielles Bett erstatten. Das besonders<br />

ausgestattete Bett sei für<br />

die contergangeschädigte Klägerin<br />

ein Hilfsmittel um den Alltag zu<br />

bewältigen, stellten die Richter<br />

vom Verwaltungsgericht Köln fest.<br />

Die Stiftung hatte argumentiert,<br />

ein Bett sei ein Möbelstück und<br />

kein Hilfsmittel.<br />

16 WERKSTATT<strong>News</strong>


Foto: Wikimedia Commons / Silk666<br />

Doktor Dope:<br />

Mit Cannabis gegen Epilepsie<br />

Über den israelischen Jungen Jali berichtet Spiegel online. Jali bekam im<br />

Alter von vier Monaten einen ersten epiletischen Anfall. In den folgenden<br />

Jahren traten die Anfälle immer wieder auf, oft sogar mehrmals<br />

täglich. Seine Eltern lebten in ständiger Sorge. Heute ist Jali sieben Jahre<br />

alt - und symptomfrei. Das verdankt er offensichtlich einem Mittel, das<br />

in Deutschland zur Epilepsie-Behandlung nicht zugelassen ist: Cannabis.<br />

Jali bekommt Tropfen, die die Wirkstoffe Tetrahydrocannabinol<br />

(THC) und Cannabidiol (CBD) enthalten. Seit Beginn der Therapie<br />

habe er keinen einzigen Anfall mehr gehabt, berichtet die Mutter, die<br />

auf die Frage nach Nebenwirkungen antwortet: “Jali kichert viel.”<br />

Barrierefreiheit: EU will<br />

Gesetzentwurf vorstellen<br />

Die EU könnte noch dieses Jahr ein<br />

Gesetz zur Schaffung von Barrierefreiheit<br />

auf den Weg bringen - den<br />

European Accessibility Act. Bei<br />

einem Treffen mit Vertretern des<br />

europäischen Behindertenforums<br />

sagte die EU-Kommissarin Marianne<br />

Thyssen, dass die Gesetz fertig sei<br />

und vorgestellt werden könnte.<br />

Trisomie 21: Roche<br />

testet Wirkstoff Basmisanil<br />

Das Down-Syndrom gilt bisher als<br />

medikamentös nicht behandelbar.<br />

Jetzt hat die Basler Pharmafirma<br />

Roche eine klinische Studie an Menschen<br />

mit Down-Syndrom begonnen.<br />

Getestet wird der neue Wirkstoff<br />

Basmisanil, der die Lernfähigkeit<br />

von Menschen mit Down-<br />

Syndrom verbessern soll. Ziel ist es,<br />

den Betroffenen zu einem unabhängigeren<br />

Leben zu verhelfen.<br />

Bundespolizei stoppt Rollstuhlfahrer<br />

Die Bundespolizei überprüfte am 2. November einen 54jährigen Rollstuhlfahrer<br />

am Bahnhof Gießen. Der hilflos wirkende Mann fiel den<br />

Beamten während eines Streifenganges auf. Da der Mann zudem ohne<br />

Papiere unterwegs war, nahmen die Bundespolizisten den Rollstuhlfahrer<br />

mit zur Wache des Bundespolizeireviers Gießen. Während der polizeilichen<br />

Maßnahmen fuhr der Mann, offensichtlich grundlos, mit seinem<br />

Gefährt gegen eine Glastür im Wachgebäude. Der Aufprall war so heftig,<br />

dass die Glasscheibe zersprang. Ein durchgeführter Alkoholtest ergab<br />

einen Wert von 3,8 Promille. Der Rollstuhlfahrer blieb unverletzt.<br />

Autismus: Jedes 45. Kind<br />

mit Symptomen<br />

Nach einem Bericht der US-amerikanischen<br />

Behörde für Krankheitskontrolle<br />

und -prävention (CDC)<br />

hat jedes 45. Kind in den USA autistische<br />

Züge. Damit stieg die Zahl<br />

von Kindern mit dieser Entwicklungsstörung<br />

binnen weniger Jahre<br />

um fast das Doppelte.<br />

WERKSTATT<strong>News</strong> 17


PANORAMA<br />

Neue Spielgefährtin ist Autistin<br />

© Marybeth Nelson/Sesame Workshop<br />

Leistungsschau<br />

der Werkstätten<br />

Die Werkstätten-Messe öffnet<br />

vom 14. - 17. April 2016 ihre<br />

Pforten. Die Fachmesse für berufliche<br />

Rehabilitation ist gleichzeitig<br />

Leistungsschau der Werkstätten<br />

für behinderte Menschen.<br />

Veranstaltungsort ist das Messezentrum<br />

in Nürnberg.<br />

In der Sesamstraße gibt es Zuwachs: Elmo hat eine neue Spielgefährtin<br />

bekommen. Sie heißt Julia und ist Autistin. Julia ist Teil der neuen Initiative<br />

"Sesamstraße und Autismus: Sieh das Wunderbare in allen Kindern".<br />

Sie soll dazu beitragen, Vorurteile gegenüber autistischen Kindern<br />

abzubauen. Julia wird also fortan aus Kindersicht erklären, was Autismus<br />

bedeutet. Etwa, warum sie in die Hände klatscht oder Geräusche<br />

macht, wenn sie sich freut oder ärgert. Oder warum sie anderen Kindern<br />

nicht so gerne in die Augen schaut.<br />

Wie Down-Syndrom vor Krebs schützt<br />

Wissenschaftler von der Philipps-Universität Marburg haben einen<br />

molekularen Mechanismus aufgeklärt, der dazu beiträgt, dass Menschen<br />

mit Down-Syndrom seltener an Krebs erkranken als andere. Wie das<br />

Team im Wissenschaftsmagazin „Nature Communication“ schreibt,<br />

hemmt das Protein DYRK1A das Wachstum zellulärer Fasern und verhindert<br />

dadurch, dass krebsauslösende Faktoren an ihren Zielort gelangen,<br />

nämlich in den Zellkern. Menschen mit Down-Syndrom besitzen ein<br />

überzähliges Chromosom. Diese genetische Abweichung geht mit einer<br />

höheren Konzentration des Proteins DYRK1A einher, weil sich die Bauanleitung<br />

für das Protein auf dem betroffenen Chromosom 21 befindet.<br />

EU-Kommission plant<br />

Behindertenausweis<br />

Bis Anfang 2016 soll in 17 EU-<br />

Mitgliedsstaaten ein europäischer<br />

Behindertenausweis eingeführt<br />

und getestet werden. Bislang<br />

existiert noch kein System für<br />

eine grenzübergreifende, gegenseitige<br />

Anerkennung von Behindertenausweisen.<br />

Menschen mit<br />

Behinderung werden häufig vom<br />

reisen abgehalten, da ihr Status<br />

im Ausland nicht anerkannt<br />

wird. Dieser Missstand soll mit<br />

dem europäischen Behindertenausweis<br />

behoben werden.<br />

18 WERKSTATT<strong>News</strong>


Medienpreis an FC Bayern München<br />

Der FC Bayern München wurde mit dem Lebenshilfe-Preis BOBBY ausgezeichnet.<br />

„Der FC Bayern hat mit seiner Aktion zum Welt-Down-Syndrom-Tag<br />

<strong>2015</strong> ein weit sichtbares Zeichen für Vielfalt und gesellschaftliche<br />

Teilhabe behinderter Menschen gesetzt“, so Bundesvorsitzende Ulla<br />

Schmidt bei der Preisvergabe. Im März waren Fußballer mit Down-Syndrom<br />

gemeinsam mit den Spielern des FC Bayern München in die Allianz<br />

Arena eingelaufen und hatten<br />

vom Elfmeterpunkt aufs Tor<br />

schießen können. Der 16jährige<br />

Michael Freudlsperger (im Foto<br />

links) war gegen Schlussmann<br />

Tom Starke erfolgreich, wurde<br />

damit für das „Tor des Monats“<br />

nominiert und gewann die<br />

Zuschauerabstimmung.<br />

Lebenshilfe Bayern<br />

fordert modernes Teilhabegesetz<br />

Foto: Bundesvereinigung Lebenshilfe, Hans D. Beyer<br />

"Die bundesweite Reform der Eingliederungshilfe muss die Lebenssituation<br />

von Menschen mit Behinderungen und ihren Familien deutlich<br />

verbessern". Das forderte die Vorsitzende der Lebenshilfe Bayern, Landtagspräsidentin<br />

Barbara Stamm, auf der diesjährigen Jahrestagung, die<br />

am 23. und 24. Oktober <strong>2015</strong> in Nürnberg stattfand. "Entscheidend ist,<br />

die Eingliederungshilfe aus der Sozialhilfe zu lösen und in einem modernen<br />

Bundesteilhabegesetz zu regeln, das in keinem Fall ein Einspargesetz<br />

werden darf", betonte die Vorsitzende vor gut 100 Vertretern der Mitgliedsorganisationen.<br />

Die Lebenshilfe Bayern setze sich insbesondere<br />

dafür ein, dass gesellschaftliche Teilhabe auch Menschen mit sehr hohem<br />

Unterstützungs- und Pflegebedarf ermöglicht werde. Die Mitgliederversammlung<br />

der Lebenshilfe Bayern verabschiedete außerdem eine<br />

Resolution zur "Förderung von Flüchtlingskindern mit Behinderungen<br />

in den Schulen". Darin fordert die Lebenshilfe Bayern insbesondere, dass<br />

die Förderschulen Mittel für die Integration von behinderten Flüchtlingskindern<br />

erhalten und keinesfalls Lehrkräfte aus den Förderschulen abgezogen<br />

werden. Die Förderschulen müssten bei den neuen 1.000 Planstellen<br />

im Schulbereich angemessen berücksichtigt werden.<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber<br />

Lebenshilfe Werkstätten Forchheim<br />

gemeinnützige GmbH<br />

John-F.-Kennedy-Ring 27c<br />

91301 Forchheim<br />

Telefon 09191 6509-0<br />

Telefax 09191 6509-190<br />

Redaktion<br />

Redaktion: Martin Rossol (ro)<br />

V.i.S.d.P.: Wolfgang Badura (ba)<br />

eMail: rossol@lebenshilfe-forchheim.de<br />

Telefon: 09191 6509-124<br />

Telefax: 09191 6509-190<br />

Konzept, Satz und Layout<br />

Martin Rossol<br />

Korrektorat<br />

Robert Ulm<br />

Druck<br />

Onlineprinters GmbH<br />

91413 Neustadt a. D. Aisch<br />

Technischer Support<br />

Verlag Martin Rossol<br />

91320 Ebermannstadt<br />

Internet<br />

www.lebenshilfe-werkstaetten.de<br />

Erscheinungsweise<br />

Die <strong>Werkstatt</strong>-<strong>News</strong> berichtet über die<br />

Lebenshilfe Werkstätten Forchheim sowie rund<br />

um die Themen Inklusion, Teilhabe und Behinderung.<br />

Sie erscheint vierteljährlich und ist kostenlos.<br />

Beiträge<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben<br />

die Meinung der jeweiligen Autoren wieder.<br />

Die <strong>Werkstatt</strong>-<strong>News</strong> nimmt Beiträge, Leserzuschriften<br />

und Leseranfragen entgegen.<br />

<strong>News</strong>letter<br />

Alle Ausgaben stehen auf der Homepage zum<br />

Download bereit. Die Druckauflage beträgt<br />

800 Exemplare. Zusätzlich erfolgt der Versand<br />

als E-Mail-<strong>News</strong>letter und via Social Media<br />

(1100 Impressionen).<br />

Bezug<br />

Die <strong>Werkstatt</strong>-<strong>News</strong> wird auch als eMail-<strong>News</strong>letter<br />

versendet. Möchten Sie in den Verteiler aufgenommen<br />

werden, rufen Sie uns bitte an (Gerlinde Wilhelm,<br />

Telefon 09191-6509120) oder schreiben Sie eine<br />

eMail an wilhelm@lebenshilfe-forchheim.de.<br />

Spenden<br />

Wir setzen uns seit über 40 Jahren erfolgreich für die<br />

Belange von Menschen mit Behinderung ein. Unser<br />

umfangreiches Leistungsangebot möchten wir erhalten<br />

und ausbauen. Hierzu bitten wir um Ihre Hilfe. Ihre<br />

Spende ist steuerabzugsfähig.<br />

Spendenkonten<br />

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BLZ 763 910 00<br />

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BIC GENODEF1FOH<br />

Anerkennung<br />

Die Lebenshilfe Werkstätten Forchheim sind anerkannte<br />

<strong>Werkstatt</strong> für behinderte Menschen nach § 42<br />

SGB IX und zugelassener Träger nach dem Recht der<br />

Arbeitsförderung SGB III.

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