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Stadtteilrahmenplan Handorf - Sudmühle - Mariendorf - Münster

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<strong>Stadtteilrahmenplan</strong><br />

<strong>Handorf</strong>-<strong>Sudmühle</strong>-<strong>Mariendorf</strong>


<strong>Stadtteilrahmenplan</strong><br />

<strong>Handorf</strong> I <strong>Sudmühle</strong> I <strong>Mariendorf</strong><br />

Ideen I Planungen I Perspektiven<br />

für <strong>Münster</strong>s Osten<br />

Abschlussbericht<br />

Stand 20.05.09


Inhalt<br />

2<br />

Vorwort ............................................................................................ 3<br />

Planungsanlass ................................................................................. 4<br />

Projektphasen und Arbeisschritte ...................................................... 6<br />

Der Ist-Zustand ................................................................................. 7<br />

Planerische Vorgaben .................................................................... 7<br />

Grundlagendaten ........................................................................ 11<br />

Stadtregionale Bürgerumfrage 2006 ............................................ 14<br />

Stadtteilmarketingprozess ........................................................... 21<br />

Befragung der Schlüsselpersonen ................................................ 22<br />

Fazit aus der Bestandserhebung .................................................. 30<br />

Handlungsfelder ............................................................................. 31<br />

A Geplante Maßnahmen .................................................................. 32<br />

1. Neue Wohngebiete .................................................................. 32<br />

2. Gewerbe- und Industriegebiete ................................................ 36<br />

3. Verkehr ................................................................................... 40<br />

4. <strong>Handorf</strong>er Ortsmitte ................................................................ 44<br />

5. Tourismus / Natur und Landschaft .......................................... 52<br />

6. Kaufkraftstärkung ................................................................... 56<br />

7. Bäder ...................................................................................... 57<br />

B Sonstige vorrangige Maßnahmen ................................................. 59<br />

C Nicht realisierbare Maßnahmen .................................................... 61<br />

Räumliches Strukturkonzept ........................................................... 64<br />

Realisierungsübersicht der Projekte ................................................ 66


Vorwort<br />

Im Osten <strong>Münster</strong>s tut sich was – in<br />

<strong>Handorf</strong> - Dorbaum entsteht das neue<br />

Wohngebiet „Drei Eichen“. Die Planung<br />

für die Umgehungsstraße schreitet voran,<br />

der „WerseRadWeg“ ist bereits realisiert.<br />

Und es gibt zahlreiche weitere<br />

Impulse für eine positive Entwicklung<br />

in <strong>Handorf</strong>, <strong>Sudmühle</strong> und <strong>Mariendorf</strong>.<br />

Das ist gut, denn <strong>Münster</strong> möchte lebenswerte<br />

Stadtteile schaffen und bewahren.<br />

Eine Daueraufgabe, die die öffentliche<br />

Hand nicht allein bewältigen<br />

kann. Sie braucht die Unterstützung der<br />

Bürgerinnen und Bürger.<br />

Stadtteile und ihre Zentren haben eine<br />

hohe Bedeutung für das Sozialgefüge<br />

einer Stadt. Das Leben in lebendigen<br />

und überschaubaren Strukturen - sowohl<br />

in der Gesamtstadt als auch in den<br />

Stadtteilen <strong>Münster</strong>s - trägt zu einer hohen<br />

Wohnzufriedenheit bei. In Zeiten<br />

knapper Haushaltsmittel ist es besonders<br />

wichtig, dass die Verwaltung bei<br />

Planungen und Projekten die Menschen<br />

vor Ort frühzeitig einbezieht. So können<br />

sie aktiv an der Zukunft ihres Stadtteils<br />

mitwirken. Auch angesichts von Überalterungstendenzen<br />

wird dieses Bürgerengagement<br />

zunehmend wichtiger. Die<br />

rege Gemeinschaft und das harmonische<br />

Zusammenleben von Jung und Alt<br />

muss das Ziel der Stadtteilpolitik sein.<br />

Eine Basis für alle wichtigen Planungsaktivitäten<br />

in <strong>Münster</strong>s Osten liefert<br />

dieser <strong>Stadtteilrahmenplan</strong> für <strong>Handorf</strong>,<br />

<strong>Sudmühle</strong> und <strong>Mariendorf</strong>. Er benennt<br />

Maßnahmen, die von der Stadt <strong>Münster</strong><br />

initiiert und finanziert werden. Außerdem<br />

gibt er Bewohnern wie Gewerbetreibenden<br />

Impulse für Eigeninitiative<br />

und Engagement im Sinne einer nachhaltig<br />

regen Gemeinschaft.<br />

3


Planungsanlass<br />

Seit der Eingemeindung 1975 haben<br />

<strong>Handorf</strong>, <strong>Sudmühle</strong> und <strong>Mariendorf</strong> ihren<br />

dörflichen Charakter stark eingebüßt.<br />

<strong>Handorf</strong>, wegen seiner vielen Gartenwirtschaften<br />

einst „Dorf der großen<br />

Kaffeekannen“ genannt, war ein beliebtes<br />

Ausflugsziel im Grünen.<br />

Ehemaliges Hotel und Gaststätte Vennemann<br />

Heute dominiert aber zunehmend in<br />

allen genannten Ortsteilen der vorstädtische<br />

Charakter. In <strong>Münster</strong>s Osten<br />

wohnt man gern wegen der attraktiven,<br />

naturnahen Landschaft und dem hohen<br />

Freizeit- und Erholungswert.<br />

Diese Stärken werden jedoch von negativen<br />

Entwicklungen zunehmend überschattet.<br />

Dazu zählen in erster Linie die<br />

starke Verkehrsbelastung, die Überalterung<br />

der Bevölkerung sowie die Kaufkraftabwanderung.<br />

Deshalb beauftragt die Bezirksvertretung<br />

<strong>Münster</strong>-Ost im Januar 2006 die<br />

Verwaltung, einen <strong>Stadtteilrahmenplan</strong><br />

für <strong>Handorf</strong>, <strong>Sudmühle</strong> und <strong>Mariendorf</strong><br />

zu entwickeln (siehe Plan „Räumliches<br />

Strukturkonzept“ auf Seite 64). Er soll<br />

zeigen, wie die positiven Qualitäten der<br />

Ortsteile gestärkt und weiter entwickelt<br />

werden können und wie man den negativen<br />

Tendenzen konkret entgegenwirken<br />

kann.<br />

4<br />

Dieser <strong>Stadtteilrahmenplan</strong> soll laufende<br />

und bereits geplante Maßnahmen<br />

ebenso aufzeigen wie längerfristige<br />

Perspektiven für die städtebauliche Entwicklung.<br />

Um die Ortsteile als lebenswerte Quartiere<br />

und attraktive Wohnstandorte auch<br />

für zukünftige Bewohner zu erhalten,<br />

soll der <strong>Stadtteilrahmenplan</strong> bürgernah<br />

erarbeitet werden.<br />

Deshalb befragt die Verwaltung Schlüsselpersonen<br />

- das sind Personen, die einen<br />

besonderen Bezug oder eine besondere<br />

Aufgabe in einem der drei Ortsteile


haben - und lädt zu einem öffentlichen<br />

Workshop zur Gestaltung der <strong>Handorf</strong>er<br />

Ortsmitte ein.<br />

Außerdem werden die Zwischenergebnisse<br />

der Planungsüberlegungen und<br />

einzelne städtebauliche Projekte der<br />

Öffentlichkeit vorgestellt.<br />

Insofern stellt dieser <strong>Stadtteilrahmenplan</strong><br />

das Ergebnis eines Verfahrens dar,<br />

welches von Fachverwaltung, Ortspolitik<br />

und Bürgerschaft gemeinsam getragen<br />

wurde, als Impuls für eine positive<br />

Entwicklung von <strong>Münster</strong>s Osten.<br />

Abgrenzung des Planbereichs<br />

5


Projektphasen und Arbeitsschritte<br />

Phase 1<br />

Planerische Vorgaben<br />

Grundlagendaten<br />

Befragung von Schlüsselpersonen<br />

Stadtregionale Bürgerumfrage<br />

Phase 2<br />

Handlungsfelder mit Realisierungsperspektiven<br />

Politische Abstimmung<br />

Information der Bürger<br />

Phase 3<br />

Öffentlicher Workshop zur Gestaltung der <strong>Handorf</strong>er Mitte<br />

Politische Abstimmung<br />

Ergänzen der Handlungsfelder<br />

Phase 4<br />

<strong>Stadtteilrahmenplan</strong> (Abschlussbericht)<br />

Politische Abstimmung<br />

Information der Bürger / Broschüre<br />

6


Der Ist-Zustand<br />

Planerische Vorgaben<br />

<strong>Münster</strong> ist der historisch gewachsene<br />

Mittelpunkt des <strong>Münster</strong>landes. Die<br />

Entwicklung der Stadt kann immer nur<br />

im Zusammenhang mit der Entwicklung<br />

der Region betrachtet werden.<br />

Weil Grundstücke im Umland meist<br />

günstiger sind als in <strong>Münster</strong>, sind in<br />

den letzten Jahrzehnten kontinuierlich<br />

Menschen in die Umlandgemeinden gezogen.<br />

Besonders Einwohner mit mittlerem<br />

bis hohem Einkommen und jüngere<br />

Familien mit Kindern suchen einen<br />

Wohnort außerhalb der Stadtgrenzen.<br />

Die Folgen: die Zahl der Pendler wächst,<br />

die Bevölkerungs- und Sozialstruktur<br />

verändert sich. Während die Umlandgemeinden<br />

auf die oftmals sprunghafte<br />

Bevölkerungszunahme mit neuen Infrastruktureinrichtungen<br />

reagiert haben,<br />

sind die vorhandenen Einrichtungen in<br />

<strong>Münster</strong> zunehmend nicht mehr ausgelastet.<br />

<strong>Münster</strong> soll deshalb als Wohnstandort<br />

wieder attraktiver werden. Wer hier<br />

wohnen will, soll auch das passende<br />

Angebot finden.<br />

Also gilt es, in <strong>Münster</strong>s Stadtteilen die<br />

Entwicklung attraktiver Wohnquartiere<br />

zu fördern. Dabei ist auch die Infrastruktur<br />

in den Stadtteilen zu stärken<br />

und weiterzuentwickeln, denn sie haben<br />

eine große Bedeutung für die wohnungsnahe<br />

Grundversorgung und damit<br />

für die Zufriedenheit der Bewohner.<br />

Vielen Menschen ist das „Wohnen im<br />

Grünen“ wichtig. Deshalb muss auch<br />

<strong>Münster</strong>s hohe Umweltqualität bewahrt<br />

und weiterentwickelt werden. Das gewährleisten<br />

unter anderem die Grünordnung<br />

<strong>Münster</strong> und der Umweltplan.<br />

Diese Planungsgrundlagen verfolgen<br />

das Ziel, den Umwelt- und Naturschutz<br />

im Stadtgebiet zu verbessern – im Sinne<br />

eines ökologischen, ökonomischen und<br />

Allee Havichhorster Mühle<br />

sozialverträglichen Umganges mit den<br />

natürlichen Ressourcen.<br />

Die Grünordnung beruht auf einem<br />

Konzept aus begrünten Ringen um die<br />

Altstadt / Innenstadt und Grünzügen<br />

in die Außenstadtteile bzw. in die freie<br />

Landschaft.<br />

Im Osten des Stadtgebietes sind der<br />

Prozessionsweg, der Wersegrünzug<br />

sowie der Boniburg - Park wichtige Bestandteile<br />

dieses Grünsystems. Sie sind<br />

unbedingt zu erhalten.<br />

7


Der Grünbereich beidseitig der Werse ist<br />

der größte zusammenhängende ökologische<br />

Ausgleichsraum im Stadtgebiet<br />

<strong>Münster</strong>s. Der 2007 eingeweihte „WerseRadweg“,<br />

von der Quelle bis zur Mündung,<br />

ist ein Alleinstellungsmerkmal<br />

für <strong>Münster</strong>s Osten. Sein Freizeitwert<br />

für Radfahrer und Spaziergänger reicht<br />

weit über den Stadtbezirk hinaus.<br />

Im Jahr 2004 hat die Verwaltung in dem<br />

„Räumlichen Entwicklungskonzept <strong>Handorf</strong><br />

/ Dorbaum / <strong>Sudmühle</strong> / <strong>Mariendorf</strong><br />

/ Gelmer“ eine weitere, längerfristige<br />

Siedlungsentwicklung dargestellt<br />

und zwar<br />

- Wohnbauflächen (ca. 20 ha) in <strong>Handorf</strong><br />

und Dorbaum sowie<br />

- Industrie- bzw. Gewerbegebiete<br />

(ca. 37 ha) westlich und östlich des<br />

Schifffahrter Damms und östlich der<br />

Gildenstraße.<br />

Außerdem sind angedacht, an der Dyckburgstraße<br />

Flächen für ca. 30 Wohneinheiten<br />

in Einzel- und Doppelhäusern<br />

bereitzustellen. Der entsprechende Bebauungsplan<br />

wurde bereits durch die<br />

zuständigen politischen Gremien beschlossen.<br />

Die neuen Wohnbauflächen zwischen<br />

<strong>Handorf</strong> und Dorbaum sind teilweise<br />

bereits erschlossen und westlich der<br />

Dorbaumstraße größtenteils bebaut.<br />

Ob auch das Gelände des ehemaligen<br />

Freibades in <strong>Handorf</strong>, z. B. für ein neues<br />

Wohngebiet geeignet ist, wird derzeit<br />

untersucht.<br />

9


Grundlagendaten<br />

Bevölkerungsstruktur / Alterstruktur<br />

Rund 7200 Menschen lebten 2006 in<br />

<strong>Handorf</strong>, genauer im Stadtbezirk 77, mit<br />

den Siedlungsbereichen <strong>Handorf</strong>-Mitte,<br />

Dorbaum, <strong>Sudmühle</strong> und <strong>Mariendorf</strong>.<br />

Im Vergleich mit dem Durchschnitt aller<br />

Außenbezirke leben hier weniger Menschen<br />

im Alter von 21 bis 29 Jahren.<br />

Daraus lässt sich schließen, dass viele<br />

junge Menschen <strong>Handorf</strong> in ihrer Ausbildungsphase<br />

verlassen. Im Alter der<br />

Familiengründung, also ab ca. 30 Jahren,<br />

gleichen sich die Zahlen dem Außenbezirksdurchschnitt<br />

wieder an. Der<br />

Anteil der über 60-Jährigen liegt über<br />

dem Durchschnitt, was dafür spricht,<br />

dass die <strong>Handorf</strong>er ihrem Wohnstandort<br />

auch im Alter treu bleiben (Stadt<br />

<strong>Münster</strong> – Jahres-Statistik 2006). Sowohl<br />

die Wohnzufriedenheit als auch<br />

die Wohndauer liegen hier leicht über<br />

dem Durchschnitt der Außenbezirke<br />

(Stadtregionale Bürgerumfrage 2006).<br />

Bevölkerungsentwicklung<br />

Im Jahr 2015 werden rund 500 Menschen<br />

mehr in <strong>Handorf</strong> leben, so sagt<br />

es die kleinräumige Bevölkerungsprognose<br />

2005 bis 2015 . Das heißt die<br />

wohnberechtigten Bevölkerung wird um<br />

insgesamt 6,5 % wachsen von ca. 7.200<br />

auf 7.700 Einwohner. Dabei droht eine<br />

fortschreitende Überalterung, kann<br />

doch für die wachsende Zahl der Über-<br />

70-Jährigen von einer steigenden Lebenserwartung<br />

ausgegangen werden.<br />

Erste Gegenmaßnahmen dazu sind die<br />

Baugebiete „Drei Eichen“ in <strong>Handorf</strong>-<br />

Dorbaum mit ca. 250 Wohneinheiten<br />

und östlich der Dyckburgstraße in <strong>Sudmühle</strong><br />

mit ca. 30 Wohneinheiten.<br />

Neue Wohngebiete - Drei Eichen - Bauphasen<br />

Diese Bautätigkeit beeinflusst die Entwicklung<br />

der Kinderzahlen, gleicht aber<br />

die zu erwartenden Rückgänge in den<br />

Altergruppen der 3-10 Jährigen nicht<br />

ganz aus.<br />

Nicht berücksichtigt wurden allerdings<br />

die Entwicklungen durch weitere neue<br />

Baugebiete, wie die diskutierte Bebauung<br />

des ehemaligen Freibad-Geländes<br />

in <strong>Handorf</strong> sowie weiterer Flächen zur<br />

Baulandentwicklung (s. Räumliches Ent-<br />

11


Kinder- und Jugendeinrichtung Dorbaum<br />

12<br />

Kardinal-von-Galen-Grundschule<br />

Matthias-Claudius-Grundschule<br />

wicklungskonzept 2004, (Seite 10) ausgenommen<br />

der hier dargestellten Siedlungserweiterungsflächen<br />

in <strong>Mariendorf</strong><br />

und <strong>Sudmühle</strong>).<br />

Soziale Infrastruktur<br />

Wie viele Plätze in Kindergärten und<br />

Grundschulen braucht <strong>Handorf</strong>? Auch<br />

hier liefert die Kleinräumige Bevölkerungsprognose<br />

Planungsgrundlagen.<br />

Die Kinderzahlen werden sich bis 2015<br />

verändern:<br />

Unter 3 Jahre + 12 Kinder<br />

3 bis unter 6 Jahre - 40 Kinder<br />

6 bis unter 10 Jahre - 79 Kinder<br />

Versorgung mit Kindergartenplätzen<br />

<strong>Handorf</strong> lag mit dem Angebot an Kindergartenplätzen<br />

noch unter dem Druchschnitt.<br />

Deshalb wurde im Zusammenhang<br />

mit dem Baugebiet „Drei Eichen“<br />

im Sommer 2008 eine neue städtische<br />

Kita eröffnet. Die kombinierte Einrichtung<br />

hat Plätze auch für Unter-3-Jährige<br />

und macht Angebote für die offene Kinder-<br />

und Jugendarbeit.<br />

Der sinkenden Nachfrage entsprechend<br />

wird die städtische Kinderbetreuungseinrichtung<br />

am Juffernbach nach und<br />

nach zurückgebaut. Langfristig soll sie<br />

aufgegeben werden.<br />

Versorgung mit Grundschulen<br />

Bis zum Jahr 2015 wird sich die Zahl der<br />

Kinder im Grundschulalter (6 - 10 Jahre)<br />

in <strong>Handorf</strong> voraussichtlich um 70 Kinder<br />

verringern auf dann ca. 280 Kinder.<br />

Nach aktuellem Prognosestand ist aber<br />

keine der beiden Grundschulen im Bezirk<br />

in ihrem Bestand gefährdet.<br />

Sofern sich die Nachfrage nicht ändert<br />

(durch Auflösung der bisherigen Schulbezirke),<br />

können beide Schulen mit<br />

weniger Kindern pro Klasse weiterhin<br />

zweizügig geführt werden.


Versorgung mit Gütern des<br />

täglichen Bedarfs / Verkaufsflächen<br />

Ein funktionierender Stadtteil<br />

muss nicht nur in den Bereichen<br />

Wohnen, Arbeiten und<br />

Freizeit Angebote machen,<br />

er muss auch die Versorgung<br />

seiner Bewohner mit Waren<br />

des täglichen Bedarfs sicherstellen.<br />

<strong>Münster</strong> verfolgt den Leitsatz<br />

“Stadt der kurzen Wege“. Demnach<br />

liegen im Idealfall nur<br />

maximal 700 m oder 10 min.<br />

Fußweg zwischen der eigenen<br />

Wohnung und dem nächsten<br />

Lebensmittelgeschäft.<br />

Das trifft nicht auf alle Wohnstandorte<br />

in <strong>Handorf</strong> zu. Dennoch<br />

wird die Versorgungssituation<br />

im Geltungsbereich<br />

des <strong>Stadtteilrahmenplan</strong>s im<br />

Vergleich mit den übrigen Außenbezirken<br />

als ausreichend<br />

eingestuft.<br />

Seit der Eröffnung des Lebensmittelmarktes<br />

im südlichen<br />

Bereich des Baugebietes „Drei<br />

Eichen“ sieht die Verwaltung<br />

keinen Handlungsbedarf, weitere<br />

Lebensmittel-Anbieter in<br />

<strong>Handorf</strong> anzusiedeln.<br />

Die Stärkung der Stadtteilzentren ist<br />

ein wichtiges Ziel in der Entwicklungspolitik<br />

der Stadt <strong>Münster</strong>. Das 2007 novellierte<br />

Landesentwicklungsprogramm<br />

NRW verpflichtet die Kommunen, die<br />

Zentren in ihrer Funktion als zentrale<br />

Versorgungsbereiche räumlich eindeutig<br />

abzugrenzen.<br />

Diese Funktion übernimmt in <strong>Handorf</strong><br />

das gewachsene Stadtteilzentrum entlang<br />

der <strong>Handorf</strong>er Straße. Das im Februar<br />

im Rat beschlossene Einzelhandelskonzept<br />

der Stadt <strong>Münster</strong> stellt<br />

dementsprechend den Bereich beidseitig<br />

der <strong>Handorf</strong>er Straße – von der Kreuzung<br />

Kötterstraße bis zum Kreuzungsbereich<br />

Dorbaumstraße / <strong>Sudmühle</strong>nstraße<br />

– als Grundversorgungszentrum<br />

da. Dieser zentrale Bereich übernimmt<br />

auch Versorgungsfunktionen für <strong>Mariendorf</strong><br />

und <strong>Sudmühle</strong>, die selbst keine<br />

Versorgungseinrichtungen haben. Ziel<br />

ist es, die Funktionsfähigkeit dieses<br />

Versorgungszentrums zu sichern und<br />

auch Möglichkeiten für eine zukünftige<br />

Entwicklung offen zu halten.<br />

13


Stadtregionale Bürgerumfrage 2006<br />

Die Stadtregionale Bürgerumfrage 2006<br />

der Stadt <strong>Münster</strong> gibt wertvolle Hinweise<br />

zum Thema Wohnen aus der Sicht<br />

der Bürgerinnen und Bürger.<br />

Vor dem Hintergrund des demographischen<br />

Wandels stellte sie Fragen zu folgenden<br />

Themen:<br />

1. Wohnsituation und Wohnzufriedenheit<br />

2. Umzugspläne und Wahl des Wohnstandortes<br />

3. Wohnperspektiven im Alter (55Plus)<br />

4. Kinder- und Familienfreundlichkeit<br />

der Stadtteile<br />

Die Menschen wurden u. a. gefragt: Wie<br />

zufrieden sind Sie mit Ihrem Wohnumfeld?<br />

Wie bewerten Sie die familienrelevante<br />

Stadtteilinfrastruktur wie Kindergärten<br />

oder Schulangebote? Wie beurteilen<br />

Sie die Verkehrssicherheit und<br />

Kinderfreundlichkeit Ihres Stadtteils?<br />

Wie will die Altersgruppe „55Plus“ in Zukunft<br />

wohnen?<br />

Die Umfrageergebnisse beziehen sich<br />

immer auf den gesamten Bezirk, also<br />

bezogen auf den Bezirk 77 auf die<br />

Siedlungsbereiche <strong>Handorf</strong>- Mitte, Dorbaum,<br />

<strong>Sudmühle</strong> und <strong>Mariendorf</strong>. Sie<br />

zeigen, welche Stärken und Schwächen<br />

die Menschen vor Ort für „ihren“ Stadtbezirk<br />

sehen. Das erleichtert es, Tendenzen<br />

in der aktuellen und zukünftigen<br />

Wohnungsmarktnachfrage auf<br />

Stadtteilebene zu erkennen.<br />

Im Stadtbezirk Ost haben die meisten<br />

Menschen an der Bürgerumfrage teilgenommen.<br />

Mit 54 % ist hier der höchste<br />

Rücklauf zu verzeichnen.<br />

Auch wenn die Befragung bereits 2006<br />

stattfand, haben die grundsätzlichen<br />

Aussagen aus der Umfrage auch in den<br />

folgenden Jahren noch Gültigkeit. In der<br />

Regel sind die Einschätzungen der Bür-<br />

14<br />

gerinnen und Bürger sehr stabil. Im Einzelfall<br />

ist allerdings zu berücksichtigen,<br />

dass zwischenzeitlich auf den Weg gebrachte<br />

Maßnahmen heute wohl zu besseren<br />

Umfrageergebnissen führen würden.<br />

Dazu gehören beispielsweise die<br />

kombinierte Kindertages- und Jugendeinrichtung<br />

„Eichenaue“ als Ersatz für<br />

die Kita „Am Juffernbach“, der Verbund<br />

der Kitas in <strong>Handorf</strong> zu einem „Familienzentrum“<br />

und zwei neue städtische<br />

Spielplätze im Grünzug „Drei Eichen“.<br />

Die wichtigsten Ergebnisse<br />

Hier nun die wichtigsten Ergebnisse<br />

aus der Bürgerumfrage 2006 für den<br />

Stadtteil <strong>Handorf</strong> in Kurzform. Sie sind<br />

für den Bezirk 77 in Bezug zur Gesamtstadt<br />

und zu den Durchschnittswerten<br />

der Außenstadtteile aufgeführt.<br />

Bewertet wurde nach einer Skala von 1<br />

bis 5:<br />

(1) = sehr zufrieden / sehr gut / sehr<br />

wichtig<br />

(2) = zufrieden / gut / wichtig<br />

(3) = teils/teils<br />

(4) = nicht zufrieden / schlecht / nicht<br />

wichtig<br />

(5) = völlig unzufrieden / sehr<br />

schlecht / völlig unwichtig


1. Wohnsituation und<br />

Wohnzufriedenheit<br />

Welche Bedürfnisse, welche Nachfragen<br />

muss der Wohnungsmarkt bedienen?<br />

Wohndauer im Stadtteil:<br />

Die durchschnittliche Wohndauer in<br />

<strong>Handorf</strong> beträgt 20,8 Jahre (<strong>Münster</strong><br />

gesamt: 19,5 Jahre, Außenstadtteile insgesamt:<br />

21,0 Jahre). 16 % der Befragten<br />

leben seit Geburt hier, weitere 37 % seit<br />

20 Jahren und länger. Das heißt: Über<br />

die Hälfte der Befragten (53 %) ist dem<br />

Stadtteil über einen sehr langen Zeitraum<br />

verbunden.<br />

Wohndauer in Wohnung:<br />

Die Wohndauer in der Wohnung ist mit<br />

durchschnittlich 14,6 Jahren deutlich<br />

kürzer als die Wohndauer im Stadtteil.<br />

Es finden also durchaus Umzüge innerhalb<br />

des Stadtteils statt. Insgesamt<br />

sprechen diese Werte für eine recht<br />

hohe Standortbindung an <strong>Handorf</strong>. Eine<br />

hohe Identität mit dem Wohnstandort<br />

stellten auch Schlüsselpersonen heraus,<br />

die im Rahmen der Erarbeitung des<br />

<strong>Stadtteilrahmenplan</strong>es befragt wurden.<br />

Zufriedenheit mit der Wohngegend:<br />

Die Zufriedenheit erzielt einen Mittelwert<br />

von 1,9 (zufrieden). In der Spanne<br />

über alle Stadtteile (von 1,6 bis 2,8)<br />

liegt der <strong>Handorf</strong>er Wert im oberen Bewertungsbereich,<br />

im Stadtteilvergleich<br />

drückt er sogar eine überdurchschnittliche<br />

Zufriedenheit aus (Außenstadtteile:<br />

2,1, <strong>Münster</strong> gesamt: 1,9). 77 % der<br />

befragten <strong>Handorf</strong>er äußern sich „sehr<br />

zufrieden“ und „zufrieden“, 18 % „teils/<br />

teils“, 6 % der Befragten sind „unzufrieden“.<br />

Kritikpunkte am Wohnumfeld:<br />

61 % der Befragten stört etwas an ihrem<br />

Wohnumfeld. Als Hauptkritikpunkte an<br />

Wohnumfeld und Lage werden mit 46<br />

% „mangelhafte Einkaufsmöglichkeiten“<br />

(vor Eröffnung des Discounters im<br />

Wohngebiet „Drei Eichen“) und mit 21 %<br />

„zu hoher Verkehrslärm“ genannt. Die<br />

in der Umfrage benannten Kritikpunkte<br />

decken sich dabei mit den Einschätzungen<br />

der befragten Schlüsselpersonen<br />

und mit denen der Bezirksvertretung.<br />

Zufriedenheit mit der Wohnung:<br />

Die meisten <strong>Handorf</strong>er mögen ihre<br />

Wohnung. In dem Mittelwert von 1,7<br />

(<strong>Münster</strong> gesamt 1,8) drückt sich eine<br />

hohe Wohnzufriedenheit aus. Die Bewertungsspanne<br />

über alle Stadtteile<br />

liegt zwischen 1,5 und 2,1.<br />

Kritikpunkte an der Wohnung:<br />

Von Mängeln an der Wohnung fühlen<br />

sich 41 % der Bewohner <strong>Handorf</strong>s betroffen<br />

(<strong>Münster</strong> gesamt 49 %). Hauptkritikpunkte<br />

sind der „Modernisierungsbedarf“<br />

(30 %) und „Lärmbelästigung zu<br />

groß“ (22 %)“, was der Rangfolge der<br />

Hauptnennungen für die gesamte Stadt<br />

entspricht.<br />

Insgesamt besteht im Statistischen Bezirk<br />

77 eine hohe Wohnzufriedenheit.<br />

15


2. Zuzugsgründe<br />

Warum zieht jemand neu in einen<br />

Stadtteil? Die Bürgerumfrage brachte<br />

sehr unterschiedliche Zuzugsgründe<br />

in <strong>Münster</strong>s Stadtteilen zutage. Es gibt<br />

nicht den einen ausschlaggebenden<br />

Grund, das „Gesamtpaket“ muss stimmen<br />

– auch im Stadtbezirk 77.<br />

Hauptzuzugsgründe:<br />

Die „Nähe zu Grün- und Erholungsflächen“<br />

mit 25 % wird in <strong>Handorf</strong> am häufigsten<br />

genannt. Danach folgen mit einigem<br />

Abstand und fast gleichwertig die<br />

Nennungen „Zufall“ 1 , „Wegen der Nähe<br />

zum Arbeitsplatz“, „Weil hier Verwandte<br />

/ Kinder / Freunde / Bekannte wohnen“<br />

mit 14 % und „weil der Stadtteil einen<br />

guten Ruf hat“ mit 12 %. Andere noch<br />

zur Auswahl stehende Gründe spielen<br />

keine nennenswerte Rolle.<br />

(Zum Vergleich: Hauptzuzugsgründe<br />

<strong>Münster</strong> gesamt: „Zufall“, „Nähe zu<br />

Grün- und Erholungsflächen“, „Nähe zum<br />

Arbeitsplatz“). Auch in den Interviews<br />

mit den Schlüsselpersonen wurde<br />

das Wohnen im Grünen als besonders<br />

positiv hervorgehoben.<br />

1 Die Erstnennung „Zufall“ ist vor allem<br />

ein Hinweis darauf, dass die Standortfindung<br />

ein vielgestaltiger Prozess ist,<br />

bei dem unterschiedlichste Faktoren in<br />

die Überlegungen für den persönlich optimalen<br />

Wohnort hineinspielen. Stimmt<br />

das Gesamtbild eines Standortes, so<br />

scheint die räumliche Festlegung auf<br />

einen bestimmten Stadtteil nicht mehr<br />

ganz so entscheidend zu sein. Es ist<br />

zu vermuten, dass einige der Befragten<br />

mit den vorgegebenen Kategorien keinen<br />

für sich zutreffenden Grund gefunden<br />

haben und deshalb auf die unspezifische<br />

Nennung „Zufall“ ausgewichen<br />

sind.<br />

16<br />

3. Kinder- und Familienfreundlichkeit<br />

Angesichts des demographischen Wandels<br />

und der stadtstrategischen Ziele<br />

sind die Kinder- und Familienfreundlichkeit<br />

der Stadtteile von großer Bedeutung.<br />

Wie zufrieden sind die Menschen<br />

mit den familienrelevanten Angeboten<br />

und Einrichtungen in ihrer Nähe, mit<br />

der Kinderfreundlichkeit und der Verkehrssicherheit<br />

im Stadtteil?<br />

Bei den Ergebnissen für <strong>Handorf</strong> ist zu<br />

berücksichtigen, dass inzwischen auf<br />

den Weg gebrachte Maßnahmen die<br />

Umfrageergebnisse heute sicher verbessern<br />

würden. Außerdem sind die Ergebnisse<br />

nicht untergliedert nach den<br />

einzelnen Siedlungsbereichen <strong>Mariendorf</strong>,<br />

<strong>Sudmühle</strong> und <strong>Handorf</strong>.<br />

3.1 Familienrelevante Infrastruktur im<br />

Stadtteil:<br />

Die Betreuungsangebote für Kinder unter<br />

3 Jahre werden in <strong>Handorf</strong> mit 2,9<br />

bewertet und liegen damit in einem<br />

befriedigenden Bereich. In <strong>Münster</strong>s<br />

Stadtteilen insgesamt reicht die Zufriedenheit<br />

von 2,4 bis 3,3 (Außenstadtteile<br />

durchschnittlich: 2,8; <strong>Münster</strong> gesamt:<br />

2,8).<br />

Gut bewertet werden die Betreuungsangebote<br />

für Kinder zwischen 3 Jahren<br />

und dem Schuleintritt (2,3 im Mittelwert).<br />

Die Zufriedenheit ist in diesem<br />

Teilsegment der Betreuung über alle<br />

Stadtteile hinweg gut (Außenstadtteile:<br />

2,2; <strong>Münster</strong> gesamt: 2,2).<br />

Die Bewertung des Grundschulangebotes<br />

in angemessener Entfernung zur<br />

Wohnung fällt mit 1,8 im Mittelwert<br />

auch für <strong>Handorf</strong> sehr positiv aus (Außenstadtteile:<br />

1,8; <strong>Münster</strong> gesamt:<br />

1,8).


Die Zufriedenheit mit dem Angebot an<br />

weiterführenden Schulen liegt mit 2,8<br />

im Mittelfeld der Bewertung. (Das bischöfliche<br />

Gymnasium <strong>Handorf</strong> gehört<br />

zum Statistischen Bezirk 76, wird jedoch<br />

von der Bevölkerung als zu <strong>Handorf</strong><br />

gehörend wahrgenommen. Im Geltungsbereich<br />

des <strong>Stadtteilrahmenplan</strong>s<br />

<strong>Handorf</strong>, <strong>Sudmühle</strong>, <strong>Mariendorf</strong> liegt<br />

keine weitere weiterführende Schule.)<br />

Die Spanne für die einzelnen Stadtteile<br />

reicht von 1,7 als „Bestnote“ bis 3,5<br />

als schlechtester Bewertung (Außenstadtteile:<br />

2,4; <strong>Münster</strong> gesamt: 2,2).<br />

Die Wertung hängt einerseits davon<br />

ab, ob es im Stadtteil eine solche Schule<br />

gibt. Doch auch in Stadtteilen ohne<br />

weiterführende Schule sind noch deutliche<br />

Unterschiede in der Bewertung zu<br />

erkennen, was u. a. mit dem Schulweg<br />

zur nächsten weiterführenden Schule<br />

zusammenhängen kann.<br />

Mit den Spielmöglichkeiten im Wohnumfeld<br />

sind die <strong>Handorf</strong>er ausgesprochen<br />

zufrieden (2,2 im Mittelwert). Auf<br />

der Stadtteilebene insgesamt reicht die<br />

Spanne von 2,1 bis 2,7 (Außenstadtteile:<br />

2,3; <strong>Münster</strong> gesamt: 2,3).<br />

Auch die Freizeitangebote von Kommune<br />

/ Kirchen / Vereinen bewerten sie<br />

gut (2,2 im Mittelwert). In den Stadtteilen<br />

reicht die Spanne von 2,0 bis 2,8<br />

(Außenstadtteile: 2,2; <strong>Münster</strong> gesamt:<br />

2,3).<br />

Das Angebot an kommerziellen Freizeitangeboten<br />

wird mit durchschnittlich<br />

3,3 bewertet, eine der schlechtesten<br />

Bewertungen in diesem Themenfeld<br />

für <strong>Handorf</strong>. Auf Stadtteilebene insgesamt<br />

reicht die Spanne von 2,6 bis 3,8<br />

(Außenstadtteile: 3,0; <strong>Münster</strong> gesamt:<br />

2,9).<br />

Evangelische Zionsgemeinde <strong>Handorf</strong><br />

17


3.2 Kinderfreundlichkeit und Verkehrssicherheit:<br />

In der Umfrage wurden die Begriffe<br />

„Kinderfreundlichkeit“ und „Verkehrssicherheit“<br />

nicht näher definiert. Vielmehr<br />

ging es um eine allgemeine Einschätzung<br />

und das subjektive Empfinden.<br />

Die Ergebnisse zeigen: Für die<br />

Menschen hängen Kinderfreundlichkeit<br />

und Verkehrssicherheit des Stadtteils<br />

eng zusammen.<br />

Das Empfinden der Verkehrssicherheit<br />

überlagert sogar oftmals alle anderen<br />

Bewertungsbereiche zur Kinder- und<br />

Familienfreundlichkeit.<br />

Kinderfreundlichkeit:<br />

Die Kinderfreundlichkeit <strong>Handorf</strong>s wird<br />

mit 2,6 bewertet, also gut bis zufriedenstellend<br />

(Außenstadtteile und <strong>Münster</strong><br />

gesamt: 2,5). Auf der Stadtteilebene<br />

reicht die Spanne von 2,3 bis 3,0.<br />

Verkehrssicherheit:<br />

Mit der Verkehrssicherheit in <strong>Handorf</strong><br />

sind die Menschen vor Ort weniger zufrieden<br />

(3,3 im Mittelwert). Zwischen<br />

den Stadteilen gibt es eine deutliche<br />

Schwankungsbreite in der Zufriedenheit<br />

von 2,2 bis 3,8. (Außenstadtteile:<br />

2,6; <strong>Münster</strong> gesamt: 2,7).<br />

Die Gesamtbewertung für den Bereich<br />

Kinder- und Familienfreundlichkeit liegt<br />

damit in <strong>Handorf</strong> - wie auch in <strong>Münster</strong><br />

gesamt - in einem guten bis befriedigenden<br />

Bereich.<br />

Besonders positiv heben sich in <strong>Handorf</strong><br />

die Bereiche „Grundschulangebot<br />

in angemessener Entfernung zur Wohnung“,<br />

„Spielmöglichkeiten im Wohnumfeld“<br />

und „Freizeitangebote von<br />

Kommune / Kirchen / Vereinen“ hervor.<br />

Eine Einschätzung, die auch die befragten<br />

Schlüsselpersonen teilen. Sie heben<br />

18<br />

besonders das Angebot der Kirchengemeinde<br />

für junge Eltern und Kinder positiv<br />

hervor. Eine durchschnittliche bis<br />

nicht zufriedenstellende Einschätzung<br />

entfällt auf das „Angebot an weiterführenden<br />

Schulen“, das „Angebot an kommerziellen<br />

Freizeitangeboten“, die „Betreuungsangebote<br />

für Kinder unter 3<br />

Jahre“ sowie die „Verkehrssicherheit im<br />

Stadtteil“.<br />

4. Umzugsabsichten<br />

Wie verbunden sind die Bürgerinnen<br />

und Bürger mit <strong>Münster</strong>? Welche Gründe<br />

spielen bei ihrer Entscheidung für<br />

einen Wohnstandort eine Rolle? Auf der<br />

Suche nach Anhaltspunkten wurden die<br />

Befragten gebeten, sich u. a. zu ihren<br />

Umzugsabsichten sowie zur Relevanz<br />

bestimmter Kriterien für einen eventuellen<br />

Umzug zu äußern. Solche in die<br />

Zukunft gerichteten Fragen sind immer<br />

nur eingeschränkt verbindlich, lassen<br />

aber Tendenzen erkennen.<br />

Umzugsabsichten in eine andere Wohnung:<br />

59 % der Menschen in <strong>Handorf</strong> wollen<br />

nicht umziehen. 23 % werden voraussichtlich<br />

in 5 Jahren oder später umziehen,<br />

19 % sind unentschlossen oder<br />

machen keine Angabe (<strong>Münster</strong> gesamt:<br />

47 % nicht umziehen, 32 % Umzug in 5<br />

Jahren oder später, 21 % unentschlossen<br />

/ keine Angabe).<br />

Umzugsrelevante Kriterien / Wohnstandortwahl:<br />

Wer in <strong>Handorf</strong> lebt und grundsätzlich<br />

umzugsbereit ist, legt bei der Wahl des<br />

neuen Wohnstandorts vor allem Wert<br />

auf die „Nähe zu guten Einkaufsmöglichkeiten“<br />

(32 % ausschlaggebend und<br />

wichtig), eine „gute Anbindung an das<br />

Hauptverkehrsstraßennetz“ und „gute<br />

Verbindungen mit dem ÖPNV“ (27 %


ausschlaggebend und wichtig) sowie<br />

auf das „Angebot an medizinischer Versorgung“<br />

(25 % ausschlaggebend und<br />

wichtig).<br />

5. Wohnen im Alter („55Plus“)<br />

Der Anteil älterer Menschen wird in den<br />

nächsten Jahren in <strong>Münster</strong> deutlich zunehmen<br />

und damit auch ihre Bedeutung<br />

auf dem Wohnungsmarkt. Dies trifft in<br />

weit überdurchschnittlichem Maße auch<br />

auf <strong>Handorf</strong> zu. Welche Ansprüche haben<br />

ältere Menschen an das Wohnen?<br />

Kriterien für die Wohnsituation:<br />

Hier gibt es keine für <strong>Handorf</strong> spezifischen<br />

Antworten. Die Umfrage brachte<br />

kaum aussagekräftige Unterschiede auf<br />

Stadtteilebene zutage. Ein Wunsch eint<br />

die Altergruppe „55Plus“ in ganz <strong>Münster</strong>:<br />

Sie möchte im Alter selbstständig in<br />

vertrauter Umgebung leben. Besonders<br />

wichtig: Die Infrastruktur sollte zu Fuß<br />

erreichbar sein.<br />

Fazit aus der Bürgerumfrage<br />

Die Einschätzungen der Bürgerinnen<br />

und Bürger sind eine wichtige Informationsgrundlage<br />

für viele Planungen,<br />

weshalb Bürgerumfragen zu einer „festen<br />

Größe“ in <strong>Münster</strong>s Kommunalplanung<br />

geworden sind. Diese Umfrage<br />

zum Wohnen rundet die Bewertungen<br />

ab, die im Prozess der <strong>Stadtteilrahmenplan</strong>ung<br />

gewonnen wurden – z. B. in der<br />

Bezirksvertretung und im Gespräch mit<br />

Schlüsselpersonen.<br />

Auch hier waren die Hauptkritikpunkte<br />

an Wohnumfeld und Lage „mangelhafte<br />

Einkaufsmöglichkeiten“ und „zu<br />

hoher Verkehrslärm“, wobei sich die<br />

Versorgungsmöglichkeiten durch die<br />

Ansiedlung eines Discounters in <strong>Handorf</strong>-Dorbaum<br />

mittlerweile schon verbessert<br />

haben. Die Umfrageergebnisse<br />

in <strong>Handorf</strong> belegen einmal mehr, dass<br />

eine zentrenorientierte Infrastrukturentwicklung<br />

(z. B. kurze Wege) von hoher<br />

Bedeutung ist, sowohl für die aktuelle<br />

Zufriedenheit der Bewohner als auch als<br />

relevanter Entscheidungsfaktor für Umzugswillige.<br />

Die Verkehrssituation, insbesondere<br />

der Verkehrslärm und die mangelnde<br />

Verkehrssicherheit, kristallisiert sich<br />

auch in der Bürgerumfrage als Hauptproblembereich<br />

heraus. Der Bereich<br />

Kinder- und Familienfreundlichkeit wird<br />

in <strong>Handorf</strong> grundsätzlich positiv bewertet.<br />

Einzig das Angebot an kommerziellen<br />

Freizeitangeboten sowie die Betreuungsangebote<br />

für Kinder unter 3 Jahre<br />

werden mit durchschnittlich bis nicht<br />

zufriedenstellend bewertet. Mit dem<br />

Ausbauprogramm für Kindertagesstätten<br />

für Unter-3-Jährige sowie dem Kinder-<br />

und Jugendförderplan sind die Angebote<br />

hier bereits verbessert worden.<br />

Dies konnte jedoch im Erhebungsjahr<br />

2006 noch nicht umfassend berücksichtigt<br />

werden. So hat die neue Kombi-<br />

Einrichtung für Kinder und Jugendliche<br />

in <strong>Handorf</strong>-Dorbaum bereits zu mehr<br />

Kinder- und Familienfreundlichkeit beigetragen.<br />

19


Stadtteilmarketingprozess<br />

„Grün & Blau – Natürlich <strong>Münster</strong>s Osten<br />

erleben“ so heißt das Konzept, mit<br />

dem der Marketingbeirat <strong>Münster</strong>-Ost<br />

im Frühjahr 2007 beim städtischen Förderwettbewerb<br />

„Stadtteilmarketing“ erfolgreich<br />

war.<br />

Der in diesem Zusammenhang gegründete<br />

Bürgerverein hat klare Ziele: Er<br />

will den naturnahen Raum im Stadtbezirk<br />

Ost für viele Zielgruppen weiter erschließen<br />

und dessen Natürlichkeit bewahren.<br />

Der Schwerpunkt liegt auf der<br />

Stärkung des bereits vorhandenen touristischen<br />

Profils der naturnahen Landschaft<br />

in <strong>Münster</strong>s Osten.<br />

Der Bürgerverein wird getragen durch<br />

viele Vertreter wichtiger Einrichtungen<br />

und Institutionen sowie engagierte Bürgerinnen<br />

und Bürger.<br />

Eine Potenzialanalyse soll klären, welche<br />

Möglichkeiten der „grüne Osten“<br />

über das Bestehende hinaus bietet z.<br />

B. für Gastronomie, Tourismusbranche<br />

oder die Pferdebetriebe. Karten, Broschüren,<br />

Einkaufsführer, Erlebnisplaner<br />

(z. B. mit kunsthistorischen Hinweisen),<br />

aber auch die Internetplattform <strong>Münster</strong>-Ost<br />

und mehrere Informationspunkte<br />

soll das Vorhaben des Bürgervereins<br />

nachhaltig sichern. Angesichts der Ziele<br />

der örtlichen Politik, des Verwaltungshandels<br />

und des bürgerschaftlichen Engagements<br />

sind positive Synergieeffekte<br />

zu erwarten.<br />

21


Befragung von Schlüsselpersonen<br />

Im Jahr 2006 wurden Gespräche mit<br />

Menschen geführt, die eine zentrale<br />

Rolle im Stadtteil spielen oder besonderen<br />

Kontakt zur Bevölkerung vor Ort<br />

haben, sog. „Schlüsselpersonen“. Alle<br />

15 Befragten zeichnen sich durch eine<br />

hohe Identifikation mit ihrem jeweiligen<br />

Wohnstandort aus.<br />

Das Image <strong>Handorf</strong>s als „Dorf der großen<br />

Kaffeekannen“ hat sich gewandelt<br />

in ein Stadtteil mit hoher Wohnqualität.<br />

Das „Wohnen im Grünen“, in überschau-<br />

22<br />

Haus Pröbsting nach Umbau<br />

Heimathaus in <strong>Handorf</strong><br />

baren Strukturen, umgeben von Erholungslandschaft<br />

und doch in guter Erreichbarkeit<br />

der Innenstadt <strong>Münster</strong>s,<br />

wird durchgehend als positiv bewertet.<br />

Das allgemein gute Image der Ortsteile<br />

im Stadtbezirk beruht auf dieser Wohnumfeldqualität<br />

in Zusammenhang mit<br />

dem hohen Anteil an Einfamilienhäusern<br />

auf großen Grundstücken. Dies<br />

zeigen auch die neuen Wohnbauprojekte<br />

(z. B. Haus Pröbsting / Projekt „Wohnen<br />

an der Werse“).<br />

Positiv hervorgehoben wird der Zusammenhalt<br />

der Menschen vor Ort, bedingt<br />

durch die Aktivitäten einzelner Nachbarschaften,<br />

zahlreicher Vereine und<br />

Interessensgemeinschaften, der sozialen<br />

Einrichtungen sowie der Kirchengemeinden<br />

(kath. St. Petronilla und<br />

Dyckburg, evangelische Gemeinde <strong>Handorf</strong>).<br />

Dennoch bezeichnen einige Schlüsselpersonen<br />

<strong>Handorf</strong> als „Schlafsiedlung“.<br />

Es wird erwartet, dass das vorhandene<br />

Imagegefälle vom Kern <strong>Handorf</strong>s nach<br />

Dorbaum durch die neuen Wohngebiete<br />

Willingrott und Drei Eichen ausgeglichen<br />

wird. In den Gesprächen wird begrüßt,<br />

dass <strong>Handorf</strong> und Dorbaum zusammenwachsen<br />

und an der Naht ein Kindergarten,<br />

ein Jugendtreff und der lang erhoffte<br />

Discounter entstehen. (Hinweis:<br />

Der Discounter hat im Dezember 2007,<br />

die Kinder- und Jugendeinrichtung im<br />

Herbst 2008 eröffnet). Konsens bestand<br />

bei den Schlüsselpersonen, dass trotz<br />

fortschreitender baulicher Veränderungen<br />

– besonders im Zentrum <strong>Handorf</strong>s<br />

– der „dörfliche Charakter“ in den Ortsteilen<br />

bewahrt werden soll.


Verkehr<br />

Individualverkehr / Schwerlastverkehr<br />

Befragt nach den Schwächen in den<br />

Stadtteilen nennen alle Schlüsselpersonen<br />

an erster Stelle den Durchgangsverkehr<br />

auf <strong>Handorf</strong>er Straße und <strong>Sudmühle</strong>nstraße<br />

und hier vornehmlich<br />

den Schwerlastverkehr zwischen Warendorfer<br />

Straße und Schifffahrter Damm.<br />

Belastungen werden durch die Abgasemissionen<br />

und den Verkehrslärm sowie<br />

Erschütterungen gesehen. Das hohe<br />

Verkehrsaufkommen im Zentrum <strong>Handorf</strong>s<br />

bedeute eine Gefahr für Fußgänger,<br />

Kinder, Senioren, Menschen mit Behinderungen,<br />

da der Straßenraum eng,<br />

der Bürgersteig schmal und eine Aufstellfläche<br />

am Zebrastreifen sehr klein<br />

sind.<br />

Der geplante Bau der B 481n (Umgehungsstraße)<br />

wird insgesamt positiv gewertet,<br />

weil sie <strong>Sudmühle</strong>, <strong>Mariendorf</strong><br />

und das Ortszentrum von <strong>Handorf</strong> vom<br />

Schwerlastverkehr und überörtlichem<br />

Durchgangsverkehr entlastet. Eine Neugestaltung<br />

der <strong>Handorf</strong>er Straße könnte<br />

ihre Attraktivität steigern. Sinnvoll,<br />

so die Ansicht der Schlüsselpersonen,<br />

wäre diese Maßnahme aber erst nach<br />

Inbetriebnahme der B 481n.<br />

In <strong>Mariendorf</strong> wird jedoch mit einer zusätzlichen<br />

Beeinträchtigung (Lärm, Abgase)<br />

durch den Bau der Umgehungsstraße<br />

gerechnet. Zudem „durchschneide“<br />

die Trasse den Ortsteil. Unabhängig<br />

von der B 481n wünscht sich die Interessengemeinschaft<br />

<strong>Mariendorf</strong> eine<br />

Verkehrsberuhigung der <strong>Mariendorf</strong>er<br />

Straße. Interessengemeinschaft und Seniorenbewegung<br />

zeigen bürgerschaftliches<br />

Engagement und bieten Eigenleistungen<br />

an.<br />

Schwerlastverkehr in der <strong>Handorf</strong>er Straße<br />

23


Die Schlüsselpersonen begrüßen die<br />

Verlängerung der Hobbeltstraße, u. a.<br />

zur Erschließung der Baugebiete „Willingrott“<br />

und „Am Kerkamp“ sowie des<br />

Neubaugebietes „Drei Eichen“. Dies entlaste<br />

die <strong>Handorf</strong>er Straße und die Dorbaumstraße.<br />

Die Geschwindigkeitsbegrenzung auf<br />

Tempo 30 an der <strong>Handorf</strong>er Straße<br />

– eingeführt zur Eröffnung der Senioreneinrichtung<br />

– sollte nach Ansicht der<br />

Schlüsselpersonen durch entsprechende<br />

Kontrollen unterstützt werden.<br />

Zu schnell gefahren werde auch auf der<br />

Lützowstraße. Für die Straße Willingrott<br />

schlagen die Befragten Bodenschwellen<br />

als Abhilfe vor.<br />

Auf der Dyckburgstraße wünschen sie<br />

zwischen Kirche und Sportanlage eine<br />

Fußgängerampel.<br />

Bahnübergänge an <strong>Sudmühle</strong>nstraße<br />

und <strong>Mariendorf</strong>er Straße<br />

Ein Dorn im Auge sind den Schlüsselpersonen<br />

die Rückstaus vor den Bahnübergängen<br />

an der <strong>Mariendorf</strong>er Straße<br />

und der <strong>Sudmühle</strong>nstraße sowie<br />

ihr schlechter baulicher Zustand. Dies<br />

verursache Beeinträchtigungen für Anwohner<br />

wie Verkehrsteilnehmer. Die<br />

24<br />

Bahnübergang <strong>Sudmühle</strong>nstraße<br />

Anwohner entlang der Eisenbahnlinie<br />

erwarten verstärkte Schutzmaßnahmen<br />

der Deutschen Bahn AG gegen den Lärm<br />

der vorbeifahrenden Züge.<br />

In <strong>Sudmühle</strong> wird zudem bemängelt,<br />

dass die Dyckburgstraße und die Straße<br />

„Havichhorster Mühle“ als Schleichweg<br />

zur Umgehung des (häufig geschlossenen)<br />

Bahnübergangs genutzt würden.<br />

Eine Überführung der stark frequentierten<br />

Bahnlinie sei notwendig im Sinne<br />

der im wirksamen Flächennutzungsplan<br />

dargestellten K 7n zwischen <strong>Mariendorf</strong><br />

und <strong>Sudmühle</strong>. Eine ebene Querungsmöglichkeit<br />

für Fußgänger und Radfahrer<br />

sollte an den Bahnübergängen<br />

in <strong>Sudmühle</strong> und <strong>Mariendorf</strong> aber auch<br />

nach Bau der K7n erhalten bleiben, so<br />

die Meinung der Schlüsselpersonen.<br />

Radverkehr<br />

Das Radwegenetz weist verschiedene<br />

Routen aus, ist beschildert und im Radwegeführer<br />

der Stadt <strong>Münster</strong> dargestellt.<br />

Die <strong>Handorf</strong>er Straße hat in der engen<br />

Ortsdurchfahrt keine Radwege. Dieser<br />

Abschnitt sei für den Fahrradverkehr<br />

durch die hohe Verkehrsbelastung unzumutbar.<br />

Parkplätze / ruhender Verkehr<br />

Ein Großteil der Schlüsselpersonen fordert,<br />

die öffentlichen Stellplätze auf<br />

dem Hugo-Pottebaum-Platz und an der<br />

<strong>Handorf</strong>er Straße zu erhalten. Sie seien<br />

für Kunden der Geschäfte an der <strong>Handorf</strong>er<br />

Straße zwingend erforderlich.<br />

Mit einer Begrenzung der Parkzeitdauer<br />

mittels Parkscheibe könne die Nutzung<br />

der Stellplätze als „privater“ Parkplatz<br />

reduziert werden. Außerdem werde in<br />

<strong>Handorf</strong> ein gut ausgeschilderter, öffentlicher<br />

Parkplatz in zentraler Lage<br />

für Tagesausflügler gebraucht (siehe<br />

auch Seite 27, Tourismus).


Neue Wohngebiete /<br />

Ansiedlung junger Familien<br />

Das Neubaugebiet „Drei Eichen“ mit ca.<br />

250 Wohneinheiten begrüßen die Schlüsselpersonen.<br />

Das Infrastrukturangebot<br />

für junge Familien, Kinder und jüngere<br />

Jugendliche wird als ausreichend bis<br />

gut eingestuft. Die Ausweisung neuer<br />

Wohngebiete für diese Altersgruppen<br />

wird als notwendig angesehen, um das<br />

bestehende Angebot auch langfristig<br />

auszulasten. Besonders das Angebot<br />

der Kirchengemeinden für junge Eltern<br />

und für Kleinkinder wird gelobt.<br />

Außerdem wird in Dorbaum das Projekt<br />

„Netzwerk“ aufgebaut, eine Kooperation<br />

von Jugendamt, Kirchengemeinden und<br />

Vinzenzwerk unter Einbeziehung der<br />

Sportvereine, die ein erweitertes Freizeitangebot<br />

für Kinder und Jugendliche<br />

zum Ziel hat. Es soll auf Dauer dem gesamten<br />

Stadtteil dienen.<br />

Das Baugebiet für Einfamilienhäuser<br />

auf dem Gelände der ehemaligen Baumschule<br />

Beaufaÿs in <strong>Sudmühle</strong> wird nach<br />

Aussage der Schlüsselpersonen von der<br />

Wohnbevölkerung dieses Ortsteils begrüßt.<br />

Die Schlüsselpersonen aus beiden Ortsteilen<br />

wünschen weitere Bauflächen<br />

zwischen <strong>Sudmühle</strong> und <strong>Mariendorf</strong>.<br />

Nicht geteilt wird die Ansicht der Bezirksregierung,<br />

dass diese Ortsteile als<br />

Splittersiedlung keine weitere, größere<br />

Siedlungsentwicklung erfahren sollen.<br />

Gewerbe- und Industriegebiete /<br />

Arbeitsplätze<br />

Die Schlüsselpersonen aus <strong>Handorf</strong><br />

sind mit Angebot, Erreichbarkeit und<br />

städtebaulicher Gestaltung des Gewerbegebietes<br />

Gildenstraße zufrieden. Der<br />

Anspruch, Arbeitsplätze in der Nähe<br />

des Wohnstandortes finden und nutzen<br />

zu können, besteht bei den Befragten<br />

Katholische Kirche St. Petronilla in <strong>Handorf</strong><br />

Baugebiet „Drei Eichen“<br />

Gewerbegebiet Gildenstraße aus der Luft<br />

25


nicht. Zu den Gewerbe- und Industriegebieten<br />

Schifffahrter Damm, Hessenweg<br />

und Mills United wurden keine Angaben<br />

gemacht.<br />

Ortsmitte <strong>Handorf</strong> / Petronillaplatz /<br />

Hugo-Pottebaum-Platz<br />

Der Durchgangsverkehr – hier insbesondere<br />

der Schwerlastverkehr – wird<br />

als das gravierende Problem der Ortsmitte<br />

<strong>Handorf</strong>s genannt. Die Verkehrsbelastung<br />

sei mit dafür verantwortlich,<br />

dass bisher die Kaufkraft der Bevölkerung<br />

vor Ort nur unzureichend gebunden<br />

werden konnte.<br />

Eine notwendige Entlastung bringt nach<br />

Meinung einiger Schlüsselpersonen der<br />

Ausbau / Weiterbau der Hobbeltstraße<br />

und die Realisierung der Umgehungsstraße<br />

B 481n. Im Anschluss werden<br />

wirkungsvolle verkehrsberuhigende<br />

und gestalterische Maßnahmen auf der<br />

<strong>Handorf</strong>er Straße erwartet.<br />

Mit der baulichen Entwicklung im Ortszentrum<br />

sind die meisten Schlüsselpersonen<br />

nicht einverstanden. Der Verlust<br />

des dörflichen Charakters wird bedauert,<br />

eingeleitet wurde er in den 1970er-<br />

Jahren durch die Beschlüsse zu den Bebauungsplänen<br />

<strong>Handorf</strong> 3 (1971, letz-<br />

26<br />

Wohnen an der Werse<br />

te Änderung 1992) und B-Plan Nr. 205<br />

(1977, letzte Änderung 1988).<br />

Das exklusive Wohnbauprojekt „Wohnen<br />

an der Werse“ wird differenziert<br />

gesehen. Manche loben die gehobene<br />

Architektur, andere hätten gern die alte<br />

Situation zurück. Das Wohnprojekt beeinträchtige<br />

die Platz prägende Rolle<br />

der Kirche St. Petronilla. Alle Befragten<br />

bedauerten, dass der dorfseitige Zugang<br />

zur Werse verbaut sei. Das Gebäude<br />

erschwere es erheblich, den Fluss als<br />

prägendes Element des Wersedorfes zu<br />

erleben.<br />

Mehr Sensibilität im Umgang mit der<br />

städtebaulichen Situation wird zukünftig<br />

bei baulichen Veränderungen im<br />

Ortskern (inklusive des Tankstellen-<br />

Grundstücks) gefordert. Wiederholt<br />

wurde gefragt, mit welchen Rechts- und<br />

Planungsmitteln weitere unerwünschte<br />

Veränderungen verhindert werden können.<br />

Negativ beurteilt wurde das großzügig<br />

festgesetzte Maß der baulichen Nutzung<br />

und der überbaubaren Flächen<br />

des rechtskräftigen Bebauungsplans<br />

<strong>Handorf</strong> 3 und 205.<br />

Nutzung und Gestaltung von Petronillaplatz<br />

und Hugo- Pottebaum-Platz sollte<br />

den Mittelpunktcharakter als Dorfplatz<br />

unterstreichen. Dazu wurden Vorschläge<br />

gemacht, z. B. Sitzen und Verweilen<br />

ohne Verzehrzwang, Außengastronomie,<br />

Eiscafé, Bäume, Brunnen, Kommunikationsforum,<br />

Boule-Bahn, Kunst-<br />

Events, Martinsspiel und Lambertusfest,<br />

Band-Auftritte, Open-Air- Kino, Eislaufbahn<br />

im Winter, Meditationsplatz,<br />

Antrittsplatz für die Schützenvereine,<br />

Flohmärkte, ein paar Spielgeräte, Festzelt,<br />

Maibaum. Der Petronillaplatz müsse<br />

überschaubarer werden, die Pergola<br />

wird in Frage gestellt.


Die <strong>Handorf</strong>er Straße und die beiden<br />

Plätze sollten auf jeden Fall städtebaulich<br />

und funktional verknüpft werden.<br />

Dafür wird vorgeschlagen, die Nutzung<br />

der Fläche zwischen dem Hotel „Deutscher<br />

Vater“ und der Sparkasse für Außengastronomie<br />

zu ermöglichen, evtl.<br />

indem man den ruhenden und fahrenden<br />

Verkehrs neu regelt. Der Wochenmarkt<br />

am Dienstag und auch der „<strong>Handorf</strong>er-Herbst“<br />

sollten erhalten bleiben.<br />

Tourismus<br />

Die Schlüsselpersonen hoben positiv<br />

hervor, dass der östliche Stadtbezirk<br />

von reizvoller Landschaft mit hoher<br />

Freizeit- und Erholungsqualität geprägt<br />

sei. Ziele bzw. Etappenpunkte wie der<br />

Boniburg-Park, die barocke Dyckburgkirche,<br />

die verschiedenen Gastronomiebetriebe<br />

mit teilweise attraktiver Außengastronomie,<br />

die historische Fliehburg<br />

Haskenau in Dorbaum, machten<br />

den östlichen Stadtbezirk weit über die<br />

Stadtgrenzen hinaus zu einem beliebten<br />

Ausflugsziel.<br />

Das weitverzweigte Netz der Wander-<br />

und Fahrradwege wird gut genutzt.<br />

Verbesserungen auf einigen Streckenabschnitten<br />

seien wünschenswert, so<br />

dass es entsprechend vermarktet werden<br />

könne, ergänzt durch Angebote<br />

wie Walking-Veranstaltungen, Crossläufe<br />

und Fahrrad-Sternfahrten.<br />

Der Umbau des Hugo-Pottebaum-Platzes<br />

und des Petronillaplatzes wird in<br />

diesem Zusammenhang genannt, um<br />

die Anziehungskraft <strong>Handorf</strong>s zu steigern.<br />

Ein Platz zum Verweilen und ein<br />

Café wurden mehrfach gewünscht.<br />

Die Werse wird als attraktiver Anziehungspunkt<br />

gesehen. So wird ein neuer<br />

Bootsanleger gewünscht als Ersatz für<br />

die Anlegemöglichkeit auf dem Grundstück<br />

der ehemaligen Gaststätte Venne-<br />

Fest auf dem Petronillaplatz<br />

Dyckburgkirche mit Nebengebäuden<br />

27


Provisorischer Bootsanleger an der Werse<br />

28<br />

Westfälisches Pferdezentrum<br />

mann mit entsprechendem Ambiente<br />

für Rast und Bootstransport (Parkplatz,<br />

Tisch und Bänke, Müllentsorgung).<br />

Der „<strong>Handorf</strong>er Herbst“ gilt als attraktive<br />

Veranstaltung, die sogar Gäste aus<br />

dem Umland <strong>Münster</strong>s anzieht.<br />

Die Einrichtungen für Pferdesport und<br />

Pferdezucht, das „Westfälisches Pferdestammbuch“<br />

und die Reit- und Fahrschule<br />

„Haus Havichhorst“ wirken als<br />

zentrale Magneten für den im <strong>Münster</strong>land<br />

ohnehin stark präsenten Pferdesport.<br />

Sie werden als bedeutende touristische<br />

Angebote gesehen. So nutzen<br />

Gäste beider Pferdezentren auch Gastronomie<br />

und Hotels in der Nähe.<br />

Die Dichte der qualitativ hochwertigen<br />

gastronomischen Einrichtungen im<br />

Stadtbezirk Ost ergänzt den Erholungs-<br />

und Freizeitwert der westfälischen Parklandschaft,<br />

so die Schlüsselpersonen.<br />

Übernachtungsgäste aus ganz NRW<br />

nutzen die Kombination aus Erholung<br />

in der Natur und Nähe zur historischen<br />

Altstadt <strong>Münster</strong>s. Weiterer Bedarf bestehe<br />

an preisgünstigen Gaststätten mit<br />

Außengastronomie für Tagesausflügler.<br />

Durch die zunehmende Mobilität der Erholungssuchenden<br />

(Qualität der Fahrräder,<br />

Wegezustand, Beschilderung und<br />

Kartengrundlagen) sei eine erhebliche<br />

Konkurrenz zwischen den in den Ortslagen<br />

liegenden Gaststätten und der in<br />

den letzten Jahren wachsenden Zahl der<br />

Bauerngasthöfe im weiteren Umfeld zu<br />

beobachten.


Kaufkraftabwanderung<br />

Die Befragung der Schlüsselpersonen<br />

hat bestätigt, dass in den letzten Jahren<br />

verschiedene kleine Geschäfte geschlossen<br />

wurden. Für den täglichen<br />

Bedarf stehe ein hinreichendes Angebot<br />

zur Verfügung. Großeinkäufe würden<br />

jedoch in <strong>Münster</strong> oder Telgte getätigt.<br />

Von der Ansiedlung eines Discounters<br />

im Plangebiet „Drei Eichen“ erhofften<br />

sich die Schlüsselpersonen eine Änderung<br />

des Kaufverhaltens. (Hinweis: Im<br />

Dezember 2007 ist die Ansiedlung eines<br />

Discounters in Dorbaum erfolgt,<br />

das neue Angebot wird rege wahrgenommen.)<br />

Bäder<br />

Die Schlüsselpersonen bedauern die<br />

Schließung des Freibades in <strong>Handorf</strong>.<br />

Besonders für die Kinder- und Jugendarbeit<br />

und die Vereine sei das erheblicher<br />

Nachteil. Einige bezeichnen ihre Einstellung<br />

zur Freibadschließung selbst als<br />

„resignierte Akzeptanz“.<br />

Ein engagierter Verein gründete sich,<br />

um das Hallenbad so lange zu erhalten,<br />

bis ein möglicher Reparaturstau es nicht<br />

mehr finanzierbar machen wird. Am 26.<br />

Mai 2008 hat der Rat der Stadt <strong>Münster</strong><br />

dieses Betreibermodell genehmigt.<br />

Weitere Anregungen und Ideen<br />

- Eine Kinderarztpraxis wird in <strong>Handorf</strong><br />

gewünscht. Die Ärztekammer vergibt<br />

nach spezieller Schlüsselberechnung<br />

Lizenzen für Praxen. Die Fallzahlen<br />

für das Einzugsgebiet <strong>Handorf</strong> sind<br />

jedoch zu gering.<br />

- Die Grundschulen könnten zusammengelegt<br />

werden.<br />

- Der Friedhof zwischen Krüsbreede<br />

und Ludwig-Wolker-Straße würde in<br />

ungefähr sieben Jahren nicht mehr<br />

ausreichen. Der Friedhof Lauheide<br />

wird von einigen älteren Menschen<br />

als sehr weit empfunden.<br />

- Der Überalterung <strong>Handorf</strong>s würde<br />

durch die Ausweisung neuer Baugebiete<br />

entgegen gewirkt. Trotzdem<br />

wachse die Zahl der alten Menschen,<br />

die überwiegend in Einfamilienhäusern<br />

leben. Es könnten in Eigeninitiative<br />

altengerechte Strukturen geschaffen<br />

werden, die Alten-Wohngemeinschaften<br />

und ambulante Pflege<br />

im eigenen Heim ermöglichen.<br />

Leerstand auf der <strong>Handorf</strong>er Straße<br />

Ehemaliges Freibad <strong>Handorf</strong><br />

29


Fazit<br />

<strong>Handorf</strong>, <strong>Sudmühle</strong> und <strong>Mariendorf</strong><br />

werden als Wohnstandorte geschätzt,<br />

so lässt sich das Ergebnis der umfassenden<br />

Bestandserhebung zusammenfassen.<br />

Besonders das „Wohnen im Grünen“<br />

und der hohe Freizeitwert tragen<br />

zu diesem positiven Ergebnis bei.<br />

Negativ schlagen vor allem die Verkehrsbelastung<br />

auf der <strong>Handorf</strong>er Straße<br />

und der schlechte Ausbauzustand<br />

der Bahnübergänge an <strong>Mariendorf</strong>er-<br />

und <strong>Sudmühle</strong>nstraße zu Buche. Mängel<br />

weist auch die Ortsmitte in <strong>Handorf</strong><br />

auf, insbesondere die Gestaltung von<br />

Petronilla- und Hugo-Pottebaum–Platz.<br />

Auch beim Angebot an Geschäften und<br />

stadtteilorientiertem Gewerbe gibt es<br />

noch Verbesserungsbedarf.<br />

30<br />

Auch <strong>Handorf</strong> muss vor allem den demografischen<br />

Wandel im Blick haben,<br />

will es ein attraktiver Stadtteil bleiben.<br />

Damit junge Familien nicht mehr in Umlandgemeinden<br />

abwandern, braucht es<br />

attraktive Wohnungsangebote im Stadtgebiet<br />

<strong>Münster</strong>s. Berufseinsteiger in<br />

<strong>Münster</strong> zu halten und alten Menschen<br />

ein adäquates Umfeld zu bieten, sind<br />

weitere Ziele auch für <strong>Münster</strong>s Osten.<br />

Bereits im Räumlichen Entwicklungskonzept<br />

2004 wurden Entwicklungsziele<br />

formuliert, um dieser Überalterungstendenz<br />

gegenzusteuern. Sie haben<br />

weiterhin Gültigkeit und müssen fortgeschrieben<br />

werden.<br />

Naturdenkmal<br />

Rotbuche im<br />

Boniburgpark


Handlungsfelder<br />

Es gibt viele Ideen und Möglichkeiten,<br />

den Stadtbezirk <strong>Handorf</strong> attraktiv<br />

zu halten und weiter zu stärken. Hier<br />

werden zunächst laufende, geplante<br />

und zukünftige Entwicklungsmaßnahmen<br />

für <strong>Münster</strong>s Osten vorgestellt (A).<br />

Dazu zählen also auch Projekte, die erst<br />

mittel- oder langfristig in <strong>Handorf</strong>, <strong>Sudmühle</strong><br />

und <strong>Mariendorf</strong> umgesetzt werden<br />

sollen bzw. können.<br />

Es folgen Vorschläge der Verwaltung,<br />

in welcher Reihenfolge die kurzfristigen<br />

Maßnahmen umgesetzt werden sollten<br />

(B). Und schließlich geht es um Maßnahmen,<br />

von denen die Verwaltung aus<br />

fachlichen Gründen abrät (C).<br />

31


A - Geplante Maßnahmen<br />

1. Neue Wohngebiete<br />

Damit die Bevölkerung <strong>Handorf</strong>s nicht<br />

überaltert, gibt es das Baugebiet „Drei<br />

Eichen“ in <strong>Handorf</strong>-Dorbaum mit ca.<br />

250 Wohneinheiten und das Baugebiet<br />

südlich der Dyckburgstraße in <strong>Sudmühle</strong><br />

(ehemals Baumschule Beaufaÿs) mit<br />

ca. 30 Wohneinheiten. Die Auslastung<br />

der Stadtteilinfrastruktur, von einem<br />

Großteil der Schlüsselpersonen gelobt,<br />

ist also für die kommenden Jahre gewährleistet.<br />

32<br />

1.1 Neubaugebiet Drei Eichen<br />

Der Bebauungsplan für das Neubaugebiet<br />

„Drei Eichen“ ist seit dem 17. November<br />

2006 rechtsverbindlich. Die<br />

Erschließungsarbeiten sind in Teilbereichen<br />

inzwischen abgeschlossen, eine<br />

Großzahl von Wohnhäusern errichtet<br />

und viele neue Bewohner eingezogen.<br />

Die Fertigstellung des Bauabschnittes<br />

„Eichenbusch“ westlich der Lützowstraße<br />

wird von der Vermarktung der vorangehenden<br />

Bauabschnitte abhängig<br />

gemacht.


1.2 Neubaugebiet Dyckburgstraße<br />

Das Bebauungsplanverfahren zur Errichtung<br />

von Wohnbebauung auf dem<br />

Gelände der ehemaligen Baumschule<br />

Beaufaÿs an der Dyckburgstraße hat begonnen.<br />

Der Plan wird voraussichtlich<br />

im ersten Quartal 2009 rechtskräftig.<br />

1.3 Neubaugebiet<br />

Lammerbach<br />

Ein weiteres potenzielles<br />

neues Wohngebiet in <strong>Handorf</strong><br />

liegt nördlich und<br />

südlich des Lammerbachs.<br />

Bereits im „Räumlichen<br />

Entwicklungskonzept Ost“<br />

aus dem Jahr 2004 wird es<br />

als Option für eine weitere,<br />

längerfristige Siedlungsentwicklung<br />

gesehen. Das<br />

Gebiet ist ca. 8 ha groß<br />

und schließt bereits den<br />

Flächenbedarf für ein Regenrückhaltebecken<br />

mit<br />

ein. Bei der weiteren planerischen<br />

Entwicklung ist<br />

allerdings zu beachten,<br />

dass der Landschaftsraum<br />

beidseitig des Lammerbaches<br />

wichtige Vernetzungsfunktionen<br />

für<br />

Flora und Fauna hat. Deshalb<br />

sollte ein Ost- West-<br />

Verbindungskorridor in<br />

ausreichender Breite als<br />

Freiraum erhalten bleiden<br />

(beidseitig des Baches,<br />

insgesamt ca. 30 m).<br />

Am 18. September 2006<br />

hat der Regionalrat bei der<br />

Bezirksregierung <strong>Münster</strong><br />

die Bezirksplanungsbehörde<br />

beauftragt, einen<br />

Entwurf für die Fortschreibung<br />

des Regionalplans<br />

(früher Gebietsentwick-<br />

33


lungsplan) für den Teilabschnitt „<strong>Münster</strong>land“<br />

zu erarbeiten. Gleichzeitig forderte<br />

er die Kommunen des <strong>Münster</strong>landes<br />

auf, an den Vorbereitungen und<br />

der Fortschreibung des neuen Regionalplanes<br />

mitzuwirken. In diesem Prozess<br />

wird die Verwaltung nach heutigem<br />

Stand vorschlagen, die potenziellen<br />

Siedlungserweiterungsflächen für <strong>Handorf</strong><br />

im neuen Regionalplan darzustellen,<br />

um anschließend die erforderlichen<br />

weiteren bauleitplanerischen Schritte<br />

einleiten zu können, also den Flächennutzungsplan<br />

zu ändern und einen Bebauungsplan<br />

aufzustellen.<br />

Derzeit sind auch ca. 60 weitere Kleingärten<br />

in diesem möglichen Siedlungserweiterungsbereich<br />

geplant. Der „Leitplan<br />

Kleingärten der Grünordnung<br />

<strong>Münster</strong>“ sieht dafür einen Bedarf in <strong>Handorf</strong>.<br />

Nach Ansicht der Fachverwaltung<br />

könnten diese allerdings auch östlich<br />

der Tennisanlage an der Hobbeltstraße<br />

realisiert werden – wie im „Räumlichen<br />

Entwicklungskonzept Ost“ aus dem Jahr<br />

2004 dargestellt.<br />

34<br />

1.4 Baugebiet Willingrott /<br />

Am Kerkamp<br />

Eine weitere potenzielle Wohnbaufläche<br />

könnte im Bereich westlich der Lützowstraße<br />

entwickelt werden und zwar auf<br />

Höhe des Baugebietes „Willingrott / Am<br />

Kerkamp“ im Ortsteil Dorbaum. Auch<br />

diese müsste zunächst im Regionalplan<br />

„<strong>Münster</strong>land“ dargestellt werden.<br />

Allerdings sind hierbei das bestehende<br />

Wasserschutzgebiet und der Belang der<br />

öffentlichen Trinkwasserversorgung zu<br />

beachten. Ob dieser Bereich also tatsächlich<br />

als weiterer Wohnstandort in<br />

Dorbaum geeignet ist, ist zu gegebener<br />

Zeit im Rahmen einer umfassenden Abwägung<br />

zu entscheiden.<br />

Wohngebiet Willingrott


1.5 Wohnbauentwicklung in<br />

<strong>Sudmühle</strong> und <strong>Mariendorf</strong><br />

Das „Räumliche Entwicklungskonzept<br />

Ost“ aus dem Jahre 2004 stellte in <strong>Sudmühle</strong><br />

(südlich der <strong>Sudmühle</strong>nstraße /<br />

nördlich der Bahntrasse) und in <strong>Mariendorf</strong><br />

(nördlich der <strong>Mariendorf</strong>er Straße)<br />

weitere potenzielle Wohnbauflächen<br />

nachrichtlich dar.<br />

Die Bezirksregierung <strong>Münster</strong> hat aber<br />

die geplanten Erweiterungen der beiden<br />

Ortsteile von der Genehmigung des<br />

fortgeschriebenen Flächennutzungsplanes<br />

ausgenommen. Die anschließende<br />

Klage der Stadt <strong>Münster</strong> gegen diese<br />

Nichtgenehmigung hat das Verwaltungsgericht<br />

<strong>Münster</strong> am 25. September<br />

2006 abgewiesen.<br />

1.6 Altengerechtes Wohnen<br />

Der Wunsch älterer Menschen selbständig<br />

in altengerechten und barrierefreien<br />

Wohnräumen leben zu können, ist<br />

bei der weiteren Siedlungsentwicklung<br />

in <strong>Handorf</strong>, <strong>Sudmühle</strong> und <strong>Mariendorf</strong><br />

verstärkt zu berücksichtigen. Bei Neubauvorhaben<br />

gehen die Wohnungsbaugesellschaften<br />

bereits erkennbar auf<br />

diese Bedürfnisse ein. Derzeit führt die<br />

Stadt <strong>Münster</strong> eine Statistik zur Unterbringung<br />

hilfebedürftiger Menschen in<br />

stationären Pflegeeinrichtungen, u. a.<br />

auch, um auf die Folgenutzungen der<br />

frei werdenden Immobilien rückkoppeln<br />

zu können.<br />

Don Quichotte-Plastik in <strong>Sudmühle</strong><br />

35


2. Gewerbe- und Industriegebiete<br />

Eine vorausschauende Gewerbeflächenentwicklung<br />

ist wichtig, für die wirtschaftliche<br />

Weiterentwicklung ganz<br />

<strong>Münster</strong>s, aber auch für das lokale Zusammenspiel<br />

von Angebot und Nachfrage.<br />

Bestehende Gebiete sollen, so steht<br />

es im „Räumlichen Entwicklungskonzept<br />

Ost“, ggf. erweitert werden, in dem<br />

weitere Flächen neu ausgewiesen werden<br />

- ein Vorgehen, das auch die Wirtschaftsförderung<br />

<strong>Münster</strong> mit trägt.<br />

2.1 Gewerbe- und Industriegebiet<br />

Gildenstraße<br />

Das Gewerbegebiet ist im westlichen<br />

Randbereich durch Dienstleistungsgebäude<br />

mit höherwertiger Architektur<br />

geprägt. Auch auf die Gestaltung der<br />

Grünflächen wurde in einigen Bereichen<br />

Wert gelegt. Parkmöglichkeiten sind<br />

ausreichend auf den jeweiligen Grundstücken<br />

vorhanden. Kleinteilige Handwerks-<br />

und Dienstleistungsbetriebe mit<br />

vereinzelt betriebszugehörigen Wohnhäusern<br />

prägen die Nutzungsstruktur.<br />

Im Flächennutzungsplan ist das Gewerbe-<br />

und Industriegebiet Gildenstraße<br />

entsprechend seinem Bestand mit<br />

einer Flächengröße von ca. 28 ha dargestellt.<br />

Im östlichen Teil hat die Firma<br />

Compo ihren Hauptsitz und mittel- bis<br />

langfristig zusätzlichen Flächenbedarf<br />

angemeldet. Das „Räumliche Entwicklungskonzept<br />

Ost“ aus dem Jahr 2004<br />

sieht deshalb Erweiterungsmöglichkeiten<br />

des Gewerbe- bzw. Industriegebietes<br />

von bis zu 14 ha in nordöstlicher<br />

Richtung zur Lützowstraße vor. Sollte<br />

ein konkreter Flächenbedarf nach wie<br />

vor bestehen, könnte dieser im Rahmen<br />

der anstehenden Fortschreibung des<br />

Regionalplans berücksichtigt werden.<br />

36<br />

Ein Defizit weist das Handlungsprogramm<br />

Gewerbeflächen für den Stadtbezirk<br />

Ost seit Jahren in der Kategorie<br />

„verfügbare stadtteilorientierte Gewerbeflächen“<br />

auf. Im Zusammenhang mit<br />

der möglichen Erweiterung des Compo-<br />

Geländes könnten solche Flächen zusätzlich<br />

ausgewiesen werden. Dabei gilt<br />

es folgende Aspekte zu beachten, auf<br />

die die Verwaltung bereits bei Vorlage<br />

des „Räumlichen Entwicklungskonzeptest<br />

<strong>Münster</strong> - Ost“ im Juli 2004 hingewiesen<br />

hatte:<br />

Bei der Erschließung zusätzlicher gewerblicher<br />

Bauflächen nördlich der Warendorfer<br />

Straße könnte die Ableitung<br />

von Niederschlagswasser aus fachtechnischer<br />

Sicht problematisch sein. Es<br />

gibt keine ausreichend leistungsfähige<br />

natürliche Vorflut. Deshalb müsste ein<br />

offener Regenwasserleiter oder ein Regenwasserkanal<br />

bis zum Juffernbach<br />

gebaut werden. Der Juffernbach verläuft<br />

in Teilstrecken verrohrt durch <strong>Handorf</strong><br />

und ist bereits heute hydraulisch starkt<br />

belastet durch ungedrosselte Einleitungen<br />

aus dem südlichen Wohngebiet.<br />

Zusätzliche Abflüsse aus der angedachten<br />

Erweiterung der Gewerbeflächen<br />

würden die Überflutungsgefahr für<br />

die Anlieger erhöhen. Deshalb reichen<br />

Maßnahmen zur Regenwasserbehandlung<br />

der Oberflächen-Abflüsse aus dem<br />

geplanten Gewerbegebiet nicht aus. Zusätzlich<br />

wären bauliche Veränderungen<br />

entlang des Juffernbachs erforderlich,<br />

z. B. eine Entrohrung.


Damit sich die Kosten dafür rentieren,<br />

sollte ein neues Gewerbegebiet daher<br />

mindestens eine Größe von 10 ha oder<br />

mehr aufweisen.<br />

Die Gewerbe- Erweiterungsfläche nördlich<br />

des Waldes umfasst eine Fläche bis<br />

zu ca. 14 ha. Diese Größe gewährleistet<br />

die Wirtschaftlichkeit der notwendigen<br />

entwässerungstechnischen Erschließungsmaßnahmen(Schmutzwasserpumpwerk,<br />

Regenklärbecken, Regenrückhaltebecken).<br />

In dieser Variante<br />

könnte der Waldbestand im Süden weitgehend<br />

erhalten werden. Er wäre zugleich<br />

„abschirmende Kulisse“ im Sinne<br />

einer gestalterisch landschaftsverträglichen<br />

Erweiterung des Gewerbegebietes.<br />

Die beschriebene Gewerbe-Entwicklung<br />

sollte allerdings nur verfolgt werden,<br />

wenn es die liegenschaftlichen Voraussetzungen<br />

ermöglichen, ein wirtschaftliches<br />

und umsetzungsorientiertes<br />

Konzept zu entwickeln. Sollte die Firma<br />

Compo in absehbarer Zeit noch keine<br />

weiteren Flächen brauchen, besteht<br />

bei einem späteren Erweiterungsanlie-<br />

Gewerbe- und Industriegebiet Gildenstraße<br />

gen immer noch die Möglichkeit einer<br />

anlassbezogenen Änderung des Regionalplans<br />

mit daran anknüpfender Änderung<br />

des FNP und Aufstellung eines<br />

Bebauungsplans.<br />

Unklar ist auch noch, welche konkreten<br />

Auswirkungen die Planungen des Landesbetriebes<br />

Straßen.NRW zum Ausbau<br />

der B 51 bis zur Stadtgrenze <strong>Münster</strong> /<br />

Telgte (möglicherweise mit Anbindung<br />

der Lützowstraße an die Warendorfer<br />

Straße) für das Erschließungskonzept<br />

des erweiterten Gewerbegebietes Gildenstraße<br />

haben.<br />

Der westliche Abschnitt der Gildenstraße<br />

soll mit einer Baumreihe auf der<br />

nördlichen Straßenseite gestalterisch<br />

aufgewertet werden. Unter diesem Geländestreifen<br />

liegt jedoch eine Druckrohrleitung<br />

des Tiefbauamtes. Insofern<br />

müsste auf die nördlich angrenzende,<br />

landwirtschaftlich genutzte Fläche für<br />

das Anlegen eines Grünstreifens ausgewichen<br />

werden. Die Realisierung<br />

scheiterte bisher an liegenschaftlichen<br />

Hemmnissen und ist nur langfristig umsetzbar.<br />

37


2.2 Gewerbegebiet Schifffahrter<br />

Damm / Königsberger Straße<br />

Dieses Gewerbegebiet wird sehr heterogen<br />

genutzt. Gewerbe, Dienstleistungen<br />

und mehrere Betriebe des Baugewerbes<br />

dominieren. Auch haben sich Handelsbetriebe<br />

und andere Nachfolgenutzungen<br />

etabliert. Ein deutlicher Branchenschwerpunkt<br />

ist nicht ablesbar.<br />

Mit der geplanten Verlängerung der<br />

Umgehungsstraße bis zum Schifffahrter<br />

Damm (B 481n) werden die Gewerbeflächen<br />

am Schifffahrter Damm deutlich<br />

begünstigt. In diesem Kontext sollten<br />

weitere Gewerbeflächen aktiviert werden,<br />

wie im Flächennutzungsplan (FNP)<br />

zwischen Schifffahrter Damm und der<br />

Trasse der B 481n bereits dargestellt.<br />

Im Bereich Königsberger Straße gibt es<br />

noch gewerbliche Ansiedlungsmöglichkeiten<br />

auf privaten Restflächen.<br />

Außerdem sieht der FNP nördlich des<br />

Heitmannswegs und östlich des Edelbachs<br />

ein ca. 8,0 ha großes Gewerbegebiet<br />

vor. Hier ist eine gewerbliche Nutzung<br />

aber nur eingeschränkt möglich,<br />

da die bestehende Wohnnutzung südlich<br />

des Heitmannwegs einen Schutzanspruch<br />

besitzt.<br />

38<br />

Der östliche Teil des Gewerbegebietes<br />

(Größe: ca. 5,0 ha, Grundstückstiefe: ca.<br />

200 m) verfügt über eine ausgezeichnete<br />

Lagegunst und Erreichbarkeit angesichts<br />

der Ausbauplanung der B 481n,<br />

die in Höhe des Heitmannsweges in die<br />

Trasse Schifffahrter Damm einmünden<br />

wird. Auch ein Aus- bzw. Umbau der<br />

Einmündung Schifffahrter Damm / <strong>Sudmühle</strong>nstraße<br />

ist geplant. Dann könnte<br />

das Gewerbegebiet direkt an den Schifffahrter<br />

Damm angebunden werden.<br />

Der Heitmannsweg soll zukünftig weiterhin<br />

über die alte (bisherige) Trasse<br />

des Schifffahrter Damms angebunden<br />

bleiben. Um dem Schutzanspruch der<br />

Wohnbebauung südlich des Heitmannswegs<br />

gerecht zu werden, könnte dort<br />

ein Gewerbegebiet für nicht störende<br />

Nutzungen entwickelt werden. Auch zusätzliche<br />

Lärmschutzmaßnahmen sind<br />

denkbar.<br />

Der westliche Teil des Gewerbegebiets<br />

nördlich des Heitmannswegs ist ca. 3,0<br />

ha groß bei einer Grundstückstiefe von<br />

ca. 100 m.<br />

Industriegebiet Hessenweg


In Verlängerung des Heitmannswegs,<br />

westlich des Edelbachs, stellt der FNP<br />

weitere ca. 3,0 ha gewerbliche Bauflächen<br />

dar.<br />

2.3 Industriegebiet Hessenweg<br />

Ein Großteil der hier vorhandenen Flächen<br />

ist derzeit ungenutzt. Es sind ausschließlich<br />

großflächige Betriebe, überwiegend<br />

aus den Bereichen Gewerbe<br />

und Logistik angesiedelt. Mit dem Bau<br />

der B 481n wird dieser Industriestandort<br />

attraktiver, vor allem durch die zukünftige<br />

direkte Anbindung über die<br />

Umgehungsstraße (B 51) an das Autobahnkreuz<br />

<strong>Münster</strong>-Süd.<br />

Das „Räumliche Entwicklungskonzept<br />

Ost“ aus dem Jahre 2004 sieht potenzielle<br />

Erweiterungsflächen westlich<br />

und östlich des Schifffahrter Damms<br />

(insgesamt ca. 23 ha) vor. Im Rahmen<br />

der Fortschreibung des Regionalplans<br />

„<strong>Münster</strong>land“ müssten diese Bereiche<br />

zunächst auf der Ebene der Regional-<br />

Gewerbegebiet Schifffahrter Damm<br />

planung gesichert werden, bevor weitere<br />

bauleitplanerische Schritte folgen<br />

können, also eine Änderung des FNPs<br />

und die anschließende Aufstellung eines<br />

Bebauungsplans.<br />

2.4 Gewerbegebiet Schifffahrter<br />

Damm, Haurottheide<br />

Für bereits bestehende gewerbliche Betriebe<br />

im Bereich östlich Schifffahrter<br />

Damm, nördlich Haurottheide, wurde<br />

der Flächennutzungsplan geändert (16.<br />

Änderung). Ziel war es, den Gewerbebestand<br />

planungsrechtlich zu sichern und<br />

untergeordnete Entwicklungsmöglichkeiten<br />

zu eröffnen.<br />

Nach der Änderung des FNP folgte die<br />

Aufstellung einer Satzung gemäß § 34(4)<br />

Nr. 2 Satz 1 Baugesetzbuch (BauGB , um<br />

im Änderungsbereich geplante bauliche<br />

Erweiterungen vornehmen zu können.<br />

39


3. Verkehr<br />

Weniger Durchgangs- und Schwerlastverkehr<br />

auf der <strong>Handorf</strong>er Straße, eine<br />

attraktivere Gestaltung des Straßenraums<br />

im Ortszentrum <strong>Handorf</strong>s – all<br />

das geht erst, wenn die B 481n gebaut<br />

ist. Aus der Sicht der Fachverwaltung<br />

müssen <strong>Sudmühle</strong>nstraße und <strong>Handorf</strong>er<br />

Straße bis dahin die jetzigen<br />

Verkehrsfunktionen behalten. Sie übernehmen<br />

wichtige Verbindungsfunktionen<br />

zwischen Warendorfer Straße und<br />

Schifffahrter Damm, für die es zurzeit<br />

keine Alternative im Straßennetz gibt.<br />

Sind alle maßgebenden Verkehrsprojekte<br />

im Bereich <strong>Handorf</strong>, <strong>Sudmühle</strong>, <strong>Mariendorf</strong><br />

umgesetzt – wie im FNP dargestellt<br />

(B 481n, K 7n, Hobbeltstraße)<br />

– wird sich die Verkehrsbelastung auf<br />

der <strong>Handorf</strong>er Straße von ca. 8.600 Kfz/<br />

24h auf ca. 4.300 Kfz/24h reduzieren<br />

(laut Prognose der Fachverwaltung von<br />

5/2005).<br />

Schwerlastverkehr in der <strong>Handorf</strong>er Starße<br />

40<br />

3.1 Bundesstraße 481 neu (B 481n)<br />

Die Planung der B 481n schreitet zügig<br />

voran. Der Erörterungstermin zu den<br />

Bedenken und Anregungen aus der Offenlegung<br />

fand in der ersten Jahreshälfte<br />

2007 statt. Im südlichen Ortseingang<br />

von <strong>Handorf</strong>, nördlich des Abzweiges<br />

der Hobbeltstraße, wird sich das Kfz-<br />

Aufkommen von derzeit ca. 9.600 auf<br />

ca. 4.900 (Kfz/24) verringern. Die Prognose<br />

berücksichtigt bereits, dass zukünftig<br />

auf der <strong>Handorf</strong>er Straße bis<br />

2015 mit einem 15 % höheren Verkehrsaufkommen<br />

zu rechnen ist, wegen des<br />

Zuzugs im Baugebiet „Drei Eichen“.<br />

Verlauf der Trasse der B 481n<br />

Ausschnitt Räumliches Strukturkonzept


Wenn keine langwierigen Klageverfahren<br />

von Betroffenen folgen und sich<br />

keine liegenschaftlichen Hemmnisse<br />

ergeben, rollen voraussichtlich im Jahr<br />

2015 die ersten Wagen über die B 481n<br />

(Bauzeit ca. 4 - 5 Jahre). Zuständig für<br />

die Planung der B 481n ist der Landesbetrieb<br />

Straßen.NRW, finanziert wird<br />

das Projekt aus Bundesmitteln.<br />

3.2 Rückbau der <strong>Handorf</strong>er Straße<br />

Der Rückbau der <strong>Handorf</strong>er Straße ist<br />

auch im gestalterischen Zusammenhang<br />

mit der Platzfolge im Zentrum zu<br />

sehen. Beides kann aber erst in Angriff<br />

genommen werden, wenn der Bau der<br />

B 481n die Belastung durch den Durchgangsverkehr<br />

erheblich verringert hat.<br />

Vorher machen bauliche Veränderungen<br />

zur Verkehrsberuhigung keinen Sinn.<br />

Dann bedarf es eines Gestaltungskonzepts<br />

als Grundlage für den gesamten<br />

Bereich des <strong>Handorf</strong>er Ortszentrums.<br />

Regelmäßige Geschwindigkeitsmessungen<br />

auf der <strong>Handorf</strong>er Straße haben<br />

– entgegen der Einschätzung einiger<br />

Schlüsselpersonen – ergeben, dass die<br />

meisten Autofahrer die Geschwindigkeitsbegrenzung<br />

auf 30 km/h akzeptieren.<br />

Dennoch wurden die vorhandenen<br />

Tempo-30-Schilder bereits gegen größere<br />

ausgetauscht. Neben einer regelmäßigen<br />

Überwachung sind derzeit keine<br />

weiteren Maßnahmen vorgesehen.<br />

3.3 Bau der Hobbeltstraße<br />

Die Hobbeltstraße, einschließlich Lärmschutzwand,<br />

wird voraussichtlich im<br />

ersten Quartal 2009 fertig gestellt sein.<br />

Sie wird vorrangig die Dorbaumstraße<br />

entlasten. Auf die von den <strong>Handorf</strong>ern<br />

gewünschte Beruhigung des „Ortszentrums<br />

/ <strong>Handorf</strong>er Straße“ hat der Bau<br />

der Hobbeltstraße nur geringen Einfluss<br />

(vgl. Verkehrsprognose aus 2005 im Zu-<br />

sammenhang mit dem Bebauungsplanverfahren<br />

Nr. 492 „Drei Eichen“). Die<br />

neue Hobbeltstraße wird das Kfz-Aufkommen<br />

auf der <strong>Handorf</strong>er Straße in<br />

Höhe des südlichen Siedlungsbereichs<br />

reduzieren.<br />

Die Hobbeltstrstraße mit Kreisverkehranbindung<br />

wurde am 17.05.09 offiziell<br />

eingeweiht.<br />

Hobbeltstraße und Lützowstraße können<br />

verkehrstechnisch besser verknüpft<br />

werden. Der Bau der Hobbeltstraße wird<br />

vom Land NRW gefördert.<br />

3.4 K 7n / Bahnübergänge <strong>Sudmühle</strong>nstraße<br />

und <strong>Mariendorf</strong>er Straße<br />

Die Bezirksvertretung <strong>Münster</strong>-Ost hat<br />

die Verwaltung beauftragt, mit der Deutschen<br />

Bahn AG zu klären, wie die ungenügende<br />

Situation für den Radverkehr<br />

im Bereich des Bahnüberganges auf der<br />

<strong>Mariendorf</strong>er Straße verbessert werden<br />

kann. Auf der Nordseite des Bahnüberganges<br />

ist ein gemeinsamer, gegenläufiger<br />

Rad- und Gehweg ausgewiesen,<br />

der jedoch sehr schmal ist. Im Bereich<br />

der Bahnsicherung (Schranken- und Signalanlage)<br />

wird er zusätzlich eingeengt<br />

(Breite ca. 1,00 m).<br />

41


Nach einem Ortstermin mit der DB AG<br />

wurden folgende Verbesserungsmaßnahmen<br />

festgelegt:<br />

- Beseitigung des Grünbewuchses und<br />

angleichende Asphaltarbeiten<br />

- Versetzung des Andreaskreuzes<br />

(Fahrtrichtung (FR) Schiff. Damm, vor<br />

Bahnübergang (BÜ) rechts)<br />

- Markierung einer Haltlinie (FR Dyckburgstraße,<br />

vor BÜ links)<br />

- Beschilderung des Geh- und Radweges<br />

mit „Gefahrenstelle“ (VZ 101)<br />

und dem Zusatz „Schmaler Geh- und<br />

Radweg“<br />

DB AG und das Tiefbauamt haben die<br />

baulichen Maßnahmen inzwischen umgesetzt.<br />

Die Beschilderung wird zeitnah<br />

ergänzt. Somit ist an der bisherigen<br />

Engstelle eine Geh- und Radwegbreite<br />

von ca. 1,50 m vorhanden.<br />

Auch am Bahnübergang <strong>Sudmühle</strong>nstraße<br />

gab es bis September 2008 umfangreiche<br />

Umbaumaßnahmen, bei denen<br />

auch der Bahnübergangsbereich<br />

größtenteils saniert wurde.<br />

42<br />

Bahnübergang <strong>Sudmühle</strong>nstraße<br />

Die DB AG will sich bei zukünftigen<br />

Bahnübergangsarbeiten bemühen, die<br />

Seitenwege im Gleisbereich zu verbreitern.<br />

Aus Sicht der DB AG und der Fachämter<br />

wären weitere bauliche Maßnahmen nur<br />

mit einem erheblichen Eingriff in die<br />

technischen Anlagen der DB möglich<br />

(Signalanlage, Strommast, Schrankenanlage).<br />

Das wäre sehr teuer und soll<br />

deshalb zunächst nicht weiter verfolgt<br />

werden.<br />

Langfristig verfolgt die Verwaltung allerdings<br />

das Ziel, die Bahnübergänge <strong>Sudmühle</strong>nstraße<br />

und <strong>Mariendorf</strong>er Straße<br />

aufzuheben. Dafür muss die neue städtische<br />

Verbindungsstraße K7n realisiert<br />

werden, wie im FNP bereits dargestellt.<br />

Ist der neue planfreie Bahnübergang<br />

(durch Brückenbauwerke) realisiert, sollen<br />

nach derzeitigem Stand die bestehenden<br />

Bahnübergänge gesperrt werden.<br />

Eine planfreie Verbindung in Form der K<br />

7n birgt aber die Gefahr, dass sich Verkehrsströme<br />

von der neuen B 481n über<br />

die <strong>Sudmühle</strong>nstraße auf die <strong>Handorf</strong>er<br />

Straße in Richtung Warendorfer Straße<br />

verlagern. Damit wäre das Ortszentrum<br />

<strong>Handorf</strong> weiterhin belastet. Eine<br />

konkrete Trassenführung für die K 7n<br />

liegt noch nicht fest. Die Planung, die in<br />

den Händen der Stadt <strong>Münster</strong> liegt, ist<br />

derzeit noch nicht in der Prioritätenliste<br />

der Verkehrsplanung aufgeführt.<br />

Nachteilig ist, dass bei einem Trassenverlauf<br />

der K 7n im Bereich zwischen<br />

<strong>Sudmühle</strong> und <strong>Mariendorf</strong> das Waldstück<br />

nordwestlich der Dyckburgstraße<br />

durchschnitten würde. Nordwestlich der<br />

Bahntrasse sind die Ausgleichsflächen<br />

nach Bundesnaturschutzgesetz für den<br />

Bau der B 481n im Planfeststellungsverfahren<br />

vorgesehen. Auch hier ist es


möglichst zu vermeiden, die zukünftig<br />

ökologisch aufgewerteten Flächen zu<br />

durchschneiden.<br />

Die K 7n müsste von der Stadt <strong>Münster</strong><br />

mitfinanziert werden. Das Eisenbahnkreuzungsgesetz<br />

regelt die Finanzierung<br />

zu je einem Drittel durch Bund,<br />

Deutsche Bahn AG und Stadt.<br />

Neben den ökologischen Hemmnissen<br />

ist auch auf die hohen Baukosten<br />

hinzuweisen. Die Querung der B 481n<br />

sowie die Querung der mehrgleisigen<br />

Bahntrasse wären bautechnisch sehr<br />

aufwändig.<br />

3.5 Parkplätze / ruhender Verkehr /<br />

Boot-Verladefläche<br />

Die Verwaltung hat im 3. Quartal 2008<br />

eine Bestandsanalyse zum vorhandenen<br />

Parkraum und dessen Auslastung<br />

in <strong>Handorf</strong> begonnen. Wenn die Ergebnisse<br />

es erforderlich machen, wird die<br />

Verkehrsplanung in 2009 ein Parkraumkonzept<br />

erarbeiten. In diesem Zusammenhang<br />

wird auch die Planung und Finanzierung<br />

des Kanuverladeplatzes an<br />

der Boniburgallee / <strong>Sudmühle</strong>nstraße<br />

erarbeitet.<br />

43


4. <strong>Handorf</strong>er Ortsmitte<br />

Wie kann man die beiden Plätze in <strong>Handorf</strong>s<br />

Ortsmitte attraktiver gestalten?<br />

Erste Grundlagenerhebungen und Gestaltungshinweise<br />

von Seiten der Verwaltung<br />

gibt es dazu schon; sie schließen<br />

auch die umgebende Bebauung ein.<br />

Allein aus städtischen Mitteln ist eine<br />

solche große Maßnahme allerdings bei<br />

der allgemeinen Haushaltlage nicht zu<br />

finanzieren.<br />

Deshalb hatte sich die Stadt <strong>Münster</strong><br />

mit ihrem Konzept für Petronilla- und<br />

Hugo-Pottebaum-Platz am Landeswettbewerb<br />

„Stadt macht Platz – NRW macht<br />

Plätze“ beteiligt. Leider ohne Erfolg.<br />

44<br />

Um dennoch Verbesserungen für die<br />

Ortsmitte, also auch für den Bereich an<br />

der <strong>Handorf</strong>er Straße zu erreichen, ist<br />

es deshalb sinnvoller, eine örtliche Initiative<br />

zu bilden. Sie kann gemeinsam<br />

verschiedene kleinteilige, aber effiziente<br />

Maßnahmen entwickeln und die Umsetzung<br />

vorbereiten.<br />

Der neue Marketingbeirat mit seinem<br />

Konzept „Grün & Blau – Natürlich<br />

<strong>Münster</strong>s Osten erleben“ ist da ein vielversprechender<br />

Ansatzpunkt. Der gemeinnützige<br />

Bürgerverein hat sich die<br />

kontinuierliche Weiterentwicklung des<br />

Stadtbezirks Ost zur Aufgabe gemacht<br />

und das mit vereinten Kräften, z. B. aus<br />

Bürgerschaft, Politik, Wirtschaft, Sport<br />

und Kultur.<br />

4.1 Ergebnisse des Workshops<br />

Die Gestaltung der Ortsmitte <strong>Handorf</strong>s<br />

stand im Mittelpunkt eines öffentlichen<br />

Workshops, zu dem im September 2007<br />

die Bezirksvertretung <strong>Münster</strong>-Ost und<br />

das Amt für Stadtentwicklung, Stadtplanung,<br />

Verkehrsplanung in die Kardinalvon-Galen<br />

Grundschule in <strong>Handorf</strong> eingeladen<br />

hatten. In zwei Arbeitsgruppen<br />

wurden die Themen „Umgestaltung der<br />

beiden zentralen Plätze“ und „<strong>Handorf</strong>er<br />

Straße“ diskutiert.<br />

Bei aller Kreativität galt es bestimmte<br />

Vorgaben zu berücksichtigen: So wird<br />

das Platz-Duo weiter für den Wochenmarkt<br />

gebraucht, es muss Platz für Behindertenparkplätze<br />

und Taxistände<br />

sein, und auch die Wartung der Müllcontainer<br />

stellt gewisse Anforderungen<br />

an die Gestaltung.


46<br />

Hugo-Pottebaum-Platz<br />

Einig war man sich, dass der Einzelhandel<br />

von einem attraktiveren Ortszentrum<br />

profitieren würde. Der Kaufkraftabwanderung<br />

und der bisher relativ hohen<br />

Fluktuation kleinerer Geschäfte könnte<br />

mit einer besseren Aufenthaltsqualität<br />

– auch auf der <strong>Handorf</strong>er Straße – entgegengewirkt<br />

werden. Fragen und Anregungen<br />

aus den beiden Arbeitsgruppen<br />

wurden zunächst in einer Berichtsvorlage<br />

(V/0107/2008) beantwortet und auf<br />

Beschluss der Bezirksvertretung <strong>Münster</strong>-Ost<br />

(Antrag lfd. A-O/001572008)<br />

verwaltungsintern überarbeitet. Hier<br />

das Ergebnis:<br />

Bessere Parkmöglichkeiten auf dem<br />

Hugo-Pottebaum-Platz<br />

Anregung: Die Verwaltung sollte prüfen,<br />

ob und wie sich die Anordnung der<br />

Parkplätze auf dem Hugo-Pottebaum-<br />

Platz verbessern lässt.<br />

Prüfergebnis: Vier Varianten hat die<br />

Verwaltung durchgespielt und kommt<br />

zu dem Schluss, dass die jetzige Parksituation<br />

die optimale Lösung ist bezogen<br />

auf Ausnutzung, Erschließung und<br />

Gestaltung. Für eine Neugliederung<br />

der Stellplätze müsste die Platzfläche<br />

entwässert und komplett umgebaut<br />

werden. Leuchten, Schaltschränke und<br />

Fahrradständer müssten versetzt werden,<br />

ohne dass zusätzliche Stellplätze<br />

entstehen könnten.<br />

Jede der Varianten würde den Baumbestand,<br />

der das Ortsbild prägt, erheblich<br />

beeinträchtigen und die Stellplatzzahl<br />

teilweise noch reduzieren.<br />

Auf der Grundlage des Ist– Zustandes<br />

bietet jedoch die Variante 4 kleinere Verbesserungen,<br />

die ohne umfangreiche<br />

Umbaumaßnahmen auskommen. Diese<br />

Variante sieht einen neuen Fußgängerdurchgang<br />

vom Getränkemarkt (Vennemannstraße<br />

4) in östliche Richtung vor.


Mit dieser zusätzlichen Querverbindung<br />

wären die ansässigen Praxen und<br />

Dienstleister besser zu erreichen. Die<br />

dadurch wegfallenden Stellplätze könnte<br />

man, so gewollt, ersetzen, wenn man<br />

auf die beiden südlich angrenzenden<br />

Pflanzbeete mit zwei Platanen und Hecken<br />

ersatzlos verzichtet. Zwei zusätzliche<br />

Stellplätze könnte man gewinnen,<br />

wenn der Glascontainer umgestellt oder<br />

unterirdisch angelegt wird. Eine Kurzparkregelung<br />

mit Parkscheibe in Teilbereichen<br />

des Hugo-Pottebaum-Platzes<br />

würde die Situation ebenfalls verbessern.<br />

Die Variante 4 (siehe oben) wäre mit geringem<br />

baulichen Aufwand kostengünstig<br />

umzusetzen und würde den Charakter<br />

des Platzes nicht verändern.<br />

Die oben genannte Maßnahnme wurde<br />

von der Bezirksvertretung <strong>Münster</strong>-Ost<br />

am 30.04.09 beschlossen.<br />

47


Begrünte Pergola auf dem Petronillaplatz<br />

Blick auf die Kirche St. Petronille<br />

– Pergola<br />

Anregung: Die Pergola entfernen und<br />

damit den Blick auf die Kirche öffnen.<br />

Prüfergebnis: Die beiden Plätze sollten<br />

aus Sicht der Verwaltung räumlich getrennt<br />

bleiben, um so die verschiedenen<br />

Nutzungen – Aufenthalt und Parken<br />

– zu verdeutlich. Mauer und Pergola bedeuten<br />

ein Plus an Aufenthaltsqualität<br />

auf dem hochwertiger gestalteten Petronillaplatz.<br />

Die Verwaltung schlägt vor, die Mauer<br />

auf halbe Höhe zu reduzieren und die<br />

Pergola durch eine leichtere Konstruktion<br />

mit transparenterem Bewuchs zu ersetzen.<br />

So wird die räumliche Trennung<br />

48<br />

der Plätze erheblich verringert und der<br />

Blick auf die Kirche von Süden verbessert.<br />

Außerdem könnte man die Mauer<br />

etwas öffnen und so eine neue Wegeverbindung<br />

zwischen Parkplatz und Petronillaplatz<br />

schaffen. Diese wäre zu pflastern<br />

und müsste eine Treppe haben, um<br />

den Höhenunterschied auszugleichen.<br />

Eine behindertengerechte Rampe ist an<br />

dieser Stelle technisch nicht möglich,<br />

sie würde mehrere Meter in den Petronillaplatz<br />

reichen.<br />

Blick auf die Kirche St. Petronilla<br />

– Vegetation<br />

Anregung: Der Blick auf die Kirche von<br />

Süden soll verbessert werden, indem<br />

man zwischen Petronillaplatz und südlichem<br />

Kirchengrundstück die Vegetation<br />

ausdünnt.<br />

Prüfergebnis: Der Blick auf die Kirche<br />

St. Petronilla kann nur eingeschränkt<br />

geöffnet werden, weil zwei standortgerechte<br />

und erhaltenswerte Bäume<br />

eine optische Barriere darstellen. Die<br />

Sträucher und Gehölze können ausgedünnt<br />

oder durch geeignete, dauerhaft<br />

blockschnittverträgliche Gehölze ausgetauscht<br />

werden. Die Linde auf der<br />

Südseite der Kirche ist aus Sicht der<br />

Fachverwaltung zu erhalten.<br />

Die Maßnahme ist bereits realisiert.<br />

Kein Parken am Brunnen an der<br />

<strong>Handorf</strong>er Straße / Petronillaplatz<br />

(Sparkasse)<br />

Anregung: Das Parken im Bereich des<br />

Brunnens wird als störend empfunden.<br />

Prüfergebnis: Die Verwaltung schlägt<br />

vor, auf dieser Fläche Poller aufzustellen.<br />

Der Vorschlag ist mit der Sparkasse<br />

abgestimmt.


Die Verwaltung hat diesbezüglich eine<br />

Vorlage erarbeitet. Sie befasst sich mit<br />

den Themen: Aufstellfläche Höhe Hotel<br />

Deutscher Vater, Kurzzeitstellplätze,<br />

Parken vor dem Gebäude <strong>Handorf</strong>er<br />

Straße 18 und neuer Stellplatz im<br />

Bereich ehemalige Busbucht <strong>Handorf</strong>er<br />

Straße.<br />

Mehr Raum für Fußgänger an der<br />

Ampel <strong>Handorf</strong>er Straße / Höhe Hotel<br />

„Deutscher Vater“<br />

Anregung: Der Fußgängerüberweg ist<br />

nicht verkehrssicher. Die Aufstellfläche<br />

soll breiter werden, damit Fußgänger<br />

die <strong>Handorf</strong>er Straße nach Norden besser<br />

einsehen können.<br />

Prüfergebnis: Damit Fußgänger an der<br />

Ampel sicherer über die Staße kommen,<br />

wird die Aufstellfläche bis an den<br />

Fahrbahnrand vorgezogen. Dazu wird<br />

quasi als Fortsetzung das Kleinpflaster<br />

verlegt, das schon der Befestigung des<br />

Petronillaplatzes dient. Die ehemalige<br />

Busbucht bleibt erhalten und kann weiter<br />

als Parkplatz genutzt werden.<br />

Derzeit wird der Ausführungsplan für<br />

die Maßnahme erstellt.<br />

Fußgängerübergang <strong>Handorf</strong>er Straße<br />

Bodenhülse auf dem Petronillaplatz<br />

Anregung: Zur Belebung des Petronillaplatzes<br />

soll hier eine Bodenhülse für<br />

einen Weihnachts- oder Maibaum eingelassen<br />

werden.<br />

Prüfergebnis: Der Einbau der Bodenhülse<br />

ist möglich. Voraussetzungen sind<br />

ein Gestattungsvertrag für öffentliche<br />

Flächen, eine statische Berechnung und<br />

eine Sondernutzungsgenehmigung.<br />

49


Aufwertung des westlichen Eingangsbereichs<br />

der Kirche St. Petronilla<br />

Anregung: Der westliche Eingangsbereich<br />

der Kirche sollte aufgewertet werden<br />

einschließlich eines Blicks auf die<br />

Werse, so dass eine ansprechende Atmosphäre<br />

z. B. auch für kirchliche Feste<br />

geschaffen wird.<br />

Prüfergebnis: Durch die Neubauten<br />

des Projekts „Wohnen an der Werse“ ist<br />

der Zugang und der Blick auf die Werse<br />

für die Öffentlichkeit verloren gegangen.<br />

Hier sollte zumindest ein visueller<br />

50<br />

Westeingang der Kirche St.Petronilla<br />

Ersatz geschaffen werden. Dazu könnten<br />

die Sträucher an der Uferböschung<br />

entfernt, das Beet vor dem Kircheneingang<br />

aufgegeben und dieser Bereich in<br />

die vorhandene Pflasterung integriert<br />

werden. Auch der Asphaltweg könnte<br />

gepflastert und im Bereich des Platzes<br />

mit einem anspruchsvollen Geländer<br />

versehen werden. Dabei müsste die<br />

Fußwegverbindung entlang der Werse<br />

so gestaltet sein, dass sich die angestrebten<br />

unterschiedlichen Funktionen<br />

dieses Bereiches nicht gegenseitig behindern.<br />

Der betroffene Bereich gehört der Kirchengemeinde<br />

St. Petronilla. Sie hat<br />

damit auch die Verantwortung für Planung<br />

und Realisierung der Verbesserungsvorschläge<br />

in diesem Bereich. Das<br />

gilt auch für eine bessere Treppenbeleuchtung<br />

auf kircheneigenem Grund.<br />

Die Verwaltung hat diese Maßnahmen<br />

am 21. August 2008 Vertretern der Kirchengemeinde<br />

vorgestellt, die sie positiv<br />

als Grundlage für die Ausbauplanung<br />

aufgenommen haben.<br />

Die Maßnahme wurde bereits umgesetzt.<br />

Mehr Grün an den Ortseinfahrten<br />

(<strong>Sudmühle</strong>nstraße und <strong>Handorf</strong>er<br />

Straße / Hobbeltstraße)<br />

Anregung: Die Ortseinfahrten sollten<br />

durch Begrünung gestalterisch aufgewertet<br />

werden.<br />

Die Maßnahme wurde bereits realisiert.<br />

Tempo runter – Kreisverkehr (Kötterstraße<br />

/ <strong>Handorf</strong>er Straße)<br />

Anregung: Damit die Autos auf der <strong>Handorf</strong>er<br />

Straße langsamer fahren, soll in<br />

Höhe der Kötterstraße ein Kreisverkehr<br />

gebaut werden.


Prüfergebnis: Grundsätzlich befürwortet<br />

die Verwaltung an diesem Knotenpunkt<br />

einen Kreisverkehr. Der Rückbau<br />

bzw. die Neugestaltung dieser Kreuzung<br />

hängt aber von der Fertigstellung der<br />

B 481n ab (siehe Kapitel 3.2). Erst danach<br />

können ggf. weitere Umbaumaßnahmen<br />

in der Ortsdurchfahrt erfolgen.<br />

Die bereits gebauten Mittelinseln an den<br />

Ortseingängen sind ein erster Baustein<br />

für den Rückbau der Ortsdurchfahrt.<br />

Bei der jetzigen Verkehrsbelastung<br />

auf der <strong>Handorf</strong>er Straße ist ein Kreisverkehr<br />

verkehrlich und städtebaulich<br />

problematisch. Eine gleichberechtigte<br />

Verknüpfung der Knotenpunktarme ist<br />

zurzeit nicht plausibel und würde zu einem<br />

Rückstau auf der <strong>Handorf</strong>er Straße<br />

führen. Die Finanzierung der Maßnahme<br />

ist nicht sichergestellt und müsste<br />

in kommende Etatberatungen aufgenommen<br />

werden.<br />

„Tempo runter“ – Dorbaumstraße<br />

und Hobbeltstraße<br />

Anregung: Die Fahrgeschwindigkeit<br />

der <strong>Handorf</strong>er Straße soll verringert<br />

werden.<br />

Prüfergebnis: Aufgrund der erheblichen<br />

Verkehrsbelastung – besonders<br />

durch Schwerlastverkehr – ist es derzeit<br />

nicht zweckmäßig, die Vorfahrtsregelungen<br />

zu ändern. Es wäre mit einem<br />

Rückstau auf der <strong>Handorf</strong>er Straße zu<br />

rechnen, was die derzeitige Aufenthaltsqualität<br />

im <strong>Handorf</strong>er Zentrum weiter<br />

beeinträchtigen würde. Nach dem Bau<br />

der B 481n kann ein entsprechendes<br />

Verkehrsberuhigungskonzept realisiert<br />

werden (siehe dazu auch Kapitel 3.2).<br />

Begrünungsmaßnahme der Ortseinfahrten<br />

51


5. Tourismus / Natur und Landschaft<br />

Die Naherholungsgebiete im Raum <strong>Handorf</strong><br />

sind nicht nur für die <strong>Handorf</strong>er Bevölkerung<br />

und den Stadtbezirk Ost von<br />

großer Bedeutung, sondern darüber hinaus<br />

für die gesamte Stadt und die nähere<br />

Region.<br />

Ihr besonderer Freizeit- und Erholungswert<br />

ist im Zusammenhang zu sehen<br />

mit ihrem hohen ökologischen Wert<br />

und dem ansprechenden Landschaftsbild.<br />

52<br />

Birkenallee Vorsehungskloster<br />

Der Bereich der Werseaue ist in der<br />

Grünordnung <strong>Münster</strong> als “Schwerpunkt<br />

mit besonderer ökologischer Bedeutung“,<br />

als „Erholungslandschaft“ und<br />

im Landschaftsplan Werse als „Landschaftsschutzgebiet“<br />

ausgewiesen. Der<br />

Wersewanderweg verbindet innerhalb<br />

dieses Gebiets herausragende Bereiche<br />

wie den Boniburg-Park und die Wallburg<br />

Haskenau.<br />

5.1 Rad- und Wanderwege<br />

Das Radwegenetz ist in den letzten Jahren<br />

erheblich ausgebaut worden. Der<br />

Radtourismus profitiert heute von der<br />

„100 Schlösser Route“, der „Friedensroute“<br />

und der Tour „Rund um <strong>Münster</strong>“,<br />

Kartenmaterial und Beschilderung<br />

inklusive. Schon heute bietet der in vielen<br />

Abschnitten sehr idyllische Fuß- und<br />

Radweg entlang der Werse Naturgenuss<br />

pur.<br />

Im Zuge der Regionale 2004 wurde die<br />

herausragende Rolle des Werseraums<br />

auch für die angrenzenden Regionen<br />

deutlich. Wegen der räumlichen, regionalen,<br />

wirtschaftlichen und touristi-<br />

Raststation mit Informationstafel im<br />

Boniburgpark


schen Bedeutung der Werse wurde das<br />

erfolgreiche Konzept des Emsauenweges<br />

übernommen, und es entstand das<br />

förderfähige Nachfolgeprodukt „WerseRadWeg“:<br />

Ein Kooperationsprojekt<br />

des Kreises Warendorf und der Stadt<br />

<strong>Münster</strong>.<br />

Ziel war es, eine zusammenhängende<br />

Wegeverbindung von der Quelle bis zur<br />

Mündung der Werse zu schaffen.<br />

Hinweisschilder - Radwege / Fußgänger<br />

Dazu wurden die Wege gekennzeichnet<br />

und individuell ausgestattet (z. B. mit<br />

Sitzgruppen). Außerdem informieren<br />

Tafeln am Wegesrand jetzt über landschaftsräumliche<br />

und kulturelle Besonderheiten.<br />

Im Boniburgpark informiert ebenfalls<br />

eine Tafel über die historischen Zusammenhänge<br />

und neue Bänke laden zum<br />

Verweilen ein.<br />

53


5.2 Hotel und Gastronomie<br />

In <strong>Münster</strong>s Osten können auswärtige<br />

Gäste zwischen mehr als 100 Zimmer<br />

wählen teils in hochwertigen Hotels.<br />

Zwei Hotels bieten auch Tagungsräume<br />

an. Die Vermarktung erfolgt z. B. über<br />

das Hotelverzeichnis, im Radfahren-<br />

Katalog der Fremdenverkehrszentrale<br />

<strong>Münster</strong>landtouristik - Grünes Band -<br />

sowie im Unterkünfte- und Reiseangebotskatalog.<br />

5.3 Reiten<br />

Das <strong>Münster</strong>land ist traditionell eine Region<br />

mit einer hohen Anzahl von Pferden<br />

und spezifischem Fachwissen. Ziel<br />

ist es daher, den Reittourismus neben<br />

dem Radfahren als weitere Kernkompetenz<br />

des <strong>Münster</strong>landes zu etablieren.<br />

In Anbetracht des stetig wachsenden<br />

Konkurrenzdrucks zu anderen Pferderegionen<br />

in der Eifel, in der Lüneburger<br />

Heide und in den Niederlanden, gilt es<br />

die Attraktivität der Pferderegion <strong>Münster</strong>land<br />

in enger Zusammenarbeit mit<br />

den Nachbarkreisen Borken, Coesfeld,<br />

Steinfurt, Warendorf und Recklinghausen<br />

zu stärken und weiter auszubauen.<br />

Hierzu soll in den folgenden fünf Jahren<br />

eine münsterlandweite „Anker-Reitroute“<br />

entstehen. Mit ihrer Länge und<br />

ihrem Abwechslungsreichtum wird sie<br />

für Reiter attraktiv sein. Viele Betriebe<br />

in der Region sollen an die Route<br />

angebunden werden. Durch die Verknüpfung<br />

von bestehenden Reitwegen<br />

mit noch neu zu bauenden Reitrouten<br />

wird eine rund 800 km lange regionale<br />

Rundroute geschaffen: Ein Anziehungspunkt<br />

insbesondere für den Mehrtagestourismus.<br />

Der Rundkurs soll weiter zu<br />

einem Reitwegenetz ausgebaut werden.<br />

Davon profitiert neben den hiesigen Betrieben<br />

auch die stetig wachsende Zahl<br />

von Freizeitreitern in <strong>Münster</strong> und dem<br />

<strong>Münster</strong>land. So soll allein im Stadtge-<br />

54<br />

biet <strong>Münster</strong> das städtische Reitwegeangebot<br />

in den kommenden fünf Jahren<br />

von derzeit ca. 33 km auf rund 80 km<br />

wachsen.<br />

Das gibt es nicht umsonst, deshalb<br />

freuen sich die Organisatoren über Fördermittel.<br />

Sie wurden 2008 errungen im<br />

Landes-Wettbewerb „Ziel 2 – Wettbewerb<br />

der Innovationen“. Die Stadt <strong>Münster</strong><br />

hatte zusammen mit den <strong>Münster</strong>landkreisen<br />

(Borken, Coesfeld, Steinfurt,<br />

Warendorf und Recklinghausen) unter<br />

der Trägerschaft der <strong>Münster</strong>land Touristik<br />

daran teilgenommen.<br />

Die Pferderegion <strong>Münster</strong>land erhält<br />

insgesamt 2 Mio Euro, davon allein 1,65<br />

Mio Euro für den Aufbau des Reitwegenetzes.<br />

Der Fördersatz beträgt 80 % (50<br />

% EU, 30 % Land NRW). Auf <strong>Münster</strong> entfallen<br />

für den Ausbau des städtischen<br />

Reitwegenetzes rund 200.000 Euro.<br />

Die <strong>Münster</strong>land Touristik wird den<br />

entsprechenden Antrag voraussichtlich<br />

bis Juli 2009 stellen. Bis der Rundkurs<br />

geschlossen ist, werden ca. drei Jahre<br />

vergehen.


5.4 Werse / Bootsanleger<br />

Der Erholungsraum Werse hat beste<br />

Freizeitqualitäten. Deshalb sollen die<br />

bereits vorhandenen touristischen Anlagen<br />

als Alleinstellungsmerkmal stärker<br />

herausgestellt werden. Der sanfte, und<br />

somit verträgliche Tourismus kann dadurch<br />

gestärkt werden. Ein Mosaikstein<br />

ist dabei der provisorische Bootsanleger<br />

am Westufer der Werse gegenüber der<br />

Kirche St. Petronilla. Er soll aufgewertet<br />

werden, um privaten Bootsfahrern mehr<br />

Komfort zu bieten, die hier ihr Boot zu<br />

Wasser lassen oder für einen Zwischenstopp<br />

anlegen wollen. Diese Maßnahme<br />

kann kurzfristig mit Mitteln der Bezirksvertretung<br />

<strong>Münster</strong>-Ost umgesetzt werden.<br />

Der Ausbau des Bootsanlegers wurde<br />

von der Bezirksvertretung <strong>Münster</strong>-Ost<br />

am 30.04.09 beschlossen.<br />

Um den fließenden Verkehr auf der <strong>Sudmühle</strong>nstraße<br />

beim Ab- bzw. Aufladen<br />

der Boote nicht zu behindern, muss in<br />

verträglichem Umkreis eine Auf- und Abladefläche<br />

für die Boote angeboten werden.<br />

Ein gewerblich betriebener Bootsverleih<br />

bzw. eine gewerbliche Bootsverladung<br />

ist hier nicht vorgesehen und<br />

wegen des Landschaftsschutzgebietes<br />

Boniburger Wald auch nicht erwünscht.<br />

Die Verkehrsfläche im Einmündungsbereich<br />

der Boniburgallee / <strong>Sudmühle</strong>nstraße<br />

ist allerdings topographisch<br />

begrenzt. Zudem muss die Sicherheit<br />

des regen Rad- und Fußgängerverkehrs<br />

in der Boniburgallee (Schulweg) beachtet<br />

werden. Ein Wendehammer für Pkws<br />

mit Bootsanhänger wäre wünschenswert,<br />

doch dafür reicht die Fläche nicht<br />

aus.<br />

Möglich ist es, eine Nutzung als Ladezone<br />

auszuschildern. Die Straßenverkehrsbehörde<br />

weist jedoch darauf hin,<br />

Provisorischer Bootsanleger am Westufer<br />

dass diese Verkehrsregelung besonders<br />

an Wochenenden nur schwer zu überprüfen<br />

sein wird.<br />

Am 28. Februar 2008 stellte die Verwaltung<br />

der Bezirksvertretung <strong>Münster</strong>-Ost<br />

eine Entwurfsplanung vor. Diese fand<br />

jedoch auch wegen der zu erwartenden<br />

hohen Kosten keine Zustimmung.<br />

Die Verwaltung erarbeitet ein Parkraumkonzept<br />

für <strong>Handorf</strong> und wird dabei<br />

weitere Alternativen für einen Ab- und<br />

Aufladebereich nahe der Bootsanlegestelle<br />

prüfen.<br />

55


6. Kaufkraftstärkung<br />

Mangelnde Aufenthaltsqualität im Zentrum<br />

56<br />

Durch die neuen Wohngebiete im Bereich<br />

„Drei Eichen“ und in <strong>Sudmühle</strong><br />

wächst die Einwohnerzahl vor Ort, was<br />

die Kaufkraft für das Zentrum von <strong>Handorf</strong><br />

stärkt.<br />

Durch den Discounter im südlichen Bereich<br />

von „Drei Eichen“ ist es gelungen,<br />

den Großteil der alten wie neuen Kaufkraft<br />

in <strong>Handorf</strong> und Dorbaum an den<br />

Stadtteil zu binden. Bisher haben viele<br />

Bewohner des östlichen Stadtbezirks in<br />

Telgte oder in der Innenstadt von <strong>Münster</strong><br />

eingekauft.<br />

Durch den Bau der B 481n wird sich die<br />

Verkehrsbelastung in <strong>Handorf</strong>s Zentrum<br />

erheblich verringern, im Gegenzug wird<br />

die Aufenthaltsqualität deutlich wachsen.<br />

Davon werden auch die Geschäfte<br />

und Gastronomiebetriebe entlang der<br />

<strong>Handorf</strong>er Straße profitieren. Auch eine<br />

Belebung des Tourismus wird erwartet.<br />

Alle diese Aspekte stärken die Kaufkraftbindung<br />

an <strong>Handorf</strong>.


7. Bäder<br />

Der Rat der Stadt hat am 7. Dezember<br />

2005 beschlossen, das Hallenbad und<br />

das Freibad in <strong>Handorf</strong> aus der städtischen<br />

Trägerschaft zu entlassen. Daraufhin<br />

hat sich eine Initiative in privater<br />

Trägerschaft gegründet, die das<br />

<strong>Handorf</strong>er Hallenbad erhalten will. Für<br />

fünf Jahre kann durch diese Initiative<br />

der öffentliche und vereinsgebundene<br />

Badebetrieb gesichert werden. Vorausgesetzt,<br />

es werden keine unvorhergesehenen<br />

umfangreichen Reparaturen<br />

notwendig.<br />

Grundsätzlich ist denkbar, in einem<br />

mehrstufigen Prozess das Geländes der<br />

beiden Bäder in <strong>Handorf</strong> (nördlich der<br />

Straße Kirschgarten) zu einem Sportareal<br />

<strong>Handorf</strong> umzuwandeln. Dieses Areal<br />

würde sich zusammensetzen aus den<br />

Flächen des ehemaligen Freibades, des<br />

Hallenbades sowie ggf. der Sportanlage<br />

des TSV <strong>Handorf</strong> westlich der Hobbeltstraße.<br />

Erste Stufe in diesem Konzept könnte<br />

die Umnutzung des Freifläche des Freibades<br />

sein, wobei zunächst ausschließlich<br />

die Fläche der Liegewiese des Freibades<br />

(Wellenbad) südlich des Hallenbades<br />

betrachtet würde. Der bauliche<br />

Bereich des Freibades selbst (Becken,<br />

zugehörige Hochbauten) würde nicht<br />

einbezogen, weil er eng mit dem Hallenbad<br />

verbunden ist.<br />

Grundsätzlich ist die Freifläche (Liegewiese)<br />

für den Wohnungsbau geeignet.<br />

Sie liegt integriert im Siedlungsgefüge<br />

<strong>Handorf</strong>s - sehr günstig zu Infrastruktureinrichtungen<br />

wie Kindergärten und<br />

Grundschulen sowie zu den Einrichtungen<br />

der Grundversorgung im Ortskern.<br />

Der Ortsteil verfügt – abgesehen von<br />

dem neuen Baugebiet „Drei Eichen“<br />

– über keine weiteren Siedlungsflächenreserven<br />

im Flächennutzungsplan. Al-<br />

lenfalls das „Räumliche Entwicklungskonzept<br />

Ost“ (Stand Juli 2004) sieht östlich<br />

der Hobbeltstraße, beiderseits des<br />

Lammerbachs, noch die Möglichkeit einer<br />

weiteren Siedlungsentwicklung vor.<br />

Dafür muss aber zunächst noch der Regionalplan<br />

„<strong>Münster</strong>land“ geändert werden.<br />

Der Planbereich der Freibad-Liegewiese<br />

umfasst eine Fläche von rund 9.800<br />

m² (Bruttobauland). Würde die Wohnbebauung<br />

in der gleichen Dichte erfolgen<br />

wie aktuell im Baugebiet „Drei Eichen“,<br />

könnten auf der Fläche ca. 20 bis 35<br />

Wohneinheiten entstehen. Auf der Ostseite<br />

muss noch ausreichend Fläche<br />

für den zwingend erforderlichen aktiven<br />

Lärmschutz verbleiben (Wall oder<br />

Wand; s. u.). Unmittelbar östlich der<br />

Liegewiese-Fläche liegt die Sportanlage<br />

des TSV <strong>Handorf</strong>; die Umkleidegebäude<br />

des Freibades und des Sportvereins TSV<br />

grenzen im Norden des Geländes unmittelbar<br />

aneinander.<br />

57


Die stadtteilbezogene Sportanlage wird<br />

„klassisch“ genutzt: Trainingsbetrieb<br />

werktags in den Abendstunden und<br />

Spielbetrieb an Wochenenden, verbunden<br />

mit den dafür üblichen Geräuschemissionen.<br />

Die rechtskräftigen Bebauungspläne<br />

für das Umfeld der TSV-Anlage setzen<br />

die dortigen Wohngebiete teilweise fest<br />

als „Reine Wohngebiete“ bzw. als „Allgemeine<br />

Wohngebiete“. Angesichts der<br />

unmittelbaren Nachbarschaft der Sportanlage<br />

wäre für die untersuchte Fläche<br />

eine Nutzung als „Allgemeines Wohngebiet“<br />

festzusetzen. Das kann aber nur<br />

mit einem aktiven Lärmschutz auf der<br />

Ostseite des Geländes gebaut werden.<br />

Ohne diesen Lärmschutz müssten die<br />

Abstände der Wohnbebauung zu den<br />

Spielflächen größer sein, als es auf dieser<br />

Fläche möglich ist.<br />

58


B - Sonstige vorrangige Maßnahmen<br />

Aufstellflächenverbreiterung im Bereich<br />

Petronillaplatz / Hotel Deutscher<br />

Vater mit Aufstellen von vier<br />

Pollern (s. Vorlage V/0669/2008, von<br />

der Bezirksvertretung <strong>Münster</strong>-Ost am<br />

23.10.2008 bereits beschlossen)<br />

Geschätzte Baukosten: 8.500 €<br />

Kostenträger: Bezirksvertretung <strong>Münster</strong>-Ost<br />

Planung: Stadt <strong>Münster</strong> (Amt für Stadtentwicklung,<br />

Stadtplanung, Verkehrsplanung)<br />

Ausführung: Stadt <strong>Münster</strong> (Tiefbauamt)<br />

Zeitl. Realisierung: 2009<br />

Neugestaltung des Westeingangsbereichs<br />

der Kirche St. Petronilla mit<br />

Ausdünnung der Vegetation zur Werse<br />

und zum Petronillaplatz (gemäß<br />

Beschluss der Bezirksvertretung <strong>Münster</strong>-Ost<br />

vom 23.10.2008)<br />

Zuschuss der Bezirksvertretung <strong>Münster</strong>-Ost:<br />

25.000 €<br />

Kostenträger: Kirche,<br />

Planung: Kirche<br />

Ausführung: bereits erfolgt<br />

Aufwertung des Brunnenplatzes vor<br />

der Sparkasse durch Aufstellen von<br />

Pollern (s. Vorlage V/0669/2008, von<br />

der Bezirksvertretung <strong>Münster</strong>-Ost am<br />

23.10.2008 mit Änderung zu den entstehenden<br />

Kosten beschlossen)<br />

Geschätzte Baukosten: 8.500 €<br />

Kostenträger: Bezirksvertretung <strong>Münster</strong>-Ost<br />

Planung: Stadt <strong>Münster</strong> (Amt für Stadtentwicklung,<br />

Stadtplanung, Verkehrsplanung)<br />

Ausführung: Stadt <strong>Münster</strong> (Tiefbauamt)<br />

Zeitl. Realisierung: 2009<br />

Erneuerung der Pergola mit Mauerreduzierung,<br />

Mauerdurchbruch, Verbindungsweg<br />

mit Stufen, Erneuerung der<br />

Holzkonstruktion mit Bepflanzung,<br />

Blickbeziehung / Rückschnitt der Vegetation<br />

Geschätzte Kosten: 30.000 €<br />

Kostenträger: Bezirksvertretung <strong>Münster</strong>-Ost<br />

Planung: Stadt <strong>Münster</strong> (Amt für Grünflächen<br />

und Umweltschutz)<br />

Ausführung: Stadt <strong>Münster</strong> (Amt für<br />

Grünflächen und Umweltschutz)<br />

Zeitl. Realisierung: 2009<br />

Stellplatzoptimierung auf dem Hugo-<br />

Pottebaum-Platz<br />

Geschätzte Kosten: 11.000 €<br />

Kostenträger: Bezirksvertretung <strong>Münster</strong>-Ost<br />

Planung: Stadt <strong>Münster</strong> (Tiefbauamt)<br />

Ausführung: Stadt <strong>Münster</strong> (Tiefbauamt)<br />

Zeitl. Realisierung: 2009<br />

Ausbau des provisorisch vorhandenen<br />

Bootsanlegers am Westufer der<br />

Werse mit Zuwegung<br />

Geschätzte Kosten: 5.800 €<br />

Kostenträger: Bezirksvertretung <strong>Münster</strong>-Ost<br />

Planung: Stadt <strong>Münster</strong> (Amt für Grünflächen<br />

und Umweltschutz)<br />

Ausführung: Stadt <strong>Münster</strong> (Amt für<br />

Grünflächen und Umweltschutz)<br />

Zeitl. Realisierung: 2009<br />

59


Erneuerung / Ergänzung der Beleuchtung<br />

auf dem Petronillaplatz<br />

Geschätzte Kosten: 6.550 €<br />

Kostenträger: Bezirksvertretung <strong>Münster</strong>-Ost<br />

Planung: Stadt <strong>Münster</strong> (Tiefbauamt)<br />

Ausführung: Stadtwerke <strong>Münster</strong><br />

Zeitl. Realisierung: 2009<br />

Herstellen einer Bodenhülse auf dem<br />

Petronillaplatz (Gestattungsvertrag)<br />

Geschätzte Kosten (je nach Größe des<br />

Baumes): 10.400 € (Statik, Bau, Hülse)<br />

Kostenträger: Bezirksvertretung <strong>Münster</strong>-Ost<br />

Planung: Stadt <strong>Münster</strong> (Amt für Grünflächen<br />

und Umweltschutz / Tiefbauamt)<br />

Ausführung: Stadt <strong>Münster</strong> (Tiefbauamt)<br />

Zeitl. Realisierung: 2009<br />

Installierung eines Unterflurcontainers<br />

auf dem Hugo-Pottebaum-Platz<br />

Geschätzte Kosten: 18.000 € / Wartungskosten<br />

1.500 € pro Jahr<br />

Kostenträger: Bezirksvertretung <strong>Münster</strong>-Ost<br />

Planung: AWM<br />

Ausführung: AWM / externe Firma<br />

Zeitl. Realisierung: 2009<br />

60<br />

Ausbau eines Reitwegenetzes mit<br />

Versorgungsstationen im <strong>Münster</strong>land<br />

Geschätzte Kosten: 2.000.000 €<br />

Kostenträger: Europäische Union, Land<br />

NRW, Stadt <strong>Münster</strong> (Antragstellung Juli<br />

2009)<br />

Planung: Stadt <strong>Münster</strong> (Amt für Grünflächen<br />

und Umweltschutz) / <strong>Münster</strong>land<br />

Touristik Grünes Band e.V.<br />

Ausführung: Stadt <strong>Münster</strong> innerhalb<br />

der Stadtgrenze<br />

Zeitl. Realisierung: ab 2009<br />

Parkraumkonzept für <strong>Handorf</strong> mit<br />

Konzept für eine Bootsverladestation<br />

Planungskosten: Keine,<br />

Kostenträger: Stadt <strong>Münster</strong><br />

Planung: Stadt <strong>Münster</strong> (Amt für Stadtentwicklung,<br />

Stadtplanung, Verkehrsplanung)<br />

/<br />

Ausführung: Stadt <strong>Münster</strong> (Tiefbauamt)<br />

Zeitl. Realisierung: 2009 / 10


C - Nicht realisierbare Maßnahmen<br />

1. Begrünungsalternativen zu den<br />

Platanen<br />

Anregung: Die Platanen auf dem Hugo-<br />

Pottebaum-Platz werden in Frage gestellt,<br />

weil diese Flachwurzler das Pflaster<br />

hoch drücken. Das kann insbesondere<br />

für ältere und gehbehinderte Menschen<br />

gefährlich werden.<br />

Prüfergebnis: Die Platanen prägen das<br />

Ortsbild und eignen sich als Begrünung<br />

bei der derzeitigen Nutzung als Markt-<br />

und Parkplatz. Die Beeinträchtigung der<br />

Pflasterung wird als nicht gravierend<br />

eingeschätzt. Daher spricht sich die<br />

Verwaltung dafür aus, die Platanen in<br />

ihrem jetzigen Bestand zu erhalten.<br />

2. Angleichung des Niveaus des<br />

Petronillaplatzes<br />

Anregung: Der Niveauunterschied auf<br />

dem Petronillaplatz schränkt die Nutzung<br />

dieses Bereiches für größere Events<br />

ein. Es ist zu prüfen, ob das Niveau dieses<br />

Bereiches auf das des Hugo-Pottebaum-Platzes<br />

angehoben werden kann.<br />

Prüfergebnis: Vom Hotel / Restaurant<br />

„Deutscher Vater“ kommend gelangt<br />

man niveaugleich zum Parkplatz Hugo-<br />

Pottebaum-Platz. Der Petronillaplatz<br />

liegt dagegen tiefer und weist ein starkes<br />

Gefälle in Richtung Westen zur Werse<br />

auf. Der Neubau „Wohnen an der<br />

Werse“ liegt am Fuße dieses Platzes.<br />

Der Geländesprung von der Zufahrt von<br />

der <strong>Handorf</strong>er Straße über den Petronillaplatz<br />

bis zu den Eingangsstufen des<br />

Neubaus wird teilweise durch Stufen<br />

und Mauern, teilweise durch die abfallende<br />

Platzoberfläche ausgeglichen.<br />

Technische und Kosten-Gründe sprechen<br />

gegen eine Anhebung der Platzfläche.<br />

Das Gelände müsste durch mindestens<br />

4 Stufen zu dem Neubau hin<br />

abgefangen werden. Genau vor dem<br />

Erdgeschoss und dem Zugang zu dem<br />

Neubau wären Stützmauern und Stufen<br />

erforderlich, die den Geländeversatz<br />

ausgleichen. Ein behindertengerechter<br />

Zugang zu dem Gebäude und die Feuerwehrzufahrt<br />

müssten dabei weiterhin<br />

gewährleistet sein. Alle Wegeverbindungen<br />

sind derzeit niveaugleich erreichbar.<br />

Das Natursteinpflaster lässt sich<br />

aus Kostengründen nicht erneut verlegen.<br />

Eine Niveauangleichung des Petronillaplatzes<br />

schafft keine neuen bzw.<br />

zusätzlichen Nutzungsmöglichkeiten,<br />

denn schon heute kann der Platz für<br />

örtliche Aktivitäten genutzt werden.<br />

Gestalterisch reizvoll ist die Platzsituation<br />

durch das unterschiedliche Niveau<br />

von Platz und höher gelegener Kirche.<br />

Die in Sandstein ausgeführten Stützmauern,<br />

die Bänke davor und die kunstvolle<br />

Natursteinpflasterung laden zum<br />

Verweilen ein. Durch eine Niveauangleichung<br />

würde diese reizvolle Situation<br />

verloren gehen. Das Ensemble Petronillaplatz<br />

mit seinen Mauern, Treppen<br />

und Rampen basiert auf einem landschaftsarchitektonischenGesamtkonzept<br />

aus dem einzelne Elemente nicht<br />

ersatzlos zu entfernen sind.<br />

Gestaltungselemente auf dem Petronillaplatz<br />

61


3. Parken vor dem Haus <strong>Handorf</strong>er<br />

Straße 18<br />

Anregung: Die Zahl der Stellplätze vor<br />

den Geschäften an der <strong>Handorf</strong>er Straße<br />

zwischen Petronillaplatz und Vennemannstraße<br />

ist zu reduzieren. Gegebenenfalls<br />

sollen alternativ Stellplätze vor<br />

dem Gebäude <strong>Handorf</strong>er Straße 18 entstehen.<br />

Prüfergebnis: Eine Reduzierung der<br />

Stellplätze vor den Geschäften an der<br />

<strong>Handorf</strong>er Straße ist nicht sinnvoll. Diese<br />

Stellplätze werden überwiegend von<br />

Kurzparkern genutzt und sehr gut angenommen.<br />

Die abgepollerte Fläche vor<br />

Flächennutzung vor dem Haus <strong>Handorf</strong>er<br />

Straße 18<br />

62<br />

dem Haus Nr. 18 ist Privateigentum; das<br />

Geschäft präsentiert dort seine Auslagen.<br />

Weitere öffentliche Stellplätze können<br />

in diesem Bereich nicht eingerichtet<br />

werden. Es wird vielmehr angeregt,<br />

diese Fläche gestalterisch aufzuwerten.<br />

4. Festsetzungen des Bebauungsplans<br />

<strong>Handorf</strong> 3<br />

Anregung: Die rechtlichen Rahmenbedingungen<br />

(z. B. durch Änderung des<br />

gültigen Bebauungsplans) sollen der<br />

baulichen Entwicklung angepasst werden,<br />

damit weitere kompakte und unpassende<br />

Baukörper verhindert werden<br />

können.<br />

Prüfergebnis: Das Zentrum von <strong>Handorf</strong><br />

entspricht nicht mehr dem Leitbild kleinteiliger<br />

Dorfstrukturen. Bereits Anfang<br />

der 1970er Jahre wurde dem Stadtteilzentrum<br />

durch städtebauliche Planung<br />

eine vorstädtische Prägung verliehen.<br />

An diesem Leitbild orientierten sich die<br />

Bauprojekte der letzten Jahre am Hugo-<br />

Pottebaum- Platz und am Petronillaplatz.<br />

Die Bebauungspläne „Han 3“ und<br />

„Nr. 205“ sind derzeit die Rechtsgrundlage<br />

dafür.<br />

Durch konstruktive Gespräche mit den<br />

Investoren ist es bisher gelungen, Volumen<br />

und Maßstäblichkeit der Bauvorhaben<br />

deutlich zu reduzieren. Es wurden<br />

städtebauliche und architektonische<br />

Lösungen gefunden, die die bestehende<br />

Rechtslage beachten und sich in die<br />

Strukturen vor Ort einfügen.<br />

Deshalb soll auch in Zukunft das Gespräch<br />

mit den Eigentümern / Investoren<br />

im Vordergrund stehen mit dem<br />

Ziel, Einvernehmen zur städtebaulichen<br />

und architektonischen Qualität der Bauvorhaben<br />

in <strong>Handorf</strong>s Zentrum zu erreichen.<br />

Die Änderung oder Neuaufstellung der<br />

Bebauungspläne ist nach Ablauf der<br />

Sieben- Jahresfrist zwar möglich, müss-


te sich aber als begründet und abwägungsfehlerfrei<br />

erweisen.<br />

Am 7. Dezember 2006 folgte der Ausschuss<br />

für Stadtplanung, Stadtentwicklung,<br />

Verkehr und Wirtschaft (ASSVW),<br />

anlässlich einer Anfrage (nach § 24 Gemeindeordnung)<br />

bereits der Empfehlung<br />

der Verwaltung, die angesprochenen<br />

Bebauungspläne nicht aufzuheben.<br />

Für den Bereich der Ortslage <strong>Handorf</strong><br />

stehen max. 5 Grundstücksflächen für<br />

eine Neubebauung zur Disposition:<br />

1. Grundstück Ecke <strong>Sudmühle</strong>nstraße /<br />

<strong>Handorf</strong>er Straße<br />

Nutzung z.Z.: Tankstelle,<br />

Festsetzung laut Bebauungsplan: MI<br />

III g 0,4 1,0 ND 25° - 30°<br />

2. Restgrundstück „Hotel Deutscher Vater“<br />

Nutzung z.Z.: Biergarten mit Garagenhof<br />

und privaten Stellplätzen<br />

Festsetzung laut Bebauungsplan: MI<br />

III g 0,4 1,0 ND 25° - 30°<br />

3. Grundstück Vennemannstraße / Werseblick<br />

Nutzung z.Z.: 2 vorhandene Scheunengebäude,<br />

Nutzung als Lager<br />

Festsetzung laut Bebauungsplan: WA<br />

II 0,3 0,6 ND 25° - 30°<br />

4. Grundstück <strong>Handorf</strong>er Straße 26<br />

Nutzung z.Z.: Wohnhaus Abriss erfolgt,<br />

genehmigter Bauantrag liegt<br />

vor<br />

(altengerechtes Wohnen, Bebauung<br />

passt sich an vorhandenes Altenheim<br />

an)<br />

5. Grundstück <strong>Handorf</strong>er Straße 28<br />

Nutzung z.Z.: Älteres Wohnhaus,<br />

11/2 - geschossig<br />

Festsetzung laut Bebauungsplan: MI<br />

III g 0,4 1,0 ND 25° - 30°<br />

6. Grundstück Hugo-Pottebaumplatz-<br />

Platz, Vennemannstraße 4<br />

Nutzung z.Z.: Getränkehandel im<br />

Erdgeschoss, Arztpraxis im 1. Obergeschoss,<br />

ehemaliges Lager- und Scheunengebäude<br />

Festsetzung laut Bebauungsplan: MI<br />

III g 0,4 1,0 ND 25°- 30°<br />

Eine Änderung der Bebauungspläne zur<br />

Reduzierung der Baumasse müsste die<br />

jetzige örtliche Situation berücksichtigen<br />

und sich am Bestand orientieren,<br />

der das geltende Planungsrecht weitgehend<br />

ausschöpft – auch unter dem<br />

Aspekt des Gleichbehandlungsgrundsatzes.<br />

Auch nach erneuter Prüfung ist, unter<br />

Abwägung aller Gesichtspunkte, das<br />

geltende Planungsrecht sachgerecht<br />

und geeignet, die städtebauliche Entwicklung<br />

in <strong>Handorf</strong> positiv zu steuern.<br />

Aus städtebaulichen Gründen wird deshalb<br />

nicht für erforderlich gehalten, die<br />

Bebauungspläne zu korrigieren.<br />

5. Anbindung der Gildenstraße an<br />

die Lützowstraße<br />

Die Anbindung der Gildenstraße an die<br />

Lützowstraße kann kurzfristig nicht geplant<br />

werden. Sie ist als Maßnahme nicht<br />

im Arbeitsprogramm der Verkehrsplanung<br />

aufgeführt; eine Finanzierung ist<br />

bisher nicht sichergestellt. Die Planung<br />

für diese Verkehrsanbindung kann erst<br />

beginnen, wenn auch die finanziellen<br />

Mittel im Haushaltsplan veranschlagt<br />

sind. Eine konkrete Planung zum derzeitigen<br />

Zeitpunkt wird nicht für notwendig<br />

erachtet.<br />

63


Bestehendes Planungsrecht /<br />

Instrument zur Umsetzung<br />

1. Neue Wohngebiete<br />

66<br />

Realisierungsübersicht<br />

Projekt Realisierung<br />

Maßnahmen-<br />

träger<br />

Zuständigkeit<br />

für Planung<br />

Zuständige<br />

Gremien<br />

Kostenträger<br />

1.1 Neubaugebiet Drei Eichen, Kinder- und<br />

Jugendeinrichtung, Discounter<br />

weitgehend Abgeschlossen<br />

Bebauungsplan Nr. 492 Stadt, Ämter 61, 63, Bezirksregierung, Stadt,<br />

Änderung FNP<br />

Vorhabenträger 66, 67 Rat, BV-Ost Vorhabenträger<br />

1.2 Neubaugebiet Dyckburgstraße Bebauungsplan, Rechtskraft<br />

voraussichtlich l Quartal 2009<br />

Vorhaben bezogener B-Plan Stadt, Ämter 61, 63, Bezirksregierung, Stadt,<br />

Änderung FNP<br />

Vorhabenträger 66, 67 Rat, BV-Ost Vorhabenträger<br />

1.3 Neubaugebiet Lammerbach langfristig<br />

Räuml. Entwicklungskonzept<br />

2004<br />

Stadt,<br />

Vorhabenträger<br />

Ämter 61, 63,<br />

66, 67<br />

Bezirksregierung,<br />

Rat, BV-Ost<br />

Stadt,<br />

Vorhabenträger<br />

Änderung Regionalplan<br />

Änderung FNP<br />

Bebauungsplan<br />

1.4 Neubaugebiet östlich Willingrott langfristig<br />

Räuml. Entwicklungskonzept<br />

2004<br />

Änderung Regionalplan<br />

Änderung FNP<br />

Bebauungsplan<br />

Stadt,<br />

Vorhabenträger<br />

Ämter 61, 63,<br />

66, 67<br />

Bezirksregierung,<br />

Rat, BV-Ost<br />

Stadt,<br />

Vorhabenträger


Bestehendes Planungsrecht /<br />

Instrument zur Umsetzung<br />

Realisierungsübersicht<br />

Projekt Realisierung<br />

Maßnahmen-<br />

träger<br />

Zuständigkeit<br />

für Planung<br />

2. Industrie- und Gewerbergebiete<br />

Zuständige<br />

Gremien<br />

Kostenträger<br />

2.1 GE / GI Gildenstraße, Begrünung langfristig<br />

Räuml. Entwicklungskonzept<br />

2004<br />

Bezirksregierung,<br />

Stadt,<br />

Vorhabenträger<br />

Ämter 61, 63,<br />

66, 67<br />

Änderung Regionalplan<br />

Änderung FNP<br />

Bebauungsplan<br />

2.2 GE Schifffahrter Damm / Königsbergerstraße, nördlich<br />

Heitmannsweg<br />

Räuml. Entwicklungskonzept<br />

2004<br />

Bezirksregierung,<br />

Stadt<br />

Ämter 61, 63,<br />

66, 67<br />

Rat, BV-Ost Stadt,<br />

Vorhabenträger<br />

mittelfristig<br />

Rat, BV-Ost Stadt<br />

Änderung Regionalplan<br />

Änderung FNP<br />

Bebauungsplan<br />

2.3 GI Hessenweg, westlich Schifffahrter Damm langfristig<br />

Räuml. Entwicklungskonzept<br />

2004,<br />

Bezirksregierung,<br />

Stadt<br />

Ämter 61, 63,<br />

66, 67<br />

Rat, BV-Ost Stadt<br />

Änderung Regionalplan<br />

Änderung FNP<br />

Bebaungsplan<br />

2.4 GE Schifffahrter Damm, südlich Haurottheide langfristig<br />

Räuml. Entwicklungskonzept<br />

2004<br />

Bebaungsplan<br />

Bezirksregierung,<br />

Stadt<br />

Ämter 61, 63,<br />

66, 67<br />

Rat, BV-Ost Stadt<br />

67


Bestehendes Planungsrecht /<br />

Instrument zur Umsetzung<br />

3. Verkehr<br />

68<br />

Realisierungsübersicht<br />

Projekt Realisierung<br />

Maßnahmen-<br />

träger<br />

Zuständigkeit<br />

für Planung<br />

Zuständige<br />

Gremien<br />

Kostenträger<br />

3.1 B 481n bis ca. 2015<br />

Bundesverkehrswegeplan, Land Straßen.NRW. Bezirksregierung, Bund<br />

nachrichtlich im FNP<br />

Planfeststellungsverfahren<br />

Rat<br />

3.2 Rückbau <strong>Handorf</strong>er Straße / Kreisverkehr <strong>Handorf</strong>er<br />

Straße/ Kötterstraße<br />

Abhängigkeit von B 481n<br />

Klassifizierung: Kreisstraße,<br />

siehe auch Realisierung<br />

Rückstufung<br />

Gestaltungskonzept für das<br />

gesamte Ortszentrum<br />

Bezirksregierung<br />

Stadt<br />

Ämter 32, 61,<br />

66, 67<br />

Bezirksregierung,<br />

Rat, BV-Ost<br />

evtl.<br />

Städtebauförder-<br />

mittel, Stadt<br />

3.3 Hobbeltstraße vorraussichtlich im Frühjahr 2009<br />

abgeschlossen<br />

Bebauungsplan Nr. 492 Stadt Ämter 32, 61,<br />

66, 67<br />

Rat, BV-Ost GVFG-Mittel<br />

gesichert, Stadt<br />

3.4 K 7n, Bahnüberführung keine Priorität,<br />

(Bahnübergänge <strong>Sudmühle</strong>nstraße<br />

und <strong>Mariendorf</strong> werden in Stand gesetzt)<br />

K 7n im FNP dargestellt Stadt Ämter 61, 66 Rat, BV-Ost GVFG-Mittel<br />

Eisenbahnkreuzungsgesetz,<br />

Eisenbahnverkehrsstraßen-<br />

gesetz<br />

3.5 Parkplätze / ruhender Verkehr / Verladefläche<br />

Boniburgerwald<br />

BauO NRW Stadt Ämter 32, 61,<br />

Bestandserhebung,<br />

Parkraumkonzept<br />

66, 67<br />

(evtl. Einstufung<br />

als klassifizierte<br />

Straße), Je 1/3:<br />

Stadt, Bund, DB<br />

Prüfauftrag an die Verwaltung<br />

BV-Ost Stadt


Bestehendes Planungsrecht /<br />

Instrument zur Umsetzung<br />

4. <strong>Handorf</strong> Mitte<br />

Realisierungsübersicht<br />

Projekt Realisierung<br />

Maßnahmen-<br />

träger<br />

Zuständigkeit<br />

für Planung<br />

Zuständige<br />

Gremien<br />

Kostenträger<br />

4.1 Neugestaltung Hugo-Pottebaum- und Petronillaplatz kurz bis mittelfristig<br />

Öffentliche Planungswerkstatt Stadt, Kirche,<br />

Sparkasse<br />

Maßnahmenplan, Beschlüsse<br />

der BV-Ost<br />

Ämter 32, 61<br />

66, 67, Kirche<br />

BV-Ost Stadt, Sparkasse,<br />

Kirche, Sponsoren<br />

4.2 Sichtbeziehung Petronillakirche-Werse kurzfristig<br />

BauO NRW<br />

Gestaltungsplan<br />

Kirche Kirche BV-Ost Kirche, Stadt<br />

4.3 Neubauvorhaben <strong>Handorf</strong> Ortskern in enger Abstimmung zwischen<br />

Investor und Stadt<br />

Bebauungsplan <strong>Handorf</strong> 3,<br />

Bebauungsplan Nr. 205<br />

Privat Privat BV-Ost Privat<br />

ASSVW-Beschluss, keine<br />

Aufhebung der B-Pläne<br />

4.4 Begrünung Ortseinfahrten voraussichtlich lV Quartal 2008<br />

Beschluss der BV-Ost Bezirksregierung,<br />

Stadt<br />

Ämter 32, 61,<br />

66, 67<br />

BV-Ost Stadt<br />

69


Bestehendes Planungsrecht /<br />

Instrument zur Umsetzung<br />

70<br />

Realisierungsübersicht<br />

Projekt Realisierung<br />

Maßnahmen-<br />

träger<br />

Zuständigkeit<br />

für Planung<br />

5. Tourismus, Natur und Landschaft<br />

Zuständige<br />

Gremien<br />

Kostenträger<br />

5.1 Rad- und Wanderwege laufend<br />

Städtische Wegweisung 2000 Stadt Ämter 61,<br />

Radverkehrswegenetz NRW<br />

Radfahrer-Katalog 2009<br />

66, 67,<br />

<strong>Münster</strong>landtouristik<br />

Zentrale<br />

Rat, BV-Ost Stadt, FöRiSta<br />

5.2 Hotel und Gastronomie laufend<br />

Vorlage Nr. V/0526/2006/1 Stadt, Hotel- und<br />

aktuelles Hotelverzeichnis<br />

Unterkünfte- und<br />

Reiseangebotskatalog<br />

Gaststättenver-<br />

band<br />

<strong>Münster</strong><br />

Marketing<br />

Rat, BV-Ost Stadt, Privat<br />

5.3 Reiten ab 2009<br />

Masterpläne I und II<br />

„Pferderegion <strong>Münster</strong>land“<br />

Aktion „Pferdestärken“ der<br />

Regionalen 2004<br />

Wettbewerb „Erlebnis.NRW“<br />

Stadt, Vereine,<br />

<strong>Münster</strong>land<br />

Touristik, EU,<br />

Land<br />

Amt 67,<br />

<strong>Münster</strong><br />

Marketing<br />

Rat, BV-Ost Stadt, Land, EU,<br />

Touristikfonds,<br />

Privat<br />

Landschaftsschutzgesetz<br />

NRW §50<br />

5.4 Werse Bootsanleger Bootsanleger kurzfristig<br />

Landschaftsplan Werse Stadt Ämter 32, 61,<br />

Vorlage Aufwertung<br />

Bootsanleger<br />

66, 67<br />

Vorlage Bootsverladeplatz<br />

BV-Ost Stadt


Bildnachweis<br />

Alle Fotos und Pläne Stadt <strong>Münster</strong><br />

Impressum<br />

Herausgeber Stadt <strong>Münster</strong><br />

Amt für Stadtentwicklung, Stadtplanung, Verkehrsplanung<br />

Redaktion Frauke Popken<br />

Ingrid Kramer<br />

Grafik I Layout Günter Vennemann<br />

Druck Druckhaus Stegemöller<br />

Auflage 500<br />

Juni 2009<br />

71

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