Pfarrbrief 06/2016
Pfarreiengemeinschaft Schweich - Pfarrbrief 06/2016
Pfarreiengemeinschaft Schweich - Pfarrbrief 06/2016
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Vermutlich kennen wir alle die Beispiele von der Vogelperspektive, bei der ein<br />
weiter Blick möglich ist, aber alles klein erscheint und von der Froschperspektive,<br />
die nur die nähere Umgebung wahrnimmt und bei der alles groß wirkt. Keine<br />
dieser beiden Perspektiven ist richtiger als die andere, beide sind wahr. Um die<br />
Wirklichkeit gut zu erfassen, lohnt es sich, ab und zu einmal die Perspektive zu<br />
wechseln.<br />
Das schlägt die Synode vor. Denn es ging nach dem Wunsch unseres Bischofs<br />
darum, unsere Wirklichkeit einmal aus unterschiedlichen Blickwinkeln anzusehen,<br />
da es um die Zukunft der Kirche in unserem Bistum geht. Bei diesem Bemühen<br />
stand die Erkenntnis im Mittelpunkt, dass es so, wie es einmal war in unseren<br />
Gemeinden, nicht mehr ist und nicht mehr sein wird. Und so haben die Synodalen<br />
den Blick geweitet und nach vorne geschaut, um eine Ahnung zu bekommen,<br />
wie unsere Kirche sich in der Zukunft darstellen kann. Es ging um die Fragen:<br />
„Wie kann erhalten werden, was unser Glauben und unser Leben als Christen im<br />
Kern ausmacht?“ „ Wie können wir die Kraft der Gnade, die uns allen in der Taufe<br />
geschenkt ist, heute und morgen zur Geltung bringen, die Frohe Botschaft<br />
unseres Glaubens weitergeben?“<br />
Das ist alles noch nicht klar und wir alle leben deshalb jetzt in einer großen Unsicherheit;<br />
doch wenn wir ehrlich sind, ist das nichts Neues. Nur jetzt ist das endlich<br />
einmal deutlich gesagt. Jetzt sind wir frei und können anfangen, zu bedenken,<br />
wie wir in unseren Gemeinden, vor Ort, lebendige Kirche sein wollen. Ja, wir<br />
sind gerufen, aufgefordert, zu überlegen, was wir wollen, weil das die Voraussetzung<br />
für alles Handeln ist; denn das Entscheidende wird nicht in Trier geschehen,<br />
das passiert hier in unseren Pfarreien oder es passiert auch nichts.<br />
Nachdenken allein und diskutieren, das wird nicht genügen, aber es ist sinnvoll<br />
und notwendig. Doch sind wir niemals allein, es gibt den Beistand des Heiligen<br />
Geistes. Ich bin überzeugt, wenn wir beten, wenn wir um die Geistesgaben der<br />
Erkenntnis und des Rates ringen, dann werden wir nichts verlieren, wir haben<br />
dann die Chance, viel Neues zu gewinnen.<br />
Viele Menschen gehen heutzutage auf dem Jakobsweg. „Ultreya“ rufen sich die<br />
Pilger zu, ein fröhliches „Vorwärts, es wird schon gelingen“. Also, in diesem Sinn<br />
wünsche ich uns allen einen guten Weg in die Zukunft.<br />
Hans-Josef Puch, Diakon<br />
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