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Spannungsfeld Krankenhauscontrolling<br />

Research News<br />

DFG-Forschergruppe mit Physikern, Historikern und Philosophen<br />

DFG researchers' group with physicists, historians and philosophers<br />

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat eine<br />

Forschergruppe unter Leitung der Bergischen Universität<br />

eingerichtet. Ziel der Gruppe ist es, die Forschungen<br />

an der „größten Forschungsmaschine der Welt“, dem<br />

Large Hadron Collider (LHC) am Europäischen Zentrum<br />

für Teilchenphysik CERN in Genf, aus philosophischer,<br />

historischer und soziologischer Sicht zu untersuchen.<br />

The German Research Foundation (DFG) has established<br />

a researcher group under the direction of the University<br />

of Wuppertal. The goal of the group is to study the<br />

research on the "world's biggest research machine," the<br />

Large Hadron Collider (LHC) at the European Centre for<br />

Particles Physics CERN in Geneva from the philosophical,<br />

historical and sociological perspectives.<br />

noch weiter erhöht werden. Andererseits könnten schon<br />

zuvor angefertigte Berichte effizienter und in kürzerer<br />

Zeit bereitgestellt werden und auf diese Weise Freiräume<br />

für eine stärkere Hinwendung zu beratenden Tätigkeiten<br />

geschaffen werden. Die bisherigen Ergebnisse<br />

deuten eher in die erste Richtung. So konnte festgestellt<br />

werden, dass die durchschnittliche Anzahl an Berichten<br />

pro Jahr in Krankenhäusern mit Data Warehouse größer<br />

ist als in Krankenhäusern ohne solche EDV-Lösungen.<br />

Für die Krankenhausleitung muss eine solche Zunahme<br />

nicht unbedingt von Vorteil sein, da die optimale<br />

Menge an Informationen im Sinne eines „Information<br />

Overload“ überschritten werden kann. In der anstehenden<br />

Befragungsrunde 2016 soll die Frage, wie sich die<br />

zunehmende Verbreitung von Data Warehouses auf das<br />

Berichtswesen und andere Abläufe in der Krankenhaussteuerung<br />

auswirkt, genauer beleuchtet werden.<br />

Neue Betätigungsfelder für das Krankenhauscontrolling<br />

ergeben sich für die Zukunft zum einen aus der<br />

auch von der Politik vorgetragenen Forderung, die Qualität<br />

der medizinischen Leistungen noch transparenter<br />

zu machen und diese sogar mit Mittelzuweisungen zu<br />

verknüpfen. Hierfür werden auch auf innerbetrieblicher<br />

Ebene bereits vorhandene Kennzahlenkonzepte weiterentwickelt<br />

werden müssen. Das Controlling ist hier<br />

herausgefordert, einen höchst komplexen Sachverhalt<br />

intersubjektiv nachprüfbar messbar zu machen. Zum<br />

anderen steht – trotz erneut aufgeflammter politischer<br />

Diskussionen über den Zeitpunkt und die genauen Modalitäten<br />

– die Einführung pauschaler Entgelte auch für<br />

die Behandlung psychiatrischer und psychosomatischer<br />

Erkrankungen bevor. Für Psychiatrien und psychiatrische<br />

Fachabteilungen in gemischten Krankenhäusern<br />

sind deshalb ähnliche Entwicklungen wie im somatischen<br />

Bereich seit 2003 zu erwarten. So geben jeweils<br />

über 80 Prozent der betroffenen Kliniken in der Befragung<br />

an, als Reaktion auf die Einführung eines solchen<br />

Entgeltsystems das Berichtswesen und die verwendeten<br />

Kennzahlen bereits zu überarbeiten oder eine solche<br />

Überarbeitung zu planen. Darüber hinaus deutet sich<br />

auch an, dass die geplanten Abrechnungsmechanismen<br />

zu Anpassungen des Leistungsprogramms der Krankenhäuser<br />

führen können. Neue Konflikte zwischen medizinischen<br />

und ökonomischen Zielsetzungen erscheinen<br />

an dieser Stelle vorprogrammiert.<br />

www.controlling.uni-wuppertal.de<br />

Die ausführliche Studienschrift zur Befragung im Jahr 2015 ist am<br />

Lehrstuhl für Controlling der Bergischen Universität Wuppertal kostenlos<br />

als Print- oder PDF-Version erhältlich.<br />

Kontakt: crasselt@wiwi.uni-wuppertal.de<br />

Literaturhinweise<br />

Crasselt, N./Heitmann, C./Maier, B., Der deutsche Krankenhaus-Controller<br />

in Zahlen, in: Controlling & Management Review, 59. Jg. (2015), Sonderheft<br />

3/2015, S. 8–14.<br />

Crasselt, N./Heitmann, C./Maier, B., Krankenhaus-Controllingstudie 2015 –<br />

Schwerpunkt Kosten- und Erlösverrechnung, in: Health & Care Management,<br />

6. Jg. (2015), Heft 11, S. 32–35.<br />

Dabei arbeiten Philosophen, Wissenschaftshistoriker und Physiker<br />

der Bergischen Universität mit sechs weiteren Universitäten eng<br />

zusammen. Die DFG hat dafür insgesamt rund 2,5 Millionen Euro<br />

für drei Jahre bewilligt. Sprecher der Forschergruppe ist Dr. Gregor<br />

Schiemann, Professor für die Geschichte und Theorie der Wissenschaften<br />

an der Bergischen Universität.<br />

Die Wuppertaler Professoren und Mitglieder des Interdisziplinären<br />

Zentrums für Wissenschafts- und Technikforschung (IZWT)<br />

Dr. Peter Mättig, Dr. Gregor Schiemann, Dr. Erhard Scholz und Dr.<br />

Christian Zeitnitz leiten dabei Projektgruppen zu einzelnen Fragestellungen<br />

und erhalten rund 1,2 Millionen Euro durch die DFG.<br />

„Die komplexen Forschungsbedingungen der Teilchenphysik sind<br />

eine Herausforderung für das Streben nach immer einfacheren und<br />

umfassenderen Beschreibungen der Natur. Die Zusammenarbeit der<br />

Physik und der Philosophie stärkt das Konzept, das durch das IZWT<br />

der Bergischen Universität verfolgt wird“, bringt Prof. Gregor Schiemann<br />

die Idee der Forschergruppe auf den Punkt.<br />

Vier Wuppertaler in Fachkollegien der DFG gewählt<br />

Four Wuppertal Professors elected as members of DFG review boards<br />

Prof. Dr. Gerald Hartung, Prof. Dr. Ullrich Scherf und Prof.<br />

Dr.-Ing. Eberhard Schmidt (Bergische Universität) sowie<br />

Prof. Dr. Martin Riese (Bergische Universität, Forschungszentrum<br />

Jülich) sind als Mitglieder in die Fachkollegien<br />

der Deutschen Forschungsgemeinschaft gewählt worden.<br />

Amtsbeginn der 613 gewählten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler<br />

waren die konstituierenden Sitzungen der einzelnen neu gewählten<br />

Fachkollegien im April und Mai. Prof. Dr. Gerald Hartung ist<br />

Mitglied im Fachkollegium Philosophie (Fach Geschichte der Philosophie),<br />

Prof. Dr. Ullrich Scherf im Fachkollegium Polymerforschung<br />

(Fach Präparative und Physikalische Chemie von Polymeren), Prof.<br />

Dr. Eberhard Schmidt im Fachkollegium Verfahrenstechnik/Technische<br />

Chemie (Fach Mechanische Verfahrenstechnik) und Prof. Dr.<br />

Martin Riese im Fachkollegium Atmosphären-, Meeres- und Klimaforschung<br />

(Fach Physik und Chemie der Atmosphäre).<br />

Die Mitglieder der Fachkollegien bewerten Anträge an die DFG auf<br />

finanzielle Förderung von Forschungsvorhaben wissenschaftlich und<br />

formulieren Förderempfehlungen für die Entscheidungsgremien.<br />

In this project, philosophers, historians of science and physicists of<br />

the Wuppertal University work together closely with six additional<br />

universities. The DFG has granted a total of roughly 2.5 million euros<br />

over three years for this project. The spokesperson of the researcher<br />

group is Dr. Gregor Schiemann, Professor of History and Theory<br />

of Sciences at the University of Wuppertal.<br />

The Wuppertal professors and members of the Interdisciplinary<br />

Centre for Science and Technology research (IZWT) Dr. Peter<br />

Mättig, Dr. Gregor Shiemann, Dr. Erhard Scholz and Dr. Christian<br />

Zeitnitz direct project groups on the individual questions and receive<br />

roughly 1.2 million euros from the DFG.<br />

"The complex research conditions of particle physics are a challenge<br />

for the quest for increasingly simple and comprehensive descriptions<br />

of nature. The collaboration of physics and philosophy<br />

reinforces the concept that is pursued by the IZWT of the University<br />

of Wuppertal," thus Prof. Gregor Schiemann sums up the idea of the<br />

research group.<br />

Prof. Gerald Hartung, Prof. Ullrich Scherf and Prof. Eberhard<br />

Schmidt (Wuppertal University) and also Prof. Martin<br />

Riese (Wuppertal University, Jülich Research Center)<br />

have been elected members of the DFG review boards.<br />

The start of the tenure of the 613 elected researchers was at the inaugural<br />

meeting of the individual newly elected review boards in April<br />

and May. Prof. Gerald Hartung is a member of the review board in<br />

Philosophy (Field: History of Philosophy), Prof. Ullrich Scherf, in<br />

the review board Polymer research (Field: Preparative and Physical<br />

Chemistry of Polymers), Prof. Eberhard Schmidt, in the review board<br />

Process Technology/Technical Chemistry (Field Mechanical Process<br />

Technology) and Prof. Martin Riese, in the review board Atmospheric-,<br />

Ocean-, and Climate Research (Field Physics and Chemistry<br />

of the Atmosphere).<br />

The members of the review boards evaluate, according to scientific<br />

criteria, applications to the DFG for financial support of research<br />

projects, and formulate recommendations for support to the<br />

decision-making body.<br />

34<br />

Forschungsmagazin der Bergischen Universität Wuppertal BUW.OUTPUT Nr. 15<br />

Forschungsmagazin der Bergischen Universität Wuppertal BUW.OUTPUT Nr. 15 35

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