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Editorial<br />
Stefan Sagmeister, begnadeter<br />
Grafikdesigner und<br />
Typograf schreibt in seinem<br />
Ausstellungskatalog zu seiner<br />
Happy Show:<br />
„The ancient Indian language<br />
Sanskrit contains sixteen<br />
words for happiness, German<br />
includes none“<br />
Dies allein war Auftrag<br />
und Inspiration genug<br />
herauszufinden, ob und<br />
wie sich uns Glück in der<br />
deutschen Sprache und im<br />
alltäglichen Leben präsentiert.<br />
Welche Zugänge<br />
zum Thema Glück habe<br />
junge Menschen zu diesem<br />
Thema? Ich denke, das ist<br />
den Schülerinnen recht gut<br />
gelungen und ich kann nur<br />
sagen, ich hatte wirklich<br />
Glück mit ihnen.<br />
Euer Reinhold Madritsch<br />
Das Projekt „Luck Magazine“<br />
„The LUCK Magazine“ bildete den Rahmen für eine Projektarbeit<br />
in den Fächern Medieninformatik, Deutsch und<br />
Geschichte im dritten Jahrgang der höheren Lehranstalt<br />
für wirtschaftliche Berufe in Kufstein.<br />
Die Schülerinnen hatten die Aufgabe, eine Zeitungsredaktion<br />
zu managen und dabei selbstgewählte Aspekte zum<br />
Leitthema „Glück“ zu bearbeiten. Outcome ist die Publikation<br />
eines Magazins in dem Themen aus dem Lehrstoff<br />
kompetenzorientiert und selbstständig umgesetzt werden<br />
mussten.<br />
Dabei sollten sich journalistische Beiträge und künstlerisch<br />
gestaltete Fotografien ergänzen und in einem<br />
ausgewogenen Layout umgesetzt werden. Alle kompetenzorientierten<br />
Inhalte waren im Unterricht des Wintersemesters<br />
und parallel zum Projekt behandelt worden.<br />
Basis für die didaktische Umsetzung des Projekts bildete<br />
das Konzept des kooperativen Unterrichtens „Think-Pair-<br />
Share“ nach Brüning/Saum. Das Endprodukt steht daher<br />
nicht zu 100 Prozent im Vordergrund der Betrachtung,<br />
viel mehr wurde das Hauptaugenmerk auf den Prozess<br />
und dessen Abläufe gelegt.<br />
Das Projekt sollte vor allem in Hinblick auf die zu erstellende<br />
Team-Diplomarbeit in der Maturaklasse Basis für<br />
das Training zentraler Kompetenzen liefern.<br />
Inhalt<br />
Projektpräsentation beim IMST-Tag in Wien<br />
Gemeinsam glücklich sein<br />
10 Tipps zum „Gemeinsam glücklich sein“<br />
Interview mit Brigitte Weninger<br />
Was macht uns glücklich?<br />
4 Sinne des Glücks<br />
Glück im Unglück<br />
Macht Geld glücklich?<br />
Kein Geld macht auch nicht glücklich<br />
Redaktionsraum HLW Kufstein<br />
Redaktionssitzung mit den Ressortleiterinnen
Jeder möchte das Rezept für ein harmonisches Zusammenleben, oder? Natürlich<br />
gibt es keine allgemein gültige Anweisung für die perfekte Beziehung, die<br />
perfekte Freundschaft oder gar die perfekte Familie. Jedoch wollen wir Ihre Gedanken<br />
in die richtige Richtung leiten und Ihnen dabei helfen, Ihr Gegenüber ein<br />
bisschen besser zu verstehen. Hier finden Sie zehn wertvolle Tipps zum Thema:<br />
“Gemeinsam gluecklich sein“.<br />
1Kompromisse eingehen<br />
3<br />
Wertschaetzung zeigen<br />
Oft ist man sich bei einem Thema<br />
nicht einig und so prallen ver-<br />
Aufmerksamkeit. Nicht immer muss<br />
Ein breites Lächeln für eine kleine<br />
schiedene Meinungen aufeinander.<br />
man seinen Partner mit teuren Geschenken<br />
überhäufen,<br />
Dies kann schnell zu einem Streit<br />
4<br />
führen, wenn man nicht auf den<br />
es ist auch schön zu hören,<br />
dass man sich gern<br />
anderen zugeht und versucht eine<br />
gemeinsame Lösung zu finden.<br />
hat. Die richtigen Worte<br />
bewirken oft Wunder<br />
Einen Kompromiss einzugehen,<br />
erfordert viel Toleranz und Respekt<br />
gegenüber den Mitmenschen. jemanden zum Lächeln zu brin-<br />
und ist es nicht schön,<br />
gen? Das macht glücklich, oder?<br />
Respekt<br />
Toleranz<br />
Wie im oberen Punkt<br />
genannt, ist Toleranz<br />
ein wichtiger<br />
2<br />
Bestandteil, um gemeinsam<br />
glücklich<br />
zu sein. Zwischen Eltern<br />
und Kindern ist<br />
es oft der Fall, dass<br />
man unterschiedliche<br />
Ansichten hat. Speziell bei Jugendlichen<br />
ist es wichtig, bezüglich<br />
ihres Verhalten etwas geduldiger zu<br />
sein, denn sie befinden sich in einer<br />
schweren, aber dennoch wichtigen<br />
Lebensphase, der Pubertät..<br />
Respekt ist die Grundlage jeder<br />
Freundschaft und Partnerschaft<br />
sowie im Familienleben.<br />
Wie sollte es auch funktionieren,<br />
wenn man seine Freunde nicht<br />
akzeptiert, wertschätzt und ihnen<br />
Aufmerksamkeit schenkt?<br />
5<br />
Abwechslung schaffen<br />
Sie gehen schon Jahre ins selbe<br />
Kaffee oder fahren immer<br />
an das selbe Urlaubsziel?<br />
Für manche mag das schon eine<br />
Gewohnheit sein, die Vorfreunde<br />
fehlt und richtigen Spaß hat<br />
man auch nicht mehr. Wir wäre<br />
es den mit Abwechslung? Unternehmen<br />
Sie etwas, was Sie gemeinsam<br />
noch nie gemacht haben,<br />
vielleicht sammeln Sie mehr<br />
Erfahrungen und Erlebnisse, an<br />
die sie sich gerne zurückerinnern.
6<br />
Lern dich selbst kennen<br />
Der wichtigste Punkt ist, sich selbst<br />
kennen und lieben zu lernen. Es<br />
ist schwierig, in einer Beziehung<br />
der anderen Person dabei zu helfen,<br />
Selbstvertrauen aufzubauen.<br />
Die Familie unterstützt einen dabei<br />
zu erkennen, wer man ist, und<br />
die Pubertät verwirrt Sie ist aber<br />
auch ein Teil der Selbstfindung.<br />
Freundschaften pflegen<br />
7<br />
Freunde sind wichtig<br />
für ein erfülltes<br />
und glückliches<br />
Leben. Zeigen<br />
Sie deshalb Ihren<br />
Freunden, dass<br />
sie wichtig für Sie<br />
sind, und unternehmen Sie<br />
ab und an etwas zusammen.<br />
Familienkonferenz<br />
Jeder in Ihrer Familie hat einmal<br />
Probleme oder etwas, worüber er/<br />
sie sich ärgert. Deshalb<br />
8<br />
ist es wichtig, miteinander<br />
darüber zu reden<br />
und gemeinsam eine<br />
Lösung zu finden. Das<br />
stärkt das Verhältnis<br />
und zeigt dem betroffenen<br />
Familienmitglied, dass Verständnis<br />
für ihn/sie vorhanden ist.<br />
Platz fuer dich selbst<br />
In allen Fällen (Partner, Freund oder<br />
Familie) ist es wichtig, sich gegenseitig<br />
Platz und ein wenig Privatsphäre<br />
zu geben. Vor allem in einer<br />
9<br />
Partnerschaft ist<br />
das sehr schwierig,<br />
zum Beispiel,<br />
wenn die Wohnung<br />
zu klein ist<br />
für ein eigenes<br />
Reich oder die<br />
Liebe so stark, dass man den Partner<br />
nicht eine Sekunde alleine lassen<br />
kann. Aber Freiraum ist wichtig!<br />
10<br />
Veraenderung?<br />
Sie müssen sich darüber im Klaren<br />
sein, dass ihr Partner nicht immer<br />
die gleiche Persönlichkeit ist<br />
wie am Anfang der Beziehung. Ihr<br />
Partner sollte nie selbstverständlich<br />
für Sie sein, die Gewohnheit<br />
jedoch schleicht sich in jeder noch<br />
so tollen Beziehung ein. Machen<br />
Sie sich nicht zu viele Gedanken,<br />
ob das das Ende Ihrer Beziehung<br />
bedeutet. Natürlich nicht! Denken<br />
Sie an gemeinsame Erlebnisse<br />
und ein wenig Abwechslung und<br />
alles bleibt in Schwung.
4 Sinne des Glücks 4 Sinne des Glücks 4 Sinne des Glücks 4 Sinne des Glücks 4 Sinne de<br />
Ob es zu kalt oder zu warm ist, ob wir<br />
noch barfuß am Strand laufen oder<br />
schon im Wasser stehen und ob wir<br />
gerade gestreichelt oder geschlagen<br />
werden, all das können wir fühlen.<br />
Ich will euch in meinem Artikel mehr über den<br />
Sinn „FÜHLEN“ erzählen. Berührungen sind<br />
für viele Menschen etwas Besonderes. Bei mir<br />
ist es so, wenn ich meine Freunde oder meine<br />
Familie im Ausland schon lange nicht mehr gesehen<br />
habe und ich sie nach langer Zeit wieder<br />
fühle, beispielsweise mit einer Umarmung<br />
oder einem Kuss auf die Wange, fühle ich mich<br />
gleich wieder besser und bin sehr glücklich.<br />
Jemanden Fühlen kann sehr schöne Erinnerungen<br />
erwecken an die man sich sehr gerne<br />
wieder zurück erinnert. Das völlige Fehlen<br />
liebevoller Berührungen verzögert nicht nur die<br />
Entwicklung und verursacht seelische Schäden,<br />
sondern kann sogar zum Tode führen.<br />
Wenn ein Mensch ganz allein auf sich gestellt<br />
ist, kann die Person auch Depressionen erleiden,<br />
denn die Person fühlt sich ganz allein.<br />
Natürlich gibt es leider auch nicht schöne Erinnerungen,<br />
denn von manchen Eltern gibt es<br />
nicht eine liebevolle Berührung sondern gewaltvolle<br />
Ohrfeigen oder auch Schläge.<br />
Die Folgen, die Kinder davon tragen können,<br />
sind alles andere als harmlos. Ich will euch<br />
auch verdeutlichen, was Fühlen, ob psychisch<br />
oder physisch, anrichten kann.<br />
Jeder Mensch fühlt anders, manche ein bisschen<br />
mehr, andere eher weniger, doch man<br />
sollte immer achten, was man sagt oder macht,<br />
denn vieles kann einen Menschen glücklich<br />
machen oder leider auch verletzen.
s Glücks 4 Sinne des Glücks 4 Sinne des Glücks 4 Sinne des Glücks 4 Sinne des Glücks<br />
Nach dem Motto „Immer der Nase<br />
nach“ handeln sehr viele Menschen<br />
ohne, dass es ihnen bewusst ist. Der<br />
Geruchssinn hilft uns nicht nur zu<br />
entscheiden ob uns etwas schmeckt, er ist auch<br />
äußerst hilfreich bei der Partnerwahl und hat<br />
großen Einfluss auf die Wahrnehmung unseres<br />
Umfelds.<br />
Bei der ersten Begegnung mit einer Person<br />
oder beim Betreten eines noch unbekannten<br />
Raumes ist es meistens der Geruchsinn der<br />
einem den ersten Eindruck gibt.<br />
Das Sprichwort „Gegensätze ziehen sich an“<br />
wird hier wieder gespiegelt, sobald die Erbgutinformation<br />
aussagt, dass diese möglichst unterschiedlich<br />
ist empfindet man Sympathie dem<br />
Gegenüber.<br />
Ob nun ein Lieblingsparfüm oder Omas frisch<br />
gebackener Kuchen, Gerüche wecken Erinnerungen<br />
in uns die Ewigkeiten her sein können.<br />
Laut einer Studie weckt der Geruchssinn am<br />
stärksten und am häufigsten Erinnerungen als<br />
jeder anderer Sinn.<br />
„Man soll sich RIECHEN können“ hört man oft,<br />
wenn es um den richtigen Partner fürs Leben<br />
geht. Dies kommt nicht von irgendwo her, denn<br />
die Duftmolekühle, die ein Mensch ausströmt,<br />
geben wichtige Informationen über dessen Erbgut<br />
preis.
4 Sinne des Glücks 4 Sinne des Glücks 4 Sinne des Glücks 4 Sinne des Glücks 4 Sinne de<br />
Unser Sehsinn steht in einem so engen<br />
Verhältnis zum Glück wie sonst kein<br />
anderer Sinn.<br />
Denn ohne ein Bild vor den Augen oder einer<br />
Vorstellung im Kopf könnte das Gefühl des<br />
Glücks kaum entstehen. Doch können Menschen<br />
bei denen alles dunkel vor den Augen ist<br />
dann überhaupt Glück empfinden?<br />
Andere Faktoren wie Geruch, der Hörsinn oder<br />
Berührungen werden hier umso wichtiger. Natürlich<br />
spielen diese in unserer Glückswahrnehmung<br />
genauso eine Rolle, trotzdem können wir<br />
froh sein einen so wichtigen Faktor unser Eigen<br />
zu nennen.<br />
„Das Glück ist blind“ eine Aussage von Marcus<br />
Tullius Cicero regt zum Nachdenken an.<br />
Direkt vor Augen hatte noch keiner von uns das<br />
Glück, nur in Form von geliebten Personen die<br />
wir wieder SEHEN, wunderschönen Orten die<br />
uns an schöne Momente erinnern oder man das<br />
bestellte Essen im Restaurant auf einen zukommen<br />
sieht, vielleicht meint Cicero diese Form<br />
von Glück ist blind, unsichtbar.<br />
Doch die individuelle Bedeutung dieser Worte<br />
ist jedem selbst überlassen und sollte uns wenigstens<br />
einen kurzen Moment darüber nachdenken<br />
lassen.
s Glücks 4 Sinne des Glücks 4 Sinne des Glücks 4 Sinne des Glücks 4 Sinne des Glücks<br />
Glücklich sein indem man auf sich<br />
selbst hört.<br />
„Ich will glücklich sein.“ Aber dann fragt man<br />
sich was hat Glück mit HÖREN zu tun?<br />
Glück ist ein Moment was du hören kannst,<br />
indem du Musik hörst, ein nettes Kompliment<br />
bekommst oder einfach mal auf dein Herz<br />
hörst.<br />
Wenn du Entscheidungen treffen willst und du<br />
von jeder Richtung eine Meinung hörst, geh<br />
weg von jedem und schließe deine Augen, hör<br />
auf dich selbst. Hör auf dich, denn dein eigenes<br />
Ich weiß am besten was gut für dich ist.<br />
Auch wenn du eine schlechte Entscheidung<br />
machen solltest, hast du keinen Grund andere<br />
zu hassen, denn du hast dir dein eigenes Glück<br />
selbst ausgesucht.<br />
Doch eins sollte dir klar sein, egal welche Entscheidung<br />
du auch wählen solltest, höre auf<br />
dein Herz auch wenn du am Anfang dir Vorwürfe<br />
machen wirst, denke daran das du eine<br />
richtige Entscheidung getroffen hast und dich<br />
dein Glück wieder finden wird.<br />
Musik macht Glücklich. Wie das? Schließe<br />
deine Augen und fühle dich frei, von jedem und<br />
allem, du fühlst wie die Glückshormone dich<br />
überkommen.
Episode 1 - Schock<br />
Er pirscht sich an. Langsam bahnt er sich seinen<br />
Weg durch den dichten Wald. Er muss sich<br />
konzentrieren. Nur einmal hat er bis jetzt einen<br />
Fehler gemacht, er hatte nicht richtig gezielt.<br />
Das durfte nicht noch einmal passieren. Unter<br />
keinen Umständen. Immer tiefer gelangt er in<br />
das Dickicht, sein Opfer immer im Auge. “Mann,<br />
pass bloß auf. Nur ein falscher Schritt und…<br />
Verdammt“, entfährt es ihm leise. Er ist auf einen<br />
Ast getreten. Das hätte nicht passieren sollen.<br />
Wütend legt er an Tempo zu, beginnt zu laufen.<br />
Seinem Opfer dicht auf den Fersen, fängt er an,<br />
leicht zu keuchen. Seine Kondition ist nicht mehr<br />
die beste, doch für heute wird sie noch reichen.<br />
Hofft er zumindest. Abrupt bleibt er stehen. Er<br />
hebt sein Gewehr und entsichert es. Nun blickt er<br />
seinem Opfer direkt in die Augen. Ruhig setzt er<br />
zum Schuss an. Doch er schießt nicht. Irgendetwas<br />
ist falsch. Und zwar gewaltig. Normalerweise<br />
kann man die Angst in den Augen der Tiere<br />
sehen, wenn sie in die Gewehrmündung blicken,<br />
und wissen, dass es mit ihnen zu Ende geht, doch<br />
dieses Reh hat einen anderen Gesichtsausdruck.<br />
Bittend. Nicht flehend, sondern so, als ob es ihm<br />
etwas mitteilen wollte. Er schultert seine Waffe<br />
wieder und seufzt. „So ein Scheißvieh. Was mach ich<br />
hier eigentlich. Ich hätte es einfach abknallen sollen,<br />
wie alle anderen auch.“ Doch er kann es nicht. Wieso<br />
nicht? Langsam geht er auf das Tier zu. Will es ihm<br />
einen Weg zeigen? Er beschließt, sich einfach auf das<br />
Spielchen einzulassen, und folgt dem Reh. Es läuft<br />
langsam, aber bestimmt auf einen schmalen Forstweg<br />
zu, der schon lange nicht mehr befahren worden war.<br />
Erst diente er als Ausweichstraße, doch seit dem Bau<br />
der Autobahn fährt dort niemand mehr. Er folgt ihm<br />
weiter, während er immer noch versucht herauszufinden,<br />
ob dies überhaupt real ist oder nicht. Ein Reh,<br />
das mit ihm spazieren geht? So ein Schwachsinn. Er<br />
umklammert Fest den Gurt seines Gewehrs. Vielleicht<br />
wird er es heute gar nicht mehr brauchen…<br />
Das Reh bleibt stehen. Er schaut sich um, doch es<br />
sieht alles gleich aus. Bäume, Pflanzen, irgendwo<br />
in der Ferne eine Straße. Was jetzt? Ratlos sieht er<br />
das Wild an. Nickt es ihm zu? Es scheint mit seinem<br />
Kopf in eine Richtung zeigen zu wollen. Er folgt<br />
seinem Blick. Erst jetzt erkennt er, was das Reh ihm<br />
sagen wollte. „Oh Scheiße“, flüstert er lautlos. Seine<br />
Augen sind nun direkt auf ein Auto gerichtet. Einen<br />
silbernen Kleinwagen. Doch das ist nicht das Problem.<br />
Das Schlimme ist, dass dieses Fahrzeug aus-
sieht, als würde es einen Baum umarmen. Es scheint<br />
förmlich darum gewickelt zu sein. Er geht auf das<br />
Auto zu, langsam. Geschafft. Um ihn herum ist alles<br />
still, zumindest nimmt er nichts wahr. Seine Füße<br />
bewegen sich automatisch vorwärts, er will gar nicht<br />
dorthin gehen. „Wie bei einem Unfall, man will nicht<br />
hinschauen, aber man muss… Nur, dass es in diesem<br />
Fall wirklich ein Unfall ist!“ Vor lauter Ironie hätte er<br />
fast gelacht. Er war in dem Begriff, ein Tier zu töten,<br />
und nun geht er auf ein Auto zu, indem vielleicht<br />
jemand gestorben ist. Er sieht es. Einen menschlichen<br />
Arm, der aus dem Fenster der Fahrertür hängt. „Totes<br />
Fleisch“, denkt er instinktiv und verwirft den Gedanken<br />
sofort wieder, als er merkt, wie pietätlos er ist.<br />
Er merkt es nicht, doch nun rennt er auf diesen Arm<br />
zu. Unbeweglich. Nicht menschlich. Mit aller Kraft<br />
versucht er, die Tür aufzumachen, doch sie klemmt.<br />
„Natürlich klemmt sie, dieses Auto ist ein einziges<br />
Wrack!“, schreit er. Im Moment weiß er nicht, ob die<br />
Frau noch lebt, doch er will zumindest versuchen, sie<br />
zu retten. Die Beifahrerseite lässt sich öffnen. Er ist<br />
etwas erleichter, doch nicht, als er sieht, wie sehr die<br />
Frau verletzt ist, die dort bewegungslos sitzt. Sie hat<br />
eine große Platzwunde am Kopf, der auf das Lenkrad<br />
gefallen war. Ihre langen Haare sind verklebt von dem<br />
Blut, das bereits getrocknet ist. Sie hat Blut an ihren<br />
Fingern. Vielleicht hat sie damit ihren Kopf geschützt.<br />
Ihr rechter Arm ist von den Glassplittern der Windschutzscheibe<br />
zerkratzt. Ihre Kleidung ist voller Blut.<br />
Es muss von der Kopfwunde auf ihr Oberteil getropft<br />
sein. Doch die Frage, die er sich eigentlich stellen<br />
sollte, ist: Lebt diese Frau noch? Er weiß es nicht. Als<br />
Jugendlicher hatte er sich geweigert, an dem Erste-<br />
Hilfe-Kurs teilzunehmen und nun bereute er es mehr<br />
denn je. Aber er hat ein Mobiltelefon. „Ich rufe einfach<br />
die Rettung an, hoffentlich ist es nicht zu spät.“,<br />
sagt er leise und wundert sich über seine plötzliche<br />
Empathie.<br />
Die Rettung kommt wirklich bald. Die Sanitäter<br />
schaffen es, die Tür zu öffnen, und teilen dem Mann<br />
mit, dass die Frau großes Glück hatte. Sie ist bewusstlos<br />
und hat eine schwere Kopfverletzung, aber<br />
sie lebt. Noch wissen sie aber nicht, wie kritisch ihr<br />
Zustand wirklich ist. Er ist erleichtert. Erst als der<br />
Rettungswagen auf dem alten Weg nicht mehr zu<br />
sehen ist, wagt er es, sich nochmals umzusehen. Das<br />
Reh blickt ihm direkt in die Augen, bevor es davonläuft.<br />
Es sieht aus, als ob es ihm zulächeln würde.
Episode 2 - Hoffnung<br />
Zimmer 169. Hier. Er klopft an und vernimmt ein<br />
leises „Herein“. Zögernd öffnet er die Tür. Das Mobiliar<br />
ist in Weiß gehalten, doch die Wände sind in<br />
einem zarten Gelb gestrichen. Auf dem Tisch stehen<br />
Blumen. Die Krankenschwester beugt sich über das<br />
Bett der Frau und kontrolliert ihr Beatmungsgerät.<br />
Sie grüßt ihn und informiert ihn über den Stand der<br />
Dinge. Nicht ansprechbar, keine Reaktion. Koma.<br />
Es ist schrecklich. Er erinnert sich daran, wie der<br />
Sanitäter behauptete, sie hätte Glück gehabt, aber<br />
das konnte man nicht als etwas Positives bezeichnen.<br />
Sie wird künstlich beatmet, ernährt. Bekommt<br />
nichts mehr mit von der Welt. Erbärmlich. Er fragt<br />
sich, wieso er ihr eine Genesungskarte mitgebracht<br />
hat, sie kann sie nicht lesen. „Herrgott nochmal, sie<br />
kann sie ja nicht einmal sehen!“, geistert es ihm durch<br />
den Kopf. Die Schwester bietet ihm einen Sessel an.<br />
Soll er noch bleiben? Irgendwie fühlt er sich dazu<br />
verpflichtet, ihr beizustehen. Er setzt sich. Während<br />
er überlegt, ob er ihre Hand nehmen soll oder nicht,<br />
verlässt die Krankenschwester den Raum. Nun sind<br />
sie alleine. Ihre Hand liegt ganz ruhig neben ihrem<br />
Bauch auf dem Bett. „Wie bei dem Unfall“, denkt er<br />
und versucht mit Mühe, die Tränen zurückzuhalten.<br />
Doch es fällt ihm schwer. Er weint nicht oft, fast nie,<br />
um präzise zu sein. Aber in dieser Situation kann er<br />
seine Gefühle nicht mehr beherrschen. Eine Träne<br />
läuft langsam seine Wange hinunter und verschwindet<br />
irgendwo in seinem Bart. Nun ist er derjenige, der<br />
Hilfe braucht. Behutsam legt er doch seine Finger um<br />
ihre Hand. „Es tut mir Leid. Ich wünschte, ich könnte<br />
helfen“, bedauert er leise während er darüber nachdenkt,<br />
ob er das mit dem Reh sagen soll. Glaubt ihm<br />
das überhaupt Jemand?“ Er beschließt, ihr davon zu<br />
erzählen. Davon, wie er seinen Job als Gerichtsvollzieher<br />
verlor, danach zwei Jahre lang arbeitslos war<br />
und dann die Idee hatte, mit dem alten Gewehr seines<br />
Vaters in den Wald zu gehen und auf alles zu schießen,<br />
was ihm unterkam und womit sich ein bisschen<br />
Geld dazuverdienen ließ. Davon, wie viel Angst er<br />
am Anfang hatte, dabei erwischt zu werden und von<br />
seinem schlechten Gewissen. Und davon, wie er jedes
Reh, auf das er gezielt hatte, auch tötete, bis auf das<br />
eine Mal. Einmal hat er es nicht geschafft, ein Tier zu<br />
erlegen. Er weiß nicht wieso, doch er ist überzeugt davon,<br />
dass das Reh, welches ihm den Weg zu der Frau<br />
wies, dasselbe Reh war, das er nicht erlegen konnte.<br />
Wie es ihn angesehen hatte. Mit Rehaugen. Abermals<br />
läuft ihm eine Träne über seine Wange, doch diesmal<br />
wischt er sie weg. „Das Reh hat Sie gerettet“, teilt er<br />
ihr überzeugt mit. Hat sich ihre Hand bewegt? Haben<br />
ihre Augenlider gezuckt? Er starrt auf die Maschinen,<br />
um festzustellen, ob sich einer der Werte verändert<br />
hat. Natürlich versteht er nichts davon, was auf den<br />
Monitoren angezeigt wird. Ihr kleiner Finger! Wo ist<br />
dieser Alarmknopf? Er drückt ihn. Es dauert nicht lange,<br />
bis zwei Schwestern und der Oberarzt um das Bett<br />
der Frau versammelt sind. Ein medizinisches Wunder,<br />
so lautet die Diagnose. Die Frau ist tatsächlich wieder<br />
aus dem Koma erwacht. Als sie die Augen öffnet,<br />
sieht sie als Erstes den Mann an. Mit Rehaugen.<br />
Glück und Unglück liegen nah beisammen. Zum<br />
Glücklichsein gehört das Unglücklichsein. Die Freude<br />
zur Trauer. Licht zum Schatten. Yin zu Yang.<br />
Wir in einer Welt, in der vieles möglich ist, doch das<br />
Leben hält Krisen, Trübsal und Schmerz bereit. Falls<br />
etwas nicht nach Plan läuft, sind wir frustriert. Voller<br />
Ärger, voller Wut. Wir müssen lernen Rückschläge<br />
einstecken zu können. Wir müssen lernen, mit Misserfolg<br />
umgehen zu können.<br />
Das Unglück ist die andere Seite unseres Lebens.<br />
Doch können wir mit schwierigen Situationen umgehen,<br />
wächst unser Selbstbewusstsein. Wir dürfen nur<br />
nicht vergessen, dass nach jeder Pechsträhne auch<br />
wieder Sonnenschein kommt.<br />
„Unglück macht immer<br />
interessant,<br />
ein glücklicher<br />
Alltagsmensch<br />
ist immer das<br />
Uninteressanteste.“<br />
Johann Nepomuk Nestory
Um mehr individuelle Erfahrungen mit Glück im<br />
Unglück zu sammeln, haben wir eine Umfrage gestartet.<br />
Auf die Frage, was Glück im Unglück eigentlich<br />
bedeutet, antworteten viele: „Glück im Unglück ist<br />
für mich, wenn sich eine ungünstige Situation oft im<br />
Nachhinein positiv entwickelt. Es ist meist das, was<br />
man einen Schutzengel nennt.“<br />
Die Herkunft des Wortes „Glück“ ist nicht sicher<br />
geklärt. Seit dem 12. Jahrhundert findet man das Wort<br />
„ge<strong>luck</strong>e“ im Mittelniederdeutschen sowie das Wort<br />
„gelücke“ im Mittelhochdeutschen. Diese Begriffe<br />
stammen wiederum vom Wort „gelingen“ ab, welches<br />
sich vom Wort „lengh“ (leicht) ableiten lässt. Unglück<br />
ist das Gegenstück zu Glück.<br />
Glück im Unglück – Unglück im Glück ist eine<br />
bekannte Parabel aus dem Huainanzi (Werk der<br />
chinesischen Philosophie). Sie erzählt die Geschichte<br />
von einem Bauern, der unverschuldet in verschiedene<br />
Situationen gerät. Ob positive oder negative Ereignisse,<br />
der Vater des Bauern beurteilt diese mit seinem<br />
Wissen um Dao (der rechte Weg). Er akzeptiert das<br />
Leben, so wie es ist. Die Parabel zeigt nur einen<br />
kleinen Ausschnitt aus einer unendlichen Abfolge von<br />
Glück und Unglück.<br />
夫 禍 富 之 轉 而 相 生<br />
(Glück und Unglück erzeugen sich gegenseitig)<br />
„Einen ruhigen Geist kann nichts erschüttern.<br />
Er geht in seinem beständigen Rhythmus durch<br />
Glück und Unglück,<br />
wie eine Uhr im Gewittersturm.“<br />
Episode 3 - Freiheit<br />
„Guten Tag“, lächelt sie ihm zu. Sie sieht gut aus.<br />
Obwohl sie noch einen Kopfverband trägt, wirkt sie<br />
unbeschwert und glücklich. Gemeinsam stehen sie im<br />
Garten ihres Hauses. „Ich bin froh, dass Sie hergekommen<br />
sind. Es.. klingt vermutlich blöd, aber was<br />
Sie mir erzählt haben... Das hat mir geholfen. Die<br />
Frau trägt ein rotes Kleid und steht barfuß im Gras,<br />
das förmlich zu leuchten scheint. „Naja, ich... musste<br />
die Geschichte einfach loswerden. Niemandem konnte<br />
ich bis jetzt davon erzählen, aber Sie... wie soll ich<br />
sagen... machten den Eindruck, eine gute Zuhörerin<br />
zu sein Oh, ähm. Ich wollte sie nicht verletzen“, beschämt<br />
blickt er zu Boden. „Nein, nein. Ganz und gar<br />
nicht. Ich habe eine Bitte an Sie. Können Sie mir sagen,<br />
wie Sie mich gefunden haben? Ich lag doch kilometerweit<br />
von der richtigen Straße entfernt“, wundert<br />
sie sich. Er erzählt ihr alles. Auch von dem Reh. Ihre<br />
Augen werden immer größer. „Was Sie nicht sagen!“,<br />
ruft sie verblüfft. Dann erzählt sie ihm ihre Geschichte.<br />
Sie erzählt ihm davon, wie sie als Kind immer in<br />
den Wald ging. Jeden Tag. Davon, wie sie eines Tages<br />
ein verletztes Reh gefunden hatte, es mit nach Hause<br />
nahm und gesund pflegte. Davon, wie stolz sie darauf<br />
war, dass sie es ganz allein geschafft hatte, die Wunde<br />
an der Schulter des Tieres zu verarzten. Und davon,<br />
wie sie das Tier wieder freiließ. Jetzt werden seine<br />
Augen immer größer. Er verschweigt, dass er das Reh,<br />
welches er nicht töten konnte, an der Schulter getroffen<br />
hatte. Sie bietet ihm Tee an. Gemeinsam gehen<br />
sie auf die Veranda. Ein großer Reisekoffer steht dort.<br />
„Fahren Sie auf Urlaub?“, fragt er beiläufig. „Ja.“ Sie<br />
lächelt wieder. „Nach Kanada.“<br />
In das Land der Rehe...
Macht Geld glücklich?<br />
S<br />
eit Jahren stellen sich Wissenschaftler<br />
folgende Frage:<br />
„Macht Geld glücklich?“ Als wir<br />
uns damit auseinandergesetzt<br />
haben, faden wir immer wieder<br />
die gleiche Antwort – Nein! Aber<br />
stimmt das auch? Wir glauben,<br />
dass man sich zuerst Gedanken<br />
machen muss, was einem Geld<br />
wirklich bedeutet.<br />
Auf jeden Fall steht fest, dass Geld<br />
sehr mächtig ist. Es kann die Welt<br />
sowohl positiv als auch negativ verändern.<br />
Ein weiterer Fakt ist auch,<br />
dass Glück und Geld in einem Zusammenhang<br />
stehen. Das geht aus<br />
verschiedenen Befragungen von<br />
Personen und aus Ländervergleichen<br />
deutlich hervor. Aber warum<br />
steht Glück in einer Verbindung<br />
mit dem Einkommen? Die Antwort<br />
darauf ist klar. Wenn man ausreichend<br />
verdient, vergrößert das den<br />
finanziellen Polster. Man muss sich<br />
keine Gedanken mehr machen, ob<br />
man die nächste Miete bezahlen,<br />
seinem Schank ein schönes Geschenk<br />
machen oder den Kühlschrank<br />
auffüllen kann. Es scheint<br />
so, als wäre das Leben leichter mit<br />
viel Geld.<br />
Den meisten Menschen gibt Geld<br />
ein Gefühl von Sicherheit und<br />
Freiheit. Sie haben das Gefühl, ihre<br />
Träume erfüllen zu können, ohne<br />
jeden Cent zweimal umdrehen zu<br />
müssen.<br />
Aber es gibt auch immer eine<br />
Kehrseite. Denn ein steigendes<br />
Einkommen heißt auch, dass die<br />
Ansprüche steigen. Ein luxuriöses<br />
Auto, ein größeres Haus, das neueste<br />
Handy und zweimal Jährlich in<br />
den Urlaub fahren. Wer sich einen<br />
gewissen Lebensstandard nicht<br />
leisten kann, wird in der Gesellschaft<br />
schnell abgestuft, denn das<br />
Gehalt spielt eine große Rolle. Man<br />
sollte aber auch darauf achten,<br />
dass einem der Reichtum nicht<br />
zu Kopf steigt, denn ein plötzlich<br />
erworbenes Vermögen kann die<br />
Persönlichkeit eines Menschen verändern.<br />
Oft vergessen wir wegen all des<br />
Materiellen die Dinge, die tatsächlich<br />
im Leben zählen. Das, was<br />
unser Glück eigentlich ausmacht,<br />
wie Gesundheit, Sicherheit und<br />
Freiheit.<br />
Lesen Sie dazu auch unsere Tipps,<br />
wie man mit Geld glücklich leben<br />
kann.
5 Tipps,<br />
um mit Geld<br />
glücklich zu<br />
werden<br />
Nicht alles Glück auf<br />
einmal<br />
Wenn wir etwas mögen, wollen wir<br />
mehr davon. Das lässt sich nicht immer<br />
verwirklichen und ein weiteres Problem<br />
dabei: Manches ist bald nichts<br />
Besonderes mehr. Es kann auch Freude<br />
machen, hin und wieder auf etwas zu<br />
sparen und sich nicht jeden Wunsch<br />
sofort zu erfüllen.<br />
Sein oder Haben?<br />
Wenn Sie das nächste Mal viel Geld für<br />
Klamotten ausgeben wollen, investieren<br />
Sie Ihr Geld doch lieber in Erlebnisse,<br />
die Ihnen und Ihrer Familie Spaß machen<br />
und an die man sich gern und lang<br />
erinnert.<br />
Teilen macht glücklich<br />
Was nützt einem all das Geld, wenn<br />
man es mit niemandem teilen kann?<br />
Wir haben mehr als genug Geld und<br />
viele wollen davon nichts abgeben.<br />
Das ist auch verständlich aber oft<br />
macht es glücklicher, einen kleinen<br />
Betrag zu spenden, als alles für sich<br />
selbst auszugeben.<br />
Dankbarkeit<br />
Denken Sie nicht zu viel darüber nach,<br />
was andere haben und Sie nicht. Seien<br />
Sie dankbar dafür was Sie besitzen,<br />
und vergessen Sie nicht, dass Geld<br />
nicht das Wichtigste im Leben ist.<br />
Die wirklich wichtigen Dinge im Leben<br />
sind Familie und Freunde, denn sie<br />
bleiben, auch wenn man kein Geld<br />
mehr hat.<br />
Weniger ist mehr<br />
Mit mehr Geld steigen auch die Ansprüche,<br />
doch man darf nicht die kleinen<br />
Dinge im Leben vergessen.
Die Umfrage beweist es<br />
Kein Geld<br />
macht auch nicht glücklich!<br />
Der Dalai Lama hat einst gesagt: „Viele wohlhabende<br />
Menschen streben nur nach Reichtum<br />
und verlieren dabei ihren Traum aus den<br />
Augen.“ Mit dieser Aussage trifft er ins Schwarze,<br />
Geld scheint in unserer Gesellschaft immer<br />
wichtiger zu werden und viele denken,<br />
dass sie durch Geld automatisch glücklich wären.<br />
Doch macht Geld wirklich glücklich? Mit<br />
dieser Frage haben wir uns auseinandergesetzt<br />
und im Internet eine Umfrage gestartet.<br />
Wären Sie lieber arm und glücklich oder reich<br />
und unglücklich? Dies war eine der zahlreichen<br />
Fragen, die wir in unserer Umfrage gestellt haben.<br />
Zugegeben, das ist keine einfach zu beantwortende<br />
Frage, denn irgendwie sind beide<br />
Situationen nicht die besten. Von den 557 Personen,<br />
die an unserer Umfrage teilgenommen<br />
haben, gaben erstaunlicherweise 87,8 % an,<br />
dass sie lieber arm und glücklich wären. Und<br />
auch bei der Frage, ob man momentan genug<br />
Geld zum Glücklich - Sein hat, waren sich 88,7<br />
% einig und beantworteten die Frage mit ja.<br />
Haben Sie sich schon für einen Beruf entschieden<br />
oder steht diese schwere Entscheidung noch<br />
aus? Ganz egal, ob Sie nun schon im Berufsleben<br />
stehen oder ob Sie noch zur Schule gehen,<br />
Gedanken über den Beruf hat sich sicher jeder<br />
schon gemacht. Wir wollten es genauer wissen<br />
und haben nachgefragt, was für die Berufswahl<br />
der Befragten einschneidend war. Wenn wir von<br />
den 42,5 % Schülern und Schülerinnen absehen,<br />
die bei unserer Umfrage teilgenommen haben,<br />
haben 18 % angegeben, dass sie ihr Hobby zum<br />
Beruf gemacht haben, knapp gefolgt von der<br />
Jobsicherheit mit 17,8 %, relativ weit abgeschlagen<br />
sind die finanziellen Gründe mit nur 9,7 %.<br />
„Eine gute Küche ist das Fundament allen<br />
Glücks.“ An diesem Zitat von Georges Auguste<br />
Escoffier scheint etwas dran zu sein. Das<br />
Essen bekam bei der Frage „Wofür geben Sie<br />
am liebsten Geld aus?“ 283 Stimmen, dicht<br />
gefolgt vom Urlaub mit 272 Stimmen, Shoppen<br />
mit 268 Stimmen und die Hobbys mit 248<br />
Stimmen, dazu muss man aber sagen, dass bei<br />
dieser Frage mehrere Antworten möglich waren.<br />
Immobilien und Autos liegen weit abgeschlagen<br />
zurück, mit nur 64 bzw. 26 Stimmen.<br />
Ist also Glück für die meisten doch wichtiger<br />
als Geld? Wir wagen es zu bezweifeln.<br />
Auch wenn wir den Zahlen gerne glauben<br />
würden, liegt der Verdacht nahe, dass einige<br />
der Befragten die Antworten angegeben haben,<br />
die besser klingen. Denn sind wir mal<br />
ehrlich, wer würde sich nicht freuen wenn<br />
er morgen im Lotto gewinnen würde?