Journal_2_2014_UrB
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3. Jahrgang<br />
+<br />
Under the red Beret - Sous le Béret rouge<br />
Für Aktive und Veteranen<br />
Die Streitkräfte der<br />
Vereinigten Staaten von Amerika<br />
auf deutschem Boden!<br />
Unabhängig<br />
Neutral<br />
Unparteiisch<br />
April - Juni<br />
2/<strong>2014</strong><br />
6,50 €
US-Militärbasen in Deutschland<br />
Die „Stützpunkte“ der USA in Deutschland:<br />
NATO-Kommando Allied Command Europe Rapid Reaction Corps (ARRC, schnelle Krisenreaktionkräfte)<br />
Mönchengladbach<br />
Hauptquartier der US-Gesamtstreitkräfte für den Aufgabenbereich Europa (US-EUCOM) – Stuttgart-<br />
Vaihingen<br />
Hauptquartier der US-Gesamtstreitkräfte für den Aufgabenbereich Afrika (US-AFRICOM) – Stuttgart-<br />
Möhringen<br />
Hauptquartier der US-Heeresstreitkräfte in Europa (US Army Europe, USAREUR) – Heidelberg<br />
Hauptquartier der United States Marine Corps Forces Europe (USMARFOREUR) – Böblingen<br />
SOCEUR (Special Operations Command Europe, Spezialkräfte der US-Streitkräfte) – Stuttgart-Vaihingen<br />
NATO Air Base Geilenkirchen (Standort der AWACS-Flugzeuge) – Geilenkirchen<br />
Hauptquartier der US-Luftwaffe Europa – Ramstein<br />
Landstuhl Regional Medical Center – Landstuhl<br />
Zum 1. Januar <strong>2014</strong> waren den US-amerikanischen Streitkräften die Truppenübungsplätze<br />
Grafenwöhr Hohenfels und der Luft-/Bodenschießplatz<br />
Siegenburg mit einer Gesamtgröße von rund 39.250 ha überlassen.<br />
Das United States European Command (EUCOM) ist eines von sechs Oberkommandos (Unified Combatant<br />
Command) der Streitkräfte der USA, das Elemente aller US-amerikanischen Teilstreitkräfte vereint und mit ihnen<br />
arbeitet. Es hat seinen Sitz in den Patch Barracks (ehemals Kurmärker Kaserne) in Stuttgart-Vaihingen und war bis<br />
zur Einrichtung des US Africa Command 2007 das einzige US-Oberkommando mit Sitz außerhalb der Vereinigten<br />
Staaten. Im Jahr 2007 standen rund 72.000 Soldaten unter dem Kommando des EUCOM. Die Befehlskette verläuft<br />
vom US-Präsidenten über den Verteidigungsminister zum Kommandeur des EUCOM. Das United States European<br />
Command wurde am 1. August 1952 als Teil des 1947 vom Pentagon geschaffenen und im Jahre 2001 umgebauten<br />
Unified Command System aufgestellt. Es war als Nachfolger der nach dem Zweiten Weltkrieg, aber noch im Jahre<br />
1945 entstandenen US Forces, European Theater (USFET) mit dem Hauptquartier in Frankfurt am Main konzipiert.<br />
Die operative Kontrolle über diese Regionalkommandos hat die National Command Authority (NCA).<br />
EUCOM unterhält einsatzbereite Streitkräfte, um Operationen im vollen Umfang allein oder in Zusammenarbeit mit<br />
den Koalitonspartnern durchzuführen,<br />
Erhöhung der transatlantischen Sicherheit durch Unterstützung der NATO,<br />
Gewährleisten regionaler Stabilität,<br />
Kampf gegen den Terrorismus,<br />
Vertretung der U.S.-Interessen in der Region.!!! Fortsetzung Seite 51<br />
2<br />
Impressum:<br />
wird herausgegeben von Hans-Georg Krause als Herausgeber (Gesamtverantwortlich i.S.d.D.P.R.), im Folgenden HRSG genannt, im Auftrag<br />
der Deutsche Artillerie - Artillerie-Gesellschaft-Augustdorf e.V. im Folgenden Gesellschaft genannt. Die Gesamtkonzeption liegt beim HRSG. Besonders gekennzeichnete<br />
redaktionelle Texte und Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung des HRSG und / oder Gesellschaft wieder. Anzeigenverwaltung, technische Umsetzung und Druckkonzeption:<br />
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Das <strong>Journal</strong> erscheint derzeit 4 mal jährlich (quartalsbezogen).<br />
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Redaktion: Chefradakteur: Hans-Georg Krause, Redakteuere: Manfred Richter, Dr. Peter Jung<br />
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Korrektorat: Manfred Richter & Dr. Peter Jung<br />
Bildnachweise: HGK – Wikipedia – Archiv Deutsche Artillerie - Artillerie-Gesellschaft-Augustdorf e.V.<br />
Textbeiträge: Joachim Bittner (JB) - Dr. Peter Jung (DPJ) - Hans-Georg Krause (HGK) - Manfred Richter (MR) - Wikipedia
Die Bundeswehr nach Ende des „Kalten Krieges“<br />
Im April 1990 werden in Münster, Lahnstein und Weiden<br />
Unteroffiziersschulen des Heeres eröffnet.<br />
Am 27. April 1990 einigen sich der Verteidigungsminister<br />
der Bundesrepublik Gerhard Stoltenberg und der<br />
Abrüstungs- und Verteidigungsminister der DDR Rainer<br />
Eppelmann in Köln auf die Mitgliedschaft des vereinten<br />
Deutschlands in der NATO.<br />
Am 15. und 16. Juli 1990 werden die Modalitäten der<br />
Wiedervereinigung Deutschlands durch den Präsidenten<br />
der Sowjetunion, Michail Gorbatschow und Bundeskanzler<br />
Helmut Kohl beraten. Im Zwei-plus-Vier-Vertrag<br />
wird schließlich die Reduzierung der Bundeswehr auf<br />
eine Stärke von maximal 370.000 Soldaten bis Ende<br />
1994 vereinbart.<br />
Auflösung der Nationalen Volksarmee der DDR<br />
Am 30. August 1990 wird Generalleutnant Jörg Schönbohm<br />
Befehlshaber des neuen Bundeswehrkommandos<br />
Ost mit Hauptquartier in Strausberg.<br />
der Vereinbarungen des KSE-Vertrages verschrottet, zu<br />
geringen Teilen auch an andere Staaten verkauft oder<br />
verschenkt, so etwa Schützenpanzerwagen an die Türkei,<br />
Pionierfahrzeuge an Schweden, Luftabwehrsysteme an<br />
Griechenland oder Schiffe an Indonesien.<br />
Eine Auswahl von allen Waffensystemen sowjetischer<br />
Bauart wurde in die USA zum Test und als interne<br />
Manövergegner überführt.<br />
Ein großer Teil des Unteroffizierkorps sowie nahezu das<br />
gesamte Offizierkorps wurden entlassen, nur 3.200 dieser<br />
zuletzt noch 36.000 Personen zählenden Kader wurden<br />
eingestellt.<br />
Die ehemaligen NVA-Angehörigen wurden dabei häufig<br />
mit einem oder auch zwei Dienstgraden niedriger in die<br />
Bundeswehr übernommen, da die Beförderungen in der<br />
NVA früher erfolgten als in der Bundeswehr und daher der<br />
Übernahmedienstgrad so berechnet wurde, als wenn der<br />
ehemalige NVA-Angehörige von Anfang an in der<br />
Bundeswehr gedient hätte.<br />
Das Kommando diente als Zentrale Führungseinrichtung<br />
aller Truppenteile, Stäbe und Einrichtungen auf dem<br />
Gebiet des beigetretenden Teils Deutschlands für eine<br />
Übergangszeit von mindestens sechs Monaten und<br />
leitete die Auflösung der Nationalen Volksarmee (NVA)<br />
der DDR ein.<br />
Am 3. Oktober 1990 wurde die Nationale Volksarmee<br />
(NVA) der Deutschen Demokratischen Republik aufgelöst<br />
und die Standorte, Einrichtungen und Ausrüstung an die<br />
Bundeswehr übergeben. Die Befehls- und<br />
Kommandogewalt der gesamtdeutschen Streitkräfte<br />
übernahm Verteidigungsminister Stoltenberg.<br />
Die meisten der vorhandenen Militärstandorte in der DDR<br />
wurden geschlossen und die Ausrüstung entweder durch<br />
die Bundeswehr zunächst weitergenutzt oder im Rahmen<br />
Bundeswehrreform und Transformation<br />
Seit dem Ende des Kalten Krieges veränderte sich das<br />
Aufgabenspektrum der Bundeswehr. Im Mittelpunkt steht<br />
jetzt nicht mehr die klassische Landesverteidigung,<br />
sondern Krisenbewältigung und Konfliktverhütung.<br />
Das stellt jetzt andere Anforderungen an die Soldaten und<br />
ihr Material.<br />
Am 17. Oktober 1990 wurde nach zwei Aufbaujahren die<br />
Deutsch-Französische Brigade in Dienst gestellt.<br />
Während des Zweiten Golfkrieges wurden ab 5. Januar<br />
1991 zunächst 212 Soldaten des Jagdbombergeschwaders<br />
43 aus Oldenburg mit 18 Kampfflugzeugen<br />
vom Typ Alpha Jet im Rahmen der NATO Allied<br />
Command Europe Mobile Force nach Erhac in die Türkei<br />
verlegt. Deutschland kam damit symbolisch seiner<br />
Verpflichtung nach, im Rahmen der NATO-Doktrin einen<br />
möglichen Angriff auf die Türkei als einen Angriff auf alle<br />
NATO-Staaten zu betrachten und dementsprechend zu<br />
reagieren.<br />
Die türkische Regierung zeigte sich enttäuscht, dass nicht<br />
die kampfstarken Tornado-Verbände zur Verfügung<br />
gestellt wurden und betrachtete die Alpha Jets als nicht<br />
ausreichenden Schutz.<br />
Am 6. März 1991 wurde auf Ersuchen der USA auch ein<br />
deutscher Minenabwehrverband im Rahmen der Oper-<br />
3
tion Südflanke in den Persischen Golf<br />
verlegt. Vor der Küste Kuwaits werden<br />
Seeminen durch das Minenabwehrsystem<br />
Troika (Minenabwehrdrohnen)<br />
geräumt.<br />
Am 22. Mai 1992 beschließen Deutschland und<br />
Frankreich die Aufstellung eines europäischen<br />
Armeekorps. Weitere Staaten der WEU sind zur<br />
Teilnahme eingeladen. Das Eurokorps soll dabei den<br />
Kern einer europäischen Verteidigungsidentität werden.<br />
Am 14. Juli 1994, dem französischen Nationalfeiertag,<br />
paradieren deutsche Panzergrenadiere des Panzergrenadierbatallion<br />
294 aus Stetten a.k.M mit Schützenpanzer<br />
Marder zusammen mit belgischen, spanischen<br />
und französischen Einheiten des Eurokorps auf der<br />
Avenue des Champs-Élysées in Paris.<br />
Vom 8. bis 13. September 1996 findet zum ersten Mal in<br />
Deutschland auf dem Truppenübungsplatz Munster mit<br />
der „Cooperative Lantern 96“ eine Stabsrahmenübung<br />
des NATO-Programms Partnerschaft für den Frieden mit<br />
multinationaler Beteiligung aus 18 Staaten statt.<br />
Am 15.10.1996 beendet die Bundeswehr<br />
die Nutzung des walisischen Truppenübungsplatzes<br />
Castlemartin in der Grafschaft<br />
Pembrokeshire.<br />
Seit Mai 1961 übten dort Panzer- und Panzeraufklärungsverbände<br />
des Heeres mit ihren Kampfpanzern<br />
den scharfen Schuss. Insgesamt nahmen an dem<br />
Gefechtsschießen 336 Einheiten mit über 95.000 Soldaten<br />
teil. Ende 1997 betrug die Sollstärke der Bundeswehr rund<br />
338.000 Soldaten. Der Verteidigungshaushalt 1999 betrug<br />
47,52 Milliarden DM (24,30 Milliarden Euro), davon<br />
entfielen:<br />
50,24 Prozent bzw. 23,84 Milliarden DM (12,19<br />
Milliarden Euro) auf die Personalausgaben<br />
15,61 Prozent bzw. 7,42 Milliarden DM (3,79<br />
Milliarden Euro) auf die militärische Beschaffungen<br />
15,19 Prozent bzw. 7,22 Milliarden DM (3,69<br />
Milliarden Euro) auf die sonstigen Betriebsausgaben<br />
8,79 Prozent bzw. 4,18 Milliarden DM (2,14<br />
Milliarden Euro) für Materialerhaltung und -betrieb<br />
5,30 Prozent bzw. 2,52 Milliarden DM (1,29<br />
Milliarden Euro) für Forschung, Entwicklung und<br />
Erprobung<br />
3,94 Prozent bzw. 1,87 Milliarden DM (0,96<br />
Milliarden Euro) für die militärischen Anlagen<br />
0,93 Prozent bzw. 0,44 Milliarden DM (0,23<br />
Milliarden Euro) für sonstige Investitionen.<br />
Das entsprach einen Anteil von 74,22 Prozent bzw. 35,27<br />
Milliarden DM (18,03 Milliarden Euro) für die<br />
Betriebskosten und 25,78 Prozent bzw. 12,25 Milliarden<br />
DM (6,26 Milliarden Euro) für verteidigungsinvestive Ausgaben<br />
(Entwicklung und Beschaffung neuer Ausrüstung).<br />
4
Frauen bei der Bundeswehr<br />
Am 19. Februar 1975 stimmte das Bundeskabinett der<br />
Regierung Helmut Schmidt dem Vorschlag des<br />
damaligen Verteidigungsministers Georg Leber zu,<br />
approbierte Ärztinnen, Zahnärztinnen, Tierärztinnen und<br />
Apothekerinnen als Sanitätsoffiziere in der Bundeswehr<br />
einzustellen.<br />
Nach Änderung des Soldatengesetzes und der<br />
Wehrdisziplinarordnung traten am 1. Oktober 1975 die<br />
ersten fünf weiblichen Sanitätsoffiziere ihren Dienst an.<br />
Am 1. Juni 1989 traten mit den einberufenen Rekruten<br />
erstmals 50 weibliche Sanitätsoffizieranwärterinnen ihren<br />
Dienst bei den Streitkräften an.<br />
Seit 2001 sind alle Laufbahnen der Bundeswehr<br />
uneingeschränkt für Frauen geöffnet.<br />
Größere Übungen<br />
Im Sommer 2004 nahm die Luftwaffe von Alaska aus mit<br />
Tornado-Kampfflugzeugen an Cooperative Cope Thunder<br />
teil, einer 15-tägigen großen multinationalen Übung im<br />
Pazifikraum.<br />
Im Juni und Juli 2006 beteiligte sich die Bundeswehr an<br />
der Übung Steadfast Jaguar auf den Kapverden, dem<br />
ersten NATO-Manöver auf afrikanischem Boden.<br />
Bild: © welt.de<br />
Kampf gegen den internationalen Terrorismus<br />
Seit 2001 ist die Bundeswehr auch im Rahmen des<br />
Kampfes gegen den internationalen Terrorismus<br />
eingesetzt. Ein Marinekontingent überwacht seit Anfang<br />
2002 von einem Stützpunkt in Dschibuti aus das<br />
Seegebiet am Horn von Afrika als Teil der internationalen<br />
Operation Enduring Freedom. In der Anfangsphase<br />
waren daran drei Fregatten, fünf Schnellboote, mehrere<br />
Hilfsschiffe, Seefernaufklärer und Hubschrauber mit etwa<br />
1500 Soldaten beteiligt.<br />
Das war der bisher größte Einsatz der Marine seit 1990.<br />
Inzwischen ist der Umfang erheblich reduziert worden.<br />
Das Marinekontingent besteht aus einer Fregatte,<br />
zeitweilig einem Versorgungsschiff und einer kleinen<br />
Basis in Dschibuti. Außerdem ist die Marine bereits seit<br />
Ende 2001 an der NATO-Operation Active Endeavour im<br />
Mittelmeer beteiligt.<br />
Die Übung mit 6.500 NATO-Soldaten diente dem<br />
Nachweis der Einsatzbereitschaft der NATO Response<br />
Force (NRF). Die deutsche Beteiligung bestand aus der<br />
Deutsch-Französischen Brigade und Marineeinheiten.<br />
Aussetzung der Wehrpflicht<br />
Am 15. Dezember 2010 wurde durch das Bundeskabinett<br />
eine Aussetzung der Wehrpflicht zum 1. Juli 2011<br />
beschlossen. Zum 1. Januar 2011 wurden zum letzten Mal<br />
alle Wehrpflichtigen zwangsweise einberufen, seit dem 1.<br />
März 2011 wurden Wehrpflichtige nicht mehr gegen ihren<br />
Willen zum Dienst verpflichtet.<br />
Es besteht seitdem die Möglichkeit einen Freiwilligen<br />
Wehrdienst als Wehrdienstart für Mannschaften mit einer<br />
Dauer von 6 bis 23 Monaten nach Abschnitt 7 des<br />
Wehrpflichtgesetzes zu leisten.<br />
5
Die Bundeswehr im internationalen Einsatz<br />
Operation Südflanke 1990–1991 im Mittelmeer<br />
und im Persischen Golf; erster Out-of-area-<br />
Einsatz<br />
Kambodscha, 1992–1993, siehe: Übergangsverwaltung<br />
der Vereinten Nationen in Kambodscha<br />
(1. Auslandstoter der Bw)<br />
Somalia, 1993–1994, siehe: Deutscher Unterstützungsverband<br />
Somalia, Operation der Vereinten<br />
Nationen in Somalia II, Operation Southern<br />
Cross<br />
Ruanda, 1994, siehe: Unterstützungsmission der<br />
Vereinten Nationen für Ruanda<br />
Irak, 1991–1996, siehe: United Nations Special<br />
Commission<br />
Einsätze im ehemaligen Jugoslawien, siehe<br />
auch: Bosnien-Herzegowina und internationale<br />
Konflikte der Nachfolgestaaten Jugoslawiens<br />
Operation Sky Monitor 1992<br />
Operation Deny Flight 1993–1995<br />
Schneller Einsatzverband zur Unterstützung der<br />
UNPROFOR 1995<br />
Operation Deliberate Force 1995<br />
IFOR mit GECONIFOR 1995–1996<br />
Marineoperationen in der Adria 1992–1996 Operation<br />
Maritime Monitor, Operation Maritime<br />
Guard, Operation Sharp Guard<br />
SFOR mit GECONSFOR 1996–2004 Operation<br />
Joint Guard, Operation Joint Forge<br />
KFOR seit 1999, siehe Kosovo, Kosovo-Krieg,<br />
Mazedonien, Operation Joint Guardian, United<br />
Nations Interim Administration Mission in<br />
Kosovo, Operation Allied Harvest<br />
EUFOR Operation Althea, seit 2004<br />
Albanien, 1997, siehe: Operation Libelle, Lotterieaufstand<br />
Mittelmeer, seit November 2001, siehe: Operation<br />
Active Endeavour<br />
Afghanistan, seit Dezember 2001, siehe: ISAF<br />
und Operation Enduring Freedom<br />
Dschibuti und Golf von Aden, seit Dezember<br />
2001, siehe: Operation Enduring Freedom<br />
Demokratische Republik Kongo, Juni bis November<br />
2006, siehe: EUFOR RD Congo<br />
Libanon, seit September 2006, Deutscher<br />
Einsatzverband Marine, siehe: Interimstruppe<br />
der Vereinten Nationen in Libanon, Libanonkrieg<br />
2006<br />
Operation Südflanke<br />
Die Operation Südflanke war eine militärische Operation<br />
der Deutschen Marine im Zeitraum vom 16. August 1990<br />
bis 13. September 1991. Die Operation verlief in zwei<br />
Phasen, zunächst im Mittelmeer und später im nördlichen<br />
Persischen Golf. Sie diente dazu, in der ersten Phase<br />
deutsche Bündnissolidarität während des Zweiten<br />
Golfkriegs zu demonstrieren und anschließend die<br />
Gefährdung der Schifffahrt durch Seeminen im Persischen<br />
Golf zu beseitigen.<br />
Kambotscha<br />
Die United Nations Transitional Authority in Cambodia<br />
(deutsch Übergangsverwaltung der Vereinten Nationen in<br />
Kambodscha, UNTAC), eine UN-Friedensmission,<br />
basierte auf der UN-Resolution 745 vom 28. Februar 1992<br />
und fand von Mai 1992 bis November 1993 statt.<br />
Hauptaufgabe der UNTAC war die Wiederherstellung<br />
einer zivilen und demokratischen Ordnung und die<br />
Vorbereitung freier Wahlen.<br />
Somalia<br />
Der Deutsche Unterstützungsverband Somalia<br />
(DtUstgVbd Somalia) war ein Verband deutscher<br />
Blauhelmsoldaten, der von März 1993 bis März 1994 zur<br />
Unterstützung der friedensschaffenden und -sichernden<br />
UN-Operation UNOSOM II in Somalia eingesetzt wurde.<br />
Ruanda<br />
Die United Nations Assistance Mission for Rwanda, kurz<br />
UNAMIR (deutsch Unterstützungsmission der Vereinten<br />
Nationen für Ruanda) war eine Mission der Vereinten<br />
Nationen zur Durchsetzung des Arusha-Abkommens.<br />
Fortsetzung der Reihe Geschichte der Bundeswehr mit:<br />
Die Bundeswehr im internationalen Einsatz im <strong>Journal</strong> 3/<strong>2014</strong><br />
6
Dr. med. Ursula Gertrud von der Leyen geb. Albrecht ist<br />
die erste Deutsche Verteidigungsministerin.<br />
Die 55-jährige Tochter des ehemaligen Ministerpräsidenten<br />
von Niedersachsen (1976 - 1990 Ernst Albrecht) trat<br />
schon vor Weihnachten 2013 ihren „Dienst“ an und<br />
besuchte gleich die Kameradinnen und Kameraden in<br />
Afghanistan. Was ein wenig seltsam anmutete, der<br />
Generalinspekteur Volker Wieker fehlte und Frau Dr.<br />
übernachtete im Camp. Sie folgte als erste Frau einer<br />
langen Reihe von „Herren“ auf diesem „Ministerposten“.<br />
1. Theodor Blank 07.1955 – 10.1956<br />
2. Franz Josef Strauß 10.1956 – 12.1963<br />
3. Kai-Uwe von Hassel 01.1963 – 12.1966<br />
4. Gerhard Schröder 12.1966 – 10.1969<br />
5. Helmut Schmidt 10.1969 – 07.1972<br />
6. Georg Leber 07.1972 – 02.1978<br />
7. Hans Apel 02.1978 – 10.1982<br />
8. Manfred Wörner 10.1982 – 05.1988<br />
9. Rupert Scholz 05.1988 – 04.1989<br />
10. Gerhard Stoltenberg 05.1989 – 03.1992<br />
11. Volker Rühe 05.1992 – 10.1998<br />
12. Rudolf Scharping 10.1998 – 07.2002<br />
13. Peter Struck 07.2002 – 11.2005<br />
14. Franz Josef Jung 11.2005 – 10.2009<br />
15. Karl-Theodor zu Guttenberg 10.2009 – 03.2011<br />
16. Thomas de Maiziére 03.2011 – 12.2013<br />
17. Ursula von der Leyen 12.2013<br />
Die neue Verteidigungsministerin Frau Dr. med. Ursula<br />
von der Leyen hat Weihnachten 2013 in Afghanistan die<br />
Kameradinnen und Kameraden emotional überwältigt –<br />
und für die Öffentlichkeit einige klare Signale ihrer<br />
zukünftigen Arbeit gesendet.<br />
Es war ein Lächeln, das man in der deutschen Sprache<br />
nur als "strahlend" bezeichnen konnte. Sechs Tage nach<br />
ihrer Vereidigung als neue Bundesministerin für<br />
Verteidigung strahlte sie auch später auf dem staubigen<br />
Explosivstoffe-Übungsgelände mit Soldaten der deutschen<br />
schnellen Eingreif-„Kampf“-Truppe in Afghanistan. Ursula<br />
von der Leyen ließ ihren Blick von ganz rechts bis ganz<br />
links schweifen, blickt dabei in jede Kamera, als säße<br />
dahinter ein sehr guter Bekannter, den sie freudestrahlend<br />
nach langer Zeit endlich wieder sieht. Kommunikationsexperten<br />
nennen das "Flirten mit der Kamera", und<br />
die neue Verteidigungsministerin beherrscht das perfekt.<br />
Dr. Ursula von der Leyen hat an diesen zwei Tagen in<br />
Afghanistan die Soldatinnen und Soldaten emotional<br />
überwältigt und der breiten Öffentlichkeit über die Bilder<br />
schon einmal die ins Unterbewusstsein aller Betrachter<br />
einschleichende Information vermittelt, dass sie von dem<br />
neuen Amt ganz offensichtlich nicht überfordert ist.<br />
Mit 55 Jahren hat die siebenfache Mutter genau das Alter,<br />
in dem auch typische Deutsche-Soldaten-Mütter sind. Sie<br />
machte im kleinen Kreis wie auch in ihrer späteren<br />
Ansprache klar, ".. mit ganzem Herzen stolz und dankbar"<br />
zu sein, die Verteidigungsministerin dieser Soldatinnen<br />
und Soldaten sein zu dürfen, übertrug sie ohne jeden<br />
Zeitverzug die private Mutterrolle auf ihre öffentliche<br />
Aufgabe. Der sprichwörtliche "Spieß" als "Mutter der<br />
Kompanie" hat seit von der Leyens Afghanistan-Reise<br />
zum Auftakt ihrer Amtszeit nun wohl ausgedient. Gegen<br />
diese Frau kommt der wohl nun nicht mehr an.<br />
Ob die Übernahme dieses Rollen-„Spieles“ von ihr<br />
wohlkalkuliert, oder ihrer tiefsten Empfindung entspricht,<br />
kann letztlich nur sie entscheiden. Wenn sie sich bewusst<br />
wird, wann sie sich die Schlussformulierung ihrer kleinen<br />
Ansprache beim Soldaten-Weihnachtsmarkt in Masar-i-<br />
Sharif zurechtlegte. Schon bei der Vorbereitung der Reise<br />
oder ganz spontan in dem Augenblick, in dem sie den<br />
Soldaten eben nicht das wünschte, was alle Verteidigungsminister<br />
vor ihr bei solchen Gelegenheiten zu<br />
sagen pflegten: Glück, Gesundheit, Kameradschaft,<br />
Frieden, Harmonie und vor allem eine unversehrte<br />
Rückkehr in die Heimat. All das schob von der Leyen<br />
beiseite, als sie "ihren" Soldaten schlicht sagte: "Seien Sie<br />
behütet." So spricht keine Vorgesetzte zu ihren Unterge-<br />
7
Kinder. An ihre Töchter und an ihre Söhne. Zur dieser<br />
beinahe perfekten Inszenierung gehörten natürlich auch,<br />
die vielleicht beabsichtigten und dann gelungenen Bilder<br />
vom direkten Kontakt zwischen der "Mutter" und ihrer<br />
"Einheit" dann nicht durch andere Bilder überlagern zu<br />
lassen. Ihr Umfeld hatte dafür in groben Zügen bereits<br />
vorgesorgt. Zwar blieb die Darstellung des<br />
Einsatzgeschwaders vollständig, indem als Fluggerät<br />
nicht nur "Transall", "NH-90", "CH-53" und "Tiger"<br />
aufgebaut waren, sondern auch die von den Israelies<br />
geleaste Aufklärungsdrohne "Heron". Doch anders als bei<br />
den anderen Fluggeräten stand die<br />
Bedienungsmannschaft nicht davor, sondern etliche<br />
Meter davon entfernt, so dass die Ministerin zwar mit den<br />
Soldaten sprechen konnte, dabei aber keine Fotos von<br />
ihr mit Drohne entstanden. Angesichts der<br />
Schwierigkeiten ihres Vorgängers mit diesem Thema<br />
wäre die Ministerin Gefahr gelaufen, dass das eine oder<br />
andere Foto von heiler "Mutter der Einheit"-Soldatenwelt<br />
durch eine perspektivische "Die neue Chefin der<br />
Rüstungsprobleme"-Bebilderung abgelöst worden wäre.<br />
Ihre Motivation der Reise machte sie dann den<br />
Soldatinnen und Soldaten sogleich deutlich. Das<br />
Entscheidende ihres ersten Truppenbesuches überhaupt,<br />
sei nun einmal, dass "der Mensch im Mittelpunkt" stehen<br />
solle, erläuterte sie. Dabei verknüpfte sie die Erwartungshaltung<br />
gegenüber neuen Rüstungsbeschaffungen mit<br />
den "Mutter der Einheit"-Gefühlen, indem sie ihre klare<br />
Priorisierung festlegte. „ ..es sei zwar wichtig, effiziente<br />
und kostengünstige Systeme zu beschaffen. Doch bleibe<br />
für sie oberste Orientierung: Das Wichtigste ist der<br />
Mensch und sind nicht die Materialkosten." Wir werden<br />
sie später an ihren ersten Worten messen können! Auf<br />
diese Weise hat sich Frau Dr. Ursula von der Leyen aber<br />
schneller als alle anderen ihrer „Vorgänger“ in kürzester<br />
Zeit in Stellung gebracht.<br />
Die nachfolgenden Bilder vermitteln die unterschwellige<br />
Botschaft: Dieser Frau können nicht nur Mütter und Väter<br />
ihre Söhne und Töchter beruhigt anvertrauen, sondern<br />
dieser Verteidigungsministerin die Bürger bedenkenlos<br />
auch unsere „Reste“ der Bundeswehr.<br />
Seien wir gespannt auf „Uschies“ Einsatz für ihre<br />
Soldatinnen und Soldaten, der erste „Ansatz“ sah<br />
jedenfalls für den Autor durchaus vielversprechend aus.<br />
Die Gesichter der Herren Offiziere (rotes Barett) auf dem<br />
zweiten Bild sprechen aber, so meint jedenfalls der Autor,<br />
eine Sprache für sich.<br />
© Text: 01.<strong>2014</strong> Hans-Georg Krause - Bilder: Google<br />
8
Die Offizierschule des Heeres (OSH) ist künftig in der<br />
„Graf-Stauffenberg-Kaserne“ zu Hause. Mit einem<br />
Festakt zum 15-jährigen Bestehen der OSH am Standort<br />
im Dresdner Norden wurde die Umbenennung der<br />
Albertstadtkaserne am 14. September 2013 in Anwesenheit<br />
von Verteidigungsminister Thomas de Maizière<br />
vollzogen. In seiner Festansprache lobte de Maizière die<br />
Entscheidung, die OSH in Dresden anzusiedeln.<br />
Dies sei seinerzeit ein Zeichen für die wieder gewonnene<br />
Einheit und Souveränität Deutschlands gewesen und<br />
dafür, „.. dass Entscheidungszentralen in die ostdeutschen<br />
Länder gehören.“<br />
So habe die Bundeswehr, die nach dem Ende der DDR<br />
Soldaten der Nationalen Volksarmee in ihre Reihen<br />
aufgenommen hat, als „Armee der Einheit“ wie kaum eine<br />
zweite staatliche Einrichtung in Deutschland „..den<br />
Vollzug der deutschen Wiedervereinigung weithin<br />
sichtbar“ gemacht. Die Bundeswehr sei aber auch in<br />
anderer Hinsicht eine „Armee der Einheit“, so der<br />
Minister. „Sie vereint Bürger aus allen Teilen des Landes<br />
und aus allen Bereichen unserer Gesellschaft in einem<br />
gemeinsamen Dienst. Sie vermittelt dabei Werte, auf die<br />
unser Gemeinwesen angewiesen ist: Respekt und Weltoffenheit,<br />
Disziplin und Dienstbereitschaft, Leistung,<br />
Kameradschaft und Patriotismus.“ Dazu gehöre auch die<br />
Pflege demokratischer Traditionen, die für eine Gesellschaft<br />
„feste Ankerpunkte zur Selbstvergewisserung“<br />
seien. So sei die Verlegung der Offizierschule nach<br />
Dresden auch ein Bekenntnis zur Tradition gewesen.<br />
„Umsichtige Traditionspflege hat immer das Ganze im<br />
Blick und nimmt das Gute zum Vorbild“, so de Maizière<br />
weiter. „Traditionspflege soll Kompass zur Orientierung<br />
sein, Maßstab für das eigene Handeln und moralischer<br />
Anker bei Versuchungen und Zweifeln.“ Dies gelte besonders<br />
für die Tradition des militärischen Widerstandes<br />
in Deutschland während der Diktatur des Nationalsozialismus.<br />
„Claus Schenk Graf von Stauffenberg gehört zum<br />
Besten, was uns die Geschichte als Traditionsquelle für<br />
die Bundeswehr überliefert“, hob de Maizière die Rolle<br />
Stauffenbergs im Widerstand hervor: „Er schritt persön-<br />
lich zur Tat und bezahlte dafür mit seinem Leben. Er<br />
wusste, was er im Falle des Scheiterns riskiert: Mindestens<br />
seine Freiheit, wahrscheinlich sein Leben. Er handelte<br />
dennoch aus innerer Überzeugung – das ist Tapferkeit.<br />
Graf Stauffenberg ist ein Vorbild für alle Angehörigen der<br />
Bundeswehr.“ Weil die bisherige „Graf-Stauffenberg-<br />
Kaserne“ im badenwürttembergischen Sigmaringen 2015<br />
geschlossen werden soll, sei es notwendig, der Bundeswehr<br />
diesen Traditionsnamen zu erhalten. „Hier in Dresden<br />
ist der richtige Ort. Hier prägt Stauffenbergs Name<br />
künftig jeden Jahrgang junger Offiziere“, so de Maizière.<br />
Dresden blickt auf eine lange Tradition militärischer Ausbildung<br />
zurück. Die bisherige Albertstadt-Kaserne war<br />
1871 gebaut worden. Im Verlauf ihrer Geschichte diente<br />
sie fünf unterschiedlichen Armeen als Ausbildungsstätte<br />
für Soldaten und Offiziere. Nach der Wiedervereinigung<br />
fiel 1993 die Entscheidung, die Offizierschule des Heeres<br />
von Hannover nach Dresden zu verlegen. Von 1927 bis<br />
1928 war Stauffenberg als Fahnenjunker selbst Lehrgangsteilnehmer<br />
an der damaligen Infanterieschule der<br />
Reichswehr, die sich auf dem Gelände eben jener Kaserne<br />
befand, die nun seinen Namen trägt.<br />
Unfall?<br />
Sieben Soldaten schwer verletzt<br />
Im Januar fuhr ein 42-jähriger mit seinem Auto von hinten<br />
in eine Marschgruppe der Bundeswehr, nahe Laubach in<br />
der Eifel. Es gab es mehrere schwerverletzte Kameraden.<br />
Die 17 Soldaten des TaktLwGeschw 33 aus Büchel waren<br />
auf einer Landstraße auf einem Nachtorientierungsmarsch<br />
mit vorschriftsmäßiger Absicherung und Beleuchtung, als<br />
der Autofahrer von hinten in die Gruppe fuhr. „Die Bw hat<br />
nichts falsch gemacht!“ – so die Polizei, die zusammen mit<br />
den Feldjägern versucht den Hergang zu ermitteln. Nach<br />
eigenen Angaben habe der Fahrer die Gruppe zu spät<br />
gesehen. Ein Feldjäger: „Mir unverständlich, trotz mehrerer<br />
blinkender Helmlichter und reflektierender Warnstreifen,<br />
die man hunderte von Metern sieht!“<br />
9
Kommando Heer<br />
Das Kommando Heer (KdoHeer) ist höchste und einzige<br />
Höhere Kommandobehörde im Heer der Bundeswehr.<br />
Das Kommando ist zugleich Stab des Inspekteurs des<br />
Heeres. Somit ist das Kommando Heer einzige Ansprechstelle<br />
im Heer für das Bundesministerium der<br />
Verteidigung. Die Aufstellung erfolgte am 1. Oktober 2012<br />
in der Struzberg-Kaserne zu Strausberg im Zuge der Neuausrichtung<br />
der Bundeswehr. Für die Aufstellung wurden<br />
Teile des Führungsstabes des Heeres, des Heeresführungskommandos<br />
und des Heeresamtes herangezogen,<br />
die im Anschluss außer Dienst gestellt wurden<br />
oder ebenfalls zu neuen Dienststellen umgegliedert<br />
wurden. Mit der Neuausrichtung der Bundeswehr wurde<br />
das Kommando Heer als einer der ersten Schritte zur<br />
Einnahme der Struktur Heer 2011 zum 1. Oktober 2012<br />
neu aufgestellt. Das Kommando Heer übernahm Aufgaben<br />
des Führungsstabes des Heeres, des Heeresführungskommandos<br />
und des Heeresamtes. Die „Zwei-<br />
Säulen-Struktur“ bestehend aus dem Heeresamt (bisher<br />
verantwortlich für Ausbildung und Weiterentwicklung der<br />
Teilstreitkraft) sowie dem Heeresführungskommando<br />
(bisher verantwortlich für die Führung der kämpfenden<br />
Truppenteile) wurde damit analog zu der Neuausrichtung<br />
in den anderen Organisationsbereichen aufgegeben. Das<br />
Kommando Heer ist nicht mehr - wie zuletzt der Führungsstab<br />
des Heeres - eine ministerielle Abteilung im Bundesministerium<br />
der Verteidigung. Daher ist auch der<br />
Inspekteur des Heeres, der bisher als Leiter einer ministeriellen<br />
Abteilung dem Bundesminister der Verteidigung,<br />
nicht aber dem Generalinspekteur der Bundeswehr, unterstellt<br />
war, nun erstmals dem Generalinspekteur der<br />
Bundeswehr voll unterstellt. In dieser Hinsicht büßt das<br />
Heer seine Unabhängigkeit als Teilstreitkraft ein. Der<br />
Inspekteur des Heeres im Rang eines Generalleutnants<br />
leitet das Kommando. Er ist dem Generalinspekteur der<br />
Bundeswehr unterstellt. Der Stellvertreter des Inspekteurs<br />
bekleidet ebenfalls den Rang eines Generalleutnants, der<br />
Chef des Stabes den eines Generalmajors. Der General-<br />
inspekteur der Bundeswehr ist dem Inspekteur des<br />
Heeres weisungsbefugt. Das Kommando ist die oberste<br />
Kommandobehörde der Teilstreitkraft Heer und zugleich<br />
Stab des Inspekteurs. Das Kommando sichert die Einsatzbereitschaft<br />
des Heeres in materieller und personeller<br />
Hinsicht und führt die unterstellten Truppenteile. In der<br />
angestrebten Struktur HEER2011 führt das Kommando<br />
zukünftig folgende Verbände bzw. Org-Einheiten:<br />
1. Panzerdivision<br />
10. Panzerdivision<br />
Division Schnelle Kräfte<br />
Amt für Heeresentwicklung<br />
Ausbildungskommando Heer<br />
Weiterhin werden die deutschen Anteile in multinationalen<br />
Einheiten truppendienstlich unterstellt sein:<br />
Deutsch-Französischen Brigade,<br />
Eurokorps,<br />
I. Deutsch-Niederländischen Korps und<br />
Multinationalen Korps Nord-Ost<br />
Außerdem unterstützt das Kommando den Inspekteur des<br />
Heeres bei der Wahrnehmung der Planungs-, Führungs-,<br />
Lenkungs- und Kontrollaufgaben.<br />
Das mit einem signalgelben (mit schwarzem, diagonalem<br />
Überstrich) Stickrand versehene Verbandsabzeichen, das<br />
nur von den militärischen Mitarbeitern des Kommandos<br />
am Ärmel des Dienstanzugs getragen wird, zeigt auf<br />
achatgrauem Grund den auf zwei gekreuzten,<br />
verkehrsgelben Schwertern (Symbol des deutschen<br />
Heeres) aufgelegten Bundesadler sowie darunter das<br />
Eiserne Kreuz (beides Hoheitszeichen der Bundesrepublik<br />
Deutschland). Die gelb-schwarze Kordel weist auf die<br />
Stellung als eine Kommandobehörde oberhalb der<br />
Divisionen hin.<br />
10
Dem Inspekteur des Heeres unterstehen im Kommando<br />
Heer seine beiden Stellvertreter Generalleutnant<br />
Reinhard Kammerer (Kommandeur Einsatz),<br />
Generalleutnant Rainer Korff (Kommandeur Deutsche<br />
Anteile Multinationale Korps / militärische Grundorganisation)<br />
und der Chef des Stabes Generalmajor<br />
Wolfgang Köpke.<br />
Stellvertretender Inspekteur des Heeres und Kommandeur Einsatz<br />
Nr. Name Beginn der Amtszeit Ende der Amtszeit<br />
1<br />
Nr.<br />
1<br />
Generalleutnant<br />
Reinhard Kammerer<br />
1. Oktober 2012 –<br />
Kommandeur deutsche Anteile<br />
Multinationale Korps / Militärische Grundorganisation<br />
Name<br />
Generalleutnant<br />
Reinhard Kammerer<br />
Beginn der Amtszeit<br />
1. April 2012<br />
Ende der Amtszeit<br />
30. September<br />
2012<br />
2 Generalleutnant Rainer Korff 7. Januar 2013 –<br />
Chef des Stabes<br />
Nr. Name Beginn der Amtszeit Ende der Amtszeit<br />
1 Generalmajor Wolfgang Köpke 1. Oktober 2012 –<br />
Abteilungsleiter Einsatz<br />
Nr. Name Beginn der Amtszeit Ende der Amtszeit<br />
1 Generalmajor Andreas Berg 1. Oktober 2012 –<br />
Abteilungsleiter Planung<br />
Nr. Name Beginn der Amtszeit Ende der Amtszeit<br />
1 Brigadegeneral Josef Niebecker 1. Oktober 2012 –<br />
Abteilungsleiter Personal / Organisation / Ausbildung<br />
Nr. Name Beginn der Amtszeit Ende der Amtszeit<br />
1 Brigadegeneral Ernst-Peter Horn 1. Oktober 2012 1. April 2013<br />
2 Brigadegeneral Uwe Willi Nerger 1. April 2013 -<br />
Abteilungsleiter Logistik und Unterstützung<br />
Nr. Name Beginn der Amtszeit Ende der Amtszeit<br />
1 Brigadegeneral Walter Ludwig 1. Oktober 2012 –<br />
Beauftragter Veränderungsmanagement Heer<br />
(zeitlich begrenzt bis 2015)<br />
Nr. Name Beginn der Amtszeit Ende der Amtszeit<br />
1 Brigadegeneral Christian Westphal 1. Mai 2012 30. April 2013<br />
Inspekteur des Heeres<br />
Generalleutnant Bruno Kasdorf (Panzergrenadier)<br />
Kommandeur Einsatz<br />
Generalleutnant Reinhard Kammerer (Artillerist)<br />
© deutschesheer.de 11
Soli-Aufkleber.jpgWerbung – mit unseren Soldaten<br />
US-Army - One platform for all armored vehicles - the new U.S. strategy <strong>2014</strong><br />
12
.. einsatzbereit, jederzeit, weltweit<br />
Das Kommando Spezialkräfte (KSK) ist der Spezialkräfteverband<br />
des Heeres und verfügt innerhalb der<br />
Bundeswehr über einzigartige Fähigkeiten. Im heutigen<br />
Einsatzspektrum deutscher Streitkräfte gibt es besondere<br />
Aufgaben von strategischem Interesse, die oftmals durch<br />
herkömmliche Einheiten nicht erfüllt werden können.<br />
Beispiele dafür sind die ständige Bereitschaft zur Rettung<br />
von bedrohten bzw. gefangenen deutschen Staatsbürgern<br />
im Ausland oder die Festsetzung von Kriegsverbrechern<br />
in Krisengebieten. Die Soldaten des KSK<br />
werden speziell für solche und ähnliche Einsätze<br />
ausgewählt und ausgebildet, so dass die Bundesrepublik<br />
Deutschland in derartigen Situationen über geeignete,<br />
militärische Handlungsoptionen verfügt. Als Kern des<br />
Spezialkräfteverbunds der Bundeswehr ist das KSK somit<br />
ein wichtiges Instrument der nationalen Risikovorsorge.<br />
Auftrag des KSK<br />
Die Fähigkeiten des KSK erweitern die Handlungsoptionen<br />
der Bundesrepublik Deutschland im gesamten<br />
Aufgabenspektrum der Streitkräfte. Spezialkräfte sind in<br />
besonderem Maße für Einsätze geeignet, welche die<br />
kontrollierte und jederzeit begrenzbare Einsatzdurchführung<br />
unter Vermeidung bzw. Begrenzung von Eskala-<br />
tion und Kollateralschäden erfordern und einer besonderen<br />
Geheimhaltung bedürfen. Dabei stehen Rettung<br />
und Befreiung deutscher Staatsbürger in Krisengebieten<br />
im Ausland im Vordergrund. Derartige Aufträge verlangen<br />
besondere Ausbildung, Ausrüstung und Struktur und<br />
können im Allgemeinen nicht von konventionellen Einheiten<br />
erfüllt werden. Einsätze der Spezialkräfte können<br />
auch dann wesentlich zur Vorbeugung und Eindämmung<br />
von Krisen und Konflikten beitragen, wenn der Einsatz<br />
herkömmlicher Kräfte nicht oder noch nicht angemessen<br />
erscheint. Alle Einsatzaufgaben sind dabei weltweit und<br />
unter allen klimatischen Bedingungen wahrzunehmen.<br />
Die Einsatzaufgaben des KSK sind:<br />
Retten und Befreien: Retten und Befreien deutscher<br />
Staatsbürger und/oder anderer Personen<br />
aus Gefangenschaft, Geiselnahme oder terroristischer<br />
Bedrohung im Ausland (Nationale Risikovorsorge);<br />
Festsetzen von Zielpersonen: Festsetzen von<br />
Zielpersonen im Ausland, auch gegen deren Widerstand;<br />
Spezialaufklärung: Gewinnen von Schlüsselinformationen<br />
in Krisen- und Konfliktgebieten für die<br />
strategische und operative Führungsebene sowie<br />
13
deren gesicherte, verzugsarme und schwer aufklärbare<br />
Übermittlung;<br />
Military Assistance: Zusammenarbeit und Ausbildungsunterstützung<br />
bei Sicherheitskräften in<br />
Partnerstaaten;<br />
Offensive Maßnahmen: Offensive Maßnahmen<br />
zur Abwehr terroristischer Bedrohung und Kampf<br />
gegen subversive Kräfte durch frühzeitige Aufklärung<br />
und Bekämpfung von Bedrohungspotenzialen<br />
vor dem Wirksamwerden;<br />
Schutz: Schutz eigener Kräfte auf Distanz und<br />
Schutz von Personen in besonderer Lage;<br />
Sicherstellung von Material: Sicherstellung von<br />
Material besonderer Bedeutung, auch unter Bedrohung;<br />
Kampfeinsätze: Kampfeinsätze, auch Kampf in<br />
der Tiefe, gegen Ziele strategischer und/oder<br />
operativer Bedeutung, einschließlich der Lähmung<br />
oder Zerstörung wichtiger Einrichtungen,<br />
Objekte und Führungssysteme;<br />
Verdeckte Operationen: Verdeckte Operationen<br />
im Aufgabenspektrum der Streitkräfte.<br />
Eine besondere Bedeutung kommt dabei dem Retten und<br />
Befreien deutscher Staatsbürger zu.<br />
Diese Aufgabe wurde für die Spezialkräfte in den<br />
Verteidigungspolitischen Richtlinien der Bundesregierung<br />
von 2011 erneut festgelegt.<br />
Struktur des KSK<br />
Das einzigartige und vielfältige Aufgabenspektrum des<br />
KSK erfordert besondere Fähigkeiten und spiegelt sich in<br />
der Struktur des Verbandes wieder.<br />
Herzstück des KSK sind die Kommandosoldaten der<br />
Einsatzkräfte. Sie sind verantwortlich für die unmittelbare<br />
Durchführung von Spezialkräfteoperationen. Unverzichtbar<br />
für die autarke Einsatzbereitschaft der Kommandokompanien<br />
sind die Unterstützungskräfte.<br />
Dort sind u.a. die Logistik und die Sanitätsversorgung des<br />
KSK eingegliedert. Durch diese Kombination von kampfkräftigen<br />
Kommandokompanien und spezialisierten, hochflexiblen<br />
Unterstützungselementen wird die hohe Durchsetzungs-<br />
und Durchhaltefähigkeit im Einsatz sichergestellt.<br />
Den vollen Einsatzwert erreicht das KSK je nach Auftrag<br />
im Verbund mit anderen Truppenteilen der Bundeswehr,<br />
die ihre spezifischen Fähigkeiten einbringen.<br />
Beispiele dafür sind die Zusammenarbeit mit den EGB-<br />
Soldaten der Fallschirmjäger (Erweiterte Grundbefähigung)<br />
und den Hubschrauberbesatzungen der Heeresflieger.<br />
Aufgabe der EGB-Soldaten ist es beispielsweise,<br />
den äußeren Ring einer Spezialkräfteoperation zu sichern,<br />
während unter anderem die Hubschrauber des „Special<br />
Operations Forces Air“ Elements die schnelle Beweglichkeit<br />
der Kommandosoldaten durch die Luft sicherstellen.<br />
Das KSK besteht neben den Einsatzkräften, den<br />
Unterstützungskräften aus dem Kommandostab sowie<br />
dem Bereich Weiterentwicklung.<br />
14
Die Einsatzkräfte des KSK<br />
Spezialaufklärung sowie Personal für die Leitung<br />
indirekten Feuers und des Einsatzes von Luftfahrzeugen.<br />
Die Einsatzkräfte bestehen aus folgenden Einheiten: Vier<br />
Kommandokompanien (1.-4. KdoKp), die Spezialkommandokompanie<br />
(SpezKdoKp) und das Ausbildungs- und<br />
Versuchszentrum (AVZ).<br />
Jede Kommandokompanie besteht aus mehreren Zügen,<br />
die jeweils auf eine bestimmte Verbringungsart oder<br />
Aufgabe spezialisiert sind. Unter Verbringungsart versteht<br />
man die Fähigkeit, ein Einsatzgebiet auf bestimmte Art zu<br />
erreichen bzw. in einem bestimmten Gelände einen<br />
Auftrag auszuführen.<br />
Die unterschiedlichen Spezialisierungen der Züge sind<br />
Spezialzug für Land / Wüste<br />
Fallschirmspezialzug<br />
Amphibischer Zug<br />
Gebirgs- / Arktiszug<br />
Scharfschützenzug<br />
Diese Züge sind wiederum in Trupps gegliedert. Ein<br />
einzelner Kommandotrupp besteht aus vier Kommandosoldaten.<br />
Jeder Truppsoldat ist Spezialist auf jeweils<br />
einem von insgesamt vier Gebieten: Waffentechnik,<br />
Zugangstechniken (Breacher), Fernmeldewesen (Funker)<br />
und Sanitätswesen (Medic). Ein solcher Trupp ist<br />
einerseits klein genug, um sich unentdeckt bewegen zu<br />
können, aber andererseits so hochspezialisiert und<br />
kampfkräftig, dass er für längere Zeit autark operieren<br />
kann. Die Scharfschützen bilden auch hier eine Ausnahme,<br />
denn sie operieren in Zweiertrupps.<br />
Die Spezialkommandokompanie verfügt über speziell<br />
ausgebildete und erfahrene Kommandosoldaten mit<br />
besonderen Aufgaben, wie zum Beispiel Hundeführer,<br />
Spezialpioniere, Personal für optronische und technische<br />
Eine besondere Funktion erfüllt das Ausbildungs- und<br />
Versuchszentrum, kurz AVZ genannt: Hier werden<br />
Kommandosoldatenanwärter ausgewählt und ausgebildet.<br />
Das AVZ ist auch verantwortlich das Eignungsfeststellungsverfahren<br />
(EFV) zur Auswahl neuer Kommandosoldaten.<br />
Zudem ist das AVZ auch für Ausbildungen und<br />
Weiterbildungen der Kommandokompanien zuständig.<br />
Ausbildung<br />
Nach dem Bestehen des Eignungsfeststellungsverfahrens<br />
(EFV) werden die Bewerber in das KSK versetzt. Sie<br />
absolvieren im Ausbildungs- und Versuchszentrum (AVZ)<br />
ihre Basisausbildung zum Kommandosoldaten. Dort<br />
durchlaufen die angehenden Kommandosoldaten die sogenannte<br />
Basisausbildung, die nach ca. zwei Jahren mit<br />
dem Status "Combat Ready" (voll einsatzfähig) endet.<br />
Danach folgt die Versetzung in eine der Kommandokompanien.<br />
© www.deutschesheer.de – Division Spezielle Operationen<br />
In der nächsten Folge unter anderem:<br />
Die Unterstützungskräfte des KSK<br />
15
Werbung- Advertising- Publicité<br />
Nach erfolgtem Aufbau<br />
des Hinweisschildes<br />
an unserem<br />
Quartier richtete nun<br />
der Vorsitzende unsere<br />
Vereins-Vitrine<br />
im Hotel Dörenkrug /<br />
Restaurant Sparta-<br />
Deutsche Artillerie<br />
im Hotel Dörenkrug / Restaurant Spartakus in Augustdorf immer präsenter!<br />
kus am 11. März<br />
<strong>2014</strong> ein! Ein weiterer<br />
„Aussen-Hinweis“,<br />
sowie eine<br />
Beilage zur Speisekarte<br />
mit einem „Artillerie-Gericht“<br />
(Idar-Obersteiner-<br />
Schwenkbraten) ..<br />
.. wurden bereits mit dem Inhaber des Restaurants besprochen und befinden sich derzeit in der Vorplanung!<br />
Ansichten aus dem Restaurant Spartakus – Passend zu uns, in ROT gehalten.<br />
© Fotos: Mani Richter<br />
16
Fortsetzung aus <strong>Journal</strong> 1/<strong>2014</strong><br />
10,5-cm-leFH auf<br />
Waffenträger Gw. IV b<br />
Heuschrecke 10<br />
Dieser Waffenträger war eine ungewöhnliche Konstruktion,<br />
da mittels eines am Fahrzeug angebrachten Krans<br />
der Turm mitsamt Hauptwaffe abgehoben werden und<br />
auf eine ebenfalls mitgeführte Lafette gesetzt werden<br />
konnte, um so auch unabhängig eingesetzt werden zu<br />
können. Der Entwurf stammt von 1942 und erfolgte bei<br />
Krupp, er weist gewisse Ähnlichkeiten mit der aus gleichem<br />
Hause stammenden 10,5-cm le FH 18/1 (Sf) auf<br />
Gw. IVb auf. Blieb der offene Turm auf dem Waffenträger,<br />
konnte er um 360° geschwenkt werden, was einen<br />
deutlichen Fortschritt gegenüber den bis dorthin eingesetzten<br />
Panzerhaubitzen bedeutete. Krupp baute ab<br />
Mai 1943 drei Prototypen, die noch die 10,5-cm leFH<br />
18/1 besaßen. Die ab Mai 1944 geplanten Serienmodelle<br />
sollten die neu konstruierte le FH 43 gleichen Kalibers<br />
erhalten. Zu einer Serienproduktion kam es jedoch<br />
nicht. Ein ähnliches Rheinmetall-Projekt sowie diverse<br />
Entwürfe schwerer Waffenträger auf Basis des Panthers<br />
erreichten nicht einmal das Prototypenstdium.<br />
Technische Daten:<br />
Hersteller:<br />
KRUPP<br />
Gefechtsgewicht:<br />
23.000 kg<br />
Länge/Breite/Höhe:<br />
6.000mm<br />
3.000mm/3.000mm<br />
Motor: Maybach HL 90<br />
12-Zylinder-Benzin<br />
Hubraum:<br />
9.990 ccm<br />
Leistung kw/PS: 265/360<br />
Leistungsgewicht:<br />
15,7 PS/t<br />
Höchstgeschwindigkeit:<br />
45 km/h Strasse<br />
24 km/h Gelände<br />
Tank:<br />
keine Angaben vorhanden<br />
Fahrbereich:<br />
300 km auf der Strasse<br />
Besatzung: 4<br />
Bewaffnung: 1x10,5-cm-leFH 18/1 L/28<br />
Panzerung:<br />
10 bis 30 mm<br />
Wattiefe:<br />
0,8 m<br />
©Typenkompass – Panzer der Wehrmacht – Alex Lüdeke<br />
17
US 105 mm Haubitze M7<br />
Priest<br />
Die M7 Priest wurde 1941 entwickelt, weil der US Army<br />
ein leichtes, geländegängiges Fahrzeug für die<br />
artilleristische Unterstützung fehlte. Der Priest basiert auf<br />
dem Fahrgestell des M3 Lee/Grant. Die Hauptbewaffnung<br />
besteht aus einem 105-mm-Geschütz, dem<br />
Standardgeschütz der US Army. Aufgrund seiner<br />
hervorragenden ballistischen Eigenschaften konnte dieses<br />
Geschütz sowohl artilleristisch als auch zur Panzerabwehr<br />
effektiv genutzt werden. Nur wenige Artilleriegeschütze<br />
des Zweiten Weltkrieges eigneten sich derart gut zur<br />
Panzerbekämpfung, da die dafür entwickelten<br />
Munitionstypen meist nur aus Splitter- oder<br />
Sprenggranaten zum Einsatz gegen Infanterie bestanden.<br />
Diese Projektile hatten nicht die ausreichende<br />
Durchschlagskraft, um einen Panzer zu zerstören. Die<br />
105-mm-Kanone gehörte zu den wenigen, für die panzerbrechende<br />
Munition zur Verfügung stand. In Fahrtrichtung<br />
rechts neben dem Geschütz wurde in einer Kanzel ein<br />
Browning M2-MG zur Fliegerabwehr und<br />
Nahbereichsverteidigung eingebaut. Dieser Kanzel<br />
verdankt der M7 seinen Spitznamen Priest (deutsch:<br />
Priester), da sie an die Predigerkanzel in der Kirche<br />
erinnert. Die britische Armee orderte 5500 Einheiten, die<br />
aber nicht in vollem Umfang ausgeliefert wurden, die US<br />
Army etwa 3000.<br />
Technische Daten:<br />
Hersteller: - -<br />
Gefechtsgewicht:<br />
22.967 kg<br />
Länge/Breite/Höhe:<br />
6.02 mm<br />
2.880mm/2.540mm<br />
Motor:<br />
Continental R-975 Benzin<br />
Hubraum/PS<br />
- - ccm/340<br />
Höchstgeschwindigkeit:<br />
41,8 km/h Strasse<br />
Tank:<br />
- - l<br />
Fahrbereich:<br />
200 km auf der Strasse<br />
135 km im Gelände<br />
Besatzung: 7<br />
Bewaffnung:<br />
105 mm M1A2 Haubitze<br />
Browning .50cal MG<br />
Panzerung:<br />
12,7 bis 62,0 mm<br />
Wattiefe:<br />
1,22 cm<br />
18
Bishop<br />
Der Bishop (Bischof) war eine britische<br />
Selbstfahrlafette im Zweiten Weltkrieg.<br />
Der Bishop wurde gebaut, um die 25-Pfünder-<br />
Batterien in Afrika als Panzerabwehrwaffe abzulösen.<br />
Deshalb wurde eine 25-Pfünder-Kanone auf das Fahrgestell<br />
des Valentine gesetzt.<br />
Die Aufbauten waren starr und konnten nicht<br />
geschwenkt werden.<br />
Das Modell erwies sich als nicht erfolgreich, da es<br />
durch seinen hohen Turm ein ausgezeichnetes Ziel<br />
bot.<br />
Außerdem musste die Munition in einem Anhänger<br />
mitg-führt werden und der Turm hatte eine<br />
beschränkte Richthöhe, weshalb die Bedienung des<br />
Bishop bei in-direktem Feuer vorher eine Erdrampe<br />
bauen musste.<br />
Er war insoweit nützlich, als dass er das Potenzial des<br />
Typs und auch vermeidbare Fehler aufzeigte.<br />
Als der M7 Priest eingeführt wurde, verwendete man<br />
den Bishop bald nicht mehr.<br />
Technische Daten:<br />
Hersteller: - -<br />
Gefechtsgewicht:<br />
7.900 kg<br />
Länge/Breite/Höhe:<br />
5.640 mm<br />
2.770mm/3.050mm<br />
Motor:<br />
AEC 190 Diesel<br />
Hubraum:<br />
- - ccm<br />
Leistung PS: 131<br />
Leistungsgewicht:<br />
16,5 PS/t<br />
Höchstgeschwindigkeit:<br />
24 km/h Strasse<br />
Fahrbereich:<br />
145 km auf der Strasse<br />
Besatzung: 4<br />
Bewaffnung:<br />
25-Pfünder (87,6mm) Kanone<br />
.303 Bren MG<br />
Panzerung:<br />
9,5 bis 44,5 mm<br />
Wattiefe:<br />
- - cm<br />
19
25 pdr SP – Sexton<br />
Die 25pdr SP, genannt Sexton, war eine selbstfahrende<br />
Artilleriehaubitze im Zweiten Weltkrieg.<br />
Konstruiert auf der Basis eines amerikanischen Tanks,<br />
erbaut von Kanada für die britische Armee und die<br />
zugehörigen Commonwealth Kräfte und einige der<br />
anderen Alliierten.<br />
Der Sexton wurde entwickelt, um die britische Armee<br />
endlich ein efizientes, mobiles Artillerie-Geschütz mit<br />
einem Ordnance QF 25 Pfünder – auszustatten.<br />
Ab 1943 ersetzte dann der in den USA gebaute M7<br />
Priest (ein US 105 mm Geschütze auf einem M3 Lee<br />
Panzer) auch den Sexton.<br />
Vor dieser Haubitze verfügten die Briten nur über den<br />
stark improvisierten Bishop.<br />
Im Gegensatz zu Deutschland, das seine Sturmgeschütze<br />
in einer Front im direkten Feuern einsetzte,<br />
wurde von Großbritannien und Kanada die Haubitzen<br />
nur für indirekte Feuerunterstützung eingesetzt.<br />
Sie hielten die Sextons gut zurück von der Front und<br />
verwendet vorgeschobene Beobachter, die das Feuer<br />
auf ein Ziel richteten.<br />
Technische Daten:<br />
Hersteller:<br />
Montreal Locomotive Works<br />
Gefechtsgewicht:<br />
25.000 kg<br />
Länge/Breite/Höhe:<br />
6.120 mm<br />
2.710mm/2.440mm<br />
Motor:<br />
Continental R-975 9-Zylinder<br />
Benzin<br />
Hubraum:<br />
? ccm<br />
Leistung kw/PS: 400/298<br />
Leistungsgewicht:<br />
62,5 PS/t<br />
Höchstgeschwindigkeit:<br />
40 km/h Strasse<br />
Tank:<br />
? l<br />
Fahrbereich:<br />
200 km auf der Strasse<br />
? km im Gelände<br />
Besatzung: 6<br />
Bewaffnung:<br />
Ordnace QF 25 Pfünder<br />
Bren lMG 50<br />
Panzerung:<br />
bis zu 32 mm<br />
Wattiefe:<br />
? cm<br />
20
.. den Indianersprung<br />
und den BMW-Crash<br />
Wieder einmal war es soweit. Das Panzerartilleriebataillon<br />
215 rückte mit voller Stärke zu einer rollenden Übung<br />
mit der Panzerbrigade 21 aus. Der Übungsraum war in<br />
Niedersachsen. Was dieses Mal etwas ungewöhnlich<br />
war, war die Tatsache, dass wir mit allen Radfahrzeugen<br />
ohne Aufteilung in VVD und RVD, also in einem sehr,<br />
sehr langen Konvoi lostuckelten. Ja, lostuckelten im<br />
wahrsten Sinne des Wortes. Die Marschgeschwindigkeit<br />
war auf 30 km/h begrenzt im Abstand von 50 m zwischen<br />
den Fahrzeugen. Der geneigte Leser wird es ahnen, es<br />
war ein Lindwurm, der sich aus der Kaserne quälte.<br />
Nicht, dass unsere Fahrzeuge nicht schneller fahren<br />
konnten, nein es war so eben befohlen. Und Befehl ist<br />
eben Befehl. Das hatten wir gelernt, und daran hielt man<br />
sich. Da es über Land- und Bundesstraßen ging, war die<br />
Verkehrssicherheit oberste Priorität. Damit das auch alles<br />
reibungslos ablief, hatte Paddel, Sie erinnern sich, so<br />
nannten wir unseren Bttr-Chef, weil er beim Gehen immer<br />
mit den Armen wild paddelte, als ob er ein Boot rudern<br />
wollte, die Kradmelder zusammen gezogen und unserem<br />
Kameraden OFw Jens W. unterstellt.<br />
Der war natürlich ein erfahrener und listiger Fuchs, also<br />
kein Unfuchs. Er lies sich die rechten Seitenteile aus<br />
seinem DKW ausmontieren und fuhr damit als Beifahrer<br />
und Gruppenführer der Marschüberwachungsgruppe. Der<br />
Auftrag war, den Marschweg abzusichern und auszuschildern.<br />
Zu seiner Unterstützung hatte er noch die<br />
durch die Brigade gestellten Feldjäger, die die Hauptkreuzungen<br />
mit absicherten. Die waren aber nur da, weil<br />
die gesamte Brigade den gleichen Marschweg nutzte ins<br />
Manövergebiet.<br />
Eine gewisse Anzahl an Richtungspfeilschilder mit angeschweißtem<br />
Erdspies hatte er im DKW mitgeführt. Nun<br />
lief das Unternehmen so ab. Er fuhr mit seinem DKW im<br />
Bereich der Kolonne, mal vorne mal hinten mal in der<br />
Mitte. Seine Jungs, die Kradmelder auf ihren Herkules-<br />
Motorrädern bekamen von ihm während der Fahrt aus<br />
seinem Fahrzeug heraus immer den nächsten Kreu-<br />
zungspunkt auf einem Meldeblockzettel aufgezeichnet,<br />
den die dann anfahren mussten um beim Eintreffen der<br />
Kolonnenspitze die Kreuzung für den zivilen Verkehr zu<br />
sperren. Außerdem wurde vor jeder Kreuzung ein entsprechendes<br />
Standschild kurzfristig angebracht. Das führte<br />
der Kradmelder dann immer mit. Nachdem die Kolonne<br />
durch war, wurde schnell das Standschild am Krad verstaut<br />
und die Kolonne wieder eingeholt und sich den<br />
nächsten Auftrag von Jens während der Fahrt abgeholt.<br />
OFw Jens W. nannte es den Indianersprung.<br />
So brummten immer wieder die Kradmelder oder Jens W.<br />
mit seinem DKW an der Kolonne vorbei und wir machten<br />
uns eine Gaudi daraus, das wir den Kameraden immer<br />
wieder grüßten. Die Fahrt wurde nicht langweilig, weil ja<br />
immer was zu sehen war.<br />
Die Kolonnenfahrt endete nach Stunden zunächst einmal<br />
in einem Waldstück. Die Fahrzeuge sollten in einem<br />
Waldweg gefechtsmäßig, so weit es geht, unterziehen.<br />
Das endete aber in einem kleinen Fiasko. Die Kolonne<br />
war zu lang um alle in einem Wendehammer (Waldlichtung)<br />
unterzubringen, damit die Kolonnenspitze wieder zur<br />
Hauptstraße hin auf dem Anfahrtweg seitlich auffahren<br />
konnte. Die schweren Fahrzeuge der Werkstatt und des<br />
Transportzuges (Trapo) konnten nicht großartig nach<br />
rechts ausweichen um die entgegenkommenden Fahrzeuge<br />
der Kolonnenspitze passieren zu lassen. Ein Trapo-<br />
Fahrer machte aber den fatalen Fehler und wich nach<br />
rechts aus. Er kippte seitlich von dem Feldweg ab. Jetzt<br />
war guter Rat teuer, wie bekommen wir so schnell wie<br />
möglich und nach Möglichkeit ohne großen Flurschaden<br />
zu machen, den 10 Tonner wieder flott. Nun, die Lösung<br />
war dann die Ladung. Die beladenen Kanister waren auf<br />
den Paletten verrutscht. Sie mussten abgeladen werden.<br />
Das nutzten wir alle, um unsere Fahrzeuge schnell zu<br />
betanken, was ja auch vorgesehen war bei diesem technischen<br />
Halt. Da der Kranwagen aber nicht eingesetzt werden<br />
konnte wegen der Waldwegenge, behalf man sich mit<br />
Stahlseilen, Abschleppstangen und sonstigen technischen<br />
Gerät, um den 10-Tonner-Faun zu stabilisieren. Alle Fahrzeuge,<br />
die noch in der Wendeschleife standen auf der<br />
Lichtung, konnten ja nicht vorbei.<br />
21
Unser Krkw (Krankenkraftwagen) war aber schon mit der<br />
Kolonnenspitze an dem havarierten 10-Tonner<br />
vorbeigewunken und stand somit schon richtig auf dem<br />
Waldweg.<br />
Alle Fahrzeuge sollten mit Tarnnetzen getarnt werden,<br />
weil das hier wohl noch eine längere Zeit dauern würde.<br />
Ich hatte meinen Sanitäts-Soldaten immer eingeschärft,<br />
eine Tarnung gegen Luftaufklärung zu machen, aber so<br />
zu gestalten, dass wir notfalls schnell eine Marschbereitschaft<br />
herstellen können.<br />
Das hat mir immer wieder einigen Ärger eingebracht bei<br />
dem militärischen Befehlshabern, aber zum Glück hatte<br />
ich ja auch noch zusätzliche Dienstvorschriften die für<br />
den SanDienst eine höhere Bedeutung hatten, in dem<br />
das so beschrieben war.<br />
Wie Recht wir damit hatten, sollte sich schnell<br />
herausstellen.<br />
Laut rufend kam uns ein Zivilist aufgeregt entgegen und<br />
fragte nach einem Sani und Arzt, weil auf der<br />
Bundesstraße in der Nähe ein schwerer Verkehrsunfall<br />
passiert war.<br />
Mein Truppenarzt, meine Krkw-Besatzung und ich<br />
starteten sofort durch.<br />
Die restlichen San-Truppenteile führte dann mein<br />
Stellvertreter.<br />
Als wir dann an der Unfallstelle ankamen, zeigte sich ein<br />
großes Trümmerfeld. Mitten drin ein 5er BMW, indem<br />
noch der Fahrer eingeklemmt saß mit einer starken<br />
Kopfverletzung. Sein Kopf war durch einen Schädelbruch<br />
offen und die Kalotte ein Viertel abgetrennt.<br />
Die Erstversorgung übernahm unser Truppenarzt und wir<br />
versuchten mit Bordmitteln des KrKw eine Befreiungsaktion.<br />
Glücklicherweise hatten wir unseren gepanzerten Krkw<br />
wegen eines technischen Defektes in der Kaserne<br />
gelassen.<br />
Die große Brechstange, die sonst am gepanzerten Krkw<br />
außen angebracht war, hatten wir im Krkw<br />
mitgenommen, und so war es eine wertvolle Hilfe zur<br />
Rettung und Befreiung des Verunfallten.<br />
Man muss wissen, zu den damaligen Zeiten war der zivile<br />
Rettungsdienst noch nicht so ausgereift, das gleich<br />
Feuerwehr und Rettungswagen zur Verfügung standen,<br />
wie wir es heute überall gewohnt sind.<br />
Über der Unfallstelle kreiste immer ein Bundeswehrhubschrauber,<br />
der dann wohl über Funk auch die zivilen<br />
Hilfskräfte alarmiert hat.<br />
Nach einiger Zeit traf auch ein ADAC-Hubschrauber vor<br />
Ort ein und wir konnten den Schwerstverletzten bergen<br />
um ihn mit dem Hubschrauber abtransportieren lassen.<br />
Leider hat der Fahrer des 5er BMW den Unfall nicht<br />
überlebt, weil seine Verletzungen zu schwer waren.<br />
Noch im Nachhinein klärte es sich für uns, dass der 5er<br />
BMW der Dienstwagen vom damaligen Verteidigungsminister<br />
Georg Leber war, der kurz vorher in den über uns<br />
kreisenden Bundeswehrhubschrauber umgestiegen war.<br />
Der Unfall passierte wohl, weil der Fahrer einen LKW<br />
überholen wollte.<br />
Dieser entgegenkommende LKW konnte nur bedingt<br />
ausweichen und überrollte so den Vorderwagen des<br />
BMW.<br />
(MR)<br />
Möchten Sie auch Ihre Kameraden an Ihren Erinnerungen an Ihre<br />
Dienstzeit teilhaben lassen? Dann senden Sie dem <strong>Journal</strong> Ihre<br />
Notizen einfach zu! Unsere Anschrift finden Sie im Impressum!<br />
22
Derzeitige und künftige<br />
Spezialfahrzeuge der Armeen Weltweit<br />
In Russland wurde jetzt ein neuer gepanzerter Truck für<br />
heimische Spezialeinheiten getestet. Im Punisher (übersetzt:<br />
Bestrafer) schlägt ein 730-PS-Herz. Der Achtzylinder-Dieselmotor<br />
sowie das Fahrwerk stammen aus dem<br />
4x4 Kamaz 4711, der auch an der Rallye Dakar teilnahm.<br />
Mit dem Antrieb soll der Zwölftonner nach Aussage der<br />
Moscow Times der schnellste gepanzerte Offroader sein,<br />
der auf 150 km/h beschleunigen kann. Dann benötigt das<br />
Monstrum allerdings auch 100 Liter Kraftstoff auf 100<br />
Kilometer. Nicht besonders zeitgemäß, denn andere<br />
Streitkräfte, wie zum Beispiel die amerikanischen, versuchen<br />
mit Gewichteinsparungen und Hybridantrieben auf<br />
der gleichen Distanz unter 20 Liter zu kommen. Dafür<br />
liegt die Höchstgeschwindigkeit deren Spezialfahrzeuge<br />
meist nur bei 100 km/h. Die Russen zahlen also einen<br />
hohen Preis für ihren gepanzerten Blitz. Der Aufbau des<br />
Punisher stammt aus einem russischen Design-Büro<br />
namens AMO ZIL. Auffällig sind die großzügigen Panzerglas-Flächen.<br />
Sie sollen die Soldaten schützen, öffnen<br />
sich bei Bedarf zur Gegenwehr. Andere Spezial-Trucks<br />
verzichten auf diesen Schutz und setzen auf die Reak-<br />
tionsfähigkeit und Zielgenauigkeit ihrer Spezialisten. Die<br />
Serienproduktion des Punisher ist für <strong>2014</strong> geplant. Preise<br />
sind nicht bekannt, dürften für sicherheitsbewusste<br />
Oligarchen auch egal sein. Und das sind die neuesten<br />
Super-Trucks bei anderen Special-Forces: Australische<br />
Spezialeinheiten patroullieren jetzt im neuesten Truck der<br />
britischen Firma Supacat.<br />
Der sechs Meter lange und zwei Meter schmale Truck<br />
sieht aus wie ein XXL-Klettergerüst – und funktioniert auch<br />
so. Um den Elitesoldaten lästiges Ein- und Aussteigen mit<br />
ihrer schweren Ausrüstung zu ersparen, verzichtet die<br />
Supa-Katze auf jegliche Karosserie. Die Soldaten können<br />
auf dem gesamten Fahrzeug herumkraxeln und jede<br />
erdenkliche Position einnehmen, um Feinde zu be-<br />
23
kämpfen. Zudem ist überall Stauraum für Waffen und<br />
Munition. Und davon scheinen die australischen Spezis<br />
genug zu haben: Bis zu 3,9 Tonnen Zuladung verkraftet<br />
die 6x6-Version der Katze. Die Größe der Supacat wurde<br />
so berechnet, dass sie nach wenigen Umbauten in den<br />
Transporthelikopter CH-47 passt. Bei Bedarf können<br />
kugelsichere Platten nachgerüstet werden. Maximal wiegt<br />
das Spezialfahrzeug als 6x6-Variante 6,6 Tonnen. In der<br />
abgespeckten 4x4-Version sind es 5,5 Tonnen. Ein<br />
Cummins 6,7-Liter-Sechsylinder-Diesel mit 180 PS und<br />
einem Drehmoment von 700 Nm macht die Katze bis zu<br />
120 km/h schnell. Die Angaben sind jedoch mit Vorsicht<br />
zu genießen, da sie vom britischen Bruder-Truck Supacat<br />
Extenda stammen. Dieser wurde für die Australier in<br />
Redfin umbenannt und noch etwas gepimpt – die<br />
endgültigen Leistungsdaten sind natürlich geheim!<br />
kanischen Verteidigungsministeriums) will 1300 Fahrzeuge<br />
bis 2020 für ihre Elite-Truppen auswählen. Es darf<br />
aber keins mehr kosten als umgerechnet 270.000 Euro.<br />
Ein anderer Bewerber ist der Flyer von General Dynamics.<br />
Die haben auch schon den Humvee gebaut. Die<br />
Verwandtschaft zu ihrem Bewerber namens Flyer ist nicht<br />
zu übersehen.<br />
Während den Australiern der modifizierte Supacat reicht,<br />
wollen die Amis etwas ganz Neues für ihre Navy Seals<br />
und Co. Seit 2012 sucht das amerikanische Amt für<br />
Spezialeinheiten (US Special Operations Command,<br />
abgekürzt USSOCOM) nach dem besten Fahrzeug für<br />
ihre Jungs. Der populärste Bewerber kommt mit<br />
Rennsport-Genen: Neben den Rüstungsunternehmen<br />
BAE und Northrop Grumman, ist das Racing-Team von<br />
Corvette, Pratt & Miller, an der Entwicklung des<br />
Einsatzfahrzeugs beteiligt. Das Gerät ist auf die<br />
Ansprüche der Ausschreibung getrimmt: wenig Gewicht,<br />
optionale Panzerung und 4x4-Antrieb. Der Rahmen<br />
verfügt über zahlreiche Aufnahmestellen für Ausrüstung<br />
und Waffen. Als Antrieb dient kein Corvette-Motor,<br />
sondern ein verbrauchsärmerer Cat 4,4-Liter-Vierzylinder-Diesel<br />
mit 220 PS. 678 Nm stemmt er auf die<br />
Kurbelwelle und bringt den 3,4 Tonnen schweren Mini-<br />
Truck auf maximal 130 km/h. Im Gelände ist es knapp<br />
100 km/h. Sollte der Fahrer verletzt werden, kann der<br />
Beifahrer über ein zusätzliches Lenk- und Bremssystem<br />
weiterfahren. Das Pentagon (Hauptsitz des US-ameri-<br />
Der Flyer baut auf dem Chassis des Humvee auf und hat<br />
ein 1,9-Liter-Diesel mit 150 PS. Zwei von ihnen passen in<br />
einen Helikopter des Typs Chinook. Somit können sie viel<br />
schneller befördert werden als sperrige Boliden, die unter<br />
dem Heli ihren Platz finden. Die Behörde will, dass die<br />
künftigen Gefährten innnerhalb einer Minute verladefertig<br />
sind. Erfordert es die Mission, wird der Flyer mit einer<br />
Panzerung verstärkt. Das Amt verlangt von den künftigen<br />
Offroadern die gleiche Flexibilität wie von den Elitesoldaten.<br />
Sie müssen sich jeder Situation innerhalb<br />
kürzester Zeit anpassen.<br />
So sieht die Hightech-Kommandozentrale im Flyer aus.<br />
24
Insgesamt sollen laut Ausschreibung sieben Soldaten in<br />
und auf den Wagen passen. Dieser Kamerad von<br />
General Dynamics ist ziemlich nackt. Absicht! Die<br />
Soldaten haben für ihre Ausrüstung, Munition und Waffen<br />
viel Stauraum. Außerdem ist der 4x4-Wagen ohne<br />
Panzerung schneller und verbraucht weniger. Bis zu 144<br />
km/h sollen drin sein. In der extra flachen Ausführung,<br />
ohne hohe Aufbauten, passt der Wagen auch in andere<br />
Fluggeräte. Alle Anbauteile des Spezial-Fahrzeugs<br />
können nach Bedarf abgenommen und aufgesetzt<br />
werden. Sieht ein bisschen nach Kriegsspielzeug für<br />
Kinder aus. Truck-Hersteller Oshkosh gehört ebenfalls zu<br />
den Bewerbern. Viel ist über das Fahrzeug nicht bekannt.<br />
Auffällig sind die zahlreichen Aufnahmestellen für Waffen<br />
und Munition. Hinzu kommt Platz für Reservekanister.<br />
Wer so "offen" in ein feindliches Gebiet fährt, muss schon<br />
großes Selbstvertrauen in seine Fähigkeiten haben. Die<br />
Soldaten sind wohl auf alles vorbereitet.<br />
Hier kommen nun die Fahrzeuge der Spezialeinheiten,<br />
die bereits im Einsatz sind. Das Interim Fast Attack<br />
Vehicle (IFAV) ist ein modifizierter Wolf 290GDT 4x4.<br />
Um vor allem die Reichweite zu erhöhen, wurde der<br />
Tank vergrößert und der sparsame 2,7-Liter-CDI-Motor<br />
mit 156 PS verbaut. An diese Fahrzeuge der Superlative<br />
werden ebenso hohe Ansprüche gestellt, wie an die<br />
Elitekämpfer selbst: Sie müssen extrem belastbar sein<br />
und viele Kilometer durch Wüsten, Gebirge und<br />
Dschungel zurücklegen können. Eierlegende Wollmilchsäue<br />
gibt's auch in der militärischen Welt nicht, deshalb<br />
bedienen sich die Spezialeinheiten bei verschiedenen<br />
Fahrzeugtypen. Welche genau, das hängt immer von der<br />
Mission ab. Lange Strecken mit einem Quad zurückzulegen<br />
macht keinen Sinn. Dafür sind die Long Range<br />
Patrol Vehicle (LRPV) genau richtig.<br />
Aber warum ein deutsches Fahrzeug für die US-Marines?<br />
Weil der kantige Mercedes 290GDT in die CH-53- oder<br />
CH-46-Helikopter passt. Nur so macht die Bezeichnung<br />
"Fast Attack Vehicle" auch Sinn. Der US-Benz war zuletzt<br />
2004 in der Provinz Kandahar im Einsatz. Danach entsprach<br />
der geringe Schutz des Fahrzeugs nicht mehr der<br />
wachsenden Bedrohung. Das KSK hatte ganz ähnliche<br />
Probleme mit dem alten Wolf und bekam deshalb den<br />
Serval in die Garage gestellt. Vom Aufklärungs- und Gefechtsfahrzeug<br />
(AGF) Serval wurden mehr als 20 Fahrzeuge<br />
für das KSK angeschafft.<br />
Der Special Air Service (SAS) der Briten und das Special<br />
Air Service Regiment (SASR) der Australier nutzen dafür<br />
vor allem den Land Rover Defender 110 als Special<br />
Operations Vehicle (SOV).<br />
Siehe auch die Abbildung auf der Seite 26.<br />
Die guten Geländeeigenschaften des Landis mit<br />
permanentem Allradantrieb haben sogar dafür gesorgt,<br />
dass sich das 75. Ranger Regiment in den USA ein<br />
25
paar der Briten zulegte. Dort wurde der Name in Ranger<br />
SOV geändert.<br />
und einen Wassertank mit einem Fassungsvermögen von<br />
150 Litern. Zur 4x4-Variante kommt 2012 noch eine 6x6-<br />
Variante. Was Motorleistung und weitere Details betrifft,<br />
so hält sich Acmat dezent zurück. Für Lufttransporte<br />
eignet sich der leichtere ALTV (Airtransportable Véhicule<br />
Tactique Léger), der auf dem Toyota Hilux der siebten<br />
Generation aufbaut und überwiegend in Afghanistan zum<br />
Einsatz kam.<br />
Drei bis sieben Soldaten haben auf dem US-Landi mit<br />
Vierzylinder-Turbodiesel Platz. Beim Special Air Service<br />
Regiment (SASR) der Australier heißt der Defender<br />
Perentie, also Riesenwaran. Die Wagen sind als 4x4-<br />
oder 6x6-Modell lieferbar. Anders als bei den Engländern,<br />
wurde das Reserverad unter den hinteren Teil des<br />
Laderaums verlagert. Weitere Unterschiede sind das<br />
feuerverzinkte Fahrgestell und der Vierzylinder Isuzu-<br />
Motor mit 3,9 Litern Hubraum. Im Juni 2012 hat das<br />
Rüstungsunternehmen Thales in Paris zur Eurosartory<br />
einen möglichen Nachfolger für den Perentie vorgestellt:<br />
den Hawkei. Der Zehn-Tonnen-Wagen bietet neuste<br />
Panzerungs-Standards und wird von einem Steyr-3,2-<br />
Liter-Sechszylinder mit 268 PS auf immerhin 130 km/h<br />
beschleunigt. Der Tank fasst 200 Liter, womit maximal<br />
600 Kilometer zurückgelegt werden sollen. Französische<br />
Spezialeinheiten setzen auf den VLRA (Véhicule de<br />
Liaison et de Reconnaissance), ein Renault Defense<br />
Mit einer verstärkten Achse hat der Hilux eine Zuladung<br />
von 1,4 Tonnen. Der 190 PS starke Motor schafft 160<br />
km/h. An diesem Beispiel wird deutlich, wie entscheidend<br />
das Einsatz-Szenario für die richtige Wahl des Spezial-<br />
Fahrzeugs ist. Darüber hinaus zeichnet sich eine rege<br />
Zusammenarbeit der Autohersteller in Sachen Rüstung<br />
ab: Die speziellen Renault- und Toyota-Modelle gehören<br />
zur Volvo-Gruppe.<br />
Navy Seals, Green Berett und Army Rangers nutzten<br />
verschiedene Versionen des Humvee, der sich dann<br />
besonders durch eine stärkere Panzerung und bessere<br />
Bewaffnung auszeichnet. Ein gepanzerter Turm für den<br />
Schützen auf dem Humvee ist ein Merkmal für spezielle<br />
Ausführungen – wie hier für die Seals auf einem Flugplatz<br />
im Irak.<br />
Truck, der vom hauseigenen "Tuner" Acmat (Ateliers de<br />
Constructions Mécaniques de l'ATlantique) aufgerüstet<br />
wird. Der VLRA zeichnet sich durch seine Robustheit<br />
aus. Er bietet eine maximale Reichweite von 1.200 km<br />
26
Um kleinere Fahrzeuge mit Munition, Benzin und anderer<br />
Ausrüstung zu versorgen, werden sogenannte "Mutterfahrzeuge"<br />
eingesetzt.<br />
Angetrieben wird das FAV von einem 200 PS starken VW-<br />
Motor, der für eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h<br />
gut ist und die Fuhre in weniger als vier Sekunden auf 50<br />
km/h beschleunigt. Die wendigen Buggys spielten bei der<br />
Rückeroberung Kuwaits im zweiten Golfkrieg ihre Stärken<br />
in Städten aus. Sie werden bevorzugt von den Seals<br />
eingesetzt.<br />
Die Para-Commandos der Belgier verfügen über mehrere<br />
vom Spezialfahrzeugbauer Carat Defense umgebaute<br />
Mercedes-Benz Unimog-1300. Die geteilte Windschutzscheibe<br />
ist klappbar, um dem Beifahrer den Einsatz des<br />
leichten Maschinengewehrs zu ermöglichen. Der Unimog<br />
verfügt über einen 218-PS-Motor, vergrößerte Kraftstofftanks,<br />
eine elektrische Winde, notlauffähige Reifen<br />
sowie zahlreiche Staukästen. Außerdem gehören eine<br />
Infrarot-Fahrzeugbeleuchtung sowie mehrere Waffenstationen<br />
zur Ausstattung. Markante äußere Merkmale<br />
sind ein offenes Fahrerhaus sowie Überrollkäfige für das<br />
Fahrerhaus und die Ladefläche. Je nach Mission und<br />
Ausstattung können zwischen drei und fünf Soldaten<br />
sowie bis zu 6,5 Tonnen Zuladung transportiert werden.<br />
Aber auch der bereits erwähnte VLRA eignet sich für die<br />
Mutterrolle. Sind Geschwindkeit und Wendigkeit gefragt,<br />
bieten sich Fast Attack Vehicle (FAV) an.<br />
Hier versteckt sich ein Chenowth Racing FAV und<br />
demonstriert die Tarn-Stärke eines solchen kleinen<br />
Fahrzeugs. Ebenfalls klein, aber nicht so schnell: ein All<br />
Terrain Vehicle (ATV). Machen wir es nicht so kompliziert<br />
und nennen es Quad.<br />
Hier drei Seals in einem Scorpion-FAV, der in Kalifornien<br />
von Chenowth Racing hergestellt wird. Er wiegt 980 kg.<br />
Im Bild: beim Verladen in einen Chinook-Helikopter. Die<br />
Bundeswehr nutzt Quads namens Kodiak von Yamaha.<br />
Niederländische Spezialeinheiten sind im Suzuki-King-<br />
Quad-750 unterwegs. Und die Amis gehen mit dem<br />
Polaris-RZR-SW auf die Piste. Vermeindlich zivile<br />
Fahrzeuge dienen der Tarnung bei verdeckten<br />
Operationen. Oft trügt der Schein: Was aussieht wie ein<br />
Serienmodell, ist meist leicht gepanzert und mit<br />
Notlaufreifen ausgestattet.<br />
Der Toyota Hilux und der neue VW Amarok Military<br />
gehören zu dieser Gattung.<br />
27
Piper L-18C „Super Cub“ – (1= Einsatzzeit:) 1956-1965 – (2=<br />
Angeschaffte Stückzahl:) 40 – (3= Verwendung für:) Piloten-<br />
Grundschulung<br />
Hunting Percival P-66 „Pembroke“ C.Mk.54 – (1) 1957-<br />
1975 – (2) 33 Stück – (3) Personen-, Fracht- und VIP-Transport,<br />
Ausbildung, Vermessung<br />
CCF Harvard Mk.IV (T-6 „Texan“) – (1) 1956-1966 – (2) 135<br />
– (3) Pilotenausbildung, Zieldarstellung, Verbindungsflüge<br />
Dornier Do 27A – (1) 1957-1980 – (2) 322 – (3)<br />
Verbindungsaufgaben, Personal-/Materialtransport, Luftaufklärung,<br />
Verwundetentransport<br />
Lockheed T-33A „Shooting Star“ – (1) 1956-1976 – (2) 192<br />
– (3) Waffenschulung, Luft-Boden-Angriffe<br />
Nord Aviation N.2501/2501D „Noratlas“ - (1) 1956-1971 –<br />
(2) 186 – (3) Ausbildung, Personen- und Frachttransport,<br />
Verwundetentransport<br />
Dornier Do 27B – (1) 1957-1980 – (2) 106 – (3)<br />
Pilotenausbildung, Verbindungsaufgaben, Personal-/Materialtransport,<br />
Luftaufklärung, Verwundetentransport<br />
Piaggio P.149D - (1) 1957-1990 – (2) 226 – (3) (Piloten-)<br />
Ausbildung, Verbindungsaufgaben<br />
Douglas C-47D „Skytrain“ - (1) 1957-1976 – (2) 20 – (3)<br />
Personen- und Frachttransport (bis 1959), Flugvermessung,<br />
Ausbildung<br />
Fouga CM.170R „Magister“ - (1) 1957-1969 – (2) 234– (3)<br />
Pilotenausbildung (Strahlflugzeuge)<br />
28
De Havilland DH.114 „Heron“ 2D – (1) 1957-1963 – (2) 2 –<br />
(3) VIP-Transport<br />
Grumman HU-16D „Albatros“ – (1) 1959-1971 – (2) 8 – (3)<br />
SAR-Einsätze<br />
Fairey 17 „Gannet“ AS Mk.4 – (1) 1957-1965 – (2) 16 – (3) U-<br />
Boot-Jagd<br />
Convair CV 340/CV 440 „Metropolitan“ – (1) 1959-1974 –<br />
(2) 6 – (3) Personal-/Materialtransport<br />
Pützer „Elster B“ – (1) 1960-1978 – (2) 24 – (3) Schulung<br />
Republic RF-84F „Thunderflash“ – (1) 1958-1966 – (2) 108<br />
– (3) Ausbildung, Luftaufklärung<br />
Fiat G.91R/3 „Gina“ – (1) 1960-1982 – (2) 294 – (3) Luft-Boden-<br />
Angriff, Luftaufklärung<br />
Canadair CL-13A „Sabre“ MK.5/Mk.6 – (1) 1958-1966 – (2)<br />
225 – (3) Jagdeinsätze, Waffenschulung<br />
Hawker/Armstrong Whitworth Mk.100/101 „Sea<br />
Hawk“ – (1) 1958-1966 – (2) 34 – (3) Bekämpfung von Boden-<br />
/Seezielen (Mk. 100), Luftaufklärung (Mk. 101)<br />
North American (Fiat) F-86K – (1) 1959-1966 – (2) 88 – (3)<br />
Jagdeinsätze<br />
Dornier Do 28 A/B Dornier Do 28 D „Skyservant“ – (1)<br />
1961-1976 – (2) 121 – (3) Personen- und Frachttransport,<br />
Verbindungsaufgaben, VIP-Transport<br />
29
Lockheed F-104F „Starfighter“ – (1) 1960-1971 – (2) 30 –<br />
(3) Ausbildung<br />
Breguet Atlantic 1150 MPA – (1) 1965-2001 – (2) 15 – (3)<br />
Seefernaufklärung, U-Boot-Jagd<br />
Lockheed F-104G „Starfighter“ – (1) 1961-1991 – (2) 586 –<br />
(3) Jagdeinsätze/Bekämpfung von Boden-/Seezielen<br />
Cessna T-37 „Tweet“ – (1) 1967-2009 – (2) 74 – (3)<br />
Pilotenausbildung (USA)<br />
Lockheed TF-104F „Starfighter“ – (1) 1963-1989 – (2) 137 –<br />
(3) Fortgeschrittene Pilotenausbildung (Strahlflugzeuge), Waffenschulung<br />
Northrop T-38 „Talon“ – (1) 1968-Heute – (2) 46 – (3)<br />
Fortgeschrittene Pilotenausbildung (USA)<br />
Douglas DC-6B „Liftmaster“ – (1) 1962-1986 – (2) 4 – (3)<br />
Personen und VIP-Transport<br />
C-160D „Transall“ – (1) 1968-Heute – (2) 110 – (3) Personenund<br />
Frachttransport<br />
Boeing 707-307C – (1) 1968-1999 – (2) 4 – (3) VIP-, Personenund<br />
Frachttransport<br />
Lockheed C-140 „Jetstar“ – (1) 1962-1986 – (2) 4 – (3) VIP-<br />
Transport<br />
Fiat G.91R/4 „Gina“ – (1) 1964-1966 – (2) 50 – (3) Waffenschulung<br />
North American OV-10B/OV-10B(Z) „Bronco“ – (1) 1968-<br />
1990– (2) 12-18– (3) Flugzieldarstellung<br />
30 Fortsetzung folgt
8. Oktober <strong>2014</strong>*<br />
Deutsche Artillerie<br />
besucht die<br />
Ramstein-Air-Base<br />
*nur für Mitglieder<br />
31
US-Tank M1 Abrams<br />
Der M1 Abrams ist seit den 1980er-Jahren, hier die Ver-<br />
sion M1A1, der US-main-battle tank MBT. Der M1<br />
ersetzet den veralteten M60, der einigen unserer Leser<br />
sicher noch bekannt sein dürfte. Der Abrams bildet das<br />
Rückgrat der Panzertruppen der USA, Ägyptens, Saudi-<br />
Arabiens, Kuwaits und Australiens. Bis heute wurden in<br />
den USA und Ägypten über 9000 Exemplare gebaut. Der<br />
M1 wurde mehrfach Kampfwertsteigerungen unterzogen,<br />
um ihn technologisch auf dem neuesten Stand zu halten<br />
und der seit seiner Einführung geänderten<br />
Bedrohungslage anzupassen. Er ist nach dem früheren<br />
Chief of Staff of the Army, General Creighton W. Abrams,<br />
benannt. Der Stückpreis für einen M1A2 betrug 1999<br />
etwa 6,2 Millionen US-Dollar. Seit 1984 ist der Panzer mit<br />
einer in den USA in Lizenz gefertigten 120-mm-<br />
Glattrohrkanone von Rheinmetall bestückt.<br />
Doch blicken wir zurück:<br />
Die US Army nutzte seit Beginn der 1960er-Jahre den<br />
M60 (Bild unten) als Hauptwaffensystem der Panzertruppe.<br />
Bei diesem Modell handelte es sich nicht um eine<br />
Neuentwicklung, sondern um ein Fahrzeug, das „hastig<br />
aus den Teilen zweier vorhergehender Panzer zusammengeschustert“<br />
worden war. Der seinerzeitige<br />
Oberbefehlshaber der US-Truppen in Europa war der<br />
Meinung, dass der M60 „beim besten Willen nicht der<br />
beste Panzer auf dem europäischen Schlachtfeld“ sein<br />
würde.<br />
So kam es zur Entwicklung des XM1, nachdem das mit<br />
Deutschland gemeinsam favorisierte Projekt des<br />
Kampfpanzers 70 kläglich an den unterschiedlichen<br />
Forderungen gescheitert war. Die Besatzung des M1<br />
besteht, wie bei den meisten westlichen Kampfpanzern,<br />
aus vier Soldaten: dem Kommandanten, dem Fahrer, dem<br />
Richtschützen und dem Ladeschützen. Der Kommandant<br />
sitzt, in Fahrtrichtung gesehen, hinten rechts im Turm, der<br />
Richtschütze vor ihm. Der Ladeschütze hat seinen Platz<br />
auf der linken Seite des Turms. Der Fahrer sitzt vorne in<br />
der Wanne des Panzers in einer halb liegenden Position.<br />
Die im Turm untergebrachten Soldaten können über zwei<br />
Luken im Turm ein- und aussteigen; dem Fahrer steht<br />
eine eigene Luke in der Wanne zur Verfügung. Die<br />
Bewaffnung des M1 bestand ursprünglich aus einer 105-<br />
mm-M68-Kanone mit gezogenem Rohr, die jedoch ab<br />
1984 durch eine Lizenzfertigung der 120-mm-<br />
Glattrohrkanone von Rheinmetall, die auch in<br />
vergleichbaren westlichen Panzern im Einsatz ist, ersetzt<br />
wurde. Die Bezeichnung der US Army für diese Waffe ist<br />
M256. Sagt man das den US-Boys, stößt man auf<br />
ungläubiges Staunen, gar Ablehnung, denn ihnen ist nur<br />
bekannt das die Primärwaffe ihres Panzers eine US-<br />
Entwicklung sein. Bätsch, leider nein, sie ist deutsch!<br />
Der M1 ist durch eine Kompositpanzerung geschützt, die<br />
meist als Chobham-Panzerung (Bild) bezeichnet wird.<br />
Zusätzlich zur äußeren Schutzhülle sind die<br />
Treibstofftanks und das Munitionsdepot in eigenen<br />
gepanzerten Bereichen untergebracht, um die Gefahr<br />
eines Treibstoffbrandes oder einer Munitionsexplosion zu<br />
verringern. Der Munitionsbunker im Turmheck verfügt<br />
außerdem über Ausblasmöglichkeiten (Blow-out-panels)<br />
an der Oberseite, um die Energie einer Explosion der dort<br />
gelagerten Munition nach außen abzuleiten. Der<br />
Innenraum des Panzers ist ab der Version M1A1 mit<br />
Kevlarmatten ausgekleidet, um den Splitterkegel beim<br />
Durchschlagen der Panzerung zu reduzieren oder<br />
komplett zu verhindern. Zum Schutz vor Bränden ist ein<br />
automatisches Feuerlöschsystem im Kampf- und<br />
Triebwerksraum installiert. Ab der Version M1A1 wurde ein<br />
ABC-Schutzsystem, ein Strahlungsmessgerät vom Typ<br />
AN/VDR-1 sowie ein Sensor für Chemische Waffen installiert.<br />
32
US-Tank M1 Abrams<br />
Die äußere Schutzhülle besteht hauptsächlich aus<br />
Panzerstahl nach MIL-A-11356. Die Wannen- und<br />
Turmfront sowie die Turmseiten werden hingegen durch<br />
eine Verbundpanzerung geschützt, da diese häufiger<br />
gegnerischem Beschuss ausgesetzt sind. Trotzdem ist<br />
nicht einmal er M1A1 unverwundbar (Bild aus dem Irak).<br />
beliebigen Mischungsverhältnissen verwendet werden.<br />
Aus praktischen Gründen kommen hierfür Benzin, Diesel<br />
und Kerosin zum Einsatz. Die US-Armee verwendete bis<br />
zum Anfang der 1990er-Jahre Diesel als Treibstoff,<br />
danach wurde aus logistischen Gründen auf JP-8*<br />
umgestellt.<br />
Das Feuerleitsystem besteht aus einem Nd:YAG-<br />
Laserentfernungsmesser der Raytheon Systems<br />
Company, einem digitalen Feuerleitrechner der Firma<br />
General Dynamics Canada und den stabilisierten Optiken<br />
des Richtschützen.<br />
Aufgrund der steigenden Ausfälle des Panzers im Irak<br />
beim Einsatz in bebautem Gelände wurde das TUSK-<br />
Programm ins Leben gerufen. TUSK steht für Tank Urban<br />
Survival Kit und ist ein Zurüstsatz für den M1 Abrams zur<br />
Steigerung der Überlebensfähigkeit bei Einsätzen in<br />
bebautem Gebiet. Dabei wird die ARAT-Reaktivpanzerung<br />
(Abrams Reactive Armor Tiles) auf die Seitenschürzen<br />
montiert. Eine weitere Reaktivpanzerung, welche als<br />
ARAT II bezeichnet wird, soll die Turmseiten besser vor<br />
Hohlladungswaffen und projektilbildenden Ladungen<br />
schützen. Eine 1360 kg schwere V-förmige Zusatzpanzerung<br />
verstärkt die Unterseite der Fahrzeugwanne<br />
gegen Minen und Spengfallen. Der Fahrersitz wird dabei<br />
wie im Leopard 2A6M über vier Gurte an der<br />
Fahrzeugdecke aufgehängt, durch die Entkopplung des<br />
Fahrersitzes vom Wannenboden wird das Risiko einer<br />
Verletzung oder Tötung des Fahrers durch die elastische<br />
Verformung des Wannenbodens im Fall einer<br />
Minenexplosion unter der Wanne verringert. Zusätzlich<br />
kann am Heck eine Käfigpanzerung angebracht werden.<br />
Der M1 wird von einer Gasturbine des Typs Lycoming<br />
Textron AGT1500 angetrieben, welche von einer Digital<br />
Electronic Control Unit (DECU) gesteuert wird. Das<br />
Aggregat wurde in den 1970er-Jahren aus der PLT27-<br />
Gastubine entwickelt. Der Vorteil dieses Antriebskonzepts<br />
besteht darin, dass eine Gasturbine im Vergleich zu einem<br />
Dieselmotor gleicher Leistung wesentlich kleiner und<br />
leichter ist. So wiegt die Turbine lediglich 1134 kg (2500<br />
lb). Zudem benötigt die Turbine keine Kühlflüssigkeit und<br />
es kann fast jede brennbare Flüssigkeit als Kraftstoff in<br />
Bild: Der Kommandant auf seinem Arbeitsplatz in einem<br />
M1A1. Vor ihm der Einblick in das Hauptzielfernrohr des<br />
Richtschützen. Rechts unterhalb der Winkelspiegel das<br />
Periskop für das 12,7-mm-Maschinengewehr. Die Army<br />
plant, ab <strong>2014</strong> eine neue Version des M1, den M1A3 zu<br />
entwickeln. Dabei sollen Teile des TUSK integraler<br />
Bestandteil der Konstruktion sein, um den Schutz des<br />
Panzers und der Besatzung weiter zu verbessern, ohne<br />
das Gewicht drastisch anzuheben. Die M256-Kanone soll<br />
durch ein leichteres Modell einer 120-mm-Kanone ersetzt<br />
werden. Weiterhin sollen zusätzliche Laufrollen angebracht<br />
werden, die Federung soll verbessert werden und<br />
eine neue, länger haltbare Kette verwendet werden. Die<br />
Bewaffnung soll durch Langstrecken-Präzisionssysteme<br />
ergänzt werden, die es möglich machen sollen, Ziele in bis<br />
zu 12 km Entfernung zu bekämpfen. Die Verkabelung des<br />
Panzers soll durch eine moderne Glasfaser-verkabelung<br />
ersetzt werden, welche das Gesamtgewicht um ca. zwei<br />
Tonnen reduzieren soll.<br />
* JP-8 oder JP8 (für Jet Propellant, etwa Düsentreibstoff) ist ein<br />
Flugturbinenkraftstoff für Düsenflugzeuge, dessen Standard 1990<br />
durch die USA festgelegt wurde. Der Treibstoff basiert auf Kerosin.<br />
33
.. unterschiedliche Litzen der Waffengattungen zusammen mit der Barettfarbe und<br />
dem Barettabzeichen erst die Zugehörigkeit erkennen lassen?<br />
Waffengattung Waffenfarbe Barettfarbe Abzeichen<br />
Musik<br />
Instandsetzung<br />
KSK<br />
Nachschub<br />
Operative- Inf.<br />
Objektschutz Luftwaffe<br />
Pioniere<br />
Panzer-Pioniere<br />
Panzertruppe<br />
Panzerjäger<br />
weiß<br />
mittelblau<br />
grün<br />
mittelblau<br />
goldgelb<br />
goldgelb<br />
schwarz<br />
schwarz<br />
rosa<br />
rosa<br />
Sanitäter<br />
Topografie<br />
Transport<br />
königsblau<br />
zitronengelb<br />
mittelblau<br />
Wachbataillon<br />
D/F Brigade<br />
D/NL Korps<br />
Eurokorps<br />
grün<br />
grün<br />
grün<br />
grün<br />
ENDE<br />
Alle Abbildungen, Erklärungen und Darstellungen begründen keinen Anspruch auf Vollständig- und/oder Richtigkeit.<br />
Es wurde jedoch nach bestem Wissen und Gewissen mit Stand 11/2013 recherchiert.<br />
34
Handwaffen der Bundeswehr<br />
Erkenntnissstand: <strong>2014</strong><br />
Fortsetzung aus 1/<strong>2014</strong>. Unter der Bezeichnung und dem<br />
Bild der Waffe finden Sie darunter als Aufzählung, das<br />
Jahr der Einführung (1), das Jahr der Ausserdienststellung<br />
(2). Weiterhin werden neben dem Kaliber<br />
(3) die Verwendung (4) und die Nutzer (5) beschrieben.<br />
Sollten zu den einzelnen Waffen nähere Erklärungen zur<br />
Verfügung stehen, folgen die im Anschlusstext.<br />
P 8<br />
P7<br />
1. 1997<br />
2. Im Bestand<br />
3. 9 × 19 mm<br />
4. Derzeitige Standard-Dienstpistole der Bundeswehr.<br />
Es ist auch eine Version P8C ohne Sicherungshebel<br />
eingeführt.<br />
5. Heer, Luftwaffe, Marine<br />
1. 1985<br />
2. Im Bestand<br />
3. 9 × 19 mm<br />
4. Die P7 wird nur für den militärischen Personenschutz<br />
von den Feldjägern verwendet.<br />
5. Streikräftebasis (Mil.-Orga.-Bereich)<br />
Die Heckler & Koch P7 oder PSP (Polizei-Selbstlade-<br />
Pistole) ist eine moderne Selbstladepistole in Ganzstahl-<br />
Bauweise. Sie verschießt Patronen des Kalibers<br />
9 × 19 mm. Nach ihrem Funktionsprinzip ist die P7 ein<br />
Rückstoßlader mit unverriegeltem, jedoch gasgebremstem<br />
Masseverschluss (System Barnitzke). Darin wird, im<br />
Gegensatz zum Gasdrucklader, durch eine Bohrung im<br />
Lauf direkt hinter dem Patronenlager vorne in der Waffe<br />
Gasdruck abgezapft, der einen Gaskolben nach vorne<br />
drückt und so den Schlitten beim Rücklauf bremst, bis<br />
das Geschoss aus dem Lauf ausgetreten ist. In<br />
Niedersachsen kamen in den 90er-Jahren durch eine<br />
Fehl-Eigenschaft der P7 mehrere Menschen zu Tode.<br />
Die P8 ist als Nachfolger der Walther P1 die Ordonnanzpistole<br />
der Bundeswehr, produziert von Heckler & Koch.<br />
Die P8 ist, wie ihr Schwestertyp, die USP, von der sie<br />
abgewandelt wurde, aus Kunststoff und Metall gefertigt.<br />
Das Griffstück besteht aus Polyamid mit Verstärkungen<br />
aus Glasfasern und Stahleinlagen, Verschluss und Lauf<br />
sind wie bei den meisten Schusswaffen aus Stahl gefertigt.<br />
Die Waffe ist ein Rückstoßlader mit einem modifizierten<br />
Browning-Petter-System. Die Modifikation besteht hier<br />
aus einer zweiten Verschlussfeder auf der Federführungsstange.<br />
Diese soll eine bessere Pufferung des Rückstoßes<br />
bewirken. Die P8 unterscheidet sich gemäß den Forderungen<br />
der Bundeswehr durch drei besondere Merkmale<br />
gegenüber der USP:<br />
Transparentes, besonders staubgeschütztes Magazin<br />
P8-spezifische Anordnung des Sicherungs- und Entspannhebels<br />
(von oben nach unten gesehen: „Feuer“, „Sicher“,<br />
„Entspannen“)<br />
Lauf mit Zügen und Feldern statt des Polygonprofils<br />
Für die P8 wird folgendes Zubehör in der Bundeswehr zur<br />
Verfügung gestellt:<br />
Reservemagazin mit Magazintasche<br />
Pistolentasche<br />
Waffenreinigungsgerät<br />
Laser-Licht-Modul (LLM01)<br />
35
P12<br />
P 2A1<br />
1. 1998<br />
2. Im Bestand<br />
3. .45 ACP<br />
4. Die P12 wird bei den spezialisierten Kräften geführt.<br />
5. Heer und Marine<br />
1. - -<br />
2. Im Bestand<br />
3. 26,5 mm Leuchtgeschosse<br />
4. Leuchtpistole zur Signalgebung und Gefechtsfeldbeleuchtung.<br />
5. Heer, Luftwaffe, Marine<br />
Bei der Pistole P12 handelt es sich um die Bundeswehr-<br />
Variante der HK USP Tactical. Im Gegensatz zur Standardversion<br />
der HK USP Tactical verfügt sie über keinen<br />
Triggerstop und über keine manuelle Sicherung. Statt des<br />
kombinierten Sicherungs- und Entspannhebels weist die<br />
P12 – wie auch die HK P8 Combat – einen reinen Entspannhebel<br />
auf. Die USP Tactical wurde auf Anfrage<br />
mehrerer US-Eliteeinheiten entwickelt, da bereits kurz<br />
nach der Einführung der Heckler & Koch MK23 (SOCOM)<br />
viele Soldaten diese als zu klobig kritisierten.<br />
Die Waffe ist äußerst präzise, robust, weist einen geringen<br />
Rückstoß auf und kann ebenfalls mit einem Schalldämpfer<br />
versehen werden. Ihr Magazin fasst zwölf Patronen<br />
des Kalibers .45 ACP (11,43 × 23 mm). Bei der Bundeswehr<br />
wird die P12 unter anderem vom Kommando<br />
Spezialkräfte (KSK) und von den Fernspähkräften der<br />
Heeresaufklärungstruppe verwendet. Das verwendete<br />
Kaliber .45 ACP bleibt bei Standard-Laborierungen dabei<br />
unterhalb der Schallgeschwindigkeit, weshalb Waffen in<br />
diesem Kaliber ohne die Nachteile von speziell laborierter<br />
Unterschallmunition mit Schalldämpfern ausgestattet<br />
werden können.<br />
Die Signalpistole P2A1 von Heckler & Koch mit abkippbarem<br />
Lauf und Kunststoffgriffstück verschießt eine<br />
Reihe von Signal- bzw. Leucht-Fallschirm-Patronen im<br />
Kaliber 26,5 mm bis zu einer Höhe von 305 m bei einer<br />
Brennzeit von 6 bis 25 Sekunden. Sie wird sowohl von der<br />
Polizei und Bundeswehr als auch von Rettungsdiensten<br />
sowie der Luft- und Seeschifffahrt (Berufs- sowie<br />
Sportschifffahrt) eingesetzt.<br />
Bei einer Länge von 200 mm (Lauflänge 155 mm) ist die<br />
Pistole 145 mm hoch und 38 mm breit. Das Gewicht<br />
beträgt ungeladen 520 g.<br />
Für die Pistole gab es auch einen Umbausatz für den<br />
Abschuss von Tränengasgranaten. Dabei wurde von<br />
hinten ein Einstecklauf in den Lauf geschoben. Auf diesen<br />
wurde vorne ein Abschussbecher für die Granaten<br />
aufgeschraubt. Zum Verschießen waren spezielle<br />
Treibpatronen im Kaliber 7,62 x 51 mm NATO notwendig.<br />
Der Hersteller scheint diesen Umbausatz nicht mehr<br />
anzubieten.<br />
Für die Schweizer Armee wird diese Waffe in Lizenz bei<br />
W+F gefertigt und trägt die Bezeichnung Raketenpistole<br />
78.<br />
36
Fortsetzung aus <strong>Journal</strong> 1/<strong>2014</strong><br />
Invalidenfriedhof Berlin<br />
Ort des Denkens und Gedenkens<br />
Unter NS-Regie wurden auf dem Invalidenfriedhof einige<br />
sehr bekannte Männer beigesetzt, die wegen Konflikten<br />
mit dem Regime freiwillig aus dem Leben schieden, was<br />
aber wegen ihres Bekanntheitsgrades nicht öffentlich<br />
gemacht werden durfte. Es waren:<br />
Wolfgang Fürstner (1896-1936), Hauptmann, 1936<br />
Kommandant, dann Vizekommandant des Olympischen<br />
Dorfes der Olympischen Sommerspiele in Berlin 1936.<br />
Als sogenannter Halbjude fürchtete er nach Erlass der<br />
Nürnberger Gesetze die Entlassung aus der Wehrmacht.<br />
Er tötete sich selbst.<br />
Thomas Ludwig Werner Freiherr von Fritsch (1880-<br />
1939), Generaloberst, von 1936 bis zu seinem Sturz<br />
1938 Oberbefehlshaber des Heeres. Weil er 1937 in einer<br />
Besprechung an Hitlers Kriegsplänen Kritik geübt<br />
hatte, wurde er 1938 durch eine üble Intrige gestürzt. Ein<br />
Kommando erhielt er am Beginn des 2. Weltkrieges nicht.<br />
Er begleitete als „Chef“ sein Artillerieregiment 12 im Polenfeldzug<br />
und sagte: „Ich werde mein Regiment nur als<br />
Zielscheibe begleiten, weil ich nicht zu Hause bleiben<br />
kann.“ Er fiel am 22. September 1939 bei Praga, einer<br />
Vorstadt von Warschau.<br />
Ernst Udet (1896-1941) im Ersten Weltkrieg erfolgreichster<br />
Jagdflieger nach Manfred von Richthofen, erzielte er<br />
die zweithöchste Zahl von Abschüssen unter den deutschen<br />
Jagdpiloten, ab 1. 2. 1939 im Reichsluftfahrtministerium<br />
verantwortlich für die technische Ausrüstung der<br />
Luftwaffe im Rang eines Generalobersten als Generalluftzeugmeisters.<br />
Obschon ein hervorragender Flieger, war<br />
Udet mit seinem Amt völlig überfordert. Die Rüstung der<br />
Luftwaffe war eine Fehlplanung, wie sich bei der Luftschlacht<br />
um England herausstellte. Göring und andere<br />
NS-Größen feindeten Udet daraufhin an, er erschoss sich<br />
im November 1941. Sein Tod wurde mit einem Unfall erklärt,<br />
ein Staatsbegräbnis folgte.<br />
Bild: Förderverein Einweihung 2007<br />
37
der Grabstein für Hans Maikowski auf dem Invalidenfriedhof<br />
in Berlin unangetastet, das Grab wurde bis 1953<br />
gepflegt.<br />
Aber auch ein Widerstandskämpfer, Wilhelm Staehle,<br />
Oberst, letzter Kommandant des Invalidenhauses, wurde<br />
auf dem Invalidenfriedhof beigesetzt. Nach seiner<br />
Ermordung durch ein Rollkommando des Reichssicherheitshauptamtes<br />
war es seiner Witwe gelungen,<br />
den Leichnam ihres Mannes vor Einäscherung und<br />
Verstreuen der Asche, wie sonst bei allen Widerstandskämpfern<br />
geschehen, zu bewahren.<br />
Erwähnt werden müssen die vielen Kriegstoten des 1.<br />
und vor allem 2. Weltkrieges, die hier ihr Grab gefunden<br />
haben. Als Beispiel mag Werner Mölders dienen, einer<br />
der erfolgreichsten deutschen Jagdflieger. Er verunglückte<br />
auf dem Flug zum Begräbnis von Udet.<br />
Die letzten Kämpfe in Berlin fanden ausgerechnet auf<br />
dem Invalidenfriedhof statt als sich skandinavische<br />
Freiwillige einer SS-Division den Weg nach Westen<br />
freikämpfen wollten. Die Opfer fanden dort ihr Grab. Der<br />
Friedhof trug weitere schwere Schäden davon.<br />
Nach dem Zweiten Weltkrieg fiel das Areal des Invalidenfriedhofs,<br />
es liegt in Berlin-Mitte, also im ehemaligen<br />
Ostsektor, an die Groß-Berliner Grundstücksverwaltung<br />
AG. Obwohl der Alliierte Kontrollrat am 17. Mai 1946 die<br />
Entfernung aller „militaristischen und national-sozialistischen<br />
Denkmäler“ auch auf Friedhöfen verlangte, blieb<br />
1950 übernahm das Bezirksamt Berlin-Mitte den Invalidenfriedhof.<br />
Im Jahr darauf beschloss der Berliner Magistrat,<br />
ab 1. Mai 1951 keine Toten mehr auf dem Invalidenfriedhof<br />
zu beerdigen. Eine Auflassung des Friedhofs wurde<br />
von Gutachten über die Schutzwürdigkeit einzelner<br />
Gräber abhängig gemacht. Die Gutachter kamen zu keinem<br />
klaren Entschluss, die Haltung der offiziellen Stellen<br />
der DDR war zwiespältig. Einerseits passten die auf dem<br />
Invalidenfriedhof beerdigten Personen als Repräsentanten<br />
der alten Mächte nicht in das ideologische Raster des<br />
neuen sozialistischen Staates. Andrerseits war man sich<br />
aber bewusst, dass der Friedhof eine größere Menge<br />
international bedeutender Kunstwerke enthielt, die man<br />
nicht ohne weiteres verschwinden lassen konnte. Außerdem<br />
hätte man mit dem Grab von Scharnhorst der NVA<br />
einen wichtigen Bezugspunkt genommen. Eine Lösung<br />
des Problems ist den DDR-Behörden damals nicht gelungen,<br />
sie kam unerwartet von anderer Seite. Der sehr bekannte<br />
Nationalpreisträger der DDR, der Gynäkologe<br />
Walter Stoeckel (1871 – 1961), der neben seiner 1946<br />
verstorbenen Ehefrau auf dem Invalidenfriedhof beigesetzt<br />
werden wollte, erreichte schließlich, dass Ehepartner in<br />
Einzelfällen auch weiterhin in bereits vorhandenen Gräbern<br />
bestattet werden durften.<br />
Damit durchkreuzte er die ursprüngliche Absicht der DDR-<br />
Behörden, den Friedhof aufzulassen.<br />
Die Demarkationslinie zwischen dem sowjetisch besetzten<br />
Teil Berlins und den drei westlichen Sektoren verlief am<br />
Westufer des Berlin-Spandauer Schifffahrtskanals. Nachdem<br />
die DDR am 13. August 1961 die Grenze abgeriegelt<br />
und mit dem Bau der Berliner Mauer begonnen hatte,<br />
durfte der in unmittelbarer Nähe auf Ostberliner Seite liegende<br />
Invalidenfriedhof ab November 1961 nicht mehr<br />
ohne Berechtigungsmarke betreten werden. Die „Königslinde“<br />
auf dem Invalidenfriedhof – unter der Friedrich der<br />
Große gerastet haben soll – wurde im Zuge des Ausbaus<br />
der Grenzanlagen gefällt. Etwa ein Drittel des Friedhofsgeländes<br />
wurde für den Todes- und Kontrollstreifen, die<br />
Licht- und Betontrasse sowie die Laufanlage für Wachhunde<br />
planiert. Den übrig gebliebenen Friedhof trennte<br />
man zuerst durch einen Stacheldrahtzaun und dann durch<br />
eine Betonmauer vom Grenzstreifen ab.<br />
(DPJ)<br />
38
Kaiser-Wilhelm-Denkmal<br />
Porta Westfalica<br />
Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal wurde zu Ehren von Kaiser<br />
Wilhelm I. in der Porta Westfalica, dem "Tor nach<br />
Westfalen" errichtet. Gestiftet durch die damalige<br />
preußische Provinz Westfalen und in den Jahren 1892<br />
bis 1896 errichtet, entstand dieses Denkmal vor dem<br />
Hintergrund der nationalen Ideen in Deutschland. Es reiht<br />
sich nahtlos ein in die Reihe der deutschen<br />
Nationaldenkmale*.<br />
Als Standort wurde seinerzeit die Ostflanke des<br />
Wittekindsberges an der Porta Westfalica zwischen<br />
Minden und Bad Oeynhausen ausgewählt. Architekt des<br />
landschaftdominierenden Denkmals war Bruno Schmitz.<br />
Das Kaiserstandbild entwarf der Bildhauer Kaspar von<br />
Zumbusch. Seit 2008 gehört das Denkmal offiziell zu der<br />
Straße der Monumente.<br />
Durch die herausragende Lage ist das Kaiser-Wilhelm-<br />
Denkmal das Wahrzeichen der Stadt Porta Westfalica<br />
und vom nördlichen Ostwestfalen (OWL).<br />
Nach dem Tod Wilhelms I. wurden überall in Preußen<br />
Kaiser-Wilhelm-Denkmäler in Auftrag gegeben. Der<br />
Landtag der Provinz Westfalen legte als Standort für sein<br />
Denkmal am 15. März 1889 mit knapper Mehrheit die<br />
Porta Westfalica fest. Als Bildhauer wurde Kaspar von<br />
Zumbusch gewonnen. Für die architektonische<br />
Gestaltung schrieb die Provinz einen Architektenwettbewerb<br />
aus, zu dem 58 Entwürfe eingingen. Vom<br />
Preisgericht, dem auch von Zumbusch angehörte, wurde<br />
ein erster Preis an den Berliner Architekten Bruno<br />
Schmitz vergeben, dessen Entwurf auch für die<br />
Umsetzung ausgewählt wurde.<br />
39
Die Vorbereitungen zum Bau begannen im Sommer<br />
1892. Die Baukosten für das gesamte Denkmal inklusive<br />
Landerwerb, Zufahrtsstraße etc. wurden mit rund 800.000<br />
Goldmark veranschlagt, am Ende kostete das Denkmal<br />
dann doch über 1.000.000 Goldmark (Heute etwa<br />
9.860.000 Euro). Es wurden rund 13.000 Kubikmeter<br />
Mauerwerk ausgeführt und 3.000 Meter Treppenstufen<br />
verlegt. Am 18. Oktober 1896 wurde das Denkmal im<br />
Beisein von Kaiser Wilhelm II. und Kaiserin Auguste<br />
Viktoria im Rahmen einer Feier eingeweiht, an der<br />
zwischen 15.000 und 20.000 Menschen teilnahmen.<br />
Das Denkmal steht am äußersten Ostende des<br />
Wiehengebirges am Osthang des Wittekindsbergs<br />
(294,2 m ü. NN). Damit steht es an dem markanten<br />
Durchbruchstal der Porta Westfalica, in der sich die<br />
Weser zwischen Wiehengebirge im Westen und Wesergebirge<br />
im Osten einen Durchbruch in die Norddeutsche<br />
Tiefebene bahnt. Der Standort des Denkmals ist bewusst<br />
an die Ostgrenze der ehemaligen Provinz Westfalens in<br />
der Porta Westfalica gelegt worden. Das Denkmal gehört<br />
zum Ortsteil Barkhausen der Stadt Porta-Westfalica und<br />
liegt auf rund 210 m Höhe. Das insgesamt rund 88 m<br />
hohe Bauwerk ist bereits aus großen Entfernungen zu<br />
erkennen und ist landschaftsprägend. Es steht an der<br />
Mittelgebirgsschwelle. Von ihm aus bietet sich ein guter<br />
Blick auf die Stadt Porta Westfalica sowie auf das<br />
Norddeutsche Tiefland. In der Weimarer Republik stand<br />
der Kaiser nicht mehr im Mittelpunkt, das 25-jährige<br />
Jubiläum der Erbauung löste keine Gedenkfeier mehr<br />
aus. Erst im Jahre 1926 rückte das Denkmal wieder in<br />
den Fokus der Öffentlichkeit: Viele nationale Verbände<br />
riefen hier zu einem „Deutschen Tag“ aus. In der NS-Zeit<br />
wurde im sogenannten Denkmalstollen unterhalb des<br />
Denkmals, in der sogenannten U-Verlagerung, (näheres:<br />
http:// untertage-übertage.de/para.html) während des Zweiten<br />
Weltkriegs, rüstungswichtige Produkte hergestellt.<br />
Als die Britische Rheinarmee das Gebiet unter ihre<br />
Verwaltung gebracht hatte, wurde am 23. April 1946 der<br />
Denkmalstollen gesprengt, um ihn unbrauchbar zu<br />
machen. Die Bevölkerung befürchtete einen Einsturz des<br />
Denkmals, dessen Sockel bei einem Artilleriebeschuss<br />
zuvor schon geringfügig beschädigt worden war.<br />
Am Denkmal war nach der Sprengung ein Teil des<br />
Vorplatzes abgestürzt, das Denkmal blieb jedoch<br />
unbeschädigt. Der Vorplatz ist bis heute nicht wieder<br />
hergestellt. Im Jahr 2000 wurde der Denkmalkörper<br />
restauriert. Es war geplant ab 2013 mit der Sanierung der<br />
Ringterrasse und der Denkmalsgaststätte zu beginnen,<br />
wobei erstmals Bereiche der Ringterrasse wiederhergestellt<br />
werden sollen, die 1946 bei der Sprengung eines<br />
kriegswichtigen Produktionsstollens durch die britische<br />
Besatzung zerstört wurden, doch haben sich die Arbeiten<br />
bisher weiter verzögert. Das Denkmal ist nach wie vor ein<br />
Anziehungspunkt in der Region und wird jährlich von rund<br />
200.000 Besuchern besucht. Das Gelände und das<br />
Denkmal kann kostenfrei besucht werden. Zur Information<br />
der Gäste sind auf dem Plateau des Denkmals zehn<br />
Tafeln über den Bau und die Idee des Denkmals<br />
aufgestellt. Die zum Ensemble gehörende Denkmalswirtschaft<br />
sowie der Kiosk etwas unterhalb sind aber<br />
geschlossen. Bis hierhin und zum Parkplatz geht die<br />
Straße, über die man das Denkmal anfahren kann. Der<br />
Landschaftsverband Westfalen-Lippe als Eigentümer des<br />
Denkmals und des Geländes denkt über neue<br />
Nutzungformen für die Gastronomie nach, um die<br />
Attraktivität zu steigern. So wird unter anderem über eine<br />
Panoramagaststätte oben am Denkmal nachgedacht, um<br />
die Aufenthaltszeit am Denkmal zu verlängern. Zum 100<br />
jährigen Jubiläum des Denkmals 1996 wurde aus der<br />
Bevölkerung heraus der Verein zur Förderung des Kaiser-<br />
Wilhelm-Denkmals e.V. gegründet.<br />
* ..von links nach rechts und von oben nach unten gesehen:<br />
Herkules-Denkmal auf der Kasseler Wilhelmshöhe<br />
Walhalla in Regensburg<br />
Hermannsdenkmal im Teutoburger Wald<br />
Völkerschlachtdenkmal in Leipzig<br />
Europadenkmal im Dreiländer-Eck - Saarland<br />
Niederwalddenkmal Rüdesheim am Rhein<br />
Kyffhäuserdenkmal i.d. Nähe v. Bad Frankenhausen - geogr. Sachsen Anhalt<br />
Befreiungshalle im Altmühltal bei Kehlheim<br />
Kaiser Wilhelm Denkmal an der Prota-Westfalica<br />
HGK mit Teilen aus Wikipedia<br />
40
Die Bundeswehr<br />
Deutschlands ungeliebte Armee<br />
An den Schulen unerwünscht, an den Unis verspottet.<br />
Nur bei Hochwasser können unsere Soldaten noch mit<br />
Sympathie rechnen. Image und Zustand der Bundeswehr<br />
sind auf einem Tiefpunkt. Was ist da los? Aber vor kurzem<br />
wurden sie wieder gebraucht! Als Sandsackträger,<br />
Menschenretter, Hab-und-Gut-Verteidiger, Anpacker,<br />
Notreserve. 100 Liter Regen in 48 Stunden, alle Deiche<br />
wackelten. Land unter zwischen Passau und Lauenburg.<br />
Katastrophenalarm, Drecksarbeit. Hoffen, Bangen und<br />
noch 'ne Schippe drauf. Also: Her mit der Truppe, Kriseneinsatz<br />
Passau, Regensburg, Dresden, Pirna, Bitterfeld,<br />
Magdeburg, Hitzacker, wieder Lauenburg, sogar die<br />
Kanzlerin ist äußerst dankbar. Soldaten waren in den<br />
Wochen des Hochwassers so ziemlich überall hochwillkommen.<br />
Aufräumarbeiten in Deggendorf, Dammbruch in<br />
Hohenwarthe, Deicherhöhung in Mühlberg – die Armee<br />
ist immer dort zur Stelle, wo die anderen nicht mehr fer-<br />
Bild: © google 2013<br />
tigwerden mit ihrem Schicksal. Wenn aber wieder alles<br />
vorbei ist, wenn die braune Brühe abgelaufen und der<br />
letzte angespülte Baumstamm von der Weide gezogen ist<br />
mit dem schwerem Bundeswehrgerät; wenn sie also<br />
wieder abtreten können samt ihren verschwitzten<br />
Uniformen, dann tun viele so, als gebe es die Bundeswehr<br />
gar nicht mehr. Ein "freundliches Desinteresse" hat der<br />
frühere Bundespräsident Horst Köhler seinen Landsleuten<br />
im Umgang mit ihrer Armee unterstellt und mehr<br />
"Aufmerksamkeit, Solidarität und Dankbarkeit für unsere<br />
Soldatinnen und Soldaten" gefordert. Das war gerade<br />
einmal 2008!<br />
Kaum Fünf Jahre später hat sich an dieser<br />
Zustandsbeschreibung wenig geändert. Jedenfalls sehen<br />
das viele Soldaten so, Offiziere, die man anspricht und<br />
fragt, wie sie sich fühlen in ihrer neuen Bundeswehrrepublik<br />
Deutschland. In einem Land, in dem es keine<br />
Wehrpflicht mehr gibt und immer weniger Kasernen. In<br />
dem die Wege weit werden zum nächsten Kriseneinsatz.<br />
Ein Land, in dem man keine übermüdeten Häuflein junger<br />
"Rotärsche" mehr trifft am Sonntagabend im letzten Zug<br />
nach irgendwo im nirgendwo. Man werde insgesamt<br />
41
Tagen auch die Festrede gehalten. Grün-weiße Wimpel<br />
über langer, rustikal gedeckter Tafel, die "Heidejäger"<br />
blasen gleich den "Suppenmarsch". Munster ist so etwas<br />
wie eine Insel der Glückseligen, eine fast perfekte<br />
Symbiose zwischen Armee und Gesellschaft. Viertgrößter<br />
Bundeswehrstandort in Deutschland, das "Schaufenster<br />
des deutschen Heeres"! Garnisonsgemeinde seit 1893!<br />
gesehen zwar schon ein wenig freundlicher behandelt als<br />
noch zu Zeiten der alten Bundesrepublik, sagte ein<br />
Offizier der "Welt am Sonntag". Damals, vor 1990, sei er<br />
allein auf weiter Flur gewesen in seiner Klasse mit der<br />
Entscheidung für die Bundeswehr, gegen den Zivildienst.<br />
Auf derart geballte Ablehnung treffe man heutzutage<br />
nicht mehr. Aber wirkliches Interesse an der Arbeit der<br />
Bundeswehr? Respekt, Anerkennung, vielleicht sogar<br />
echte Verbundenheit mit der Armee, wie er sie bei seinen<br />
Aufenthalten in England oder den USA erlebt habe?<br />
Keine Spur. "Was man dort erlebt, können Sie mit<br />
unseren Verhältnissen überhaupt nicht vergleichen."<br />
Unsere Verhältnisse! Aus der Wehrpflichtarmee, mit der<br />
fast jeder direkt oder indirekt, über Freunde, Vereine, die<br />
Kaserne nebenan, sei es auch nur durch die<br />
Verweigerung oder den schriftlichen Kontakt mit einem<br />
bürokratischen Ungetüm namens Kreiswehrersatzamt<br />
irgendwie verbunden war, ist eine Freiwilligenarmee<br />
geworden. Eine Freiwilligenarmee, die sich mehr und<br />
mehr aus der Fläche zurückzieht; die in vielen Gegenden<br />
nicht mehr präsent ist, schon gar nicht in den großen<br />
Städten. In Hamburg, Berlin, Köln begegnet einem<br />
heutzutage kaum noch ein Mensch in Uniform, es sei<br />
denn, es ist November und ein paar Versprengte unterm<br />
Barett, sammelnd, auf einem Markt im irgendwo mal<br />
wieder für die Kriegsgräberfürsorge an zu treffen waren.<br />
Die Bundeswehr wollte und sollte eine Armee "in der<br />
Mitte der Gesellschaft" sein. Stattdessen findet man sie<br />
immer häufiger an deren äußerstem Rand. Eine ziemlich<br />
versteckte Truppe. Munster, Heide, Niedersachsen<br />
einfach nur Niemandsland!<br />
Hier ist die fleckgetarnte Welt noch in Ordnung. Bernd<br />
Schütt, 52 Jahre alter General der Panzertruppen und<br />
Kommandeur des Munsterraner Panzer-Ausbildungszentrums,<br />
sitzt beim traditionellen Schützenessen der<br />
Gemeinde Munster selbstverständlich an der großen<br />
Ehrentafel, direkt neben dem ersten Gildeherrn. General<br />
Schütt, zugleich auch der Standortälteste, hat an jenen<br />
42<br />
Rund 16.000 Menschen leben hier, mehr als 6.000<br />
Soldaten arbeiten in einer der fünf Kasernen. In jedem<br />
dritten Haus, mindestens, wohnt einer, der irgendwie mit<br />
Militär zu tun hat. Der Bürgermeister hat 32 Jahre als<br />
Ingenieur bei der Truppe gearbeitet. Die Vereine leben<br />
davon, dass Soldaten nach dem aktiven Dienst in ihren<br />
Vorständen mitwirken. Also nutzte General Schütt seine<br />
kleine Schützenfestrede, um Danke zu sagen, für die<br />
Zusammenarbeit, für die "Gesten des Interesses". "Diese<br />
Solidarität gibt uns den nötigen Rückhalt und die Kraft,<br />
auch schwierige und zum Teil schwierige und gefährliche<br />
Zeiten und Situationen zu überstehen." Viel mehr erwarten<br />
Deutschlands Soldaten gar nicht von ihrem Land, von<br />
ihrer Gesellschaft. Aber das erwarten sie tatsächlich.<br />
Jenseits von Munster ist man von solch einer<br />
Geborgenheit manchmal weit entfernt. Doch es gibt sie,<br />
die rührigen, die ehemalige Kameraden, die wie die der<br />
Deutsche Artillerie – Artillerie-Gesellschaft-<br />
Augustdorf e. V. die aus eben jenem Ort, an dem die<br />
Artillerie gerade auf 0 gefahren wird, sich nun verstärkt zu<br />
ihren Kameraden aus Heer, Luftwaffe und Marine<br />
orientieren, um eben diese Gesten des Rückhaltes und<br />
der Solidarität zu ihren Kameraden zu tragen. Ob die das<br />
wünschen werden? Man wird es sehen, zumindest die<br />
Heeresflieger in Fritzlar sind da wohl anderer Meinung.<br />
Zwar genoss die Bundeswehr laut der jüngsten Studie<br />
ihres sozialwissenschaftlichen Instituts im Jahr 2012 bei<br />
34 Prozent der Befragten ein "hohes" und bei 53 Prozent<br />
ein "durchschnittliches" Ansehen. Wenn man die gleichen<br />
Personen anschließend danach fragte, wie sie das<br />
Ansehen der Bundeswehr in der Gesellschaft insgesamt<br />
einschätzten, dann billigten nur noch 14 Prozent der<br />
Armee ein "hohes" Ansehen zu. "Durchschnittlich" kam bei<br />
diesem Frageansatz auf einen Wert von 66 Prozent, ein<br />
"geringes" Ansehen konstatierten 18 Prozent der<br />
Befragten. Manch einer wünscht die Truppe dann auch<br />
gleich ganz zum Teufel – auch das hat ja eine gewisse<br />
Tradition hierzulande. Das Robert-Blum-Gymnasium im<br />
Westberliner Stadtteil Schöneberg engagiert sich gegen<br />
vieles: gegen Rassismus, gegen Cybermobbing – und<br />
gegen die Bundeswehr.
Vor zwei Jahren beschloss die Schulkonferenz,<br />
Vertretern der Bundeswehr den Zutritt zu verweigern.<br />
Stolz wird auf der Homepage des Gymnasiums vermerkt,<br />
es sei damit "eine der ersten Schulen Berlins, die sich<br />
klar gegen die Präsenz der Bundesarmee in der Schule<br />
ausspricht und deren Werbeangebote deutlich ablehnt".<br />
Darunter steht ein Link zum Jugendverband des<br />
Deutschen Gewerkschaftsbunds.<br />
Wie es zu dem Schritt kam, will Schulleiter Bernd Fiehn<br />
heute nicht mehr erklären. Auf eine Interviewanfrage vom<br />
reagiert er nicht. Zum Vergleich: In<br />
den USA werden öffentlichen Schulen, die den Besuch<br />
der US Army ablehnen, schon mal die staatlichen Mittel<br />
gekürzt. Die Berliner Schüler, Lehrer, Eltern können<br />
dagegen mit einem ordentlichen Maß an Anerkennung<br />
rechnen für ihren Schritt. Zusammen mit zwei weiteren<br />
Schulen wurde ihnen der diesjährige Aachener Friedenspreis<br />
zugesprochen. Der für die Verleihung zuständige<br />
Verein begründet die Auszeichnung mit seinem Wunsch,<br />
"ein Signal gegen den Mainstream der Militarisierung in<br />
unserer Gesellschaft" zu setzen. Dem Verein gehören<br />
unter anderem die Stadt Aachen, Misereor, der Evangelische<br />
Kirchenkreis sowie Vertreter von SPD und<br />
Grünen an, Parteien also, die die Bundeswehrsoldaten<br />
regelmäßig in Kriegseinsätze schicken. Ein Grund zum<br />
Fremdschämen! Immerhin, ein für die Bundeswehr<br />
ermutigendes Detail gibt es doch am Rande der im<br />
September 2013 stattgefundenen Preisverleihung. Eine<br />
der drei ausgezeichneten Schulen hat die Annahme des<br />
Preises abgelehnt. "Wir wollen den Preis ganz einfach<br />
nicht und lassen uns nicht für politische Statements<br />
missbrauchen", teilte Alexandra Haußmann, die Leiterin<br />
der Düsseldorfer Hulda-Pankok-Gesamtschule, dem<br />
Friedenspreisverein Anfang schriftlich mit. Der 2010<br />
gefasste Beschluss der Schulkonferenz gegen die<br />
Präsenz von Bundeswehrvertretern sei "rechtswidrig und<br />
gegenstandslos". Na Bravo! In Offenbach, an der Käthe-<br />
Kollwitz-Schule, steht man zum Truppenverbot im<br />
Klassenzimmer. Dort heißt es zur Begründung: "Wir<br />
wollen nicht, dass unsere Schülerinnen und Schüler für<br />
einen Krieg gegen andere Völker rekrutiert werden. Und<br />
wir wollen auch nicht, dass sich die Bundeswehr als<br />
friedensschaffende Kraft anpreisen kann."<br />
Ein bemerkenswertes Statement einer öffentlichen, aus<br />
Steuermitteln finanzierten Institution, die es sich offensichtlich<br />
zum Ziel gesetzt hat, eine andere öffentliche,<br />
ebenfalls aus Steuermitteln finanzierte Institution daran<br />
zu hindern, ihrer – von einem demokratisch gewählten<br />
Parlament – gestellten Aufgabe nachzukommen. Man<br />
muss das wohl nicht auf Anhieb begreifen. Geht es nach<br />
den Gegnern der Bundeswehr, werden solche Beispiele<br />
Schule machen. Das bundesweit aufgestellte Bündnis<br />
"Schule ohne Militär" gibt auf seiner Website<br />
Handlungsanweisungen. "Ihr sollt an einer Infoveranstaltung<br />
der Bundeswehr teilnehmen? Werdet vielleicht<br />
sogar dazu gezwungen durch Androhung von Verweisen<br />
oder Anwesenheitspflicht?", wird dort gefragt. "Dann seid<br />
ihr hier richtig." Widerstandswillige Schüler können sich<br />
eine Power-Point-Präsentation sowie ein Antragsformular<br />
gegen die Bundeswehrpräsenz an ihrer Schule herunterladen.<br />
Wie wirksam diese Art von Anti-Werbung für die<br />
Bundeswehr sein kann, zeigt ein Vorfall am Berliner John-<br />
Lennon-Gymnasium. Dort sollte ein Jugendoffizier auf Einladung<br />
eines Lehrers vor einem Politikleistungskurs über<br />
das Thema "Terrorismus" referieren. Vereinbart war, dass<br />
er keine explizite Werbung für die Bundeswehr machen<br />
würde.<br />
Prompt gründeten Schüler ein "Streikkomitee". Als der<br />
Jugendoffizier morgens die Schule betreten wollte, musste<br />
er einen regelrechten Spießrutenlauf durch ein Spalier von<br />
Schülern absolvieren, die auf Plakaten und Flugblättern<br />
eine "Bundeswehrfreie Zone" forderten. Die Begründung<br />
des Lehrers, er sei selbst Wehrdienstverweigerer, habe<br />
den Offizier aber als Vertreter eines Verfassungsorgans<br />
eingeladen, ließen die Schüler nicht gelten. "Das war nur<br />
eine kleine Gruppe trotzkistisch gesinnter Schüler", erklärt<br />
tapfer Jochen Pfeifer, Leiter des John-Lennon-Gymnasiums,<br />
den Zwischenfall. Er selbst lade seit Jahren<br />
Jugendoffiziere an seine Schule ein und werde dies auch<br />
weiterhin tun. Dass andere Schulen jegliche Bundeswehrpräsenz<br />
verbieten, findet Pfeifer "völlig grotesk": "Die<br />
Bundeswehr ist kein Privatunternehmen, sondern eine<br />
staatliche Organisation unter parlamentarischer Kontrolle."<br />
Von so viel Einsicht war man Anfang April des Jahres<br />
2013 an der Berliner Humboldt-Universität weit entfernt.<br />
Dort scheiterte der Versuch Thomas de Maizières kläglich,<br />
einen Gastvortrag zum Thema "Armee der Einheit – der<br />
Beitrag der Bundeswehr zum gesellschaftlichen Zusammenhalt"<br />
zu halten. Der Verteidigungsminister, noch<br />
frei von den Belastungen des Drohnendesasters, wurde<br />
von den Studenten niedergeklatscht und mit Sprüchen der<br />
plumperen Sorte ("Nie wieder Krieg. Nie wieder<br />
Deutschland") niedergebrüllt. Nie wieder Deutschland?<br />
Wo lebt diese zukünftige Managerelite (?) Deutschlands<br />
(studieren werden sie ja nicht ewig) denn, in Absurdistan?<br />
Fortsetzung in 3/<strong>2014</strong><br />
43
Deutsche Artillerie<br />
im Hotel Dörenkrug & Restaurant<br />
in Augustdorf immer präsenter!<br />
Nach dem äusseren Hinweisschild folgte jetzt die Schauvitrine im Restaurant!<br />
Kommen Sie zu uns, wir freuen uns auf neue Kameradinnen und Kameraden!<br />
www.deutsche-artillerie.de<br />
44
Die Artillerie der Zukunft!<br />
Artillerie der Zukunft<br />
45
Fortsetzung aus 1/<strong>2014</strong><br />
Truppenübungsplatz Bergen<br />
aktiv<br />
Unterwasserfahrten und der Einsatz von Panzerschnell-<br />
Der NATO-OTAN Truppenübungsplatz Bergen liegt<br />
mitten in der Lüneburger Heide. Auf mehr als 28.000<br />
Hektar stehen der Truppe in maritim beeinflusstem Klima<br />
umfangreiche Schieß- und Übungsmöglichkeiten zur<br />
Verfügung. Eine davon ist das Schießen verbundener<br />
Waffen, das Kernangebot Bergens, bei dem das<br />
Zusammenwirken der Kampftruppe geübt wird.<br />
brücken.<br />
In den Monaten September bis April können einmal pro<br />
Woche an Nachtschießtagen für maximal anderthalb<br />
Stunden Luftwaffeneinsätze mit Kampfflugzeugen<br />
Aber auch Gefechtsübungen bis Brigadenstärke sind auf<br />
dem niedersächsischen Truppenübungsplatz möglich. Zu<br />
den besonderen Ausbildungsmöglichkeiten in Bergen<br />
zählt das Schießen mit dem Waffensystem MARS,<br />
durchgeführt werden. Die deutsche Kommandantur des<br />
Truppenübungsplatzes liegt übrigens im britischen Lager<br />
Bergen-Hohne. Neben der deutschen Kommandantur für<br />
Bergen liegt dort unter anderem noch die 7. britische<br />
Panzerbrigade in der Garnison, die aus der „Wüstenratten-Division“<br />
Montgomeries hervorgegangen ist.<br />
46
Truppenübungsplatz Daaden<br />
aktiv<br />
Der Truppenübungsplatz Daaden bietet genügend Platz<br />
für Gefechtsübungen mit Manöver- beziehungsweise<br />
Übungsmunition. Zehn Schießbahnen, unter anderem für<br />
Panzerfaust und Handwaffen, bieten ausreichend Platz<br />
zur Ausbildung der unterschiedlichen Bundeswehreinheiten.<br />
Der Truppenübungsplatz Daaden ist vom Charakter des<br />
Westerwaldes und dem Mittelgebirge mit verhältnismäßig<br />
geringen Höhenunterschieden, aber dafür mit viel Regen<br />
und hohen Schneelagen geprägt. Das Gelände befindet<br />
sich im Nordosten des Bundeslandes Rheinland-Pfalz mit<br />
gemeinsamer Grenze zu Nordrhein-Westfalen.<br />
Auch die EAKK-Szenarioausbildung (die Einsatzvorbereitende<br />
Ausbildung für Krisenbewältigung und<br />
Konfliktverhütung) ist unter realitätsnahen Bedingungen<br />
zum Üben möglich. Für EOD - Kampfmittelbeseitiger<br />
Die Gesamtfläche beträgt über 2.000 Hektar. Diese teilen<br />
sich in 800 Hektar Forstbetriebsflächen und 1.200 Hektar<br />
Übungsfläche auf.<br />
(Explosive Ordnance Disposal) bietet der Truppenübungsplatz<br />
die Übungs- und Ausbildungseinrichtung zur<br />
Beseitigung und Entschärfung von IED (Improvised<br />
Explosive Device). Außerdem ermöglicht das Gefechtsübungssimulationssystem<br />
SIRA rechnergestützte<br />
Führungs- und Stabsübungen durchzuführen. Neben<br />
einsatzorientierter Ausbildung dient die Simulation auch<br />
zur Ausbildung von Stäben der Zivil-Militärischen<br />
Zusammenarbeit in Katastrophenschutzszenarien.<br />
47
Truppenübungsplatz Demener Räumde<br />
aufgelöst<br />
Das Waldgebiet Demener Räumde westlich des Ortes<br />
Demen wurde ab 1976 bis 1990 als Truppenübungsplatz<br />
von der in Demen stationierten NVA genutzt.<br />
Truppenübungsplatz Döberitz<br />
aufgelöst<br />
Der Truppenübungsplatz Döberitz, auch bekannt als<br />
Heeresschule Döberitz oder auch Infanterieschule<br />
Döberitz ab 1910 auch Fliegerschule Döberitz der<br />
Königlich Preußischen Fliegertruppe, war ein<br />
bedeutender Truppenübungsplatz in Dallgow-Döberitz bei<br />
Berlin und einer der größten seiner Art. Er diente zur<br />
Truppenausbildung des Heeres, zur Unteroffiziers- und<br />
Offiziersausbildung und zur Ausbildung von Piloten und<br />
zur Erprobung von neuen Fluggeräten. Das Gelände der<br />
Döberitzer Heide, das bis 1896 noch bewaldet war,<br />
wurde bis 1992 etwa 300 Jahre lang als militärisches<br />
Manöverareal genutzt. Truppenübungsplatz ist es erst<br />
1896 geworden. Dieser lag westlich von Berlin im<br />
Havelland zwischen Dallgow im Norden, Krampnitz im<br />
Süden, Priort im Westen und Seeburg im Osten. In<br />
diesem Gebiet wurden vereinzelt schon Regimenter König<br />
Friedrich I. in praktischer Kriegsführung geschult. Die<br />
erste militärische Nutzung des Geländes um das Dorf<br />
Döberitz wurde 1713 unter Friedrich Wilhelm I.<br />
aufgezeichnet. Im September 1753 folgte unter Friedrich<br />
II. dort ein erstes Großmanöver, das zur Irreführung des<br />
Auslandes während des Siebenjährigen Kriegs in der<br />
Literatur verfälschend dargestellt, mit bereits 44.000<br />
Soldaten abgehalten wurde.<br />
Nach dem Ersten Weltkrieg nutzte die Reichswehr,<br />
Verbände der Schwarzen Reichswehr und nationalistische<br />
Sportverbände den Übungsplatz und seine Einrichtungen.<br />
Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg wurden moderne<br />
Kampfeinheiten hier trainiert und in Verbänden aufgestellt.<br />
Vor allem der sandige, trockene Boden der<br />
Heidelandschaft machte den Truppenübungsplatz zur<br />
Erprobung von Panzerwaffen ideal. So wurde unter<br />
anderem das Panzerkorps „Großdeutschland“ aus dem<br />
Wachregiment Berlin und Teilen des Infanterie-Lehr-<br />
Regimentes hier gebildet. Auch der Flugplatz Döberitz<br />
wurde zur Ausbildung von Piloten und Fallschirmjägern<br />
genutzt. 1936 wurde das Regiment General Göring hier<br />
aufgestellt und ausgebildet. Die letzte von vielen Einheiten<br />
war die Infanterie-Division „Potsdam“, die als Teil der 12.<br />
Armee unter Walther Wenck am 29. März 1945 hier noch<br />
aufgestellt wurde. Auch während des Zweiten Weltkriegs<br />
wurde der Truppenübungsplatz weiter ausgebaut. Nach<br />
dem Zweiten Weltkrieg kurzfristig als Flüchtlingslager<br />
umgenutzt, übernahm die Rote Armee 1947 das Areal. Bis<br />
zu 20.000 Soldaten waren dort untergebracht. 1992<br />
endete die militärische Nutzung des Geländes mit dem<br />
48
Abzug der Truppen. Seit 1996 nutzt die Bundeswehr<br />
(Garnisonen Berlin-Spandau und Potsdam) im Süden<br />
einen etwa 600 Hektar großen Teil des Geländes wieder<br />
als Standortübungsplatz für Kraftfahrzeuge.<br />
Die Kasernengebäude wurden ab 1994 entkernt und<br />
werden seither sukzessive abgerissen. Die entstehenden<br />
Brachen werden als Neubaugebiete erschlossen, die sich<br />
erneut am Grundriss der ehemaligen Lagerstruktur<br />
ausrichten. Das eingeebnete Flughafengelände wird seit<br />
2004 von der Heinz-Sielmann-Stiftung als Wildfreigehege<br />
bewirtschaftet, der Übungsplatz ist seit 1997 ein von<br />
Wanderwegen durchkreuztes Naturschutzgebiet geworden.<br />
Truppenübungsplatz Ehra-Lessien<br />
aktiv<br />
über Menschengruppen üben.<br />
Darüber hinaus steht ein Parcours für das Fahren mit<br />
Einsatzfahrzeugen unter realistischen Bedingungen zur<br />
Verfügung. Das Verhalten bei gewalttätigen<br />
Demonstrationen (Crowd Riot Control) steht im Mittelpunkt<br />
einer weiteren Ausbildungsanlage.<br />
Ehra-Lessien gehört zu den kleinen Truppenübungsplätzen<br />
der Bundeswehr.<br />
Auf dem Gelände von knapp 1.700 Hektar haben die<br />
Lehrgangsteilnehmer der Schule für Feldjäger und<br />
Stabsdienst der Bundeswehr die Möglichkeit in die Praxis<br />
Ihres Berufes einzutauchen. Auf speziellen Wasserwerferbahnen<br />
können die Feldjäger den Einsatz gegen-<br />
Auf einer speziellen Feldjägerbahn geht es schließlich um<br />
die Ausbildung von Präzisionsschützen, Konvoibegleitung,<br />
Personenschutz und den Zugriff auf Gebäude.<br />
Zeitweise kommen auch<br />
Soldaten befreundeter<br />
Streitkräfte nach Ehra-<br />
Lessien, Angehörige der<br />
Bundes- und der niedersächsischen<br />
Polizei sowie<br />
des Zolls sind ebenfalls<br />
gern gesehene Gäste. Im Rahmen des Gefechtsdienstes<br />
können die Soldaten das Leben im Felde, den Waldkampf,<br />
die Durchführung von Konvois und den Dienst an<br />
Checkpoints erlernen und üben. Auch zur Überprüfung der<br />
körperlichen Leistungsfähigkeit ist genügend Raum, denn<br />
die Platzrandstrasse eignet sich hervorragend für<br />
Leistungsmärsche.<br />
49
Die Bundesrepublik Deutschland ist ein souveräner Staat<br />
und das Grundgesetz ist unsere Verfassung! So wird es<br />
uns seit 1990 hypnotisch eingetrichtert und beinahe<br />
jedermann glaubt es.<br />
Aber stimmt das wirklich so? Oder wird im angeblich<br />
freiesten Staat Deutscher Geschichte nur Augenwischerei<br />
betrieben? Wenn Sie an Tatsachen und nicht an Märchen<br />
interessiert sind, sollten Sie das Buch lesen. Wenn<br />
Sie aber weiterhin den gleichgeschalteten Massenmedien<br />
Glauben schenken möchten, dann legen Sie es besser<br />
wieder weg, denn die Fakten könnten Sie vielleicht überfordern!<br />
Dieses Buch offenbart Ihnen erstmals, dass die<br />
BRD kein souveräner Staat, sondern ein weiterhin fortbestehendes<br />
besatzungsrechtliches Mittel der Alliierten ist;<br />
warum sich die bundesdeutsche Politik weiterhin nach<br />
US-Vorgaben auszurichten hat; oder warum seit 1990<br />
keine gesamtdeutschen Wahlen stattfinden! Sie finden<br />
hier in dem Buch ist die Wahrheit darin. Derzeit sitzen wir<br />
nach offiziellen bundesdeutschen Angaben auf rund zwei<br />
Billionen, also 2.000 Milliarden Euro Schulden, die niemals<br />
getilgt werden können, sondern stetig wachsen.<br />
Wie setzt sich dieser Betrag zusammen? Wie wirkt sich<br />
das auf unsere Zukunft aus? Hier erfahren Sie es. Sie sind<br />
vielleicht der Meinung, das sei alles weit hergeholt? Dann<br />
wissen Sie sicher auch, weshalb Sie einen Personalausweis<br />
und keinen Personenausweis besitzen! Aber<br />
wessen Personal sind Sie? Und sicher haben Sie auf<br />
Ihrem Bundespersonalausweis schon lange den<br />
gehörnten Teufel den Baphomet entdeckt und kennen<br />
seine Bedeutung. Vielleicht sind Sie sich auch wirklich<br />
ganz sicher, daß Deutschland mit dem 2plus4-Vertrag von<br />
1990 einen Friedensvertrag hat. Selbstverständlich ist<br />
auch das Grundgesetz für die Bundesrepublik<br />
Deutschland unsere Verfassung - auch das wird sogar in<br />
Schulen so gelehrt. Sie können hoffentlich mit diesen und<br />
mehr Enttäuschungen umgehen, denn genau dies wird<br />
dieses Buch mit Ihnen tun: Es wird Sie enttäuschen und<br />
Ihnen ungeschminkt die verschwiegenen Fakten<br />
präsentieren, vor denen sich die Bundespolitiker aller<br />
Fraktionen so sehr fürchten.<br />
Die US-amerikanische American Free Press schrieb am 7.<br />
Oktober 2002: Ironischerweise ist Deutschland keine<br />
souveräne Nation, ohne Friedensvertrag und mit über<br />
70.000 US-amerikanischer Besatzungstruppen noch<br />
immer auf seinem Boden: Die USA und Großbritannien<br />
könnten die Bundestagswahl annullieren unter<br />
Deutschlands tatsächlicher Verfassung, dem Londoner<br />
Abkommen vom 8. August 1945. Vergessen Sie die “freie<br />
Presse”! Vergessen Sie die “freien Medien”! Vergessen<br />
Sie die “frei gewählten Politiker”! Vergessen Sie alles, was<br />
man Ihnen bisher erzählte und prüfen Sie den Inhalt des<br />
Buches auf seinen Tatsachengehalt selbst nach! Aber<br />
Vorsicht: Sie werden künftig die Welt mit ganz anderen<br />
Augen sehen! Dies ist nur ein kleiner Vorgeschmack auf<br />
weitere Enthüllungen und Fakten dieses Buches.<br />
ISBN: PD-01756<br />
Aber lesen Sie das lieber selbst, sie werden nach kurzer<br />
Zeit glauben, man habe Sie in eine andere Welt katapultiert!<br />
Die hier abgedruckte Rezension stellt nicht zwangsläufig auch<br />
die Meinung der Gesellschaft und des HGSR da. Dieser Artikel<br />
ist die freie Meinungsäußerung einer Einzelperson.<br />
50
Der Verantwortungs- oder Zuständigkeitsbereich (Area of<br />
responsibility) umfasste<br />
Aktuelles Ärmelabzeichen<br />
bis 2008 alle militärischen<br />
Aktionen der USA in Europa, den größten Teil Afrikas<br />
sowie den asiatischen Teil Russlands. Im Oktober 2008<br />
übernahm AFRICOM diese Aufgabe für ganz Afrika mit<br />
Ausnahme von Ägypten. Dabei war das Kommando<br />
verantwortlich für die amerikanische Militärpräsenz<br />
während zahlreichen Operationen, einschließlich der<br />
Operation Enduring Freedom, Operation Joint Guardian<br />
JTF Falcon (KFOR Präsenz im Kosovo), Operation Allied<br />
Forces JTF Noble Anvil (der Luftoperationen am Anfang<br />
des Kosovokriegs) und der Operation Restore Hope<br />
(Unterstützung der US Sicherheitsbestrebungen in<br />
Somalia). Unterstellte Kommandos und Einheiten:<br />
7. US-Armee oder US Army Europe (USAREUR)<br />
US Air Forces Europe (USAFE)<br />
US Naval Forces Europe (USNAVEUR)<br />
US Marine Corps Forces Europe (MARFOREUR)<br />
US Special Operations Command Europe<br />
(SOCEUR)<br />
Task Force Eagle [KFOR]<br />
Joint Analysis Center in Molesworth, GB<br />
US National Military Representative to SHAPE<br />
Der Hauptteil der EUCOM unterstellten Truppen bilden<br />
die 7. US-Armee, die 6. US-Flotte, und die 3. und 16. Air<br />
Force. Die 7. US-Armee besteht momentan (<strong>2014</strong>) aus<br />
vier Kampfbrigaden und zahlreichen Unterstützungseinheiten.<br />
Noch zu Zeiten des „Kalten-Krieges“ unterstanden<br />
ihr zwei Korps mit vier Divisionen. Die beiden in<br />
Deutschland stationierten Infanteriebrigaden werden bis<br />
ca. 2015 aus Kostengründen aufgelöst.<br />
Die 7. Armee in Deutschland:<br />
Hauptquartier V. US-Korps in Heidelberg<br />
2. US-Kavallerieregiment in Vilseck<br />
170. US-Infanteriebrigade in Baumholder<br />
172. US-Infanteriebrigade in Grafenwöhr<br />
Heeresfliegerbrigade in Giebelstadt<br />
357. Luft- & Raketenabwehr Abteilung in<br />
Kaiserslautern<br />
66. Militärnachrichtendienstbriagde in Wiesbaden<br />
202. Militärpolizeigruppe (CID) in Kaiserslautern<br />
5. Fernmeldekommando in Mannheim<br />
2. Fernmeldebrigade<br />
7. Fernmeldebrigade &<br />
21. Reg. Unterstützungskommando in Kaiserslautern<br />
16. Unterstützungsbrigade in Bamberg<br />
18. Pionierbrigade in Schwetzingen<br />
18. Militärpolizeibrigade in Mannheim<br />
7. Ziv.Ukdo (Reserveeinheiten) in Kaiserslautern<br />
266. Finanzverwaltungskommando in Heidelberg<br />
405. Army Feldunterstützungsbrigade in<br />
Kaiserslautern<br />
Regionales Sanitätskommando Europa in Heidelberg<br />
Personalverwaltungskommando in Schwetzingen<br />
7. Armee JMT-Command in Grafenwöhr<br />
Army Flight Operations Detachment in Ramstein<br />
7. Armee Soldatenchor in Heidelberg und<br />
33. Armee Band in Spangdahlem<br />
Motto<br />
Born at Sea, Baptized in Blood, Crowned in<br />
Glory („Geboren zur See, getauft in Blut, gekrönt<br />
in Ruhm“)<br />
51
E$<br />
Veteran(en) der Bundeswehr!<br />
Dein einmal abgelegter Dienst- und Treue-Eid<br />
hat<br />
kein<br />
Verfallsdatum!<br />
Jetzt Mitglied werden in der<br />
Deutsche Artillerie – Artillerie-Gesellschaft-Augustdorf e.V.<br />
www.deutsche-artillerie.de<br />
info@deutsche-artillerie.de<br />
05223 - 7925 937<br />
Dein nachmilitärischer „Hafen“ für echte Kameradschaft!