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Journal_2_2014_UrB

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3. Jahrgang<br />

+<br />

Under the red Beret - Sous le Béret rouge<br />

Für Aktive und Veteranen<br />

Die Streitkräfte der<br />

Vereinigten Staaten von Amerika<br />

auf deutschem Boden!<br />

Unabhängig<br />

Neutral<br />

Unparteiisch<br />

April - Juni<br />

2/<strong>2014</strong><br />

6,50 €


US-Militärbasen in Deutschland<br />

Die „Stützpunkte“ der USA in Deutschland:<br />

NATO-Kommando Allied Command Europe Rapid Reaction Corps (ARRC, schnelle Krisenreaktionkräfte)<br />

Mönchengladbach<br />

Hauptquartier der US-Gesamtstreitkräfte für den Aufgabenbereich Europa (US-EUCOM) – Stuttgart-<br />

Vaihingen<br />

Hauptquartier der US-Gesamtstreitkräfte für den Aufgabenbereich Afrika (US-AFRICOM) – Stuttgart-<br />

Möhringen<br />

Hauptquartier der US-Heeresstreitkräfte in Europa (US Army Europe, USAREUR) – Heidelberg<br />

Hauptquartier der United States Marine Corps Forces Europe (USMARFOREUR) – Böblingen<br />

SOCEUR (Special Operations Command Europe, Spezialkräfte der US-Streitkräfte) – Stuttgart-Vaihingen<br />

NATO Air Base Geilenkirchen (Standort der AWACS-Flugzeuge) – Geilenkirchen<br />

Hauptquartier der US-Luftwaffe Europa – Ramstein<br />

Landstuhl Regional Medical Center – Landstuhl<br />

Zum 1. Januar <strong>2014</strong> waren den US-amerikanischen Streitkräften die Truppenübungsplätze<br />

Grafenwöhr Hohenfels und der Luft-/Bodenschießplatz<br />

Siegenburg mit einer Gesamtgröße von rund 39.250 ha überlassen.<br />

Das United States European Command (EUCOM) ist eines von sechs Oberkommandos (Unified Combatant<br />

Command) der Streitkräfte der USA, das Elemente aller US-amerikanischen Teilstreitkräfte vereint und mit ihnen<br />

arbeitet. Es hat seinen Sitz in den Patch Barracks (ehemals Kurmärker Kaserne) in Stuttgart-Vaihingen und war bis<br />

zur Einrichtung des US Africa Command 2007 das einzige US-Oberkommando mit Sitz außerhalb der Vereinigten<br />

Staaten. Im Jahr 2007 standen rund 72.000 Soldaten unter dem Kommando des EUCOM. Die Befehlskette verläuft<br />

vom US-Präsidenten über den Verteidigungsminister zum Kommandeur des EUCOM. Das United States European<br />

Command wurde am 1. August 1952 als Teil des 1947 vom Pentagon geschaffenen und im Jahre 2001 umgebauten<br />

Unified Command System aufgestellt. Es war als Nachfolger der nach dem Zweiten Weltkrieg, aber noch im Jahre<br />

1945 entstandenen US Forces, European Theater (USFET) mit dem Hauptquartier in Frankfurt am Main konzipiert.<br />

Die operative Kontrolle über diese Regionalkommandos hat die National Command Authority (NCA).<br />

EUCOM unterhält einsatzbereite Streitkräfte, um Operationen im vollen Umfang allein oder in Zusammenarbeit mit<br />

den Koalitonspartnern durchzuführen,<br />

Erhöhung der transatlantischen Sicherheit durch Unterstützung der NATO,<br />

Gewährleisten regionaler Stabilität,<br />

Kampf gegen den Terrorismus,<br />

Vertretung der U.S.-Interessen in der Region.!!! Fortsetzung Seite 51<br />

2<br />

Impressum:<br />

wird herausgegeben von Hans-Georg Krause als Herausgeber (Gesamtverantwortlich i.S.d.D.P.R.), im Folgenden HRSG genannt, im Auftrag<br />

der Deutsche Artillerie - Artillerie-Gesellschaft-Augustdorf e.V. im Folgenden Gesellschaft genannt. Die Gesamtkonzeption liegt beim HRSG. Besonders gekennzeichnete<br />

redaktionelle Texte und Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung des HRSG und / oder Gesellschaft wieder. Anzeigenverwaltung, technische Umsetzung und Druckkonzeption:<br />

Deutschland GmbH. Der HRSG behält sich vor, eingereichte Berichte, Leserbriefe oder Texte zu kommentieren oder abzulehnen. Für unverlangt eingesendete Manuskripte,<br />

Bilder etc. wird keine Haftung übernommen. Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr. Eine Haftung der Autoren, der Gesellschaft, des HRSG oder der<br />

Deutschland GmbH als<br />

Druck und Anzeigenverantwortlicher, für Personen-, Sach- oder Vermögensschäden sind ausgeschlossen. Für bei der Zusammenstellung entstandene Irrtümer haftet weder der HRSG,<br />

die Gesellschaft, noch der Druck und Anzeigenverantwortliche. Das <strong>Journal</strong> ist Eigentum der Gesellschaft, vertreten durch den HRSG. Der Nachdruck einzelner Artikel, Berichte oder<br />

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verwendeten Anzeigen, Texte und<br />

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Das <strong>Journal</strong> erscheint derzeit 4 mal jährlich (quartalsbezogen).<br />

Eigenverlag: Deutsche Artillerie - Artillerie-Gesellschaft-Augustdorf e.V. - Waldstraße 1 – 32832 Augustdorf<br />

Postanschrift: Deutsche Artillerie - Postfach 1143 – 32826 Augustdorf<br />

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Druckkonzeption und Anzeigenverwaltung:<br />

Deutschland GmbH - Oberbremer Bahnhof 24 - 32278 Kirchlengern - info@karroh.de<br />

Redaktion: Chefradakteur: Hans-Georg Krause, Redakteuere: Manfred Richter, Dr. Peter Jung<br />

Vertrieb: <strong>Journal</strong><br />

- Oderstraße 9 - 32120 Hiddenhausen - journal@deutsche-artillerie.de<br />

Korrektorat: Manfred Richter & Dr. Peter Jung<br />

Bildnachweise: HGK – Wikipedia – Archiv Deutsche Artillerie - Artillerie-Gesellschaft-Augustdorf e.V.<br />

Textbeiträge: Joachim Bittner (JB) - Dr. Peter Jung (DPJ) - Hans-Georg Krause (HGK) - Manfred Richter (MR) - Wikipedia


Die Bundeswehr nach Ende des „Kalten Krieges“<br />

Im April 1990 werden in Münster, Lahnstein und Weiden<br />

Unteroffiziersschulen des Heeres eröffnet.<br />

Am 27. April 1990 einigen sich der Verteidigungsminister<br />

der Bundesrepublik Gerhard Stoltenberg und der<br />

Abrüstungs- und Verteidigungsminister der DDR Rainer<br />

Eppelmann in Köln auf die Mitgliedschaft des vereinten<br />

Deutschlands in der NATO.<br />

Am 15. und 16. Juli 1990 werden die Modalitäten der<br />

Wiedervereinigung Deutschlands durch den Präsidenten<br />

der Sowjetunion, Michail Gorbatschow und Bundeskanzler<br />

Helmut Kohl beraten. Im Zwei-plus-Vier-Vertrag<br />

wird schließlich die Reduzierung der Bundeswehr auf<br />

eine Stärke von maximal 370.000 Soldaten bis Ende<br />

1994 vereinbart.<br />

Auflösung der Nationalen Volksarmee der DDR<br />

Am 30. August 1990 wird Generalleutnant Jörg Schönbohm<br />

Befehlshaber des neuen Bundeswehrkommandos<br />

Ost mit Hauptquartier in Strausberg.<br />

der Vereinbarungen des KSE-Vertrages verschrottet, zu<br />

geringen Teilen auch an andere Staaten verkauft oder<br />

verschenkt, so etwa Schützenpanzerwagen an die Türkei,<br />

Pionierfahrzeuge an Schweden, Luftabwehrsysteme an<br />

Griechenland oder Schiffe an Indonesien.<br />

Eine Auswahl von allen Waffensystemen sowjetischer<br />

Bauart wurde in die USA zum Test und als interne<br />

Manövergegner überführt.<br />

Ein großer Teil des Unteroffizierkorps sowie nahezu das<br />

gesamte Offizierkorps wurden entlassen, nur 3.200 dieser<br />

zuletzt noch 36.000 Personen zählenden Kader wurden<br />

eingestellt.<br />

Die ehemaligen NVA-Angehörigen wurden dabei häufig<br />

mit einem oder auch zwei Dienstgraden niedriger in die<br />

Bundeswehr übernommen, da die Beförderungen in der<br />

NVA früher erfolgten als in der Bundeswehr und daher der<br />

Übernahmedienstgrad so berechnet wurde, als wenn der<br />

ehemalige NVA-Angehörige von Anfang an in der<br />

Bundeswehr gedient hätte.<br />

Das Kommando diente als Zentrale Führungseinrichtung<br />

aller Truppenteile, Stäbe und Einrichtungen auf dem<br />

Gebiet des beigetretenden Teils Deutschlands für eine<br />

Übergangszeit von mindestens sechs Monaten und<br />

leitete die Auflösung der Nationalen Volksarmee (NVA)<br />

der DDR ein.<br />

Am 3. Oktober 1990 wurde die Nationale Volksarmee<br />

(NVA) der Deutschen Demokratischen Republik aufgelöst<br />

und die Standorte, Einrichtungen und Ausrüstung an die<br />

Bundeswehr übergeben. Die Befehls- und<br />

Kommandogewalt der gesamtdeutschen Streitkräfte<br />

übernahm Verteidigungsminister Stoltenberg.<br />

Die meisten der vorhandenen Militärstandorte in der DDR<br />

wurden geschlossen und die Ausrüstung entweder durch<br />

die Bundeswehr zunächst weitergenutzt oder im Rahmen<br />

Bundeswehrreform und Transformation<br />

Seit dem Ende des Kalten Krieges veränderte sich das<br />

Aufgabenspektrum der Bundeswehr. Im Mittelpunkt steht<br />

jetzt nicht mehr die klassische Landesverteidigung,<br />

sondern Krisenbewältigung und Konfliktverhütung.<br />

Das stellt jetzt andere Anforderungen an die Soldaten und<br />

ihr Material.<br />

Am 17. Oktober 1990 wurde nach zwei Aufbaujahren die<br />

Deutsch-Französische Brigade in Dienst gestellt.<br />

Während des Zweiten Golfkrieges wurden ab 5. Januar<br />

1991 zunächst 212 Soldaten des Jagdbombergeschwaders<br />

43 aus Oldenburg mit 18 Kampfflugzeugen<br />

vom Typ Alpha Jet im Rahmen der NATO Allied<br />

Command Europe Mobile Force nach Erhac in die Türkei<br />

verlegt. Deutschland kam damit symbolisch seiner<br />

Verpflichtung nach, im Rahmen der NATO-Doktrin einen<br />

möglichen Angriff auf die Türkei als einen Angriff auf alle<br />

NATO-Staaten zu betrachten und dementsprechend zu<br />

reagieren.<br />

Die türkische Regierung zeigte sich enttäuscht, dass nicht<br />

die kampfstarken Tornado-Verbände zur Verfügung<br />

gestellt wurden und betrachtete die Alpha Jets als nicht<br />

ausreichenden Schutz.<br />

Am 6. März 1991 wurde auf Ersuchen der USA auch ein<br />

deutscher Minenabwehrverband im Rahmen der Oper-<br />

3


tion Südflanke in den Persischen Golf<br />

verlegt. Vor der Küste Kuwaits werden<br />

Seeminen durch das Minenabwehrsystem<br />

Troika (Minenabwehrdrohnen)<br />

geräumt.<br />

Am 22. Mai 1992 beschließen Deutschland und<br />

Frankreich die Aufstellung eines europäischen<br />

Armeekorps. Weitere Staaten der WEU sind zur<br />

Teilnahme eingeladen. Das Eurokorps soll dabei den<br />

Kern einer europäischen Verteidigungsidentität werden.<br />

Am 14. Juli 1994, dem französischen Nationalfeiertag,<br />

paradieren deutsche Panzergrenadiere des Panzergrenadierbatallion<br />

294 aus Stetten a.k.M mit Schützenpanzer<br />

Marder zusammen mit belgischen, spanischen<br />

und französischen Einheiten des Eurokorps auf der<br />

Avenue des Champs-Élysées in Paris.<br />

Vom 8. bis 13. September 1996 findet zum ersten Mal in<br />

Deutschland auf dem Truppenübungsplatz Munster mit<br />

der „Cooperative Lantern 96“ eine Stabsrahmenübung<br />

des NATO-Programms Partnerschaft für den Frieden mit<br />

multinationaler Beteiligung aus 18 Staaten statt.<br />

Am 15.10.1996 beendet die Bundeswehr<br />

die Nutzung des walisischen Truppenübungsplatzes<br />

Castlemartin in der Grafschaft<br />

Pembrokeshire.<br />

Seit Mai 1961 übten dort Panzer- und Panzeraufklärungsverbände<br />

des Heeres mit ihren Kampfpanzern<br />

den scharfen Schuss. Insgesamt nahmen an dem<br />

Gefechtsschießen 336 Einheiten mit über 95.000 Soldaten<br />

teil. Ende 1997 betrug die Sollstärke der Bundeswehr rund<br />

338.000 Soldaten. Der Verteidigungshaushalt 1999 betrug<br />

47,52 Milliarden DM (24,30 Milliarden Euro), davon<br />

entfielen:<br />

50,24 Prozent bzw. 23,84 Milliarden DM (12,19<br />

Milliarden Euro) auf die Personalausgaben<br />

15,61 Prozent bzw. 7,42 Milliarden DM (3,79<br />

Milliarden Euro) auf die militärische Beschaffungen<br />

15,19 Prozent bzw. 7,22 Milliarden DM (3,69<br />

Milliarden Euro) auf die sonstigen Betriebsausgaben<br />

8,79 Prozent bzw. 4,18 Milliarden DM (2,14<br />

Milliarden Euro) für Materialerhaltung und -betrieb<br />

5,30 Prozent bzw. 2,52 Milliarden DM (1,29<br />

Milliarden Euro) für Forschung, Entwicklung und<br />

Erprobung<br />

3,94 Prozent bzw. 1,87 Milliarden DM (0,96<br />

Milliarden Euro) für die militärischen Anlagen<br />

0,93 Prozent bzw. 0,44 Milliarden DM (0,23<br />

Milliarden Euro) für sonstige Investitionen.<br />

Das entsprach einen Anteil von 74,22 Prozent bzw. 35,27<br />

Milliarden DM (18,03 Milliarden Euro) für die<br />

Betriebskosten und 25,78 Prozent bzw. 12,25 Milliarden<br />

DM (6,26 Milliarden Euro) für verteidigungsinvestive Ausgaben<br />

(Entwicklung und Beschaffung neuer Ausrüstung).<br />

4


Frauen bei der Bundeswehr<br />

Am 19. Februar 1975 stimmte das Bundeskabinett der<br />

Regierung Helmut Schmidt dem Vorschlag des<br />

damaligen Verteidigungsministers Georg Leber zu,<br />

approbierte Ärztinnen, Zahnärztinnen, Tierärztinnen und<br />

Apothekerinnen als Sanitätsoffiziere in der Bundeswehr<br />

einzustellen.<br />

Nach Änderung des Soldatengesetzes und der<br />

Wehrdisziplinarordnung traten am 1. Oktober 1975 die<br />

ersten fünf weiblichen Sanitätsoffiziere ihren Dienst an.<br />

Am 1. Juni 1989 traten mit den einberufenen Rekruten<br />

erstmals 50 weibliche Sanitätsoffizieranwärterinnen ihren<br />

Dienst bei den Streitkräften an.<br />

Seit 2001 sind alle Laufbahnen der Bundeswehr<br />

uneingeschränkt für Frauen geöffnet.<br />

Größere Übungen<br />

Im Sommer 2004 nahm die Luftwaffe von Alaska aus mit<br />

Tornado-Kampfflugzeugen an Cooperative Cope Thunder<br />

teil, einer 15-tägigen großen multinationalen Übung im<br />

Pazifikraum.<br />

Im Juni und Juli 2006 beteiligte sich die Bundeswehr an<br />

der Übung Steadfast Jaguar auf den Kapverden, dem<br />

ersten NATO-Manöver auf afrikanischem Boden.<br />

Bild: © welt.de<br />

Kampf gegen den internationalen Terrorismus<br />

Seit 2001 ist die Bundeswehr auch im Rahmen des<br />

Kampfes gegen den internationalen Terrorismus<br />

eingesetzt. Ein Marinekontingent überwacht seit Anfang<br />

2002 von einem Stützpunkt in Dschibuti aus das<br />

Seegebiet am Horn von Afrika als Teil der internationalen<br />

Operation Enduring Freedom. In der Anfangsphase<br />

waren daran drei Fregatten, fünf Schnellboote, mehrere<br />

Hilfsschiffe, Seefernaufklärer und Hubschrauber mit etwa<br />

1500 Soldaten beteiligt.<br />

Das war der bisher größte Einsatz der Marine seit 1990.<br />

Inzwischen ist der Umfang erheblich reduziert worden.<br />

Das Marinekontingent besteht aus einer Fregatte,<br />

zeitweilig einem Versorgungsschiff und einer kleinen<br />

Basis in Dschibuti. Außerdem ist die Marine bereits seit<br />

Ende 2001 an der NATO-Operation Active Endeavour im<br />

Mittelmeer beteiligt.<br />

Die Übung mit 6.500 NATO-Soldaten diente dem<br />

Nachweis der Einsatzbereitschaft der NATO Response<br />

Force (NRF). Die deutsche Beteiligung bestand aus der<br />

Deutsch-Französischen Brigade und Marineeinheiten.<br />

Aussetzung der Wehrpflicht<br />

Am 15. Dezember 2010 wurde durch das Bundeskabinett<br />

eine Aussetzung der Wehrpflicht zum 1. Juli 2011<br />

beschlossen. Zum 1. Januar 2011 wurden zum letzten Mal<br />

alle Wehrpflichtigen zwangsweise einberufen, seit dem 1.<br />

März 2011 wurden Wehrpflichtige nicht mehr gegen ihren<br />

Willen zum Dienst verpflichtet.<br />

Es besteht seitdem die Möglichkeit einen Freiwilligen<br />

Wehrdienst als Wehrdienstart für Mannschaften mit einer<br />

Dauer von 6 bis 23 Monaten nach Abschnitt 7 des<br />

Wehrpflichtgesetzes zu leisten.<br />

5


Die Bundeswehr im internationalen Einsatz<br />

Operation Südflanke 1990–1991 im Mittelmeer<br />

und im Persischen Golf; erster Out-of-area-<br />

Einsatz<br />

Kambodscha, 1992–1993, siehe: Übergangsverwaltung<br />

der Vereinten Nationen in Kambodscha<br />

(1. Auslandstoter der Bw)<br />

Somalia, 1993–1994, siehe: Deutscher Unterstützungsverband<br />

Somalia, Operation der Vereinten<br />

Nationen in Somalia II, Operation Southern<br />

Cross<br />

Ruanda, 1994, siehe: Unterstützungsmission der<br />

Vereinten Nationen für Ruanda<br />

Irak, 1991–1996, siehe: United Nations Special<br />

Commission<br />

Einsätze im ehemaligen Jugoslawien, siehe<br />

auch: Bosnien-Herzegowina und internationale<br />

Konflikte der Nachfolgestaaten Jugoslawiens<br />

Operation Sky Monitor 1992<br />

Operation Deny Flight 1993–1995<br />

Schneller Einsatzverband zur Unterstützung der<br />

UNPROFOR 1995<br />

Operation Deliberate Force 1995<br />

IFOR mit GECONIFOR 1995–1996<br />

Marineoperationen in der Adria 1992–1996 Operation<br />

Maritime Monitor, Operation Maritime<br />

Guard, Operation Sharp Guard<br />

SFOR mit GECONSFOR 1996–2004 Operation<br />

Joint Guard, Operation Joint Forge<br />

KFOR seit 1999, siehe Kosovo, Kosovo-Krieg,<br />

Mazedonien, Operation Joint Guardian, United<br />

Nations Interim Administration Mission in<br />

Kosovo, Operation Allied Harvest<br />

EUFOR Operation Althea, seit 2004<br />

Albanien, 1997, siehe: Operation Libelle, Lotterieaufstand<br />

Mittelmeer, seit November 2001, siehe: Operation<br />

Active Endeavour<br />

Afghanistan, seit Dezember 2001, siehe: ISAF<br />

und Operation Enduring Freedom<br />

Dschibuti und Golf von Aden, seit Dezember<br />

2001, siehe: Operation Enduring Freedom<br />

Demokratische Republik Kongo, Juni bis November<br />

2006, siehe: EUFOR RD Congo<br />

Libanon, seit September 2006, Deutscher<br />

Einsatzverband Marine, siehe: Interimstruppe<br />

der Vereinten Nationen in Libanon, Libanonkrieg<br />

2006<br />

Operation Südflanke<br />

Die Operation Südflanke war eine militärische Operation<br />

der Deutschen Marine im Zeitraum vom 16. August 1990<br />

bis 13. September 1991. Die Operation verlief in zwei<br />

Phasen, zunächst im Mittelmeer und später im nördlichen<br />

Persischen Golf. Sie diente dazu, in der ersten Phase<br />

deutsche Bündnissolidarität während des Zweiten<br />

Golfkriegs zu demonstrieren und anschließend die<br />

Gefährdung der Schifffahrt durch Seeminen im Persischen<br />

Golf zu beseitigen.<br />

Kambotscha<br />

Die United Nations Transitional Authority in Cambodia<br />

(deutsch Übergangsverwaltung der Vereinten Nationen in<br />

Kambodscha, UNTAC), eine UN-Friedensmission,<br />

basierte auf der UN-Resolution 745 vom 28. Februar 1992<br />

und fand von Mai 1992 bis November 1993 statt.<br />

Hauptaufgabe der UNTAC war die Wiederherstellung<br />

einer zivilen und demokratischen Ordnung und die<br />

Vorbereitung freier Wahlen.<br />

Somalia<br />

Der Deutsche Unterstützungsverband Somalia<br />

(DtUstgVbd Somalia) war ein Verband deutscher<br />

Blauhelmsoldaten, der von März 1993 bis März 1994 zur<br />

Unterstützung der friedensschaffenden und -sichernden<br />

UN-Operation UNOSOM II in Somalia eingesetzt wurde.<br />

Ruanda<br />

Die United Nations Assistance Mission for Rwanda, kurz<br />

UNAMIR (deutsch Unterstützungsmission der Vereinten<br />

Nationen für Ruanda) war eine Mission der Vereinten<br />

Nationen zur Durchsetzung des Arusha-Abkommens.<br />

Fortsetzung der Reihe Geschichte der Bundeswehr mit:<br />

Die Bundeswehr im internationalen Einsatz im <strong>Journal</strong> 3/<strong>2014</strong><br />

6


Dr. med. Ursula Gertrud von der Leyen geb. Albrecht ist<br />

die erste Deutsche Verteidigungsministerin.<br />

Die 55-jährige Tochter des ehemaligen Ministerpräsidenten<br />

von Niedersachsen (1976 - 1990 Ernst Albrecht) trat<br />

schon vor Weihnachten 2013 ihren „Dienst“ an und<br />

besuchte gleich die Kameradinnen und Kameraden in<br />

Afghanistan. Was ein wenig seltsam anmutete, der<br />

Generalinspekteur Volker Wieker fehlte und Frau Dr.<br />

übernachtete im Camp. Sie folgte als erste Frau einer<br />

langen Reihe von „Herren“ auf diesem „Ministerposten“.<br />

1. Theodor Blank 07.1955 – 10.1956<br />

2. Franz Josef Strauß 10.1956 – 12.1963<br />

3. Kai-Uwe von Hassel 01.1963 – 12.1966<br />

4. Gerhard Schröder 12.1966 – 10.1969<br />

5. Helmut Schmidt 10.1969 – 07.1972<br />

6. Georg Leber 07.1972 – 02.1978<br />

7. Hans Apel 02.1978 – 10.1982<br />

8. Manfred Wörner 10.1982 – 05.1988<br />

9. Rupert Scholz 05.1988 – 04.1989<br />

10. Gerhard Stoltenberg 05.1989 – 03.1992<br />

11. Volker Rühe 05.1992 – 10.1998<br />

12. Rudolf Scharping 10.1998 – 07.2002<br />

13. Peter Struck 07.2002 – 11.2005<br />

14. Franz Josef Jung 11.2005 – 10.2009<br />

15. Karl-Theodor zu Guttenberg 10.2009 – 03.2011<br />

16. Thomas de Maiziére 03.2011 – 12.2013<br />

17. Ursula von der Leyen 12.2013<br />

Die neue Verteidigungsministerin Frau Dr. med. Ursula<br />

von der Leyen hat Weihnachten 2013 in Afghanistan die<br />

Kameradinnen und Kameraden emotional überwältigt –<br />

und für die Öffentlichkeit einige klare Signale ihrer<br />

zukünftigen Arbeit gesendet.<br />

Es war ein Lächeln, das man in der deutschen Sprache<br />

nur als "strahlend" bezeichnen konnte. Sechs Tage nach<br />

ihrer Vereidigung als neue Bundesministerin für<br />

Verteidigung strahlte sie auch später auf dem staubigen<br />

Explosivstoffe-Übungsgelände mit Soldaten der deutschen<br />

schnellen Eingreif-„Kampf“-Truppe in Afghanistan. Ursula<br />

von der Leyen ließ ihren Blick von ganz rechts bis ganz<br />

links schweifen, blickt dabei in jede Kamera, als säße<br />

dahinter ein sehr guter Bekannter, den sie freudestrahlend<br />

nach langer Zeit endlich wieder sieht. Kommunikationsexperten<br />

nennen das "Flirten mit der Kamera", und<br />

die neue Verteidigungsministerin beherrscht das perfekt.<br />

Dr. Ursula von der Leyen hat an diesen zwei Tagen in<br />

Afghanistan die Soldatinnen und Soldaten emotional<br />

überwältigt und der breiten Öffentlichkeit über die Bilder<br />

schon einmal die ins Unterbewusstsein aller Betrachter<br />

einschleichende Information vermittelt, dass sie von dem<br />

neuen Amt ganz offensichtlich nicht überfordert ist.<br />

Mit 55 Jahren hat die siebenfache Mutter genau das Alter,<br />

in dem auch typische Deutsche-Soldaten-Mütter sind. Sie<br />

machte im kleinen Kreis wie auch in ihrer späteren<br />

Ansprache klar, ".. mit ganzem Herzen stolz und dankbar"<br />

zu sein, die Verteidigungsministerin dieser Soldatinnen<br />

und Soldaten sein zu dürfen, übertrug sie ohne jeden<br />

Zeitverzug die private Mutterrolle auf ihre öffentliche<br />

Aufgabe. Der sprichwörtliche "Spieß" als "Mutter der<br />

Kompanie" hat seit von der Leyens Afghanistan-Reise<br />

zum Auftakt ihrer Amtszeit nun wohl ausgedient. Gegen<br />

diese Frau kommt der wohl nun nicht mehr an.<br />

Ob die Übernahme dieses Rollen-„Spieles“ von ihr<br />

wohlkalkuliert, oder ihrer tiefsten Empfindung entspricht,<br />

kann letztlich nur sie entscheiden. Wenn sie sich bewusst<br />

wird, wann sie sich die Schlussformulierung ihrer kleinen<br />

Ansprache beim Soldaten-Weihnachtsmarkt in Masar-i-<br />

Sharif zurechtlegte. Schon bei der Vorbereitung der Reise<br />

oder ganz spontan in dem Augenblick, in dem sie den<br />

Soldaten eben nicht das wünschte, was alle Verteidigungsminister<br />

vor ihr bei solchen Gelegenheiten zu<br />

sagen pflegten: Glück, Gesundheit, Kameradschaft,<br />

Frieden, Harmonie und vor allem eine unversehrte<br />

Rückkehr in die Heimat. All das schob von der Leyen<br />

beiseite, als sie "ihren" Soldaten schlicht sagte: "Seien Sie<br />

behütet." So spricht keine Vorgesetzte zu ihren Unterge-<br />

7


Kinder. An ihre Töchter und an ihre Söhne. Zur dieser<br />

beinahe perfekten Inszenierung gehörten natürlich auch,<br />

die vielleicht beabsichtigten und dann gelungenen Bilder<br />

vom direkten Kontakt zwischen der "Mutter" und ihrer<br />

"Einheit" dann nicht durch andere Bilder überlagern zu<br />

lassen. Ihr Umfeld hatte dafür in groben Zügen bereits<br />

vorgesorgt. Zwar blieb die Darstellung des<br />

Einsatzgeschwaders vollständig, indem als Fluggerät<br />

nicht nur "Transall", "NH-90", "CH-53" und "Tiger"<br />

aufgebaut waren, sondern auch die von den Israelies<br />

geleaste Aufklärungsdrohne "Heron". Doch anders als bei<br />

den anderen Fluggeräten stand die<br />

Bedienungsmannschaft nicht davor, sondern etliche<br />

Meter davon entfernt, so dass die Ministerin zwar mit den<br />

Soldaten sprechen konnte, dabei aber keine Fotos von<br />

ihr mit Drohne entstanden. Angesichts der<br />

Schwierigkeiten ihres Vorgängers mit diesem Thema<br />

wäre die Ministerin Gefahr gelaufen, dass das eine oder<br />

andere Foto von heiler "Mutter der Einheit"-Soldatenwelt<br />

durch eine perspektivische "Die neue Chefin der<br />

Rüstungsprobleme"-Bebilderung abgelöst worden wäre.<br />

Ihre Motivation der Reise machte sie dann den<br />

Soldatinnen und Soldaten sogleich deutlich. Das<br />

Entscheidende ihres ersten Truppenbesuches überhaupt,<br />

sei nun einmal, dass "der Mensch im Mittelpunkt" stehen<br />

solle, erläuterte sie. Dabei verknüpfte sie die Erwartungshaltung<br />

gegenüber neuen Rüstungsbeschaffungen mit<br />

den "Mutter der Einheit"-Gefühlen, indem sie ihre klare<br />

Priorisierung festlegte. „ ..es sei zwar wichtig, effiziente<br />

und kostengünstige Systeme zu beschaffen. Doch bleibe<br />

für sie oberste Orientierung: Das Wichtigste ist der<br />

Mensch und sind nicht die Materialkosten." Wir werden<br />

sie später an ihren ersten Worten messen können! Auf<br />

diese Weise hat sich Frau Dr. Ursula von der Leyen aber<br />

schneller als alle anderen ihrer „Vorgänger“ in kürzester<br />

Zeit in Stellung gebracht.<br />

Die nachfolgenden Bilder vermitteln die unterschwellige<br />

Botschaft: Dieser Frau können nicht nur Mütter und Väter<br />

ihre Söhne und Töchter beruhigt anvertrauen, sondern<br />

dieser Verteidigungsministerin die Bürger bedenkenlos<br />

auch unsere „Reste“ der Bundeswehr.<br />

Seien wir gespannt auf „Uschies“ Einsatz für ihre<br />

Soldatinnen und Soldaten, der erste „Ansatz“ sah<br />

jedenfalls für den Autor durchaus vielversprechend aus.<br />

Die Gesichter der Herren Offiziere (rotes Barett) auf dem<br />

zweiten Bild sprechen aber, so meint jedenfalls der Autor,<br />

eine Sprache für sich.<br />

© Text: 01.<strong>2014</strong> Hans-Georg Krause - Bilder: Google<br />

8


Die Offizierschule des Heeres (OSH) ist künftig in der<br />

„Graf-Stauffenberg-Kaserne“ zu Hause. Mit einem<br />

Festakt zum 15-jährigen Bestehen der OSH am Standort<br />

im Dresdner Norden wurde die Umbenennung der<br />

Albertstadtkaserne am 14. September 2013 in Anwesenheit<br />

von Verteidigungsminister Thomas de Maizière<br />

vollzogen. In seiner Festansprache lobte de Maizière die<br />

Entscheidung, die OSH in Dresden anzusiedeln.<br />

Dies sei seinerzeit ein Zeichen für die wieder gewonnene<br />

Einheit und Souveränität Deutschlands gewesen und<br />

dafür, „.. dass Entscheidungszentralen in die ostdeutschen<br />

Länder gehören.“<br />

So habe die Bundeswehr, die nach dem Ende der DDR<br />

Soldaten der Nationalen Volksarmee in ihre Reihen<br />

aufgenommen hat, als „Armee der Einheit“ wie kaum eine<br />

zweite staatliche Einrichtung in Deutschland „..den<br />

Vollzug der deutschen Wiedervereinigung weithin<br />

sichtbar“ gemacht. Die Bundeswehr sei aber auch in<br />

anderer Hinsicht eine „Armee der Einheit“, so der<br />

Minister. „Sie vereint Bürger aus allen Teilen des Landes<br />

und aus allen Bereichen unserer Gesellschaft in einem<br />

gemeinsamen Dienst. Sie vermittelt dabei Werte, auf die<br />

unser Gemeinwesen angewiesen ist: Respekt und Weltoffenheit,<br />

Disziplin und Dienstbereitschaft, Leistung,<br />

Kameradschaft und Patriotismus.“ Dazu gehöre auch die<br />

Pflege demokratischer Traditionen, die für eine Gesellschaft<br />

„feste Ankerpunkte zur Selbstvergewisserung“<br />

seien. So sei die Verlegung der Offizierschule nach<br />

Dresden auch ein Bekenntnis zur Tradition gewesen.<br />

„Umsichtige Traditionspflege hat immer das Ganze im<br />

Blick und nimmt das Gute zum Vorbild“, so de Maizière<br />

weiter. „Traditionspflege soll Kompass zur Orientierung<br />

sein, Maßstab für das eigene Handeln und moralischer<br />

Anker bei Versuchungen und Zweifeln.“ Dies gelte besonders<br />

für die Tradition des militärischen Widerstandes<br />

in Deutschland während der Diktatur des Nationalsozialismus.<br />

„Claus Schenk Graf von Stauffenberg gehört zum<br />

Besten, was uns die Geschichte als Traditionsquelle für<br />

die Bundeswehr überliefert“, hob de Maizière die Rolle<br />

Stauffenbergs im Widerstand hervor: „Er schritt persön-<br />

lich zur Tat und bezahlte dafür mit seinem Leben. Er<br />

wusste, was er im Falle des Scheiterns riskiert: Mindestens<br />

seine Freiheit, wahrscheinlich sein Leben. Er handelte<br />

dennoch aus innerer Überzeugung – das ist Tapferkeit.<br />

Graf Stauffenberg ist ein Vorbild für alle Angehörigen der<br />

Bundeswehr.“ Weil die bisherige „Graf-Stauffenberg-<br />

Kaserne“ im badenwürttembergischen Sigmaringen 2015<br />

geschlossen werden soll, sei es notwendig, der Bundeswehr<br />

diesen Traditionsnamen zu erhalten. „Hier in Dresden<br />

ist der richtige Ort. Hier prägt Stauffenbergs Name<br />

künftig jeden Jahrgang junger Offiziere“, so de Maizière.<br />

Dresden blickt auf eine lange Tradition militärischer Ausbildung<br />

zurück. Die bisherige Albertstadt-Kaserne war<br />

1871 gebaut worden. Im Verlauf ihrer Geschichte diente<br />

sie fünf unterschiedlichen Armeen als Ausbildungsstätte<br />

für Soldaten und Offiziere. Nach der Wiedervereinigung<br />

fiel 1993 die Entscheidung, die Offizierschule des Heeres<br />

von Hannover nach Dresden zu verlegen. Von 1927 bis<br />

1928 war Stauffenberg als Fahnenjunker selbst Lehrgangsteilnehmer<br />

an der damaligen Infanterieschule der<br />

Reichswehr, die sich auf dem Gelände eben jener Kaserne<br />

befand, die nun seinen Namen trägt.<br />

Unfall?<br />

Sieben Soldaten schwer verletzt<br />

Im Januar fuhr ein 42-jähriger mit seinem Auto von hinten<br />

in eine Marschgruppe der Bundeswehr, nahe Laubach in<br />

der Eifel. Es gab es mehrere schwerverletzte Kameraden.<br />

Die 17 Soldaten des TaktLwGeschw 33 aus Büchel waren<br />

auf einer Landstraße auf einem Nachtorientierungsmarsch<br />

mit vorschriftsmäßiger Absicherung und Beleuchtung, als<br />

der Autofahrer von hinten in die Gruppe fuhr. „Die Bw hat<br />

nichts falsch gemacht!“ – so die Polizei, die zusammen mit<br />

den Feldjägern versucht den Hergang zu ermitteln. Nach<br />

eigenen Angaben habe der Fahrer die Gruppe zu spät<br />

gesehen. Ein Feldjäger: „Mir unverständlich, trotz mehrerer<br />

blinkender Helmlichter und reflektierender Warnstreifen,<br />

die man hunderte von Metern sieht!“<br />

9


Kommando Heer<br />

Das Kommando Heer (KdoHeer) ist höchste und einzige<br />

Höhere Kommandobehörde im Heer der Bundeswehr.<br />

Das Kommando ist zugleich Stab des Inspekteurs des<br />

Heeres. Somit ist das Kommando Heer einzige Ansprechstelle<br />

im Heer für das Bundesministerium der<br />

Verteidigung. Die Aufstellung erfolgte am 1. Oktober 2012<br />

in der Struzberg-Kaserne zu Strausberg im Zuge der Neuausrichtung<br />

der Bundeswehr. Für die Aufstellung wurden<br />

Teile des Führungsstabes des Heeres, des Heeresführungskommandos<br />

und des Heeresamtes herangezogen,<br />

die im Anschluss außer Dienst gestellt wurden<br />

oder ebenfalls zu neuen Dienststellen umgegliedert<br />

wurden. Mit der Neuausrichtung der Bundeswehr wurde<br />

das Kommando Heer als einer der ersten Schritte zur<br />

Einnahme der Struktur Heer 2011 zum 1. Oktober 2012<br />

neu aufgestellt. Das Kommando Heer übernahm Aufgaben<br />

des Führungsstabes des Heeres, des Heeresführungskommandos<br />

und des Heeresamtes. Die „Zwei-<br />

Säulen-Struktur“ bestehend aus dem Heeresamt (bisher<br />

verantwortlich für Ausbildung und Weiterentwicklung der<br />

Teilstreitkraft) sowie dem Heeresführungskommando<br />

(bisher verantwortlich für die Führung der kämpfenden<br />

Truppenteile) wurde damit analog zu der Neuausrichtung<br />

in den anderen Organisationsbereichen aufgegeben. Das<br />

Kommando Heer ist nicht mehr - wie zuletzt der Führungsstab<br />

des Heeres - eine ministerielle Abteilung im Bundesministerium<br />

der Verteidigung. Daher ist auch der<br />

Inspekteur des Heeres, der bisher als Leiter einer ministeriellen<br />

Abteilung dem Bundesminister der Verteidigung,<br />

nicht aber dem Generalinspekteur der Bundeswehr, unterstellt<br />

war, nun erstmals dem Generalinspekteur der<br />

Bundeswehr voll unterstellt. In dieser Hinsicht büßt das<br />

Heer seine Unabhängigkeit als Teilstreitkraft ein. Der<br />

Inspekteur des Heeres im Rang eines Generalleutnants<br />

leitet das Kommando. Er ist dem Generalinspekteur der<br />

Bundeswehr unterstellt. Der Stellvertreter des Inspekteurs<br />

bekleidet ebenfalls den Rang eines Generalleutnants, der<br />

Chef des Stabes den eines Generalmajors. Der General-<br />

inspekteur der Bundeswehr ist dem Inspekteur des<br />

Heeres weisungsbefugt. Das Kommando ist die oberste<br />

Kommandobehörde der Teilstreitkraft Heer und zugleich<br />

Stab des Inspekteurs. Das Kommando sichert die Einsatzbereitschaft<br />

des Heeres in materieller und personeller<br />

Hinsicht und führt die unterstellten Truppenteile. In der<br />

angestrebten Struktur HEER2011 führt das Kommando<br />

zukünftig folgende Verbände bzw. Org-Einheiten:<br />

1. Panzerdivision<br />

10. Panzerdivision<br />

Division Schnelle Kräfte<br />

Amt für Heeresentwicklung<br />

Ausbildungskommando Heer<br />

Weiterhin werden die deutschen Anteile in multinationalen<br />

Einheiten truppendienstlich unterstellt sein:<br />

Deutsch-Französischen Brigade,<br />

Eurokorps,<br />

I. Deutsch-Niederländischen Korps und<br />

Multinationalen Korps Nord-Ost<br />

Außerdem unterstützt das Kommando den Inspekteur des<br />

Heeres bei der Wahrnehmung der Planungs-, Führungs-,<br />

Lenkungs- und Kontrollaufgaben.<br />

Das mit einem signalgelben (mit schwarzem, diagonalem<br />

Überstrich) Stickrand versehene Verbandsabzeichen, das<br />

nur von den militärischen Mitarbeitern des Kommandos<br />

am Ärmel des Dienstanzugs getragen wird, zeigt auf<br />

achatgrauem Grund den auf zwei gekreuzten,<br />

verkehrsgelben Schwertern (Symbol des deutschen<br />

Heeres) aufgelegten Bundesadler sowie darunter das<br />

Eiserne Kreuz (beides Hoheitszeichen der Bundesrepublik<br />

Deutschland). Die gelb-schwarze Kordel weist auf die<br />

Stellung als eine Kommandobehörde oberhalb der<br />

Divisionen hin.<br />

10


Dem Inspekteur des Heeres unterstehen im Kommando<br />

Heer seine beiden Stellvertreter Generalleutnant<br />

Reinhard Kammerer (Kommandeur Einsatz),<br />

Generalleutnant Rainer Korff (Kommandeur Deutsche<br />

Anteile Multinationale Korps / militärische Grundorganisation)<br />

und der Chef des Stabes Generalmajor<br />

Wolfgang Köpke.<br />

Stellvertretender Inspekteur des Heeres und Kommandeur Einsatz<br />

Nr. Name Beginn der Amtszeit Ende der Amtszeit<br />

1<br />

Nr.<br />

1<br />

Generalleutnant<br />

Reinhard Kammerer<br />

1. Oktober 2012 –<br />

Kommandeur deutsche Anteile<br />

Multinationale Korps / Militärische Grundorganisation<br />

Name<br />

Generalleutnant<br />

Reinhard Kammerer<br />

Beginn der Amtszeit<br />

1. April 2012<br />

Ende der Amtszeit<br />

30. September<br />

2012<br />

2 Generalleutnant Rainer Korff 7. Januar 2013 –<br />

Chef des Stabes<br />

Nr. Name Beginn der Amtszeit Ende der Amtszeit<br />

1 Generalmajor Wolfgang Köpke 1. Oktober 2012 –<br />

Abteilungsleiter Einsatz<br />

Nr. Name Beginn der Amtszeit Ende der Amtszeit<br />

1 Generalmajor Andreas Berg 1. Oktober 2012 –<br />

Abteilungsleiter Planung<br />

Nr. Name Beginn der Amtszeit Ende der Amtszeit<br />

1 Brigadegeneral Josef Niebecker 1. Oktober 2012 –<br />

Abteilungsleiter Personal / Organisation / Ausbildung<br />

Nr. Name Beginn der Amtszeit Ende der Amtszeit<br />

1 Brigadegeneral Ernst-Peter Horn 1. Oktober 2012 1. April 2013<br />

2 Brigadegeneral Uwe Willi Nerger 1. April 2013 -<br />

Abteilungsleiter Logistik und Unterstützung<br />

Nr. Name Beginn der Amtszeit Ende der Amtszeit<br />

1 Brigadegeneral Walter Ludwig 1. Oktober 2012 –<br />

Beauftragter Veränderungsmanagement Heer<br />

(zeitlich begrenzt bis 2015)<br />

Nr. Name Beginn der Amtszeit Ende der Amtszeit<br />

1 Brigadegeneral Christian Westphal 1. Mai 2012 30. April 2013<br />

Inspekteur des Heeres<br />

Generalleutnant Bruno Kasdorf (Panzergrenadier)<br />

Kommandeur Einsatz<br />

Generalleutnant Reinhard Kammerer (Artillerist)<br />

© deutschesheer.de 11


Soli-Aufkleber.jpgWerbung – mit unseren Soldaten<br />

US-Army - One platform for all armored vehicles - the new U.S. strategy <strong>2014</strong><br />

12


.. einsatzbereit, jederzeit, weltweit<br />

Das Kommando Spezialkräfte (KSK) ist der Spezialkräfteverband<br />

des Heeres und verfügt innerhalb der<br />

Bundeswehr über einzigartige Fähigkeiten. Im heutigen<br />

Einsatzspektrum deutscher Streitkräfte gibt es besondere<br />

Aufgaben von strategischem Interesse, die oftmals durch<br />

herkömmliche Einheiten nicht erfüllt werden können.<br />

Beispiele dafür sind die ständige Bereitschaft zur Rettung<br />

von bedrohten bzw. gefangenen deutschen Staatsbürgern<br />

im Ausland oder die Festsetzung von Kriegsverbrechern<br />

in Krisengebieten. Die Soldaten des KSK<br />

werden speziell für solche und ähnliche Einsätze<br />

ausgewählt und ausgebildet, so dass die Bundesrepublik<br />

Deutschland in derartigen Situationen über geeignete,<br />

militärische Handlungsoptionen verfügt. Als Kern des<br />

Spezialkräfteverbunds der Bundeswehr ist das KSK somit<br />

ein wichtiges Instrument der nationalen Risikovorsorge.<br />

Auftrag des KSK<br />

Die Fähigkeiten des KSK erweitern die Handlungsoptionen<br />

der Bundesrepublik Deutschland im gesamten<br />

Aufgabenspektrum der Streitkräfte. Spezialkräfte sind in<br />

besonderem Maße für Einsätze geeignet, welche die<br />

kontrollierte und jederzeit begrenzbare Einsatzdurchführung<br />

unter Vermeidung bzw. Begrenzung von Eskala-<br />

tion und Kollateralschäden erfordern und einer besonderen<br />

Geheimhaltung bedürfen. Dabei stehen Rettung<br />

und Befreiung deutscher Staatsbürger in Krisengebieten<br />

im Ausland im Vordergrund. Derartige Aufträge verlangen<br />

besondere Ausbildung, Ausrüstung und Struktur und<br />

können im Allgemeinen nicht von konventionellen Einheiten<br />

erfüllt werden. Einsätze der Spezialkräfte können<br />

auch dann wesentlich zur Vorbeugung und Eindämmung<br />

von Krisen und Konflikten beitragen, wenn der Einsatz<br />

herkömmlicher Kräfte nicht oder noch nicht angemessen<br />

erscheint. Alle Einsatzaufgaben sind dabei weltweit und<br />

unter allen klimatischen Bedingungen wahrzunehmen.<br />

Die Einsatzaufgaben des KSK sind:<br />

Retten und Befreien: Retten und Befreien deutscher<br />

Staatsbürger und/oder anderer Personen<br />

aus Gefangenschaft, Geiselnahme oder terroristischer<br />

Bedrohung im Ausland (Nationale Risikovorsorge);<br />

Festsetzen von Zielpersonen: Festsetzen von<br />

Zielpersonen im Ausland, auch gegen deren Widerstand;<br />

Spezialaufklärung: Gewinnen von Schlüsselinformationen<br />

in Krisen- und Konfliktgebieten für die<br />

strategische und operative Führungsebene sowie<br />

13


deren gesicherte, verzugsarme und schwer aufklärbare<br />

Übermittlung;<br />

Military Assistance: Zusammenarbeit und Ausbildungsunterstützung<br />

bei Sicherheitskräften in<br />

Partnerstaaten;<br />

Offensive Maßnahmen: Offensive Maßnahmen<br />

zur Abwehr terroristischer Bedrohung und Kampf<br />

gegen subversive Kräfte durch frühzeitige Aufklärung<br />

und Bekämpfung von Bedrohungspotenzialen<br />

vor dem Wirksamwerden;<br />

Schutz: Schutz eigener Kräfte auf Distanz und<br />

Schutz von Personen in besonderer Lage;<br />

Sicherstellung von Material: Sicherstellung von<br />

Material besonderer Bedeutung, auch unter Bedrohung;<br />

Kampfeinsätze: Kampfeinsätze, auch Kampf in<br />

der Tiefe, gegen Ziele strategischer und/oder<br />

operativer Bedeutung, einschließlich der Lähmung<br />

oder Zerstörung wichtiger Einrichtungen,<br />

Objekte und Führungssysteme;<br />

Verdeckte Operationen: Verdeckte Operationen<br />

im Aufgabenspektrum der Streitkräfte.<br />

Eine besondere Bedeutung kommt dabei dem Retten und<br />

Befreien deutscher Staatsbürger zu.<br />

Diese Aufgabe wurde für die Spezialkräfte in den<br />

Verteidigungspolitischen Richtlinien der Bundesregierung<br />

von 2011 erneut festgelegt.<br />

Struktur des KSK<br />

Das einzigartige und vielfältige Aufgabenspektrum des<br />

KSK erfordert besondere Fähigkeiten und spiegelt sich in<br />

der Struktur des Verbandes wieder.<br />

Herzstück des KSK sind die Kommandosoldaten der<br />

Einsatzkräfte. Sie sind verantwortlich für die unmittelbare<br />

Durchführung von Spezialkräfteoperationen. Unverzichtbar<br />

für die autarke Einsatzbereitschaft der Kommandokompanien<br />

sind die Unterstützungskräfte.<br />

Dort sind u.a. die Logistik und die Sanitätsversorgung des<br />

KSK eingegliedert. Durch diese Kombination von kampfkräftigen<br />

Kommandokompanien und spezialisierten, hochflexiblen<br />

Unterstützungselementen wird die hohe Durchsetzungs-<br />

und Durchhaltefähigkeit im Einsatz sichergestellt.<br />

Den vollen Einsatzwert erreicht das KSK je nach Auftrag<br />

im Verbund mit anderen Truppenteilen der Bundeswehr,<br />

die ihre spezifischen Fähigkeiten einbringen.<br />

Beispiele dafür sind die Zusammenarbeit mit den EGB-<br />

Soldaten der Fallschirmjäger (Erweiterte Grundbefähigung)<br />

und den Hubschrauberbesatzungen der Heeresflieger.<br />

Aufgabe der EGB-Soldaten ist es beispielsweise,<br />

den äußeren Ring einer Spezialkräfteoperation zu sichern,<br />

während unter anderem die Hubschrauber des „Special<br />

Operations Forces Air“ Elements die schnelle Beweglichkeit<br />

der Kommandosoldaten durch die Luft sicherstellen.<br />

Das KSK besteht neben den Einsatzkräften, den<br />

Unterstützungskräften aus dem Kommandostab sowie<br />

dem Bereich Weiterentwicklung.<br />

14


Die Einsatzkräfte des KSK<br />

Spezialaufklärung sowie Personal für die Leitung<br />

indirekten Feuers und des Einsatzes von Luftfahrzeugen.<br />

Die Einsatzkräfte bestehen aus folgenden Einheiten: Vier<br />

Kommandokompanien (1.-4. KdoKp), die Spezialkommandokompanie<br />

(SpezKdoKp) und das Ausbildungs- und<br />

Versuchszentrum (AVZ).<br />

Jede Kommandokompanie besteht aus mehreren Zügen,<br />

die jeweils auf eine bestimmte Verbringungsart oder<br />

Aufgabe spezialisiert sind. Unter Verbringungsart versteht<br />

man die Fähigkeit, ein Einsatzgebiet auf bestimmte Art zu<br />

erreichen bzw. in einem bestimmten Gelände einen<br />

Auftrag auszuführen.<br />

Die unterschiedlichen Spezialisierungen der Züge sind<br />

Spezialzug für Land / Wüste<br />

Fallschirmspezialzug<br />

Amphibischer Zug<br />

Gebirgs- / Arktiszug<br />

Scharfschützenzug<br />

Diese Züge sind wiederum in Trupps gegliedert. Ein<br />

einzelner Kommandotrupp besteht aus vier Kommandosoldaten.<br />

Jeder Truppsoldat ist Spezialist auf jeweils<br />

einem von insgesamt vier Gebieten: Waffentechnik,<br />

Zugangstechniken (Breacher), Fernmeldewesen (Funker)<br />

und Sanitätswesen (Medic). Ein solcher Trupp ist<br />

einerseits klein genug, um sich unentdeckt bewegen zu<br />

können, aber andererseits so hochspezialisiert und<br />

kampfkräftig, dass er für längere Zeit autark operieren<br />

kann. Die Scharfschützen bilden auch hier eine Ausnahme,<br />

denn sie operieren in Zweiertrupps.<br />

Die Spezialkommandokompanie verfügt über speziell<br />

ausgebildete und erfahrene Kommandosoldaten mit<br />

besonderen Aufgaben, wie zum Beispiel Hundeführer,<br />

Spezialpioniere, Personal für optronische und technische<br />

Eine besondere Funktion erfüllt das Ausbildungs- und<br />

Versuchszentrum, kurz AVZ genannt: Hier werden<br />

Kommandosoldatenanwärter ausgewählt und ausgebildet.<br />

Das AVZ ist auch verantwortlich das Eignungsfeststellungsverfahren<br />

(EFV) zur Auswahl neuer Kommandosoldaten.<br />

Zudem ist das AVZ auch für Ausbildungen und<br />

Weiterbildungen der Kommandokompanien zuständig.<br />

Ausbildung<br />

Nach dem Bestehen des Eignungsfeststellungsverfahrens<br />

(EFV) werden die Bewerber in das KSK versetzt. Sie<br />

absolvieren im Ausbildungs- und Versuchszentrum (AVZ)<br />

ihre Basisausbildung zum Kommandosoldaten. Dort<br />

durchlaufen die angehenden Kommandosoldaten die sogenannte<br />

Basisausbildung, die nach ca. zwei Jahren mit<br />

dem Status "Combat Ready" (voll einsatzfähig) endet.<br />

Danach folgt die Versetzung in eine der Kommandokompanien.<br />

© www.deutschesheer.de – Division Spezielle Operationen<br />

In der nächsten Folge unter anderem:<br />

Die Unterstützungskräfte des KSK<br />

15


Werbung- Advertising- Publicité<br />

Nach erfolgtem Aufbau<br />

des Hinweisschildes<br />

an unserem<br />

Quartier richtete nun<br />

der Vorsitzende unsere<br />

Vereins-Vitrine<br />

im Hotel Dörenkrug /<br />

Restaurant Sparta-<br />

Deutsche Artillerie<br />

im Hotel Dörenkrug / Restaurant Spartakus in Augustdorf immer präsenter!<br />

kus am 11. März<br />

<strong>2014</strong> ein! Ein weiterer<br />

„Aussen-Hinweis“,<br />

sowie eine<br />

Beilage zur Speisekarte<br />

mit einem „Artillerie-Gericht“<br />

(Idar-Obersteiner-<br />

Schwenkbraten) ..<br />

.. wurden bereits mit dem Inhaber des Restaurants besprochen und befinden sich derzeit in der Vorplanung!<br />

Ansichten aus dem Restaurant Spartakus – Passend zu uns, in ROT gehalten.<br />

© Fotos: Mani Richter<br />

16


Fortsetzung aus <strong>Journal</strong> 1/<strong>2014</strong><br />

10,5-cm-leFH auf<br />

Waffenträger Gw. IV b<br />

Heuschrecke 10<br />

Dieser Waffenträger war eine ungewöhnliche Konstruktion,<br />

da mittels eines am Fahrzeug angebrachten Krans<br />

der Turm mitsamt Hauptwaffe abgehoben werden und<br />

auf eine ebenfalls mitgeführte Lafette gesetzt werden<br />

konnte, um so auch unabhängig eingesetzt werden zu<br />

können. Der Entwurf stammt von 1942 und erfolgte bei<br />

Krupp, er weist gewisse Ähnlichkeiten mit der aus gleichem<br />

Hause stammenden 10,5-cm le FH 18/1 (Sf) auf<br />

Gw. IVb auf. Blieb der offene Turm auf dem Waffenträger,<br />

konnte er um 360° geschwenkt werden, was einen<br />

deutlichen Fortschritt gegenüber den bis dorthin eingesetzten<br />

Panzerhaubitzen bedeutete. Krupp baute ab<br />

Mai 1943 drei Prototypen, die noch die 10,5-cm leFH<br />

18/1 besaßen. Die ab Mai 1944 geplanten Serienmodelle<br />

sollten die neu konstruierte le FH 43 gleichen Kalibers<br />

erhalten. Zu einer Serienproduktion kam es jedoch<br />

nicht. Ein ähnliches Rheinmetall-Projekt sowie diverse<br />

Entwürfe schwerer Waffenträger auf Basis des Panthers<br />

erreichten nicht einmal das Prototypenstdium.<br />

Technische Daten:<br />

Hersteller:<br />

KRUPP<br />

Gefechtsgewicht:<br />

23.000 kg<br />

Länge/Breite/Höhe:<br />

6.000mm<br />

3.000mm/3.000mm<br />

Motor: Maybach HL 90<br />

12-Zylinder-Benzin<br />

Hubraum:<br />

9.990 ccm<br />

Leistung kw/PS: 265/360<br />

Leistungsgewicht:<br />

15,7 PS/t<br />

Höchstgeschwindigkeit:<br />

45 km/h Strasse<br />

24 km/h Gelände<br />

Tank:<br />

keine Angaben vorhanden<br />

Fahrbereich:<br />

300 km auf der Strasse<br />

Besatzung: 4<br />

Bewaffnung: 1x10,5-cm-leFH 18/1 L/28<br />

Panzerung:<br />

10 bis 30 mm<br />

Wattiefe:<br />

0,8 m<br />

©Typenkompass – Panzer der Wehrmacht – Alex Lüdeke<br />

17


US 105 mm Haubitze M7<br />

Priest<br />

Die M7 Priest wurde 1941 entwickelt, weil der US Army<br />

ein leichtes, geländegängiges Fahrzeug für die<br />

artilleristische Unterstützung fehlte. Der Priest basiert auf<br />

dem Fahrgestell des M3 Lee/Grant. Die Hauptbewaffnung<br />

besteht aus einem 105-mm-Geschütz, dem<br />

Standardgeschütz der US Army. Aufgrund seiner<br />

hervorragenden ballistischen Eigenschaften konnte dieses<br />

Geschütz sowohl artilleristisch als auch zur Panzerabwehr<br />

effektiv genutzt werden. Nur wenige Artilleriegeschütze<br />

des Zweiten Weltkrieges eigneten sich derart gut zur<br />

Panzerbekämpfung, da die dafür entwickelten<br />

Munitionstypen meist nur aus Splitter- oder<br />

Sprenggranaten zum Einsatz gegen Infanterie bestanden.<br />

Diese Projektile hatten nicht die ausreichende<br />

Durchschlagskraft, um einen Panzer zu zerstören. Die<br />

105-mm-Kanone gehörte zu den wenigen, für die panzerbrechende<br />

Munition zur Verfügung stand. In Fahrtrichtung<br />

rechts neben dem Geschütz wurde in einer Kanzel ein<br />

Browning M2-MG zur Fliegerabwehr und<br />

Nahbereichsverteidigung eingebaut. Dieser Kanzel<br />

verdankt der M7 seinen Spitznamen Priest (deutsch:<br />

Priester), da sie an die Predigerkanzel in der Kirche<br />

erinnert. Die britische Armee orderte 5500 Einheiten, die<br />

aber nicht in vollem Umfang ausgeliefert wurden, die US<br />

Army etwa 3000.<br />

Technische Daten:<br />

Hersteller: - -<br />

Gefechtsgewicht:<br />

22.967 kg<br />

Länge/Breite/Höhe:<br />

6.02 mm<br />

2.880mm/2.540mm<br />

Motor:<br />

Continental R-975 Benzin<br />

Hubraum/PS<br />

- - ccm/340<br />

Höchstgeschwindigkeit:<br />

41,8 km/h Strasse<br />

Tank:<br />

- - l<br />

Fahrbereich:<br />

200 km auf der Strasse<br />

135 km im Gelände<br />

Besatzung: 7<br />

Bewaffnung:<br />

105 mm M1A2 Haubitze<br />

Browning .50cal MG<br />

Panzerung:<br />

12,7 bis 62,0 mm<br />

Wattiefe:<br />

1,22 cm<br />

18


Bishop<br />

Der Bishop (Bischof) war eine britische<br />

Selbstfahrlafette im Zweiten Weltkrieg.<br />

Der Bishop wurde gebaut, um die 25-Pfünder-<br />

Batterien in Afrika als Panzerabwehrwaffe abzulösen.<br />

Deshalb wurde eine 25-Pfünder-Kanone auf das Fahrgestell<br />

des Valentine gesetzt.<br />

Die Aufbauten waren starr und konnten nicht<br />

geschwenkt werden.<br />

Das Modell erwies sich als nicht erfolgreich, da es<br />

durch seinen hohen Turm ein ausgezeichnetes Ziel<br />

bot.<br />

Außerdem musste die Munition in einem Anhänger<br />

mitg-führt werden und der Turm hatte eine<br />

beschränkte Richthöhe, weshalb die Bedienung des<br />

Bishop bei in-direktem Feuer vorher eine Erdrampe<br />

bauen musste.<br />

Er war insoweit nützlich, als dass er das Potenzial des<br />

Typs und auch vermeidbare Fehler aufzeigte.<br />

Als der M7 Priest eingeführt wurde, verwendete man<br />

den Bishop bald nicht mehr.<br />

Technische Daten:<br />

Hersteller: - -<br />

Gefechtsgewicht:<br />

7.900 kg<br />

Länge/Breite/Höhe:<br />

5.640 mm<br />

2.770mm/3.050mm<br />

Motor:<br />

AEC 190 Diesel<br />

Hubraum:<br />

- - ccm<br />

Leistung PS: 131<br />

Leistungsgewicht:<br />

16,5 PS/t<br />

Höchstgeschwindigkeit:<br />

24 km/h Strasse<br />

Fahrbereich:<br />

145 km auf der Strasse<br />

Besatzung: 4<br />

Bewaffnung:<br />

25-Pfünder (87,6mm) Kanone<br />

.303 Bren MG<br />

Panzerung:<br />

9,5 bis 44,5 mm<br />

Wattiefe:<br />

- - cm<br />

19


25 pdr SP – Sexton<br />

Die 25pdr SP, genannt Sexton, war eine selbstfahrende<br />

Artilleriehaubitze im Zweiten Weltkrieg.<br />

Konstruiert auf der Basis eines amerikanischen Tanks,<br />

erbaut von Kanada für die britische Armee und die<br />

zugehörigen Commonwealth Kräfte und einige der<br />

anderen Alliierten.<br />

Der Sexton wurde entwickelt, um die britische Armee<br />

endlich ein efizientes, mobiles Artillerie-Geschütz mit<br />

einem Ordnance QF 25 Pfünder – auszustatten.<br />

Ab 1943 ersetzte dann der in den USA gebaute M7<br />

Priest (ein US 105 mm Geschütze auf einem M3 Lee<br />

Panzer) auch den Sexton.<br />

Vor dieser Haubitze verfügten die Briten nur über den<br />

stark improvisierten Bishop.<br />

Im Gegensatz zu Deutschland, das seine Sturmgeschütze<br />

in einer Front im direkten Feuern einsetzte,<br />

wurde von Großbritannien und Kanada die Haubitzen<br />

nur für indirekte Feuerunterstützung eingesetzt.<br />

Sie hielten die Sextons gut zurück von der Front und<br />

verwendet vorgeschobene Beobachter, die das Feuer<br />

auf ein Ziel richteten.<br />

Technische Daten:<br />

Hersteller:<br />

Montreal Locomotive Works<br />

Gefechtsgewicht:<br />

25.000 kg<br />

Länge/Breite/Höhe:<br />

6.120 mm<br />

2.710mm/2.440mm<br />

Motor:<br />

Continental R-975 9-Zylinder<br />

Benzin<br />

Hubraum:<br />

? ccm<br />

Leistung kw/PS: 400/298<br />

Leistungsgewicht:<br />

62,5 PS/t<br />

Höchstgeschwindigkeit:<br />

40 km/h Strasse<br />

Tank:<br />

? l<br />

Fahrbereich:<br />

200 km auf der Strasse<br />

? km im Gelände<br />

Besatzung: 6<br />

Bewaffnung:<br />

Ordnace QF 25 Pfünder<br />

Bren lMG 50<br />

Panzerung:<br />

bis zu 32 mm<br />

Wattiefe:<br />

? cm<br />

20


.. den Indianersprung<br />

und den BMW-Crash<br />

Wieder einmal war es soweit. Das Panzerartilleriebataillon<br />

215 rückte mit voller Stärke zu einer rollenden Übung<br />

mit der Panzerbrigade 21 aus. Der Übungsraum war in<br />

Niedersachsen. Was dieses Mal etwas ungewöhnlich<br />

war, war die Tatsache, dass wir mit allen Radfahrzeugen<br />

ohne Aufteilung in VVD und RVD, also in einem sehr,<br />

sehr langen Konvoi lostuckelten. Ja, lostuckelten im<br />

wahrsten Sinne des Wortes. Die Marschgeschwindigkeit<br />

war auf 30 km/h begrenzt im Abstand von 50 m zwischen<br />

den Fahrzeugen. Der geneigte Leser wird es ahnen, es<br />

war ein Lindwurm, der sich aus der Kaserne quälte.<br />

Nicht, dass unsere Fahrzeuge nicht schneller fahren<br />

konnten, nein es war so eben befohlen. Und Befehl ist<br />

eben Befehl. Das hatten wir gelernt, und daran hielt man<br />

sich. Da es über Land- und Bundesstraßen ging, war die<br />

Verkehrssicherheit oberste Priorität. Damit das auch alles<br />

reibungslos ablief, hatte Paddel, Sie erinnern sich, so<br />

nannten wir unseren Bttr-Chef, weil er beim Gehen immer<br />

mit den Armen wild paddelte, als ob er ein Boot rudern<br />

wollte, die Kradmelder zusammen gezogen und unserem<br />

Kameraden OFw Jens W. unterstellt.<br />

Der war natürlich ein erfahrener und listiger Fuchs, also<br />

kein Unfuchs. Er lies sich die rechten Seitenteile aus<br />

seinem DKW ausmontieren und fuhr damit als Beifahrer<br />

und Gruppenführer der Marschüberwachungsgruppe. Der<br />

Auftrag war, den Marschweg abzusichern und auszuschildern.<br />

Zu seiner Unterstützung hatte er noch die<br />

durch die Brigade gestellten Feldjäger, die die Hauptkreuzungen<br />

mit absicherten. Die waren aber nur da, weil<br />

die gesamte Brigade den gleichen Marschweg nutzte ins<br />

Manövergebiet.<br />

Eine gewisse Anzahl an Richtungspfeilschilder mit angeschweißtem<br />

Erdspies hatte er im DKW mitgeführt. Nun<br />

lief das Unternehmen so ab. Er fuhr mit seinem DKW im<br />

Bereich der Kolonne, mal vorne mal hinten mal in der<br />

Mitte. Seine Jungs, die Kradmelder auf ihren Herkules-<br />

Motorrädern bekamen von ihm während der Fahrt aus<br />

seinem Fahrzeug heraus immer den nächsten Kreu-<br />

zungspunkt auf einem Meldeblockzettel aufgezeichnet,<br />

den die dann anfahren mussten um beim Eintreffen der<br />

Kolonnenspitze die Kreuzung für den zivilen Verkehr zu<br />

sperren. Außerdem wurde vor jeder Kreuzung ein entsprechendes<br />

Standschild kurzfristig angebracht. Das führte<br />

der Kradmelder dann immer mit. Nachdem die Kolonne<br />

durch war, wurde schnell das Standschild am Krad verstaut<br />

und die Kolonne wieder eingeholt und sich den<br />

nächsten Auftrag von Jens während der Fahrt abgeholt.<br />

OFw Jens W. nannte es den Indianersprung.<br />

So brummten immer wieder die Kradmelder oder Jens W.<br />

mit seinem DKW an der Kolonne vorbei und wir machten<br />

uns eine Gaudi daraus, das wir den Kameraden immer<br />

wieder grüßten. Die Fahrt wurde nicht langweilig, weil ja<br />

immer was zu sehen war.<br />

Die Kolonnenfahrt endete nach Stunden zunächst einmal<br />

in einem Waldstück. Die Fahrzeuge sollten in einem<br />

Waldweg gefechtsmäßig, so weit es geht, unterziehen.<br />

Das endete aber in einem kleinen Fiasko. Die Kolonne<br />

war zu lang um alle in einem Wendehammer (Waldlichtung)<br />

unterzubringen, damit die Kolonnenspitze wieder zur<br />

Hauptstraße hin auf dem Anfahrtweg seitlich auffahren<br />

konnte. Die schweren Fahrzeuge der Werkstatt und des<br />

Transportzuges (Trapo) konnten nicht großartig nach<br />

rechts ausweichen um die entgegenkommenden Fahrzeuge<br />

der Kolonnenspitze passieren zu lassen. Ein Trapo-<br />

Fahrer machte aber den fatalen Fehler und wich nach<br />

rechts aus. Er kippte seitlich von dem Feldweg ab. Jetzt<br />

war guter Rat teuer, wie bekommen wir so schnell wie<br />

möglich und nach Möglichkeit ohne großen Flurschaden<br />

zu machen, den 10 Tonner wieder flott. Nun, die Lösung<br />

war dann die Ladung. Die beladenen Kanister waren auf<br />

den Paletten verrutscht. Sie mussten abgeladen werden.<br />

Das nutzten wir alle, um unsere Fahrzeuge schnell zu<br />

betanken, was ja auch vorgesehen war bei diesem technischen<br />

Halt. Da der Kranwagen aber nicht eingesetzt werden<br />

konnte wegen der Waldwegenge, behalf man sich mit<br />

Stahlseilen, Abschleppstangen und sonstigen technischen<br />

Gerät, um den 10-Tonner-Faun zu stabilisieren. Alle Fahrzeuge,<br />

die noch in der Wendeschleife standen auf der<br />

Lichtung, konnten ja nicht vorbei.<br />

21


Unser Krkw (Krankenkraftwagen) war aber schon mit der<br />

Kolonnenspitze an dem havarierten 10-Tonner<br />

vorbeigewunken und stand somit schon richtig auf dem<br />

Waldweg.<br />

Alle Fahrzeuge sollten mit Tarnnetzen getarnt werden,<br />

weil das hier wohl noch eine längere Zeit dauern würde.<br />

Ich hatte meinen Sanitäts-Soldaten immer eingeschärft,<br />

eine Tarnung gegen Luftaufklärung zu machen, aber so<br />

zu gestalten, dass wir notfalls schnell eine Marschbereitschaft<br />

herstellen können.<br />

Das hat mir immer wieder einigen Ärger eingebracht bei<br />

dem militärischen Befehlshabern, aber zum Glück hatte<br />

ich ja auch noch zusätzliche Dienstvorschriften die für<br />

den SanDienst eine höhere Bedeutung hatten, in dem<br />

das so beschrieben war.<br />

Wie Recht wir damit hatten, sollte sich schnell<br />

herausstellen.<br />

Laut rufend kam uns ein Zivilist aufgeregt entgegen und<br />

fragte nach einem Sani und Arzt, weil auf der<br />

Bundesstraße in der Nähe ein schwerer Verkehrsunfall<br />

passiert war.<br />

Mein Truppenarzt, meine Krkw-Besatzung und ich<br />

starteten sofort durch.<br />

Die restlichen San-Truppenteile führte dann mein<br />

Stellvertreter.<br />

Als wir dann an der Unfallstelle ankamen, zeigte sich ein<br />

großes Trümmerfeld. Mitten drin ein 5er BMW, indem<br />

noch der Fahrer eingeklemmt saß mit einer starken<br />

Kopfverletzung. Sein Kopf war durch einen Schädelbruch<br />

offen und die Kalotte ein Viertel abgetrennt.<br />

Die Erstversorgung übernahm unser Truppenarzt und wir<br />

versuchten mit Bordmitteln des KrKw eine Befreiungsaktion.<br />

Glücklicherweise hatten wir unseren gepanzerten Krkw<br />

wegen eines technischen Defektes in der Kaserne<br />

gelassen.<br />

Die große Brechstange, die sonst am gepanzerten Krkw<br />

außen angebracht war, hatten wir im Krkw<br />

mitgenommen, und so war es eine wertvolle Hilfe zur<br />

Rettung und Befreiung des Verunfallten.<br />

Man muss wissen, zu den damaligen Zeiten war der zivile<br />

Rettungsdienst noch nicht so ausgereift, das gleich<br />

Feuerwehr und Rettungswagen zur Verfügung standen,<br />

wie wir es heute überall gewohnt sind.<br />

Über der Unfallstelle kreiste immer ein Bundeswehrhubschrauber,<br />

der dann wohl über Funk auch die zivilen<br />

Hilfskräfte alarmiert hat.<br />

Nach einiger Zeit traf auch ein ADAC-Hubschrauber vor<br />

Ort ein und wir konnten den Schwerstverletzten bergen<br />

um ihn mit dem Hubschrauber abtransportieren lassen.<br />

Leider hat der Fahrer des 5er BMW den Unfall nicht<br />

überlebt, weil seine Verletzungen zu schwer waren.<br />

Noch im Nachhinein klärte es sich für uns, dass der 5er<br />

BMW der Dienstwagen vom damaligen Verteidigungsminister<br />

Georg Leber war, der kurz vorher in den über uns<br />

kreisenden Bundeswehrhubschrauber umgestiegen war.<br />

Der Unfall passierte wohl, weil der Fahrer einen LKW<br />

überholen wollte.<br />

Dieser entgegenkommende LKW konnte nur bedingt<br />

ausweichen und überrollte so den Vorderwagen des<br />

BMW.<br />

(MR)<br />

Möchten Sie auch Ihre Kameraden an Ihren Erinnerungen an Ihre<br />

Dienstzeit teilhaben lassen? Dann senden Sie dem <strong>Journal</strong> Ihre<br />

Notizen einfach zu! Unsere Anschrift finden Sie im Impressum!<br />

22


Derzeitige und künftige<br />

Spezialfahrzeuge der Armeen Weltweit<br />

In Russland wurde jetzt ein neuer gepanzerter Truck für<br />

heimische Spezialeinheiten getestet. Im Punisher (übersetzt:<br />

Bestrafer) schlägt ein 730-PS-Herz. Der Achtzylinder-Dieselmotor<br />

sowie das Fahrwerk stammen aus dem<br />

4x4 Kamaz 4711, der auch an der Rallye Dakar teilnahm.<br />

Mit dem Antrieb soll der Zwölftonner nach Aussage der<br />

Moscow Times der schnellste gepanzerte Offroader sein,<br />

der auf 150 km/h beschleunigen kann. Dann benötigt das<br />

Monstrum allerdings auch 100 Liter Kraftstoff auf 100<br />

Kilometer. Nicht besonders zeitgemäß, denn andere<br />

Streitkräfte, wie zum Beispiel die amerikanischen, versuchen<br />

mit Gewichteinsparungen und Hybridantrieben auf<br />

der gleichen Distanz unter 20 Liter zu kommen. Dafür<br />

liegt die Höchstgeschwindigkeit deren Spezialfahrzeuge<br />

meist nur bei 100 km/h. Die Russen zahlen also einen<br />

hohen Preis für ihren gepanzerten Blitz. Der Aufbau des<br />

Punisher stammt aus einem russischen Design-Büro<br />

namens AMO ZIL. Auffällig sind die großzügigen Panzerglas-Flächen.<br />

Sie sollen die Soldaten schützen, öffnen<br />

sich bei Bedarf zur Gegenwehr. Andere Spezial-Trucks<br />

verzichten auf diesen Schutz und setzen auf die Reak-<br />

tionsfähigkeit und Zielgenauigkeit ihrer Spezialisten. Die<br />

Serienproduktion des Punisher ist für <strong>2014</strong> geplant. Preise<br />

sind nicht bekannt, dürften für sicherheitsbewusste<br />

Oligarchen auch egal sein. Und das sind die neuesten<br />

Super-Trucks bei anderen Special-Forces: Australische<br />

Spezialeinheiten patroullieren jetzt im neuesten Truck der<br />

britischen Firma Supacat.<br />

Der sechs Meter lange und zwei Meter schmale Truck<br />

sieht aus wie ein XXL-Klettergerüst – und funktioniert auch<br />

so. Um den Elitesoldaten lästiges Ein- und Aussteigen mit<br />

ihrer schweren Ausrüstung zu ersparen, verzichtet die<br />

Supa-Katze auf jegliche Karosserie. Die Soldaten können<br />

auf dem gesamten Fahrzeug herumkraxeln und jede<br />

erdenkliche Position einnehmen, um Feinde zu be-<br />

23


kämpfen. Zudem ist überall Stauraum für Waffen und<br />

Munition. Und davon scheinen die australischen Spezis<br />

genug zu haben: Bis zu 3,9 Tonnen Zuladung verkraftet<br />

die 6x6-Version der Katze. Die Größe der Supacat wurde<br />

so berechnet, dass sie nach wenigen Umbauten in den<br />

Transporthelikopter CH-47 passt. Bei Bedarf können<br />

kugelsichere Platten nachgerüstet werden. Maximal wiegt<br />

das Spezialfahrzeug als 6x6-Variante 6,6 Tonnen. In der<br />

abgespeckten 4x4-Version sind es 5,5 Tonnen. Ein<br />

Cummins 6,7-Liter-Sechsylinder-Diesel mit 180 PS und<br />

einem Drehmoment von 700 Nm macht die Katze bis zu<br />

120 km/h schnell. Die Angaben sind jedoch mit Vorsicht<br />

zu genießen, da sie vom britischen Bruder-Truck Supacat<br />

Extenda stammen. Dieser wurde für die Australier in<br />

Redfin umbenannt und noch etwas gepimpt – die<br />

endgültigen Leistungsdaten sind natürlich geheim!<br />

kanischen Verteidigungsministeriums) will 1300 Fahrzeuge<br />

bis 2020 für ihre Elite-Truppen auswählen. Es darf<br />

aber keins mehr kosten als umgerechnet 270.000 Euro.<br />

Ein anderer Bewerber ist der Flyer von General Dynamics.<br />

Die haben auch schon den Humvee gebaut. Die<br />

Verwandtschaft zu ihrem Bewerber namens Flyer ist nicht<br />

zu übersehen.<br />

Während den Australiern der modifizierte Supacat reicht,<br />

wollen die Amis etwas ganz Neues für ihre Navy Seals<br />

und Co. Seit 2012 sucht das amerikanische Amt für<br />

Spezialeinheiten (US Special Operations Command,<br />

abgekürzt USSOCOM) nach dem besten Fahrzeug für<br />

ihre Jungs. Der populärste Bewerber kommt mit<br />

Rennsport-Genen: Neben den Rüstungsunternehmen<br />

BAE und Northrop Grumman, ist das Racing-Team von<br />

Corvette, Pratt & Miller, an der Entwicklung des<br />

Einsatzfahrzeugs beteiligt. Das Gerät ist auf die<br />

Ansprüche der Ausschreibung getrimmt: wenig Gewicht,<br />

optionale Panzerung und 4x4-Antrieb. Der Rahmen<br />

verfügt über zahlreiche Aufnahmestellen für Ausrüstung<br />

und Waffen. Als Antrieb dient kein Corvette-Motor,<br />

sondern ein verbrauchsärmerer Cat 4,4-Liter-Vierzylinder-Diesel<br />

mit 220 PS. 678 Nm stemmt er auf die<br />

Kurbelwelle und bringt den 3,4 Tonnen schweren Mini-<br />

Truck auf maximal 130 km/h. Im Gelände ist es knapp<br />

100 km/h. Sollte der Fahrer verletzt werden, kann der<br />

Beifahrer über ein zusätzliches Lenk- und Bremssystem<br />

weiterfahren. Das Pentagon (Hauptsitz des US-ameri-<br />

Der Flyer baut auf dem Chassis des Humvee auf und hat<br />

ein 1,9-Liter-Diesel mit 150 PS. Zwei von ihnen passen in<br />

einen Helikopter des Typs Chinook. Somit können sie viel<br />

schneller befördert werden als sperrige Boliden, die unter<br />

dem Heli ihren Platz finden. Die Behörde will, dass die<br />

künftigen Gefährten innnerhalb einer Minute verladefertig<br />

sind. Erfordert es die Mission, wird der Flyer mit einer<br />

Panzerung verstärkt. Das Amt verlangt von den künftigen<br />

Offroadern die gleiche Flexibilität wie von den Elitesoldaten.<br />

Sie müssen sich jeder Situation innerhalb<br />

kürzester Zeit anpassen.<br />

So sieht die Hightech-Kommandozentrale im Flyer aus.<br />

24


Insgesamt sollen laut Ausschreibung sieben Soldaten in<br />

und auf den Wagen passen. Dieser Kamerad von<br />

General Dynamics ist ziemlich nackt. Absicht! Die<br />

Soldaten haben für ihre Ausrüstung, Munition und Waffen<br />

viel Stauraum. Außerdem ist der 4x4-Wagen ohne<br />

Panzerung schneller und verbraucht weniger. Bis zu 144<br />

km/h sollen drin sein. In der extra flachen Ausführung,<br />

ohne hohe Aufbauten, passt der Wagen auch in andere<br />

Fluggeräte. Alle Anbauteile des Spezial-Fahrzeugs<br />

können nach Bedarf abgenommen und aufgesetzt<br />

werden. Sieht ein bisschen nach Kriegsspielzeug für<br />

Kinder aus. Truck-Hersteller Oshkosh gehört ebenfalls zu<br />

den Bewerbern. Viel ist über das Fahrzeug nicht bekannt.<br />

Auffällig sind die zahlreichen Aufnahmestellen für Waffen<br />

und Munition. Hinzu kommt Platz für Reservekanister.<br />

Wer so "offen" in ein feindliches Gebiet fährt, muss schon<br />

großes Selbstvertrauen in seine Fähigkeiten haben. Die<br />

Soldaten sind wohl auf alles vorbereitet.<br />

Hier kommen nun die Fahrzeuge der Spezialeinheiten,<br />

die bereits im Einsatz sind. Das Interim Fast Attack<br />

Vehicle (IFAV) ist ein modifizierter Wolf 290GDT 4x4.<br />

Um vor allem die Reichweite zu erhöhen, wurde der<br />

Tank vergrößert und der sparsame 2,7-Liter-CDI-Motor<br />

mit 156 PS verbaut. An diese Fahrzeuge der Superlative<br />

werden ebenso hohe Ansprüche gestellt, wie an die<br />

Elitekämpfer selbst: Sie müssen extrem belastbar sein<br />

und viele Kilometer durch Wüsten, Gebirge und<br />

Dschungel zurücklegen können. Eierlegende Wollmilchsäue<br />

gibt's auch in der militärischen Welt nicht, deshalb<br />

bedienen sich die Spezialeinheiten bei verschiedenen<br />

Fahrzeugtypen. Welche genau, das hängt immer von der<br />

Mission ab. Lange Strecken mit einem Quad zurückzulegen<br />

macht keinen Sinn. Dafür sind die Long Range<br />

Patrol Vehicle (LRPV) genau richtig.<br />

Aber warum ein deutsches Fahrzeug für die US-Marines?<br />

Weil der kantige Mercedes 290GDT in die CH-53- oder<br />

CH-46-Helikopter passt. Nur so macht die Bezeichnung<br />

"Fast Attack Vehicle" auch Sinn. Der US-Benz war zuletzt<br />

2004 in der Provinz Kandahar im Einsatz. Danach entsprach<br />

der geringe Schutz des Fahrzeugs nicht mehr der<br />

wachsenden Bedrohung. Das KSK hatte ganz ähnliche<br />

Probleme mit dem alten Wolf und bekam deshalb den<br />

Serval in die Garage gestellt. Vom Aufklärungs- und Gefechtsfahrzeug<br />

(AGF) Serval wurden mehr als 20 Fahrzeuge<br />

für das KSK angeschafft.<br />

Der Special Air Service (SAS) der Briten und das Special<br />

Air Service Regiment (SASR) der Australier nutzen dafür<br />

vor allem den Land Rover Defender 110 als Special<br />

Operations Vehicle (SOV).<br />

Siehe auch die Abbildung auf der Seite 26.<br />

Die guten Geländeeigenschaften des Landis mit<br />

permanentem Allradantrieb haben sogar dafür gesorgt,<br />

dass sich das 75. Ranger Regiment in den USA ein<br />

25


paar der Briten zulegte. Dort wurde der Name in Ranger<br />

SOV geändert.<br />

und einen Wassertank mit einem Fassungsvermögen von<br />

150 Litern. Zur 4x4-Variante kommt 2012 noch eine 6x6-<br />

Variante. Was Motorleistung und weitere Details betrifft,<br />

so hält sich Acmat dezent zurück. Für Lufttransporte<br />

eignet sich der leichtere ALTV (Airtransportable Véhicule<br />

Tactique Léger), der auf dem Toyota Hilux der siebten<br />

Generation aufbaut und überwiegend in Afghanistan zum<br />

Einsatz kam.<br />

Drei bis sieben Soldaten haben auf dem US-Landi mit<br />

Vierzylinder-Turbodiesel Platz. Beim Special Air Service<br />

Regiment (SASR) der Australier heißt der Defender<br />

Perentie, also Riesenwaran. Die Wagen sind als 4x4-<br />

oder 6x6-Modell lieferbar. Anders als bei den Engländern,<br />

wurde das Reserverad unter den hinteren Teil des<br />

Laderaums verlagert. Weitere Unterschiede sind das<br />

feuerverzinkte Fahrgestell und der Vierzylinder Isuzu-<br />

Motor mit 3,9 Litern Hubraum. Im Juni 2012 hat das<br />

Rüstungsunternehmen Thales in Paris zur Eurosartory<br />

einen möglichen Nachfolger für den Perentie vorgestellt:<br />

den Hawkei. Der Zehn-Tonnen-Wagen bietet neuste<br />

Panzerungs-Standards und wird von einem Steyr-3,2-<br />

Liter-Sechszylinder mit 268 PS auf immerhin 130 km/h<br />

beschleunigt. Der Tank fasst 200 Liter, womit maximal<br />

600 Kilometer zurückgelegt werden sollen. Französische<br />

Spezialeinheiten setzen auf den VLRA (Véhicule de<br />

Liaison et de Reconnaissance), ein Renault Defense<br />

Mit einer verstärkten Achse hat der Hilux eine Zuladung<br />

von 1,4 Tonnen. Der 190 PS starke Motor schafft 160<br />

km/h. An diesem Beispiel wird deutlich, wie entscheidend<br />

das Einsatz-Szenario für die richtige Wahl des Spezial-<br />

Fahrzeugs ist. Darüber hinaus zeichnet sich eine rege<br />

Zusammenarbeit der Autohersteller in Sachen Rüstung<br />

ab: Die speziellen Renault- und Toyota-Modelle gehören<br />

zur Volvo-Gruppe.<br />

Navy Seals, Green Berett und Army Rangers nutzten<br />

verschiedene Versionen des Humvee, der sich dann<br />

besonders durch eine stärkere Panzerung und bessere<br />

Bewaffnung auszeichnet. Ein gepanzerter Turm für den<br />

Schützen auf dem Humvee ist ein Merkmal für spezielle<br />

Ausführungen – wie hier für die Seals auf einem Flugplatz<br />

im Irak.<br />

Truck, der vom hauseigenen "Tuner" Acmat (Ateliers de<br />

Constructions Mécaniques de l'ATlantique) aufgerüstet<br />

wird. Der VLRA zeichnet sich durch seine Robustheit<br />

aus. Er bietet eine maximale Reichweite von 1.200 km<br />

26


Um kleinere Fahrzeuge mit Munition, Benzin und anderer<br />

Ausrüstung zu versorgen, werden sogenannte "Mutterfahrzeuge"<br />

eingesetzt.<br />

Angetrieben wird das FAV von einem 200 PS starken VW-<br />

Motor, der für eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h<br />

gut ist und die Fuhre in weniger als vier Sekunden auf 50<br />

km/h beschleunigt. Die wendigen Buggys spielten bei der<br />

Rückeroberung Kuwaits im zweiten Golfkrieg ihre Stärken<br />

in Städten aus. Sie werden bevorzugt von den Seals<br />

eingesetzt.<br />

Die Para-Commandos der Belgier verfügen über mehrere<br />

vom Spezialfahrzeugbauer Carat Defense umgebaute<br />

Mercedes-Benz Unimog-1300. Die geteilte Windschutzscheibe<br />

ist klappbar, um dem Beifahrer den Einsatz des<br />

leichten Maschinengewehrs zu ermöglichen. Der Unimog<br />

verfügt über einen 218-PS-Motor, vergrößerte Kraftstofftanks,<br />

eine elektrische Winde, notlauffähige Reifen<br />

sowie zahlreiche Staukästen. Außerdem gehören eine<br />

Infrarot-Fahrzeugbeleuchtung sowie mehrere Waffenstationen<br />

zur Ausstattung. Markante äußere Merkmale<br />

sind ein offenes Fahrerhaus sowie Überrollkäfige für das<br />

Fahrerhaus und die Ladefläche. Je nach Mission und<br />

Ausstattung können zwischen drei und fünf Soldaten<br />

sowie bis zu 6,5 Tonnen Zuladung transportiert werden.<br />

Aber auch der bereits erwähnte VLRA eignet sich für die<br />

Mutterrolle. Sind Geschwindkeit und Wendigkeit gefragt,<br />

bieten sich Fast Attack Vehicle (FAV) an.<br />

Hier versteckt sich ein Chenowth Racing FAV und<br />

demonstriert die Tarn-Stärke eines solchen kleinen<br />

Fahrzeugs. Ebenfalls klein, aber nicht so schnell: ein All<br />

Terrain Vehicle (ATV). Machen wir es nicht so kompliziert<br />

und nennen es Quad.<br />

Hier drei Seals in einem Scorpion-FAV, der in Kalifornien<br />

von Chenowth Racing hergestellt wird. Er wiegt 980 kg.<br />

Im Bild: beim Verladen in einen Chinook-Helikopter. Die<br />

Bundeswehr nutzt Quads namens Kodiak von Yamaha.<br />

Niederländische Spezialeinheiten sind im Suzuki-King-<br />

Quad-750 unterwegs. Und die Amis gehen mit dem<br />

Polaris-RZR-SW auf die Piste. Vermeindlich zivile<br />

Fahrzeuge dienen der Tarnung bei verdeckten<br />

Operationen. Oft trügt der Schein: Was aussieht wie ein<br />

Serienmodell, ist meist leicht gepanzert und mit<br />

Notlaufreifen ausgestattet.<br />

Der Toyota Hilux und der neue VW Amarok Military<br />

gehören zu dieser Gattung.<br />

27


Piper L-18C „Super Cub“ – (1= Einsatzzeit:) 1956-1965 – (2=<br />

Angeschaffte Stückzahl:) 40 – (3= Verwendung für:) Piloten-<br />

Grundschulung<br />

Hunting Percival P-66 „Pembroke“ C.Mk.54 – (1) 1957-<br />

1975 – (2) 33 Stück – (3) Personen-, Fracht- und VIP-Transport,<br />

Ausbildung, Vermessung<br />

CCF Harvard Mk.IV (T-6 „Texan“) – (1) 1956-1966 – (2) 135<br />

– (3) Pilotenausbildung, Zieldarstellung, Verbindungsflüge<br />

Dornier Do 27A – (1) 1957-1980 – (2) 322 – (3)<br />

Verbindungsaufgaben, Personal-/Materialtransport, Luftaufklärung,<br />

Verwundetentransport<br />

Lockheed T-33A „Shooting Star“ – (1) 1956-1976 – (2) 192<br />

– (3) Waffenschulung, Luft-Boden-Angriffe<br />

Nord Aviation N.2501/2501D „Noratlas“ - (1) 1956-1971 –<br />

(2) 186 – (3) Ausbildung, Personen- und Frachttransport,<br />

Verwundetentransport<br />

Dornier Do 27B – (1) 1957-1980 – (2) 106 – (3)<br />

Pilotenausbildung, Verbindungsaufgaben, Personal-/Materialtransport,<br />

Luftaufklärung, Verwundetentransport<br />

Piaggio P.149D - (1) 1957-1990 – (2) 226 – (3) (Piloten-)<br />

Ausbildung, Verbindungsaufgaben<br />

Douglas C-47D „Skytrain“ - (1) 1957-1976 – (2) 20 – (3)<br />

Personen- und Frachttransport (bis 1959), Flugvermessung,<br />

Ausbildung<br />

Fouga CM.170R „Magister“ - (1) 1957-1969 – (2) 234– (3)<br />

Pilotenausbildung (Strahlflugzeuge)<br />

28


De Havilland DH.114 „Heron“ 2D – (1) 1957-1963 – (2) 2 –<br />

(3) VIP-Transport<br />

Grumman HU-16D „Albatros“ – (1) 1959-1971 – (2) 8 – (3)<br />

SAR-Einsätze<br />

Fairey 17 „Gannet“ AS Mk.4 – (1) 1957-1965 – (2) 16 – (3) U-<br />

Boot-Jagd<br />

Convair CV 340/CV 440 „Metropolitan“ – (1) 1959-1974 –<br />

(2) 6 – (3) Personal-/Materialtransport<br />

Pützer „Elster B“ – (1) 1960-1978 – (2) 24 – (3) Schulung<br />

Republic RF-84F „Thunderflash“ – (1) 1958-1966 – (2) 108<br />

– (3) Ausbildung, Luftaufklärung<br />

Fiat G.91R/3 „Gina“ – (1) 1960-1982 – (2) 294 – (3) Luft-Boden-<br />

Angriff, Luftaufklärung<br />

Canadair CL-13A „Sabre“ MK.5/Mk.6 – (1) 1958-1966 – (2)<br />

225 – (3) Jagdeinsätze, Waffenschulung<br />

Hawker/Armstrong Whitworth Mk.100/101 „Sea<br />

Hawk“ – (1) 1958-1966 – (2) 34 – (3) Bekämpfung von Boden-<br />

/Seezielen (Mk. 100), Luftaufklärung (Mk. 101)<br />

North American (Fiat) F-86K – (1) 1959-1966 – (2) 88 – (3)<br />

Jagdeinsätze<br />

Dornier Do 28 A/B Dornier Do 28 D „Skyservant“ – (1)<br />

1961-1976 – (2) 121 – (3) Personen- und Frachttransport,<br />

Verbindungsaufgaben, VIP-Transport<br />

29


Lockheed F-104F „Starfighter“ – (1) 1960-1971 – (2) 30 –<br />

(3) Ausbildung<br />

Breguet Atlantic 1150 MPA – (1) 1965-2001 – (2) 15 – (3)<br />

Seefernaufklärung, U-Boot-Jagd<br />

Lockheed F-104G „Starfighter“ – (1) 1961-1991 – (2) 586 –<br />

(3) Jagdeinsätze/Bekämpfung von Boden-/Seezielen<br />

Cessna T-37 „Tweet“ – (1) 1967-2009 – (2) 74 – (3)<br />

Pilotenausbildung (USA)<br />

Lockheed TF-104F „Starfighter“ – (1) 1963-1989 – (2) 137 –<br />

(3) Fortgeschrittene Pilotenausbildung (Strahlflugzeuge), Waffenschulung<br />

Northrop T-38 „Talon“ – (1) 1968-Heute – (2) 46 – (3)<br />

Fortgeschrittene Pilotenausbildung (USA)<br />

Douglas DC-6B „Liftmaster“ – (1) 1962-1986 – (2) 4 – (3)<br />

Personen und VIP-Transport<br />

C-160D „Transall“ – (1) 1968-Heute – (2) 110 – (3) Personenund<br />

Frachttransport<br />

Boeing 707-307C – (1) 1968-1999 – (2) 4 – (3) VIP-, Personenund<br />

Frachttransport<br />

Lockheed C-140 „Jetstar“ – (1) 1962-1986 – (2) 4 – (3) VIP-<br />

Transport<br />

Fiat G.91R/4 „Gina“ – (1) 1964-1966 – (2) 50 – (3) Waffenschulung<br />

North American OV-10B/OV-10B(Z) „Bronco“ – (1) 1968-<br />

1990– (2) 12-18– (3) Flugzieldarstellung<br />

30 Fortsetzung folgt


8. Oktober <strong>2014</strong>*<br />

Deutsche Artillerie<br />

besucht die<br />

Ramstein-Air-Base<br />

*nur für Mitglieder<br />

31


US-Tank M1 Abrams<br />

Der M1 Abrams ist seit den 1980er-Jahren, hier die Ver-<br />

sion M1A1, der US-main-battle tank MBT. Der M1<br />

ersetzet den veralteten M60, der einigen unserer Leser<br />

sicher noch bekannt sein dürfte. Der Abrams bildet das<br />

Rückgrat der Panzertruppen der USA, Ägyptens, Saudi-<br />

Arabiens, Kuwaits und Australiens. Bis heute wurden in<br />

den USA und Ägypten über 9000 Exemplare gebaut. Der<br />

M1 wurde mehrfach Kampfwertsteigerungen unterzogen,<br />

um ihn technologisch auf dem neuesten Stand zu halten<br />

und der seit seiner Einführung geänderten<br />

Bedrohungslage anzupassen. Er ist nach dem früheren<br />

Chief of Staff of the Army, General Creighton W. Abrams,<br />

benannt. Der Stückpreis für einen M1A2 betrug 1999<br />

etwa 6,2 Millionen US-Dollar. Seit 1984 ist der Panzer mit<br />

einer in den USA in Lizenz gefertigten 120-mm-<br />

Glattrohrkanone von Rheinmetall bestückt.<br />

Doch blicken wir zurück:<br />

Die US Army nutzte seit Beginn der 1960er-Jahre den<br />

M60 (Bild unten) als Hauptwaffensystem der Panzertruppe.<br />

Bei diesem Modell handelte es sich nicht um eine<br />

Neuentwicklung, sondern um ein Fahrzeug, das „hastig<br />

aus den Teilen zweier vorhergehender Panzer zusammengeschustert“<br />

worden war. Der seinerzeitige<br />

Oberbefehlshaber der US-Truppen in Europa war der<br />

Meinung, dass der M60 „beim besten Willen nicht der<br />

beste Panzer auf dem europäischen Schlachtfeld“ sein<br />

würde.<br />

So kam es zur Entwicklung des XM1, nachdem das mit<br />

Deutschland gemeinsam favorisierte Projekt des<br />

Kampfpanzers 70 kläglich an den unterschiedlichen<br />

Forderungen gescheitert war. Die Besatzung des M1<br />

besteht, wie bei den meisten westlichen Kampfpanzern,<br />

aus vier Soldaten: dem Kommandanten, dem Fahrer, dem<br />

Richtschützen und dem Ladeschützen. Der Kommandant<br />

sitzt, in Fahrtrichtung gesehen, hinten rechts im Turm, der<br />

Richtschütze vor ihm. Der Ladeschütze hat seinen Platz<br />

auf der linken Seite des Turms. Der Fahrer sitzt vorne in<br />

der Wanne des Panzers in einer halb liegenden Position.<br />

Die im Turm untergebrachten Soldaten können über zwei<br />

Luken im Turm ein- und aussteigen; dem Fahrer steht<br />

eine eigene Luke in der Wanne zur Verfügung. Die<br />

Bewaffnung des M1 bestand ursprünglich aus einer 105-<br />

mm-M68-Kanone mit gezogenem Rohr, die jedoch ab<br />

1984 durch eine Lizenzfertigung der 120-mm-<br />

Glattrohrkanone von Rheinmetall, die auch in<br />

vergleichbaren westlichen Panzern im Einsatz ist, ersetzt<br />

wurde. Die Bezeichnung der US Army für diese Waffe ist<br />

M256. Sagt man das den US-Boys, stößt man auf<br />

ungläubiges Staunen, gar Ablehnung, denn ihnen ist nur<br />

bekannt das die Primärwaffe ihres Panzers eine US-<br />

Entwicklung sein. Bätsch, leider nein, sie ist deutsch!<br />

Der M1 ist durch eine Kompositpanzerung geschützt, die<br />

meist als Chobham-Panzerung (Bild) bezeichnet wird.<br />

Zusätzlich zur äußeren Schutzhülle sind die<br />

Treibstofftanks und das Munitionsdepot in eigenen<br />

gepanzerten Bereichen untergebracht, um die Gefahr<br />

eines Treibstoffbrandes oder einer Munitionsexplosion zu<br />

verringern. Der Munitionsbunker im Turmheck verfügt<br />

außerdem über Ausblasmöglichkeiten (Blow-out-panels)<br />

an der Oberseite, um die Energie einer Explosion der dort<br />

gelagerten Munition nach außen abzuleiten. Der<br />

Innenraum des Panzers ist ab der Version M1A1 mit<br />

Kevlarmatten ausgekleidet, um den Splitterkegel beim<br />

Durchschlagen der Panzerung zu reduzieren oder<br />

komplett zu verhindern. Zum Schutz vor Bränden ist ein<br />

automatisches Feuerlöschsystem im Kampf- und<br />

Triebwerksraum installiert. Ab der Version M1A1 wurde ein<br />

ABC-Schutzsystem, ein Strahlungsmessgerät vom Typ<br />

AN/VDR-1 sowie ein Sensor für Chemische Waffen installiert.<br />

32


US-Tank M1 Abrams<br />

Die äußere Schutzhülle besteht hauptsächlich aus<br />

Panzerstahl nach MIL-A-11356. Die Wannen- und<br />

Turmfront sowie die Turmseiten werden hingegen durch<br />

eine Verbundpanzerung geschützt, da diese häufiger<br />

gegnerischem Beschuss ausgesetzt sind. Trotzdem ist<br />

nicht einmal er M1A1 unverwundbar (Bild aus dem Irak).<br />

beliebigen Mischungsverhältnissen verwendet werden.<br />

Aus praktischen Gründen kommen hierfür Benzin, Diesel<br />

und Kerosin zum Einsatz. Die US-Armee verwendete bis<br />

zum Anfang der 1990er-Jahre Diesel als Treibstoff,<br />

danach wurde aus logistischen Gründen auf JP-8*<br />

umgestellt.<br />

Das Feuerleitsystem besteht aus einem Nd:YAG-<br />

Laserentfernungsmesser der Raytheon Systems<br />

Company, einem digitalen Feuerleitrechner der Firma<br />

General Dynamics Canada und den stabilisierten Optiken<br />

des Richtschützen.<br />

Aufgrund der steigenden Ausfälle des Panzers im Irak<br />

beim Einsatz in bebautem Gelände wurde das TUSK-<br />

Programm ins Leben gerufen. TUSK steht für Tank Urban<br />

Survival Kit und ist ein Zurüstsatz für den M1 Abrams zur<br />

Steigerung der Überlebensfähigkeit bei Einsätzen in<br />

bebautem Gebiet. Dabei wird die ARAT-Reaktivpanzerung<br />

(Abrams Reactive Armor Tiles) auf die Seitenschürzen<br />

montiert. Eine weitere Reaktivpanzerung, welche als<br />

ARAT II bezeichnet wird, soll die Turmseiten besser vor<br />

Hohlladungswaffen und projektilbildenden Ladungen<br />

schützen. Eine 1360 kg schwere V-förmige Zusatzpanzerung<br />

verstärkt die Unterseite der Fahrzeugwanne<br />

gegen Minen und Spengfallen. Der Fahrersitz wird dabei<br />

wie im Leopard 2A6M über vier Gurte an der<br />

Fahrzeugdecke aufgehängt, durch die Entkopplung des<br />

Fahrersitzes vom Wannenboden wird das Risiko einer<br />

Verletzung oder Tötung des Fahrers durch die elastische<br />

Verformung des Wannenbodens im Fall einer<br />

Minenexplosion unter der Wanne verringert. Zusätzlich<br />

kann am Heck eine Käfigpanzerung angebracht werden.<br />

Der M1 wird von einer Gasturbine des Typs Lycoming<br />

Textron AGT1500 angetrieben, welche von einer Digital<br />

Electronic Control Unit (DECU) gesteuert wird. Das<br />

Aggregat wurde in den 1970er-Jahren aus der PLT27-<br />

Gastubine entwickelt. Der Vorteil dieses Antriebskonzepts<br />

besteht darin, dass eine Gasturbine im Vergleich zu einem<br />

Dieselmotor gleicher Leistung wesentlich kleiner und<br />

leichter ist. So wiegt die Turbine lediglich 1134 kg (2500<br />

lb). Zudem benötigt die Turbine keine Kühlflüssigkeit und<br />

es kann fast jede brennbare Flüssigkeit als Kraftstoff in<br />

Bild: Der Kommandant auf seinem Arbeitsplatz in einem<br />

M1A1. Vor ihm der Einblick in das Hauptzielfernrohr des<br />

Richtschützen. Rechts unterhalb der Winkelspiegel das<br />

Periskop für das 12,7-mm-Maschinengewehr. Die Army<br />

plant, ab <strong>2014</strong> eine neue Version des M1, den M1A3 zu<br />

entwickeln. Dabei sollen Teile des TUSK integraler<br />

Bestandteil der Konstruktion sein, um den Schutz des<br />

Panzers und der Besatzung weiter zu verbessern, ohne<br />

das Gewicht drastisch anzuheben. Die M256-Kanone soll<br />

durch ein leichteres Modell einer 120-mm-Kanone ersetzt<br />

werden. Weiterhin sollen zusätzliche Laufrollen angebracht<br />

werden, die Federung soll verbessert werden und<br />

eine neue, länger haltbare Kette verwendet werden. Die<br />

Bewaffnung soll durch Langstrecken-Präzisionssysteme<br />

ergänzt werden, die es möglich machen sollen, Ziele in bis<br />

zu 12 km Entfernung zu bekämpfen. Die Verkabelung des<br />

Panzers soll durch eine moderne Glasfaser-verkabelung<br />

ersetzt werden, welche das Gesamtgewicht um ca. zwei<br />

Tonnen reduzieren soll.<br />

* JP-8 oder JP8 (für Jet Propellant, etwa Düsentreibstoff) ist ein<br />

Flugturbinenkraftstoff für Düsenflugzeuge, dessen Standard 1990<br />

durch die USA festgelegt wurde. Der Treibstoff basiert auf Kerosin.<br />

33


.. unterschiedliche Litzen der Waffengattungen zusammen mit der Barettfarbe und<br />

dem Barettabzeichen erst die Zugehörigkeit erkennen lassen?<br />

Waffengattung Waffenfarbe Barettfarbe Abzeichen<br />

Musik<br />

Instandsetzung<br />

KSK<br />

Nachschub<br />

Operative- Inf.<br />

Objektschutz Luftwaffe<br />

Pioniere<br />

Panzer-Pioniere<br />

Panzertruppe<br />

Panzerjäger<br />

weiß<br />

mittelblau<br />

grün<br />

mittelblau<br />

goldgelb<br />

goldgelb<br />

schwarz<br />

schwarz<br />

rosa<br />

rosa<br />

Sanitäter<br />

Topografie<br />

Transport<br />

königsblau<br />

zitronengelb<br />

mittelblau<br />

Wachbataillon<br />

D/F Brigade<br />

D/NL Korps<br />

Eurokorps<br />

grün<br />

grün<br />

grün<br />

grün<br />

ENDE<br />

Alle Abbildungen, Erklärungen und Darstellungen begründen keinen Anspruch auf Vollständig- und/oder Richtigkeit.<br />

Es wurde jedoch nach bestem Wissen und Gewissen mit Stand 11/2013 recherchiert.<br />

34


Handwaffen der Bundeswehr<br />

Erkenntnissstand: <strong>2014</strong><br />

Fortsetzung aus 1/<strong>2014</strong>. Unter der Bezeichnung und dem<br />

Bild der Waffe finden Sie darunter als Aufzählung, das<br />

Jahr der Einführung (1), das Jahr der Ausserdienststellung<br />

(2). Weiterhin werden neben dem Kaliber<br />

(3) die Verwendung (4) und die Nutzer (5) beschrieben.<br />

Sollten zu den einzelnen Waffen nähere Erklärungen zur<br />

Verfügung stehen, folgen die im Anschlusstext.<br />

P 8<br />

P7<br />

1. 1997<br />

2. Im Bestand<br />

3. 9 × 19 mm<br />

4. Derzeitige Standard-Dienstpistole der Bundeswehr.<br />

Es ist auch eine Version P8C ohne Sicherungshebel<br />

eingeführt.<br />

5. Heer, Luftwaffe, Marine<br />

1. 1985<br />

2. Im Bestand<br />

3. 9 × 19 mm<br />

4. Die P7 wird nur für den militärischen Personenschutz<br />

von den Feldjägern verwendet.<br />

5. Streikräftebasis (Mil.-Orga.-Bereich)<br />

Die Heckler & Koch P7 oder PSP (Polizei-Selbstlade-<br />

Pistole) ist eine moderne Selbstladepistole in Ganzstahl-<br />

Bauweise. Sie verschießt Patronen des Kalibers<br />

9 × 19 mm. Nach ihrem Funktionsprinzip ist die P7 ein<br />

Rückstoßlader mit unverriegeltem, jedoch gasgebremstem<br />

Masseverschluss (System Barnitzke). Darin wird, im<br />

Gegensatz zum Gasdrucklader, durch eine Bohrung im<br />

Lauf direkt hinter dem Patronenlager vorne in der Waffe<br />

Gasdruck abgezapft, der einen Gaskolben nach vorne<br />

drückt und so den Schlitten beim Rücklauf bremst, bis<br />

das Geschoss aus dem Lauf ausgetreten ist. In<br />

Niedersachsen kamen in den 90er-Jahren durch eine<br />

Fehl-Eigenschaft der P7 mehrere Menschen zu Tode.<br />

Die P8 ist als Nachfolger der Walther P1 die Ordonnanzpistole<br />

der Bundeswehr, produziert von Heckler & Koch.<br />

Die P8 ist, wie ihr Schwestertyp, die USP, von der sie<br />

abgewandelt wurde, aus Kunststoff und Metall gefertigt.<br />

Das Griffstück besteht aus Polyamid mit Verstärkungen<br />

aus Glasfasern und Stahleinlagen, Verschluss und Lauf<br />

sind wie bei den meisten Schusswaffen aus Stahl gefertigt.<br />

Die Waffe ist ein Rückstoßlader mit einem modifizierten<br />

Browning-Petter-System. Die Modifikation besteht hier<br />

aus einer zweiten Verschlussfeder auf der Federführungsstange.<br />

Diese soll eine bessere Pufferung des Rückstoßes<br />

bewirken. Die P8 unterscheidet sich gemäß den Forderungen<br />

der Bundeswehr durch drei besondere Merkmale<br />

gegenüber der USP:<br />

Transparentes, besonders staubgeschütztes Magazin<br />

P8-spezifische Anordnung des Sicherungs- und Entspannhebels<br />

(von oben nach unten gesehen: „Feuer“, „Sicher“,<br />

„Entspannen“)<br />

Lauf mit Zügen und Feldern statt des Polygonprofils<br />

Für die P8 wird folgendes Zubehör in der Bundeswehr zur<br />

Verfügung gestellt:<br />

Reservemagazin mit Magazintasche<br />

Pistolentasche<br />

Waffenreinigungsgerät<br />

Laser-Licht-Modul (LLM01)<br />

35


P12<br />

P 2A1<br />

1. 1998<br />

2. Im Bestand<br />

3. .45 ACP<br />

4. Die P12 wird bei den spezialisierten Kräften geführt.<br />

5. Heer und Marine<br />

1. - -<br />

2. Im Bestand<br />

3. 26,5 mm Leuchtgeschosse<br />

4. Leuchtpistole zur Signalgebung und Gefechtsfeldbeleuchtung.<br />

5. Heer, Luftwaffe, Marine<br />

Bei der Pistole P12 handelt es sich um die Bundeswehr-<br />

Variante der HK USP Tactical. Im Gegensatz zur Standardversion<br />

der HK USP Tactical verfügt sie über keinen<br />

Triggerstop und über keine manuelle Sicherung. Statt des<br />

kombinierten Sicherungs- und Entspannhebels weist die<br />

P12 – wie auch die HK P8 Combat – einen reinen Entspannhebel<br />

auf. Die USP Tactical wurde auf Anfrage<br />

mehrerer US-Eliteeinheiten entwickelt, da bereits kurz<br />

nach der Einführung der Heckler & Koch MK23 (SOCOM)<br />

viele Soldaten diese als zu klobig kritisierten.<br />

Die Waffe ist äußerst präzise, robust, weist einen geringen<br />

Rückstoß auf und kann ebenfalls mit einem Schalldämpfer<br />

versehen werden. Ihr Magazin fasst zwölf Patronen<br />

des Kalibers .45 ACP (11,43 × 23 mm). Bei der Bundeswehr<br />

wird die P12 unter anderem vom Kommando<br />

Spezialkräfte (KSK) und von den Fernspähkräften der<br />

Heeresaufklärungstruppe verwendet. Das verwendete<br />

Kaliber .45 ACP bleibt bei Standard-Laborierungen dabei<br />

unterhalb der Schallgeschwindigkeit, weshalb Waffen in<br />

diesem Kaliber ohne die Nachteile von speziell laborierter<br />

Unterschallmunition mit Schalldämpfern ausgestattet<br />

werden können.<br />

Die Signalpistole P2A1 von Heckler & Koch mit abkippbarem<br />

Lauf und Kunststoffgriffstück verschießt eine<br />

Reihe von Signal- bzw. Leucht-Fallschirm-Patronen im<br />

Kaliber 26,5 mm bis zu einer Höhe von 305 m bei einer<br />

Brennzeit von 6 bis 25 Sekunden. Sie wird sowohl von der<br />

Polizei und Bundeswehr als auch von Rettungsdiensten<br />

sowie der Luft- und Seeschifffahrt (Berufs- sowie<br />

Sportschifffahrt) eingesetzt.<br />

Bei einer Länge von 200 mm (Lauflänge 155 mm) ist die<br />

Pistole 145 mm hoch und 38 mm breit. Das Gewicht<br />

beträgt ungeladen 520 g.<br />

Für die Pistole gab es auch einen Umbausatz für den<br />

Abschuss von Tränengasgranaten. Dabei wurde von<br />

hinten ein Einstecklauf in den Lauf geschoben. Auf diesen<br />

wurde vorne ein Abschussbecher für die Granaten<br />

aufgeschraubt. Zum Verschießen waren spezielle<br />

Treibpatronen im Kaliber 7,62 x 51 mm NATO notwendig.<br />

Der Hersteller scheint diesen Umbausatz nicht mehr<br />

anzubieten.<br />

Für die Schweizer Armee wird diese Waffe in Lizenz bei<br />

W+F gefertigt und trägt die Bezeichnung Raketenpistole<br />

78.<br />

36


Fortsetzung aus <strong>Journal</strong> 1/<strong>2014</strong><br />

Invalidenfriedhof Berlin<br />

Ort des Denkens und Gedenkens<br />

Unter NS-Regie wurden auf dem Invalidenfriedhof einige<br />

sehr bekannte Männer beigesetzt, die wegen Konflikten<br />

mit dem Regime freiwillig aus dem Leben schieden, was<br />

aber wegen ihres Bekanntheitsgrades nicht öffentlich<br />

gemacht werden durfte. Es waren:<br />

Wolfgang Fürstner (1896-1936), Hauptmann, 1936<br />

Kommandant, dann Vizekommandant des Olympischen<br />

Dorfes der Olympischen Sommerspiele in Berlin 1936.<br />

Als sogenannter Halbjude fürchtete er nach Erlass der<br />

Nürnberger Gesetze die Entlassung aus der Wehrmacht.<br />

Er tötete sich selbst.<br />

Thomas Ludwig Werner Freiherr von Fritsch (1880-<br />

1939), Generaloberst, von 1936 bis zu seinem Sturz<br />

1938 Oberbefehlshaber des Heeres. Weil er 1937 in einer<br />

Besprechung an Hitlers Kriegsplänen Kritik geübt<br />

hatte, wurde er 1938 durch eine üble Intrige gestürzt. Ein<br />

Kommando erhielt er am Beginn des 2. Weltkrieges nicht.<br />

Er begleitete als „Chef“ sein Artillerieregiment 12 im Polenfeldzug<br />

und sagte: „Ich werde mein Regiment nur als<br />

Zielscheibe begleiten, weil ich nicht zu Hause bleiben<br />

kann.“ Er fiel am 22. September 1939 bei Praga, einer<br />

Vorstadt von Warschau.<br />

Ernst Udet (1896-1941) im Ersten Weltkrieg erfolgreichster<br />

Jagdflieger nach Manfred von Richthofen, erzielte er<br />

die zweithöchste Zahl von Abschüssen unter den deutschen<br />

Jagdpiloten, ab 1. 2. 1939 im Reichsluftfahrtministerium<br />

verantwortlich für die technische Ausrüstung der<br />

Luftwaffe im Rang eines Generalobersten als Generalluftzeugmeisters.<br />

Obschon ein hervorragender Flieger, war<br />

Udet mit seinem Amt völlig überfordert. Die Rüstung der<br />

Luftwaffe war eine Fehlplanung, wie sich bei der Luftschlacht<br />

um England herausstellte. Göring und andere<br />

NS-Größen feindeten Udet daraufhin an, er erschoss sich<br />

im November 1941. Sein Tod wurde mit einem Unfall erklärt,<br />

ein Staatsbegräbnis folgte.<br />

Bild: Förderverein Einweihung 2007<br />

37


der Grabstein für Hans Maikowski auf dem Invalidenfriedhof<br />

in Berlin unangetastet, das Grab wurde bis 1953<br />

gepflegt.<br />

Aber auch ein Widerstandskämpfer, Wilhelm Staehle,<br />

Oberst, letzter Kommandant des Invalidenhauses, wurde<br />

auf dem Invalidenfriedhof beigesetzt. Nach seiner<br />

Ermordung durch ein Rollkommando des Reichssicherheitshauptamtes<br />

war es seiner Witwe gelungen,<br />

den Leichnam ihres Mannes vor Einäscherung und<br />

Verstreuen der Asche, wie sonst bei allen Widerstandskämpfern<br />

geschehen, zu bewahren.<br />

Erwähnt werden müssen die vielen Kriegstoten des 1.<br />

und vor allem 2. Weltkrieges, die hier ihr Grab gefunden<br />

haben. Als Beispiel mag Werner Mölders dienen, einer<br />

der erfolgreichsten deutschen Jagdflieger. Er verunglückte<br />

auf dem Flug zum Begräbnis von Udet.<br />

Die letzten Kämpfe in Berlin fanden ausgerechnet auf<br />

dem Invalidenfriedhof statt als sich skandinavische<br />

Freiwillige einer SS-Division den Weg nach Westen<br />

freikämpfen wollten. Die Opfer fanden dort ihr Grab. Der<br />

Friedhof trug weitere schwere Schäden davon.<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg fiel das Areal des Invalidenfriedhofs,<br />

es liegt in Berlin-Mitte, also im ehemaligen<br />

Ostsektor, an die Groß-Berliner Grundstücksverwaltung<br />

AG. Obwohl der Alliierte Kontrollrat am 17. Mai 1946 die<br />

Entfernung aller „militaristischen und national-sozialistischen<br />

Denkmäler“ auch auf Friedhöfen verlangte, blieb<br />

1950 übernahm das Bezirksamt Berlin-Mitte den Invalidenfriedhof.<br />

Im Jahr darauf beschloss der Berliner Magistrat,<br />

ab 1. Mai 1951 keine Toten mehr auf dem Invalidenfriedhof<br />

zu beerdigen. Eine Auflassung des Friedhofs wurde<br />

von Gutachten über die Schutzwürdigkeit einzelner<br />

Gräber abhängig gemacht. Die Gutachter kamen zu keinem<br />

klaren Entschluss, die Haltung der offiziellen Stellen<br />

der DDR war zwiespältig. Einerseits passten die auf dem<br />

Invalidenfriedhof beerdigten Personen als Repräsentanten<br />

der alten Mächte nicht in das ideologische Raster des<br />

neuen sozialistischen Staates. Andrerseits war man sich<br />

aber bewusst, dass der Friedhof eine größere Menge<br />

international bedeutender Kunstwerke enthielt, die man<br />

nicht ohne weiteres verschwinden lassen konnte. Außerdem<br />

hätte man mit dem Grab von Scharnhorst der NVA<br />

einen wichtigen Bezugspunkt genommen. Eine Lösung<br />

des Problems ist den DDR-Behörden damals nicht gelungen,<br />

sie kam unerwartet von anderer Seite. Der sehr bekannte<br />

Nationalpreisträger der DDR, der Gynäkologe<br />

Walter Stoeckel (1871 – 1961), der neben seiner 1946<br />

verstorbenen Ehefrau auf dem Invalidenfriedhof beigesetzt<br />

werden wollte, erreichte schließlich, dass Ehepartner in<br />

Einzelfällen auch weiterhin in bereits vorhandenen Gräbern<br />

bestattet werden durften.<br />

Damit durchkreuzte er die ursprüngliche Absicht der DDR-<br />

Behörden, den Friedhof aufzulassen.<br />

Die Demarkationslinie zwischen dem sowjetisch besetzten<br />

Teil Berlins und den drei westlichen Sektoren verlief am<br />

Westufer des Berlin-Spandauer Schifffahrtskanals. Nachdem<br />

die DDR am 13. August 1961 die Grenze abgeriegelt<br />

und mit dem Bau der Berliner Mauer begonnen hatte,<br />

durfte der in unmittelbarer Nähe auf Ostberliner Seite liegende<br />

Invalidenfriedhof ab November 1961 nicht mehr<br />

ohne Berechtigungsmarke betreten werden. Die „Königslinde“<br />

auf dem Invalidenfriedhof – unter der Friedrich der<br />

Große gerastet haben soll – wurde im Zuge des Ausbaus<br />

der Grenzanlagen gefällt. Etwa ein Drittel des Friedhofsgeländes<br />

wurde für den Todes- und Kontrollstreifen, die<br />

Licht- und Betontrasse sowie die Laufanlage für Wachhunde<br />

planiert. Den übrig gebliebenen Friedhof trennte<br />

man zuerst durch einen Stacheldrahtzaun und dann durch<br />

eine Betonmauer vom Grenzstreifen ab.<br />

(DPJ)<br />

38


Kaiser-Wilhelm-Denkmal<br />

Porta Westfalica<br />

Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal wurde zu Ehren von Kaiser<br />

Wilhelm I. in der Porta Westfalica, dem "Tor nach<br />

Westfalen" errichtet. Gestiftet durch die damalige<br />

preußische Provinz Westfalen und in den Jahren 1892<br />

bis 1896 errichtet, entstand dieses Denkmal vor dem<br />

Hintergrund der nationalen Ideen in Deutschland. Es reiht<br />

sich nahtlos ein in die Reihe der deutschen<br />

Nationaldenkmale*.<br />

Als Standort wurde seinerzeit die Ostflanke des<br />

Wittekindsberges an der Porta Westfalica zwischen<br />

Minden und Bad Oeynhausen ausgewählt. Architekt des<br />

landschaftdominierenden Denkmals war Bruno Schmitz.<br />

Das Kaiserstandbild entwarf der Bildhauer Kaspar von<br />

Zumbusch. Seit 2008 gehört das Denkmal offiziell zu der<br />

Straße der Monumente.<br />

Durch die herausragende Lage ist das Kaiser-Wilhelm-<br />

Denkmal das Wahrzeichen der Stadt Porta Westfalica<br />

und vom nördlichen Ostwestfalen (OWL).<br />

Nach dem Tod Wilhelms I. wurden überall in Preußen<br />

Kaiser-Wilhelm-Denkmäler in Auftrag gegeben. Der<br />

Landtag der Provinz Westfalen legte als Standort für sein<br />

Denkmal am 15. März 1889 mit knapper Mehrheit die<br />

Porta Westfalica fest. Als Bildhauer wurde Kaspar von<br />

Zumbusch gewonnen. Für die architektonische<br />

Gestaltung schrieb die Provinz einen Architektenwettbewerb<br />

aus, zu dem 58 Entwürfe eingingen. Vom<br />

Preisgericht, dem auch von Zumbusch angehörte, wurde<br />

ein erster Preis an den Berliner Architekten Bruno<br />

Schmitz vergeben, dessen Entwurf auch für die<br />

Umsetzung ausgewählt wurde.<br />

39


Die Vorbereitungen zum Bau begannen im Sommer<br />

1892. Die Baukosten für das gesamte Denkmal inklusive<br />

Landerwerb, Zufahrtsstraße etc. wurden mit rund 800.000<br />

Goldmark veranschlagt, am Ende kostete das Denkmal<br />

dann doch über 1.000.000 Goldmark (Heute etwa<br />

9.860.000 Euro). Es wurden rund 13.000 Kubikmeter<br />

Mauerwerk ausgeführt und 3.000 Meter Treppenstufen<br />

verlegt. Am 18. Oktober 1896 wurde das Denkmal im<br />

Beisein von Kaiser Wilhelm II. und Kaiserin Auguste<br />

Viktoria im Rahmen einer Feier eingeweiht, an der<br />

zwischen 15.000 und 20.000 Menschen teilnahmen.<br />

Das Denkmal steht am äußersten Ostende des<br />

Wiehengebirges am Osthang des Wittekindsbergs<br />

(294,2 m ü. NN). Damit steht es an dem markanten<br />

Durchbruchstal der Porta Westfalica, in der sich die<br />

Weser zwischen Wiehengebirge im Westen und Wesergebirge<br />

im Osten einen Durchbruch in die Norddeutsche<br />

Tiefebene bahnt. Der Standort des Denkmals ist bewusst<br />

an die Ostgrenze der ehemaligen Provinz Westfalens in<br />

der Porta Westfalica gelegt worden. Das Denkmal gehört<br />

zum Ortsteil Barkhausen der Stadt Porta-Westfalica und<br />

liegt auf rund 210 m Höhe. Das insgesamt rund 88 m<br />

hohe Bauwerk ist bereits aus großen Entfernungen zu<br />

erkennen und ist landschaftsprägend. Es steht an der<br />

Mittelgebirgsschwelle. Von ihm aus bietet sich ein guter<br />

Blick auf die Stadt Porta Westfalica sowie auf das<br />

Norddeutsche Tiefland. In der Weimarer Republik stand<br />

der Kaiser nicht mehr im Mittelpunkt, das 25-jährige<br />

Jubiläum der Erbauung löste keine Gedenkfeier mehr<br />

aus. Erst im Jahre 1926 rückte das Denkmal wieder in<br />

den Fokus der Öffentlichkeit: Viele nationale Verbände<br />

riefen hier zu einem „Deutschen Tag“ aus. In der NS-Zeit<br />

wurde im sogenannten Denkmalstollen unterhalb des<br />

Denkmals, in der sogenannten U-Verlagerung, (näheres:<br />

http:// untertage-übertage.de/para.html) während des Zweiten<br />

Weltkriegs, rüstungswichtige Produkte hergestellt.<br />

Als die Britische Rheinarmee das Gebiet unter ihre<br />

Verwaltung gebracht hatte, wurde am 23. April 1946 der<br />

Denkmalstollen gesprengt, um ihn unbrauchbar zu<br />

machen. Die Bevölkerung befürchtete einen Einsturz des<br />

Denkmals, dessen Sockel bei einem Artilleriebeschuss<br />

zuvor schon geringfügig beschädigt worden war.<br />

Am Denkmal war nach der Sprengung ein Teil des<br />

Vorplatzes abgestürzt, das Denkmal blieb jedoch<br />

unbeschädigt. Der Vorplatz ist bis heute nicht wieder<br />

hergestellt. Im Jahr 2000 wurde der Denkmalkörper<br />

restauriert. Es war geplant ab 2013 mit der Sanierung der<br />

Ringterrasse und der Denkmalsgaststätte zu beginnen,<br />

wobei erstmals Bereiche der Ringterrasse wiederhergestellt<br />

werden sollen, die 1946 bei der Sprengung eines<br />

kriegswichtigen Produktionsstollens durch die britische<br />

Besatzung zerstört wurden, doch haben sich die Arbeiten<br />

bisher weiter verzögert. Das Denkmal ist nach wie vor ein<br />

Anziehungspunkt in der Region und wird jährlich von rund<br />

200.000 Besuchern besucht. Das Gelände und das<br />

Denkmal kann kostenfrei besucht werden. Zur Information<br />

der Gäste sind auf dem Plateau des Denkmals zehn<br />

Tafeln über den Bau und die Idee des Denkmals<br />

aufgestellt. Die zum Ensemble gehörende Denkmalswirtschaft<br />

sowie der Kiosk etwas unterhalb sind aber<br />

geschlossen. Bis hierhin und zum Parkplatz geht die<br />

Straße, über die man das Denkmal anfahren kann. Der<br />

Landschaftsverband Westfalen-Lippe als Eigentümer des<br />

Denkmals und des Geländes denkt über neue<br />

Nutzungformen für die Gastronomie nach, um die<br />

Attraktivität zu steigern. So wird unter anderem über eine<br />

Panoramagaststätte oben am Denkmal nachgedacht, um<br />

die Aufenthaltszeit am Denkmal zu verlängern. Zum 100<br />

jährigen Jubiläum des Denkmals 1996 wurde aus der<br />

Bevölkerung heraus der Verein zur Förderung des Kaiser-<br />

Wilhelm-Denkmals e.V. gegründet.<br />

* ..von links nach rechts und von oben nach unten gesehen:<br />

Herkules-Denkmal auf der Kasseler Wilhelmshöhe<br />

Walhalla in Regensburg<br />

Hermannsdenkmal im Teutoburger Wald<br />

Völkerschlachtdenkmal in Leipzig<br />

Europadenkmal im Dreiländer-Eck - Saarland<br />

Niederwalddenkmal Rüdesheim am Rhein<br />

Kyffhäuserdenkmal i.d. Nähe v. Bad Frankenhausen - geogr. Sachsen Anhalt<br />

Befreiungshalle im Altmühltal bei Kehlheim<br />

Kaiser Wilhelm Denkmal an der Prota-Westfalica<br />

HGK mit Teilen aus Wikipedia<br />

40


Die Bundeswehr<br />

Deutschlands ungeliebte Armee<br />

An den Schulen unerwünscht, an den Unis verspottet.<br />

Nur bei Hochwasser können unsere Soldaten noch mit<br />

Sympathie rechnen. Image und Zustand der Bundeswehr<br />

sind auf einem Tiefpunkt. Was ist da los? Aber vor kurzem<br />

wurden sie wieder gebraucht! Als Sandsackträger,<br />

Menschenretter, Hab-und-Gut-Verteidiger, Anpacker,<br />

Notreserve. 100 Liter Regen in 48 Stunden, alle Deiche<br />

wackelten. Land unter zwischen Passau und Lauenburg.<br />

Katastrophenalarm, Drecksarbeit. Hoffen, Bangen und<br />

noch 'ne Schippe drauf. Also: Her mit der Truppe, Kriseneinsatz<br />

Passau, Regensburg, Dresden, Pirna, Bitterfeld,<br />

Magdeburg, Hitzacker, wieder Lauenburg, sogar die<br />

Kanzlerin ist äußerst dankbar. Soldaten waren in den<br />

Wochen des Hochwassers so ziemlich überall hochwillkommen.<br />

Aufräumarbeiten in Deggendorf, Dammbruch in<br />

Hohenwarthe, Deicherhöhung in Mühlberg – die Armee<br />

ist immer dort zur Stelle, wo die anderen nicht mehr fer-<br />

Bild: © google 2013<br />

tigwerden mit ihrem Schicksal. Wenn aber wieder alles<br />

vorbei ist, wenn die braune Brühe abgelaufen und der<br />

letzte angespülte Baumstamm von der Weide gezogen ist<br />

mit dem schwerem Bundeswehrgerät; wenn sie also<br />

wieder abtreten können samt ihren verschwitzten<br />

Uniformen, dann tun viele so, als gebe es die Bundeswehr<br />

gar nicht mehr. Ein "freundliches Desinteresse" hat der<br />

frühere Bundespräsident Horst Köhler seinen Landsleuten<br />

im Umgang mit ihrer Armee unterstellt und mehr<br />

"Aufmerksamkeit, Solidarität und Dankbarkeit für unsere<br />

Soldatinnen und Soldaten" gefordert. Das war gerade<br />

einmal 2008!<br />

Kaum Fünf Jahre später hat sich an dieser<br />

Zustandsbeschreibung wenig geändert. Jedenfalls sehen<br />

das viele Soldaten so, Offiziere, die man anspricht und<br />

fragt, wie sie sich fühlen in ihrer neuen Bundeswehrrepublik<br />

Deutschland. In einem Land, in dem es keine<br />

Wehrpflicht mehr gibt und immer weniger Kasernen. In<br />

dem die Wege weit werden zum nächsten Kriseneinsatz.<br />

Ein Land, in dem man keine übermüdeten Häuflein junger<br />

"Rotärsche" mehr trifft am Sonntagabend im letzten Zug<br />

nach irgendwo im nirgendwo. Man werde insgesamt<br />

41


Tagen auch die Festrede gehalten. Grün-weiße Wimpel<br />

über langer, rustikal gedeckter Tafel, die "Heidejäger"<br />

blasen gleich den "Suppenmarsch". Munster ist so etwas<br />

wie eine Insel der Glückseligen, eine fast perfekte<br />

Symbiose zwischen Armee und Gesellschaft. Viertgrößter<br />

Bundeswehrstandort in Deutschland, das "Schaufenster<br />

des deutschen Heeres"! Garnisonsgemeinde seit 1893!<br />

gesehen zwar schon ein wenig freundlicher behandelt als<br />

noch zu Zeiten der alten Bundesrepublik, sagte ein<br />

Offizier der "Welt am Sonntag". Damals, vor 1990, sei er<br />

allein auf weiter Flur gewesen in seiner Klasse mit der<br />

Entscheidung für die Bundeswehr, gegen den Zivildienst.<br />

Auf derart geballte Ablehnung treffe man heutzutage<br />

nicht mehr. Aber wirkliches Interesse an der Arbeit der<br />

Bundeswehr? Respekt, Anerkennung, vielleicht sogar<br />

echte Verbundenheit mit der Armee, wie er sie bei seinen<br />

Aufenthalten in England oder den USA erlebt habe?<br />

Keine Spur. "Was man dort erlebt, können Sie mit<br />

unseren Verhältnissen überhaupt nicht vergleichen."<br />

Unsere Verhältnisse! Aus der Wehrpflichtarmee, mit der<br />

fast jeder direkt oder indirekt, über Freunde, Vereine, die<br />

Kaserne nebenan, sei es auch nur durch die<br />

Verweigerung oder den schriftlichen Kontakt mit einem<br />

bürokratischen Ungetüm namens Kreiswehrersatzamt<br />

irgendwie verbunden war, ist eine Freiwilligenarmee<br />

geworden. Eine Freiwilligenarmee, die sich mehr und<br />

mehr aus der Fläche zurückzieht; die in vielen Gegenden<br />

nicht mehr präsent ist, schon gar nicht in den großen<br />

Städten. In Hamburg, Berlin, Köln begegnet einem<br />

heutzutage kaum noch ein Mensch in Uniform, es sei<br />

denn, es ist November und ein paar Versprengte unterm<br />

Barett, sammelnd, auf einem Markt im irgendwo mal<br />

wieder für die Kriegsgräberfürsorge an zu treffen waren.<br />

Die Bundeswehr wollte und sollte eine Armee "in der<br />

Mitte der Gesellschaft" sein. Stattdessen findet man sie<br />

immer häufiger an deren äußerstem Rand. Eine ziemlich<br />

versteckte Truppe. Munster, Heide, Niedersachsen<br />

einfach nur Niemandsland!<br />

Hier ist die fleckgetarnte Welt noch in Ordnung. Bernd<br />

Schütt, 52 Jahre alter General der Panzertruppen und<br />

Kommandeur des Munsterraner Panzer-Ausbildungszentrums,<br />

sitzt beim traditionellen Schützenessen der<br />

Gemeinde Munster selbstverständlich an der großen<br />

Ehrentafel, direkt neben dem ersten Gildeherrn. General<br />

Schütt, zugleich auch der Standortälteste, hat an jenen<br />

42<br />

Rund 16.000 Menschen leben hier, mehr als 6.000<br />

Soldaten arbeiten in einer der fünf Kasernen. In jedem<br />

dritten Haus, mindestens, wohnt einer, der irgendwie mit<br />

Militär zu tun hat. Der Bürgermeister hat 32 Jahre als<br />

Ingenieur bei der Truppe gearbeitet. Die Vereine leben<br />

davon, dass Soldaten nach dem aktiven Dienst in ihren<br />

Vorständen mitwirken. Also nutzte General Schütt seine<br />

kleine Schützenfestrede, um Danke zu sagen, für die<br />

Zusammenarbeit, für die "Gesten des Interesses". "Diese<br />

Solidarität gibt uns den nötigen Rückhalt und die Kraft,<br />

auch schwierige und zum Teil schwierige und gefährliche<br />

Zeiten und Situationen zu überstehen." Viel mehr erwarten<br />

Deutschlands Soldaten gar nicht von ihrem Land, von<br />

ihrer Gesellschaft. Aber das erwarten sie tatsächlich.<br />

Jenseits von Munster ist man von solch einer<br />

Geborgenheit manchmal weit entfernt. Doch es gibt sie,<br />

die rührigen, die ehemalige Kameraden, die wie die der<br />

Deutsche Artillerie – Artillerie-Gesellschaft-<br />

Augustdorf e. V. die aus eben jenem Ort, an dem die<br />

Artillerie gerade auf 0 gefahren wird, sich nun verstärkt zu<br />

ihren Kameraden aus Heer, Luftwaffe und Marine<br />

orientieren, um eben diese Gesten des Rückhaltes und<br />

der Solidarität zu ihren Kameraden zu tragen. Ob die das<br />

wünschen werden? Man wird es sehen, zumindest die<br />

Heeresflieger in Fritzlar sind da wohl anderer Meinung.<br />

Zwar genoss die Bundeswehr laut der jüngsten Studie<br />

ihres sozialwissenschaftlichen Instituts im Jahr 2012 bei<br />

34 Prozent der Befragten ein "hohes" und bei 53 Prozent<br />

ein "durchschnittliches" Ansehen. Wenn man die gleichen<br />

Personen anschließend danach fragte, wie sie das<br />

Ansehen der Bundeswehr in der Gesellschaft insgesamt<br />

einschätzten, dann billigten nur noch 14 Prozent der<br />

Armee ein "hohes" Ansehen zu. "Durchschnittlich" kam bei<br />

diesem Frageansatz auf einen Wert von 66 Prozent, ein<br />

"geringes" Ansehen konstatierten 18 Prozent der<br />

Befragten. Manch einer wünscht die Truppe dann auch<br />

gleich ganz zum Teufel – auch das hat ja eine gewisse<br />

Tradition hierzulande. Das Robert-Blum-Gymnasium im<br />

Westberliner Stadtteil Schöneberg engagiert sich gegen<br />

vieles: gegen Rassismus, gegen Cybermobbing – und<br />

gegen die Bundeswehr.


Vor zwei Jahren beschloss die Schulkonferenz,<br />

Vertretern der Bundeswehr den Zutritt zu verweigern.<br />

Stolz wird auf der Homepage des Gymnasiums vermerkt,<br />

es sei damit "eine der ersten Schulen Berlins, die sich<br />

klar gegen die Präsenz der Bundesarmee in der Schule<br />

ausspricht und deren Werbeangebote deutlich ablehnt".<br />

Darunter steht ein Link zum Jugendverband des<br />

Deutschen Gewerkschaftsbunds.<br />

Wie es zu dem Schritt kam, will Schulleiter Bernd Fiehn<br />

heute nicht mehr erklären. Auf eine Interviewanfrage vom<br />

reagiert er nicht. Zum Vergleich: In<br />

den USA werden öffentlichen Schulen, die den Besuch<br />

der US Army ablehnen, schon mal die staatlichen Mittel<br />

gekürzt. Die Berliner Schüler, Lehrer, Eltern können<br />

dagegen mit einem ordentlichen Maß an Anerkennung<br />

rechnen für ihren Schritt. Zusammen mit zwei weiteren<br />

Schulen wurde ihnen der diesjährige Aachener Friedenspreis<br />

zugesprochen. Der für die Verleihung zuständige<br />

Verein begründet die Auszeichnung mit seinem Wunsch,<br />

"ein Signal gegen den Mainstream der Militarisierung in<br />

unserer Gesellschaft" zu setzen. Dem Verein gehören<br />

unter anderem die Stadt Aachen, Misereor, der Evangelische<br />

Kirchenkreis sowie Vertreter von SPD und<br />

Grünen an, Parteien also, die die Bundeswehrsoldaten<br />

regelmäßig in Kriegseinsätze schicken. Ein Grund zum<br />

Fremdschämen! Immerhin, ein für die Bundeswehr<br />

ermutigendes Detail gibt es doch am Rande der im<br />

September 2013 stattgefundenen Preisverleihung. Eine<br />

der drei ausgezeichneten Schulen hat die Annahme des<br />

Preises abgelehnt. "Wir wollen den Preis ganz einfach<br />

nicht und lassen uns nicht für politische Statements<br />

missbrauchen", teilte Alexandra Haußmann, die Leiterin<br />

der Düsseldorfer Hulda-Pankok-Gesamtschule, dem<br />

Friedenspreisverein Anfang schriftlich mit. Der 2010<br />

gefasste Beschluss der Schulkonferenz gegen die<br />

Präsenz von Bundeswehrvertretern sei "rechtswidrig und<br />

gegenstandslos". Na Bravo! In Offenbach, an der Käthe-<br />

Kollwitz-Schule, steht man zum Truppenverbot im<br />

Klassenzimmer. Dort heißt es zur Begründung: "Wir<br />

wollen nicht, dass unsere Schülerinnen und Schüler für<br />

einen Krieg gegen andere Völker rekrutiert werden. Und<br />

wir wollen auch nicht, dass sich die Bundeswehr als<br />

friedensschaffende Kraft anpreisen kann."<br />

Ein bemerkenswertes Statement einer öffentlichen, aus<br />

Steuermitteln finanzierten Institution, die es sich offensichtlich<br />

zum Ziel gesetzt hat, eine andere öffentliche,<br />

ebenfalls aus Steuermitteln finanzierte Institution daran<br />

zu hindern, ihrer – von einem demokratisch gewählten<br />

Parlament – gestellten Aufgabe nachzukommen. Man<br />

muss das wohl nicht auf Anhieb begreifen. Geht es nach<br />

den Gegnern der Bundeswehr, werden solche Beispiele<br />

Schule machen. Das bundesweit aufgestellte Bündnis<br />

"Schule ohne Militär" gibt auf seiner Website<br />

Handlungsanweisungen. "Ihr sollt an einer Infoveranstaltung<br />

der Bundeswehr teilnehmen? Werdet vielleicht<br />

sogar dazu gezwungen durch Androhung von Verweisen<br />

oder Anwesenheitspflicht?", wird dort gefragt. "Dann seid<br />

ihr hier richtig." Widerstandswillige Schüler können sich<br />

eine Power-Point-Präsentation sowie ein Antragsformular<br />

gegen die Bundeswehrpräsenz an ihrer Schule herunterladen.<br />

Wie wirksam diese Art von Anti-Werbung für die<br />

Bundeswehr sein kann, zeigt ein Vorfall am Berliner John-<br />

Lennon-Gymnasium. Dort sollte ein Jugendoffizier auf Einladung<br />

eines Lehrers vor einem Politikleistungskurs über<br />

das Thema "Terrorismus" referieren. Vereinbart war, dass<br />

er keine explizite Werbung für die Bundeswehr machen<br />

würde.<br />

Prompt gründeten Schüler ein "Streikkomitee". Als der<br />

Jugendoffizier morgens die Schule betreten wollte, musste<br />

er einen regelrechten Spießrutenlauf durch ein Spalier von<br />

Schülern absolvieren, die auf Plakaten und Flugblättern<br />

eine "Bundeswehrfreie Zone" forderten. Die Begründung<br />

des Lehrers, er sei selbst Wehrdienstverweigerer, habe<br />

den Offizier aber als Vertreter eines Verfassungsorgans<br />

eingeladen, ließen die Schüler nicht gelten. "Das war nur<br />

eine kleine Gruppe trotzkistisch gesinnter Schüler", erklärt<br />

tapfer Jochen Pfeifer, Leiter des John-Lennon-Gymnasiums,<br />

den Zwischenfall. Er selbst lade seit Jahren<br />

Jugendoffiziere an seine Schule ein und werde dies auch<br />

weiterhin tun. Dass andere Schulen jegliche Bundeswehrpräsenz<br />

verbieten, findet Pfeifer "völlig grotesk": "Die<br />

Bundeswehr ist kein Privatunternehmen, sondern eine<br />

staatliche Organisation unter parlamentarischer Kontrolle."<br />

Von so viel Einsicht war man Anfang April des Jahres<br />

2013 an der Berliner Humboldt-Universität weit entfernt.<br />

Dort scheiterte der Versuch Thomas de Maizières kläglich,<br />

einen Gastvortrag zum Thema "Armee der Einheit – der<br />

Beitrag der Bundeswehr zum gesellschaftlichen Zusammenhalt"<br />

zu halten. Der Verteidigungsminister, noch<br />

frei von den Belastungen des Drohnendesasters, wurde<br />

von den Studenten niedergeklatscht und mit Sprüchen der<br />

plumperen Sorte ("Nie wieder Krieg. Nie wieder<br />

Deutschland") niedergebrüllt. Nie wieder Deutschland?<br />

Wo lebt diese zukünftige Managerelite (?) Deutschlands<br />

(studieren werden sie ja nicht ewig) denn, in Absurdistan?<br />

Fortsetzung in 3/<strong>2014</strong><br />

43


Deutsche Artillerie<br />

im Hotel Dörenkrug & Restaurant<br />

in Augustdorf immer präsenter!<br />

Nach dem äusseren Hinweisschild folgte jetzt die Schauvitrine im Restaurant!<br />

Kommen Sie zu uns, wir freuen uns auf neue Kameradinnen und Kameraden!<br />

www.deutsche-artillerie.de<br />

44


Die Artillerie der Zukunft!<br />

Artillerie der Zukunft<br />

45


Fortsetzung aus 1/<strong>2014</strong><br />

Truppenübungsplatz Bergen<br />

aktiv<br />

Unterwasserfahrten und der Einsatz von Panzerschnell-<br />

Der NATO-OTAN Truppenübungsplatz Bergen liegt<br />

mitten in der Lüneburger Heide. Auf mehr als 28.000<br />

Hektar stehen der Truppe in maritim beeinflusstem Klima<br />

umfangreiche Schieß- und Übungsmöglichkeiten zur<br />

Verfügung. Eine davon ist das Schießen verbundener<br />

Waffen, das Kernangebot Bergens, bei dem das<br />

Zusammenwirken der Kampftruppe geübt wird.<br />

brücken.<br />

In den Monaten September bis April können einmal pro<br />

Woche an Nachtschießtagen für maximal anderthalb<br />

Stunden Luftwaffeneinsätze mit Kampfflugzeugen<br />

Aber auch Gefechtsübungen bis Brigadenstärke sind auf<br />

dem niedersächsischen Truppenübungsplatz möglich. Zu<br />

den besonderen Ausbildungsmöglichkeiten in Bergen<br />

zählt das Schießen mit dem Waffensystem MARS,<br />

durchgeführt werden. Die deutsche Kommandantur des<br />

Truppenübungsplatzes liegt übrigens im britischen Lager<br />

Bergen-Hohne. Neben der deutschen Kommandantur für<br />

Bergen liegt dort unter anderem noch die 7. britische<br />

Panzerbrigade in der Garnison, die aus der „Wüstenratten-Division“<br />

Montgomeries hervorgegangen ist.<br />

46


Truppenübungsplatz Daaden<br />

aktiv<br />

Der Truppenübungsplatz Daaden bietet genügend Platz<br />

für Gefechtsübungen mit Manöver- beziehungsweise<br />

Übungsmunition. Zehn Schießbahnen, unter anderem für<br />

Panzerfaust und Handwaffen, bieten ausreichend Platz<br />

zur Ausbildung der unterschiedlichen Bundeswehreinheiten.<br />

Der Truppenübungsplatz Daaden ist vom Charakter des<br />

Westerwaldes und dem Mittelgebirge mit verhältnismäßig<br />

geringen Höhenunterschieden, aber dafür mit viel Regen<br />

und hohen Schneelagen geprägt. Das Gelände befindet<br />

sich im Nordosten des Bundeslandes Rheinland-Pfalz mit<br />

gemeinsamer Grenze zu Nordrhein-Westfalen.<br />

Auch die EAKK-Szenarioausbildung (die Einsatzvorbereitende<br />

Ausbildung für Krisenbewältigung und<br />

Konfliktverhütung) ist unter realitätsnahen Bedingungen<br />

zum Üben möglich. Für EOD - Kampfmittelbeseitiger<br />

Die Gesamtfläche beträgt über 2.000 Hektar. Diese teilen<br />

sich in 800 Hektar Forstbetriebsflächen und 1.200 Hektar<br />

Übungsfläche auf.<br />

(Explosive Ordnance Disposal) bietet der Truppenübungsplatz<br />

die Übungs- und Ausbildungseinrichtung zur<br />

Beseitigung und Entschärfung von IED (Improvised<br />

Explosive Device). Außerdem ermöglicht das Gefechtsübungssimulationssystem<br />

SIRA rechnergestützte<br />

Führungs- und Stabsübungen durchzuführen. Neben<br />

einsatzorientierter Ausbildung dient die Simulation auch<br />

zur Ausbildung von Stäben der Zivil-Militärischen<br />

Zusammenarbeit in Katastrophenschutzszenarien.<br />

47


Truppenübungsplatz Demener Räumde<br />

aufgelöst<br />

Das Waldgebiet Demener Räumde westlich des Ortes<br />

Demen wurde ab 1976 bis 1990 als Truppenübungsplatz<br />

von der in Demen stationierten NVA genutzt.<br />

Truppenübungsplatz Döberitz<br />

aufgelöst<br />

Der Truppenübungsplatz Döberitz, auch bekannt als<br />

Heeresschule Döberitz oder auch Infanterieschule<br />

Döberitz ab 1910 auch Fliegerschule Döberitz der<br />

Königlich Preußischen Fliegertruppe, war ein<br />

bedeutender Truppenübungsplatz in Dallgow-Döberitz bei<br />

Berlin und einer der größten seiner Art. Er diente zur<br />

Truppenausbildung des Heeres, zur Unteroffiziers- und<br />

Offiziersausbildung und zur Ausbildung von Piloten und<br />

zur Erprobung von neuen Fluggeräten. Das Gelände der<br />

Döberitzer Heide, das bis 1896 noch bewaldet war,<br />

wurde bis 1992 etwa 300 Jahre lang als militärisches<br />

Manöverareal genutzt. Truppenübungsplatz ist es erst<br />

1896 geworden. Dieser lag westlich von Berlin im<br />

Havelland zwischen Dallgow im Norden, Krampnitz im<br />

Süden, Priort im Westen und Seeburg im Osten. In<br />

diesem Gebiet wurden vereinzelt schon Regimenter König<br />

Friedrich I. in praktischer Kriegsführung geschult. Die<br />

erste militärische Nutzung des Geländes um das Dorf<br />

Döberitz wurde 1713 unter Friedrich Wilhelm I.<br />

aufgezeichnet. Im September 1753 folgte unter Friedrich<br />

II. dort ein erstes Großmanöver, das zur Irreführung des<br />

Auslandes während des Siebenjährigen Kriegs in der<br />

Literatur verfälschend dargestellt, mit bereits 44.000<br />

Soldaten abgehalten wurde.<br />

Nach dem Ersten Weltkrieg nutzte die Reichswehr,<br />

Verbände der Schwarzen Reichswehr und nationalistische<br />

Sportverbände den Übungsplatz und seine Einrichtungen.<br />

Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg wurden moderne<br />

Kampfeinheiten hier trainiert und in Verbänden aufgestellt.<br />

Vor allem der sandige, trockene Boden der<br />

Heidelandschaft machte den Truppenübungsplatz zur<br />

Erprobung von Panzerwaffen ideal. So wurde unter<br />

anderem das Panzerkorps „Großdeutschland“ aus dem<br />

Wachregiment Berlin und Teilen des Infanterie-Lehr-<br />

Regimentes hier gebildet. Auch der Flugplatz Döberitz<br />

wurde zur Ausbildung von Piloten und Fallschirmjägern<br />

genutzt. 1936 wurde das Regiment General Göring hier<br />

aufgestellt und ausgebildet. Die letzte von vielen Einheiten<br />

war die Infanterie-Division „Potsdam“, die als Teil der 12.<br />

Armee unter Walther Wenck am 29. März 1945 hier noch<br />

aufgestellt wurde. Auch während des Zweiten Weltkriegs<br />

wurde der Truppenübungsplatz weiter ausgebaut. Nach<br />

dem Zweiten Weltkrieg kurzfristig als Flüchtlingslager<br />

umgenutzt, übernahm die Rote Armee 1947 das Areal. Bis<br />

zu 20.000 Soldaten waren dort untergebracht. 1992<br />

endete die militärische Nutzung des Geländes mit dem<br />

48


Abzug der Truppen. Seit 1996 nutzt die Bundeswehr<br />

(Garnisonen Berlin-Spandau und Potsdam) im Süden<br />

einen etwa 600 Hektar großen Teil des Geländes wieder<br />

als Standortübungsplatz für Kraftfahrzeuge.<br />

Die Kasernengebäude wurden ab 1994 entkernt und<br />

werden seither sukzessive abgerissen. Die entstehenden<br />

Brachen werden als Neubaugebiete erschlossen, die sich<br />

erneut am Grundriss der ehemaligen Lagerstruktur<br />

ausrichten. Das eingeebnete Flughafengelände wird seit<br />

2004 von der Heinz-Sielmann-Stiftung als Wildfreigehege<br />

bewirtschaftet, der Übungsplatz ist seit 1997 ein von<br />

Wanderwegen durchkreuztes Naturschutzgebiet geworden.<br />

Truppenübungsplatz Ehra-Lessien<br />

aktiv<br />

über Menschengruppen üben.<br />

Darüber hinaus steht ein Parcours für das Fahren mit<br />

Einsatzfahrzeugen unter realistischen Bedingungen zur<br />

Verfügung. Das Verhalten bei gewalttätigen<br />

Demonstrationen (Crowd Riot Control) steht im Mittelpunkt<br />

einer weiteren Ausbildungsanlage.<br />

Ehra-Lessien gehört zu den kleinen Truppenübungsplätzen<br />

der Bundeswehr.<br />

Auf dem Gelände von knapp 1.700 Hektar haben die<br />

Lehrgangsteilnehmer der Schule für Feldjäger und<br />

Stabsdienst der Bundeswehr die Möglichkeit in die Praxis<br />

Ihres Berufes einzutauchen. Auf speziellen Wasserwerferbahnen<br />

können die Feldjäger den Einsatz gegen-<br />

Auf einer speziellen Feldjägerbahn geht es schließlich um<br />

die Ausbildung von Präzisionsschützen, Konvoibegleitung,<br />

Personenschutz und den Zugriff auf Gebäude.<br />

Zeitweise kommen auch<br />

Soldaten befreundeter<br />

Streitkräfte nach Ehra-<br />

Lessien, Angehörige der<br />

Bundes- und der niedersächsischen<br />

Polizei sowie<br />

des Zolls sind ebenfalls<br />

gern gesehene Gäste. Im Rahmen des Gefechtsdienstes<br />

können die Soldaten das Leben im Felde, den Waldkampf,<br />

die Durchführung von Konvois und den Dienst an<br />

Checkpoints erlernen und üben. Auch zur Überprüfung der<br />

körperlichen Leistungsfähigkeit ist genügend Raum, denn<br />

die Platzrandstrasse eignet sich hervorragend für<br />

Leistungsmärsche.<br />

49


Die Bundesrepublik Deutschland ist ein souveräner Staat<br />

und das Grundgesetz ist unsere Verfassung! So wird es<br />

uns seit 1990 hypnotisch eingetrichtert und beinahe<br />

jedermann glaubt es.<br />

Aber stimmt das wirklich so? Oder wird im angeblich<br />

freiesten Staat Deutscher Geschichte nur Augenwischerei<br />

betrieben? Wenn Sie an Tatsachen und nicht an Märchen<br />

interessiert sind, sollten Sie das Buch lesen. Wenn<br />

Sie aber weiterhin den gleichgeschalteten Massenmedien<br />

Glauben schenken möchten, dann legen Sie es besser<br />

wieder weg, denn die Fakten könnten Sie vielleicht überfordern!<br />

Dieses Buch offenbart Ihnen erstmals, dass die<br />

BRD kein souveräner Staat, sondern ein weiterhin fortbestehendes<br />

besatzungsrechtliches Mittel der Alliierten ist;<br />

warum sich die bundesdeutsche Politik weiterhin nach<br />

US-Vorgaben auszurichten hat; oder warum seit 1990<br />

keine gesamtdeutschen Wahlen stattfinden! Sie finden<br />

hier in dem Buch ist die Wahrheit darin. Derzeit sitzen wir<br />

nach offiziellen bundesdeutschen Angaben auf rund zwei<br />

Billionen, also 2.000 Milliarden Euro Schulden, die niemals<br />

getilgt werden können, sondern stetig wachsen.<br />

Wie setzt sich dieser Betrag zusammen? Wie wirkt sich<br />

das auf unsere Zukunft aus? Hier erfahren Sie es. Sie sind<br />

vielleicht der Meinung, das sei alles weit hergeholt? Dann<br />

wissen Sie sicher auch, weshalb Sie einen Personalausweis<br />

und keinen Personenausweis besitzen! Aber<br />

wessen Personal sind Sie? Und sicher haben Sie auf<br />

Ihrem Bundespersonalausweis schon lange den<br />

gehörnten Teufel den Baphomet entdeckt und kennen<br />

seine Bedeutung. Vielleicht sind Sie sich auch wirklich<br />

ganz sicher, daß Deutschland mit dem 2plus4-Vertrag von<br />

1990 einen Friedensvertrag hat. Selbstverständlich ist<br />

auch das Grundgesetz für die Bundesrepublik<br />

Deutschland unsere Verfassung - auch das wird sogar in<br />

Schulen so gelehrt. Sie können hoffentlich mit diesen und<br />

mehr Enttäuschungen umgehen, denn genau dies wird<br />

dieses Buch mit Ihnen tun: Es wird Sie enttäuschen und<br />

Ihnen ungeschminkt die verschwiegenen Fakten<br />

präsentieren, vor denen sich die Bundespolitiker aller<br />

Fraktionen so sehr fürchten.<br />

Die US-amerikanische American Free Press schrieb am 7.<br />

Oktober 2002: Ironischerweise ist Deutschland keine<br />

souveräne Nation, ohne Friedensvertrag und mit über<br />

70.000 US-amerikanischer Besatzungstruppen noch<br />

immer auf seinem Boden: Die USA und Großbritannien<br />

könnten die Bundestagswahl annullieren unter<br />

Deutschlands tatsächlicher Verfassung, dem Londoner<br />

Abkommen vom 8. August 1945. Vergessen Sie die “freie<br />

Presse”! Vergessen Sie die “freien Medien”! Vergessen<br />

Sie die “frei gewählten Politiker”! Vergessen Sie alles, was<br />

man Ihnen bisher erzählte und prüfen Sie den Inhalt des<br />

Buches auf seinen Tatsachengehalt selbst nach! Aber<br />

Vorsicht: Sie werden künftig die Welt mit ganz anderen<br />

Augen sehen! Dies ist nur ein kleiner Vorgeschmack auf<br />

weitere Enthüllungen und Fakten dieses Buches.<br />

ISBN: PD-01756<br />

Aber lesen Sie das lieber selbst, sie werden nach kurzer<br />

Zeit glauben, man habe Sie in eine andere Welt katapultiert!<br />

Die hier abgedruckte Rezension stellt nicht zwangsläufig auch<br />

die Meinung der Gesellschaft und des HGSR da. Dieser Artikel<br />

ist die freie Meinungsäußerung einer Einzelperson.<br />

50


Der Verantwortungs- oder Zuständigkeitsbereich (Area of<br />

responsibility) umfasste<br />

Aktuelles Ärmelabzeichen<br />

bis 2008 alle militärischen<br />

Aktionen der USA in Europa, den größten Teil Afrikas<br />

sowie den asiatischen Teil Russlands. Im Oktober 2008<br />

übernahm AFRICOM diese Aufgabe für ganz Afrika mit<br />

Ausnahme von Ägypten. Dabei war das Kommando<br />

verantwortlich für die amerikanische Militärpräsenz<br />

während zahlreichen Operationen, einschließlich der<br />

Operation Enduring Freedom, Operation Joint Guardian<br />

JTF Falcon (KFOR Präsenz im Kosovo), Operation Allied<br />

Forces JTF Noble Anvil (der Luftoperationen am Anfang<br />

des Kosovokriegs) und der Operation Restore Hope<br />

(Unterstützung der US Sicherheitsbestrebungen in<br />

Somalia). Unterstellte Kommandos und Einheiten:<br />

7. US-Armee oder US Army Europe (USAREUR)<br />

US Air Forces Europe (USAFE)<br />

US Naval Forces Europe (USNAVEUR)<br />

US Marine Corps Forces Europe (MARFOREUR)<br />

US Special Operations Command Europe<br />

(SOCEUR)<br />

Task Force Eagle [KFOR]<br />

Joint Analysis Center in Molesworth, GB<br />

US National Military Representative to SHAPE<br />

Der Hauptteil der EUCOM unterstellten Truppen bilden<br />

die 7. US-Armee, die 6. US-Flotte, und die 3. und 16. Air<br />

Force. Die 7. US-Armee besteht momentan (<strong>2014</strong>) aus<br />

vier Kampfbrigaden und zahlreichen Unterstützungseinheiten.<br />

Noch zu Zeiten des „Kalten-Krieges“ unterstanden<br />

ihr zwei Korps mit vier Divisionen. Die beiden in<br />

Deutschland stationierten Infanteriebrigaden werden bis<br />

ca. 2015 aus Kostengründen aufgelöst.<br />

Die 7. Armee in Deutschland:<br />

Hauptquartier V. US-Korps in Heidelberg<br />

2. US-Kavallerieregiment in Vilseck<br />

170. US-Infanteriebrigade in Baumholder<br />

172. US-Infanteriebrigade in Grafenwöhr<br />

Heeresfliegerbrigade in Giebelstadt<br />

357. Luft- & Raketenabwehr Abteilung in<br />

Kaiserslautern<br />

66. Militärnachrichtendienstbriagde in Wiesbaden<br />

202. Militärpolizeigruppe (CID) in Kaiserslautern<br />

5. Fernmeldekommando in Mannheim<br />

2. Fernmeldebrigade<br />

7. Fernmeldebrigade &<br />

21. Reg. Unterstützungskommando in Kaiserslautern<br />

16. Unterstützungsbrigade in Bamberg<br />

18. Pionierbrigade in Schwetzingen<br />

18. Militärpolizeibrigade in Mannheim<br />

7. Ziv.Ukdo (Reserveeinheiten) in Kaiserslautern<br />

266. Finanzverwaltungskommando in Heidelberg<br />

405. Army Feldunterstützungsbrigade in<br />

Kaiserslautern<br />

Regionales Sanitätskommando Europa in Heidelberg<br />

Personalverwaltungskommando in Schwetzingen<br />

7. Armee JMT-Command in Grafenwöhr<br />

Army Flight Operations Detachment in Ramstein<br />

7. Armee Soldatenchor in Heidelberg und<br />

33. Armee Band in Spangdahlem<br />

Motto<br />

Born at Sea, Baptized in Blood, Crowned in<br />

Glory („Geboren zur See, getauft in Blut, gekrönt<br />

in Ruhm“)<br />

51


E$<br />

Veteran(en) der Bundeswehr!<br />

Dein einmal abgelegter Dienst- und Treue-Eid<br />

hat<br />

kein<br />

Verfallsdatum!<br />

Jetzt Mitglied werden in der<br />

Deutsche Artillerie – Artillerie-Gesellschaft-Augustdorf e.V.<br />

www.deutsche-artillerie.de<br />

info@deutsche-artillerie.de<br />

05223 - 7925 937<br />

Dein nachmilitärischer „Hafen“ für echte Kameradschaft!

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