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Verbundbericht 2015

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<strong>Verbundbericht</strong> <strong>2015</strong><br />

Leitthemen 8 // 9<br />

Die Einführung der ersten elektronischen Tickets ist für die zweite Jahreshälfte<br />

2017 geplant. Das bestehende Tarifsystem bleibt dabei zunächst prinzipiell<br />

unverändert.<br />

Ausbaustufen<br />

des EFM<br />

Der AVV strebt an, ab 2017 das<br />

eTicketing im AVV stufenweise<br />

einzuführen. In den geplanten<br />

Baustufen sollen zunächst<br />

Abonnements und Monats karten<br />

inkl. Schüler-, Semester- und<br />

Job-Tickets, anschließend Tarife<br />

für „Gelegenheitsnutzer“<br />

elektronisch abgebildet<br />

werden.<br />

In der zweiten Umsetzungsstufe ist geplant, auch elektronische Fahrkarten<br />

für Gelegenheitskunden anzubieten. Im AVV soll ein eigener Webshop aufgebaut<br />

werden, der den Fahrgästen einen deutlichen Mehrwert beim Erwerb von<br />

elektronischen Fahrscheinen ermöglichen wird. Ein weiterer wesentlicher Vorteil<br />

des eTicketing ist die Möglichkeit, neue eTarife zu entwickeln. Hierfür sollen die<br />

technischen Systeme von vornherein auf die Möglichkeit der automatisierten<br />

Fahrpreisberechnung ausgelegt werden. Für die Fahrgäste würden die bisher<br />

noch erforderlichen Kenntnisse des Tarifsystems entfallen, denn mit der Chipkarte<br />

ließe sich nicht nur die gefahrene Strecke erfassen, sie würde auch zur<br />

komplett automatisierten Berechnung des dafür fälligen Beförderungsentgelts<br />

dienen. Diese Tarifmodelle gehen mit den sogenannten Check-In / Be-Out (CiBo)<br />

oder Be-In / Be-Out (BiBo) Verfahren einher.<br />

Durch den Aufbau interoperabler EFM-Systeme nach dem deutschen VDV-KA-<br />

Standard bei den Unternehmen im AVV lässt sich der Komfort für die Fahrgäste<br />

künftig weiter erhöhen. Die „VDV-Kernapplikation elektronisches Fahrgeldmanagement“<br />

(VDV-KA) gewährleistet dabei den für die Einführung eines interoperablen<br />

EFM erforderlichen einheitlichen technischen Standard. So ermöglicht<br />

das eTicketing-System, nahtlos zusammenzuarbeiten und mit nur einem Medium<br />

verschiedene EFM-Systeme zu nutzen. Im Idealfall wird dies sogar deutschlandweit<br />

und grenzüberschreitend funktionieren.<br />

Die Einführung des EFM im AVV wird durch den Zweckverband Nahverkehr<br />

Rheinland (ZV NVR) gefördert. Bereits ab Herbst 2016 sollen im Rahmen von<br />

Pilot-, Test- und Ausrüstungsphasen EFM-Funktionalitäten bei einzelnen<br />

Verkehrsunternehmen implementiert und angeboten werden können. Nach<br />

Absprache mit den beteiligten Verkehrsunternehmen wird die AVV GmbH das<br />

gesamte Fördermanagement zentral übernehmen. Zwischenzeitlich wurde die<br />

Fördermaßnahme durch den ZV NVR bewilligt.<br />

Um eine gemeinsame vertragliche Grundlage für die Zusammenarbeit im<br />

Hinblick auf den Aufbau eines EFM im AVV zu schaffen, haben die Verkehrsunternehmen<br />

und die AVV GmbH <strong>2015</strong> ein EFM-Vertragswerk, zu dem der Vertrag<br />

zur Einführung und Betrieb des EFM, ein Eckpunktepapier zur geplanten<br />

Funktionsweise des EFM und ein begleitendes Strategiepapier für strategische<br />

Zukunftsthemen gehören, verpflichtend unterzeichnet. Den rechtlichen Rahmen<br />

für die Förderung schafft ein ebenfalls von allen Parteien unterschriebener<br />

Vertrag über die Weiterleitung von Zuwendungen. Gemeinsam mit den Experten<br />

Im Vergleich zu den heute bereits verbreiteten HandyTickets wird das geplante eTicketing noch ein<br />

deutliches Mehr an Komfort bieten.<br />

der Verkehrsunternehmen standen <strong>2015</strong> die unterschiedlichen länderspezifischen Standards<br />

Klärung aktueller Fragen, die Vorbereitung von beruhenden Probleme bei der Interoperabilität<br />

erforderlichen Entscheidungen und die Koordinierung<br />

der entsprechenden Aufgaben im Förderprogramm Horizon 2020/ETC +12 bewor-<br />

hat sich der AVV bei der EU um Mittel aus dem<br />

Fokus. Im Projektverlauf wird besonders der ben. Die Antragstellung erfolgte über die VDV<br />

Aspekt des Datenschutzes durch die Verbundgesellschaft<br />

und die Verkehrsunternehmen Ticketing Institute (OTI). Der Antrag des Projekt-<br />

eTicket Service GmbH (VDV-ETS) und das Open<br />

berücksichtigt.<br />

konsortiums, das Partner aus den Niederlanden,<br />

Luxemburg und Deutschland umfasst, wurde<br />

Perspektivisch gesehen soll das eTicketing auch zwischenzeitlich bewilligt. Die EU stellt für das<br />

die Attraktivität der gut ausgebauten grenzüberschreitenden<br />

Verbindungen von Bus und Bahn in Laufzeit von zwei Jahren zur Verfügung. Rund<br />

Projekt insgesamt 4,5 Millionen Euro über eine<br />

der Euregio Maas-Rhein weiter erhöhen. Es gilt 600.000 Euro davon fließen in den Aufbau<br />

daher, auch grenzüberschreitend die Interoperabilität<br />

der verschiedenen elektronischen in Zusammenarbeit mit der ASEAG. Die dazu<br />

eines grenzüberschreitenden eTicketing im AVV<br />

Ticketsysteme zu gewährleisten. In den Niederlanden<br />

gibt es mit der OV-Chipkaart bereits tätigen Verkehrsunternehmen hat die AVV GmbH<br />

notwendige Abstimmung mit den im AVV-Gebiet<br />

ein eTicketing-System, in Belgien wird ebenfalls gemeinsam mit den federführenden VDV-ETS<br />

eine Einführung vorbereitet. Zur Lösung der auf und OTI übernommen.<br />

Mit dem Ticketkauf per Chipkarte sind beim<br />

Fahrgast keine Kenntnisse des Tarifsystems<br />

mehr erforderlich. Neben der gefahrenen<br />

Strecke wird auch das fällige Beförderungsentgelt<br />

automatisiert berechnet.<br />

Euro<br />

sollen in den Aufbau eines grenzüberschreitenden<br />

eTicketing im AVV fließen.

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