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150<br />
Jahre<br />
Mode by<br />
<strong>Stock</strong><br />
1859 - 2009<br />
Jubiläums<br />
chronik<br />
Seite 1
VORWORT<br />
Mode in Melle<br />
Nach der großen Handels- und Wirtschaftskrise<br />
1856/1857 gründete der Kaufmann Heinrich Hölscher<br />
1859 in Wellingholzhausen ein Manufakturwarengeschäft.<br />
1891 heiratete Theodor <strong>Stock</strong> die Tochter des<br />
Gründers, Paula Hölscher.<br />
150 Jahre sind seit der Firmengründung im 19. Jahrhundert<br />
ins Land gegangen. Fünf Generationen<br />
haben die Firma <strong>Stock</strong> zu wirtschaftlichem Erfolg<br />
und hoher Anerkennung geführt. Zwei Weltkriege,<br />
Weltwirtschaftskrisen und Inflation, aber auch die<br />
Zeiten des Aufschwungs – das Familienunternehmen<br />
meisterte die Herausforderungen der schwierigen<br />
politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse mit dem<br />
Ziel, Tradition und Fortschritt miteinander zu verbinden<br />
und mit mutigem Unternehmergeist die Zeichen<br />
der Zeit zu erkennen.<br />
150 Jahre Firmengeschichte sind ohne die Unterstützung<br />
der zahlreichen Mitarbeiter nicht möglich; denn<br />
Beratung und Service standen in allen Generationen<br />
an erster Stelle. Diesen gilt ein besonderer Dank<br />
wie auch den Kunden von Nah und Fern, die uns über<br />
Jahrzehnte stets die<br />
Treue gehalten haben.<br />
2009 – im Jubiläumsjahr<br />
ist die Firma<br />
<strong>Stock</strong> mit vier Einzelhandelsgeschäften<br />
in Wellingholzhausen und Melle, 61 Mitarbeitern und<br />
2500m² Verkaufsfläche in führender Marktposition<br />
und zugleich das älteste Einzelhandelsunternehmen<br />
in der Stadt Melle. Mit dieser Jubiläums-<strong>Chronik</strong><br />
möchten wir die Personen und Ereignisse aus 150<br />
Jahren Firmengeschichte darstellen und würdigen.<br />
Wir danken vor allem unseren Kunden und wollen<br />
gemeinsam mit Ihnen unser 150jähriges Jubiläum<br />
feiern. Feiern Sie mit!<br />
Melle, im Oktober 2009<br />
Josef <strong>Stock</strong> Gisela <strong>Stock</strong> Raphael <strong>Stock</strong><br />
Seite 1
Inhalt<br />
Vorwort Seite 1<br />
Inhalt Seite 3<br />
Die erste Generation (1859-1906)<br />
Heinrich und Antoinette Hölscher Seite 5<br />
Die zweite Generation (1906-1933)<br />
Theodor <strong>Stock</strong> und Alexander Hölscher Seite 9<br />
Die dritte Generation (1933-1967)<br />
Alex, Anna und Toni <strong>Stock</strong> Seite 17<br />
Die vierte Generation (seit 1967)<br />
Josef und Gisela <strong>Stock</strong> Seite 25<br />
Die fünfte Generation (seit 2006)<br />
Raphael <strong>Stock</strong> Seite 33<br />
Seite 2 Seite 3
Heinrich und Antoinette Hölscher (1859-1906)<br />
Heinrich Hölscher (1831-1870)<br />
und seine Frau Antoinette († 1906)<br />
1859 hatte Deutschland eine große Handels- und<br />
Wirtschaftskrise überstanden. In dieser Zeit kaufte<br />
Heinrich Hölscher bei einer Versteigerung am<br />
2. September 1859 das Haus Nr. 56 an der Hauptstraße<br />
in Wellingholzhausen von dem „Commerzianten“<br />
Friedrich Schrage. Nach Zahlung der<br />
Kaufsumme in Höhe von 2.105 Reichstalern wurde<br />
Heinrich Hölscher am 15. Juli 1859 vom Amtsgericht<br />
Grönenberg der Adjudications-Bescheid erteilt.<br />
Er eröffnete am 2. September mit seiner Ehefrau<br />
Pauline, geb. Kahle in diesem Haus ein<br />
Manufakturwarengeschäft und gewann sehr schnell<br />
einen großen Kundenkreis. Vier Jahre später,<br />
am 1. Januar 1863, starb seine Frau. Heinrich<br />
Hölscher heiratete bald darauf Antoinette Kahle,<br />
die jüngere Schwester seiner verstorbenen Frau.<br />
Das Manufakturwarengeschäft machte beachtliche<br />
Fortschritte. Schon im Laufe der nächsten Jahre<br />
konnte Heinrich Hölscher selbst Bürgschaften<br />
übernehmen, die manchem Wellingholzhausener<br />
Bürger zum Nutzen wurden. Am 22. Januar 1870 starb<br />
Heinrich Hölscher im 39. Lebensjahr.<br />
Die Gründungsurkunde<br />
Seite 4 Seite 5
Die Firmenbezeichnung musste nach dem Tod<br />
von Heinrich Hölscher auf „Heinrich Hölscher<br />
Witwe“ (Wwe) umbenannt werden. Die<br />
Firmenbezeichnung wurde bis in das Jahr 1971<br />
weitergeführt.<br />
Witwe Antoinette Hölscher<br />
(bis 1906)<br />
Es begann eine schwere Zeit für die nun alleinstehende<br />
Frau des Geschäftsgründers mit ihren zwei<br />
kleinen Kindern Paula und Alexander. Aber es gelang<br />
ihr mit viel Fleiß, das Erbe ihres Mannes aufrecht zu<br />
erhalten und das Geschäft zu einem bedeutenden<br />
Kaufhaus für das Dorf und alle umliegenden bäuerlichen<br />
Gemeinden auszubauen.<br />
Am 19. April 1890 stellte sie mit Schreiben an<br />
den Kreisausschuss des Kreises Melle einen<br />
Antrag auf eine Schankwirtschaft. Sie<br />
wollte durch Einrichtung einer Gastwirtschaft<br />
dem Manufakturwarengeschäft neuen<br />
Auftrieb geben, indem sie es den Kunden<br />
so angenehm wie möglich machen wollte.<br />
Der Antrag wurde allerdings abgelehnt.<br />
Am 4. Mai 1906 starb Antoinette Hölscher.<br />
„ ...Es war schwer, nach dem Tode meines Mannes,<br />
solange die Kinder klein waren, das Geschäft aufrecht<br />
zu erhalten und es kostete mich viel Mühe mich<br />
durchzuschlagen.“<br />
Briefausschnitt von Antoinette Hölscher<br />
Antrag auf eine Schankwirtschaft<br />
Antoinette Hölscher mit Tochter Paula<br />
Todesanzeige Heinrich Hölscher<br />
Seite 6 Seite 7
Theodor <strong>Stock</strong> und Alexander Hölscher<br />
(1906-1933)<br />
Mit den beiden Kindern, dem Sohn Alexander und<br />
ländlicher Region nur<br />
der Tochter Paula, die im Jahre 1891 Theoder <strong>Stock</strong><br />
ein- und zweistöckige<br />
heiratete, trat die zweite Generation das Erbe an.<br />
Gebäude gewohnt.<br />
Theodor <strong>Stock</strong> und Alexander Hölscher wurden<br />
gleichberechtigte Teilhaber und ließen die Firma am<br />
Hinter dem Baugerüst ging<br />
man aber höher und höher.<br />
Paula <strong>Stock</strong> (1865-1963),<br />
geborene Hölscher<br />
1. Juli 1906 als „Offene Handelsgesellschaft“ in das<br />
„Will man bet innen Himmel<br />
Handelsregister eintragen. Mit Theodor <strong>Stock</strong> trat<br />
gauhn, oder wet dat nen<br />
eine alte, bodenständige Kaufmannsfamilie in die<br />
Tempel“ spottete man im<br />
Unternehmung ein, deren Wurzeln sich bis zur Zeit des<br />
Volksmund. Daher stammt der<br />
Dreißigjährigen Krieges 1618-1648 zurückverfolgen<br />
Begriff „Tempel“ und das erste<br />
lassen. Der älteste bekannte Name ist Eberhard<br />
Haus in Wellingholzhausen mit<br />
<strong>Stock</strong>, geb. um 1645.<br />
drei ausgebauten <strong>Stock</strong>werken<br />
Theodor <strong>Stock</strong> (1864-1933) heiratete Paula<br />
Hölscher und übernahm die kaufmännische<br />
Leitung der Firma.<br />
Alexander Hölscher (1867-1940), unverheirateter<br />
Sohn des Gründerehepaars. Neben seiner Tätigkeit<br />
im elterlichen Betrieb war er auch Geschäftsführer<br />
der örtlichen Molkerei.<br />
Das Geschäft wurde unter dem Namen Heinrich<br />
Hölscher Witwe in dem Geschäftshaus an der<br />
Hauptstraße des Dorfes (im Volksmund Tempel<br />
genannt) weitergeführt. Der Begriff „Tempel“ geht<br />
auf die Zeit zurück, als das Haus gebaut wurde. Bis<br />
zum Anfang des 19. Jahrhunderts war man in<br />
war entstanden.<br />
Der „Tempel“<br />
Seite 8 Seite 9
Alexander Hölscher (1867-1940)<br />
Erlaubnisschein für den Handel mit Futtermitteln<br />
Alexander Hölscher war bestrebt, neben dem<br />
Manufakturwarengeschäft weitere Betriebszweige<br />
und Erwerbsfelder zu erschließen. Er war<br />
unverheiratet. 1893 wurde er zum Geschäftsführer<br />
der Molkerei „Grönenberg, Kuhlmann und Genossen“<br />
ernannt. Neben dem monatlichen Salair erhielt<br />
er wöchentlich ein ½ Pfund Butter. 1896 wurde<br />
ein Versandhandel mit Fleisch- und Wurstwaren<br />
in die damalig aufstrebende Industrieregion<br />
„Ruhrgebiet“ gegründet. Alexander Hölscher holte<br />
die Eier bei den Bauern ab, verpackte sie sorgfältig<br />
in dafür eigens konstruierte Kartons und versendete<br />
sie in das Ruhrgebiet. Nach dem<br />
Krieg wurde mit Tauschgeschäften<br />
(Kartoffeln gegen Werkzeug)<br />
das wirtschaftliche Leben wieder<br />
in Gang gesetzt.<br />
Von 1913 an widmete sich Alexander Hölscher<br />
ganz dem Geschäft, nachdem er seine Tätigkeit<br />
als Molkereiverwalter nach 20jähriger Tätigkeit<br />
aufgegeben hatte. Zu den Manufakturwaren führte<br />
er den Handel von Sämereien, Kolonialwaren und<br />
Tabakwaren ein und betrieb dazu ab 1916 auch<br />
den An- und Verkauf von Landprodukten und<br />
Futtermitteln.<br />
Rechnungsformular<br />
Original-Preisliste für den Landhandel<br />
und Molkerei-Vertrag<br />
Seite 10 Seite 11
Theodor <strong>Stock</strong> (1864-1933)<br />
Da Alexander Hölscher als Verwalter an der alten<br />
Molkerei „Grönenberg“ seit 1888 tätig war, lag<br />
die Leitung des Geschäftes hauptsächlich in den<br />
Händen von Theodor <strong>Stock</strong>, der eine vielseitige<br />
kaufmännische Ausbildung genossen hatte und<br />
nebenberuflich noch die Tätigkeit als Auktionator<br />
ausübte. Er trieb die Entwicklung des<br />
Textilwarengeschäftes voran.<br />
Theodor <strong>Stock</strong>s Kinder Josef, Maria, Alex und Toni<br />
Theodor <strong>Stock</strong> begründete die Tradition der Familie<br />
<strong>Stock</strong>, sich für die Allgemeinheit und das öffentliche<br />
Wohl ehrenamtlich zu engagieren. Er war Mitglied im<br />
Kirchenvorstand und Präsident des Schützenvereins.<br />
Seine öffentliche Anerkennung wird in der<br />
Todesanzeige aus der Osnabrücker Volkszeitung von<br />
1933 und dem Nachruf des Schützenvereins deutlich.<br />
Die „Männer des Hauses <strong>Stock</strong>“ haben sich in der<br />
Folgezeit immer auch für die Allgemeinheit eingesetzt,<br />
sei es als Gemeinderäte, Vertrauensleute von<br />
Versicherungen und Auskunfteien, als Auktionatoren<br />
oder bei den alljährlichen Versteigerungen.<br />
Auch berühmte Persönlichkeiten kann die Familie<br />
<strong>Stock</strong> aufweisen: Aus Wellingholzhausen stammt<br />
der Namensvetter des Gründers Heinrich Hölscher,<br />
der zum Staatssekretär für Justiz in Preußen und zum<br />
Präsidenten des Kammergerichts in Berlin berufen<br />
wurde. Aus der Ehe von Paula Hölscher und Theodor<br />
<strong>Stock</strong> gehen vier Kinder hervor: Josef (geb. 1894),<br />
Antoinette (geb. 1897), Maria (geb. 1899) und Alex<br />
(geb. 1905).<br />
Nachruf des Schützenvereins aus<br />
der Osnabrücker Volkszeitung<br />
Seite 12 Seite 13
Das „Oexmannsche Haus“<br />
Im Jahre 1911 erwarb Theodor <strong>Stock</strong> das „Oexmannsche<br />
Haus“ am Kirchplatz (Haus Nummer 99, heute<br />
Am Ring 14) in Wellingholzhausen. Er baute es um<br />
und richtete darin den Bedürfnissen der Landwirtschaft<br />
entsprechend ein Eisenwarengeschäft ein. Die<br />
Geschäftsführung übernahm sein Schwager<br />
Alexander Hölscher. Er ergänzte den bereits<br />
gegründeten Handel mit landwirtschaftlichen<br />
Produkten durch eine im Haus eingerichtete Räucherei.<br />
Hier wurden Schinken- und Wurstwaren veredelt,<br />
geräuchert und haltbar gemacht. Dabei wurde die<br />
ländliche Kundschaft noch stärker an das Geschäft<br />
gebunden. 1933 wurde das Eisenwarengeschäft<br />
nochmals umgebaut und vergrößert und der Handel<br />
auch auf Porzellan und Haushaltsgegenstände ausgedehnt.<br />
Wenige Wochen darauf, am 19. Oktober<br />
1933, verstarb Theodor <strong>Stock</strong> im Alter von 69 Jahren.<br />
Umbaupläne zum Oexmannschen Haus<br />
Das Oexmannsche Haus am Kirchplatz<br />
Seite 14 Seite 15
Alex <strong>Stock</strong>, Anna und Toni <strong>Stock</strong> (1933-1967)<br />
Alex <strong>Stock</strong>, jüngster Sohn von Theodor und Paula<br />
<strong>Stock</strong>. Am 3. Juni 1936 heiratete er Anna Mönter. Im<br />
2. Weltkrieg wurde er zu Karmann als Kontrolleur im<br />
Flugzeugbau eingezogen.<br />
Die Nachfolge von Theodor <strong>Stock</strong> trat sein jüngster<br />
Sohn Alex <strong>Stock</strong> als persönlich haftender<br />
Gesellschafter an. Im Jahr 1936 heiratete er die Tochter<br />
des Bauern Mönter aus Kerßenbrock, Anna Mönter.<br />
Nach dem Tod seines Onkels Alexander Hölscher am<br />
3. Oktober 1940 wurde Alex <strong>Stock</strong> alleiniger Inhaber<br />
der Firma „Heinrich Hölscher Wwe“. Im gleichen<br />
Jahr wurde er zum Wehrdienst eingezogen und seine<br />
Frau Anna und Schwester Toni (Antoinette) <strong>Stock</strong><br />
übernahmen die Geschäftsführung. Frauen haben<br />
im Hause <strong>Stock</strong> bzw. Hölscher von Anbeginn eine<br />
wichtige Rolle gespielt. In der Tradition der Witwe<br />
Hölscher steuerten Anna und Toni <strong>Stock</strong> das Geschäft<br />
gekonnt durch die schweren Kriegsjahre. Toni <strong>Stock</strong><br />
leitete die Buchführung und die Verwaltung des<br />
Hauses. Mit ihrer Sparsamkeit und finanziellen<br />
Umsicht schuf sie solide Grundlagen für die<br />
Weiterentwicklung der Firma. Sie war unverheiratet<br />
und lebte im Kreise der Familie <strong>Stock</strong>.<br />
Anna <strong>Stock</strong> widmete sich vor allem der großen<br />
Familie, fand aber dennoch die Zeit, sich aktiv in<br />
das Ladengeschäft einzubringen. Anna <strong>Stock</strong> ist im<br />
150jährigen Jubiläumsjahr mit 98 Jahren immer noch<br />
ein interessierter Beobachter der geschäftlichen<br />
Entwicklung und Mittelpunkt der Familie.<br />
Toni <strong>Stock</strong> (1897-1981)<br />
als Leiterin der Buchführung<br />
Seite 16 Seite 17
Die Aufbaujahre nach dem 2. Weltkrieg<br />
Das Eisenwarengeschäft<br />
nach dem Umbau 1959<br />
Die schweren Jahre während des 2. Weltkrieges<br />
und die ersten Aufbaujahre nach Ende des Krieges<br />
1945 stellten große Herausforderungen an die<br />
verantwortliche Generation. Gemeinsam wurde<br />
eine stete Aufwärtsentwicklung erreicht. Aus dem<br />
ländlichen Gemischtwarenhandel wurde ein<br />
modernes Textilkaufhaus. Vor allem die<br />
Währungsreform am 20. Juni 1948 führte zu einem<br />
schlagartigen Wechsel im Geschäftsleben. Die<br />
Umsätze stiegen Jahr für Jahr.<br />
des alten Fachwerkhauses zu schaden. Den Geist<br />
der Generationen kennzeichnet am besten der<br />
Denkspruch, der den Eingang des Fachwerkhauses<br />
ziert: „Zwei Lebensstützen wanken nie, Gebet und<br />
Arbeit heißen sie“.<br />
Dem Umbau des Textilwarengeschäftes im Jahr 1950<br />
folgte ein weiterer umfassender Ausbau 1955. Dabei<br />
wurde eine tief in das Haus hineinführende Passage<br />
geschaffen, die mit ihren Auslagen und der modernen<br />
Schaufensterbeleuchtung die Bewunderung aller<br />
Kunden fand.<br />
Im Jahr 1959 – dem 100jährigen Jubiläumsjahr<br />
– wurde auch das Eisenwarengeschäft gegenüber der<br />
Kirche nochmals umgebaut, ohne der Ansehnlichkeit<br />
Der „Tempel“ entwickelte sich zum Textilgeschäft<br />
Seite 19
Die Mitarbeiter Willi Strob<br />
und Josef Hehemann<br />
Willi Strob und der „<strong>Stock</strong>“-Bus<br />
In den Aufbaujahren nach dem Krieg erwarben sich<br />
die beiden leitenden Mitarbeiter Josef Hehemann<br />
und Willi Strob besondere Verdienste. Willi Strob<br />
fuhr neben seiner Tätigkeit im Geschäft mit seinem<br />
Ford „Taunus“ und später dem <strong>Stock</strong>-VW-Bus über<br />
Land und verkaufte die Produkte des Hauses <strong>Stock</strong> an<br />
die ländliche Bevölkerung.<br />
Josef Hehemann legte den Schwerpunkt auf die<br />
Weiterentwicklung des Eisenwarengeschäftes und die<br />
Sortimentserweiterung in Bereich Haushaltswaren.<br />
Josef Hehemann<br />
im „Oexmannschen Haus“<br />
Willi Strob und Toni <strong>Stock</strong><br />
Seite 20 Seite 21
ALEX <strong>Stock</strong> (1905-1967)<br />
Der Motor dieser aufstrebenden dritten Generation<br />
nach dem Krieg war Alex <strong>Stock</strong>. Er war mit großem<br />
unternehmerischen Mut ausgestattet und hatte<br />
immer neue Pläne, um die Geschäftsaktivitäten<br />
auszubauen. Seine zahlreichen Umbauarbeiten und<br />
Erweiterungen, bei denen er tatkräftig anpackte,<br />
brachten das Unternehmen erfolgreich voran.<br />
Die ersten kaufmännischen Angestellten wurden in<br />
dieser Zeit eingestellt.<br />
Durch seine vielfältigen Aktivitäten gewann das<br />
Unternehmen auch einen größeren Kundenkreis. Am<br />
20. Januar 1967 verstarb Alex <strong>Stock</strong>. Er hatte mit seiner<br />
Frau Anna sechs Kinder: Alex, Josef, Elisabeth,<br />
Marie-Antoinette, Marie-Luise und Hildegard.<br />
Alex <strong>Stock</strong> galt neben seinen Geschäftsaktivitäten<br />
aber auch als ein Mann des öffentlichen Lebens und<br />
engagierte sich in vielen Vereinen und Verbänden.<br />
Er war wie sein Vater Präsident des Schützenvereins,<br />
Auktionator, Schöffe und gehörte<br />
dem Gemeinderat an.<br />
Schöffenbescheinigung<br />
Alex und Anna <strong>Stock</strong> im Kreise ihrer Kinder Alex,<br />
und Versteigerer-Mitgliedskarte<br />
Marie-Luise, Hildegard, Josef und Elisabeth.<br />
Seite 22 Seite 23
Josef und Gisela <strong>Stock</strong> (seit 1967 )<br />
Josef und Gisela <strong>Stock</strong> mit<br />
Seniorchefin Anna <strong>Stock</strong><br />
Das Mitarbeiterteam um Gisela <strong>Stock</strong>:<br />
Marion Redeker, Ursula „Ulla“ Kemna<br />
und Maria Detmer gehören auch<br />
im 150jährigen Jubiläumsjahr noch<br />
dem Unternehmen an. Kontinuität<br />
wird im Hause <strong>Stock</strong> groß geschrieben.<br />
Nach dem Tod von Alex <strong>Stock</strong> übernahm 1967 sein<br />
Sohn Josef nach einer kaufmännischen Ausbildung<br />
gemeinsam mit seiner Mutter Anna die Leitung<br />
der beiden Geschäfte – „Textil“ Am Ring 5 und<br />
„Haushaltswaren-Eisenwaren“ Am Ring 14 in Wellingholzhausen.<br />
1967 wurde der Altbau Am Ring 5<br />
fast vollständig abgerissen und das Ladenlokal auf<br />
die 1. Etage ausgeweitet. 1971 folgte die Umbenennung<br />
der Firma Heinrich Hölscher Wwe. in <strong>Stock</strong> KG,<br />
da die Namensbezeichnung aus den Gründerjahren<br />
für die Kunden kein Begriff mehr war.<br />
Im Jahr 1972 heiratete Josef <strong>Stock</strong> Gisela Wulbusch<br />
und leitete gemeinsam mit Junior- und Seniorchefin<br />
eine dynamische Entwicklung ein.<br />
Josef <strong>Stock</strong> im Verkauf<br />
Der Umbau 1967<br />
Seite 24 Seite 25
Der zwei“stöckige“ Anbau (1976)<br />
Der Anbau 1976<br />
Nach Zukauf des Nachbargebäudes 1976 erfolgte der<br />
Anbau eines zweistöckigen Gebäudes und es entstand<br />
ein <strong>Modehaus</strong> von baulich modernem Umfang.<br />
Nach der Wahl von Josef <strong>Stock</strong> in den Niedersächsischen<br />
Landtag wurde das Eisenwarengeschäft im<br />
„Oexmannschen Haus“ verpachtet. Durch die Verpachtung<br />
wurde Zeit und Kraft freigesetzt, mit der<br />
Anna und Gisela <strong>Stock</strong> die stärkere Profilierung des<br />
<strong>Modehaus</strong>es vorantreiben konnten. Mit Erfolg wie<br />
die weitere Entwicklung zeigte. 1982 fand eine<br />
Erweiterung auch in der 1. Etage des Anbaus statt<br />
und somit wurde die Verkaufsfläche auf 800m²<br />
Fläche vergrößert.<br />
Gisela <strong>Stock</strong><br />
Unter dem Werbeslogan „Die neue Mode kommt von<br />
<strong>Stock</strong>“ und „Modischer Spitzenreiter in Melle“ erlangte<br />
das <strong>Modehaus</strong> überregionale Anziehungskraft.<br />
Modenschauen haben im Veranstaltungskalender der<br />
Firma <strong>Stock</strong> stets eine große Rolle gespielt.<br />
Seite 26 Seite 27
Die Erweiterungen (1986-1998)<br />
Der Modepavillion<br />
1986 wurde der Anbau um eine zusätzliche Etage als<br />
Wohnbereich aufgestockt – in diesem Zusammenhang<br />
erfolgte auch eine neue Fassadengestaltung<br />
des Gesamtgebäudes. 1991 entstand im rückwärtigen<br />
Bereich ein Modepavillon. 1997/98 wurde die<br />
Herrenabteilung um 200m² erweitert und ein Büround<br />
Verwaltungstrakt angebaut. Insgesamt umfasste<br />
das <strong>Modehaus</strong> <strong>Stock</strong> nun über 1000m² Verkaufsfläche.<br />
Die besondere modische Handschrift des Hauses<br />
führte zu einer ständigen Erweiterung des Kundenkreises<br />
zwischen Osnabrück und Bielefeld.<br />
Aus der gemeinsamen Ehe gehen die beiden Kinder<br />
Isabel (geb. 1977) und Raphael (geb. 1979) hervor.<br />
Das <strong>Modehaus</strong> <strong>Stock</strong> in der heutigen Außenansicht<br />
Josef <strong>Stock</strong> setzte die Tradition der vorherigen<br />
Generationen fort. Er wurde in den Gemeinderat gewählt,<br />
war ab 1974 Mitglied des Niedersächsischen<br />
Landtages, ab 1988 Niedersächsischer Innenminister<br />
und stellvertretender Ministerpräsident. Ab 1988<br />
musste er deshalb aus dem aktiven Geschäft<br />
ausscheiden. Von 1997 bis 2006 war Josef <strong>Stock</strong><br />
hauptamtlicher Bürgermeister der Stadt Melle.<br />
Seit dem Eintritt von Josef <strong>Stock</strong> in die Politik übernahm<br />
Gisela <strong>Stock</strong> mit viel Kraft und Zielstrebigkeit<br />
die Leitung des Gesamtunternehmens.<br />
Josef <strong>Stock</strong>, hier mit Jürgen Gansäuer, Ernst Albrecht,<br />
Christian Wulff und Rudolf Seiters, war Niedersächsischer<br />
Innenminister und stellvertretender Ministerpräsident.<br />
Seite 28 Seite 29
Der Anbau M14 2003<br />
Die Expansion nach Melle (ab 1995)<br />
Um auch den nachfolgenden Generationen ein<br />
zukunftsfähiges Unternehmen zu übergeben, begann<br />
im Jahr 1995 die Filialisierung des <strong>Modehaus</strong>es in die<br />
Meller Innenstadt.<br />
CBR<br />
Am 10. März 2005 eröffnete der CBR companies store<br />
in der Plettenberger Straße in Kooperation mit der<br />
CBR Modegruppe.<br />
M14 by <strong>Stock</strong><br />
Am 31. August 1995, nach 8 Monaten Bauphase,<br />
wurde – in einer Baulücke an der Mühlenstraße 14<br />
– der Fußgängerzone von Melle-Mitte – die erste<br />
Filiale des <strong>Modehaus</strong>es <strong>Stock</strong> eröffnet. M14 by <strong>Stock</strong><br />
wurde mit der klaren Ausrichtung eines Junge-Mode-<br />
Hauses konzipiert und war auf 400m² Verkaufsfläche<br />
von Anfang an ein Erfolg. Aufgrund der guten<br />
Entwicklung von M14 wurde 2003 das Haus um<br />
50% Fläche auf 600m² erweitert.<br />
M14 statt 08/15<br />
1995<br />
Chicorée - Ladyfashion by <strong>Stock</strong><br />
in Melle-Mitte 2001<br />
Chicorée - Ladyfashion by <strong>Stock</strong><br />
Am 1. März 2001 eröffnete Chicorée - Ladyfashion<br />
by <strong>Stock</strong> und erweiterte das Modeangebot in der<br />
Fußängerzone von Melle in der Mühlenstraße 24.<br />
Chicorée bietet moderne Marken für die modische<br />
Frau von heute.<br />
Der CBR-Store in der<br />
Plettenberger Straße 2005<br />
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Raphael <strong>Stock</strong> (seit 2006)<br />
Am 1. Januar 2006 trat Raphael <strong>Stock</strong> als Juniorchef<br />
setzt die Tradition seiner Vorväter fort und ist<br />
in das traditionsreiche Familienunternehmen ein.<br />
ehrenamtlich als Vereinsvorsitzender tätig,<br />
Gemeinsam mit seiner Mutter Gisela <strong>Stock</strong> wurde das<br />
engagiert sich als Vorsitzender im Unternehmer-<br />
Stammhaus in Wellingholzhausen komplett moder-<br />
verband und in der Politik. Er gestaltet das wirt-<br />
nisiert. Das <strong>Modehaus</strong> <strong>Stock</strong> wurde auf drei“stöckig“<br />
schaftliche Leben in vielen Verbänden mit. Seine<br />
erweitert. Im Untergeschoss wurde eine Kinder-<br />
Schwester Isabel <strong>Stock</strong> arbeitet ebenfalls in der Mo-<br />
M14 nach dem Umbau 2008.<br />
Mehr Marken. Mehr Fashion. Mehr Trends.<br />
Abenteuerwelt geschaffen. Das <strong>Modehaus</strong> entspricht<br />
von Konzeption und Sortiment den neuesten Trends<br />
der Modewelt.<br />
debranche. So ist die Zukunft der <strong>Stock</strong>-Modehäuser<br />
auch über eine weitere und bestimmt nicht die letzte<br />
Generation gesichert.<br />
2008 wurde unter der Regie von Raphael <strong>Stock</strong> M14<br />
by <strong>Stock</strong> auf die doppelte Verkaufsfläche durch Abriss<br />
des Nachbargebäudes erweitert. Neue, junge und<br />
internationale Modemarken wurden in das Sortiment<br />
aufgenommen. Mit 1200m² zählt M14 by <strong>Stock</strong> damit<br />
zu den führenden Modehäusern in der Region.<br />
Die Anzahl der Mitarbeiter/-innen der Firma <strong>Stock</strong><br />
ist mittlerweile auf über 60 angestiegen, mehrere<br />
Raphael <strong>Stock</strong><br />
Auszubildende unterstützen das Team. Auch Raphael<br />
Neugestaltung der Verkaufsräume<br />
in Wellingholzhausen 2007<br />
Seite 33
Wir sagen „Danke“<br />
und freuen uns auf viele<br />
weitere Jahre „Mode by <strong>Stock</strong>“!<br />
Isabel, Anna, Josef, Gisela und Raphael <strong>Stock</strong><br />
freuen sich über 150 Jahre Firmengeschichte.
Seite 36<br />
<strong>Stock</strong> KG<br />
Am Ring 5<br />
49326 Melle-Wellingholzhausen<br />
Tel. 05429.9450 0<br />
www.stock-mode.de