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Bild 13<br />
Die Brüder empfingen ihn mit entsetzten Blicken; wie sah ihr Bruder nur aus! Totenbleich, die Kleider in Fetzen, die<br />
Arme und Hände über und über mit Blut bedeckt stand er da, kaum fähig sich auf den Füßen zu halten. Ohne einen Laut<br />
über die Lippen zu bringen, überreichte er einem der Brüder seine kostbare Beute und brach ohnmächtig zusammen.<br />
Aber schon bald kam er wieder zu sich und gemeinsam machten sie sich auf den langen Heimweg.<br />
Ein plötzliches Rauschen ließ die Jungen noch einmal zusammenzucken: Die Adler kehrten zurück und umkreisten in weitem<br />
Bogen die Brüder, ohne sich jedoch näher heranzuwagen. Schließlich flogen sie unter kreischendem Geschrei davon.<br />
Die verbleibenden Jungtiere fnden zu großen Freude der Brüder in dem Kantonsvorsteher einen bereitwilligen Käufer.<br />
Der Erlös reicht nicht nur aus, um die verschriebenen Medikamente für den Vater zu kaufen sondern auch für vieles<br />
mehr was für seine Genesung dringend notwendig war. Tatsächlich wurde der alte Tomasasino nun schnell wieder gesund.<br />
Aber auch Karl brauchte seine Zeit um wieder ganz gesund zu werden. Seine Wunden heilten zwar schneller als dies zu<br />
erwarten war, hinterließen aber Narben, die den Betrachter seitdem immer von der Liebe eines Sohnes zu seinem Vater<br />
erinnern sollten.<br />
Die Heldentat Karls wurde bald in der ganzen Umgebung thematisiert und brachte den fast vergessenen Tomasino wieder<br />
in Erinnerung der Menschen. Die Folge war, dass man sich der armen Familie annahm. Alle Not hatte jetzt ein Ende.<br />
Später stiegen Johannes und Karl in das Gewerbe ihres Vaters ein; sie wurden tüchtige und geübte Geschäftsmänner.<br />
Wilhelm aber, der besondere geistige Fähigkeiten zeigte, konnte mit Hilfe der vielen Gönner die lateinische Schule in<br />
Chur und dann die Universität besuchen. Er studierte Medizin und wurde ein beliebter Arzt in der Nähe seines Heimatortes.