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konkurrierenden - Nutzungsinteressen<br />
ausgesetzt ist. Dazu kommen die Herausforderungen<br />
des Klimawandels, der<br />
Urbanisierung und der Entwicklung des<br />
ländlichen Raumes.<br />
Gerüstet für die Zukunft<br />
Damit das alles auf den konkreten<br />
Waldflächen unter einen Hut zu bringen<br />
ist, wird es Forstleute mit einer umfassenden<br />
Ausbildung geben müssen, die<br />
eine fachgerechte Waldbewirtschaftung<br />
sicherstellen und auf Augenhöhe mit anderen<br />
Nutzungsinteressenten verhandeln<br />
können. Die mehrstufige Försterausbildung<br />
in Österreich mit der 5-jährigen<br />
schulischen Grundausbildung, der<br />
zweijährigen Forstadjunktenzeit mit den<br />
Weiterbildungsmodulen und der Staatsprüfung<br />
für den leitenden Forstdienst<br />
bietet eine umfassende forstliche Ausbildung,<br />
mit der die Försterinnen und Förster<br />
für die Lösung der zukünftigen Aufgaben<br />
gut gerüstet sind.<br />
Neue Lehrpläne und<br />
Zentralmatura<br />
Auf Grund der Schulreformen der letzten<br />
Jahre und der neuen Entwicklungen<br />
auf dem Fachgebiet mussten auch die<br />
Lehrpläne angepasst werden. In enger<br />
Zusammenarbeit mit der forstlichen Praxis<br />
wurden daher kompetenzorientierte<br />
Lehrpläne ausgearbeitet, die ab dem<br />
kommenden Schuljahr in Kraft treten.<br />
Schon heuer war die standardisierte Reife-<br />
und Diplomprüfung erstmals auch in<br />
der Försterausbildung verbindlich vorgeschrieben.<br />
Dabei werden einheitliche<br />
Leistungsstandards für alle höheren<br />
Schulen in ganz Österreich eingefordert.<br />
Mit Mathematik kam für viele ein sehr anspruchsvoller<br />
Reifeprüfungsgegenstand<br />
verpflichtend dazu. Obwohl nun auch in<br />
den berufsbildenden höheren Schulen im<br />
schriftlichen Teil der Reife- und Diplomprüfung<br />
ein klarer Schwerpunkt auf die<br />
allgemeinbildenden Gegenstände gesetzt<br />
wird, kommen auch die Fachgegenstände<br />
nicht zu kurz. Deutsch, Englisch und Mathematik<br />
sind für alle verpflichtend, Betriebswirtschaft<br />
und Rechnungswesen ist<br />
im schriftlichen Teil neben der Diplomarbeit<br />
ein fachlicher Schwerpunkt. Der<br />
Bogen der Diplomarbeitsthemen war<br />
auch im heurigen Jahr wieder sehr weit<br />
gespannt und reichte von Waldbau über<br />
Forstschutz, Naturraummanagement,<br />
Forsteinrichtung, Bauwesen, Naturgefahren<br />
und Jagd bis hin zu Laboruntersuchungen<br />
betreffend verschiedene Holzprodukte.<br />
Bei der mündlichen Reife- und<br />
Diplomprüfung sind ein fächerübergreifendes<br />
Fachkolloquium und ein zusätzliches<br />
fachliches oder allgemeinbildendes<br />
Prüfungsgebiet vorgeschrieben.<br />
Insgesamt stellt die neue Reife- und<br />
Diplomprüfung weiterhin einen herausfordernden<br />
Abschluss einer anspruchsvollen<br />
forstlichen Ausbildung dar. Die<br />
SchülerInnen sowohl der 5-jährigen<br />
Schulform als auch des 3-jährigen Aufbaulehrganges<br />
sind gefordert, neben einer<br />
fundierten Fachausbildung auch<br />
die Lernziele der standardisierten Prüfungsgebiete<br />
zu erreichen. Dass dies mit<br />
entsprechender Motivation und Fleiß<br />
möglich ist, zeigen die vielen guten Ergebnisse<br />
bei der heurigen Reife- und<br />
Diplomprüfung.<br />
Fakten & Details<br />
• 403 Schülerinnen und Schüler (davon<br />
35 Schülerinnen)<br />
• 312 Schülerinnen und Schüler im<br />
Schülerheim<br />
• Ca. 80 Absolventinnen und<br />
Absolventen/Jahr<br />
• 82 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
(davon 52 Lehrkräfte)<br />
• Kein Schulgeld, Schülerheim 366 €/<br />
Monat (Vollverpflegung)<br />
• Zwei Lehrforste mit einer Größe von<br />
insgesamt 710 ha<br />
• Einschlag: rd. 4.000 Efm<br />
Meinungen<br />
„Ich habe nach der<br />
Försterschule an der<br />
BOKU studiert und war<br />
danach am Waldbauinstitut<br />
als wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter tätig.<br />
Prof. DI Wolfgang Hintsteiner<br />
Ich glaube, dass auch<br />
die neue Form der Reife- und Diplomprüfung<br />
das anspruchsvolle Niveau gehalten hat.“<br />
Thomas Schreder<br />
Absolvent 2016<br />
„Ich habe hier sehr<br />
viel Allgemein- und<br />
Fachwissen erhalten. Ich<br />
bin froh, eine qualitativ<br />
so hochwertige Schule<br />
besucht zu haben, wenn<br />
auch die Distanz zu<br />
meiner Heimat Tirol sehr groß ist. Die Reifeprüfung<br />
war arbeitsintensiv, aber ganz gut zu<br />
schaffen.“<br />
Die Teams der Försterschule sind seit Jahren bei forstlichen Wettkämpfen sehr erfolgreich und<br />
verknüpfen effizient Theorie mit Praxis.<br />
Kontakt<br />
Dir. DI Anton Aldrian<br />
Höhere Bundeslehranstalt für<br />
Forstwirtschaft Bruck/Mur<br />
Tel.: 03862/51770<br />
www.forstschule.at<br />
Waldverband<strong>aktuell</strong> Juli 2016 19