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DMG-informiert 4/2016

Spannende und bewegende Missionsberichte aus aller Welt. Unsere Mitarbeiter sind rund um den Globus im Einsatz, damit Menschen Gott begegnen. Thema dieser Ausgabe: In der Tiefe Gott erlebt

Spannende und bewegende Missionsberichte aus aller Welt. Unsere Mitarbeiter sind rund um den Globus im Einsatz, damit Menschen Gott begegnen. Thema dieser Ausgabe: In der Tiefe Gott erlebt

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AMERIKA<br />

ECUADOR<br />

Dr. Eckehart und Dr. Klaudia Wolff<br />

BRASILIEN<br />

Andreas und Gebriela Fuchs<br />

Hunde + Motorrad =<br />

Unfall + Bibel<br />

Kraft aus der Bibel<br />

Vor drei Jahren bekamen wir<br />

im Gebet ein Bibelwort von<br />

Gott (2Kön 29ff), das er einst König<br />

Hiskia in einer völlig aussichtslosen<br />

Situation gab. Damals vor 2.700<br />

Jahren hatte das Großreich Assyrien<br />

den gesamten Vorderen Orient<br />

erobert, nur noch die Stadt Jerusalem<br />

war frei. Doch der Herr machte<br />

Hiskia Mut zum Durchhalten. Es<br />

werde kein Pfeil in die Stadt fliegen.<br />

Doch würden sie erst im dritten Jahr<br />

wieder von dem essen können, was<br />

sie angebaut hatten, so groß war<br />

die Verwüstung<br />

rundum.<br />

Am selben Tag<br />

erreichte uns die<br />

Nachricht, dass<br />

unser Missionshospital<br />

in Shell<br />

geschlossen<br />

werde. Die kleine<br />

Klinik liegt ganz<br />

im Osten des Landes am Rande des<br />

Regenwaldes im Indianergebiet. Die<br />

Bevölkerung braucht unsere medizinische<br />

Versorgung. Wir wussten,<br />

dass es unsere Aufgabe war, sie<br />

wiederzueröffnen. In einer Zeit der<br />

wirtschaftlichen Blüte Ecuadors,<br />

als die sozialistische Regierung den<br />

Gesundheitsdienst kostenfrei stellte,<br />

schien das ein Wahnsinn.<br />

Wir haben uns auf den steinigen<br />

Weg gemacht, unter wöchentlichem<br />

Gebet mit Fasten. Wir bauten eine<br />

eigene Stiftung auf, ein einheimisches<br />

Team wuchs. Es gab mehr<br />

Enttäuschung als Hoffnung auf dem<br />

Alles war vertraglich<br />

gesichert, nichts klappte.<br />

Wir haben in diesem<br />

Prozess Geld verloren und<br />

sind zum Gespött geworden,<br />

alles zerbrach.<br />

Das Krankenhaus in Shell<br />

langen Weg. Firmen hatten uns Land<br />

versprochen und wollten einen Neubau<br />

finanzieren. Alles war vertraglich<br />

gesichert, nichts klappte. Wir haben<br />

in diesem Prozess Geld verloren und<br />

sind zum Gespött geworden, alles<br />

zerbrach.<br />

Doch dann die Wende. Ein Team<br />

von Ärzten und ehemaligen Mitarbeitern<br />

eröffnete im Oktober 2015 eine<br />

Sprechstunde, bei der die Arbeitsverträge<br />

legalisiert wurden. Noch fünf<br />

Monate gab es für sie keinen Lohn.<br />

Daraus ging eine leidensbereite,<br />

betende Gruppe<br />

hervor, die ihre<br />

Erfahrungen im<br />

Glauben weitergeben<br />

möchte.<br />

Nach fast genau<br />

drei Jahren mieteten<br />

wir nun unser altes<br />

Krankenhaus wieder<br />

an. Wir sind neun<br />

Ärzte, Krankenschwestern und weitere<br />

Mitarbeiter. Das Labor ist wieder<br />

eröffnet. Wir zahlen wenig Miete<br />

und dürfen Stück um Stück das alte<br />

Gebäude renovieren und wieder mit<br />

Leben füllen. Kranke kommen, fast<br />

alle bezahlen die Behandlung. Seit wenigen<br />

Monate erhalten die Mitarbeiter<br />

wieder einen bescheidenen Lohn. Es<br />

ist ein Missionarsteam gewachsen, das<br />

in schweren Zeiten zusammenhält.<br />

Gibt es Schöneres, als mit Freunden<br />

zusammen aufzubauen? Im Rückblick<br />

staunen wir, welche Bedeutung ein<br />

Wort aus der Bibel haben kann.<br />

Es war glühend heiß, als Aurisa auf<br />

ihrem Motorrad mittags vom Einkaufen<br />

zurückfuhr. Ihr Haus war nur noch<br />

300 Meter entfernt. Plötzlich rannten ihr<br />

zwei wilde Hunde direkt ins Motorrad.<br />

Sie stürzte und rutschte über den Asphalt.<br />

Ein Auto kam quietschend gerade<br />

noch vor ihr zum Stehen. Männer sprangen<br />

heraus und leisteten Hilfe. Im ersten<br />

Moment spürte sie keine Schmerzen und<br />

bat darum, sie in ihr Haus zu bringen.<br />

Eine Stunde später jedoch spürte sie<br />

einen Knochensplitter unter der Haut an<br />

ihrem Knie. Sie war ernsthafter verletzt<br />

als gedacht! Aurisa wusste, dass ihr im<br />

ärmlichen Krankenhaus der Kleinstadt<br />

mitten im Regenwald kaum geholfen<br />

werden konnte. Also nahm sie Kontakt<br />

zu uns in der Hauptstadt Brasilia auf und<br />

erzählte von ihrem Unfall.<br />

Aurisa ist Missionarin unserer Partnerorganisation<br />

in einem Indianervolk. Wir<br />

fragten, ob sie zur Behandlung zu uns<br />

nach Brasilia kommen könne. Doch sie<br />

war zu schwer verletzt. Also schickten<br />

wir eine Teamkollegin los, um sie abzuholen.<br />

Nach vier Tagen kamen beide in<br />

Brasilia an. Aurisa hatte drei gebrochene<br />

Rippen. Ihr Bein wies zehn Brüche auf,<br />

die operiert werden mussten. Es begann<br />

ein langer, schmerzhafter Klinikaufenthalt<br />

für sie.<br />

Inzwischen sind zwei Jahre vergangen.<br />

Ich (Gaby) sitze neben ihr im Wartezimmer.<br />

Viele Stunden haben wir hier<br />

verbracht und manche Tränen geweint.<br />

Doch nun meint Aurisa: „Ich bin Gott so<br />

dankbar, dass ich den Unfall hatte! Weißt<br />

du, ich arbeite nun 40 Jahre als Missionarin<br />

im Indianerstamm und hatte nie<br />

die Zeit, mich auf die Übersetzung des<br />

Neuen Testamentes in ihre Sprache zu<br />

konzentrieren. Jetzt hat Gott mich aufs<br />

Abstellgleis gestellt, damit ich mich ganz<br />

um die Übersetzung kümmern kann!“ Ich<br />

staune.<br />

Es ist wahr, Aurisa arbeitet unermüdlich<br />

und effizient an der Bibelübersetzung.<br />

Auch die Jahre davor waren nicht<br />

umsonst. Sie genießt hohes Ansehen und<br />

das Vertrauen der Indianer. Dank moderner<br />

Technik ist die Übersetzung der<br />

besten Nachricht der Welt in Indianersprachen<br />

heute auch auf Entfernung über<br />

Skype und Whatsapp möglich.<br />

18 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 4 | <strong>2016</strong>

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