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Wir, Lydia Hamann und Kaj Osteroth, arbeiten seit sieben Jahren<br />

als feministisches Künstlerinnenduo zusammen. Wir erforschen in<br />

unserer Malerei Spielräume kollektiver Produktion,<br />

experimentieren mit Ansätzen aus der queer-feministischen Theorie<br />

und den Cultural Studies und produzieren kritisches Wissen. Das<br />

kollektive Malen ist für uns gleichzeitig künstlerische Praxis<br />

und radikale Geste, die eine dezidierte Auseinandersetzung mit<br />

der Malerei und unserer Rolle als Künstlerinnen einfordert. Die<br />

Thematisierung von Freundschaft als eine Möglichkeit sogenannter<br />

„Care Arbeit“, hat sowohl als Bildgegenstand als auch in direkter<br />

Aushandlung einen bedeutenden Raum in unserer Zusammenarbeit.<br />

Uns interessiert nicht allein der Formalismus im Bild, sondern<br />

auch die konzeptionelle Dynamik, die uns durch diese Arbeit als<br />

zusammen wirkende Künstlerinnen erfasst; diese Dynamik, die<br />

Haltung, die wir dabei einnehmen und die in unserem Freundeskreis,<br />

sowie im Dialog mit Gesellschaft und Öffentlichkeit<br />

zum Ausdruck kommt. Unsere Figuren sind von uns<br />

ermächtigte Darsteller_innen, ausgestattet mit einer Portion<br />

Trotz, Beharrlichkeit und dem Wunsch nach Selbstbehauptung.<br />

Unser jüngstes Projekt ist die Produktion eines Bilderbuchs zu<br />

feministischen Positionen in der Kunst. Positionen von sich als<br />

Frauen (dis_)Identifizierenden, deren künstlerisches Werk wir<br />

bewundern. Wir nennen dieses Bewundern, welches auf das Neiden<br />

folgt, radical admiration und sehen darin ein wichtiges Mittel<br />

für Selbstermächtigung und Entwicklung. Das Buchprojekt handelt<br />

von Sichtbarmachung, Politiken der Repräsentation und self-care.<br />

Wir entwickeln gemalte Bilder zu den jeweiligen Künstlerinnen,<br />

die im Verbund mit Essays, kurzen Geschichten verschiedener<br />

Autor_innen später als Bilderbuch herausgegeben werden. Jede<br />

Künstlerin wird durch ihre Arbeit, ihre (radikalen) Ideen und die<br />

bemerkenswerten Vernetzungen innerhalb der Kunstszene und der<br />

Welt vorgestellt. Als Bewundernde schreiben (malen) wir uns als<br />

Künstlerinnen jeweils in die Bilder ein. Das Buch stellt die<br />

Positionen und Arbeiten von Elaine Sturtevant, Helen Sebidi,<br />

Jutta Koether, Yayoi Kusama, Zanele Muholi, Martha Wilson,<br />

Vaginal Davis, Kara Walker, Ana Mendieta, Lygia Clark, Gabriele<br />

Stötzer, Lee Lozano und Oreet Ashery vor.

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