Teil 2 Wichtigste Ergebnisse - Sintropher
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Teil 2 Wichtigste Ergebnisse - Sintropher
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Action WP4A3:<br />
‘Bürgermeisterbefragung und Potentialanalyse’<br />
Findings Report<br />
April 2012<br />
1
Sustainable transport for<br />
North-West Europe’s periphery<br />
<strong>Sintropher</strong> is a five-year €23m transnational<br />
cooperation project with the aim of<br />
enhancing local and regional transport<br />
provision to, from and within five peripheral<br />
regions in North-West Europe.<br />
INTERREG IVB<br />
INTERREG IVB North-West Europe is a<br />
financial instrument of the European Union’s<br />
Cohesion Policy. It funds projects which support<br />
transnational cooperation.<br />
3
Inhaltsverzeichnis<br />
Inhaltsverzeichnis ..................................................................................................... 4<br />
<strong>Teil</strong> 1 Hintergrund und Ziele der Studie .................................................................. 5<br />
<strong>Teil</strong> 2 <strong>Wichtigste</strong> <strong>Ergebnisse</strong> .................................................................................. 10<br />
<strong>Teil</strong> 3 Transnationale europäische Übertragbarkeit ............................................. 18<br />
<strong>Teil</strong> 4 Nächste Schritte ............................................................................................ 21<br />
<strong>Teil</strong> 5 Further information ....................................................................................... 23<br />
<strong>Teil</strong> 6 What is <strong>Sintropher</strong>? ...................................................................................... 25<br />
4
<strong>Teil</strong> 1<br />
Hintergrund und Ziele der Studie<br />
Im Rahmen des von der EU geförderten SINTROPHER-Projekts wurde 2011 eine<br />
empirische Potenzialanalyse des regionalen Schienenverkehrs im nordhessischen<br />
Verkehrsgebiet durchgeführt. Ziel des Projekts war es, eine fundierte und<br />
differenzierte Wissensbasis zum Nachfragepotenzial (auch zur Nachfragesegmentierung)<br />
und zu möglichen Angebotsverbesserungen für die in der Region<br />
Nordhessen zu erstellen. Als Projektpartner für die verantwortlichen Unternehmen,<br />
den Nordhessischen VerkehrsVerbund (NVV) und die Kasseler Verkehrsgesellschaft<br />
(KVG), wurde die Managementberatung EIDMANN & KILLIAN beauftragt. Diese<br />
arbeitet seit vielen Jahren mit beiden Unternehmen in empirischen Projekten zu<br />
Fragen der Kundenzufriedenheit, Marketingforschung und Potenzialidentifikation<br />
zusammen. Die <strong>Ergebnisse</strong> sollen den Marketingverantwortlichen von NVV und KVG<br />
als Ausgangspunkt für die weitere strategische Marketingplanung für RegioTram und<br />
Lossetalbahn dienen.<br />
RegioTram und Lossetalbahn stellen im Verkehrsgebiet Nordhessen moderne und<br />
komfortable Bahnkonzepte dar, welche die Stadt Kassel als Oberzentrum<br />
5
Nordhessens mit den Umlandgemeinden verbinden. Insgesamt leben in Nordhessen<br />
rund 1 Million Menschen. Im von NVV und KVG seit Jahren gut erforschten<br />
Verkehrsraum werden beide Angebote von den Nutzern als überdurchschnittlich<br />
attraktiv wahrgenommen (Vgl. hierzu Managementreport NVV-Kundenbarometer<br />
2010 S.77ff.). Zahlreiche Verkehrsverantwortliche anderer Länder wie beispielsweise<br />
Australien, Niederlande, Spanien oder auch Korea haben Nordhessen besucht um<br />
als Gäste des NVV Informationen über die RegioTram im Hinblick auf deren Technik<br />
und Nutzung zu sammeln.<br />
Eine „starke Hypothese“ als Ausgangspunkt der SINTROPHER-<br />
Analyse<br />
Ausgangspunkt der Studie war die Feststellung, dass die Nutzung von RegioTram<br />
und der Lossetalbahn (trotz der belegten hohen Attraktivität) je nach<br />
Umlandgemeinden zum <strong>Teil</strong> sehr unterschiedliche Nutzungszahlen aufweist. Als<br />
Reaktion auf diese Beobachtung wurde von den Projektverantwortlichen des NVV<br />
und der KVG eine „starke Hypothese“ aufgestellt und diskutiert, welche je nach<br />
Zutreffen oder Nichtzutreffen die zukünftigen Vertriebs- und Marketingaktivitäten<br />
entscheidend beeinflussen würde.<br />
Die Hypothese lautet wie folgt:<br />
„Die prinzipielle Nutzung des ÖPNV in den Umlandgemeinden Kassels stößt an<br />
Grenzen, weil die objektiven Fahrbedingungen wie Fahrzeit, Kosten und<br />
Umstiege im Vergleich zur Nutzung des PKW zu große Nachteile aufweisen.“<br />
Zusätzlich liegt die PKW-Verfügbarkeit der Haushalte in den Umlandgemeinden mit<br />
mehr als 90 % deutlich über der PKW-Verfügbarkeit im Zentrum Kassel. In der<br />
aktuellen Studie geben beispielsweise 328 Befragte an, „meistens einen PKW zur<br />
Verfügung“ und sogar 2.077 Befragte, „(fast) immer einen PKW zur Verfügung“ zu<br />
haben. Dies sind insgesamt 92,4 % der insgesamt 2.408 Personen umfassenden<br />
Stichprobe. 1<br />
Eine Bestätigung dieser Hypothese würde bedeuten, dass diejenigen<br />
Kommunikations- und Marketingmaßnahmen, die auf eine weiterhin steigende<br />
Nutzung der Regiotram und Lossetalbahn abzielen, zumindest bei größerer Distanz<br />
zwischen dem Ausgangspunkt (Gemeinde) und der Stadt Kassel, an eine Grenze<br />
stoßen. In diesem Falle wäre es nicht oder nur schwer möglich diejenigen Potenziale<br />
zu aktvieren, die bisher Busse und Bahnen nicht oder nur selten nutzen, aber<br />
prinzipiell gegenüber dem ÖPNV aufgeschlossen sind.<br />
1 ohne fehlende Angaben von 0,5 %.<br />
6
Untersuchungsdesign<br />
Quantitative Analyse<br />
Um die Hypothese bestätigen oder verwerfen zu können, wurde ein<br />
Untersuchungsmodell entwickelt, dass sowohl<br />
• objektive Fahrtkriterien, d. h., zurückgelegte Wege mit unterschiedlichen<br />
Verkehrsmitteln an einem Tag (Wegekettenanalyse),<br />
• subjektive Mobilitätseinstellungen wie Mobilitätsmotivatoren (Relevanz<br />
unterschiedlicher Gründe für die Verkehrsmittelwahl), Mobilitätsbarrieren<br />
(Relevanz unterschiedlicher Aspekte, die bei der ÖPNV-Nutzung stören bzw.<br />
die ÖPNV-Nutzung verhindern), die prinzipielle ÖPNV-Attraktivität, die<br />
Informationszufriedenheit als auch<br />
• unterschiedliche personenbezogene Merkmale wie Verkehrsmittelwahl,<br />
Alter, Geschlecht, Wohnort, Führerscheinbesitz, PKW-Verfügbarkeit etc.<br />
von Nutzern und Nichtnutzern des ÖPNV in den Umlandgemeinden<br />
beinhaltet.<br />
Die Erhebung dieser Indikatoren wurde mit einem teil-standardisierten Fragebogen<br />
realisiert, der einen hohen Anteil an geschlossenen Fragen, Skalen und Item-<br />
Batterien, aber auch einigen offene Fragen enthält. (Der Fragebogen ist komplett im<br />
Anhang des Managementreports - S. 90ff. - enthalten).<br />
Die mündliche Befragung wurde als CATI-Erhebung (Computer Assisted Telephone<br />
Interviews) durchgeführt. Insgesamt wurden 2.408 Personen in acht exemplarisch<br />
ausgewählten Umlandgemeinden Kassels befragt. Pro Umlandgemeinde wurden ca.<br />
300 Personen von geschulten Interviewern telefonisch befragt. Der Fragebogen<br />
enthielt mehr als 400 Variablen, die den oben genannten Dimensionen des<br />
Untersuchungsmodells zuzuordnen sind.<br />
Die statistische Auswertung erfolgte mittels SPSS. Die Berechnung der Wegeketten<br />
und der darauf basierenden Vergleichsanalyse Individual- vs. Öffentlicher Verkehr<br />
erfolgte über EXCEL, Google Maps, NVV-Preistabellen und Fahrpläne.<br />
Neben einfachen Häufigkeiten und univariaten Statistiken (Mittelwerte und<br />
Varianzen) wurden Zusammenhangsanalysen für unterschiedliche Skalenniveaus,<br />
sowie multivariate Analyseverfahren wie Regressions- und Faktorenanalysen<br />
durchgeführt.<br />
Qualitative Analyse<br />
Zusätzlich wurden Bürgermeister und Verkehrsverantwortliche aller 15 relevanten<br />
Kommunen in sogenannten qualitativen Leitfadeninterviews nach deren<br />
7
Einschätzung von RegioTram und Lossetalbahn befragt. Erhoben wurde die<br />
Bedeutung der neuen Verkehrsangebote für<br />
• die Entwicklung der Gemeinden im Hinblick auf die Ansiedlungspolitik,<br />
• die Stabilität der Grundstücks- und Immobilienpreise,<br />
• die Nutzung des ÖPNV für Arbeit, Ausbildung, Einkauf und Freizeit sowie<br />
• die Umsetzung der Gemeindeentwicklungspläne als Arbeits-, Ausbildungs-<br />
und Kultur- und Freizeitstandorte.<br />
Darüber hinaus wurden die Verantwortlichen gebeten, generell das<br />
Nahverkehrsange-bot der Tramkonzepte zu bewerten, Ideen zur<br />
Angebotsoptimierung, mögliche Proble-me sowie eigene Ideen zum Marketing und<br />
Vertrieb zu benennen.<br />
Die Auswertung der qualitativen Daten erfolgte nach der Methode des inhaltsanalytischen<br />
Clustering. Hierbei wurden die Schwerpunkte der einzelnen Statements zu<br />
den jeweiligen Fragen herausgearbeitet und zu Hauptdimensionen verdichtet.<br />
Überblick Untersuchungen<br />
Quantitative Analyse<br />
• 2.408 Fälle in acht ausgewählten Umlandgemeinden Kassels:Ahnatal,<br />
Guxhagen, Hofgeismar, Melsungen, Grebenstein, Helsa, Kaufungen und<br />
Wolfhagen<br />
• quotiertes Sample<br />
• 1.355 Nicht- und Seltennutzer (56,3 %), 557 ÖPNV-Gelegenheitsnutzer (23,1<br />
%), 496 ÖPNV-Intensivnutzer (11,6 %)<br />
• CAT-Interviews<br />
• teilstandardisierter Fragebogen<br />
• ca. 400 Variablen<br />
• Schwerpunkte: Wegekettenanalyse, Potenzialidentifikation<br />
• Analysemethoden: uni-, bi- und multivariate statistische Verfahren<br />
• Analyseprogramme: SPSS, EXCEL. etc.<br />
• Dokumentationen: Daten- und Managementreport inkl. Strategiekonzept,<br />
Präsentation deutsch, englisch (für SINTROPHER CONFERENCE<br />
29.09.2011 in Valenciennes Frankreich)<br />
8
Qualitative Analyse<br />
• Qualitative Leitfadeninterviews mit Bürgermeistern und<br />
Verkehrsverantwortlichen<br />
• 15 Umlandgemeinden: Ahnatal, Guxhagen, Hofgeismar, Melsungen,<br />
Grebenstein, Helsa, Kaufungen, Wolfhagen, Calden, Espenau, Immenhausen,<br />
Hessisch Lichtenau, Baunatal, Zierenberg und Körle<br />
• 7 Leitfadenhauptfragen mit Unterpunkten<br />
• Schwerpunkte: Einschätzung der Bedeutung der RegioTram bzw.<br />
Lossetalbahn für die Gemeindeentwicklung, ÖPNV-Nutzung nach Schule,<br />
Beruf und Ausbildung (Modal Split), etc.<br />
• Transkription aller Interviews. Material: Tonbandaufzeichnungen und<br />
schriftliche Notizen<br />
• Analysemethoden: Inhaltsanalytisches Clustering<br />
• Dokumentationen: Daten- und Managementreport inkl. Strategiekonzept,<br />
Präsentation deutsch, englisch (für SINTROPHER CONFERENCE<br />
29.09.2011 in Valenciennes Frankreich)<br />
9
Qualitative Befragung der Bürgermeister und<br />
Verkehrsverantwortlichen<br />
<strong>Teil</strong> 2<br />
<strong>Wichtigste</strong> <strong>Ergebnisse</strong><br />
Nach Auffassung aller 15 befragten Bürgermeister und Verkehrsverantwortlichen<br />
Kassels sind RegioTram (RT) und Lossetalbahn wichtige und gute<br />
Verkehrskonzepte, weil<br />
• sich durch das ÖPNV-Angebot die Bevölkerungszahlen innerhalb ihrer<br />
Gemeinden entgegen der allgemeinen Entwicklung (rückläufige Bevölkerung<br />
im ländlichen Nordhessen) stabilisieren. Zusätzlich wirkt sich das<br />
modernisierte ÖPNV-Angebot positiv auf den demografischen Wandel aus<br />
(Mobilität im Alter).<br />
• sie die Ansiedlung junger Familien insbesondere in der Nähe der RT-<br />
Bahnhöfe und Haltestellen fördern.<br />
• der Rückgang der Grundstücks- und Immobilienpreise im ländlichen Raum<br />
eingedämmt wird.<br />
10
• sie den Bürgermeistern helfen, ihre kommunalen Entwicklungspläne zu<br />
realisieren. Dies betrifft die Ansiedlung von Firmen und die Schaffung von<br />
Arbeitsplätzen ebenso wie die Bedeutung der Gemeinden als Ausbildungs-<br />
und Schulstandorte, Naherholungsgebiete, Freizeit- und Kulturzentren.<br />
Die Bürgermeister bzw. Verantwortlichen schlagen für die Weiterentwicklung und die<br />
Aktivierung der Potenziale für den lokalen ÖPNV folgende finanziellen<br />
Optimierungen vor:<br />
• Neue Möglichkeiten für Personen, die den ÖPNV ausprobieren wollen:<br />
niedrigere Einzelticketpreise und Schnupperfahrten für die RT und die<br />
Lossetalbahn.<br />
• Günstige Tickets, die im Eintrittspreis für kulturelle und sportliche Events in<br />
den jeweiligen Orten bzw. als Fahrt vom Wohnort zu einer Veranstaltung in<br />
Kassel enthalten sind (Kombitickets).<br />
• Generell günstigere Tickets speziell im Einzelkartensegment.<br />
Größtes Problem: Verfallene Regionalbahnhöfe<br />
Das mit Abstand größte Problem im Hinblick auf die aktuelle ÖPNV-Nutzung und vor<br />
allem für eine noch stärkere Aktivierung der Potenziale stellt nach Meinung der<br />
Befragten die Situation der Bahnhöfe dar. Dieses Problem wird von fast allen<br />
Bürgermeistern benannt. Diese beschreiben den Zustand der lokalen Bahnhöfe<br />
häufig<br />
• als „Katastrophe“ bzw.<br />
• als „Ruinen“,<br />
• die oft „ohne Licht, ohne WC und ohne Ticketverkauf“ verfallen.<br />
Die Bahnhöfe sind im Besitz der Deutschen Bahn (DB) bzw. von meist<br />
ausländischen Investoren (z. B. Immobilienfonds). Die Kommunen haben nach<br />
eigenen Angaben häufig bereits versucht, die Verantwortung der Bahnhöfe zu<br />
übernehmen. Dieses scheiterte aber an dem Umstand, dass sich weder die Bahn<br />
noch die Immobilieninvestoren um ihr Eigentum kümmern. Oft sind die<br />
ausländischen Eigentümer auch einfach nicht erreichbar – z. B. englische oder<br />
belgische Besitzer. Da im Falle von Kaufabsichten der Kommunen keine<br />
angemessenen Angebote für die Grundstücke eingeholt werden konnten – die<br />
genannten Preise der Investoren waren aus Sicht der Bürgermeister viel zu hoch und<br />
nicht finanzierbar – liegen diese Grundstücke brach. Im Ergebnis verfallen die<br />
Bahnhöfe und schädigen das Image der modernen Fahrzeuge, des ÖPNV und der<br />
betroffenen Kommunen.<br />
11
Hier ruht die Hoffnung der Gemeinden auf einer langfristigen Lösung, die auf einer<br />
konzertierten Aktion mit dem NVV beruht, um ihr Anliegen gemeinsam gegenüber<br />
dem Gesetzgeber in Berlin zu formulieren. Ziel sollte es sein, über eine stärkere<br />
Lobby beim Bundesverkehrsministerium die Bahn und die anderen Eigentümer zum<br />
Handeln zu bewegen.<br />
Quantitative Analyse<br />
STEP I: Wegekettenanalyse<br />
Insgesamt wurden 2.335 angegebene Wege bewertet, die entweder mit dem Auto<br />
(IV = Individualverkehr) oder mit dem ÖPNV zurückgelegt wurden. Hierbei wurde<br />
untersucht, in welcher Relation die potenzielle Alternative des ÖPNV-Angebots im<br />
Vergleich zur tatsächlichen Wegekette mit dem PKW steht. Die Bewertung wurde<br />
anhand der Kriterien<br />
• Zeitfaktor,<br />
• Kosten,<br />
• Umstiege und<br />
• Fahrhäufigkeit (Takt)<br />
durchgeführt. Die Vergleichsbasis wurde mit u. a. mit Google Maps, EXCEL, NVV-<br />
Fahrplänen und Preistabellen errechnet. Anschließend wurden <strong>Teil</strong>e dieser<br />
Datengrundlage zur weiteren statistischen Analyse in das SPSS-Datenfile mit allen<br />
anderen Untersuchungsmerkmalen hinzugefügt. Im folgenden Schritt wurde von den<br />
verantwortlichen Verkehrsplanern von NVV und KVG zusammen mit EIDMANN &<br />
KILLIAN ein System für den Vergleich von IV und ÖPNV erstellt. Die gesetzten<br />
Bedingungen wurden auf Basis der Erfahrungen der Verkehrsplaner festgelegt. 2<br />
2 Andere Verkehrsgebiete müssten hier u.U. andere Festlegungen treffen, weil dort andere<br />
Mobilitätsbedingungen (Streckenlänge, IV-Fahrtkosten, ÖPNV-Fahrtkosten etc.) vorzufinden sind.<br />
12
Die Bedingungen wurden als „Ampel-System“ dargestellt:<br />
GRÜN: ÖPNV ist eine attraktive<br />
Alternative, wenn die ÖPNV-<br />
Nutzung<br />
§� einen maximalen zeitlichen<br />
Nachteil von 1.3 gegenüber<br />
dem IV hat. (Bsp. 1 Std. PKW<br />
= ca. 80 Minuten mit dem<br />
ÖPNV) +<br />
§� max. einen Umstieg +<br />
§� die ÖPNV-Kosten können 10<br />
% über<br />
GELB: ÖPNV ist teilweise eine<br />
attraktive Alternative, wenn die<br />
ÖPNV-Nutzung<br />
§� einen zeitlichen Nachteil<br />
zwischen 1.3 und 1.7 +<br />
§� max. einen Umstieg +<br />
§� die ÖPNV-Kosten müssen<br />
unter 20 % des IV liegen<br />
Nach der Berechnung stellt sich die Einteilung der Wege wie folgt dar:<br />
55 Wege<br />
(2,3%)<br />
136 Wege<br />
(5,8%)<br />
2,144 Wege<br />
(91,8%)<br />
ROT: ÖPNV ist keine attraktive<br />
Alternative, wenn die ÖPNV-<br />
Nutzung<br />
§� hat mindestens einen<br />
zeitlichen Nachteil von 1.7<br />
oder<br />
§� mehr als zwei Umstiege oder<br />
§� der Haltestellentakt ist höher<br />
als eine Stunde oder<br />
§� der Kostenvorteil des ÖPNV<br />
liegt unter 20 %<br />
Über 90 % der Wege können als rot<br />
klassifiziert werden. Dies bedeutet,<br />
dass der ÖPNV hier keine Alternative<br />
zur Nutzung des PKW darstellt. Aber<br />
diese objektiven Nachteile nehmen<br />
die ÖPNV-Nutzer in den<br />
Umlandgemeinden trotzdem in Kauf!<br />
13
Die Ursprungshypothese wird verworfen<br />
Der zeitliche Faktor ist hauptursächlich für objektive Nachteile des ÖPNV:<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
42<br />
58<br />
18<br />
82<br />
Costs Time Service Frequency No. of Changes<br />
PT not attractive PT attractive<br />
Da auch 85 % der Wege, die mit dem ÖPNV zurückgelegt wurden, rot sind –<br />
hauptsächlich aufgrund des zeitlichen Nachteils gegenüber dem Auto –, muss die<br />
ursprüngliche Hypothese, dass die objektiven Faktoren Zeit, Geld, Anzahl der<br />
Umstiege und Haltestellenfrequenz eine höhere Nutzung von RegioTram und<br />
Lossetalbahn verhindern, verworfen werden. Da auch die ÖPNV-Intensivnutzer des<br />
Befragungssamples in sehr hohem Maße angeben, einen PKW jederzeit zur<br />
Verfügung zu haben, kann der Grund für die ÖPNV-Nutzung nicht an einem Mangel<br />
an Mobilitätsalternativen, d. h., der Zwangsnutzung, liegen. Nutzer und Nichtnutzer<br />
müssen sich demnach vor allem in ihren Einstellungen gegenüber dem ÖPNV und<br />
ihren Lebensumständen unterscheiden. Diese Erkenntnis ist insbesondere für das<br />
Verkehrsmarketing von Bedeutung.<br />
Unter verkehrsplanerischer Perspektive sind aber auch die Bewertungsprämissen zu<br />
hinterfragen. Hierbei geht es insbesondere um die Frage, welche Zeitnachteile<br />
ÖPNV-Kunden in Kauf nehmen. Nachträgliche Auswertungen zeigen, dass der<br />
angenommene Faktor von 1,7 zu niedrig ist.<br />
STEP II: Analyse der Einstellungen gegenüber der ÖPNV-Nutzung und weiteren<br />
Indikatoren<br />
Da die Anfangshypothese nicht bestätigt werden konnten, wurden im nächsten<br />
Schritt u. a. unterschiedliche einstellungsrelevante Merkmale analysiert. Ziel war es<br />
jetzt mithilfe der Datenanalyse<br />
• bei Nicht- und Seltennutzern Potenziale zur zukünftig prinzipiellen bzw.<br />
stärkeren ÖPNV-Nutzung zu identifizieren,<br />
• Hinweise für die Potenzialansprache und<br />
93<br />
7<br />
88<br />
12<br />
14
• Optimierungen des ÖPNV-Angebots<br />
zu finden. Hierzu wurden u. a. zwei Variablensets analysiert, die gemeinsam von<br />
EIDMANN & KILLIAN, der KVG und dem NVV entwickelt wurden und bereits in<br />
anderen Studien erfolgreich zur Potenzialidentifikation verwendet wurden:<br />
Mobilitätsmotivatoren und ÖPNV-Nutzungsbarrieren.<br />
Mobility Motivators<br />
How important is it for your choice of mobility mode<br />
• to reach fast and on schedule your destinations?<br />
• that your mobility mode is always available?<br />
• the costs are low?<br />
• it’s stress-free (no search for a parking place, no<br />
unpleasant accompanying persons)?<br />
• it’s fun?<br />
• to act in an ecologically sound manner?<br />
• to have an easy transport of things and other persons?<br />
• to start comfortably direct from the home?<br />
Mobility Barriers<br />
What is bothering you on using the PT? / Why don’t you use<br />
the PT in general or more?<br />
PT is inconvenient (takes to long / change the vehicle is<br />
annoying), because<br />
• the offer is insufficient (addicted to time tables, to less<br />
transfers)<br />
• atmosphere in the vehicles is bothering (noisy, to less space, dirty, unpleasant<br />
passengers<br />
• PT is to complicated (tickets, time tables, connections)<br />
• cannot use the car (no driving fun and independency)<br />
• some relations don’t work or work bad<br />
• local PT is too expensive<br />
Scale:<br />
1. not/less important<br />
2. partly important<br />
3. (very)I mportant<br />
Scale:<br />
1. not/less important<br />
2. partly important<br />
3. (very) important<br />
15
Im Hinblick auf die Mobilitätsmotivatoren unterscheiden sich Nutzer und Nichtnutzer<br />
des ÖPNV vor allem bei den Merkmalen einfacher Transport und direkter Start von<br />
der eigenen Haustür:<br />
All 8 motivators can be reduced with the factor analysis in three main dimensions:<br />
Value based<br />
mobility<br />
• ecological<br />
• stress free<br />
• good price<br />
• fun<br />
Comfortable<br />
mobility<br />
• direct start<br />
• always available<br />
• easy transport<br />
Mobility<br />
base<br />
• fast & on<br />
schedule<br />
Typical for… Typical for … Typical for …<br />
PT users PT non-users<br />
PT users &<br />
PT non-users<br />
16
Bezogen auf die Mobilitätsbarrieren ergeben sich stärkere Unterschiede zwischen<br />
Nichtnutzern und Nutzern des ÖPNV in den Kasseler Umlandgemeinden. Es lassen<br />
sich zwei Faktoren/Dimensionen mithilfe der explorativen Faktorenanalyse abbilden,<br />
durch die sich Nutzer und Nichtnutzer unterscheiden lassen:<br />
Es wird deutlich, dass Nicht- und Seltennutzer den ÖPNV als umständlich und<br />
kompliziert empfinden. Dies stellt für die aktuellen Nutzer von RegioTram und<br />
Lossetalbahn weniger ein Problem dar. Denn sie haben ÖPNV gelernt! D. h., sie<br />
haben Routinen ausgebildet, die für sich richtigen Fahrkarten gefunden und<br />
funktionierende Wege- und Wegekombinationen ausgewählt um die tägliche<br />
Mobilität (Arbeit bzw. Ausbildung, Einkauf und Freizeit) mit dem ÖPNV zu<br />
bewältigen.<br />
Other researches & results<br />
What is bothering who?<br />
(bigger differences between users & non-users!)<br />
Two factors<br />
Difficult mobility (non-users)<br />
• Inconvenient<br />
• Relations don’t work<br />
• Too complicated<br />
• No driving pleasure<br />
• Offer insufficient<br />
Price & atmosphere (users)<br />
• Too expensive<br />
• Bothering atmosphere<br />
• Analyse and calculation of the potentials in each of the 8 communities<br />
• 3.879 high potential clients in the section of actual non-users<br />
• Definition: If “PT offer-satisfaction” = “good” + availability of destinations (work,<br />
school, shopping etc.) = “good”<br />
• Analyse of the communication-satisfaction<br />
• Answers to open questions (wishes, ideas and suggestions)<br />
(Vgl. hierzu Daten- und Managementreport)<br />
17
1. Problem „Verfallend Bahnhöfe“<br />
<strong>Teil</strong> 3<br />
Transnationale europäische<br />
Übertragbarkeit<br />
In der aktuellen Studie ist aus Sicht der Bürgermeister vor allem das Problem der<br />
regionalen Bahnhöfe vordringlich. Hier können die kleinen Gemeinden allein kaum<br />
(politischen) Druck entfalten um die große Organisation Deutsche Bahn bzw. die<br />
ausländischen Eigentümer zu einem verantwortungsvolleren Umgang und fairen<br />
Preisverhandlungen zu bewegen. Im Rahmen des WP4-Workshops am 29.<br />
September in Valenciennes bot sich die Gelegenheit, sich über dieses Thema mit<br />
Kollegen aus den anderen westeuropäischen Städten auszutauschen. Demnach<br />
handelt es sich hier nicht um ein singulär nordhessisches oder deutsches Problem.<br />
Gut ausgestattete regionale Bahnhöfe sind ein wichtiger Baustein um weiterhin die<br />
Nutzungszahlen der öffentlichen Mobilität zwischen Ober- und Unterzentren zu<br />
steigern. Dies könnte innerhalb des SINTROPHER-Projekts thematisiert werden, um<br />
auf einer durch die Europäische Union geförderten Basis Unterstützung für die<br />
18
Kommunen und lokalen ÖPNV-Gesellschaften zu entwickeln. Wie dieses Problem<br />
gemeinsam angegangen werden könnte, sollte ein Schwerpunkt weiterer Treffen der<br />
SINTROPHER-Gruppe sein.<br />
2. Reduktion von Komplexität als Schlüssel des ÖPNV-Marketings<br />
Die vorliegende Studie hat im Hinblick auf die untersuchten Kommunen im Kasseler<br />
Umland gezeigt, dass die ÖPNV-Angebote aus Sicht der Nicht- und Seltennutzer<br />
überdurchschnittlich als umständlich, nicht ausreichend und kompliziert<br />
wahrgenommen werden. Dies verdichtet sich im Ergebnis der statistischen Analyse<br />
zum Barrieren-Faktor „Komplizierte Mobilität“. Demgegenüber stellt dies für die<br />
aktuellen Nutzer des ÖPNV kein besonderes Problem dar, denn sie haben sich<br />
innerhalb des ÖPNV-Systems bezogen auf Fahrkarten und Wege zurechtgefunden<br />
und Nutzungsroutinen ausgebildet. Sie haben ÖPNV gelernt.<br />
Dialektik des ÖPNV-Angebots<br />
EIDMANN & KILLIAN bezeichnet dieses Phänomen als „Dialektik des ÖPNV-<br />
Angebots“. Dies beschreibt den Umstand, dass sich ein ständig verbessernder<br />
ÖPNV dadurch auszeichnet, dass er neben der Fahrzeugmodernisierung weiterhin<br />
die Angebotsvielfalt der Fahrkarten und die Netzdichte (für die Kunden) erhöht oder<br />
das Streckennetz sogar erweitert. Dies führt zu einem objektiv besseren lokalen<br />
ÖPNV-Angebot. Dies wiederum zeigt sich zum Beispiel in einer langfristig positiven<br />
Wahrnehmung der Modernisierungsdimension innerhalb der Imagemessung bei den<br />
Kunden. Die Zunahme des Angebotsspektrums führt aber auf Seiten der<br />
Nichtkunden und somit bei potenziellen Neukunden auf der anderen Seite zu einer<br />
verstärkten Komplexitätswahrnehmung. Ein größeres Angebot bedingt eben auch<br />
eine schwierigere Auswahl mit höheren Suchkosten: „Wer die Wahl hat, hat die<br />
Qual“ lautet ein bekanntes deutsches Sprichwort.<br />
Reduktion von Komplexität: Einfache Angebote, Ausprobieren,<br />
individuelle Beratung<br />
Dass die „Dialektik des ÖPNV-Angebots“ eine für europäische Verkehrsgesellschaften<br />
relevante Problematik darstellt, zeigt ein aktueller Artikel von Paul<br />
Salveson mit dem Titel „Helping more people get to grips with their local transport<br />
system“ (IN: New Transit, Issue 24, 5.October 2011). Hierin beschreibt der Autor am<br />
Beispiel der Londoner Docklands, wie es der DLR (Serco’s Docklands Light Railway)<br />
durch Beratung und geführte Schnupperfahrten gelingt, Nichtnutzer einfach in das<br />
ÖPNV-System hineinzubringen. Salveson weist daraufhin, dass die<br />
19
Verkehrsverantwortlichen (aufgrund ihres notwendigerweise professionellen ÖPNV-<br />
Nutzungswissens) allgemein die Schwierigkeiten von Nichtnutzern unterschätzen:<br />
„For those of us who work with public transport it is impossible to imagine how<br />
difficult it can be for newcomers to understand what is going on.“<br />
Ein weiterer Schlüssel zur Lösung der Komplexitätsproblematik liegt in der<br />
Angebotsentwicklung: Die notwendige Reduktion von Komplexität für den<br />
Nichtkunden kann dadurch erfolgen, dass aus der Vielfalt von Wegen und Tickets<br />
gezielt, einfache Angebote kombiniert und zum Ausprobieren offeriert werden. Als<br />
erfolgreiche Beispiele gelten hier z. B. die Kombitickets für lokale Sport- und<br />
Kulturveranstaltungen. Das abschließende Kapitel („Nächste Schritte“) zeigt, welche<br />
Maßnahmen vom NVV aktuell umgesetzt werden, um die Umlandpotenziale nach<br />
den Erkenntnissen der Analyse besser zu aktivieren.<br />
20
<strong>Teil</strong> 4<br />
Nächste Schritte<br />
Folgende Maßnahmen werden derzeit vom NVV umgesetzt, um in den<br />
Umlandgemeinden die durch die Studie identifizierten Nutzungspotenziale zu<br />
generieren und insbesondere bisherige Nicht- bzw. Seltennutzer zum Fahren mit<br />
RegioTram und Lossetalbahn zu bewegen:<br />
• In der Kommunikation wird stärker als bisher der Schwerpunkt auf<br />
Schnuppertickets gelegt.<br />
• Um gezielt den Jahreskartenvertrieb zu erhöhen, werden zum Ausprobieren<br />
Dreimonatskarten zum Preis von zwei Monaten angeboten.<br />
• Hinweise, zu welchen Zeiten die RegioTrams besonders niedrige<br />
Fahrgastzahlen aufweisen, sollen ein entspanntes Ausprobieren und Nutzen<br />
des ÖPNV ermöglichen. Dies ist besonders für Fahrgäste interessant, welche<br />
flexibel sind (z. B. Rentner und Pensionäre) oder den ÖPNV zu<br />
Freizeitaktivitäten und nicht in den Hauptverkehrszeiten (Arbeits- und<br />
Schulbeginn bzw. Arbeits- und Schulende) nutzen können. Hintergrund ist<br />
auch, dass empirische Studien ergeben haben, dass sowohl ÖPNV-Nutzer<br />
und Nichtnutzer die Entspannung durch Verantwortungsabgabe als stärksten<br />
21
Vorteil des ÖPNV gegenüber dem PKW sehen (z. B. „sich Fahren lassen“,<br />
„keine Parkplatzsuche“, „keine Staus“ etc.).<br />
• Nutzung der örtlichen Multiplikatoren: Eine noch stärkere Kooperation mit den<br />
Bürgermeistern soll deren Möglichkeiten zur Kommunikation und Vermarktung<br />
des ÖPNV nutzen. Hierbei stehen z. B. die gemeinsame Planung von Events,<br />
die Lieferung von Informationsmaterialien und die Nutzung der lokalen Medien<br />
im Fokus.<br />
• Hinsichtlich der Kooperation mit den Bürgermeistern und<br />
Verkehrsverantwortlichen soll zum einen die Unterstützung der Gemeinden in<br />
Bezug auf die Optimierung der innerörtlichen Verkehre und zum anderen die<br />
Lösung des Problems der Situation der Bahnhöfe forciert werden.<br />
• Das Thema „Reduktion von Komplexität“ wird als Leitmotiv der zukünftigen<br />
Arbeit von Vertrieb und Marketing positioniert.<br />
• Weitere Analysen mit dem bestehenden Datensatz werden zu ausgewählten<br />
Strecken und Orten durchgeführt.<br />
22
Detailed findings - Main Report<br />
<strong>Teil</strong> 5<br />
Further information<br />
This is available from Dorthe Stein, NVV Nordhessischer VerkehrsVerbund or online<br />
at www.sintropher.eu/reports<br />
Contact details - Person<br />
Dorthe Stein<br />
NVV Nordhessischer VerkehrsVerbund<br />
Rainer-Dietrichs-Platz 1<br />
D-34117 Kassel<br />
Germany<br />
+49 (0) 561 70949-37<br />
dorthe.stein@nvv.de<br />
23
KVG Kasseler Verkehrsgesellschaft AG<br />
Königstor 3-13<br />
D-34117 Kassel<br />
Germany<br />
+49 (0) 561 3089-0<br />
Study drafted by<br />
EIDMANN & KILLIAN Managementberatung Address<br />
Kurhausstrasse 30<br />
D-34131 Kassel<br />
Germany<br />
+49 (0) 561 316 94 06<br />
24
<strong>Teil</strong> 6<br />
What is <strong>Sintropher</strong>?<br />
<strong>Sintropher</strong> is a transnational cooperation project bringing together five regions in<br />
North-West Europe. The project is due to last five years, with 14 partner agencies in<br />
five EU Member States. With a budget of €23m, it is part-financed by the EU<br />
INTERREG IVB programme, and involves a series of 36 feasibility evaluations, pilot<br />
investment and demonstration projects, as well as comparative analysis of EU best<br />
practice. The Lead Partner is University College London.<br />
• All our work is motivated by one overarching aim: to develop sustainable,<br />
cost-effective solutions to improve accessibility to, from and within peripheral<br />
regions in North-West Europe. As part of this, we have four specific<br />
objectives:<br />
• Promote best possible cost-effective technology-based solutions<br />
• Assess the appraisal procedure for regional tram systems and improve the<br />
business case development process<br />
25
• Achieve high-quality, seamless interchange between regional tram systems<br />
and regional rail and air hubs<br />
• Promote and market the benefits of regional tram-based systems to users and<br />
stakeholders<br />
We have a particular focus on tram-train systems which allow local trams to run on to<br />
national rail networks, pioneered in Karlsruhe and developed in Kassel (Germany),<br />
which allow urban tram systems to extend over national rail tracks to serve extensive<br />
city regions. Additionally we are looking at high-quality interchanges at key rail or air<br />
hubs.<br />
In all, project partners from five demonstration regions in five EU Member States are<br />
working together: Valenciennes (France); the Fylde Coast (UK); West Flanders<br />
(Belgium); North Hesse (Germany); and Nijmegen-Kleve (The Netherlands).<br />
Participants include public transport operators, local authorities, regional<br />
management bodies and universities.<br />
Each region will implement a programme of technical and economic feasibility<br />
evaluations for new systems, pilot investment projects, and demonstration projects,<br />
of which the present findings report is one such document. This will be<br />
complemented by a set of comparative analyses of EU best practice.<br />
Contact details – <strong>Sintropher</strong><br />
Charles King<br />
<strong>Sintropher</strong> Communications Manager<br />
University College London<br />
22 Gordon Street<br />
London WC1H 0QB<br />
United Kingdom<br />
+44 (0)20 7679 1088<br />
charles.king@ucl.ac.uk<br />
www.sintropher.eu<br />
26
Partners<br />
<strong>Sintropher</strong> is coordinated by<br />
In partnership with<br />
Co-funded by the INTERREG IVB programme for North-West Europe<br />
27
Partners<br />
<strong>Sintropher</strong> is coordinated by<br />
In partnership with<br />
Co-funded by the INTERREG IVB programme for North-West Europe<br />
28
<strong>Sintropher</strong><br />
University College London<br />
22 Gordon Street<br />
London WC1H 0QB<br />
United Kingdom<br />
www.sintropher.eu