Jahresbericht 2007 - Graubündnerischer Baumeisterverband
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Paritätische Berichte Berufskommission<br />
Baumeister kündigen Landesmantelvertrag<br />
(Die Südostschweiz 24. Mai <strong>2007</strong>)<br />
Dem Baugewerbe droht ein heftiger Arbeitskampf: Der Schweizerische <strong>Baumeisterverband</strong><br />
(SBV) kündigt den Gesamtarbeitsvertrag. Die Gewerkschaften sprechen von “Erpressung”.<br />
Eine überwiegende Mehrheit habe an der Delegiertenversammlung in Delsberg der Kündigung<br />
des Landesmantelvertrages (LMV) auf Ende September zugestimmt, teilte der <strong>Baumeisterverband</strong><br />
mit. Trotz des vertragslosen Zustands sollen die Arbeitsbedingungen des LMV aber<br />
weiterhin gelten.<br />
Die Baumeister machen die Gewerkschaften für den Schritt verantwortlich: Unia und Syna<br />
hätten es in den letzten Verhandlungsrunden konsequent abgelehnt, die für die Baubranche notwendige<br />
Flexibilität in Bezug auf die Ausfallstunden zu gewähren. Sie verunmöglichten damit<br />
den Unternehmen, mit ihren Mitarbeitern unverschuldete Ausfallstunden nachzuholen. Mit ihrer<br />
“defensiven Bewahrungsstrategie und blockierenden Haltung” zeigten die Gewerkschaften<br />
kein Verständnis für die Bedürfnisse der Branche, kritisierte der SBV in seiner Mitteilung.<br />
Die beiden Gewerkschaften bezeichneten die Entscheidung des SBV in einem Communiqué<br />
als “verantwortungslos”. Der Schritt gefährde den sozialen Frieden in der Schweiz. Aus Sicht<br />
der Gewerkschaften wollen die Arbeitgeber mit ihrem Entscheid die flankierenden Massnahmen<br />
zur Personenfreizügikeit mit der EU umgehen.<br />
Beide Lager betonten ihre Gesprächsbereitschaft, wollten allerdings nicht von ihren Positionen<br />
abrücken. Der <strong>Baumeisterverband</strong> schreibt, die Kündigung werde erst dann zurückgezogen,<br />
wenn die Gewerkschaften auf die Forderungen des SBV eingingen. Auf die “Erpressung”<br />
des SBV würden sie nicht einsteigen, konterte Unia-Vertreter Scheidegger. Wenn die Baumeister<br />
die Kündigung vollziehen würden, sei ein harter Arbeitskampf vorprogrammiert.<br />
2.7 Prozent mehr Lohn im Bauhauptgewerbe<br />
(Neue Zürcher Zeitung 19. September <strong>2007</strong>)<br />
Der Schweizerische <strong>Baumeisterverband</strong> (SBV) hat Massnahmen für den vertragslosen Zustand<br />
im Bauhauptgewerbe ab kommenden 1. Oktober getroffen. Dazu gehört eine durchschnittliche<br />
Lohnverbesserung von 2.7 Prozent ab Januar 2008, wie der SBV am Dienstag bekanntgab.<br />
Zudem wurde ein neuer GAV für Poliere ausgearbeitet. Laut dem Beschluss der ausserordentlichen<br />
Delegiertenversammlung gehören zu den Lohnverbesserungen ein genereller<br />
Teil von 1.3 Prozent, ein individueller Teil von 0.7 Prozent sowie jene 0.7 Prozent, welche den<br />
Arbeitnehmern bisher für den Parifonds Bau abgezogen wurden. Der SBV hat zudem mit dem<br />
Schweizerischen Baukaderverband und der Schweizerischen Kader-Organisation (SKO) einen<br />
neuen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) für die Poliere und Werkmeister abgeschlossen. Dieser wird<br />
den noch bis Ende 2008 gültigen Polierkadervertrag ersetzen. Zu den wesentlichen Neuerungen<br />
gehört laut Verband die Umsetzung des Schiedsgerichtsurteils in Sachen Minusstunden.<br />
Zusätzlich zu den heute gültigen 100 Mehrstunden wurden neu 100 Minderstunden vereinbart.<br />
Neu werden auch Minimallöhne festgelegt.<br />
Was die Arbeitsbedingungen für temporär angestellte Mitarbeiter betrifft, sollen die Arbeitsbedingungen<br />
weiterhin analog zum Standpersonal gestaltet werden. Die neu getroffene<br />
Vereinbarung zwischen dem SBV und dem Verband der Personaldienstleister der Schweiz, Swissstaffing,<br />
legt fest, dass die Mitgliederfirmen von Swissstaffing ihr Personal im Bauhauptgewerbe<br />
gemäss den Vorgaben des <strong>Baumeisterverband</strong>es für die eigenen Mitglieder anstellen.<br />
Damit gelte für Temporärangestellte weiterhin der Inhalt des Landesmantelvertrages 06. Der<br />
<strong>Baumeisterverband</strong> betont, dass es keinen Grund für Blockaden und Streiks gebe. Die getroffenen<br />
Massnahmen sollen es den Baumeistern und ihrem Verband ermöglichen, den vertragslosen<br />
Zustand zu überbrücken. Die Gewerkschaft Unia hat im Hinblick auf den vertragslosen<br />
Zustand die Streikkasse deblockiert und fünf Millionen Franken für den Arbeitskampf bereitgestellt.<br />
Der SBV kündigte zudem einen neuen Bildungsfonds der Baumeister an, der nur von<br />
Seiten der Arbeitgeber finanziert wird.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong> |<br />
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