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KDA-Themenheft_BuB-2016_160803_web

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GRUSSWORT<br />

Foto: epd/mck<br />

„ICH BIN EIN FREMDER GEWESEN …“<br />

Askan ist ein junger Webdesigner.<br />

Er musste aus dem Iran fliehen, weil<br />

er sich für Menschenrechte engagiert<br />

hat. Wegen der Mitgliedschaft in einer<br />

einschlägigen Facebook-Gruppe wurde er<br />

verhaftet und nur auf Kaution freigelassen.<br />

Er floh nach Deutschland.<br />

Askan ist einer der Menschen, auf die wir<br />

hierzulande so viel Hoffnung gesetzt haben,<br />

als wir vor einigen Jahren Zeugen der gewaltfreien<br />

iranischen Revolution wurden. Diese<br />

Revolution wurde am Ende gewaltsam niedergeschlagen.<br />

Mit drastischen Konsequenzen.<br />

Jetzt lebt Askan in einer abgelegenen<br />

Sammel unterkunft in einem kleinen Dorf in<br />

Franken. Er wartet immer noch auf eine<br />

Entscheidung, ob er in Deutschland bleiben<br />

kann. Die Ungewissheit zermürbt. Das nun<br />

schon so lange andauernde Zusammenleben<br />

mit so vielen Menschen mit so unterschiedlichen<br />

Hintergründen auf engem Raum bringt<br />

ihn an seine Grenzen. Er möchte arbeiten<br />

statt auf staatliche Unterstützung angewiesen<br />

zu sein. Er möchte mit Menschen in Kontakt<br />

kommen und hält den Mangel an Möglichkeiten<br />

dazu nur schwer aus.<br />

Fliehen – und ankommen? Wie gehen wir mit<br />

den Menschen um, die auf der Flucht zu uns<br />

kommen? Welche Chance geben wir ihnen,<br />

bei uns wirklich anzukommen?<br />

„Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt<br />

mich aufgenommen“, sagt Jesus. Und an anderer<br />

Stelle, als Zusammenfassung seiner<br />

ganzen Ethik: „Alles, was ihr wollt, dass euch<br />

die Leute tun sollen, das tut ihnen auch.“<br />

Tun wir es!<br />

Ihr<br />

LANDESBISCHOF<br />

DR. HEINRICH BEDFORD-STROHM<br />

Vorsitzender des Rates der<br />

Evangelischen Kirche in Deutschland<br />

THEMENHEFT <strong>2016</strong>: FLIEHEN UND ANKOMMEN<br />

27A) +++ UND GOTT SAH AN ALLES, WAS ER GEMACHT HATTE, UND SIEHE, ES WAR SEHR GUT. (1. MOSE 1, 31)<br />

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