seitigkeit – besser als jede Bürger versicherung - DJG-BW Baden ...
seitigkeit – besser als jede Bürger versicherung - DJG-BW Baden ...
seitigkeit – besser als jede Bürger versicherung - DJG-BW Baden ...
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Die Interessensgemeinschaft mit Zukunft!<br />
aktuell<br />
Ausgabe 1 / 2012<br />
Deutsche Justiz-Gewerkschaft<br />
Landesverband <strong>Baden</strong>-Württemberg e. V.<br />
www.djg-bw-online.de<br />
Mitglied im B<strong>BW</strong> - Beamtenbund Tarifunion
Landesvorsitzender Reinhard Ringwald<br />
2 |<br />
Editorial<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
an der Protestveranstaltung am 3. März 2012 in der<br />
Suttgarter Liederhalle war die <strong>DJG</strong>-<strong>BW</strong> mit vielen Teilnehmern<br />
vertreten. An solchen Veranstaltungen ist es<br />
wichtig, dass sich die Mitglieder zeigen. Nur wenn in<br />
diesem Fall die erschienenen Politiker durch die Präsenz<br />
der Betroffenen merken, dass unsere schriftlichen<br />
Forderungen nicht Lufhülsen sind, können wir Signale<br />
setzen. Oder was würden Sie von einer Veranstaltung<br />
denken, an der lediglich eine Handvoll Teilnehmer<br />
festzzustellen ist?<br />
Wer am 3. März 2012 nicht in der Liederhalle sein konnte<br />
hat etwas verpasst. B<strong>BW</strong>-Beamtenbund Tarifunion<br />
Vorsitzender Stich hat in seiner Eröffnungsrede hervorragend<br />
auf den Punkt gebracht, um was es den<br />
Beamtinnen und Beamten im Land geht. Fast allen<br />
anwesenden Politikern konnte man das Unbehagen<br />
in der „Höhle des Löwen“ anmerken. Fast allen! Wäre da<br />
nicht die grüne, aalglatte Sitzmann. Sie zeigte sich unbeeindruckt<br />
von dem gellenden Pfeifkonzert während<br />
ihrer Äußerungen. Ihre Rede wurde am häufigsten mit<br />
dem Unmut der Protestler gestört. Ich hoffe nur, dass<br />
ihr das bewusst wurde und sie sich zumindest fragt,<br />
warum das so gewesen ist.<br />
Und wenn Ministerpräsident Kretschmann sagt, dass<br />
er den Aufstand nicht verstehe, weil ja noch gar keine<br />
strukturellen Einschnitte vorgenommen wurden, der<br />
kann ahnen, was da noch auf uns zukommen wird. Ich<br />
hoffe, dass im Gegenzug Kretschmann ahnen wird, wie<br />
wir dann protestieren werden.<br />
Was mich persönlich ärgert ist, dass während der gesamten<br />
Protestveranstaltung kein Politiker in seinen<br />
Äußerungen etwas darüber verloren hat, was das Land<br />
dafür tun will, um endlich seiner Verpflichtung nachzukommen,<br />
Rücklagen für die Pensionen der Beamten<br />
zu bilden. Wahrscheinlich sind die gewählten Volksvertreter<br />
der Meinung, dass wir unsere Pensionen selbst<br />
finanzieren sollen.<br />
Ob wir in diesem Zusammenhang nicht gleiches Recht<br />
für alle fordern und einen Ehrensold mit Dienstwagen,<br />
Fahrer, Büroräume und Personal geltend machen sollten?<br />
Ist Ihnen, liebe Leser, schon mal bewusst geworden,<br />
dass das einzige Beständige im Land war, ist und sein<br />
wird, dass man nach wie vor die Kleinen hängt und die<br />
Großen laufen lässt?<br />
Ihr<br />
Änderungen<br />
Bitte teilen Sie uns Änderungen in Ihren persönlichen<br />
Daten umgehend mit.<br />
Dabei könnte es sich um Ihre Adressenänderung,<br />
Versetzung an eine andere Dienststelle oder Beförderung<br />
oder Höhergruppierung handeln.<br />
Das entsprechende Formblatt finden Sie in dieser<br />
Ausgabe oder auf unserer Website unter<br />
www.djg-bw-online.de<br />
Inhalt:<br />
Protest: wir waren dabei ................................................3 - 5<br />
Zwei Ballonfahrten verlost ................................................. 6<br />
Frohe Ostern.............................................................................7<br />
Zukunft beim Staat? ....................................................... 8 - 9<br />
Infos für Tarifbeschäftigte I ................................................ 9<br />
Infos für Tarifbeschäftigte II ............................................. 10<br />
Sudoku ..................................................................................... 11<br />
Hauptvertrauensperson ............................................ 12 - 13<br />
Informationen für Schwerbehindert .............................13<br />
Bezirksgruppe Heidelberg ................................................14<br />
Bezirksgruppe Ulm ..............................................................15<br />
Rente mit 67 ................................................................... 16 - 17<br />
Es bewegt sich einiges................................................18 - 19<br />
Informationen für Justizwachtmeister .........................19<br />
Mitglied werden ..................................................................20<br />
Änderungsmitteilung .........................................................21<br />
Festakt 60 Jahre <strong>DJG</strong> Bund .............................................. 22<br />
Impressum ............................................................................. 22
WIR waren dabei - was sonst!<br />
<strong>DJG</strong>-<strong>BW</strong> nahm an der Protestveranstaltung am 03.03.2012<br />
in Stuttgart teil<br />
Viele Mitglieder der <strong>DJG</strong>-<strong>BW</strong> haben am 03.03.2012<br />
in der Stuttgarter Liederhalle an der Protestveranstaltung<br />
des B<strong>BW</strong>-Beamtenbund Tarifunion teilgenommen.<br />
Unsere Mitglieder waren in vielen Bussen aus allen<br />
Ecken des Landes angereist, um in den unvermeidbaren<br />
Protest einzustimmen. Bepackt mit Fahnen, Mützen,<br />
Trillerpfeifen, Plakaten, Ratschen, Sch<strong>als</strong> und anderen<br />
Dingen füllten hunderte von Beamtinnen und Beamten<br />
und sympathisierenden Tarifbeschäftigten die Liederhalle<br />
in Stuttgart. Schließlich musste die Halle wegen<br />
Überfüllung vorzeitig geschlossen werden.<br />
Einzug der Titanen<br />
Pünktlich um 13:15 Uhr zogen B<strong>BW</strong>-Beamtenbund Tarifunion<br />
Vorsitzender Stich, sein Stellvertreter Lautensack,<br />
Ministerpräsident Kretzschmann, Fraktionsvorsitzende<br />
der GRÜNEN Sitzmann und die Fraktionsvorsitzenden<br />
der SPD Schmiedel, der CDU Hauck und der FDP Rülke<br />
ein.<br />
Auf ihrem Weg zum Podest wurden Sie lautstark mit<br />
Tröten, Pfeifen und Unmutsrufen begleitet. Kein Zweifel,<br />
das war der Einzug der Titanen. Der heutige Schlag-<br />
abtausch fand in einem Saal statt, in dem es nur noch<br />
so knisterte und unter der Oberfläche brodelte. Die<br />
Protestteilnehmer waren stinksauer. Schließlich sollen<br />
sie einseitig den steuersprudelnden Haushalt der<br />
neu gewählten grün-roten Landesregierung mit über<br />
130.000.000,00 Euro subventionieren.<br />
So nicht!<br />
In seiner Eröffnungsrede machte Stich deutlich, dass mit<br />
der Vorgehensweise der amtierenden Landesregierung<br />
die Staatsdiener im Land eine Politik des Miteinander<br />
so vermissen, wie ein Säugling die Muttermilch. Stich<br />
schwor die solidarische Gemeinschaft darauf ein, die<br />
einseitigen Sparmaßnahmen mit dem Ausruf „So nicht“<br />
zu quittieren.<br />
„So nicht, so nicht, so nicht“ war an diesem Tag öfter<br />
in der überfüllten Liederhalle zu hören. Der Geist der<br />
Interessensgemeinschaften war förmlich zu spüren, wie<br />
schon lange nicht mehr. Passend dazu ein Banner der<br />
<strong>DJG</strong>-<strong>BW</strong> auf dem stand: „Das ist kein Beamtenprotest,<br />
sondern ein Sklavenaufstand.“ Neben dem Slogan waren<br />
zwei peitschenschwingende übergroße Personen vor<br />
einer sich duckenden Menschenmenge zu sehen. Die<br />
Peitschenschwinger waren in grüner und roter Farbe<br />
| 3
4 |<br />
dargestellt. Besser hätte man die gegenwärtige Situation<br />
zwischen grün-roter Landesregierung und den<br />
Beamten nicht skizzieren können.<br />
Kretschmann zitiert Strauß<br />
Vom anhaltenden Störfeuer der Protestteilnehmer<br />
gezeichnet, zitierte Kretschmann Franz-Josef Strauß<br />
mit den Worten: „Sie können Generäle anschreien aber<br />
nicht Zahlen.“<br />
Darauf folgte ein neu kreiertes Zitat von Kretschmann:<br />
„Sie können einen grünen Ministerpräsidenten anschreiben<br />
aber nicht Zahlen.“ Er war sichtlich nervös.Da half<br />
auch nicht, die Schuld auf die Vorgängerregierung zu<br />
schieben. Fakt ist, die einseitigen Sparmaßnahmen<br />
hat die jetzige Landesregierung beschlossen. Zwar<br />
bekundete Kretschmann, dass es ihm schon klar sei,<br />
dass es ohne eine funktionierende öffentliche Verwaltung<br />
nicht gehe - aber das aufkommende Pfeifkonzert<br />
machte deutlich, dass ihm das nicht geglaubt wurde. Als<br />
Ministerpräsident Kretschmann auch noch versuchte,<br />
einen Vergleich mit Griechenland und den Beamten<br />
herzustellen, brodelte es gewaltig in der Liederhalle.<br />
Sämtliche Vuvuzuelas, Rasseln, Pfeifen und Rätschen<br />
erstickten die Worte des Landesfürsten im Lärm.<br />
Als Kretschmann seine Rede beendet hatte und wieder<br />
Platz nahm, zog er sein Jackett aus und das kräftige<br />
Ausatmen machte deutlich, dass er erleichtert war.<br />
Paradies auf Erden<br />
Fraktionsvorsitzender Hauck fühlte sich sichtlich wohl<br />
in seiner Oppositionsrolle. Was er beziehungsweise die<br />
CDU alles für die Beamtinnen und Beamten geleistet<br />
hätte. Er war nicht verlegen, nur die positiven Zugeständnisse<br />
der Vorgängerregierung an die Beamtenschaft<br />
im Land aufzuzählen. Das große Streichkonzert<br />
der vergangenen Jahrzehnte war ihm wohl aus der<br />
Erinnerung gewichen. Wenn es nach Hauck ginge, hätten<br />
wir Landesbeamte das Paradies auf Erden. Doch<br />
nur allzu gut kennen wir die Versprechen vor der Wahl<br />
und danach gilt das Motto: „Was interessiert mich mein<br />
Geschwätz von gestern“.<br />
Es gibt noch Beamtenfreunde<br />
Auf den Auftritt des CDU Fraktionsvorsitzenden Hauck<br />
folgte Fraktionsvorsitzender Schmiedel von der SPD.<br />
In Anbetracht der Liebesbezeugungen Haucks zu den<br />
Beamten bezeichnete ihn Schmiedel <strong>als</strong> wahren „Beamtenfreund“.<br />
Schmiedel hatte die Lacher auf seiner Seite.<br />
Danach holte er zum Rundumschlag aus und zählte auf,<br />
was die CDU in den vergangenen Jahrzehnten bei den<br />
Landesbeamten gestrichen oder gekürzt hatte. In der<br />
kürzesten Rede an diesem Tag ging Schmiedel nochm<strong>als</strong><br />
auf die berühmte Giftliste ein. Er sagte, dass er heute<br />
wieder machen werde, was er schon einmal gemacht<br />
habe. „Es gibt keine Giftliste,“ so Schmiedel und zog<br />
trotzdem eine solche aus seinem Jackett und zerriß sie<br />
vor den Augen der hunderten Protestler. Wenn es aber<br />
keine Giftliste geben soll, hat Schmiedel an diesem Tag<br />
immerhin die zweite zerrissen. Wieviele Fertigungen es<br />
von der imaginären Giftliste noch geben mag?<br />
Die aalglatte Edith<br />
Edith Sitzmann, Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN ging<br />
ohne mit der Wimper zu zucken mit dem Protest um.<br />
Kühl, unberechnend und souverän hat sie den Protest-
sturm gemeistert. Aber das ist kein Wunder. Sitzmann<br />
sagt über sich selbst: „Mich hat an der Politik nie die<br />
Konfrontation gereizt, sondern das Hinschauen, Verstehen,<br />
Einmischen und Gestalten. Wer unzufrieden ist<br />
und etwas ändern will, muss bei sich selbst anfangen.“<br />
Bleibt nur die Frage: „Wo ist Ihr Sparbeitrag Frau Sitzmann?“<br />
Und weil Sitzmann beruflich selbstständig ist<br />
und <strong>als</strong> Moderatorin, Trainerin und Beraterin Nonprofit-<br />
Organisationen bei der Personal-, Organisations- und<br />
Teamentwicklung unterstützt, wusste sie mit dem Proteststurm<br />
umzugehen. Ob aber der Protest und die Hintergründe<br />
bei ihr angekommen sind, bleibt zu hoffen.<br />
Sterntaler oder Aschenputtel<br />
FDP-Landtagsfraktionsvorsitzender Hans-Ulrich Rülke<br />
sind die Personalkürzungen angesichts der hohen Steuereinnahmen<br />
nicht vertretbar. „Überall im Land lässt die<br />
Regierung Kretschmann Sterntaler regnen, nur zu den<br />
Beamten kommt sie <strong>als</strong> Aschenputtel“, heitzte Rülke ein.<br />
Angesichts des Steuersegens in <strong>Baden</strong>-Württemberg,<br />
dürften die Einsparungen aber nicht auf Kosten der<br />
Beamten gehen, so Rülke weiter.<br />
Offensichtlich hat er vergessen, wem die Justizbediensteten<br />
des Landes die Teilprivatisierung der JVA<br />
Offenburg, die Privatisierung der Sozialen Dienste, die<br />
Grundbuch- und Notariatsreform zu verdanken haben.<br />
War es nicht der ehemalige Justizminister Goll, der die<br />
Justiz einmal wie ein Unternehmen in der freien Wirtschaft<br />
führen wollte, weil es noch einige Einsparmöglichkeiten<br />
gäbe? Und genau dieser Goll macht sich aktuell<br />
in seinem Wohnort für eine zusätzliche freie Notarstelle<br />
stark! So etwas wird Politik genannt. Ein seltsamens<br />
Verständnis von Demokratie einiger von uns gewählten<br />
Volksvertreter. Arbeit aus der Opposition heraus macht<br />
wohl blind und unbelehrbar. Andererseits fällt es vielen<br />
Politikern schwer, eigene Fehler einzugestehen.<br />
Wir haben uns nicht selbst eingestellt<br />
Das Schlusswort der großen Runde hatte der stellvertretenden<br />
B<strong>BW</strong>-Beamtenbund Tarifunion Vorsitzende<br />
Lautensack. Er rief den anwesenden Politikern ins Gedächtnis,<br />
dass es nicht die Beamten waren, die sich selbst<br />
eingestellt haben. Und, dass es keine neue Erkenntnis<br />
sei, dass <strong>jede</strong>r eingestellte Beamte einmal in seinen<br />
wohl verdienten Ruhestand gehe. Jedem Unternehmen<br />
in der freien Wirtschaft würde man auf die Finger<br />
klopfen, wenn für das Personal keine Rückstellungen<br />
für ihre Altersversorgung gebildet würden. Nur alleine<br />
die Landesregierung tut das und ändert hartnäckig<br />
wenig daran. Selbst für die Erhöhung der letztes Jahr<br />
eingeführten Rücklage für <strong>jede</strong>n ab 01.01.2011 eingestellten<br />
Beamten sieht die GRÜNEN Fraktion keine (!)<br />
Notwendigkeit. Sie holen es lieber per ordre de mufti<br />
von den Beamten.<br />
Reinhard Ringwald<br />
Landesvorsitzender<br />
| 5
Glücksfee Anette Carlé und<br />
Landesvorsitzender Reinhard<br />
Ringwald an der Lostrommel<br />
6 |<br />
Zwei Ballonfahrten verlost<br />
Glücksfee Anette Carlé von der BGV-Versicherungs AG<br />
zieht die glücklichen Gewinner der Mitgliederwerbeaktion<br />
Die <strong>DJG</strong>-<strong>BW</strong> hat anlässlich ihrer Mitgliederwerbeaktion<br />
im vergangenen Jahr vom Kooperationspartner<br />
BGV-Versicherungs AG zwei Ballonfahrten gesponsert<br />
bekommen. Diese beiden Ballonfahrten waren die<br />
Hauptpreise für zwei der im Jahr 2011 bei der <strong>DJG</strong>-<strong>BW</strong><br />
eingetretenen Mitglieder.<br />
Fast fünfzig neue Mitglieder sind im vergangenen Jahr<br />
in die Deutsche Justiz-Gewerkschaft · Landesverband<br />
<strong>Baden</strong>-Württemberg · eingetreten. Ein Hinweis dafür,<br />
dass gerade in den hektischen Zeiten der Landesjustiz<br />
mit den vielen Reformen eine verlässliche Interessensgemeinschaft<br />
für die Bediensteten in der Landesjustiz<br />
benötigt wird: die <strong>DJG</strong>-<strong>BW</strong>!<br />
Ballonfahrt gewonnen<br />
Die beiden Hauptgewinner unserer Mitgliederwerbeaktion<br />
2011 stehen fest. Am 23.01.2012 wurden bei der<br />
BGV-Versicherungs AG in Karlsruhe die Lose gezogen.<br />
Die beiden glücklichen Gewinner stammen aus den<br />
Bezirksgruppen Mannheim und Tübigen.<br />
Glücksfee Carlé bescherte uns <strong>als</strong> Gewinner einen<br />
Mann und eine Frau. Das eine Mitglied ist im Januar<br />
2011 und das andere im Dezember 2011 in die <strong>DJG</strong>-<strong>BW</strong><br />
eingetreten. Die eine aus <strong>Baden</strong> und der andere aus<br />
Württemberg. Besser hätte Anette Carlé nicht ziehen<br />
können.<br />
Die junge Frau ist eine Auszubildende <strong>als</strong> Justizangestellte.<br />
Der Mann im besten Alter ist ein Justizwachtmeister.<br />
Die glücklichen Gewinner sind Kollegin Simona Schmich<br />
aus Heddesheim und Kollege Christoph Ulmer aus Rottenburg.<br />
Die zuständigen Bezirksgruppenvorsitzenden haben<br />
den Gewinnern die Ballonfahrschein ausgehändigt und<br />
wir freuen uns schon heute über Bilder und kurze Berichte<br />
nach den Ballonfahrten.<br />
Aktion 2012 zu Bülent Ceylan<br />
Für das Jahr 2012 startet demnächst eine neue Mitgliederwerbeaktion.<br />
Wer 2012 Mitglied in der <strong>DJG</strong>-<strong>BW</strong> wird,<br />
nimmt an der Verlosung von 15 Eintrittskarten zu einer<br />
Veranstaltung von Bülent Ceylan teil.<br />
Reinhard Ringwald<br />
Landesvorsitzender
Wir<br />
wünschen<br />
allen<br />
Mitgliedern<br />
der<br />
<strong>DJG</strong>-<strong>BW</strong><br />
ein frohes<br />
Osterfest.<br />
| 7
8 |<br />
Zukunft beim Staat?<br />
Abrechnung mit dem öffentlichen Dienst<br />
An vielen Tagen - wie diesen - bereue ich, die Ausbildung<br />
im öffentlichen Dienst gemacht zu haben.<br />
Was für Zustände hier herrschen, kann man sich <strong>als</strong><br />
Außenstehender gar nicht vorstellen.<br />
Ich habe im Jahr 2006 die Ausbildung zur Justizfachangestellten<br />
gemacht. Am Anfang meiner Ausbildung<br />
wurde uns immer gesagt, dass es keine <strong>besser</strong>e Ausbildung<br />
gibt und die Zukunftschancen sehr gut sind. Von<br />
wegen - egal auf welcher Abteilung ich war, ich habe<br />
nicht das gelernt, was ich lernen sollte, sondern war<br />
immer nur der Depp vom Dienst. Da hieß es Aktendeckel<br />
falten, Akten ablegen, Kaffee machen, Bänder Schreiben,<br />
usw. Und auf die Zukunft möchte ich später noch mal<br />
zu sprechen kommen, denn das ist ein Thema für sich.<br />
Ich bereue es <strong>jede</strong>n Tag<br />
Mittlerweile arbeite ich schon seit 2,5 Jahren im öffentlichen<br />
Dienst und bereue es <strong>jede</strong>n Tag wieder, diese<br />
Ausbildung gemacht zu haben. Sie fragen sich sicherlich,<br />
warum ich denn nicht in die freie Wirtschaft wechsle?<br />
Trotz super Zeugnis von meinen jetzigen Übergeordneten<br />
will mich dort keiner haben. Warum? Weil ich<br />
aus dem öffentlichen Dienst komme. Jetzt schlage<br />
ich mich weiter hier rum und muss mich von einem<br />
befristeten Vertrag zum nächsten hangeln. Dreimonatsverträge<br />
sind die Tagesordnung und werden hier<br />
rumgeschmissen wie Bonbons an Karneval. Ich kenne<br />
eine Frau, die schon seit 15 Jahren befristete Verträge<br />
erhält. Wie das möglich ist ohne gegen das Arbeitsrecht<br />
zu verstoßen? Tja, da haben sich die hellen Köpfe von<br />
ganz oben was Cleveres einfallen lassen. Anstatt die<br />
Verträge von uns Angestellten zu verlängern, werden<br />
wir <strong>jede</strong>s mal wieder neu entlassen und neu eingestellt.<br />
Am offenen Arm verhungern<br />
So ist es möglich, dass es super Angestellte gibt, die<br />
aber nie einen Festvertrag erhalten, weil man sie ja<br />
sonst nicht mehr los wird. Man lässt die Angestellten<br />
so gesehen am offenen Arm verhungern. Kein Mensch<br />
kümmert sich um die Geringverdiener. Wie soll ein junger<br />
Mensch sich denn eine Zukunft aufbauen, wenn er<br />
ständig im Unwissen gelassen wird, wie es weiter geht.<br />
Auf meiner Dienststelle ist es schon mal vorgekommen,<br />
dass eine Kollegin arbeiten war, obwohl ihr Vertrag vor<br />
einem Tag ausgelaufen ist und kein Mensch kümmert<br />
sich, ob dieser Vertrag verlängert wird oder nicht. Wie<br />
soll sich ein junger Mensch ohne Perspektiven eine<br />
Zukunft aufbauen? Wie soll sich so ein junger Mensch<br />
im öffentlichen Dienst etwas leisten können? Wie soll<br />
er sich eine Wohnung nehmen können und damit ein<br />
eigenständiges Leben beginnen? Jeder Vermieter, der<br />
einen Dreimonatsvertrag sieht, lacht einen doch aus.<br />
Ich arbeite beim Staat. Ja, bei dem Staat, der immer den<br />
Firmen predigt, sie sollen gerechter werden, <strong>besser</strong>e<br />
Arbeitskonditionen anbieten, höhere Löhne, besse-
e Chancen für junge Menschen. Hmm merkwürdig,<br />
genau dieser Staat hält nicht das ein, was er andern<br />
vorschreiben will.<br />
Das habe ich davon!<br />
Hohe Löhne? Eher grenzt mein Lohn am Sozialhilfesatz.<br />
Sichere Arbeitsplätze? Die jungen Leute haben keine<br />
Chance auf einen sicheren Arbeitsplatz <strong>–</strong> es sei denn,<br />
man will bis zur Rente mit einem Dreimonatsvertrag<br />
befristet sein.<br />
Gute Arbeitskonditionen? Im Sommer haben wir über<br />
32 Grad im Büro und im Winter frieren wir, weil die Heizung<br />
nicht oder schlecht funktioniert. Kaputte Schränke,<br />
defekte Tische und Stühle sind auch dabei.<br />
Wichtige Mitteilung für die Tarifbeschäftigten.<br />
Änderungstarifvertag Nr. 6 zum Tarifvertrag Altersversorgung;<br />
Familie gründen? Daran brauche ich gar nicht zu denken.<br />
Der öffentliche Dienst ist selbst familienunfreundlich<br />
und meinen Kinderwunsch habe ich abgehakt. Danke<br />
öffentlicher Dienst.<br />
Chancen für junge Menschen beim öffentlichen Dienst?<br />
Ich bin das beste Beispiel und noch viele andere junge<br />
Menschen im öffentlichen Dienst. Mein Rat an alle<br />
Schulabgänger: Wenn ihr behandelt werden wollt wie<br />
Dreck, der nichts wert ist, dann bewerbt euch im öffentlichen<br />
Dienst!<br />
Anmerkung der Redaktion:<br />
bei dem Bericht handelt es sich um keine erfundene Geschichte.<br />
Vielmehr schildert eine junge Angestellte ihre<br />
persönlichen Eindrücke, die sie mit dem Arbeitgeber Justiz<br />
macht.<br />
In dieser Änderung wurde die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 28. April 2011 umgesetzt,<br />
wonach auch Mutterschutzzeiten <strong>als</strong> Umlagemonate in der Zusatzversorgung zu berücksichtigen sind, die<br />
vor dem 18. Mai 1990 liegen.<br />
Somit können auch diese Zeiten durch schriftlichen Antrag mit entsprechenden Nachweisen bei der Versicherungsantalt<br />
des Bundes und der Länder geltend gemacht werden.<br />
Die VBL wird ihren Versicherten demnächst ein maschinenlesbares Antragsformular für die Geltendmachung<br />
bislang nicht berücksichtigter Mutterschutzzeiten im Internet - info@vbl.de - zur Verfügung stellen. Des<br />
Weiteren wird sie die Versicherten im Rahmen der Übersendung der jährlichen Versicherungsnachweise<br />
ausdrücklich auf die Antragsmöglichkeit hinweisen.<br />
Fragen zu berücksichtigungsfähigen Zeiten sowie der Berechnung der Zusatzversorgung können von den<br />
Beschäftigten an die VBL direkt gerichtet werden.<br />
Für weitere Fragen stehe ich gerne unter eMail: renateconrath@hotmail.com zur Verfügung.<br />
Renate Conrath<br />
Fachbereich Tarif<br />
| 9
Endlich<br />
Frühlingsgefühle!<br />
10 |<br />
Was Sie schon immer wissen wollten - Auszug aus dem Tarifvertrag<br />
der Länder (TV-L)<br />
§ 29 TV-L Arbeitsbefreiung:<br />
Nur die nachstehend aufgeführten Anlässe gelten <strong>als</strong> Fälle nach § 616 BGB, in denen Beschäftigte unter<br />
Fortzahlung des Entgelts in dem angegebenen Ausmaß von der Arbeit freigestellt werden:<br />
f Niederkunft der Ehefrau/der Lebenspartnerin im Sinne des Lebenspartnerschaftsgesetzes<br />
1 Arbeitstag<br />
f Tod des Ehegatten/des Ehegatten, der Lebenspartnerin/des Lebenspartners im Sinne des Lebenspartnerschaftsgesetzes,<br />
eines Kindes oder Elternteils<br />
2 Arbeitstage<br />
f Umzug aus dienstlichen oder betrieblichem Grund an einen anderen Ort<br />
1 Arbeitstag<br />
f 25- und 40-jähriges Arbeitsjubiläum<br />
1 Arbeitstag<br />
f Schwere Erkrankung<br />
eines /einer Angehörigen, soweit sie/er in demselben Haushalt lebt<br />
1 Arbeitstag im Kalenderjahr<br />
eines Kindes, das das 12.Lebensjahr noch nicht vollendet hat, wenn im<br />
laufenden Kalenderjahr kein Anspruch nach § 45 SGB V besteht oder<br />
bestanden hat<br />
bis zu 4 Arbeitstage im Kalenderjahr<br />
einer Betreuungsperson, wenn Beschäftige deshalb die Betreuung<br />
ihres Kindes, dass das 8. Lebensjahr noch nicht vollendet hat oder<br />
wegen körperlicher, geistiger oder seelischer Behinderung dauernd<br />
pflegebedürftig ist, übernehmen müssen<br />
bis zu 4 Arbeitstage im Kalenderjahr.<br />
Wollen Sie noch mehr lesen über den TV-L? Fortsetzung folgt im nächsten „aktuell“ .<br />
Fragen hierzu beantworte ich gerne. Meine Kontaktdaten finden Sie auf der Internetseite unter<br />
www.djg-bw-online.de<br />
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12 |<br />
Hauptvertrauensperson<br />
Die Tätigkeit der Hauptvertrauensperson beim Justizministerium<br />
<strong>Baden</strong>-Württemberg<br />
Zum 1. Juli 2007 habe ich nach fast 18 Jahren <strong>als</strong><br />
Urkundsbeamter beim Verwaltungsgericht Karlsruhe<br />
den Arbeitsplatz gewechselt und bin seither <strong>als</strong><br />
Hauptvertrauensperson für den nichtrichterlichen<br />
Bereich beim Justizministerium <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />
alleinverantwortlich für die Vertretung von ca. 1000<br />
Kolleginnen und Kollegen zuständig, welche einen<br />
Grad der Behinderung (GdB=Grad der Behinderung)<br />
von 30-49 haben und einen Bescheid der örtlich<br />
zuständigen Agentur für Arbeit auf Gleichstellung<br />
vorlegen können sowie für alle Kolleginnen und<br />
Kollegen ab einem (GdB) ab 50.<br />
Nachdem ich bereits im Jahr 2006 <strong>als</strong> örtlicher Vertreter<br />
des Verwaltungsgerichtshofs und des Finanzgerichts<br />
<strong>Baden</strong>-Württemberg, sowie des Verwaltungsgerichts<br />
Karlsruhe erste Kontakte auf diesem Gebiet sammeln<br />
durfte, wurde ich in der Jahresversammlung der Schwerbehindertenvertretungen<br />
im Jahre 2006 zur stv. Hauptvertrauensperson<br />
gewählt. Nach dem Eintritt meines<br />
Vorgängers Edmund Hahn in den Ruhestand übernahm<br />
ich zum 1. Juli 2007 die Amtsgeschäfte in eigener Regie.<br />
Seit diesem Zeitpunkt bin ich durch Bescheid des damaligen<br />
Herrn Ministerialdirektors in vollem Umfang<br />
von meiner beruflichen Tätigkeit ohne Minderung des<br />
Arbeitsentgelts befreit (§§ 96 Abs. 4, 97 Abs. 7 SGB IX).<br />
Die gesetzlichen Normen für die Freistellung sind erfüllt,<br />
weil im nichtrichterlichen Bereich des Justizministeriums<br />
<strong>Baden</strong>-Württemberg weitaus mehr <strong>als</strong> die gesetzlich<br />
vorgeschriebene Mindestzahl von 200 schwerbehinderten<br />
Menschen beschäftigt werden. Aufgrund meiner<br />
sehr häufigen dienstlichen Abwesenheit (im Jahre 2009<br />
hatte ich über 60, im Jahre 2010 über 80 und im letzten<br />
Jahr sogar über 100 Dienstreisen durchzuführen)<br />
bin ich durch Bescheid des Herrn Präsidenten des VG<br />
Karlsruhe von der Verpflichtung zur Teilnahme an der<br />
Arbeitszeiterfassung befreit.<br />
Im Jahr 2011 wurde ich an meinem 40. Geburtstag im<br />
Rahmen der Jahresversammlung im Justizministerium<br />
am 24. März einstimmig für weitere vier Jahre im Amt<br />
bestätigt, was für mich ein großer Vertrauensbeweis<br />
für meine bisherige Arbeit darstellt aber auch Mut und<br />
Energie gibt, das vertrauensvolle Amt weiter mit voller<br />
Kraft auszuüben.<br />
Ich bin Kraft Amtes beratendes Mitglied des Hauptpersonalrates<br />
beim Justizministerium <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />
und des Bezirkspersonalrates beim Landesarbeitsgericht<br />
<strong>Baden</strong>-Württemberg und nehme regelmäßig an den Sit-<br />
zungen und den verschiedenen Arbeitsgruppen teil. Des<br />
Weiteren bin ich Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft der<br />
Schwerbehindertenvertretungen der obersten Dienstbehörden<br />
(AGSV) des Landes <strong>Baden</strong>-Württemberg und<br />
bin dort Mitglied im Arbeitsausschuss. Für die AGSV<br />
bin ich in der bundesweiten Arbeitsgruppe „Prävention“<br />
tätig, was mehrere mehrtätige Dienstreisen im<br />
Jahr erfordert.<br />
Mein Tätigkeitsbereich ist sehr abwechslungsreich,<br />
wofür die Politiker der Justiz immer wieder Sorge tragen,<br />
denn Privatisierungen, aber auch die sonstigen<br />
Veränderungen in der Berufswelt, auch besonders<br />
im öffentlichen Dienst, beschäftigt die Personal- und<br />
Schwerbehindertenvertretung sehr. In den ersten<br />
Jahren meiner Amtszeit nahm die Bewährungshilfe<br />
(Fa. NeuSTARTg GmbH) sowie die Veränderungen im<br />
Justizvollzug einen großen Teil meiner Arbeitszeit in<br />
Beschlag. Regelmäßige Besuche und Sprechstunden<br />
in den Justizvollzugsanstalten gehören ebenso zum<br />
täglichen Brot wie die Unterstützung der örtlichen<br />
Schwerbehindertenvertreter vor Ort und schwerbehinderten<br />
Kolleginnen und Kollegen bei Personal- und<br />
Mitarbeitergesprächen in den jeweiligen Dienststellen<br />
oder den Sachbearbeitern im Justizministerium. Des<br />
Weiteren stehe ich für mündliche und schriftliche Anfragen<br />
<strong>jede</strong>rzeit sehr gerne zur Verfügung. Im abgelaufenen<br />
Jahr hatte ich eine weitere Steigerung meiner<br />
Eingangszahlen um ca. 25 % gegenüber dem Vorjahr<br />
zu verkraften (Eingänge insgesamt 3156! im Jahre 2011)<br />
und auch im diesem Jahr bin ich bereits wieder bei<br />
nahezu 200 angekommen (Stand 13.01.2012).<br />
Im Jahre 2010 wurde für die behinderten Beschäftigten<br />
im Justizvollzug unter meiner Regie die Arbeitsgruppe<br />
„Behinderte Menschen im Justizvollzug“ gegründet,<br />
deren Vorsitz ich übernommen habe. Die Arbeitsgruppe<br />
trifft sich vierteljährlich jeweils in einer anderen Justizvollzugsanstalt<br />
uns konnte bereits einige „Dinge“ auf<br />
den Weg bringen.<br />
Das SGB IX (Sozialgesetzbuch) ist zu einem täglichen<br />
Brot geworden und ich muss sagen, dass ich meine<br />
neue berufliche Erfüllung nach der schönen Zeit <strong>als</strong><br />
Urkundsbeamter beim VG Karlsruhe gefunden habe. Die<br />
Zusammenarbeit mit meinen beiden Stellvertretern, den<br />
Vertretern des Justizministeriums, sowie den Personalvertretungen<br />
im Land sind sehr gut, die Verbindungen<br />
zu den Gewerkschaften und dem dbb sehr hilfreich<br />
und die Begegnungen in den Justizvollzugsanstalten<br />
prägen einem schon sehr.
Ich bin sehr froh, auch „vor Ort“ viele engagierte Kolleginnen und Kollegen für die örtlichen Schwerbehindertenvertretungen<br />
gefunden zu haben. Einige wenige „weiße Flecken“ mit keiner Vertretung in einigen LG-<br />
Bezirken werde ich gemeinsam mit meinen beiden Bezirksvertrauenspersonen Kübler (OLG Karlsruhe) und<br />
Säzler (OLG Stuttgart) versuchen, mit „Leben“ zu füllen.<br />
Für die nächste Zeit werde ich neben den üblichen Angelegenheiten sehr ausführlich mit der Notariats- und<br />
Grundbuchreform, den geplanten Veränderungen im Gerichtsvollzieherwesen und weiteren sehr umfangreichen<br />
Gesetzesvorhaben der Landesregierung beschäftigt sein, so dass zu erwarten ist, dass ich auch in<br />
nächster Zeit sicherlich keine Langeweile verspüren werde.<br />
Martin Nagel<br />
Informationen für Schwerbehinderte<br />
Immer wenn Sie per eMail oder auf unserer Website<br />
www.djg-bw-online.de einen Newsletter mit nebenstehendem<br />
Logo finden, werden Sie über aktuelle<br />
Fakten von Martin Nagel, Hauptvertrauensperson für<br />
Schwerbehinderte informiert.<br />
Ein Service der <strong>DJG</strong>-<strong>BW</strong> für ihre Mitglieder.<br />
vlnr: Martin Nagel, Hauptvertrauensperson,<br />
Reinhard Ringwald Landesvorsitzender<br />
<strong>DJG</strong>-<strong>BW</strong>, Edmund<br />
Hahn, Landesehrenvorsitzender<br />
| 13
14 |<br />
Bezirksgruppe Heidelberg<br />
Besinnliche Adventsfeier mit vielen Informationen<br />
Zahlreiche Kolleginnen und Kollegen der Bezirksgruppe<br />
Heidelberg hatten sich heuteum 16:00 Uhr zu dem<br />
Treffpunkt vor dem Cafe Rossi, Poststraße (gegenüber<br />
dem Carré) in Heidelberg begeben, um einen vorweihnachtlichen<br />
Bummel über den geschmückten und hell<br />
erleuchten Weihnachtsmarkt am Bismarckplatz in<br />
Heidelberg zu machen. Bei einer Tasse Glühwein an<br />
einem Stand konnten wir uns sehr wohlfühlen, denn<br />
wir hatten von da aus einen wunderbaren Blick in die<br />
Hauptstraße, welche zur Adventszeit in einem herrlichen<br />
Lichterglanz erstrahlte.<br />
Anschließend ging es in das „Ristorante Da Mario“,<br />
69115 Heidelberg, Rohrbacher Straße 3, wo wir an einem<br />
festlich geschmückten Adventstisch mit einem<br />
Glas Prosecco um 17:00 Uhr empfangen wurden. Auf<br />
den Tischen befand sich Weihnachtsgebäck für uns.<br />
Die Vorsitzende Frau Christiane Zähringer und die stellv.<br />
Vorsitzende Frau Sigrid Huth begrüßten zunächst ganz<br />
herzlich den stellv. Bundesvorsitzenden und stellv. Landesvorsitzenden<br />
Herrn Siegfried Rauhöft, die Landesschatzmeisterin<br />
Frau Doris Beaudoin sowie den Landesehrenvorsitzenden<br />
Herrn Armin Schaefer und freuten<br />
sich über die zahlreich erschienenen Mitglieder.<br />
Kollege Rauhöft referierte über aktuelle Themen des<br />
<strong>DJG</strong> Landesverbandes <strong>Baden</strong>-Württemberg und des<br />
Deutschen Beamtenbundes <strong>Baden</strong>-Württemberg.<br />
Er teilte uns mit, dass die Internetumfrage des B<strong>BW</strong> -<br />
Beamtenbund Tarifunion - einstimmig ergeben habe,<br />
dass die Mitglieder sich überwiegend für einen Konfrontationskurs<br />
gegen die grün-rote Landesregierung<br />
ausgesprochen haben. Der Landtag debattierte am<br />
07.12.2011 über Beamtensonderopfer. Grün-Rot hält<br />
am eingeschlagenen Kurs der Haushaltskonsolidierung<br />
unter Beteiligung der Beamten fest. Während im Haushaltsentwurf<br />
2012 ein Sparbeitrag von 130 Millionen<br />
Euro durch Besoldungsverschiebung und Einschnitten<br />
bei der Beihilfe festgeschrieben ist, werde man in den<br />
Jahren 2013 und später um strukturelle Veränderungen<br />
nicht herumkommen.<br />
Kollege Rauhöft bedankte sich bei den Kolleginnen<br />
Zähringer und Huth für die Einladung.<br />
Sodann wurde Kollege Herr Hermann Fletterer<br />
(Staatsanwaltschaft Heidelberg) für seine 40-jährige<br />
Mitgliedschaft in der Deutsche Justiz-Gewerkschaft,<br />
Landesverband <strong>Baden</strong>-Württemberg e.V., Bezirksgruppe<br />
Heidelberg mit der goldenen Ehrennadel geehrt. Des<br />
Weiteren erhielt er eine von unserem Landesvorsitzenden,<br />
Herrn Reinhard Ringwald unterschriebene Urkunde<br />
durch die Vorsitzende Frau Zähringer überreicht.<br />
Kollege Fletterer bedankte sich recht herzlich für die<br />
Ehrung. Des Weiteren wurden in Abwesenheit geehrt:<br />
Kollegin Frau Gertraud Gersbach (Grundbuchamt Heidelberg)<br />
für ebenfalls 40-jährige Mitgliedschaft durch<br />
eine goldene Ehrennadel und Kollegin Frau Elisabeth<br />
Lorenz (Grundbuchamt Heidelberg) für 25-jährige Mitgliedschaft<br />
durch eine silberne Ehrennadel. Den beiden<br />
Kolleginnen wird jeweils die Urkunde übersandt werden.<br />
Nach dem offiziellen Teil der Bezirksgruppenversammlung<br />
hatten die Kolleginnen Zähringer und Huth eine<br />
Überraschung bereit: Es gab eine Vorspeisenplatte.<br />
Nach dem Ende dieser schönen und besinnlichen Adventsfeier<br />
verabschiedeten wir uns gegenseitig mit den<br />
herzlichsten Glückwünschen für ein frohes Weihnachtsfest<br />
und ein gesundes, gutes und erfolgreiches Neujahr<br />
2012! Die Kolleginnen Zähringer und Huth teilten uns<br />
noch mit, dass unser nächsten Treffen am Donnerstag,<br />
dem 20. März 2012 stattfindet. Ort und Zeit werden den<br />
Mitgliedern zu gegebener Zeit noch bekanntgegeben.<br />
Emmerich Payer<br />
Schriftführer und Pressereferent<br />
Bezirksgruppe Heidelberg
Bezirksgruppe Ulm<br />
Isabell Zimmer zur neuen Vorsitzenden der Bezirksgruppe gewählt<br />
Lange Zeit war ein funktionfähiger Bezirksgruppenvorstand<br />
bei der Bezirksgruppe Ulm vakant. Wären da im<br />
Hintergrund nicht die „fleißigen Bienchen“ gewesen,<br />
hätte noch nicht einmal die Verteilung der Informationen<br />
an die Mitglieder in Ulm gewährleistet werden<br />
können.<br />
In der neuerlichen Versammlung der Bezirksgruppe<br />
konnte ein neuer Bezirksgruppenvorstand gewählt<br />
werden. Die stellvertretende Landesvorsitzende Gisela<br />
Basan vertrat den Landesvorsitzenden Reinhard Ringwald<br />
und überbrachte des Wünsche und Bitte, doch<br />
wieder einen Vorstand zu wählen.<br />
Die durchgeführten Wahlen ergaben folgendes Ergebnis:<br />
Als Vorsitzende wurde Frau Isabell Zimmer vorgeschlagen.<br />
Sie wurde einstimmig gewählt.<br />
Als Schriftführerin wurde Frau Andrea Holtzberg vorgeschlagen.<br />
Sie wurde einstimmig gewählt.<br />
Als Kassiererin wurde Frau Gerlinde Zagst vorgeschlagenund<br />
einstimmig gewählt.<br />
Als Kassenprüfer wurden Frau Sabine Baur und Frau<br />
Brigitte Riek vorgeschlagen. Diese wurden ebenfalls<br />
einstimmig gewählt.<br />
Alle gewählten nahmen die Wahl an.<br />
Frau Basan gratuliert allen Gewählten zu ihren Ämtern<br />
und stellte in Aussicht, dass Frau Regina Fischer<br />
für das Amt der stellvertretenden Vorsitzenden zur<br />
Verfügung steht.<br />
Zwischenzeitlich wurde auch Frau Regina Fischer <strong>als</strong><br />
stellvertretende Vorsitzende gewählt.<br />
Wir heißen die neu gewählten Vorstandsmitglieder in<br />
unserem Kreis willkommen und stehen für <strong>jede</strong> Unterstützung<br />
und Rücksprachen gerne zur Verfügung.<br />
Reinhard Ringwald<br />
Landesvorsitzender<br />
vlnr: Sabine Baur, Amtsgericht Ulm,<br />
Brigitte Riek, Staatsanwaltschaft Ulm<br />
Gisela Basan, stv. Landesvorsitzende,<br />
Andrea Holtzberg, AG Ulm<br />
Isabell Zimmer, AG Ulm - Vorsitzende<br />
Gerlinde Zagst, Sta. Ulm<br />
| 15
16 |<br />
Rente mit 67<br />
Rente mit 67 <strong>–</strong> wer ab 1947 geboren ist, muss sich auf ein längeres Ar-<br />
beitsleben einstellen.<br />
Die Menschen in Deutschland sollen länger arbeiten<br />
und erst mit 67 Jahren in Rente gehen. Das ist<br />
Gesetzeslage. Danach wird das Rentenalter ab 2012<br />
für alle, die nicht 45 Jahre Beiträge gezahlt haben,<br />
schrittweise auf 67 Jahre steigen.<br />
Durch die Anhebung soll sichergestellt werden, dass<br />
die Beiträge für die jüngere Generation bezahlbar<br />
bleiben. Der Grund: Die Deutschen leben länger<br />
und bekommen länger Rente <strong>–</strong> heute im Schnitt<br />
17 Jahre. 1960 waren es nicht einmal zehn Jahre.<br />
Wer ab 1947 geboren ist, muss sich <strong>als</strong>o auf ein längeres<br />
Arbeitsleben einstellen. Für die Jahrgänge ab 1964 gilt<br />
dann in der Regel die Rente mit 67.<br />
Die gesetzliche Rente zahlt sich nach einem langen<br />
Arbeitsleben dennoch aus. Denn die Rendite der gesetzlichen<br />
Renten<strong>versicherung</strong> bleibt positiv. Auch in<br />
Zukunft gibt es für Ruheständler mehr Rente, <strong>als</strong> sie<br />
an Beiträgen eingezahlt haben. Versicherte, die bis 67<br />
arbeiten, haben durch die Rente mit 67 noch einen<br />
Vorteil. Weil sie zwei Jahre länger einzahlen, erhöht<br />
sich ihre Rente. Bei einem Durchschnittsverdiener im<br />
Westen im Moment um rund 55 Euro im Monat, in den<br />
neuen Bundesländern um rund 49 Euro im Monat.<br />
Doch nicht <strong>jede</strong>r wird bis 67 arbeiten können. Umso<br />
wichtiger ist es, sich frühzeitig über die Leistungen der<br />
gesetzlichen Renten<strong>versicherung</strong> beraten zu lassen.<br />
Zwar werden zum Beispiel Arbeitslosigkeit, Kindererziehung<br />
oder Wehrdienst bei der gesetzlichen Renten<strong>versicherung</strong><br />
berücksichtigt. Andererseits gibt es<br />
Ausnahmen von der Rente mit 67.<br />
Unter bestimmten Voraussetzungen kann man auch<br />
früher in Rente gehen <strong>–</strong> allerdings meist mit Abzügen.<br />
Das gilt für Versicherte mit 35 Versicherungsjahren, für<br />
schwerbehinderte Menschen und für einen Teil der Beschäftigten<br />
im Bergbau. Ausnahmen gibt es auch bei<br />
bestimmten Altersteilzeitvereinbarungen. Und wichtig:<br />
Auch bei den Erwerbsminderungsrenten steigt das<br />
Rentenalter ohne Abzüge von 63 auf 65 Jahre.<br />
Wer aus gesundheitlichen Gründen früher aus dem<br />
Berufsleben ausscheidet, muss in der Regel Abzüge in<br />
Kauf nehmen <strong>–</strong> bis höchstens 10,8 Prozent.<br />
Wann kann ich in Rente gehen?<br />
Die Altersgrenze steigt ab 2012 für die Jahrgänge 1947<br />
bis 1964 schrittweise von 65 auf 67 Jahre. Wer 1947 geboren<br />
wurde, kann mit 65 Jahren und einem Monat<br />
in Rente gehen, der Jahrgang 1959 mit 66 Jahren und<br />
zwei Monaten. Ab Jahrgang 1964 gibt es die Rente ohne<br />
Abzüge in der Regel erst mit 67 Jahren.<br />
Kann ich nach 45 Arbeitsjahren noch mit<br />
65 in Rente gehen?<br />
Wer 45 Jahre Pflichtbeiträge für eine versicherte Beschäftigung<br />
gezahlt hat, kann weiterhin mit 65 Jahren ohne<br />
Abzüge in Rente gehen. Dazu zählen auch Zeiten der<br />
Erziehung von Kindern bis zu deren zehnten Lebensjahr.<br />
Zeiten der Arbeitslosigkeit zählen aber nicht dazu.<br />
Kann ich auch früher in Rente gehen, wenn<br />
ich nicht auf 45 Jahre komme?<br />
Nur unter bestimmten Voraussetzungen und meist mit<br />
Abzügen. Das gilt für Versicherte mit 35 Versicherungsjahren,<br />
für Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen<br />
nicht mehr richtig arbeiten können, für schwerbehinderte<br />
Menschen und für einen Teil der Beschäftigten<br />
im Bergbau.<br />
Ausnahmen gibt es auch bei bestimmten Altersteilzeitvereinbarungen.<br />
Müssen auch schwerbehinderte Menschen<br />
bis 67 arbeiten?<br />
Nein. Allerdings steigt die Altersgrenze für die Jahrgänge<br />
ab 1952 ebenfalls ab 2012 von 63 auf 65 Jahre. Das<br />
Alter für den frühesten Rentenbeginn steigt bis 2029<br />
von 60 auf 62 Jahre.<br />
Wer dann ab 62 statt mit 65 in Rente geht, muss Abzüge<br />
von 0,3 Prozent pro Monat in Kauf nehmen <strong>–</strong> für drei<br />
vorgezogene Rentenjahre <strong>als</strong>o höchstens 10,8 Prozent.<br />
Es gibt aber eine Vertrauensschutzregel: Wer vor dem<br />
17. November 1950 geboren ist und spätestens am 16.<br />
November 2000 anerkannt schwerbehindert war, kann<br />
weiterhin mit 60 Jahren ohne Abzüge in Rente gehen.<br />
Kann ich später in eine Altersrente ohne<br />
Abzüge wechseln?<br />
Nein, das ist nicht möglich. Wird eine Altersrente mit<br />
Abzügen gezahlt, ist ein späterer Wechsel in eine Altersrente<br />
ohne Abzüge ausgeschlossen. Das bedeutet,<br />
die Abzüge bleiben für die Dauer des Rentenbezugs<br />
immer bestehen.
Wie sieht das mit der Altersteilzeit aus?<br />
Für Versicherte, die vor 1955 geboren sind und bis zum<br />
31. Dezember 2006 mit ihrem Arbeitgeber Altersteilzeitarbeit<br />
vereinbart haben, gibt es einen Vertrauensschutz.<br />
Für sie gelten die jetzt noch bestehenden Vorschriften<br />
zu den Altersrenten weiter.<br />
Was passiert, wenn ich nicht mehr richtig<br />
arbeiten kann?<br />
Das sichert die gesetzliche Renten<strong>versicherung</strong> in der<br />
Regel durch Erwerbsminderungsrenten. Abhängig vom<br />
Rentenbeginn steigt das Rentenalter ohne Abzüge ab<br />
2012 von 63 auf 65 Jahre. Wer früher auf diese Rente<br />
angewiesen ist, muss Abzüge in Kauf nehmen <strong>–</strong> höchstens<br />
jedoch 10,8 Prozent. Ausnahmen gibt es für Versicherte<br />
mit 35 (ab 2024 mit 40) Beitragsjahren. Für sie<br />
gilt weiterhin die Altersgrenze 63.<br />
Was ändert sich bei der Witwen- und Witwerrente?<br />
Hier steigt die Altersgrenze für die große Witwen- oder<br />
Witwerrente ab 2012 stufenweise von 45 auf 47 Jahre <strong>–</strong><br />
abhängig vom Todesjahr des Versicherten. Bei Todesfällen<br />
ab 2029 wird diese Rente erst ab 47 Jahren gezahlt.<br />
Was kostet mich die vorzeitige Rente?<br />
Wer früher in Rente geht und damit länger Rente bekommt,<br />
muss lebenslange Abzüge in Kauf nehmen. Für<br />
<strong>jede</strong>n Monat vor dem regulären Rentenalter werden<br />
0,3 Prozent abgezogen. Wer zum Beispiel nach 35 Versicherungsjahren<br />
mit 63 statt mit 67 in Rente gehen<br />
will, muss Abzüge von 14,4 Prozent (48 Monate x 0,3<br />
Prozent) hinnehmen.<br />
Bekomme ich eine höhere Rente, wenn ich<br />
bis 67 arbeite?<br />
Ja, weil Sie zwei Jahre länger in die Renten<strong>versicherung</strong><br />
einzahlen. Ein Beispiel: Ein Standardrentner (45 Beitragsjahre,<br />
Durchschnittseinkommen) hat heute eine<br />
Rente von rund 1.236 Euro. Arbeitet er bis 67, erhöht<br />
sich seine Monatsrente im Westen um rund 56 Euro,<br />
im Osten um rund 48 Euro.<br />
Bleibt die Rendite bei der Rente mit 67 positiv?<br />
Ja, die Versicherten werden im Normalfall auch in Zukunft<br />
mehr Rente bekommen, <strong>als</strong> sie nach einem langen<br />
Arbeitsleben an Beiträgen eingezahlt haben. Die Rendite<br />
wird zwar langfristig sinken, sie wird aber positiv bleiben.<br />
Das bestätigt auch die Stiftung Warentest.<br />
Quelle:<br />
Deutschen Renten<strong>versicherung</strong><br />
| 17
Siegfried Rauhöft:<br />
„Sicherheit zum Nulltrarif und<br />
kostenlos gibt es nicht.“<br />
18 |<br />
Es bewegt sich einiges<br />
<strong>DJG</strong> Landesverband <strong>Baden</strong>-Württemberg hat mit einer Fortbildung zum<br />
Jahr der Justizwachtmeister beigetragen<br />
Rund um die Justizwachtmeister im Land beginnt<br />
sich nach und nach der „Schleier des Dornröschenschlafs<br />
der Vorgängerregierung“ zu lichten. Nun<br />
zeigen sich viele Baustellen auf, die in den vergangenen<br />
30 (!) Jahren vernachlässigt wurden. Die aktiven<br />
Justizwachtmeister wissen, dass sie dem jüngsten<br />
Opfer eines tödlichen Übergriffs in Dachau wohl<br />
mehr Sicherheit zu verdanken haben werden. Traurig<br />
- aber wahr. Letztlich bleibt zu hoffen, dass die<br />
grün-rote Landesregierung das berechtigte Sicherheitsempfinden<br />
der Landesbediensteten nicht erst<br />
dann wahrnimmt, wenn wir am Grab einer Kollegin<br />
oder eines Kollegen Abschied nehmen müssen.<br />
Fortbildung für Justizwachtmeister<br />
Vom 28. Bis 29. Juli 2011 hatte der Fachbereich Justizwachtmeister<br />
im <strong>DJG</strong> Landesverband <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />
(<strong>DJG</strong>-<strong>BW</strong>) auf eigene Kosten eine dringend<br />
erforderliche Fortbildung für Justizwachtmeister angeboten.<br />
So war es auch kein Wunder, dass alle 20 Plätze<br />
ausgebucht waren.<br />
Das Ergebnis der zweitägigen Fortbildung war ernüchternd:<br />
schlechte Ausbildung, schlechte Fortbildung,<br />
bedenklicher Personalmangel und schlechte<br />
Ausstattung bei gleichzeitigem Gefühl der Ohnmacht<br />
und Unsicherheit hinsichtlich der Fürsorgepflicht des<br />
Arbeitgebers. Der traurige Vorfall in Dachau sollte den<br />
Tagungsteilnehmern leider Recht geben: es besteht<br />
dringender Handlungsbedarf. Jetzt! Nicht Morgen und<br />
auch nicht Übermorgen!<br />
Der Fachbereich Justizwachtmeister in der <strong>DJG</strong>-<strong>BW</strong><br />
wurde in ihrem Engagement bestärkt von Hilmar<br />
Schellhorn, Ausbilder in der Justizschule Pegnitz/Bayern,<br />
Herrn Mayer, Ausbildungsleiter bei der Polizeidirektion<br />
Offenburg und Herrn Präsidenten des Landgerichts Offenburg<br />
Stumpp, die den teilnehmenden Justizwachtmeistern<br />
Auftrieb gegeben haben.<br />
Jahr der Justizwachtmeister<br />
Bei einem nachfolgenden Spitzengespräch der <strong>DJG</strong>-<br />
Landesleitung und des Fachbereichsvorstandes Justizwachtmeister<br />
mit Justizminister Stickelberger im Justizministerium<br />
hat ihm die <strong>DJG</strong>-<strong>BW</strong> ein ausgearbeitetes<br />
Konzept zur Reformierung des Justizwachtmeisterdienstes<br />
in <strong>Baden</strong>-Württemberg <strong>als</strong> digitale und gedruckte<br />
Version übergeben. In diesem Zusammenhang sprach<br />
der Minister vom „Jahr der Justizwachtmeister“.<br />
Wir haben es dem Regierungswechsel, dem tragischen<br />
Umstand von Dachau und nicht zuletzt der <strong>DJG</strong>-<strong>BW</strong><br />
Tagung zu verdanken, dass für eine Neuordnung des<br />
Justizwachtmeisterdienstes im Land eine gewisse Umtriebigkeit<br />
im Justizministerium eingesetzt hat.<br />
Lenkungkreis und Arbeitsgruppen halten<br />
Tempo hoch<br />
Das Justizministerium hat einen Lenkungskreis zur<br />
Neuordnung des Justizwachtmeisterdienstes ins Leben<br />
gerufen. Anfang Februar hat er das erste Mal getagt.<br />
Vertreter der Oberlandesgerichte und Gener<strong>als</strong>taatsanwaltschaften,<br />
des Justizministeriums, HPR sowie<br />
Herr Eckstein, Erster Justizhauptwachtmeister für die<br />
<strong>DJG</strong>-<strong>BW</strong> und Landesvorsitzender Reinhard Ringwald<br />
für den B<strong>BW</strong>-Beamtenbund Tarifunion bilden den Lenkungskreis.<br />
Im Lenkungskreis werden Vorschläge eingebracht und<br />
Ergebnisse aus den diversen Arbeitsgruppen abgenommen,<br />
sowie Gespräche zwischen den Arbeitsgruppen<br />
etc. geführt. So kann der Lenkungskreis Initiativen und<br />
Maßnahmen wie zum Beispiel in den Bereichen<br />
f Sicherheitskonzept<br />
f JWDO<br />
f Personalentwicklung<br />
f Ausbildung<br />
f Fortbildung<br />
f Dienstkleidung<br />
f etc.<br />
beschließen.<br />
<strong>DJG</strong>-<strong>BW</strong> fordert mit Nachdruck<br />
Eckstein, Rauhöft und Ringwald setzen sich mit dem<br />
erforderlich Nachdruck dafür ein, dass die Justizwachtmeister<br />
beziehungsweise deren Nachwuchs im Land:<br />
1. eine zeitgemäße und wesentlich ver<strong>besser</strong>te Ausbildung<br />
erhalten. Dabei favorisieren wir den fachtheoretische<br />
Grundlehrgang an der Justizschule<br />
in Pegnitz/Bayern;<br />
2. entsprechend nachgeschult und auf den neuesten<br />
Stand hinsichtlich Theorie und Praxis gebracht<br />
werden;<br />
3. ein neues Sicherheitskonzept neue Funktionen im<br />
Sicherheitsbereich nennt und verankert;<br />
4. die Ausstattung unter Berücksichtigung des Eigenschutzes<br />
und der Anwendung unmittelbaren<br />
Zwanges angepasst wird. Fachkräfte des Landeskriminalamtes<br />
und die <strong>DJG</strong>-<strong>BW</strong> fordern den Te-
leskopabwehrstock, Schnittschutzhandschuhe,<br />
Pfefferspray, Schutzwesten und Funkgeräte <strong>als</strong><br />
Mindestausstattung für alle Justizwachtmeisterinnen<br />
und -wachtmeister;<br />
5. deutlich mehr Stellen für den Justizwachtmeisterbereich;<br />
6. Beachtung der Vorführregeln mit mindestens zwei<br />
Justizwachtmeistern;<br />
7. Zeitgemäße Vorführzellen in den Justizgebäuden;<br />
8. Ein funktionierendes Meldewesen zu allen Vorkommnissen<br />
bei Übergriffen auf Justizbedienstete<br />
und -gebäude, damit diese ausgewertet und<br />
Rückschlüsse auf bestehende Sicherheitskonzepte<br />
gezogen werden können;<br />
9. In beiden Landesteilen eine Sicherheitsgruppe mit<br />
sieben Justizwachtmeistern, die <strong>als</strong> Multiplikatoren<br />
bei Fortbildungen, Auswertung des Meldewesen<br />
zu vorstehender Ziffer 8. und Überprüfung und<br />
Einhaltung von Sicherheitsrichtlinien in den Justizbehörden<br />
vor Ort prüfen.<br />
10. Erhöhung des jährlichen Dienstkleidungszuschusses<br />
von 205,20 € auf 257,69 €, dem Niveau des Justizvollzuges.<br />
Seit Jahrzehnten auf taube Ohren gestoßen<br />
Bei der ersten Sitzung des Lenkungskreises hatte Eckstein<br />
zu Vorführzwecken Handschließen, Funksprechgerät<br />
und einen Teleskopabwehrstock dabei. Der Ab-<br />
wehrstock hat bei den Mitgliedern sichtlich Eindruck<br />
hinterlassen. Eckstein konnte verdeutlichen, wie der<br />
Stock zur Abwehr von Angriffen mit Hieb- und Stichwaffen<br />
sinnvoll eingesetzt werden kann.<br />
Eckstein bot an in der nächsten Sitzung des Lenkungskreises<br />
ein Pfefferspray mitzubringen und vorzuführen.<br />
Das Angebot wurde dankend angenommen.<br />
Die <strong>DJG</strong>-<strong>BW</strong> - allen voran Fachbereichsvorsitzender Rauhöft<br />
- haben bereits vor Jahrzehnten ein Umdenken<br />
bei den Verantwortlichen in der Politik und im Justizministerium<br />
gefordert - waren aber oft auf taube Ohren<br />
gestoßen. Nunmehr sieht sich die <strong>DJG</strong>-<strong>BW</strong> mit ihren<br />
Mitgliedern Rauhöft, Eckstein, und Landesvorsitzender<br />
Ringwald mit ihren berechtigten Forderungen bestätigt<br />
und wird sich für die Justizwachtmeister und mehr<br />
Sicherheit für allen Bediensteten in der Landesjustiz<br />
mit Nachdruck einsetzen, damit es nicht erst zu einem<br />
tödlichen Vorfall wie in Dachau kommen muss.<br />
Fachbereich Justizwachtmeister<br />
in der <strong>DJG</strong> Landesverband <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />
gez. Siegfried Rauhöft, Vorsitzender<br />
gez. Hansjörg Eckstein, stv. Vorsitzender<br />
gez. Reinhard Ringwald, Landesvorsitzender<br />
Informationen für Justizwachtmeister<br />
Immer wenn Sie per eMail oder auf unserer Website<br />
www.djg-bw-online.de einen Newsletter mit nebenstehendem<br />
Logo finden, werden Sie über aktuelle<br />
Fakten von Siegfried Rauhöft und Hansjörg Eckstein,<br />
Fachbereichsvorstand Justizwachtmeister, informiert.<br />
Ein Service der <strong>DJG</strong>-<strong>BW</strong> für ihre Mitglieder.<br />
Hansjörg Eckstein:<br />
„Schon alleine zur Eigensicherung<br />
benötigen wir eine zeitgemäße<br />
und wirksame Ausstattung.“<br />
Auf der gewerkschaftseigenen<br />
Fortbildung wird der Umgang<br />
mit Pfefferspray geübt.<br />
| 19
20 |
Änderungsmitteilung<br />
für Mitglieder<br />
Stand: 28.08.2010<br />
Datenblatt / Änderungsmeldung gegebenenfalls kopieren, ausfüllen und zusenden<br />
Mitglieds-Nummer: Geburtsname:<br />
Nachname:<br />
Vorname:<br />
Geburtsdatum: Geburtsort:<br />
Straße:<br />
PLZ Wohnort:<br />
Telefon privat: Fax privat:<br />
E-Mail privat:<br />
Dienststelle:<br />
Landgerichtsbezirk:<br />
Telefon dienstlich: Fax dienstlich:<br />
E-Mail dienstlich:<br />
Mitglied seit:<br />
Letzte Beförderung:<br />
Besoldungsgruppe (A):<br />
Gehaltsgruppe (BAT): Entgeltgruppe:<br />
Dienstbezeichnung:<br />
Berufgruppe:<br />
(entsprechendes ankreuzen)<br />
Bankverbindung:<br />
� Arbeiter � Angestellte (Fachangestellte) � Mittlerer Dienst (Justizfachwirt)<br />
� Justizwachtmeister � Justizbetriebsdienst � Gehobener Dienst � Rechtspfleger<br />
� Gerichtsvollzieher � Sozialdienst � Amtsanwalt � Richter � Staatsanwalt � Notar<br />
Konto-Nummer: Bankleitzahl:<br />
Bankbezeichnung:<br />
Deutsche Justiz-Gewerkschaft<br />
c/o Doris Beaudoin<br />
Scheffelstraße 23<br />
68526 Ladenburg<br />
(Ort, Datum) (Unterschrift)<br />
| 21<br />
Internet: www.djg-bw-on
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60 Jahre <strong>DJG</strong>: Festakt in Königswinter. Wir waren dabei. Auf dem Foto fehlt Landesvorsitzender Reinhard Ringwad.<br />
Er stand hinter der Kamiera und hat dieses Foto geschossen.<br />
Impressum<br />
Ausgabe 1 /2012 vom 15.03.2012<br />
Herausgeber und Redakion:<br />
Deutsche Justiz-Gewerkschaft<br />
Landesverband <strong>Baden</strong>-Württemberg e. V.<br />
Landesvorsitzender: Reinhard Ringwald<br />
Sitz: Karlsruhe<br />
AG Karlsruhe: VR 975<br />
www.djg-bw-online.de<br />
presse@djg-bw-online.de<br />
Design / Konzept :<br />
FORM2WEB UG (haftungsbeschränkt)<br />
Auflage:<br />
1.500 Exemplare<br />
aktuell erscheint vierteljährlich.<br />
Der Bezugspreis ist im<br />
Mitgliedsbeitrag der <strong>DJG</strong>-<strong>BW</strong> enthalten.<br />
Anzeigenpreisliste:<br />
derzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 2/2010<br />
Zuschriften / Meinungen:<br />
Für unverlangt eingesandte<br />
Manuskripte, Fotos und Zeichnungen<br />
wird keine Haftung übernommen.<br />
Die in aktuell veröffentlichten<br />
Meinungen müssen nicht mit der des<br />
Herausgebers übereinstimmen.<br />
Bei Zuschriften wird Einverständnis zur<br />
Veröffentlichung auszugsweise oder ganz,<br />
sowie zur Kommentierung vorausgesetzt.<br />
Redaktionsschluss:<br />
für Ausgabe 2/2012<br />
ist der 15. Mai 2012<br />
Herstellung:<br />
Pächer Satz · Grafik · Druck<br />
Brückenstraße 18,<br />
68535 Edingen-Neckarhausen<br />
Tel.: 0 62 03 - 18 06 21<br />
Fax: 0 62 03 - 18 06 22<br />
E-Mail: paecherdruck@web.de<br />
Internet:<br />
Sie finden uns im Internet unter<br />
www.djg-bw-online.de
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