Haberkorn Magazin Herbst 2016

Die Chico-Hängemattenfabrik liegt in einem alten Bauernhof in Oepping im Mühlviertel.
Nur gut 20 Hängematten
und Hängesessel sowie
10 Gestelle fertigt die Firma
Chico im Tagesschnitt.
Jedes Produkt aus der
kleinen Fabrik ist ein komfortables
Einzelstück, das in
Wohnzimmer oder Garten
eine Aura heimeliger
Gemütlichkeit bringt.
Pflichtinventar für
MüSSiggänger
Hängematten kommen bekanntlich aus Südamerika, und das
Mühlviertel liegt da nicht gerade um die Ecke. Warum stellt also ausgerechnet
eine Mühlviertler Firma Hängematten in Spitzenqualität her, und
das mit großem Erfolg? Das kam, kurz zusammengefasst, so: Der Firmengründer
Franz Rohrmoser lebte in den 1960er-Jahren als Entwicklungshelfer
bei einem Stamm am Amazonas. Die Stammesangehörigen
nannten den weißen Mann aus dem fremden Europa „Chico“, portugiesisch
für „kleiner Junge“, womit schon mal die Herkunft des Firmennamens
geklärt wäre. Außerdem, und wichtiger, lehrten sie ihn die Kunst
des Hängematten-Webens. Zurück in Österreich, webte Rohrmoser
zuerst Hängematten für sich, später für seine Freunde. Dann wurde das
Hobby zum Beruf und aus familiären Gründen wanderte die Produktion
schließlich vom salzburgischen Eugendorf ins Mühlviertler Oepping.
Saftige Wiesen breiten sich unter bewaldeten Hügelkuppen aus, dazwischen
Vierkanthöfe und kleine Siedlungen: Oepping ist eine typische
Mühlviertler Landgemeinde, mit Fußball- und Musikverein, mit Feuerwehrhaus
und obligatem Wirtshaus neben der Kirche. Großstadttrubel
ist Lichtjahre entfernt von den kleinen Ortschaften, aus denen die Gemeinde
besteht, und auch in der Chico-Hängemattenfabrik, die in einem
alten Bauernhof in Oepping liegt, ist von rastloser Betriebsamkeit nichts
zu spüren. Schon der Begriff „Fabrik“ weckt falsche Vorstellungen,
denn es gibt hier keine lauten Fertigungshallen, sondern freundliche
Werkstätten mit knarzenden Dielenböden und statt vollautomatischen
www.haberkorn-linz.com
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