Das deutsche Gesundheitssystem
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Thema: <strong>Das</strong> <strong>deutsche</strong> <strong>Gesundheitssystem</strong><br />
D01<br />
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<strong>Das</strong> <strong>deutsche</strong> <strong>Gesundheitssystem</strong><br />
1. Die Krankenversicherung (GKV)<br />
1.1. Die Gesetzliche<br />
Krankenversicherung<br />
1.2. Die Private Krankenversicherung<br />
(PKV)<br />
1.3. Leistungen nach dem SGB XII<br />
1.4. Leistungen nach dem<br />
Asylbewerberleistungsgesetz<br />
2. Der Arztbesuch<br />
3. In der Apotheke<br />
4. Zahnarztbesuch<br />
5. Krankenhausaufenthalt<br />
6. Der öffentliche<br />
Gesundheitsdienst (ÖGD)<br />
7. Verhalten bei Notfällen
1. Die Krankenversicherung (GKV)<br />
1.1. Die Gesetzliche<br />
Krankenversicherung<br />
• Beiträge: Arbeitgeber und Versicherter<br />
• Soziale Absicherung im Krankheitsfall<br />
• Solidaritätsprinzip<br />
⇒ Wer ist gesetzlich versichert?<br />
• Pflichtversicherte<br />
• Freiwillig Versicherte<br />
⇒ Wie wähle ich die richtige<br />
Versicherung?<br />
• Beitragssätze<br />
• Leistungen und Zusatzangebote<br />
• Versichertenbonus<br />
• Sitz der Krankenkasse<br />
• Kündigungsfrist<br />
Thema: <strong>Das</strong> <strong>deutsche</strong> <strong>Gesundheitssystem</strong><br />
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Die Gesetzliche Krankenversicherung<br />
⇒ Die wichtigsten Leistungen<br />
• Ärztliche Behandlung<br />
• Verschreibungspflichtige Arzneimittel<br />
• Häusliche Krankenpflege und Haushaltshilfe<br />
(unter bestimmten Voraussetzungen)<br />
• Heil- und Hilfsmittel<br />
• Stationärer Aufenthalt und Behandlung im<br />
Krankenhaus<br />
• Ärztliche Betreuung bei Schwangerschaft,<br />
Entbindung, Hebammenhilfe, Mutterschaftsgeld<br />
• Früherkennungsuntersuchungen für Erwachsene<br />
• Früherkennungsuntersuchungen f. Kinder<br />
(U1 bis U9 und J1)<br />
• Schutzimpfungen<br />
• Zahnvorsorge, zahnärztliche Behandlung,<br />
Zahnersatz<br />
• Psychotherapie<br />
• Rehabilitation, Kuren, Vorsorge<br />
Thema: <strong>Das</strong> <strong>deutsche</strong> <strong>Gesundheitssystem</strong><br />
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1. Alle Leistungen der GKV müssen ausreichend,<br />
zweckmäßig und wirtschaftlich sein.<br />
2. Alles, was über das Notwendige hinausgeht, wird<br />
nicht von der Krankenkasse bezahlt. (Beispiel:<br />
Einzelzimmer im Krankenhaus,<br />
Chefarztbehandlung)<br />
3. Möglichkeit einer privaten Zusatzversicherung
Die Gesetzliche Krankenversicherung<br />
⇒ Zuzahlungen und Eigenanteile<br />
Thema: <strong>Das</strong> <strong>deutsche</strong> <strong>Gesundheitssystem</strong><br />
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Bei vielen Leistungen müssen sich die Versicherten<br />
an den Kosten mit einer Zuzahlung oder einem<br />
Eigenanteil beteiligen<br />
Beispiele<br />
• Arztbesuch: Praxisgebühr<br />
• Arzneimittel: Zuzahlung von 10 Prozent<br />
des Preises, 5,- bis 10,- Euro pro Arzneimittel<br />
(nie mehr als den tatsächlichen Preis),<br />
• Gebühr von 2,50 Euro/Arzneimittel außerhalb der<br />
Öffnungszeiten<br />
• Krankenhausbehandlung: 10 Euro pro Tag,<br />
höchstens für 28 Tage pro Kalenderjahr<br />
Alle Zuzahlungen quittieren lassen. Wer eine<br />
bestimmte finanzielle Grenze überschreitet, kann<br />
sich bei der Krankenkasse von Zuzahlungen<br />
befreien lassen und überzahlte Beträge<br />
zurückbekommen.<br />
� Die Belastungsgrenze beträgt:<br />
2 % des jährlichen Bruttoeinkommens<br />
1 % für chronisch Kranke<br />
� Spezielle Regelungen gibt es für bestimmte<br />
Personengruppen, z.B.<br />
Sozialhilfeempfänger.
Die Krankenversicherung (GKV)<br />
Thema: <strong>Das</strong> <strong>deutsche</strong> <strong>Gesundheitssystem</strong><br />
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1.2. Die Private Krankenversicherung<br />
(PKV)<br />
⇒ Wer darf sich privat<br />
krankenversichern?<br />
• Selbständige<br />
• Beamte<br />
• Angestellte mit einem jährlichen Bruttoeinkommen<br />
von mehr als 47.250 Euro (2006)<br />
⇒ Wichtigste Unterschiede zur GKV:<br />
• Leistungen werden zwischen Versicherten<br />
und Versicherung vertraglich vereinbart.<br />
• Beiträge richten sich nach den vereinbarten<br />
Leistungen sowie dem Alter, Geschlecht,<br />
Gesundheitszustand des Versicherten.
Die Krankenversicherung (GKV)<br />
1.3. Leistungen nach dem SGB XII<br />
⇒ Anspruchsberechtigt:<br />
Thema: <strong>Das</strong> <strong>deutsche</strong> <strong>Gesundheitssystem</strong><br />
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• Migranten mit legalem Aufenthaltsstatus, die nicht<br />
unter das Asylbewerberleistungsgesetz fallen und<br />
sich weder privat noch gesetzlich krankenversichern<br />
können.<br />
• Wer länger als einen Monat Sozialhilfe bekommt,<br />
wird normalerweise über das Sozialamt versichert.<br />
Freie Kassenwahl!<br />
• Andernfalls muss man beim Sozialamt einen Antrag<br />
auf einen Krankenschein und Kostenübernahme<br />
stellen.<br />
⇒ Voraussetzungen:<br />
• Materielle Notlage (kein ausreichendes Einkommen,<br />
keine Krankenversicherung)<br />
• Medizinischer Behandlungsbedarf<br />
<strong>Das</strong> muss beim Sozialamt mit passenden<br />
Dokumenten nachgewiesen werden!
Die Krankenversicherung (GKV)<br />
1.4. Leistungen nach dem<br />
Asylbewerberleistungsgesetz<br />
⇒ Anspruchsberechtigt sind<br />
• Asylbewerber,<br />
• Ausländer mit einer<br />
Duldung,<br />
• Ausreisepflichtige<br />
Ausländer,<br />
Thema: <strong>Das</strong> <strong>deutsche</strong> <strong>Gesundheitssystem</strong><br />
die sich nicht<br />
gesetzlich<br />
versichern<br />
können<br />
Versicherung über die GKV frühestens nach 3<br />
Jahren, bzw. nach Anerkennung der<br />
Asylberechtigung möglich<br />
⇒ Leistungen<br />
• Vorsorgeuntersuchungen während der<br />
Schwangerschaft, Leistungen zur Entbindung und<br />
Pflege nach der Geburt<br />
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• Medizinische Früherkennungsuntersuchungen wie in<br />
der GKV<br />
• Zahnärztliche Vorsorgeuntersuchungen:<br />
2x jährlich für Kinder/ Jugendliche unter 18 J.<br />
1x jährlich für Erwachsene<br />
• Schutzimpfungen
Die Krankenversicherung (GKV)<br />
Leistungen nach dem<br />
Asylbewerberleistungsgesetz<br />
⇒ Einschränkungen im Gegensatz zur<br />
GKV:<br />
• Anspruch gilt uneingeschränkt bei akuten und<br />
schmerzhaften Erkrankungen<br />
• Einschränkungen beim Zahnersatz<br />
• Einschränkungen bei chronischen Krankheiten<br />
Thema: <strong>Das</strong> <strong>deutsche</strong> <strong>Gesundheitssystem</strong><br />
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Um Leistungen in Anspruch zu nehmen,<br />
brauchen Berechtigte einen<br />
Krankenschein. Diesen stellt das<br />
zuständige Sozialamt aus oder die Stelle,<br />
bei der auch sonst Leistungen beantragt<br />
werden.<br />
Befreiung von Praxisgebühr und<br />
Zuzahlungen
2. Der Arztbesuch<br />
• Freie Arztwahl bei Hausärzten und Fachärzten.<br />
• Der erste Weg führt normalerweise zum<br />
Hausarzt/zur Hausärztin, der bei Bedarf<br />
an einen Facharzt überweist.<br />
⇒ Vorbereitung auf den Arztbesuch<br />
• Welche Beschwerden habe ich?<br />
• Welche Medikamente nehme ich zur Zeit ein?<br />
• Welche Fragen möchte ich stellen?<br />
• Sprachprobleme?<br />
• Termin oder Sprechstunde,<br />
Möglichkeit des Hausbesuchs<br />
⇒ Was muss ich zum Arzt mitnehmen?<br />
• Krankenversichertenkarte<br />
• 10 Euro für die Praxisgebühr<br />
• Eventuell Allergiepass, Röntgenbilder, Impfpass<br />
Thema: <strong>Das</strong> <strong>deutsche</strong> <strong>Gesundheitssystem</strong><br />
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Der Arztbesuch<br />
Thema: <strong>Das</strong> <strong>deutsche</strong> <strong>Gesundheitssystem</strong><br />
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⇒ Gespräch mit dem Arzt oder der Ärztin<br />
• Ärztliche Schweigepflicht!<br />
• Welche Beschwerden habe ich?<br />
• Welche Behandlung schlägt der Arzt vor<br />
und wie wirkt sie?<br />
• Welche Medikamente soll ich nehmen,<br />
wann und wie?<br />
• An ärztliche Empfehlungen halten!<br />
• Fragen stellen!<br />
• Offenheit!<br />
Auch wer nicht akut krank ist, sollte<br />
regelmäßig zum Arzt gehen<br />
� Früherkennungsuntersuchungen<br />
(Krebsfrüherkennung und Gesundheits-<br />
Check, Kinderuntersuchungen,<br />
Vorsorgeuntersuchungen während der<br />
Schwangerschaft und nach der Entbindung)<br />
� Schutzimpfungen gegen<br />
Infektionskrankheiten
3. In der Apotheke<br />
• Rezeptfreie und verschreibungspflichtige<br />
Arzneimittel<br />
• Die Krankenkasse trägt die Kosten für<br />
verschreibungspflichtige Arzneimittel, für die ein<br />
ärztliches Rezept vorliegt<br />
Thema: <strong>Das</strong> <strong>deutsche</strong> <strong>Gesundheitssystem</strong><br />
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• Gegen das Rezept erhalten gesetzlich Versicherte<br />
ihr Arzneimittel.<br />
Sie zahlen in der Apotheke nur die vorgeschriebene<br />
Zuzahlung,<br />
den Rest rechnet die Apotheke mit der<br />
Krankenkasse ab<br />
• Privat Versicherte rechnen selbst mit<br />
der Krankenkasse ab<br />
• Öffnungszeiten: 9 – 18 Uhr<br />
• Notdienst nachts und an Wochenenden (welche<br />
Apotheke Notdienst hat, entnehmen Sie den<br />
Lokalzeitungen), Notfallgebühr 2,50 Euro
4. Zahnarztbesuch<br />
• Nicht nur bei Schmerzen zum Zahnarzt!<br />
• Ein- bis zweimal im Jahr zur Vorsorge!<br />
Thema: <strong>Das</strong> <strong>deutsche</strong> <strong>Gesundheitssystem</strong><br />
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• Die Gesetzlichen Krankenversicherungen belohnen<br />
ihre Versicherten, wenn sie regelmäßig zu den<br />
jährlichen Vorsorgeuntersuchungen beim Zahnarzt<br />
gehen (� Zahnvorsorgeuntersuchungen)<br />
• Einmal pro Jahr kann im Rahmen der<br />
Vorsorgeuntersuchung Zahnstein entfernt werden<br />
• Bonusheft als Nachweis!<br />
⇒ Leistungen der Gesetzlichen<br />
Krankenkassen<br />
• Vorsorgeuntersuchungen<br />
• Zahnerhaltende Maßnahmen (Zahnfüllungen)<br />
• Zähneziehen<br />
• Festzuschuss für Zahnersatz (Prothesen, Brücken,<br />
Kronen), evtl. Erhöhung des Zuschusses um 20-30%
Zahnarztbesuch<br />
⇒ Zahnvorsorge-Untersuchungen<br />
Kinder und Jugendliche<br />
Thema: <strong>Das</strong> <strong>deutsche</strong> <strong>Gesundheitssystem</strong><br />
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• Kinder, die in der Gesetzlichen Krankenversicherung<br />
familienversichert sind, haben Anspruch auf<br />
regelmäßige Zahnvorsorge-Untersuchungen<br />
• Bis zum Alter von 6 Jahren: Insgesamt drei<br />
Untersuchungen auf Zahn-, Mund-,<br />
Kieferkrankheiten; Beratung zur Mundhygiene gehört<br />
dazu<br />
• Im Alter von 6 bis 18 Jahren: eine zahnärztliche<br />
Untersuchung pro Halbjahr<br />
• Keine Zuzahlungen, keine Praxisgebühr<br />
Erwachsene<br />
• Eine Zahnvorsorgeuntersuchung pro<br />
Kalenderhalbjahr übernimmt Gesetzliche<br />
Krankenkasse<br />
• Nur einmal im Jahr Zahnsteinentfernung<br />
• Wer anhand seines Bonusheftes nachweisen kann,<br />
dass er in den vergangenen fünf bzw. zehn Jahren<br />
mindestens eine Zahnvorsorgeuntersuchung im Jahr<br />
besucht hat, bekommt mehr Geld für Zahnersatz von<br />
der Krankenkasse (20 bzw. 30 Prozent mehr).<br />
• Keine Praxisgebühr für Vorsorgeuntersuchungen,<br />
auch nicht, wenn zusätzlich geröntgt wird.
Zahnarztbesuch<br />
Thema: <strong>Das</strong> <strong>deutsche</strong> <strong>Gesundheitssystem</strong><br />
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⇒ Heil- und Kostenplan für Zahnersatz<br />
• Wie Kostenvoranschlag bei der Autoreparatur<br />
• Muss vor der Behandlung von der Krankenkasse<br />
genehmigt werden<br />
• Zahnärzte empfehlen oft Leistungen, die von der<br />
GKV nicht übernommen werden (nur medizinisch<br />
notwendige Leistungen) und für die der Versicherte<br />
dann selbst zahlen muss<br />
� Zahnarzt fragen, was die Kasse bezahlt<br />
• Auch Krankenkassen beraten über Nützlichkeit einer<br />
Behandlung<br />
⇒ Eigenanteil<br />
• Kann beim Zahnersatz teuer sein<br />
• Wer nur ein geringes Einkommen hat, sollte sich bei<br />
seiner Krankenkasse über Härtefallregelungen<br />
informieren. Eventuell kann er sich von seinem<br />
Eigenanteil befreien lassen oder muss nur weniger<br />
dazuzahlen.<br />
• Sonderkündigungsrecht bei privaten<br />
Zahnersatzversicherungen<br />
Private Krankenversicherungen<br />
Wer privat krankenversichert ist, kann einen<br />
Vertrag über alle möglichen zahnärztlichen<br />
Leistungen abschließen. Die Beiträge sind dann<br />
entsprechend teuer. Es besteht auch die<br />
Möglichkeit einer privaten Zusatzversicherung<br />
ergänzend zur GKV.<br />
Beispiel: Kostenübernahme beim Zahnersatz.
5. Krankenhausaufenthalt<br />
Thema: <strong>Das</strong> <strong>deutsche</strong> <strong>Gesundheitssystem</strong><br />
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• Einweisung: Hausarzt oder behandelnder Facharzt<br />
schlägt auf seiner Verordnung zwei Krankenhäuser<br />
vor<br />
• Die Verordnung (Einweisungsschein) muss mit ins<br />
Krankenhaus genommen werden<br />
Ambulante<br />
Behandlung<br />
⇔<br />
⇒ Krankenhausvertrag<br />
Stationärer<br />
Aufenthalt<br />
• Bei stationärem Aufenthalt schließt der Patient einen<br />
schriftlichen Vertrag mit dem Krankenhaus ab<br />
• GKV übernimmt die Kosten für Aufenthalt<br />
und Behandlung ihrer Versicherten.<br />
Zuzahlung durch Patienten: 10 Euro pro Tag an<br />
maximal 28 Tagen pro Kalenderjahr!<br />
• Wer Sonderwünsche (Chefarztbehandlung, Ein-<br />
oder Zweibettzimmer) im Vertrag ankreuzt, muss die<br />
Kosten dafür selbst tragen, falls er keine private<br />
Zusatzversicherung darüber abgeschlossen hat<br />
• Bei privat Versicherten richtet sich der Eigenanteil an<br />
den Behandlungskosten nach ihrem<br />
Versicherungsvertrag<br />
• Für alle gilt: Unterschreiben Sie nur, was Sie<br />
verstanden haben!
Krankenhausaufenthalt<br />
Thema: <strong>Das</strong> <strong>deutsche</strong> <strong>Gesundheitssystem</strong><br />
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⇒ Anamnese und häufige<br />
Untersuchungen<br />
• Ausführliches Gespräch mit dem Hausarzt zu Beginn<br />
des Aufenthaltes<br />
� Krankheitsbild und -geschichte, Beschwerden<br />
• Schweigepflicht<br />
• Oft: Blutabnahme, Röntgen, EKG, Ultraschall<br />
• Seltener: CT (Kernspintomographie)<br />
• Möglicherweise Eigenblutspende<br />
⇒ Aufklärung vor Operationen,<br />
Ärztepflichten<br />
• Arzt sollte den Patienten genau über Chancen und<br />
Risiken des Eingriffes informieren<br />
• Fragen stellen! Eventuell sprachliche Unterstützung<br />
von Familie, Freunden, Dolmetschern!<br />
• Patient muss eine Einverständniserklärung<br />
unterschreiben, ohne die er nicht operiert werden<br />
kann<br />
• Über örtliche Narkose oder Vollnarkose informiert<br />
der Anästhesist<br />
• Ärztliche Anweisungen vor und nach der Operation<br />
unbedingt befolgen!<br />
� Beispiel: Essen und Trinken
Krankenhausaufenthalt<br />
⇒ Krankenhausalltag<br />
Thema: <strong>Das</strong> <strong>deutsche</strong> <strong>Gesundheitssystem</strong><br />
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• Um Verpflegung und Unterbringung kümmern sich<br />
Krankenschwestern und -pfleger<br />
• Tägliche Visite > Gelegenheit, Fragen zur<br />
Behandlung und Heilung zu stellen<br />
• Wer besondere Bedürfnisse bei der Nahrung hat<br />
oder sich bei der Visite nicht vor einer Gruppe<br />
Studenten untersuchen lassen möchte, sollte dies<br />
ansprechen!<br />
⇒ Entlassung<br />
Wichtig:<br />
• Wie geht die Behandlung weiter?<br />
• Wie sollte ich mich verhalten?<br />
• Muss ich mich körperlich schonen oder Diät<br />
halten?
Thema: <strong>Das</strong> <strong>deutsche</strong> <strong>Gesundheitssystem</strong><br />
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6. Der öffentliche Gesundheitsdienst<br />
(ÖGD)<br />
Die 3 Säulen unseres<br />
<strong>Gesundheitssystem</strong>s:<br />
• Ambulante Versorgung (meistens beim Arzt)<br />
• Stationäre Versorgung (Krankenhaus)<br />
• Öffentlicher Gesundheitsdienst<br />
Je nach Stadt oder Kreis ist der ÖGD beim<br />
Gesundheitsamt oder anderen Stellen des<br />
öffentlichen Gesundheitswesens<br />
angesiedelt.<br />
⇒ Seine Aufgaben:<br />
• Schuleingangsuntersuchung für Kinder, bei Verdacht<br />
auf Entwicklungsstörungen Beratung über<br />
Fördermöglichkeiten<br />
• Impfberatung<br />
• Beratung von Menschen mit Behinderungen oder bei<br />
einer drohenden Behinderung<br />
• Gesundheitliche Betreuung von Minderheiten<br />
• Hausbesuche<br />
• Information über Gesundheitsthemen<br />
� Beispiele: Ernährung, Schwangerschaft, Aids
7. Verhalten bei Notfällen<br />
Definition:<br />
Thema: <strong>Das</strong> <strong>deutsche</strong> <strong>Gesundheitssystem</strong><br />
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Ein Notfall ist jede Krankheit oder<br />
Verletzung, die so schlimm ist, dass eine<br />
ärztliche Behandlung sofort notwendig ist<br />
⇒ Beispiele:<br />
• Hohes Fieber<br />
• Atemnot<br />
• Knochenbrüche<br />
• Starke Blutungen<br />
• Vergiftungen<br />
• Plötzliche Bewusstlosigkeit
Verhalten bei Notfällen<br />
• In lebensbedrohlichen Situationen, bei<br />
Kopfverletzungen, Knochenbrüchen:<br />
� Krankenwagen rufen!<br />
Notrufnummer: 112<br />
Thema: <strong>Das</strong> <strong>deutsche</strong> <strong>Gesundheitssystem</strong><br />
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• Zettel mit Notfallruf 112 neben das Telefon kleben!<br />
• Am Telefon Ruhe bewahren:<br />
Wo befindet sich der Patient?<br />
Was ist passiert?<br />
Wie ist sein Zustand jetzt?<br />
Wie viel Verletzte?<br />
Warten auf Rückfragen<br />
• Bei weniger dramatischen Verletzungen kann der<br />
Patient auch mit dem Auto in die Notfallambulanz<br />
gebracht werden<br />
• Im normalen Krankheitsfall: Hausarzt, eventuell<br />
Hausbesuch<br />
• Am Wochenende: Lokalzeitungen informieren<br />
darüber, welche Ärzte Notdienst haben<br />
Es ist sinnvoll, einen Erste-Hilfe-Kurs zu<br />
besuchen, um in Notfällen helfen zu<br />
können, bevor der Arzt oder der<br />
Krankenwagen da ist. Dies gilt<br />
insbesondere, wenn man Kinder hat. Erste-<br />
Hilfe-Kurse werden von vielen Vereinen und<br />
Bildungseinrichtungen angeboten.
Ernährung und Bewegung<br />
1. Warum gesund ernähren?<br />
2. Was gehört zu einer gesunden<br />
Ernährung?<br />
3. Die passende Ernährung<br />
4. Zubereitung und Aufbewahrung<br />
5. Essen mit Genuss<br />
6. Bewegung<br />
6.1. Bewegung<br />
6.2. Wie kann ich mich sportlich<br />
betätigen?<br />
Thema :Ernährung und Bewegung<br />
D02<br />
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1. Warum gesund ernähren?<br />
• Eine gute Ernährung als Grundlage für einen<br />
gesunden Körper und einen gesunden Geist<br />
• Zur Vorbeugung gegen Krankheiten<br />
• In den Industrieländern wird zu viel Zucker und<br />
Salz gegessen, besonders in fertig verarbeiteten<br />
Lebensmitteln.<br />
• Dafür essen wir zu wenig Obst und Gemüse.<br />
Eine falsche Ernährung schadet der<br />
Gesundheit, verursacht Übergewicht<br />
und begünstigt Krankheiten<br />
(z.B. Diabetes, Herz- und<br />
Kreislauferkrankungen und<br />
Magen-Darm-Beschwerden).<br />
Thema :Ernährung und Bewegung<br />
D02<br />
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2. Was gehört zu einer gesunden<br />
Ernährung?<br />
Thema :Ernährung und Bewegung<br />
D02<br />
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Die Nährstoffe, die wir zum Leben brauchen,<br />
stecken in unterschiedlichen Lebensmitteln. Sie<br />
lassen sich 7 Nahrungsmittelgruppen zuordnen.<br />
1. Obst und Gemüse<br />
� Obst und Gemüse sollten einen besonders<br />
großen Teil unserer Nahrung ausmachen<br />
• Enthält lebenswichtige Vitamine<br />
• Macht nicht dick, sättigt gut<br />
• Schützt vor Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />
• Mindestens 5 Handvoll täglich: zu jeder Mahlzeit, als<br />
Zwischenmahlzeit<br />
• Am besten frisch<br />
• Zusätzlich gekochte, tiefgefrorene, konservierte<br />
Hülsenfrüchte (Erbsen, Bohnen, Linsen) enthalten<br />
Ballaststoffe, Stärke und pflanzliches Eiweiß
Was gehört zu einer gesunden Ernährung?<br />
2. Getreideprodukte<br />
• Brot, Nudeln, Reis, Kartoffeln, Getreideflocken<br />
(Müsli)<br />
• Am besten Brot, Nudeln, Reis aus Vollkorn<br />
• Vollkornprodukte enthalten mehr Ballaststoffe und<br />
andere wichtige Inhaltsstoffe<br />
Thema :Ernährung und Bewegung<br />
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• Ballaststoffe sind sehr gut für die Ernährung: Sie<br />
füllen den Magen, verhindern<br />
Blutzuckerschwankungen, beugen Darmproblemen<br />
vor<br />
3. Fleisch<br />
• Nicht so oft<br />
• Nicht mehr als 300 bis 600 Gramm pro Woche<br />
• Gutes im Fleisch: Eiweiß, Vitamin B, Eisen<br />
• Nicht so gut: Cholesterin und Fett machen dick und<br />
erhöhen den Cholesterinspiegel<br />
• Beim Einkaufen am besten möglichst fettarme<br />
Fleisch- und Wurstsorten aussuchen<br />
• Mindestens einmal pro Woche Fisch: Enthält Jod,<br />
das wichtig für die Schilddrüse ist
Was gehört zu einer gesunden Ernährung?<br />
4. Milch- und Milchprodukte<br />
• Milch, Joghurt, Käse, Quark<br />
• Am besten täglich<br />
Thema :Ernährung und Bewegung<br />
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• Enthalten Eiweiß, Calcium, Kalium, Magnesium, Jod,<br />
Vitamine<br />
5. Fetthaltige Lebensmittel<br />
• Zu viel Fett ist schlecht für die Gesundheit<br />
• Fett steckt nicht nur in Öl, Margarine und Butter<br />
• Auch Fleisch, Wurst, Schokolade, Süßwaren<br />
enthalten sehr viel Fett<br />
• Risiko: Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Übergewicht,<br />
Diabetes, Bluthochdruck, Krebserkrankungen<br />
• Aber auch nicht ganz auf Fett verzichten! Der Körper<br />
braucht pflanzliche Fette als Energiespender<br />
� Nur wenig Butter, Margarine, Käse und<br />
Wurst aufs Brot<br />
� Nur wenig Fett beim Kochen und Braten<br />
� Beschichtete Bratpfanne verwenden<br />
� Nur selten: frittierte Lebensmittel (Pommes<br />
Frites) und fette Snacks (Chips,<br />
Schokolade)
Was gehört zu einer gesunden Ernährung?<br />
6. Zucker, Salz<br />
• Zucker schädigt die Zähne (Karies)<br />
• Zucker ist in Süßigkeiten, Schokolade, süßem<br />
Gebäck, Limonade, gezuckertem Tee enthalten<br />
• Zu viel Salz kann den Blutdruck gefährlich erhöhen<br />
• Wenig Fertiggerichte, Fertigsuppen und -brühen<br />
essen (sie enthalten viel Salz)<br />
• Statt dessen selbst frisch kochen und wenig Salz<br />
verwenden<br />
• Jodsalz statt normalem Kochsalz verwenden<br />
7. Getränke<br />
• Mindestens 1,5 Liter am Tag trinken, dazu viel<br />
frisches Obst und Gemüse (enthält Wasser)<br />
• Wasser, Früchte- und Kräutertees ohne Zucker,<br />
Saftschorlen mit ungezuckerten Säften<br />
• Cola und Limonade sind sehr ungesund<br />
• Ein Glas Cola enthält zehn Stück Zucker<br />
• Kaffee, schwarzen und grünen Tee nur in Maßen<br />
Thema :Ernährung und Bewegung<br />
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3. Die passende Ernährung<br />
• Eine ausgewogene Ernährung hält uns fit und<br />
gesund.<br />
Thema :Ernährung und Bewegung<br />
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• Die richtige Menge hängt vom Alter und der Tätigkeit<br />
ab. Denn wer z. B. körperlich arbeitet, braucht mehr<br />
Energie als jemand, der nur am Schreibtisch sitzt.<br />
• Alle sollten eine warme Mahlzeit am Tag essen und<br />
lieber 5 kleine als 3 große Mahlzeiten.<br />
Alte Menschen verbrauchen weniger<br />
Energie als junge Menschen, denn sie<br />
sind nicht mehr so aktiv.<br />
⇒ Ältere Menschen sollten:<br />
• ihre Ernährung umstellen, um Übergewicht zu<br />
vermeiden<br />
• weniger Fett und Zucker essen, ebenso weniger<br />
Fleisch<br />
• mehr Obst und Gemüse, Fisch und Milchprodukte<br />
essen (besser verdaulich)
Die passende Ernährung<br />
Kinder und Jugendliche wachsen noch<br />
und brauchen viele verschiedene<br />
Nährstoffe.<br />
⇒ Kinder und Jugendliche sollten:<br />
• abwechslungsreich essen<br />
• wenig Süßes essen<br />
• zwischendurch lieber Quark, Joghurt, Obst und<br />
Gemüse naschen<br />
Thema :Ernährung und Bewegung<br />
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• nicht zu oft Essen vom Vortag essen, sondern lieber<br />
frisch zubereitete Speisen<br />
• keine Cola oder Limonade trinken (Karies)<br />
⇒ Besondere Fälle:<br />
• Kranke Menschen brauchen oft eine<br />
Spezialernährung<br />
• Diabetiker müssen z. B. sehr stark auf ihre<br />
Ernährung achten<br />
• Über die richtige Ernährung bei Diabetes,<br />
Bluthochdruck, Magen-Darm-Erkrankungen und<br />
anderen Beschwerden informiert der Hausarzt
4. Zubereitung und Aufbewahrung<br />
Thema :Ernährung und Bewegung<br />
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• Lebensmittel nur so lange wie nötig kochen, braten,<br />
dünsten und nicht zu lange warm halten, sonst<br />
gehen wichtige Nährstoffe verloren<br />
• Lebensmittel kühl, trocken, dunkel lagern<br />
• Empfindliche Lebensmittel gehören in den<br />
Kühlschrank und sollten nicht zu lange aufbewahrt<br />
werden<br />
(Eier, Milchprodukte, Aufschnitt, frisches Fleisch und<br />
Fisch, Reste vom Vortag!)<br />
• Haltbarkeitsdatum beachten<br />
(gilt nur bei geschlossener Packung!)<br />
• Wurde die Packung einmal geöffnet, halten sich die<br />
meisten Produkte nur noch sehr kurz<br />
• Alte oder falsch gelagerte Lebensmittel setzen<br />
Schimmel an und dürfen dann auf keinen Fall mehr<br />
gegessen werden (giftig!)
5. Essen mit Genuss<br />
Thema :Ernährung und Bewegung<br />
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• Lieber langsam essen als schnell! Gut kauen! Denn<br />
zu schnelles Essen und zu kurzes Kauen kann<br />
Magen-Darm-Beschwerden verursachen<br />
• Sättigungsgefühl setzt erst 15 Minuten nach Beginn<br />
einer Mahlzeit ein<br />
� Gefahr, zu schnell zu viel zu essen, obwohl<br />
man eigentlich schon satt ist<br />
• Darum auch besser nicht nebenbei essen (z.B. beim<br />
Fernsehen)<br />
• Gerade übergewichtige Menschen sollten langsam<br />
und bewusst essen<br />
• Wer in Ruhe am Tisch isst, nimmt eher aus allen<br />
Nahrungsgruppen etwas und tut noch dazu etwas für<br />
seine Entspannung
6. Bewegung<br />
Um fit und ausgeglichen zu sein,<br />
sollte man sich regelmäßig bewegen.<br />
6.1. Bewegung<br />
Thema :Ernährung und Bewegung<br />
D02<br />
11/12<br />
• hilft das Körpergewicht zu halten oder Übergewicht<br />
abzubauen<br />
• stärkt Herz, Kreislauf, Muskeln, Lunge, das<br />
Abwehrsystem<br />
• mindert Krankheitsrisiken<br />
• kräftigt Muskeln, Sehnen, Bänder<br />
• hilft, das Körpergefühl zu bewahren<br />
• baut Stress ab
Bewegung<br />
6.2. Wie kann ich mich sportlich<br />
betätigen?<br />
• Im Verein: z.B. Fußball, Volleyball, Basketball,<br />
Aerobic<br />
• Beim Joggen, Walken, Spazieren gehen an der<br />
frischen Luft<br />
• Beim regelmäßigen Schwimmbadbesuch<br />
• Im Fitnessstudio<br />
• Beim Rückenschulungs- oder Yogakurs in der<br />
Volkshochschule<br />
• Und viele andere Möglichkeiten!<br />
Echte Sportmuffel können mit dem Rad zur Arbeit<br />
oder zum Einkaufen fahren, die Treppe statt den<br />
Aufzug nehmen, Spaziergänge machen.<br />
Thema :Ernährung und Bewegung<br />
D02<br />
12/12<br />
� Etwas aussuchen, wozu man wirklich Lust<br />
hat<br />
� Trainingsprogramm dann über lange Zeit<br />
durchhalten<br />
� Langsam angehen lassen, wenn man lange<br />
keinen Sport mehr getrieben hat
Gefahren des Alkoholkonsums<br />
1. Einführung<br />
2. Enthemmung<br />
3. Alkohol im Straßenverkehr<br />
4. Risiken des Alkoholkonsums<br />
4.1. Abhängigkeit<br />
4.2. Soziale Folgen einer<br />
Alkoholabhängigkeit<br />
4.3. Therapie<br />
4.4. Mit gutem Vorbild vorangehen<br />
Thema: Gefahren des Alkoholkonsums<br />
D03<br />
1/11
1. Einführung<br />
• Alkohol als Volksdroge.<br />
• Im Durchschnitt trinkt jeder Bundesbürger pro Jahr<br />
11 Liter reinen Alkohol.<br />
• Bei vielen Gelegenheiten gehört Alkohol dazu.<br />
Alkohol nur in Maßen!<br />
• In Maßen genossen ist Alkohol nicht gefährlich<br />
Thema: Gefahren des Alkoholkonsums<br />
D03<br />
2/11<br />
⇒ Empfehlungen der Bundeszentrale für<br />
gesundheitliche Aufklärung (BzgA):<br />
• Frauen sollten nicht mehr als 2 kleine Gläser pro<br />
Tag und höchstens 14 kleine Gläser pro Woche<br />
trinken<br />
• Männer sollten nicht mehr als 3 kleine Gläser pro<br />
Tag und höchstens 21 kleine Gläser pro Woche<br />
trinken<br />
• Außerdem pro Woche mehrere alkoholfreie Tage<br />
einlegen, damit keine Gewöhnung und damit die<br />
Gefahr einer Abhängigkeit eintritt.<br />
• Ein Rausch ist immer gefährlich: Gehirnzellen<br />
sterben ab, es kann zu einer Alkoholvergiftung,<br />
einem Schlaganfall und Herzrhythmusstörungen<br />
kommen<br />
• Betrunkene haben häufiger Unfälle, neigen oft zu<br />
aggressivem Verhalten
2. Enthemmung<br />
• Alkohol enthält Ethanol, das auf das zentrale<br />
Nervensystem wirkt.<br />
Thema: Gefahren des Alkoholkonsums<br />
D03<br />
3/11<br />
� Gesprächigkeit und Lockerheit schon nach<br />
einem Glas Sekt<br />
� Nach weiteren 2-3 Drinks: offensichtliche<br />
Enthemmung<br />
� Mehr Drinks: Gleichgewichtsstörungen,<br />
Schwanken, Sprachstörungen, erhöhte<br />
Risikobereitschaft, Aggressivität<br />
� Noch mehr Alkohol: Erinnerungslücken<br />
� Wer weiter trinkt, handelt lebensbedrohlich:<br />
Bei 3,5 Promille droht eine<br />
Alkoholvergiftung (Koma, Atemlähmung)
3. Alkohol im Straßenverkehr<br />
• 20 % aller tödlichen Unfälle in Deutschland sind<br />
Folge des Alkoholkonsums<br />
Thema: Gefahren des Alkoholkonsums<br />
D03<br />
4/11<br />
• 2000 Menschen verunglücken jedes Jahr durch das<br />
Verschulden eines betrunkenen Autofahrers<br />
� Wer trinkt und fährt, ist ein Risiko für sich<br />
selbst und andere!<br />
• Nach dem Gesetz darf man nach 1 oder 2 kleinen<br />
Bieren noch fahren, ohne deshalb den Führerschein<br />
zu verlieren<br />
• Aber: Schon ab 0,3 Promille fällt es schwerer,<br />
Entfernungen einzuschätzen; ab 0,5 Promille<br />
verdoppelt sich das Unfallrisiko gegenüber<br />
nüchternen Autofahrern, die Reaktionszeit ist viel<br />
länger<br />
� Wenn in dieser Situation ein Fußgänger<br />
plötzlich auf die Straße tritt, kann man nicht<br />
mehr so schnell bremsen wie sonst<br />
� Rote Ampeln werden schlechter erkannt<br />
• Fahrer überschätzen in alkoholisiertem Zustand oft<br />
die eigene Fahrtüchtigkeit
Alkohol im Straßenverkehr<br />
• Bei mehr als 0,5 Promille: Tunnelblick.<br />
• Weil jeder anders auf Alkohol reagiert (je nach<br />
Geschlecht, Gewicht und Gewohnheit), kann das<br />
zweite Bier schon eins zu viel sein.<br />
� Am besten grundsätzlich nicht unter<br />
Alkoholeinfluss Auto fahren<br />
� Nie zu einem angetrunkenen Fahrer ins<br />
Auto steigen<br />
Thema: Gefahren des Alkoholkonsums<br />
D03<br />
5/11<br />
� Schon im Voraus abmachen, wer nüchtern<br />
bleibt und fährt<br />
� Oder öffentliche Verkehrsmittel nehmen
4. Risiken des Alkoholkonsums<br />
• Zu viel Alkohol ist Gift für den Körper.<br />
• Wer regelmäßig mehr trinkt als die von der BzgA<br />
empfohlene Menge, hat ein erhöhtes Risiko an<br />
bestimmten Krankheiten zu erkranken:<br />
� Krebserkrankungen<br />
(Mund, Rachen, Speiseröhre,<br />
Leber, Brustkrebs, Darmkrebs);<br />
Thema: Gefahren des Alkoholkonsums<br />
D03<br />
6/11<br />
� Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems;<br />
� Schädigungen des zentralen<br />
Nervensystems;<br />
� Schlaganfälle;<br />
� Geistiges Nachlassen;<br />
� Schädigungen der Leber<br />
(Leberzirrhose ist unheilbar und letztendlich<br />
tödlich!);<br />
� Verwirrtheit;<br />
� Nervenentzündungen;<br />
� Potenzprobleme;<br />
� Höhere Anfälligkeit für Infektionen.
Risiken des Alkoholkonsums<br />
4.1. Abhängigkeit<br />
Thema: Gefahren des Alkoholkonsums<br />
D03<br />
7/11<br />
• Man sollte sich gut beobachten und darauf achten,<br />
wann, warum, wie viel und wie oft man Alkohol trinkt.<br />
• Trinken darf nicht zur Gewohnheit werden:<br />
� Gefahr der Abhängigkeit.<br />
⇒ Wer sollte seinen Alkoholkonsum<br />
senken?<br />
� Wer täglich Alkohol trinkt;<br />
� Wer sich oft einen Rausch antrinkt;<br />
� Wer sich nach einem Rausch häufig nicht<br />
mehr an die letzte Nacht erinnert.
Risiken des Alkoholkonsums<br />
Thema: Gefahren des Alkoholkonsums<br />
D03<br />
8/11<br />
⇒ Weitere Anzeichen einer Abhängigkeit<br />
• Morgendliches Verlangen nach Alkohol<br />
• <strong>Das</strong> Gefühl, Alkohol zu brauchen<br />
• Entzugserscheinungen (Zittern)<br />
Alkohol hilft nicht, mit<br />
Problemen fertig zu werden<br />
• Oft versuchen Menschen, ihren Kummer in Alkohol<br />
zu ertränken.<br />
• Wenn man Probleme betäubt, statt sie zu lösen, wird<br />
man seine Probleme nie los. Nach einer<br />
durchzechten Nacht hat sich an den Problemen<br />
nichts geändert.<br />
• Wer regelmäßig bei Problemen trinkt, bekommt neue<br />
Probleme dazu: gesundheitliche Schäden,<br />
Abhängigkeit.
Risiken des Alkoholkonsums<br />
4.2. Soziale Folgen einer<br />
Alkoholabhängigkeit<br />
Thema: Gefahren des Alkoholkonsums<br />
D03<br />
9/11<br />
• Viele Alkoholiker/Alkoholikerinnen richten ihr<br />
gesamtes Leben auf das Trinken aus. <strong>Das</strong><br />
Verlangen nach Alkohol beherrscht dann den Alltag.<br />
• Oft wird ein Alkoholiker versuchen, seine Sucht zu<br />
vertuschen und mit Aggression reagieren, wenn er<br />
darauf angesprochen wird.<br />
• Die ganze Persönlichkeit kann sich verändern.<br />
• Eventuell: Morgendliche Übelkeit, Krankmeldungen,<br />
Verlust des Arbeitsplatzes, Wut, Selbstmitleid,<br />
Euphorie, Aggression, finanzielle Probleme.<br />
• Die Familie ist besonders betroffen.<br />
• Angehörige versuchen oft, Alkoholabhängigkeit zu<br />
vertuschen und Alkohol zu verstecken/zu vernichten.<br />
• <strong>Das</strong> bringt überhaupt nichts. Ein alkoholkranker<br />
Mensch wird nicht von alleine wieder gesund und<br />
lässt sich auch nicht zum Aufhören zwingen.<br />
� Den Entschluss aufzuhören, muss der/die<br />
Süchtige selbst treffen.<br />
� Die Familie kann Hilfe bei einer<br />
Selbsthilfegruppe oder bei der<br />
Suchtberatung finden.
Risiken des Alkoholkonsums<br />
4.3. Therapie<br />
• Voraussetzung für eine erfolgreiche Therapie: Die<br />
Einsicht des Abhängigen<br />
• Der Alkoholiker muss sich selbst eingestehen, ein<br />
Alkoholproblem zu haben<br />
• Körperliche Entgiftung: Krankenhaus,<br />
Fachklinik für Suchtkranke<br />
• Austausch mit anderen Suchtkranken, psychische<br />
Unterstützung<br />
• Kosten der Therapie übernehmen die<br />
Krankenkassen, die Rentenversicherungsträger<br />
• Nach der Entgiftung: stationäre oder ambulante<br />
Therapie<br />
• Informationen: Suchtberatungsstellen,<br />
Selbsthilfegruppen<br />
• Anschließend muss der ehemalige Alkoholiker<br />
gänzlich ohne Alkohol leben<br />
Thema: Gefahren des Alkoholkonsums<br />
D03<br />
10/11
Risiken des Alkoholkonsums<br />
4.4. Mit gutem Vorbild vorangehen<br />
Thema: Gefahren des Alkoholkonsums<br />
D03<br />
11/11<br />
• Kinder schauen sich bei den Eltern ab, wie diese mit<br />
Alkohol umgehen<br />
• Eltern sollten darum ein gutes Vorbild für ihre Kinder<br />
sein!<br />
� Nur selten und nur zum Genuss trinken!<br />
� Bei Kummer und Problemen nicht im<br />
Alkohol Zuflucht suchen!<br />
� Kindern vorleben, wie man aktiv<br />
Probleme löst!
Gesundheitsrisiko Rauchen<br />
1. Einführung<br />
2. Risiken des Rauchens<br />
2.1. Inhaltsstoffe<br />
2.2. Tabak ist krebserregend<br />
2.3. Tabak erhöht Krankheitsrisiken<br />
2.4. Rauchen schädigt die Familie<br />
3. Ein Leben ohne Qualm<br />
4. Mit dem Rauchen aufhören<br />
Thema: Gesundheitsrisiko Rauchen<br />
D04<br />
1/12
1. Einführung<br />
Thema: Gesundheitsrisiko Rauchen<br />
D04<br />
2/12<br />
• In Deutschland rauchen etwa 30 % der Männer und<br />
20 % der Frauen regelmäßig<br />
• Viele halten das Rauchen für eine dumme<br />
Angewohnheit<br />
• Beim Tabakkonsum handelt es sich jedoch um eine<br />
Sucht<br />
• Die Droge im Tabak, die süchtig macht: Nikotin<br />
• Mit jedem Zug wird beim Rauchen Nikotin ins Gehirn<br />
befördert<br />
• Nach dem Rauchen fällt der Nikotinspiegel im<br />
Körper sehr schnell<br />
� leichte Entzugserscheinungen: Nervosität,<br />
Erregung, Reizbarkeit<br />
• Die Entzugserscheinungen sind so schwach, dass<br />
der Raucher sie kaum bewusst wahrnimmt. Er hat<br />
einfach nur das Gefühl, dass ohne Zigarette etwas<br />
fehlt. Tatsächlich fehlt dem Körper das Nikotin.
Einführung<br />
• Dieses Verlangen verschwindet mit der nächsten<br />
Zigarette ⇒ Gefühl der Entspannung<br />
• Die Entspannung hält aber nur so lange an, bis der<br />
Nikotinspiegel wieder abfällt und der Raucher eine<br />
neue Dosis Nikotin braucht.<br />
• Der Raucher kann sich seiner Sucht dann bewusst<br />
werden, wenn er nachts oder bei strömendem<br />
Regen aus dem Haus geht, nur um Zigaretten zu<br />
kaufen.<br />
Thema: Gesundheitsrisiko Rauchen<br />
D04<br />
3/12<br />
• Gefühl der Panik, wenn er oder sie keine Zigaretten<br />
mehr hat.<br />
• Gesundheitliche oder finanzielle Argumente<br />
bewirken oft kein Umdenken, denn der Raucher hat<br />
Angst davor, dass ihm ohne Zigaretten in seinem<br />
Leben etwas fehlt.<br />
• Dabei stresst ihn die Sucht und die Furcht vor<br />
gesundheitlichen Risiken selbst beim Rauchen.
2. Risiken des Rauchens<br />
2.1. Inhaltsstoffe<br />
• Tabak enthält über 3000 gefährliche, teilweise<br />
hochgefährliche Stoffe.<br />
⇒ Nikotin:<br />
• Wirkt auf das Gehirn, wo es ein Gefühl der<br />
Entspannung erzeugt, wenn die<br />
Entzugserscheinungen nachlassen<br />
• Bedeutet Stress für den Körper: Pulsschlag<br />
beschleunigt sich, Atem wird schneller und flacher<br />
• Ist ein gefährliches Gift<br />
⇒ Teer:<br />
• Auch: Kondensat<br />
• Gefährlich, krebserregend<br />
• Teer sammelt sich in der Lunge an, bei starken<br />
Rauchern eine Tasse Teer pro Jahr<br />
⇒ Raucherhusten<br />
Thema: Gesundheitsrisiko Rauchen<br />
D04<br />
4/12
Risiken des Rauchens<br />
⇒ Light-Zigaretten:<br />
Thema: Gesundheitsrisiko Rauchen<br />
D04<br />
5/12<br />
• Enthalten vielleicht weniger Nikotin und Kondensat.<br />
Dafür ziehen Raucher an Light-Zigaretten oft stärker<br />
und häufiger.<br />
• Andere krebserregende Stoffe sind in diesen<br />
Zigaretten genauso enthalten wie in anderen.<br />
• Durch das Einatmen der krebserregenden Stoffe<br />
leben Raucher durchschnittlich 5-9 Jahre kürzer als<br />
Nichtraucher.<br />
Faustregel: 1 Zigarette kostet 5 Minuten<br />
Lebenszeit.
Risiken des Rauchens<br />
2.2. Tabak ist krebserregend<br />
Thema: Gesundheitsrisiko Rauchen<br />
D04<br />
6/12<br />
• <strong>Das</strong> Rauchen erhöht das Risiko, an Krebs zu<br />
erkranken.<br />
• Etwa 25 bis 30 Prozent der weltweiten tödlichen<br />
Krebsfälle gehen auf das Rauchen zurück, 90<br />
Prozent der Todesfälle durch Lungenkrebs.<br />
• Große Rolle auch bei der Entstehung anderer<br />
Krebsarten (z.B. Kehlkopfkrebs, Mundhöhlenkrebs,<br />
Speiseröhrenkrebs).<br />
• <strong>Das</strong> Krebsrisiko erhöht sich auch durch das<br />
Kauen/Schnupfen von Tabak.<br />
2.3. Tabak erhöht Krankheitsrisiken<br />
• Tabak schädigt das Herz, den Kreislauf, die Atmung.<br />
• Gefahren: Herzinfarkt, Schlaganfall.<br />
• „Raucherbein“: Gewebe wird nicht mehr richtig<br />
durchblutet und zerfällt.<br />
• Potenzprobleme und Erektionsstörungen:<br />
mangelnde Durchblutung.<br />
• Verminderte Empfängnisbereitschaft.<br />
• Gefährliche Blutgerinnsel bei Raucherinnen, die die<br />
Pille nehmen.
Risiken des Rauchens<br />
2.4. Rauchen schädigt die Familie<br />
Thema: Gesundheitsrisiko Rauchen<br />
D04<br />
7/12<br />
• Wer raucht, schädigt seine Gesundheit und die<br />
Gesundheit anderer.<br />
• Zigarettenrauch birgt große Gefahren für alle, die ihn<br />
regelmäßig einatmen (Passivraucher).<br />
• Rauchende Eltern gefährden die Gesundheit ihrer<br />
Kinder.<br />
• Kleinkinder und Säuglinge, die in einem<br />
Raucherhaushalt leben, leiden häufiger an:<br />
� Asthma<br />
� Allergien<br />
� Bronchitis<br />
� Mittelohrentzündungen<br />
� Erkältungen<br />
� Lungenentzündungen<br />
• Schwangere und stillende Frauen sowie ihre Partner<br />
sollten auf keinen Fall rauchen!<br />
• Erhöhtes Risiko einer Eileiter- oder<br />
Bauchhöhlenschwangerschaft, für Fehlgeburten,<br />
Frühgeburten, Totgeburten, plötzlichen Kindstod,<br />
Schädigung des Kindes im Mutterleib.<br />
Eltern sollten verantwortungsvoll mit<br />
dem Leben ihrer geborenen und<br />
ungeborenen Kinder umgehen und nicht<br />
rauchen!
3. Ein Leben ohne Qualm<br />
Thema: Gesundheitsrisiko Rauchen<br />
D04<br />
8/12<br />
Raucher verlieren durch ihre Sucht an<br />
Lebensqualität!<br />
• Venen und Arterien setzen sich mit Gift zu,<br />
transportieren weniger Sauerstoff in die Organe und<br />
Muskeln.<br />
• Schlappheit, Müdigkeit.<br />
• Sport und Bewegung machen keinen Spaß mehr.<br />
• Rauchen ist teuer.<br />
• Für viel Geld bekommt man lediglich eine Linderung<br />
der durch das Rauchen verursachten<br />
Entzugserscheinungen.<br />
� Aber auch:<br />
• gelbe Zähne, gelbe Finger, stinkende Kleidung,<br />
stinkende Haare und eine nach kaltem Rauch<br />
riechende Wohnung.
Ein Leben ohne Qualm<br />
⇒ Gute Gründe für das Aufhören<br />
• Rauchen lindert nur den erst vom Nikotin<br />
verursachten Stress.<br />
• Zigaretten sorgen in Stresssituationen nur deshalb<br />
für Entspannung, weil die Entzugserscheinungen<br />
wegfallen.<br />
• Zigaretten helfen nicht gegen Langeweile.<br />
• Zigaretten steigern nicht die Konzentration. Die<br />
Entzugserscheinungen und die schlechtere<br />
Versorgung des Gehirns mit Sauerstoff senken<br />
sogar die Konzentration.<br />
Thema: Gesundheitsrisiko Rauchen<br />
D04<br />
9/12<br />
• Zigaretten sorgen nicht für Energie, sondern machen<br />
lethargisch.<br />
• Der Raucher raucht nicht, weil es ihm Spaß macht,<br />
sondern weil er von der Nikotinsucht dazu getrieben<br />
wird.
Ein Leben ohne Qualm<br />
Thema: Gesundheitsrisiko Rauchen<br />
D04<br />
10/12<br />
⇒ Gesundheitliche Vorteile des<br />
Aufhörens:<br />
• Die Lebenserwartung steigt langfristig wieder.<br />
• Krankheitsrisiken werden gesenkt.<br />
• Je eher man aufhört, desto mehr gleichen sich die<br />
Risiken wieder denen eines Nichtrauchers an.<br />
• Dauerhafte Schäden an Bronchien und Lunge sowie<br />
am Herzen können durch rechtzeitiges Aufhören<br />
vermieden werden.<br />
• <strong>Das</strong> durch den Nikotinentzug verursachte Gefühl,<br />
dass etwas fehlt, verschwindet, sobald gar kein<br />
Nikotin mehr im Körper ist.<br />
• <strong>Das</strong> körperliche Verlangen nach einer Zigarette<br />
verschwindet nach etwa 3 Wochen.<br />
• In Situationen, die der Raucher mit einer Zigarette<br />
verbindet (nach dem Essen, auf Parties, beim<br />
Telefonieren, in Stresssituationen), bleibt vielleicht<br />
der Wunsch nach einer Zigarette.<br />
• <strong>Das</strong> Bewusstsein, dass Zigaretten das Leben nicht<br />
bereichern, hilft in solchen Situationen!<br />
• Bewusstsein, dass die meisten Raucher wünschen,<br />
sie hätten nie mit dem Rauchen angefangen oder sie<br />
würden endlich aufhören.
4. Mit dem Rauchen aufhören<br />
• Die Entzugserscheinungen sind so schwach, dass<br />
die Abhängigkeit vor allem im Kopf besteht<br />
(psychische Abhängigkeit).<br />
Thema: Gesundheitsrisiko Rauchen<br />
D04<br />
11/12<br />
• <strong>Das</strong> wichtigste: Den festen Entschluss fassen, nicht<br />
mehr zu rauchen, und dann dabei bleiben.<br />
⇒ Verschiedene Methoden der<br />
Nikotinentwöhnung:<br />
1. Von einem Tag auf den anderen komplett<br />
aufhören. Alle Rauchutensilien entfernen.<br />
Eventuell Situationen, in denen man früher<br />
geraucht hat, vorerst meiden.<br />
2. Kaugummis und Pflaster aus der Apotheke<br />
helfen gegen körperliche<br />
Entzugserscheinungen, indem sie dem Körper<br />
geringe Mengen Nikotin zuführen.<br />
� Nachteil: Körperliche Sucht besteht fort<br />
� Auf Beipackzettel achten!<br />
� Auf keinen Fall zusätzlich doch rauchen<br />
(Nikotinvergiftung)!
Mit dem Rauchen aufhören<br />
Thema: Gesundheitsrisiko Rauchen<br />
D04<br />
12/12<br />
3. Tabakkonsum langsam vermindern und<br />
schließlich ganz einstellen. Diese Methode<br />
erfordert viel Disziplin. <strong>Das</strong> Verlangen nach<br />
einer Zigarette ist ständig da, weil der<br />
Nikotinspiegel immer wieder absinkt und das<br />
Verlangen nicht gleich befriedigt wird. So nimmt<br />
das Rauchen im schlechtesten Fall einen immer<br />
höheren Stellenwert im Denken ein.<br />
4. Entwöhnungskurse helfen, das Verhalten und<br />
die Einstellung zum Rauchen zu ändern. Der<br />
Raucher bekommt Tipps, wie er einen Rückfall<br />
vermeiden kann. Viele Krankenkassen<br />
übernehmen einen Teil der Kosten.
Umgang mit Medikamenten<br />
1. Einführung<br />
2. Die richtige Anwendung<br />
3. Krankenkasse und Zuzahlungen<br />
4. Verpackung und Packungsbeilage<br />
5. Selbstbehandlung<br />
6. Aufbewahrung<br />
7. Reisen<br />
Thema: Umgang mit Medikamenten<br />
D05<br />
1/10
1. Einführung<br />
Thema: Umgang mit Medikamenten<br />
D05<br />
2/10<br />
• In Deutschland sind die meisten Medikamente nur in<br />
der Apotheke erhältlich.<br />
• Viele Medikamente sind außerdem rezeptpflichtig:<br />
Der Apotheker oder die Apothekerin darf sie nur<br />
gegen ein ärztliches Rezept herausgeben.<br />
• Der Grund: Viele Medikamente sind sehr wirksam<br />
und helfen gut gegen Krankheiten, aber manchmal<br />
können sie gefährliche Nebenwirkungen haben oder<br />
bei dauerhaftem Gebrauch sogar süchtig machen.<br />
• Wenn der Arzt einem Patienten ein rezeptpflichtiges<br />
Arzneimittel verschreibt, gibt er ihm ein Rezept mit.<br />
Darauf steht der Name des Patienten, der Name des<br />
Arztes, der Name der Krankenkasse und der Name<br />
und die verschriebene Menge des Medikamentes.
2. Die richtige Anwendung<br />
• Der Arzt/die Ärztin und der Apotheker/die<br />
Apothekerin erklären dem Patienten, wie ein<br />
Arzneimittel eingenommen wird:<br />
� Wie oft?<br />
� Zu welchem Zeitpunkt (vor dem Essen /<br />
nach dem Essen)?<br />
� Wie viel?<br />
� Wie lange? (Wichtig z.B. bei Antibiotika)<br />
Thema: Umgang mit Medikamenten<br />
D05<br />
3/10<br />
� Wird das Medikament gespritzt, eingeatmet,<br />
auf die Haut aufgetragen oder geschluckt?<br />
• Es ist sehr wichtig, sich genau an die Empfehlung zu<br />
halten!<br />
• Wenn ein Medikament nicht richtig eingenommen<br />
wird, wirkt es auch nicht richtig.<br />
• In manchen Situationen dürfen bestimmte<br />
Medikamente nicht genommen werden.<br />
• Darum muss der Arzt z.B. wissen, welche anderen<br />
Medikamente der Patient nimmt, ob er bestimmte<br />
Medikamente nicht verträgt, ob eine<br />
Schwangerschaft vorliegt, ob ein Allergiepass<br />
vorhanden ist.
3. Krankenkasse und Zuzahlungen<br />
Thema: Umgang mit Medikamenten<br />
D05<br />
4/10<br />
• Wer gesetzlich krankenversichert ist, bezahlt in der<br />
Apotheke nur die gesetzlich vorgeschriebene<br />
Zuzahlung für ärztlich verschriebene Medikamente.<br />
<strong>Das</strong> sind 10 % des Preises, zwischen 5 und 10 Euro.<br />
Nie mehr als den tatsächlichen Preis.<br />
• Den Rest rechnet der Apotheker mit der<br />
Krankenkasse ab.<br />
• Notfallgebühr 2,50 Euro<br />
• Medikamente, die der Arzt nicht verschrieben hat,<br />
oder die gar nicht verschreibungspflichtig sind,<br />
bezahlt man selbst. Ausnahme: Nicht<br />
verschreibungspflichtige Medikamente für Kinder bis<br />
12 Jahren und Jugendliche mit<br />
Entwicklungsstörungen, nicht<br />
verschreibungspflichtige Medikamente, die bei der<br />
Behandlung einer schweren Krankheit zum<br />
Therapiestandard gehören.<br />
• Wer privat krankenversichert ist, muss in der<br />
Apotheke wahrscheinlich erst einmal den vollen<br />
Preis bezahlen und rechnet hinterher selbst mit der<br />
Krankenkasse ab. Diese erstattet ihm dann den<br />
vollen Betrag oder einen Teil zurück.<br />
• Es lohnt sich, Preise zu vergleichen, weil ein nicht<br />
verschreibungspflichtiges Medikament in einer<br />
Apotheke günstiger sein kann als in einer anderen.
4. Verpackung und Packungsbeilage<br />
Thema: Umgang mit Medikamenten<br />
D05<br />
5/10<br />
Bevor man ein Medikament einnimmt, sollte man die<br />
Verpackung anschauen und den Beipackzettel lesen.<br />
Auf der Verpackung steht das Verfallsdatum.<br />
Abgelaufene Medikamente sollten niemals<br />
eingenommen werden!<br />
Auf dem Beipackzettel findet man Informationen<br />
darüber:<br />
• wie ein Medikament wirkt<br />
• welche Risiken es gibt<br />
• welche Nebenwirkungen auftreten können<br />
(Wirkungen, die eigentlich nicht gewollt sind, aber<br />
manchmal aufgetreten sind)<br />
• wie das Medikament angewendet wird<br />
• wie oft, in welcher Menge, zu welchem Zeitpunkt,<br />
wie lange man das Medikament nehmen sollte<br />
(wenn der Arzt etwas anderes gesagt hat, an die<br />
Empfehlung des Arztes halten oder noch einmal<br />
nachfragen)<br />
• wer bestimmte Medikamente nicht nehmen darf, wer<br />
eine niedrigere Dosierung braucht<br />
(Kinder, ältere Menschen)<br />
⇒ Nebenwirkungen:<br />
� Wenn man bei sich selbst Nebenwirkungen<br />
bemerkt, sollte man das dem Arzt mitteilen.
Verpackung und Packungsbeilage<br />
⇒ Dosierung:<br />
Thema: Umgang mit Medikamenten<br />
D05<br />
6/10<br />
• Kinder dürfen bestimmte Medikamente gar nicht<br />
nehmen.<br />
• Bei anderen Medikamenten muss die Menge der<br />
verabreichten Medizin an das Alter und Gewicht des<br />
Kindes angepasst werden.<br />
• Der Kinderarzt weiß am besten darüber Bescheid. Er<br />
wird die Eltern darüber informieren, wie ein<br />
Medikament verabreicht wird.<br />
• In allen Fällen an die Empfehlung<br />
des Kinderarztes halten!<br />
• Ängste bezüglich möglicher Nebenwirkungen<br />
ansprechen!<br />
• Wenn die Eltern ein Medikament doch einmal eher<br />
absetzen, als vom Kinderarzt empfohlen, sollten Sie<br />
das dem Arzt auf jeden Fall mitteilen. Er könnte<br />
sonst denken, dass das Medikament nicht gewirkt<br />
hat, und beim nächsten Mal ein stärkeres<br />
verschreiben oder andere falsche Schlüsse für die<br />
weitere Behandlung daraus ziehen.<br />
• Bei älteren Menschen baut der Körper Arzneimittel<br />
nicht mehr so schnell ab. Dadurch bleiben die<br />
Medikamente länger im Körper und können sich dort<br />
ansammeln. Gerade ältere Menschen müssen<br />
darum die Dosierung genau mit ihrem Arzt<br />
absprechen und sich dann auch daran halten.
5. Selbstbehandlung<br />
• Krankheiten sollten im allgemeinen nicht selbst<br />
behandelt werden<br />
• Ein Arzt kann meist schnell feststellen, ob der<br />
Patient ernsthaft krank ist, und welches die beste<br />
Behandlung wäre.<br />
• Nur der Arzt kann auch die richtigen Medikamente<br />
verschreiben.<br />
Thema: Umgang mit Medikamenten<br />
D05<br />
7/10<br />
• Besonders Schwangere, stillende Mütter und Kinder<br />
sollten bei Krankheiten sofort zum Arzt gehen.<br />
• Grundsätzlich führt der erste Weg auch dann zum<br />
Arzt, wenn man Schmerzen im Brust- oder<br />
Bauchraum hat, nicht richtig atmen kann oder<br />
andere Auffälligkeiten an sich bemerkt.
Selbstbehandlung<br />
• Beschwerden, bei denen Erwachsene sich erst<br />
einmal selbst behandeln können:<br />
� Erkältungen<br />
� Leichtes Fieber<br />
� Durchfall<br />
� Erbrechen<br />
� Kopfschmerzen<br />
• Es helfen Hausmittel oder nicht<br />
verschreibungspflichtige Arzneimittel aus<br />
der Apotheke (Apotheker klärt über<br />
Anwendung, Wirkung und Risiken auf).<br />
Thema: Umgang mit Medikamenten<br />
D05<br />
8/10<br />
� Wenn nach 3 Tagen der Selbstbehandlung<br />
keine eindeutige Besserung eintritt, sollten<br />
Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen.
6. Aufbewahrung<br />
• Manche Menschen haben immer einige<br />
Medikamente im Haus, weil sie eine<br />
Hausapotheke haben, chronisch krank sind oder<br />
ein bestimmtes Arzneimittel dauerhaft benötigen.<br />
� Kühl<br />
� Trocken<br />
� Für Kinder unzugänglich lagern!<br />
Thema: Umgang mit Medikamenten<br />
D05<br />
9/10<br />
� Für Kinder sehen Arzneimittel wie Bonbons<br />
aus, die sie gerne probieren möchten.<br />
� Niemals im Nachtschrank, im Badezimmer,<br />
in der Küche liegen lassen!<br />
• Wenn ein bestimmtes Medikament nach längerer<br />
Zeit wieder benutzt wird, sollte vorher unbedingt das<br />
Verfallsdatum geprüft werden.<br />
• Abgelaufene und nicht mehr verwendete<br />
Medikamente gehören niemals in den Mülleimer,<br />
sondern immer in den Sondermüll.<br />
• Viele Apotheken nehmen diese Reste kostenlos<br />
zurück.
7. Reisen<br />
Thema: Umgang mit Medikamenten<br />
D05<br />
10/10<br />
• Bei Fernreisen sollte man sich über gesundheitliche<br />
Risiken informieren.<br />
• Für manche Reiseziele gibt es Impfempfehlungen<br />
oder sogar Vorschriften.<br />
• Für manche Ziele benötigt man eine<br />
Malariaprophylaxe.<br />
• <strong>Das</strong> Impfen der gesamten Familie kann Monate<br />
dauern. Darum sollten Fernreisen rechtzeitig geplant<br />
werden, um Risiken zu vermeiden.<br />
• Über notwendige Vorsorgemaßnahmen für exotische<br />
Reiseziele informieren die Institute für<br />
Tropenmedizin (Universitäten).<br />
• Wer regelmäßig Medikamente einnehmen muss,<br />
sollte sich vor einer längeren Reise einen genügend<br />
großen Vorrat anlegen.<br />
• Eventuell auch eine persönliche Reiseapotheke: z.B.<br />
(je nach Reiseziel) Desinfektionsmittel,<br />
Insektensprays, Malariamittel, Medikamente gegen<br />
Würmer.<br />
• Wer Betäubungsmittel mitnehmen muss, braucht<br />
eine entsprechende Bescheinigung des<br />
verschreibenden Arztes. Sonst kann es bei der Einund<br />
Ausreise zu Problemen kommen.<br />
• Eventuell eine Auslandskrankenversicherung<br />
abschließen.
Schwangerschaft und<br />
Familienplanung<br />
1. Warum Familienplanung?<br />
2. Verhütungsmittel<br />
3. Natürliche Familienplanung<br />
4. Sterilisation<br />
5. AIDS<br />
6. Andere sexuell übertragbare<br />
Krankheiten<br />
7. Schwangerschaft<br />
8. Künstliche Befruchtung<br />
9. Vorsorgeuntersuchungen während<br />
der Schwangerschaft<br />
Thema: Schwangerschaft und Familienplanung<br />
D06<br />
1/19
1. Warum Familienplanung?<br />
• Wenn man (noch) keine Kinder möchte.<br />
• Wenn man schon Kinder hat, aber noch warten<br />
möchte, bis ein weiteres Kind auf die Welt kommt.<br />
• Wenn man schon Kinder hat und keine weiteren<br />
Kinder möchte.<br />
Thema: Schwangerschaft und Familienplanung<br />
D06<br />
2/19<br />
� Es ist wichtig zu wissen, welche<br />
Möglichkeiten der Familienplanung es gibt.<br />
� Nicht jede Methode eignet sich für jedes<br />
Paar.<br />
� Für Minderjährige, die in der gesetzlichen<br />
Krankenversicherung versichert sind,<br />
übernimmt die Krankenkasse die Kosten<br />
der Empfängnisverhütung.
2. Verhütungsmittel<br />
• Die meisten Verhütungsmittel sind für die Frau.<br />
2.1. „Pille“ (Antibabypille)<br />
• Hormontabletten, die den Eisprung und damit eine<br />
Schwangerschaft verhindern<br />
Thema: Schwangerschaft und Familienplanung<br />
D06<br />
3/19<br />
• Die Pille muss vom Frauenarzt verschrieben werden.<br />
• Sehr sicher.<br />
• Einfach anzuwenden.<br />
• Muss aber jeden Tag eingenommen werden und<br />
darf nicht vergessen werden.<br />
• Manche Frauen vertragen die Pille nicht so gut.<br />
2.2. Spirale<br />
• Eignet sich besonders für Frauen, die bereits Mutter<br />
sind.<br />
• Wird vom Frauenarzt eingesetzt.<br />
• Hält für eine Dauer von fünf Jahren.
Verhütungsmittel<br />
2.3. Diaphragma<br />
Thema: Schwangerschaft und Familienplanung<br />
D06<br />
4/19<br />
• Wird vom Frauenarzt verschrieben und von der Frau<br />
selbst angewendet.<br />
• Ist nicht so sicher wie die Pille oder die Spirale.<br />
2.4. Hormonstäbchen<br />
• Sind sehr sicher.<br />
• Werden vom Frauenarzt operativ unter die Haut<br />
des Oberarms geschoben und schützen dann<br />
drei Jahre lang vor einer ungewollten<br />
Schwangerschaft.<br />
• Können jeder Zeit operativ entfernt werden, wenn<br />
doch ein Kinderwunsch besteht.<br />
2.5. Hormonpflaster,<br />
Hormonscheidenring<br />
• Beide Varianten werden vom Frauenarzt<br />
verschrieben und von der Frau selber<br />
angewendet<br />
• Pflaster werden auf die Haut aufgeklebt,<br />
verhindern den Eisprung und verändern die<br />
Gebärmutterschleimhaut<br />
• Ring gibt Hormone über die Schleimhaut in der<br />
Scheide ab und verhindert den Eisprung<br />
• Beide Varianten funktionieren ähnlich wie die<br />
Pille (Anwendung drei Wochen lang, dann eine<br />
Woche Pause)
Verhütungsmittel<br />
2.6. Drei-Monats-Spritze<br />
• Der Arzt gibt alle drei Monate eine Spritze in den<br />
Gesäßmuskel<br />
• <strong>Das</strong> Depot gibt Hormone ab, die den Eisprung<br />
hemmen, die Gebärmutterschleimhaut verändern<br />
und den Schleimpfropf verdicken.<br />
• Bei Kinderwunsch kann dieses Verhütungsmittel<br />
nicht einfach abgesetzt werden.<br />
2.7. Kondome<br />
Thema: Schwangerschaft und Familienplanung<br />
D06<br />
5/19<br />
• Bisher noch das einzige Verhütungsmittel für den<br />
Mann.<br />
• Schützen als einziges Verhütungsmittel nicht nur vor<br />
einer ungewollten Schwangerschaft, sondern auch<br />
vor Aids und anderen sexuell übertragbaren<br />
Krankheiten.<br />
• Gibt es in Apotheken, Drogerien, Supermärkten,<br />
Automaten.<br />
• Kondome sollten allerdings besser nicht aus dem<br />
Automaten gezogen werden, weil sie dort oft sehr<br />
lange gelagert werden und dann möglicherweise<br />
nicht mehr so sicher sind.<br />
• Wenn das Haltbarkeitsdatum auf der Verpackung<br />
abgelaufen ist, bietet ein Kondom keinen sicheren<br />
Schutz mehr!<br />
� Kondome sind insgesamt weniger sicher als die<br />
Pille, die Spirale oder Hormonstäbchen.
Verhütungsmittel<br />
Der Gynäkologe oder die Gynäkologin<br />
informiert über alle Vorteile und Risiken der<br />
verschiedenen Verhütungsmittel.<br />
Thema: Schwangerschaft und Familienplanung<br />
D06<br />
6/19<br />
� In Notfällen kann er auch „Die Pille danach“<br />
verschreiben, wenn eine Patientin<br />
ungeschützten Geschlechtsverkehr hatte<br />
oder es zu einer Verhütungspanne<br />
gekommen ist. Diese wird innerhalb von 72<br />
Stunden eingenommen und verhindert,<br />
dass sich ein befruchtetes Ei in die<br />
Gebärmutter einnistet. Die „Pille danach“<br />
kann unerwünschte Nebenwirkungen<br />
haben.
3. Natürliche Familienplanung<br />
Thema: Schwangerschaft und Familienplanung<br />
D06<br />
7/19<br />
• Wer keine Verhütungsmittel benutzen möchte, kann<br />
die Möglichkeit der natürlichen Familienplanung<br />
nutzen.<br />
• Diese funktioniert allerdings nur bei Frauen, die<br />
einen regelmäßigen Zyklus haben und ihren Körper<br />
sehr gut kennen.<br />
• Bei der natürlichen Familienplanung bestimmt die<br />
Frau entweder anhand ihrer morgendlichen<br />
Körpertemperatur oder anhand der Beschaffenheit<br />
des Scheidenschleims den Zeitpunkt ihres Eisprungs<br />
und damit die fruchtbaren Tage.<br />
• Nachteil dieser Methode: An den fruchtbaren Tagen<br />
muss dann auch wirklich sexuell enthaltsam gelebt<br />
werden.<br />
• Weiterer Nachteil: Durch Stress, Krankheiten oder<br />
Unregelmäßigkeiten (Umzug, Reisen) kann sich der<br />
Zyklus schnell verschieben. Darum ist die natürliche<br />
Familienplanung niemals so sicher wie die Pille oder<br />
mechanische Verhütungsmittel.<br />
• Über natürliche Familienplanung informieren<br />
Gynäkologinnen und Gynäkologen sowie<br />
Familienberatungsstellen.
4. Sterilisation<br />
Thema: Schwangerschaft und Familienplanung<br />
D06<br />
8/19<br />
• Wenn die Familienplanung eines Paares endgültig<br />
abgeschlossen ist, kann sich der Mann oder die Frau<br />
auch für eine Sterilisation entscheiden.<br />
• Dabei werden operativ die Samenstränge oder die<br />
Eileiter unterbunden.<br />
• Bei Frauen wird dieser Eingriff in Narkose<br />
durchgeführt, bei Männern unter örtlicher<br />
Betäubung.<br />
• Danach kann das Paar weiter Geschlechtsverkehr<br />
haben wie zuvor, nur keine Kinder mehr zeugen. Die<br />
sexuellen Empfindungen werden nicht beeinträchtigt.<br />
• Der Nachteil: Eine Sterilisation ist nicht oder nur sehr<br />
schwer rückgängig zu machen. Darum sollte dieser<br />
Schritt sehr gut und von beiden Partnern überlegt<br />
sein.
5. AIDS<br />
Thema: Schwangerschaft und Familienplanung<br />
D06<br />
9/19<br />
AIDS: Endstadium einer Krankheit, die durch das<br />
HI-Virus hervorgerufen wird. Sie ist immer noch<br />
unheilbar, und jeder kann sich damit infizieren.<br />
<strong>Das</strong> Virus zerstört nach und nach das<br />
Abwehrsystem des Körpers, so dass eigentlich<br />
harmlose Krankheiten dann tödlich enden können.<br />
5.1. Wie wird HIV übertragen?<br />
• Durch ungeschützten Geschlechtsverkehr<br />
• Durch Blut-zu-Blut-Kontakte (z.B. durch den<br />
gemeinsamen Gebrauch von Spritzen)<br />
• Nicht durch soziale Kontakte (Küsse, Umarmungen)<br />
� Weil HIV über Verletzungen der<br />
Schleimhäute übertragen wird, ist das<br />
Risiko einer Ansteckung bei Analverkehr<br />
ohne Kondom besonders groß.<br />
� Heterosexueller Verkehr ist dabei ebenso<br />
gefährlich wie gleichgeschlechtlicher Sex.<br />
� Infizierte Mütter können das Virus während<br />
der Schwangerschaft, bei der Geburt und<br />
beim Stillen an ihr Kind weitergeben.
AIDS<br />
5.2. Wie kann ich mich vor AIDS<br />
schützen?<br />
Thema: Schwangerschaft und Familienplanung<br />
D06<br />
10/19<br />
• Beim Geschlechtsverkehr können Kondome vor<br />
einer Übertragung von HIV schützen.<br />
• Dafür muss das Kondom aufgezogen werden, bevor<br />
es zu penetrativem Geschlechtsverkehr kommt.<br />
• Kondome schützen beide Partner, weil sie eine für<br />
Viren nicht durchlässige Barriere bilden.<br />
• Partnerschaftliche Treue ist nur dann eine Schutz,<br />
wenn beide Partner HIV-negativ sind und bleiben.<br />
5.3. Warum zum AIDS-Test?<br />
• Jemand kann gesund aussehen und trotzdem HIVpositiv<br />
sein. Nur wer sich testen lässt, kann sicher<br />
sein, nicht mit dem Virus infiziert zu sein.<br />
• Wenn das HI-Virus früh genug erkannt wird, kann<br />
die Krankheit mit Hilfe einer lebenslang<br />
einzunehmenden Medikaments oftmals über Jahre<br />
und sogar Jahrzehnte aufgehalten werden.
6. Andere sexuell übertragbare<br />
Krankheiten<br />
Thema: Schwangerschaft und Familienplanung<br />
D06<br />
11/19<br />
• Kondome schützen nicht nur vor HIV sondern auch<br />
vor anderen sexuell übertragbaren Krankheiten.<br />
� Beispiele: Chlamydien-Infektion, Herpes-,<br />
Gonorrhoe, Syphilis, Hepatitis B<br />
• Diese Krankheiten können schwerwiegende und<br />
auch bleibende Schäden verursachen, wenn sie<br />
nicht schnell behandelt werden.<br />
� Beispiele: Unfruchtbarkeit, Schädigung<br />
ungeborener Kinder, Leberentzündung<br />
• Wer befürchtet, sich mit einer sexuell übertragbaren<br />
Krankheit angesteckt zu haben, sollte seine evtl.<br />
Scham überwinden und sofort zum Arzt gehen.<br />
• Gesundheitsämter bieten anonyme und (je nach<br />
Bundesland) teilweise kostenlose Untersuchungen<br />
an.<br />
• Alle Ärzte/Ärztinnen und ihre Mitarbeiter unterliegen<br />
der Schweigepflicht. Außer dem Patienten/der<br />
Patientin wird also niemand von der Erkrankung<br />
erfahren.
7. Schwangerschaft<br />
7.1. Schwanger oder nicht?<br />
Thema: Schwangerschaft und Familienplanung<br />
D06<br />
12/19<br />
• Frauen, die glauben, dass sie schwanger sind, weil<br />
die Periode ausbleibt, weil ihnen übel ist oder weil<br />
sich vielleicht ihre Brust verändert, sollten möglichst<br />
schnell einen Schwangerschaftstest machen.<br />
• So können sie am besten für die Gesundheit des<br />
heranwachsenden Kindes sorgen.<br />
• Einen Schwangerschaftstest erhält man in der<br />
Apotheke oder macht ihn bei der Gynäkologin, die<br />
das Ergebnis nur der Patientin mitteilt.<br />
(Schweigepflicht)
Schwangerschaft<br />
7.2. Vorsorgeuntersuchungen und<br />
ärztliche Betreuung<br />
• Schwangere Frauen haben in Deutschland das<br />
Recht auf ärztliche Betreuung (durch eine<br />
Gynäkologin/einen Gynäkologen) und die Hilfe<br />
einer Hebamme – während der Schwangerschaft<br />
und der Geburt.<br />
• Die Ergebnisse aller Vorsorgeuntersuchungen<br />
werden in den Mutterpass eingetragen.<br />
Thema: Schwangerschaft und Familienplanung<br />
D06<br />
13/19<br />
• Vorsorgeuntersuchungen: z.B. Blut- und Urintests,<br />
Gewichtskontrollen, Ultraschalluntersuchungen<br />
• Wenn etwas unklar ist, immer den Arzt fragen! Auch<br />
alle Eintragungen in den Mutterpass gut erklären<br />
lassen!<br />
• Die Vorsorgeuntersuchungen sollten unbedingt<br />
wahrgenommen werden, weil sie wichtig für die<br />
Gesundheit von Mutter und Kind sind.<br />
• Die Kosten der Vorsorgeuntersuchungen trägt die<br />
Krankenkasse. Es fällt keine Praxisgebühr an.
Schwangerschaft<br />
7.3. Wie verhalte ich mich während<br />
der Schwangerschaft?<br />
Thema: Schwangerschaft und Familienplanung<br />
D06<br />
14/19<br />
• Die Hebamme oder Gynäkologin informiert über den<br />
Verlauf der Schwangerschaft und über das richtige<br />
Verhalten während der Schwangerschaft: z.B.<br />
Ernährung.<br />
• Schwangere sollten keinen Alkohol trinken und nicht<br />
rauchen. Nikotin- und Alkoholkonsum können das<br />
Ungeborene schwer schädigen.<br />
• Risiken des Alkoholkonsums während der<br />
Schwangerschaft:<br />
� Hirnschäden<br />
� Sprach- und Sehstörungen<br />
� Herzfehler<br />
� Fehlbildungen<br />
• Gynäkologin und Hebamme beraten auch<br />
über Geburtsvorbereitungskurse, verschiedene<br />
Möglichkeiten der Geburt und darüber,<br />
wo die Mutter das Kind zur Welt bringen möchte (zu<br />
Hause oder im Krankenhaus).<br />
• Sie beraten auch über das Stillen.
8. Künstliche Befruchtung<br />
• Ehepaare, die sich Kinder wünschen, aber keine<br />
bekommen können, können die Möglichkeiten der<br />
künstlichen Befruchtung nutzen und zum Beispiel<br />
eine Kinderwunschpraxis oder eine<br />
Kinderwunschklinik aufsuchen<br />
• Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen 50<br />
Prozent der Kosten für drei Behandlungsversuche<br />
Thema: Schwangerschaft und Familienplanung<br />
D06<br />
15/19<br />
• Einschränkung: Nur für Frauen zwischen 25 und 40<br />
Jahren und Männer bis 50 Jahre
Thema: Schwangerschaft und Familienplanung<br />
D06<br />
16/19<br />
9. Vorsorgeuntersuchungen während der Schwangerschaft<br />
1. Untersuchung<br />
bis 8. Woche<br />
• Feststellung der Schwangerschaft<br />
• Gynäkologische Untersuchung<br />
• Feststellung, ob sich der Embryo<br />
in der Gebärmutter befindet<br />
• Gründliche Anamnese: Befragung<br />
der Schwangeren zu ihrer<br />
gesundheitlichen Vorgeschichte<br />
• Bei genetisch bedingten Risiken:<br />
Beratung oder Untersuchung<br />
• Ausstellung des Mutterpasses<br />
• Syphilis-, Röteln-, Trippertest<br />
• Bluttests (zum Beispiel<br />
Feststellung der Blutgruppe und<br />
des Rhesus-Faktors, Kontrolle des<br />
Blutbildes)<br />
• Antikörper-Suchtest<br />
• Auf Wunsch der Schwangeren: z.<br />
B. Aidstest, Hepatitis-Test
Vorsorgeuntersuchungen während der Schwangerschaft<br />
2. Untersuchung<br />
9. bis 12. Woche<br />
3. Untersuchung<br />
13. bis 16. Woche<br />
4. Untersuchung<br />
17. bis 20. Woche<br />
5. Untersuchung<br />
21. bis 24. Woche<br />
6. Untersuchung<br />
25. bis 28. Woche<br />
7. Untersuchung<br />
29. bis 32. Woche<br />
• Gewichtskontrolle<br />
• Blutdruckkontrolle<br />
• Urintest<br />
Thema: Schwangerschaft und Familienplanung<br />
• Gewichtskontrolle<br />
• Blutdruckkontrolle<br />
• Urintest<br />
• Abhören der kindlichen Herztöne<br />
• Tastuntersuchung des Bauches<br />
• Untersuchung des Muttermundes<br />
durch die Scheide<br />
• Untersuchung der Beine auf<br />
Schwellungen/Krampfadern<br />
• Bluttest<br />
• Ergebnisse werden in Mutterpass<br />
eingetragen<br />
• Erste Ultraschalluntersuchung<br />
� voraussichtlicher<br />
Geburtstermin<br />
D06<br />
17/19<br />
• Zweite Ultraschalluntersuchung<br />
� Verlauf der<br />
Schwangerschaft Entwicklung<br />
des Kindes<br />
• Wenn noch nicht erfolgt: Zweite<br />
Ultraschalluntersuchung<br />
• Mit Schwangerschaftsgymnastik<br />
beginnen!<br />
• Dritte Ultraschalluntersuchung<br />
� Verlauf der<br />
Schwangerschaft, Entwicklung<br />
des Kindes
Vorsorgeuntersuchungen während der Schwangerschaft<br />
8. und 9.<br />
Untersuchung<br />
33. bis 36. Woche<br />
10. Untersuchung<br />
37. bis 40. Woche<br />
Thema: Schwangerschaft und Familienplanung<br />
• Letzte Untersuchung vor dem<br />
errechneten Geburtstermin<br />
D06<br />
18/19<br />
• Ab jetzt alle zwei Wochen zur<br />
Vorsorgeuntersuchung! Gängig ist<br />
zwar heute, dass Frauen in dieser<br />
Zeit wöchentlich zum<br />
Gynäkologen gehen, die<br />
gesetzlichen Krankenkassen<br />
zahlen aber nur Untersuchungen<br />
im 14-tägigen Abstand.<br />
• Tasche sollte bereit stehen, denn<br />
das Kind könnte jetzt kommen!<br />
• Ist der errechnete Geburtstermin<br />
um fünf Tage überschritten:<br />
Gynäkologen aufsuchen!
Vorsorgeuntersuchungen während der Schwangerschaft<br />
• Nach der Geburt stehen für die Mutter mindestens zwei frauenärztliche<br />
Untersuchungen an: die erste eine Woche nach der Geburt, die zweite sechs bis<br />
acht Wochen nach der Geburt.<br />
Thema: Schwangerschaft und Familienplanung<br />
D06<br />
19/19<br />
• Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten festzustellen ob ein ungeborenes Kind krank<br />
oder behindert auf die Welt kommen wird („Pränataldiagnostik“). Der Frauenarzt<br />
wird die entsprechenden Untersuchungen vorschlagen, insbesondere wenn er ein<br />
erhöhtes Risiko sieht. Wichtig zu wissen ist jedoch, dass Befunde oftmals weitere<br />
Untersuchungen nach sich ziehen, wenn sie nicht eindeutig sind. <strong>Das</strong> kann das<br />
Wohlbefinden in der Schwangerschaft stark beeinträchtigen. Einige<br />
Untersuchungen erhöhen das Risiko einer Fehlgeburt. Zudem besteht so gut wie<br />
keine Möglichkeit der Behandlung im Mutterleib. <strong>Das</strong> heißt: Es kann sein, dass die<br />
werdenden Eltern sich im Fall der Fälle nur zwischen dem Baby und einem<br />
Schwangerschaftsabbruch entscheiden könnten.
Kindergesundheit und<br />
Unfallprävention<br />
1. Ernährung<br />
2. Zahnpflege<br />
3. Wenn ein Kind krank ist<br />
4. Die U-Untersuchungen<br />
5. Die Kinder-U-Untersuchungen/<br />
Impfungen<br />
6. Impfungen<br />
7. Angst vorm Arzt<br />
8. Krankheiten vermeiden<br />
9. Unfallprävention<br />
Thema: Kindergesundheit und Unfallprävention<br />
D07<br />
1/19
1. Ernährung<br />
• Muttermilch für Neugeborene<br />
Muttermilch schützt vor: Wenn es nicht klappt, hilft:<br />
• Verstopfung • Hebamme, Ärztin/Arzt<br />
• Infektionskrankheiten • Sozialarbeiterin<br />
• Allergien • Andere Mütter<br />
• Mütter sollten so lange wie möglich stillen und<br />
gerade, wenn die Eltern unter Allergien leiden,<br />
mindestens bis zum 6. Monat.<br />
⇒ Fertignahrung<br />
Thema: Kindergesundheit und Unfallprävention<br />
D07<br />
2/19<br />
• Wenn die Mutter nicht stillen kann, braucht das Baby<br />
Fertigprodukte aus dem Supermarkt.<br />
• Verschiedene Produkte für verschiedene<br />
Altersgruppen:<br />
Bis zum 4. Säuglingsanfangs- Pre oder 1<br />
Monat nahrung<br />
Ab dem 5.<br />
Monat<br />
Folgenahrung 2<br />
Für Säuglinge Spezielle<br />
A (allergen-<br />
mit Allergien Säuglingsnahrung arm) oder HA<br />
� <strong>Das</strong> Trinkloch an der Flasche sollte klein<br />
sein, damit das Kind nicht zu viel trinkt. Nur<br />
so viel Pulver verwenden, wie<br />
vorgeschrieben!
Ernährung<br />
⇒ Beikost<br />
Thema: Kindergesundheit und Unfallprävention<br />
D07<br />
3/19<br />
• Ab dem 5. bis 7. Monat reicht Muttermilch allein nicht<br />
mehr<br />
• Nach und nach zusätzlich zum Stillen Breie füttern<br />
• Fertig im Gläschen (Altersangabe beachten!) oder<br />
selbst zubereitet (Obst, Gemüse, Kartoffeln, Milch)<br />
• Obst und Gemüse immer gut waschen (Chemie)<br />
• Kleinkinder brauchen für den Knochenaufbau viel<br />
frische Milch (Stillen oder ab dem 6. Monat<br />
Vollmilch)<br />
• Zum Durstlöschen: Trinkwasser<br />
⇒ Mischkost für ältere Kinder<br />
• Abwechslungsreiche Mischkost: von allem etwas<br />
• Nicht oft Reste, viel frisch zubereitete Lebensmittel<br />
• Kinder sollten viel trinken: Wasser, mit Wasser<br />
verdünnte Fruchtsäfte, ungesüßte Früchtetees<br />
• Nur selten Saft pur oder Limonade (macht dick,<br />
schadet den Zähnen)
2. Zahnpflege<br />
• Morgens, abends und nach dem Essen Zähne<br />
putzen, mindestens 3 Minuten<br />
Thema: Kindergesundheit und Unfallprävention<br />
D07<br />
4/19<br />
• Mit Kinderzahnbürsten und Kinderzahnpasta macht<br />
es mehr Spaß<br />
� Informationen zum Zähneputzen und zur<br />
Zahnpflege finden Sie im Kapitel<br />
„Zahnprophylaxe“ des Wegweisers<br />
Fluorid schützt vor Karies<br />
• Säuglinge und Kleinkinder bekommen jeden Tag<br />
eine Tablette mit Vitamin D und Fluorid<br />
• Sie schützt vor Karies (Zahnfäule) und Rachitis,<br />
unterstützt den Knochen- und Zahnaufbau<br />
• Diese Tabletten dürfen nicht gegeben werden, wenn<br />
ein Kind keine Laktose oder Galactose verträgt<br />
• Sie sollten für Kinder unzugänglich aufbewahrt<br />
werden!<br />
• Regelmäßig zahnärztliche Vorsorgeuntersuchungen<br />
besuchen!
Zahnpflege<br />
2.1. Zahnvorsorge-Untersuchungen<br />
Thema: Kindergesundheit und Unfallprävention<br />
D07<br />
5/19<br />
• Kinder und Jugendliche, die in der Gesetzlichen<br />
Krankenversicherung familienversichert sind, haben<br />
Anspruch auf regelmäßige Zahnvorsorge-<br />
Untersuchungen<br />
• Bis zum Alter von 6 Jahren: Insgesamt drei<br />
Untersuchungen auf Zahn-, Mund-,<br />
Kieferkrankheiten; Beratung zur Mundhygiene gehört<br />
dazu<br />
• Im Alter von 6 bis 18 Jahren: eine zahnärztliche<br />
Untersuchung pro Halbjahr<br />
• Keine Zuzahlungen, keine Praxisgebühr
3. Wenn ein Kind krank ist<br />
• Kinder sind meist häufiger krank als Erwachsene<br />
• Typische Kinderkrankheiten, Fieber, Husten,<br />
Erkältungen<br />
⇒ Was kann ich selber tun?<br />
• Kind beobachten: Was ist anders als sonst?<br />
Thema: Kindergesundheit und Unfallprävention<br />
D07<br />
6/19<br />
• Anzeichen einer Krankheit: Fieber, Husten,<br />
Schnupfen, Atemnot, Erbrechen, Durchfall, Flecken<br />
auf der Haut, Schmerzen<br />
• Hat mein Kind keinen Hunger? Ist es müde?<br />
Unkonzentriert?<br />
• Fieber messen<br />
• Alle Veränderungen merken und später dem<br />
Kinderarzt mitteilen.<br />
• Bei ernsthaften Krankheitssymptomen (Husten,<br />
Durchfall, Ohrenschmerzen, Fieber) direkt zum<br />
Kinderarzt!<br />
• Dieser wird vermutlich Medikamente verschreiben,<br />
die genau so eingenommen werden müssen, wie der<br />
Arzt es gesagt hat.<br />
• Kinder sind grundsätzlich von der Praxisgebühr und<br />
Zuzahlungen befreit.
Wenn ein Kind krank ist<br />
Thema: Kindergesundheit und Unfallprävention<br />
D07<br />
7/19<br />
⇒ Hausmittel, die zusätzlich zum<br />
Arztbesuch helfen können<br />
• Bei Erbrechen schützen Wasser, Tee,<br />
Traubenzucker vor Austrocknung; keine Milch<br />
geben!<br />
• Wenn ein Kind nicht einmal Flüssigkeit bei sich<br />
behält: Sofort zum Arzt, denn Flüssigkeitsmangel<br />
kann lebensbedrohlich werden!<br />
• Bei Durchfall: Ernährung umstellen!<br />
• Bei Husten: Dampfbäder, feuchtwarme Brustwickel,<br />
vorsichtiges Abklopfen<br />
⇒ Der Kinderarzt / Die Kinderärztin<br />
• Sprechstunde: meistens an den Wochentagen vorund<br />
nachmittags<br />
• Samstags und sonntags sind Praxen geschlossen,<br />
doch ein Arzt in Ihrer Nähe hat immer Notdienst<br />
(Welcher Arzt das ist, erfahren Sie in der<br />
Lokalzeitung)<br />
• Telefonnummer und Sprechstunden des<br />
Kinderarztes neben dem Telefon!<br />
⇒ Notfälle<br />
• Besonders dringende Fälle: Knochenbrüche,<br />
Atemnot, starke Blutungen oder Schmerzen,<br />
Verbrennung, eine plötzlich schlimmer werdende<br />
Krankheit<br />
• Kinderarzt anrufen, am Wochenende evtl.<br />
Notfallpraxis, Ambulanz des Kinderkrankenhauses
4. Die U-Untersuchungen<br />
Thema: Kindergesundheit und Unfallprävention<br />
D07<br />
8/19<br />
• Auch wenn Ihr Kind nicht krank ist, sollten Sie es<br />
regelmäßig vom Kinderarzt untersuchen lassen.<br />
• Dazu gibt es die U-Untersuchungen, die von der<br />
Krankenkasse bezahlt werden (bis zum 13.<br />
Lebensjahr: U1 bis U9 und J1).<br />
• Der Kinderarzt stellt fest, ob Ihr Kind sich normal<br />
entwickelt, oder ob Störungen/Krankheiten vorliegen.<br />
• Bei vielen Problemen kann Ihrem Kind besser<br />
geholfen werden, wenn diese möglichst früh erkannt<br />
werden.<br />
• Die erste Untersuchung (U1) macht der Arzt oder die<br />
Hebamme gleich nach der Geburt.<br />
• U2 noch im Krankenhaus oder am 3. bis 10.<br />
Lebenstag durch den Kinderarzt (Hausbesuch<br />
möglich).<br />
• Wann die nächste Untersuchung ansteht, müssen<br />
Sie sich selbst merken! Gehen Sie rechtzeitig in die<br />
Sprechstunde!<br />
• Kinderzahnuntersuchungen<br />
⇒ Was bringe ich mit?<br />
• Krankenversichertenkarte<br />
• U-Heft (bekommen Sie nach der Geburt im<br />
Krankenhaus oder von der Hebamme)
5. Die Kinder-U-Untersuchungen/ Impfungen<br />
Thema: Kindergesundheit und Unfallprävention<br />
D07<br />
9/19<br />
Welche<br />
Untersuchung?<br />
Wann? Was? Tipps<br />
U1 Sofort nach Atmung, Herzschlag, Hautfarbe, U1 findet ohne Zutun der Eltern<br />
der Geburt Puls, Reflexe<br />
in der Klinik statt<br />
U2 3. bis 10. Grunduntersuchung durch den Wenn Mutter und Kind vor der<br />
Lebenstag Kinderarzt, Früherkennung von U2 aus der Klinik entlassen<br />
Stoffwechselstörungen, werden, muss zwischen dem 3.<br />
Informationen über Rachitis- und 10. Lebenstag ein<br />
Vorbeugung, Vitamin-D- und Kinderarzt aufgesucht werden;<br />
Fluorid-Tabletten<br />
auf Wunsch kommt dieser auch<br />
ins Haus<br />
U3 4. bis 6. Gewicht, Ernährungszustand, Ab jetzt finden alle U-<br />
Woche Beweglichkeit, Augenreaktionen, Untersuchungen beim Kinderarzt<br />
Hörvermögen, Hüftgelenke statt<br />
U4 3. bis 4. Untersuchung der körperlichen Erste Impfungen:<br />
Monat und geistigen Entwicklung; � Diphtherie<br />
Beratung zu Ernährung und � Keuchhusten<br />
Verdauung<br />
� Tetanus<br />
� Kinderlähmung<br />
� Hirnhautentzündung<br />
� Hepatitis B
Die Kinder-U-Untersuchungen/ Impfungen<br />
U5 5. bis 7.<br />
Monat<br />
U6 10. bis 12.<br />
Monat<br />
U7 21. bis 24.<br />
Monat<br />
U 8 43. bis 48.<br />
Monat<br />
U 9 60. bis 64.<br />
Monat<br />
J1 13. bis 14.<br />
Lebensjahr<br />
Thema: Kindergesundheit und Unfallprävention<br />
Bewegung, Geschicklichkeit;<br />
Ernährungsberatung<br />
Körperliche und geistige Fähigkeiten;<br />
Hören, Sehen, Sprechen;<br />
soziales Verhalten, Entwicklung<br />
der Geschlechtsorgane<br />
Kinderarzt überprüft, ob das Kind<br />
sich altersgerecht entwickelt hat:<br />
Bewegung, Sehen, Hören,<br />
Sprechen<br />
Körperliche Grunduntersuchung,<br />
Geschicklichkeit, Sehen, Hören,<br />
Sprechen, soziales Verhalten,<br />
Selbstständigkeit<br />
Körperliche und geistige<br />
Entwicklung, Sehen, Hören,<br />
Sprechen, soziale Fähigkeiten<br />
Körperliche Gesundheit,<br />
Pubertätsfragen, Schulsorgen,<br />
andere Probleme<br />
Wiederholungsimpfungen<br />
D07<br />
10/19<br />
Impfungen und Absprache über<br />
weitere Impftermine (Vom 11. bis<br />
14. Lebensmonat steht Masern-<br />
Mumps-Röteln-Impfung an)<br />
Zwischen dem 15. und dem 23.<br />
Monat steht die zweite Masern-<br />
Mumps-Röteln-Impfung an. Ihr<br />
Kind sollte nun alle Impfungen<br />
erhalten haben.<br />
Auffrischungsimpfungen<br />
Diphtherie und Tetanus<br />
Jugendlicher kann alleine zum<br />
Arzt kommen, wenn er möchte;<br />
viele Kinderärzte bieten spezielle<br />
Jugendsprechzeiten an
Die Kinder-U-Untersuchungen/ Impfungen<br />
• Kostenlose Broschüren der Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung<br />
• Bestelladresse: BZgA, 51101 Köln<br />
Thema: Kindergesundheit und Unfallprävention<br />
D07<br />
11/19<br />
• Teils nur noch als Download unter www.bzga.de > Informationsmaterial > Kinder- und<br />
Jugendgesundheit<br />
� Unsere Kinder<br />
� <strong>Das</strong> Baby<br />
� Sicherheitsfibel<br />
� Impfkalender mit einer Übersicht über alle Impfungen und Impftermine<br />
� Gesundheitskalender mit einer Übersicht über alle U-Untersuchungen<br />
• Entwicklungskalender für Kinder bis zum 18. Monat!!!<br />
� zeigt auf, was ein Kind in welchem Alter können sollte, was Eltern tun<br />
können um die Entwicklung ihres Kindes zu fördern, welche Gefahren<br />
drohen und was junge Eltern sonst noch beachten sollten
6. Impfungen<br />
Thema: Kindergesundheit und Unfallprävention<br />
D07<br />
12/19<br />
Impfungen ahmen eine Infektion auf schonende und<br />
nahezu ungefährliche Art nach. Der Körper bildet so<br />
Abwehrkräfte gegen ein Virus. Später ist er dann<br />
immun und es kann keine wirkliche Infektion mehr<br />
stattfinden.<br />
• Impfungen sind wichtig für Ihr Kind, denn sie<br />
schützen vor gefährlichen Infektionskrankheiten.<br />
• Sie sind auch wichtig für die Allgemeinheit, denn sie<br />
schützen vor der Ausbreitung von<br />
Infektionskrankheiten.<br />
Normalerweise wird Ihr Kind in Deutschland<br />
gegen folgende Krankheiten geimpft:<br />
� Diphtherie<br />
� Keuchhusten<br />
� Kinderlähmung<br />
� Hirnhaut- und Kehlkopfentzündung<br />
� Wundstarrkrampf (Tetanus)<br />
� Masern<br />
� Mumps<br />
� Röteln<br />
� Hepatitis B
Impfungen<br />
⇒ Bei den U-Untersuchungen impfen<br />
• Die meisten Impfungen kann Ihr Kind bei den U-<br />
Untersuchungen bekommen.<br />
• Impfpass nicht vergessen!<br />
• Einige Impftermine können auch zwischen den U-<br />
Untersuchungen liegen.<br />
Thema: Kindergesundheit und Unfallprävention<br />
D07<br />
13/19<br />
• Weil in Deutschland alle Impfungen freiwillig sind<br />
und Sie niemand daran erinnert, ist es wichtig, dass<br />
Sie schon bei der U3 mit dem Kinderarzt<br />
besprechen, wann Ihr Kind welche Impfungen<br />
bekommen soll.<br />
• Die Impfkosten trägt Ihre Krankenkasse!<br />
• Die Kinderschutzimpfungen müssen in regelmäßigen<br />
Abständen aufgefrischt werden.
Impfungen<br />
⇒ Risiken<br />
• Viele Kinder sind nach einer Impfung ein bisschen<br />
schlapp oder überdreht.<br />
Thema: Kindergesundheit und Unfallprävention<br />
D07<br />
14/19<br />
• Heftigere Reaktionen kommen nur sehr selten vor.<br />
• Sprechen Sie ruhig mit dem Kinderarzt über<br />
eventuelle Ängste oder Zweifel!<br />
• Sollte Ihr Kind nach einer Impfung tatsächlich einmal<br />
krank wirken, kontaktieren Sie auf jeden Fall Ihren<br />
Kinderarzt!<br />
⇒ Wann sollte ein Kind keine Impfung<br />
bekommen?<br />
• Kranke Kinder sollten nicht geimpft werden.<br />
• Wenn ein Kind z. B. hohes Fieber hat, sollte der<br />
Impftermin verschoben werden.<br />
Wenn Ihr Kind schon einmal allergisch auf eine<br />
Impfung reagiert hat, es HIV-positiv ist oder eine<br />
Behinderung hat, sprechen Sie den Arzt vor der<br />
Impfung darauf an!
7. Angst vorm Arzt<br />
Thema: Kindergesundheit und Unfallprävention<br />
D07<br />
15/19<br />
Ist völlig normal<br />
• Wenn die Eltern vor einem Arzt- oder<br />
Zahnarztbesuch Angst zeigen, kann sich die Angst<br />
auf das Kind übertragen<br />
Wie kann ich meinem Kind helfen?<br />
• Ruhe ausstrahlen<br />
• Vor dem Arztbesuch mit dem Kind darüber<br />
sprechen, was der Arzt tun könnte<br />
• Nichts verheimlichen (Spritze könnte ganz kurz<br />
wehtun)<br />
• Vielleicht hat das Kind einen Arztkoffer ⇒ Kind kann<br />
Eltern oder Teddy untersuchen und behandeln,<br />
verbinden, verpflastern<br />
• Bilderbücher zum Thema Arzt und Krankenhaus<br />
angucken<br />
• Teddy oder Lieblingspuppe mit zum Arzt nehmen<br />
• Vor dem eigenen (Zahn-)Arztbesuch keine Angst<br />
zeigen, hinterher möglichst positiv davon berichten<br />
• Einen guten und verständnisvollen Kinderarzt oder<br />
Zahnarzt aussuchen<br />
• <strong>Das</strong> Kind mal zur eigenen Routineuntersuchung<br />
beim Zahnarzt mitnehmen, so dass es sich an die<br />
Atmosphäre gewöhnen kann
8. Krankheiten vermeiden<br />
Thema: Kindergesundheit und Unfallprävention<br />
D07<br />
16/19<br />
Eltern können viel dafür tun, dass ihr Kind<br />
gesund bleibt:<br />
• Angemessene Kleidung und angemessene Schuhe<br />
zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter.<br />
• Rauchfreie und gut gelüftete Wohnung (so entsteht<br />
kein Schimmel).<br />
• Die Raumtemperatur sollte zwischen 18 und 22<br />
Grad liegen.<br />
Ausreichend Bewegung:<br />
• Bewegung ist wichtig für die Entwicklung und<br />
Gesundheit.<br />
• Kinder sollten nicht zu viel vor dem Fernseher oder<br />
PC sitzen.<br />
• Sie sollten viel draußen spielen.<br />
• Bringen Sie Ihrem Kind rechtzeitig das Schwimmen<br />
bei oder melden es im Schwimmunterricht an! Kleine<br />
Kinder sollten nicht ohne Schwimmflügel<br />
schwimmen.<br />
• Bringen Sie Ihrem Kind auch das Dreirad-, Fahrrad-<br />
und Rollerfahren bei, am besten in einer sicheren<br />
Umgebung und mit Sturzhelm.<br />
• Auch im Sportverein kann Ihr Kind sich austoben.<br />
Sehr wichtig ist es, Unfällen im Haushalt und im<br />
Verkehr vorzubeugen. Denn jedes Jahr<br />
verunglücken 1 Million Kinder in Deutschland so<br />
schwer, dass sie ärztliche Hilfe benötigen.
9. Unfallprävention<br />
Thema: Kindergesundheit und Unfallprävention<br />
D07<br />
17/19<br />
⇒ Gefährliche Unfallquellen und wie man<br />
sie entschärfen kann:<br />
Steckdosen Stromschlag Kindersicherung<br />
Herd Verbrennen,<br />
Verbrühen<br />
Schränke,<br />
Schubladen<br />
Finger<br />
klemmen,<br />
etwas auf den<br />
Kopf<br />
bekommen,<br />
Kleinteile<br />
verschlucken<br />
Schutzgitter<br />
Kindersicherung<br />
Auto Autounfall Kindersitz,<br />
Anschnallen<br />
Straßenverkehr Unfall Richtiges Verhalten<br />
üben (Straße<br />
überqueren,<br />
Zebrastreifen,<br />
Ampeln), Kinder<br />
niemals an stärker<br />
befahrenen Straßen<br />
spielen lassen
Unfallprävention<br />
Thema: Kindergesundheit und Unfallprävention<br />
D07<br />
18/19<br />
⇒ Weitere gefährliche Unfallquellen sind:<br />
• Treppen (Schutzgitter, Treppensteigen üben)<br />
• Glatte Fußböden (nicht bohnern, zu glatt wischen)<br />
• Teppiche (sollten keine Falten werfen, nicht<br />
verrutschen)<br />
• Tischdecken, Kabel, Möbel (sollten nicht lose<br />
herunterhängen oder sehr fest verankert sein, weil<br />
Kinder sich gern dran hochziehen und sich dann<br />
zum Beispiel verbrühen könnten)<br />
• Truhen, Kühlschränke (fest verschlossen halten)<br />
• Wickeltische (auf dem Boden wickeln)<br />
• Lauflernhilfen (darauf verzichten)<br />
• Plastiktüten (außerhalb der Reichweite von Kindern<br />
aufbewahren, über Erstickungsgefahr aufklären)<br />
• Kordeln (abschneiden)<br />
• Spielzeuge (nur dem Alter entsprechend)<br />
• Kissen und Decken (für Säuglinge sehr leichte<br />
decken verwenden)
Unfallprävention<br />
Thema: Kindergesundheit und Unfallprävention<br />
D07<br />
19/19<br />
⇒ Weitere gefährliche Unfallquellen sind:<br />
• Badewanne (spezielle Babybadewanne benutzen,<br />
Kinder nur unter Aufsicht baden, Toben verbieten,<br />
Elektrogeräte nicht in der Nähe der Dusche oder<br />
Wanne aufbewahren)<br />
• Medikamente, Zigaretten, Alkohol (außerhalb der<br />
Reichweite von Kindern aufbewahren,<br />
Kindersicherung am Schrank)<br />
• Putz- und Waschmittel, Körperpflegeprodukte<br />
(außerhalb der Reichweite von Kindern<br />
aufbewahren, Kindersicherung am Schrank)<br />
• Giftpflanzen (nicht in Haushalt mit Kindern oder dem<br />
Garten aufbewahren, über Gefahren aufklären)<br />
• Gartenteiche, tiefe Pfützen (Ertrinkungsgefahr)<br />
• Drachensteigen (nur an Orten ohne Stromleitungen)<br />
• Hunde und Katzen (nur unter Aufsicht, richtiges<br />
Verhalten üben, Sauberkeit)
Gesunde Zähne und<br />
Mundgesundheit<br />
1. Karies und Parodontitis<br />
2. Was ist Karies und was kann man<br />
dagegen tun?<br />
3. Was ist Parodontitis und was kann<br />
man dagegen tun?<br />
4. Die richtige Zahnpflege<br />
5. Zahnpflege für Kinder<br />
6. Zahnvorsorge-Untersuchungen<br />
7. Zahnersatz<br />
Thema: Gesunde Zähne und Mundgesundheit<br />
D08<br />
1/10
1. Karies und Parodontitis<br />
Thema: Gesunde Zähne und Mundgesundheit<br />
D08<br />
2/10<br />
• Zähne sind aus einem sehr widerstandsfähigen und<br />
harten Material.<br />
• Doch selbst dieses Material kann durch die täglich<br />
verzehrten Lebensmittel angegriffen und zerstört<br />
werden.<br />
Karies (Zahnfäule) und Parodontitis<br />
(Zahnfleischentzündung) sind die<br />
häufigsten Zahnerkrankungen.
2. Was ist Karies und was kann man<br />
dagegen tun?<br />
Thema: Gesunde Zähne und Mundgesundheit<br />
D08<br />
3/10<br />
• Karies sind Löcher in den Zähnen, die man zunächst<br />
als braune Stellen sieht.<br />
• Sie entstehen durch Bakterien.<br />
• Diese wachsen in dem zähen Belag auf den Zähnen<br />
(der Plaque).<br />
• Die Bakterien leben von Zucker und Stärke in<br />
unseren Lebensmitteln. Sie wandeln Zucker in<br />
Säuren um.<br />
• Die Säuren greifen den Zahnschmelz an. Es<br />
entstehen Löcher.<br />
• Wenn man mehrmals täglich Zucker oder<br />
zuckerhaltige Nahrungsmittel isst (Süßigkeiten,<br />
Limonade), entstehen ganz schnell Karies, weil die<br />
Bakterien im Zahnbelag die ganze Zeit Säure<br />
produzieren.<br />
⇒ Vorschläge:<br />
� Wenig Zucker essen!<br />
� Nach den Hauptmahlzeiten und nach dem<br />
Naschen Zähne putzen (<strong>Das</strong> Zähneputzen<br />
entfernt die Plaque)!
Thema: Gesunde Zähne und Mundgesundheit<br />
D08<br />
4/10<br />
3. Was ist Parodontitis und was kann<br />
man dagegen tun?<br />
• Parodontitis ist eine Erkrankung des Zahnbetts<br />
(Zahnfleisch, Zahnwurzel, Kieferknochen).<br />
• Zahnbelag setzt sich nicht nur auf den Zähnen fest,<br />
sondern auch zwischen dem Zahnfleischrand und<br />
dem Zahn.<br />
• Dort schütten die Bakterien im Zahnbelag Giftstoffe<br />
aus und erzeugen eine Zahnfleischentzündung<br />
(Anzeichen: Zahnfleischbluten).<br />
• Dann können zwischen dem Zahnfleisch und dem<br />
Zahn richtige Taschen entstehen, in denen sich<br />
Zahnbelag, Blut, Eiter und Zahnstein ansammeln.<br />
• <strong>Das</strong> Zahnfleisch kann sich zurückziehen, der<br />
Knochen baut sich ab, die Zähne werden immer<br />
länger.<br />
• Schließlich fallen die Zähne aus.<br />
� Auch gegen Parodontitis hilft eine<br />
gewissenhafte Zahnpflege.
4. Die richtige Zahnpflege<br />
Thema: Gesunde Zähne und Mundgesundheit<br />
D08<br />
5/10<br />
• Regelmäßiges Zähneputzen: nach jedem Essen,<br />
mindestens morgens und abends, immer nach den<br />
Mahlzeiten.<br />
• Fluoridzahncreme macht die Zähne hart gegen<br />
Karies.<br />
• Richtiges Zähneputzen ist wichtig:<br />
1. Mund gut mit Leitungswasser ausspülen, um<br />
Nahrungsmittelreste zu entfernen<br />
2. Alle Kauflächen mit Fluoridzahncreme reinigen<br />
3. Die Außenflächen in kleinen Kreisbewegungen<br />
putzen, Zähne dabei zusammenbeißen<br />
4. Innenflächen reinigen, dabei immer vom<br />
Zahnfleisch wegbürsten<br />
5. Kurz ausspülen<br />
<strong>Das</strong> war’s! Also ganz einfach! Kann Jeder!<br />
� Mehrmals pro Woche zusätzlich<br />
Zahnzwischenräume mit einem speziellen<br />
Zahnbürstchen oder mit Zahnseide reinigen<br />
� Einmal pro Woche Fluoridgelee verwenden,<br />
um Zähne gegen Karies zu schützen<br />
� Zahnbürste immer so aufbewahren, dass<br />
sie schnell trocknet<br />
� Zahnbürste spätestens dann wechseln,<br />
wenn sie ausgefranst ist
5. Zahnpflege für Kinder<br />
Thema: Gesunde Zähne und Mundgesundheit<br />
D08<br />
6/10<br />
• Schon die Milchzähne müssen gut gepflegt werden.<br />
Fallen sie wegen Karies aus oder müssen sie<br />
entfernt werden, kann sich der Kiefer falsch<br />
entwickeln. Die Zähne, die nachwachsen, stehen<br />
dann schief, und das Kind braucht eine Zahnspange.<br />
• Vor den ersten Milchzähnen: Mundraum des Babys<br />
jeden Tag ohne Zahnpasta mit einem Wattebausch<br />
reinigen. Die Zähne befinden sich nämlich schon im<br />
Kiefer, man kann sie nur noch nicht sehen. Es<br />
können also schon im Babyalter durch zuckerhaltige<br />
Getränke und Bakterien Karies entstehen.<br />
• Wenn die ersten Milchzähne kommen: Diese mit<br />
einer speziellen Kinderzahnbürste reinigen.<br />
• Die ersten Jahre kann das Kind sich noch nicht<br />
richtig selbst die Zähne putzen. Die Eltern sollten mit<br />
einer fluoridhaltigen Kinderzahncreme putzen. Wenn<br />
das Kind in das Alter kommt, wo es selbst putzen<br />
möchte, sollte es vor dem Spiegel das Putzen üben.<br />
Die Eltern müssen dann aber immer noch gründlich<br />
vor- oder nachputzen.<br />
• Immer fürs Zähneputzen loben und mit gutem<br />
Beispiel vorangehen!<br />
� Der Zahnarzt berät Eltern bei den<br />
Kinderuntersuchungen zur<br />
Kinderzahnpflege!
Zahnpflege für Kinder<br />
5.1. Fluorid<br />
• Fluorid schützt den Zahnschmelz vor Karies. Es<br />
macht die Zähne hart gegen gefährliche Säuren.<br />
• Bei uns muss Fluorid über Zahnpasta, Tabletten<br />
oder Salz mit Fluorid zugeführt werden, weil nicht<br />
genügend Fluorid im Trinkwasser vorhanden ist.<br />
Thema: Gesunde Zähne und Mundgesundheit<br />
D08<br />
7/10<br />
• Kinder brauchen sehr lange Fluorid, damit die Zähne<br />
geschützt werden.<br />
• Säuglinge: Tabletten mit Vitamin D und Fluorid<br />
gegen Karies und Rachitis (Kinderarzt).<br />
• Bei besonders anfälligen Kindern kann der Zahnarzt<br />
die Zähne mit Fluoridlack gegen Karies bepinseln<br />
und die bleibenden großen Backenzähne versiegeln.
Zahnpflege für Kinder<br />
Thema: Gesunde Zähne und Mundgesundheit<br />
D08<br />
8/10<br />
5.2. Was kann ich tun, damit die Zähne<br />
meines Kindes gesund bleiben?<br />
• Schwangere sollten möglichst viele verschiedene<br />
Nahrungsmittel essen, denn bei der Geburt sind die<br />
Zähne des Babys schon zu zwei Dritteln im Kiefer.<br />
• Schnuller und Daumenlutschen können den<br />
Kieferknochen verformen.<br />
� Mütter sollten ihr Kind stillen! Stillen oder<br />
Flaschensauger mit kleinem Loch verwenden,<br />
damit das Kind nur bei den Mahlzeiten saugt.<br />
• Keine zuckerhaltigen Fertigtees oder Obstsäfte zu<br />
trinken geben! Sie verursachen Karies.<br />
� Kinder sollten statt dessen Früchte- oder<br />
Kräutertees ohne Zucker trinken oder einfach<br />
Wasser.<br />
• Kinder sollten nicht dauernd am Fläschchen nuckeln,<br />
auch nicht zum Einschlafen oder zur Beruhigung.<br />
� Lieber möglichst früh eine Lerntasse geben!<br />
• Eltern sollten nicht vom gleichen Löffel wie die<br />
Kinder essen, oder den Flaschensauger ablecken,<br />
auch nicht als Temperaturtest. Karies und Bakterien<br />
können sich so auf das Kind übertragen.<br />
� Temperatur lieber am Handrücken testen.<br />
Eventuell können sich die Eltern beim Zahnarzt<br />
die Zähne reinigen und Keime entfernen lassen.
6. Zahnvorsorge-Untersuchungen<br />
⇒ Kinder und Jugendliche<br />
Thema: Gesunde Zähne und Mundgesundheit<br />
D08<br />
9/10<br />
• Kinder und Jugendliche, die in der Gesetzlichen<br />
Krankenversicherung familienversichert sind, haben<br />
Anspruch auf regelmäßige Zahnvorsorge-<br />
Untersuchungen<br />
• Bis zum Alter von 6 Jahren: Insgesamt drei<br />
Untersuchungen auf Zahn-, Mund-,<br />
Kieferkrankheiten; Beratung zur Mundhygiene gehört<br />
dazu<br />
• Im Alter von 6 bis 18 Jahren: eine zahnärztliche<br />
Untersuchung pro Halbjahr<br />
• Keine Zuzahlungen, keine Praxisgebühr<br />
⇒ Erwachsene<br />
• Eine Zahnvorsorgeuntersuchung pro<br />
Kalenderhalbjahr übernimmt Gesetzliche<br />
Krankenkasse<br />
• Nur einmal im Jahr Zahnsteinentfernung<br />
• Versicherte der GKV sollten ein Bonusheft führen<br />
(gibt’s bei: Zahnarzt, Krankenkasse)<br />
• Zahnarzt vermerkt Teilnahme an<br />
Vorsorgeuntersuchungen<br />
• Bonusheft ist wichtig für die Finanzierung des ><br />
Zahnersatzes<br />
• Keine Praxisgebühr für Vorsorgeuntersuchungen,<br />
auch nicht wenn zusätzlich geröntgt wird
7. Zahnersatz<br />
• Kronen, Prothesen, Brücken<br />
• Gesetzliche Krankenkassen (GKV) zahlen<br />
befundbezogenen Festzuschuss<br />
• Heißt: Zuschuss orientiert sich am Befund und der<br />
dafür medizinisch notwendigen und gängigen<br />
Regelversorgung<br />
• Für einen bestimmten Befund gibt es immer<br />
denselben Festbetrag als Zuschuss<br />
Thema: Gesunde Zähne und Mundgesundheit<br />
D08<br />
10/10<br />
• Wer eine teurere Behandlung als die<br />
Regelversorgung möchte, trägt zusätzlich zu seinem<br />
Eigenanteil auch die Mehrkosten selbst<br />
⇒ Bonusregelung:<br />
• Wer in den letzten fünf Jahren einmal pro<br />
Kalenderjahr zur zahnärztlichen<br />
Vorsorgeuntersuchung gegangen ist, (Bonusheft!),<br />
erhält einen 20 Prozent höheren Zuschuss zum<br />
Zahnersatz<br />
• Zehn Jahre: 30 Prozent mehr<br />
• Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre müssen sogar<br />
halbjährliche Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen<br />
nachweisen
Seelische Gesundheit<br />
1. Einführung<br />
2. Psychische Erkrankungen<br />
2.1. Angststörungen<br />
2.2. Zwangserkrankungen<br />
2.3. Anpassungsstörungen /<br />
Posttraumatische<br />
Belastungsreaktionen<br />
2.4. Schizophrenie<br />
2.5. Persönlichkeitsstörungen<br />
2.6. Essstörungen<br />
2.7. Demenz<br />
2.8. Depression<br />
3. Was tun?<br />
4. Therapieformen<br />
4.1. Psychotherapie<br />
4.2. Medikamentöse Behandlung<br />
4.3. Weitere Therapieformen<br />
4.4. Hilfe bei der Betreuung psychisch<br />
Kranker<br />
Thema: Seelische Gesundheit<br />
D09<br />
1/21
1. Einführung<br />
Thema: Seelische Gesundheit<br />
D09<br />
2/21<br />
• Psychische Krankheiten werden in der Gesellschaft<br />
oft verschwiegen und selten behandelt: Mit einem<br />
gebrochenen Bein würde jeder zum Arzt gehen, bei<br />
seelischen Problemen scheuen sich die meisten<br />
davor.<br />
• Aber immer mehr Menschen haben seelische<br />
Probleme und die meisten können erfolgreich<br />
behandelt werden.<br />
⇒ Die häufigsten psychischen<br />
Krankheiten sind:<br />
� Angststörungen<br />
� Zwangserkrankungen<br />
� Anpassungsstörungen/ Posttraumatische<br />
Belastungsreaktionen<br />
� Schizophrenie<br />
� Persönlichkeitsstörungen<br />
� Essstörungen<br />
� Sucht<br />
� Demenz<br />
� Depression
2. Psychische Erkrankungen<br />
2.1. Angststörungen<br />
• Angst kann uns schützen<br />
Thema: Seelische Gesundheit<br />
D09<br />
3/21<br />
• Angst kann aber auch den Alltag verleiden, wenn sie<br />
viel größer ist als die tatsächliche Bedrohung<br />
• Wenn Ängste sehr häufig auftreten und sehr intensiv<br />
sind, das eigene Leben oder das Leben anderer<br />
gefährden oder behindern, sollten Fachleute<br />
aufgesucht werden<br />
• Phobien können Dinge (z.B. geschlossene Räume)<br />
oder Situationen (z.B. eine Rede halten) betreffen<br />
• Manche Menschen leiden unter Panikanfällen mit<br />
starken körperlichen Symptomen > die Angst vor der<br />
Angst kann dann das ganze Leben überschatten<br />
Behandlungsaussichten: sehr gut<br />
Psychotherapie, Medikamente
Psychische Erkrankungen<br />
2.2. Zwangserkrankungen<br />
• Wer unter Zwängen leidet, verbringt viele Stunden<br />
des Tages damit zu kontrollieren, zu putzen, zu<br />
ordnen, zu zählen...<br />
Thema: Seelische Gesundheit<br />
D09<br />
4/21<br />
• In Deutschland sind etwa 2 Prozent der Bevölkerung<br />
irgendwann in ihrem Leben davon betroffen<br />
• Die Betroffenen erleben die Zwänge als sehr<br />
unangenehm und versuchen (erfolglos) sich ihnen<br />
zu widersetzen > die Zwänge können das gesamte<br />
Denken und Handeln blockieren<br />
Heilungschancen: gut, wenn frühzeitig behandelt<br />
Medikamente, Psychotherapie
Psychische Erkrankungen<br />
2.3. Anpassungsstörungen /<br />
Posttraumatische<br />
Belastungsreaktionen<br />
Thema: Seelische Gesundheit<br />
D09<br />
5/21<br />
• Schwere Krankheiten, der Tod eines geliebten<br />
Menschen, Trennung, einschneidende Lebensereignisse<br />
(Verlust der Heimat) können so belastend<br />
sein, dass sie Depressionen, Ängste oder andere<br />
Störungen auslösen<br />
• Auch Zeugen von Katastrophen, Krieg und Gewalt<br />
haben ein sehr hohes Risiko krank zu werden und<br />
durchleben die schrecklichen Erlebnisse immer<br />
wieder und immer<br />
• Häufige Anzeichen: Nervosität, Schreckhaftigkeit,<br />
Albträume, Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen,<br />
Interesselosigkeit, negative<br />
Zukunftserwartungen<br />
Eine ärztlich-psychologische Behandlung kann sehr<br />
hilfreich sein, besonders wenn sie rechtzeitig<br />
stattfindet.
Psychische Erkrankungen<br />
2.4. Schizophrenie<br />
Thema: Seelische Gesundheit<br />
D09<br />
6/21<br />
• Schizophrene Menschen nehmen die Realität<br />
verändert oder fremd wahr, hören Stimmen,<br />
seltsame Geräusche, leiden unter Verfolgungswahn<br />
oder anderen Wahnvorstellungen<br />
• Für den Betroffenen und sein Umfeld kann das sehr<br />
beängstigend sein<br />
• Schizophrenie tritt überall bei etwa einem Prozent<br />
der Bevölkerung auf<br />
• Manche Betroffene entwickeln Antriebsstörungen<br />
oder ziehen sich zurück, dabei besteht oft<br />
Selbstmordgefahr<br />
• Darum und wegen des hohen Leidensdruckes ist<br />
eine Behandlung bei Schizophrenie unbedingt<br />
notwendig<br />
Die Behandlung ist unumgänglich; fast immer<br />
werden Medikamente eingesetzt, meist in<br />
Kombination mit einer Psychotherapie.
Psychische Erkrankungen<br />
2.5. Persönlichkeitsstörungen<br />
Thema: Seelische Gesundheit<br />
D09<br />
7/21<br />
• Manche Menschen besitzen Eigenschaften, die zu<br />
Schwierigkeiten in den Beziehungen zu anderen<br />
führen (Bsp. Ordnungswahn, Perfektionismus) > sie<br />
machen damit sich selbst und anderen das Leben<br />
schwer, fühlen sich aber nicht krank, sondern<br />
glauben, ihre Umwelt bemühe sich nicht genügend<br />
⇒ Borderline-Störung:<br />
• Eine der häufigsten Persönlichkeitsstörungen<br />
• Anzeichen: extrem unbeständige und<br />
unangemessen intensive zwischenmenschliche<br />
Beziehungen; die anderen werden an einem Tag<br />
noch ohne wirklichen Grund idealisiert und am<br />
nächsten aus nichtigen Gründen verteufelt (><br />
Konflikte!)<br />
• Starke Stimmungsschwankungen, Wutausbrüche,<br />
Selbstverletzungen, Selbstmordversuche<br />
• Borderliner stellen sehr hohe Anforderungen an ihre<br />
Mitmenschen und haben große Angst davor<br />
verlassen zu werden<br />
Borderline-Störungen sind schwer zu erkennen, und<br />
wenn richtig diagnostiziert auch nur schwer<br />
therapierbar.
Psychische Erkrankungen<br />
2.6. Essstörungen<br />
• Magersucht: freiwilliges extremes Hungern<br />
• Bulimie: übermäßiges Essen mit anschließendem<br />
Erbrechen<br />
Thema: Seelische Gesundheit<br />
D09<br />
8/21<br />
• Am häufigsten bei Mädchen und Frauen, doch auch<br />
immer mehr Männer leiden unter Essstörungen<br />
• Diese Erkrankungen können lebensbedrohlich sein!<br />
⇒ Ursachen:<br />
• Unbewusste seelische Belastungen<br />
• Dem vorherrschenden Schlankheitsideal gerecht<br />
werden<br />
Die Erkrankten leugnen oft ein Problem zu haben.<br />
<strong>Das</strong> liegt auch daran, dass ihre Körperwahrnehmung<br />
sich komplett von der Realität unterscheidet und sie<br />
sich trotz ihres Untergewichts immer noch als dick<br />
betrachten.<br />
Ärztliche Hilfe/Therapie ist dringend notwendig, weil<br />
viele Menschen an Essstörungen sterben. Oft findet<br />
die Therapie in Form eines stationären<br />
Klinikaufenthalts statt.
Psychische Erkrankungen<br />
2.7. Demenz<br />
Thema: Seelische Gesundheit<br />
D09<br />
9/21<br />
• Jeder Fünfte über 80-Jährige in Deutschland leidet<br />
unter einer Form der Demenz, bekannt ist vor allem<br />
die „Alzheimersche Krankheit“<br />
• Verursacht wird Demenz durch das Absterben von<br />
Nervenzellen im Gehirn<br />
• Meist tritt Demenz in hohem Alter auf, selten auch<br />
bei jüngeren Menschen<br />
⇒ Ursachen:<br />
• Durchblutungsstörungen<br />
• Schlaganfall<br />
• Degeneration von Nervengewebe<br />
• Alkoholismus<br />
• Suchterkrankungen<br />
• Gehirnverletzungen<br />
• Tumore u. a.
Psychische Erkrankungen<br />
⇒ Symptome der Demenz:<br />
• Vergesslichkeit<br />
• Orientierungslosigkeit<br />
• Gedächtnislücken<br />
� Schlüssel vergessen, Namen nicht parat,<br />
Supermarkt nicht finden, usw. …<br />
• Im Krankheitsverlauf nehmen die Symptome zu,<br />
können sich schwere Orientierungsstörungen<br />
entwickeln und eine allgemeine Verwirrtheit<br />
eintreten.<br />
Thema: Seelische Gesundheit<br />
D09<br />
10/21<br />
Bei Verdacht auf Demenz sollte ein Psychiater/<br />
Neurologe aufgesucht werden, der psychologische<br />
Tests durchführt. Demenz ist zwar nicht heilbar, aber<br />
es kann viel getan werden, damit der Betroffene<br />
möglichst lange möglichst selbständig bleibt.
Psychische Erkrankungen<br />
2.8. Depression<br />
• Anhaltende Niedergeschlagenheit, Traurigkeit und<br />
gedrückte Stimmung, ohne dass ein konkreter<br />
Anlass dafür zu erkennen ist<br />
• Depression ist eine der häufigsten seelischen<br />
Störungen<br />
• Sie gilt inzwischen als Volkskrankheit Nummer 1<br />
Thema: Seelische Gesundheit<br />
D09<br />
11/21<br />
• In Deutschland leiden mindestens 4 Millionen<br />
Menschen an einer Depression > in den westlichen<br />
Industrieländern erkranken immer mehr Menschen<br />
⇒ Symptome:<br />
• Antriebslosigkeit<br />
• Schlafstörungen<br />
• Freudlosigkeit<br />
• Hobbys werden aufgegeben, Kontakte vermieden<br />
• Unfähigkeit Entscheidungen zu treffen<br />
• Ständige Müdigkeit<br />
• Rückzug ins Bett<br />
• Geminderter Appetit<br />
• Gemindertes sexuelles Interesse<br />
• Kopf-/ Magenschmerzen
Psychische Erkrankungen<br />
• Gefühl der inneren Leere<br />
• Empfindungslosigkeit<br />
• Angst<br />
• Trauer<br />
• Verzweiflung<br />
• Schuldgefühle, Gefühl der Wertlosigkeit<br />
Thema: Seelische Gesundheit<br />
D09<br />
12/21<br />
Fast die Hälfte der Erkrankten unternimmt<br />
irgendwann einen Selbstmordversuch und circa 15<br />
Prozent der Patienten mit einer schweren<br />
Depression sterben durch Suizid.<br />
• Schon Kinder können an Depressionen erkranken<br />
• Für ältere/geschwächte Menschen kann eine<br />
Depression schnell lebensbedrohlich werden, da es<br />
fatal ist, wenn sie nicht genügend essen oder<br />
trinken.<br />
⇒ Manisch-depressive Störung:<br />
• Variante der Krankheit, in der Hochstimmung und<br />
tiefste Niedergeschlagenheit sich abwechseln<br />
• In der manischen Phase hat der Betroffene tausend<br />
Ideen, wird nie müde, geht große Risiken ein. Auch<br />
Kaufrausch kann ein Symptom der Krankheit sein.
Psychische Erkrankungen<br />
⇒ Ursachen von Depressionen<br />
• Stoffwechselstörung im Gehirn<br />
• Eine veränderte Zusammensetzung von<br />
Botenstoffen verhindert, dass Signale zwischen<br />
Nervenzellen richtig übertragen werden<br />
Thema: Seelische Gesundheit<br />
D09<br />
13/21<br />
• Diese Stoffwechselstörung kann durch belastende<br />
Lebensereignisse ausgelöst werden oder auch durch<br />
eine Veränderung der Lebensumstände, wie sie<br />
auch viele Migranten erlebt haben<br />
� Trennung von Freunden, Familie<br />
� Kontaktschwierigkeiten<br />
� Veränderte Rolle<br />
• Manche Patienten erkranken ohne erkennbaren<br />
äußeren Anlass<br />
• Auch bestimmte Medikamente oder Erkrankungen<br />
der Schilddrüse können Depressionen auslösen
Psychische Erkrankungen<br />
⇒ Behandlung<br />
Thema: Seelische Gesundheit<br />
D09<br />
14/21<br />
• Ärztliche der psychotherapeutische Behandlung ist<br />
besonders bei schweren Depressionen dringend<br />
notwendig. Nicht nur wegen der Suizidgefahr,<br />
sondern auch weil die Krankheit für den Erkrankten<br />
und sein Umfeld sehr belastend ist<br />
• Unbehandelt kann die Krankheit Monate/Jahre<br />
dauern<br />
• Bei der richtigen Behandlung sind die<br />
Heilungschancen sehr gut<br />
• Therapie mit Antidepressiva, oft mit Psychotherapie<br />
⇒ Tipps fürs Umfeld<br />
• Akzeptieren, dass Depressionen genau so ernst zu<br />
nehme sind wie andere Krankheiten<br />
• Beim Gang zum Arzt/Therapeuten, bei der<br />
Medikamenteneinnahme unterstützen<br />
• Gesprächsbereitschaft zeigen<br />
• Selbstmorddrohungen ernst nehmen<br />
• Gegebenenfalls selbst Unterstützung suchen ><br />
Selbsthilfegruppen
3. Was tun?<br />
• Psychische Krankheiten ernst nehmen<br />
• Der Betroffene kann nichts für seine Krankheit,<br />
ebenso wenig wie die Familie<br />
• Meist kommen bei einer Erkrankung, die absolut<br />
jeden treffen kann, mehrere Faktoren zusammen:<br />
genetische Veranlagung, belastende Ereignisse,<br />
Stress<br />
• Gute Ratschläge oder Vorwürfe helfen nicht,<br />
Behandlung dagegen schon<br />
� Wenn bei seelischen Problemen kein Arzt<br />
konsultiert wird, leiden die Betroffenen unter<br />
Umständen jahrelang unnötig.<br />
Thema: Seelische Gesundheit<br />
D09<br />
15/21<br />
• Der erste Weg zu einer Behandlung führt über den<br />
Hausarzt.<br />
� Er informiert über Behandlungsmöglichkeiten,<br />
ambulante und stationäre Angebote<br />
� Überweist an einen Psychotherapeuten,<br />
Psychologen oder Psychiater<br />
• Auch Beratungsstellen bieten wertvolle<br />
Informationen über Hilfsangebote an.
4. Therapieformen<br />
4.1. Psychotherapie<br />
• Ziel: seelische Ursachen einer Erkrankung finden<br />
und behandeln<br />
• Form: Gespräche mit dem Therapeuten, Übungen<br />
(Verhaltens-/ Entspannungsübungen)<br />
Thema: Seelische Gesundheit<br />
D09<br />
16/21<br />
• Psychotherapien sollten von ärztlichen oder<br />
psychologischen Psychotherapeuten durchgeführt<br />
werden (Adressen: z.B. Berufsverband der<br />
Psychotherapeuten, Kassenärztliche Vereinigungen,<br />
Psychotherapie-Informations-Dienst, Gelbe Seiten)<br />
• Oft Monate lange Wartezeiten<br />
• Krankenkassen finanzieren in der Regel<br />
Verhaltenstherapie und tiefenpsychologische<br />
Interventionen (Psychoanalyse)
Therapieformen<br />
⇒ Verhaltenstherapie<br />
• Wird sehr oft eingesetzt<br />
Thema: Seelische Gesundheit<br />
D09<br />
17/21<br />
Ziele:<br />
• negative Verhaltens- und Denkmuster durch genaue<br />
Beobachtungen verstehen<br />
• Ursachen und auslösenden Faktoren erkennen<br />
• neue Verhaltensweisen und bessere Strategien<br />
erlernen<br />
• Gespräche und Übungen (zum Beispiel<br />
Rollenspiele) sollen dem Patienten neue Einsichten<br />
in Verhaltensweisen eröffnen, die seine Erkrankung<br />
mit verursachen oder aufrecht erhalten.<br />
Die Erkrankung wird also als eine Art eingeübtes<br />
Fehlverhalten begriffen und soll durch die Einübung<br />
neuer Verhaltens- und Denkweisen überwunden<br />
werden.<br />
Die Patientinnen und Patienten sollen, auch mit<br />
Übungen während der Therapiesitzungen und zu<br />
Hause, ihr Verhalten und Erleben aktiv verändern.
Therapieformen<br />
⇒ Psychoanalyse<br />
• tiefenpsychologisches Verfahren<br />
Thema: Seelische Gesundheit<br />
D09<br />
18/21<br />
• beschäftigt sich vor allem damit, unbewusste<br />
Konflikte oder unangenehme Erlebnisse in der<br />
Lebensgeschichte (oft der Kindheit) als Ursachen für<br />
das seelische Problem aufzudecken und zu<br />
bearbeiten<br />
• In der therapeutischen Beziehung bilden sich alte,<br />
gestörte und krankmachende<br />
Beziehungserfahrungen der Patienten ab und<br />
können bearbeitet und verändert werden<br />
• Ziel von Psychoanalyse kann sowohl das Heilen von<br />
Krankheitssymptomen als auch ein erträglicherer<br />
Umgang der Patienten mit unveränderlichen<br />
belastenden Lebensereignissen sein
Therapieformen<br />
4.2. Medikamentöse Behandlung<br />
• Weil bei seelischen Störungen oft ein<br />
Ungleichgewicht bestimmter Stoffe im Gehirn<br />
vorliegt, werden oft Medikamente verabreicht, die<br />
diese Stoffe beeinflussen und so eine psychische<br />
(zum Beispiel beruhigende) Wirkung haben<br />
• Bei der Behandlung von schweren Depressionen<br />
oder Schizophrenien gelten Psychopharmaka als<br />
unverzichtbar<br />
• Zu den Psychopharmaka zählen unter anderem<br />
Neuroleptika, Antidepressiva und Benzodiazepine<br />
(angstlösende Beruhigungsmittel)<br />
• Im Gegensatz zu Antidepressiva und Neuroleptika<br />
besteht bei der längeren Einnahme von<br />
Benzodiazepinen die Gefahr, dass eine<br />
Abhängigkeit entsteht<br />
Thema: Seelische Gesundheit<br />
D09<br />
19/21<br />
• Psychopharmaka sollten auf keinen Fall<br />
eingenommen werden, ohne dass der Arzt sie<br />
verschrieben hat! Bei der Einnahme ist strikt auf die<br />
Anweisungen des Arztes zu achten.<br />
• Gerade Antidepressiva, deren Wirkung oft erst nach<br />
Wochen eintritt, sollten auch niemals ohne<br />
Absprache mit dem Arzt abgesetzt werden. Bleibt<br />
die Wirkung aus, sollte man sich ebenso an den Arzt<br />
wenden.
Therapieformen<br />
4.3. Weitere Therapieformen<br />
• Werden nicht immer von der Krankenkasse<br />
finanziert<br />
Thema: Seelische Gesundheit<br />
D09<br />
20/21<br />
• z. B. Familientherapien, Gesprächs-/Gestalttherapie,<br />
Körpertherapeutische Verfahren<br />
Die medikamentöse oder psychotherapeutische<br />
Behandlung kann auch ergänzt werden durch:<br />
• Ergotherapie<br />
• Soziotherapie<br />
• Lichttherapie<br />
• Kunsttherapie<br />
• Tanztherapie<br />
• Musiktherapie
Therapieformen<br />
Thema: Seelische Gesundheit<br />
D09<br />
21/21<br />
4.4. Hilfe bei der Betreuung psychisch<br />
Kranker<br />
• Wer Hilfe bei der Betreuung eines psychisch<br />
kranken Menschen sucht, wendet sich am besten an<br />
die Sozialpsychiatrischen Dienste<br />
• Meist beim Gesundheitsamt der Stadt-/<br />
Kreisverwaltung angesiedelt, oder bei Trägern der<br />
freien Wohlfahrtspflege<br />
• Dort sind Psychologen, Sozialpädagogen, Ärzte<br />
beratend tätig (zur Verschwiegenheit verpflichtet)<br />
• Angebote sind kostenlos<br />
• Informationen über die Sozialpsychiatrischen<br />
Dienste erhält man auch beim Gesundheits- oder<br />
Sozialamt<br />
• außerdem gibt es in manchen Städten Wegweiser<br />
mit allen wichtigen Adressen für Menschen mit<br />
seelischen Problemen und ihre Angehörigen
Adipositas<br />
1. Einführung<br />
2. Krank durch Überfluss<br />
Thema: Adipositas<br />
D10<br />
1/10<br />
2.1. Mögliche Ursachen von Übergewicht:<br />
2.2. Übergewicht oder Adipositas?<br />
2.3. Gesundheitsrisiken<br />
2.4. Abnehmen
1. Einführung<br />
Definition: Fettleibigkeit oder sehr starkes<br />
Übergewicht<br />
• In Deutschland leiden immer mehr Menschen an<br />
Adipositas<br />
Thema: Adipositas<br />
D10<br />
2/10<br />
• Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bezeichnet<br />
Adipositas als größtes chronisches<br />
Gesundheitsproblem weltweit<br />
• Bedenklich ist, dass die Zahl der betroffenen Kinder<br />
steigt; in Deutschland sind es bereits 10 bis 20<br />
Prozent<br />
� Die meisten von ihnen schaffen es nicht,<br />
das Übergewicht wieder zu verlieren und<br />
wachsen zu fettleibigen Erwachsenen<br />
heran<br />
⇒ Gesundheitsrisiken:<br />
• Stoffwechselstörungen<br />
• Diabetes<br />
• Herz-Kreislauf-Probleme<br />
• Haltungsschäden<br />
• Lebenserwartung sinkt
2. Krank durch Überfluss<br />
• Übergewicht entsteht, wenn über Essen und<br />
Getränke ständig mehr Energie aufgenommen als<br />
verbraucht wird<br />
Thema: Adipositas<br />
D10<br />
3/10<br />
• Verbraucht wird Energie vor allem durch Bewegung<br />
• Überschüssige Energie speichert der Körper in Form<br />
von Fett<br />
2.1. Mögliche Ursachen von<br />
Übergewicht:<br />
• Genetische Veranlagung<br />
• Geschlecht (Männer verbrauchen mehr Energie als<br />
Frauen)<br />
• Alter (Junge Menschen brauchen mehr Energie als<br />
ältere)<br />
• Gestörtes Hunger- und Sättigungsgefühl<br />
• Essen als Trost
Krank durch Überfluss<br />
⇒ Sitzend Fett ansetzen<br />
• Adipositas und Übergewicht sind Zeichen der<br />
Überflussgesellschaft<br />
Thema: Adipositas<br />
D10<br />
4/10<br />
• Körperfett sichert das Überleben in knappen Zeiten,<br />
doch in den Industrieländern gibt es keine<br />
Hungerperioden<br />
• Erwachsene wie Kinder bewegen sich viel zu wenig<br />
Kinder:<br />
• Computer und Fernsehen statt Bolz- oder Spielplatz<br />
• Kinder, die sich wenig bewegen, sind nicht nur<br />
dicker sondern auch ungeschickter und langsamer,<br />
haben häufiger Lern- und Kontaktschwierigkeiten
Krank durch Überfluss<br />
Erwachsene:<br />
• Körperliche Arbeiten werden seltener; sitzende<br />
Tätigkeiten sind die Regel<br />
• Bus, Bahn und Auto machen Zufußgehen<br />
überflüssig<br />
Thema: Adipositas<br />
D10<br />
5/10<br />
• Annehmlichkeiten dieser Art sorgen dafür, dass die<br />
Menschen heute viel weniger Energie verbrauchen<br />
als ihre Vorfahren<br />
• Zugleich wurden die Essensportionen größer statt<br />
kleiner<br />
• Ständige Verlockungen durch kalorienreiche<br />
Verlockungen: voller Kühlschrank, Imbissbuden an<br />
jeder Ecke, Chipstüte vom Kiosk, und und und...<br />
• Fertiggerichte statt ausgewogener Küche<br />
• Viele Kinder gehen ohne Frühstück und Pausenbrot<br />
aus dem Haus, kaufen sich dann Süßigkeiten
Krank durch Überfluss<br />
2.2. Übergewicht oder Adipositas?<br />
Thema: Adipositas<br />
D10<br />
6/10<br />
• Jeder Zweite in Deutschland hat Übergewicht, jeder<br />
Fünfte ist fettleibig<br />
• Die Begriffe Übergewicht und Adipositas bezeichnen<br />
beide einen zu hohen Anteil an Körperfett<br />
• Adipositas bezeichnet einen Grad des Übergewichts,<br />
der zu deutlich erhöhten Gesundheitsrisiken führt<br />
Mit dem Body-Mass-Index (BMI) lässt sich<br />
Übergewicht oder Adipositas ganz einfach feststellen<br />
BMI = Gewicht in Kilogramm : Körpergröße in<br />
Metern²<br />
Für eine 1,70 Meter große Frau,<br />
die 60 Kilogramm wiegt,<br />
sähe die Formel also so aus:<br />
BMI = 60 : (1,70m x 1,70m) = 20,8<br />
� laut WHO wäre diese Frau normalgewichtig<br />
Übergewicht: BMI zwischen 25 und 30<br />
Adipositas: BMI über 30
Krank durch Überfluss<br />
2.3. Gesundheitsrisiken<br />
• allgemein leiden adipöse Menschen darunter,<br />
weniger fit zu sein<br />
⇒ Krankheitsrisiken:<br />
• Thrombose<br />
• Gicht<br />
• Bluthochdruck<br />
• Diabetes<br />
• Gelenkprobleme<br />
• Steigendes Schlaganfallrisiko<br />
• Steigendes Herzinfarktrisiko<br />
• Geringere Lebenserwartung<br />
Thema: Adipositas<br />
D10<br />
7/10
Krank durch Überfluss<br />
⇒ Psychische Probleme:<br />
• Fettleibige Kinder und Jugendliche werden oft<br />
ausgegrenzt<br />
• Teufelskreis, wenn sie sich daraufhin zurückziehen<br />
und mit Essen trösten<br />
• Einsamkeit, Depressionen<br />
• Auch Erwachsene werden durch ihr Übergewicht,<br />
mangelnde Anerkennung, schlechtere Chancen im<br />
Berufs- und Privatleben stark belastet<br />
Thema: Adipositas<br />
D10<br />
8/10
Krank durch Überfluss<br />
2.4. Abnehmen<br />
• Wer unter Adipositas leidet, sollte dringend<br />
abnehmen > Lebensqualität steigt, Risiko für<br />
Folgekrankheiten sinkt<br />
⇒ Dabei sind jedoch einige Regeln zu<br />
beachten:<br />
• Medizinisch ist es nicht ratsam, mehr als ein<br />
Kilogramm pro Woche zu verlieren<br />
• Blitzdiäten helfen nicht (Jojo-Effekt)<br />
• Für Kinder sind einseitige Diäten gefährlich, weil<br />
wichtige Nährstoffe fehlen können<br />
• Die Ernährung muss komplett umgestellt werden ><br />
Ausgewogen und fettarm essen!<br />
• Außerdem sollte durch mehr Bewegung der<br />
Energieverbrauch angekurbelt werden<br />
Thema: Adipositas<br />
D10<br />
9/10<br />
• Am besten mit gelenkschonenden Sportarten:<br />
(Wasser-) Gymnastik, Schwimmen, Spaziergängen
Krank durch Überfluss<br />
⇒ Beratung<br />
• Der Haus- oder Kinderarzt hat alle wichtigen<br />
Informationen, vermittelt bei Bedarf auch an den<br />
Facharzt, einen Psychologen, eine Abnehmklinik<br />
• Eine medikamentöse Behandlung oder operative<br />
Maßnahmen sind selten ratsam<br />
Thema: Adipositas<br />
D10<br />
10/10<br />
• Bei suchtartigen Essanfällen oder schweren<br />
seelischen Belastungen kann eine Psychotherapie<br />
helfen<br />
• Für Kinder kann das Abnehmen in der Klinik ein<br />
guter Weg sein. Dort lernen sie Altersgenossen mit<br />
den selben Problemen kennen, schließen<br />
Freundschaften und machen die Erfahrung, samt<br />
ihren Pfunden akzeptiert zu werden<br />
Erwachsene lernen in Rehakliniken, Krisen anders als<br />
durch Essen zu bewältigen und ihr Hunger- und<br />
Sättigungsgefühl wiederzuentdecken. Überflüssige<br />
Kilos sollen natürlich auch dahinschmelzen.