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Abweichungen von der - Andrologen.info

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Präventivmedizin<br />

104 andrologen.<strong>info</strong> September • 2005<br />

Metabolisches Syndrom<br />

und Testosteronmangel<br />

Vorboten eines Diabetes mellitus?<br />

Die Akkumulation viszeralen Fettgewebes durch Fehlernährung und inaktiven Lebensstil<br />

ist bei entsprechen<strong>der</strong> genetischer Prädisposition <strong>der</strong> entscheidende<br />

Nährboden für kardiovaskuläre Erkrankungen und einen Diabetes mellitus. Wegbereiter<br />

dieser Volkskrankheiten sind ferner Hypertonie, Fettstoffwechselstörungen,<br />

Insulinresistenz. Vielfach treten sie als Symptomencluster auf und sind als<br />

sogenanntes metabolisches Syndrom Vorbote einer sich in absehbarer Zukunft<br />

dramatisch verschlechternden Stoffwechsellage. Hiebei stellt sich immer mehr heraus,<br />

daß ein Zusammenhang zwischen einem Testosteronmangel und Bauchfett sowie<br />

metabolischen Störungen bis hin zum Diabetes mellitus besteht.<br />

Bauchfett – vielverkannter<br />

Hochrisikofaktor<br />

Ein Großteil dessen, was<br />

Ärzte in ihrer täglichen Routine<br />

an Krankheiten behandeln,<br />

läßt sich wesentlich auf die Vermehrung<br />

des Bauchfettgewebes<br />

zurückführen. Diese Vermehrung<br />

findet schleichend statt und<br />

wird anfangs <strong>von</strong> kaum jemanden<br />

ernst genommen, bis durch<br />

die Menge des angesammelten<br />

intraabdominalen Fettgewebes<br />

manifeste gesundheitliche Probleme<br />

auftreten.<br />

Viszerales Fettgewebe ist eigentlich<br />

erst in den letzten Jahren<br />

verstärkt ins Blickfeld <strong>der</strong><br />

Mediziner und Epidemiologen<br />

gerückt. Zwischenzeitlich wird<br />

aber immer mehr erkannt, daß<br />

es sich dabei um das zentrale<br />

gesundheitliche Problem eines<br />

beträchtlichen Teils <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

handelt.<br />

Das viszerale Fettgewebe ist<br />

im Grunde genommen eine Fabrik<br />

für zahlreiche Hormone,<br />

Zytokine, Wachstums- und an<strong>der</strong>e<br />

Faktoren. Darunter ist so<br />

ziemlich alles vertreten, was<br />

den Insulin-, Blutzucker- und<br />

Blutfettstoffwechsel durcheinan<strong>der</strong>bringen<br />

kann – was zu Insulinresistenz<br />

führt und Entzündungsreaktionen<br />

verursacht.<br />

Neben den weithin bekannten<br />

Folgen <strong>von</strong> Insulinresistenz<br />

sind nach neueren Erkenntnissen<br />

auch Gerinnungsstörungen,<br />

d.h. die prothrombophile Situation,<br />

die durch die Insulinresistenz<br />

hervorgerufen wird, sowie<br />

auch Entzündung und Gefäßverän<strong>der</strong>ung<br />

zu beachten.<br />

Vom Bauchfett führt eine pathophysiologische<br />

Kaskade hin<br />

zur endothelialen Dysfunktion.<br />

Die im Anfangsstadium unauffälligen,<br />

komplexen Verän<strong>der</strong>ungen<br />

an <strong>der</strong> Endothelien wachsen<br />

sich zu gefährlichen vaskulären<br />

Läsionen aus. Es bilden sich<br />

atherosklerotischen Plaques in<br />

den Gefäßen, die irgendwann<br />

instabil werden und zum plötzlichen<br />

Gefäßverschluß führen.<br />

Die Folgen können Schlaganfall,<br />

Herzinfarkt und plötzlicher<br />

Herztod sein.<br />

Dramatik des<br />

metabolischen Syndroms<br />

Neben <strong>der</strong> intraabdominalen<br />

Adipositas spielen beim metabolischen<br />

Syndrom auch Bluthochdruck,Fettsoffwechselstörungen<br />

und Insulinresistenz eine<br />

Rolle (Tabelle 1). Hinter dieser<br />

Mischung verbirgt sich ein tödliches<br />

Risiko – für zahlreiche<br />

Kardiologen und Stoffwechselforscher<br />

sogar tödlicher als<br />

Krebserkrankungen. Allerdings<br />

steht das im Wi<strong>der</strong>spruch zur<br />

öffentlichen Wahrnehmung,

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