08.12.2012 Aufrufe

Matte-Gucker

Matte-Gucker

Matte-Gucker

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Matte</strong>-<strong>Gucker</strong><br />

Heidi und Willy Iseli – Das «rüstige Renterehepaar»<br />

Kaffee, Gipfeli und ein herrlicher Blick über die Aare.<br />

Heidi und Willy Iseli sitzen mir gegenüber. Wir plaudern<br />

über das Leben in der <strong>Matte</strong> und wie die Zeit vergeht. Vor<br />

uns liegt die Ausgabe des "Berner Bärs" vom Juni 1999: Ein<br />

symphatisches und rüstiges Renterehepaar; Die Berner Heidi<br />

und Willy Iseli. Das Jahr 1999 ist für die ehemaligen Turner<br />

das Jubiläumsjahr überhaupt. Beide konnten bereits ihren<br />

70. Geburtstag feiern und am 16. Dezember sind es 50<br />

Jahre her, als sich Heidi und Willy Iseli das Jawort gaben.<br />

Zehn Jahre sind seither die Aare hinunter geflossen, darunter<br />

zwei Hochwasser. Das «rüstige» Renterehepaar feiert ein<br />

weiteres Jubiläum. Die Zahlen aus dem Artikel im Berner<br />

Bär können mit zehn addiert<br />

werden. Iselis sind zehn Jahre<br />

älter geworden und im Dezember<br />

sind es 60 Jahre, seit sie geheiratet<br />

haben und beide feiern<br />

ihren 80. Geburtstag im 2009.<br />

Willy Iseli wurde am 14.2.1929<br />

im Altenberg geboren. Seine<br />

geographischen Lebensstationen<br />

führten ihn kreuz und quer<br />

durch die Berner Altstadt: Altenberg<br />

– Nydeggstalden – Gerechtigkeitsgasse<br />

– Postgasse.<br />

Seit 1936 lebt er in der <strong>Matte</strong><br />

an der Badgasse. Er besuchte<br />

von 1936 – 1945 die Schule in der <strong>Matte</strong>.<br />

Am 8. Mai 1929 wurde Heidi Iseli-Buchser in Bern geboren.<br />

Sie besuchte an der Postgasse die ersten vier Klassen.<br />

Dann zog sie mit ihren Eltern und den drei Geschwistern<br />

nach Ostermundigen und verbrachte die 5.- 8. Klasse in Ostermundigen.<br />

Nach dem Tod ihres Vaters zog es ihre Mutter<br />

mit den vier Kindern wieder in die Stadt an die Kramgasse<br />

zurück. Heidi absolvierte die 9. Klasse in der <strong>Matte</strong><br />

und da traf sie Willy.<br />

«Wart ihr schon in der Schule ein Paar?»<br />

Beide lachen laut. «Nein, nein, es war nicht Liebe auf den<br />

ersten Blick. Es war mindestens der dritte», lächelt Heidi.<br />

Nach der Schule zog Willy, inzwischen 16 Jahre alt geworden,<br />

für drei Monate nach Colombier auf einen Bauernhof,<br />

um französisch zu lernen. « Ich hätte eigentlich französisch<br />

lernen sollen, aber ich hatte keine Zeit dazu und in der Küche<br />

habe ich mit den andern deutsch gesprochen. Es waren<br />

noch drei andere Deutsch-Schweizer auf dem Bauernhof.<br />

Und mit dem Traktor konnte ich auch nicht reden, der gab<br />

14 Menschen<br />

mir keine Antwort. Ich wusste aber, dass Heidi inzwischen<br />

in Boudry als Aupair arbeitete. Eines Sonntags fuhr ich mit<br />

dem Traktor zu ihr, um sie zu besuchen.»<br />

«Und hat es jetzt gefunkt?», frage ich neugierig.<br />

«Nein, nein», sagen beide zur gleichen Zeit.<br />

«Immer noch nicht?», sage ich fast etwas enttäuscht.<br />

«Und du Willy bist sie einfach nur so besuchen gegangen?»<br />

«Ja klar, ich wollte den Traktor ausführen.» Er schaut mich<br />

spitzbübisch an.<br />

«Verliebt haben wir uns wirklich nicht», bestätigte Heidi.<br />

«Wieso hast du Heidi denn sonst besuchen wollen?»<br />

«Das möchte ich heute auch wissen», meint Heidi lachend.<br />

«Es war meine erste<br />

Schwarzfahrt.» Willy<br />

grinst.<br />

Heidi erklärte ihrer Madame,<br />

dass ihr «Cousin<br />

Willy« sie besuchen komme.<br />

Diese begrüsste ihn<br />

herzlich. Danach trennten<br />

sich die Lebenswege von<br />

Heidi und Willy wieder.<br />

«Meine Muter suchte damals<br />

eine Lehrstelle für<br />

mich in Bern und so konnte<br />

ich in der Farbwarenfabrik<br />

Sargent am Eigerplatz<br />

nach meinem Welschlandjahr mit der Stifti und dem KV<br />

beginnen. Das Büro war hell und geräumig und es gefiel<br />

mir sehr.»<br />

«Wieso hat dir deine Mama die Lehrstelle gesucht?»<br />

«Das war damals gang und gäbe, denn ich war ja im Welschland.<br />

Ich wäre gerne noch etwas in Boudry geblieben. Es<br />

gefiel mir sehr. Da ich aber eine Lehrstelle hatte, musste ich<br />

nach einem Jahr wieder nach Bern zurück. Es war auch gut<br />

so, denn mir hat es sehr gut gefallen in der Lehre. Ich hatte<br />

gute Lehrmeister», sagt Heidi nachdenklich.<br />

In der Zeit machte Willy eine Lehre als Auto- und Lastwagenmechaniker<br />

in der Garage Fischer und Schibler an der<br />

Brunnadernstrasse.<br />

Heidi war bereits im zweiten Lehrjahr, als sie Willy wieder<br />

begegnete. «Er wusste, dass ich in der Lehre die Schreibmaschine<br />

bedienen konnte. Also besuchte er mich im Geschäft,<br />

weil er eine Klassenzusammenkunft organisieren wollte. So<br />

hat uns das Schicksal ein weiteres Mal zusammen gebracht.<br />

Von diesem Zeitpunkt an blieben wir auch zusammen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!