Katalysator
Katalysator
Katalysator
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Moderne Aldol-Reaktionen<br />
Katrina Brendle<br />
Institut für Organische Chemie – Seminar zum Fortgeschrittenenpraktium<br />
KIT – Universität des Landes Baden-Württemberg und<br />
nationales Großforschungszentrum in der Helmholtz-Gemeinschaft<br />
www.kit.edu
2<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Einführung<br />
Wiederholung: - Mechanismus Aldolreaktion<br />
- Mechanismus Mukaiyama-Aldol-Addition<br />
Chirale Bor-Lewis-Säuren: - Stöchiometrische Zugabe<br />
- Katalytische Zugabe<br />
Kupfer-Lewis-Säuren<br />
Zinn-katalysierte Aldol-Reaktionen<br />
Zirkonium-Alkoxide als Lewis Säuren<br />
Direkte Katalyse durch Metallkomplexe: - Beispiele für <strong>Katalysator</strong>en<br />
- Katalysezyklus<br />
Vinyloge Aldol-Reaktion<br />
(S-Tol-BINAP)CuF 2 -<strong>Katalysator</strong> (Carreira)<br />
Literatur
3<br />
Einführung<br />
� Entwicklung:<br />
� 1872: Wurtz & Borodin<br />
� 1973: Mukaiyama & Narasaka: Säurekatalysierte Aldol-Reaktion von<br />
Silylenolaten<br />
� 1990er: intensive Forschung an hochselektiven <strong>Katalysator</strong>en<br />
� Große Bedeutung für Naturstoffsynthesen<br />
� Aufbau von 2 Stereozentren<br />
� Zimmermann-Taxler-Modell � OC IV<br />
� für viele Substrate nach wie vor keine selektiven Lösungen
4<br />
Basenkatalysierte Aldolreaktion<br />
Reaktion zweier Aldehyde oder Ketone zu β-Hydroxycarbonylverbindungen mit<br />
anschließender Kondensation zu einer α,β-ungesättigten Carbonylverbindung<br />
Problem: Unsymmetrische Edukte � Produktgemische
5<br />
Mukaiyama-Aldol-Addition<br />
� Darstellung des Silylenolether:<br />
� Mechanismus:<br />
� Vorteile: - gekreuzte Aldol-Reaktion möglich<br />
- durch chirale LS: Stereochemie der Reaktion kontrollierbar<br />
� klassische LS: TiCl 4
6<br />
Chirale Bor-Lewis-Säuren<br />
� Kinetische Kontrolle (-78°C, kurze Reaktionslaufzei t)<br />
� Hohe syn-Selektivität<br />
� Chiral modifizierte Lewis-Säure-Komplexe, z.B.: CAB<br />
� Stöchiometrische Anwendung oder als <strong>Katalysator</strong><br />
� Beispiel für den Einsatz in stöchiometrischen Mengen:
7<br />
Chirale Bor-Lewis-Säuren<br />
Einsatz von CAB in katalytischen Mengen:<br />
Vorteile: 1. Je nach Rest sehr diastereo- und enantioselektiv<br />
2. Hohe Ausbeuten<br />
3. Milde Bedingungen<br />
Syn-Selektivität: Rückseitenangriff des Silylenolether auf Carbonylgruppe
8<br />
Kupfer-Lewis-Säuren<br />
� Funktionsweise: Cu 2+ -Komplexe: Aktivierung der elektrophilen Komponente<br />
Cu + -Komplexe: Aktivierung der nukleophilen Komponente<br />
� Beispiel für Cu + -katalysierte Reaktion:<br />
� Beispiel für Cu 2+ -katalysierte Mukaiyama-Aldol-Reaktion:<br />
oft verwendeter <strong>Katalysator</strong>: „Pybox Ligand“<br />
� für α-Benzoxyaldehyde und α-Ketoester<br />
⇨hohe syn-Selektivität<br />
⇨hohe Enantiomerenreinheit
9<br />
Mechanismus (Pybox)Cu(SbF 6) 2 katalysierte<br />
Addition
10<br />
Kupfer-Lewis-Säuren<br />
Cytostatika-Synthese:
11<br />
Zinn-katalysierte Aldol-Reaktionen<br />
SnCl 4 als <strong>Katalysator</strong> :<br />
� generell hohe anti-Selektivität<br />
� bei Rkt von Silylenolethern mit α-Heteroatom-substituierten aliphatischen<br />
Aldehyden jedoch syn-selektiv � auch 2,3-syn und 3,4-syn<br />
� bei hohen Temperaturen (z.B. 40°C) ebenfalls syn-Selektivität<br />
� bei Rkt von Silylketenacetalen oft schlechte Stereoselektivität<br />
Ausnahme: S- t Butylpropanthioat oder Ethanthioat sind gute Ausgangsstoffe<br />
� Naturstoffsynthesen z.B. Oligopeptide<br />
optisch aktive Naturstoffe
12<br />
Zirkonium-Alkoxide als Lewis-Säuren<br />
� Vorteile von Zirkonium: - günstig im Vergleich zu anderen Metallen<br />
- geringe Toxizität<br />
- sehr stabil bei RT<br />
- milde Lewis-Säuren<br />
� Darstellung von β-Hydroxyester<br />
� anti-Selektivität<br />
� geringe Mengen an H 2 O entscheidend für Enantioselektivität<br />
Beispiel:<br />
H 2 O<br />
(mol%)<br />
Ausbeute<br />
(%)<br />
ee<br />
(%)<br />
0 42 3<br />
10 86 83<br />
20 94 88
13<br />
Zirkonium-Alkoxide als Lewis-Säuren<br />
� sehr gute Ausbeute & Selektivität:<br />
- aromatische & α,β-ungesättigte Aldehyde<br />
� gute Ausbeute, aber geringere Selektivität:<br />
- sterisch wenig anspruchsvolle aliphatische Aldehyde<br />
� Grund für anti-Selektivität:
14<br />
Direkte Katalyse durch Metallkomplexe<br />
� Vorteil: - Weniger Reagenzien werden benötigt<br />
- Edukte müssen vorher nicht modifiziert werden<br />
� Eigenschaften der <strong>Katalysator</strong>en:<br />
- Bereich der als Base fungiert<br />
- Bereich der als Säure fungiert<br />
� Beispiel:
15<br />
Direkte Katalyse durch Metallkomplexe<br />
möglicher Katalysezyklus
16<br />
Direkte Katalyse durch Metallkomplexe<br />
� Reaktionen von α−Hydroxyketonen:<br />
- Hohe syn-Selektivität bei Verwendung von Zn als Zn 2 -Komplex<br />
- Anti-Selektivität bei Verwendung von (S)-LLB
17<br />
Vinyloge Aldol-Reaktion<br />
� Vinylogieprinzip:<br />
Übermittlung elektronischer Effekte durch ein konjugiertes π−System<br />
� α,β−ungesättigte Carbonylverbindungen: Reaktion am C2 und am C4 möglich
18<br />
Vinyloge Aldol-Reaktion<br />
� Bei Silylenolethern: γ-Addition bevorzugt (Vinyloge Mukaiyama-Aldol-Reaktion)<br />
� Problem: Regiokontrolle<br />
� Substratgesteuert:<br />
Von Acetoacetat, Lactonen, Estern und Ketonen abgeleiteten Dienolate<br />
z.B. Silyldienolether und Silylketenacetale � γ−selektiv<br />
z.B. Metalldienolate � α−selektiv<br />
� Katalytisch gesteuert:<br />
� Asymmetrische Reaktionsführung durch die zuvor vorgestellten <strong>Katalysator</strong>en
19<br />
(S-Tol-BINAP)CuF 2 -<strong>Katalysator</strong> (Carreira)<br />
� enantioselektive Addition von Silyldienolaten an Aromaten, Heteroaromaten &<br />
α,β-ungesättigte Aldehyde<br />
� <strong>Katalysator</strong> wird in situ hergestellt<br />
� gute Ausbeuten → Ausnahme: aliphatische Aldehyde
20<br />
S-Tol-BINAP)CuF 2 -<strong>Katalysator</strong> (Carreira)<br />
möglicher Katalysezyklus:
21<br />
Literatur<br />
� R. Mahrwald, Modern Aldol Reactions, Wiley-VCH, Weinheim, 2004<br />
� S. E. Denmark, J. R. Heemstra, G. L. Beutner, Angew. Chem., Int. Ed. 2005,<br />
117, 4760-4777<br />
� T. Laue, A. Plagens, Namens- und Schlagwort-Reaktionen der Organischen<br />
Chemie, Vieweg+Teubner, Wiesbaden, 2009<br />
� E. M. Carreira. J. Krüger, J. Am. Chem. Soc. 1998, 120, 837-838
22<br />
Säurekatalysierte Aldolreaktion<br />
R 1<br />
O<br />
H<br />
R 2<br />
H<br />
R 1<br />
OH<br />
R 2<br />
H<br />
R 1<br />
O<br />
OH<br />
R 3<br />
R 2<br />
H<br />
H ;<br />
H 2O<br />
OH<br />
R 3<br />
R 2<br />
R 1<br />
R 1<br />
OH OH<br />
R 2<br />
H<br />
O<br />
R 3<br />
R 3
23<br />
Grund für Syn-Selektivität der Bor-LS<br />
Reduktion durch einen intramolekularen Hydridtransfer
24<br />
Zirkonium-Alkoxide als Lewis-Säuren