Wandel gestalten
integriertes_umweltprogramm_2030_bf
integriertes_umweltprogramm_2030_bf
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
– 18 –<br />
Handlungsraum aufspannen. Ziel ist eine Optimierung der gesellschaftlichen Wohlfahrt unter<br />
der Nebenbedingung, dass alle gesetzten Umweltziele erfüllt werden.<br />
Diese Weiterentwicklung der sozialen hin zu einer sozial-ökologischen Marktwirtschaft als<br />
neue wirtschaftliche Rahmenordnung ist eine zentrale politische Aufgabe, um ein nachhaltiges<br />
Wohlstandsmodell Wirklichkeit werden zu lassen.<br />
Die zentrale Idee der sozialen Marktwirtschaft besteht darin, die Freiheit aller zu schützen,<br />
die als Anbieter oder Nachfrager am Markt teilnehmen, und gleichzeitig für sozialen Ausgleich<br />
zu sorgen.<br />
Die zentrale Idee der sozial-ökologischen Marktwirtschaft besteht darin, die Freiheit der<br />
marktvermittelten Aushandlungsprozesse und den sozialen Ausgleich in die Einhaltung ökologischer<br />
Belastbarkeitsgrenzen einzubetten. Auf diese Weise wird die Ausgestaltung der<br />
Marktwirtschaft dem Leitbild Nachhaltige Entwicklung gerecht: Wirtschaftliche Leistungsfähigkeit,<br />
Wohlstand, Wachstum, soziale Verantwortung und Umweltschutz werden so zusammengeführt,<br />
dass sich das Wirtschaften unter allen Gesichtspunkten dauerhaft tragfähig vollzieht.<br />
Es gilt, die sozial-ökologische Marktwirtschaft als Leitbild für Produktion, Handel und<br />
Konsum, für Unternehmen, Haushalte und öffentliche Hand zu etablieren.<br />
Wie alle grundlegenden Veränderungsprozesse wird auch ein gesellschaftlicher <strong>Wandel</strong> in<br />
Richtung Nachhaltigkeit nicht konfliktfrei vor sich gehen. Denn „traditionelle“, nichtnachhaltige<br />
Politikansätze, Lebensstile und Geschäftsmodelle werden durch den gesellschaftlich<br />
erforderlichen <strong>Wandel</strong> unter Druck geraten. Das BMUB stellt sich diesen Herausforderungen.<br />
Miteinander reden, Ängste ernst nehmen, Konflikte lösen, Chancen aufzeigen, sozialverträgliche<br />
Lösungen entwickeln – dies sind elementare Ansätze, um den <strong>Wandel</strong> zu <strong>gestalten</strong>.<br />
Das BMUB möchte eine „transformative Umweltpolitik“ entwickeln.<br />
Wie kann ein tiefgreifender <strong>Wandel</strong>, ein beschleunigter Übergang – eine „Transformation“ –<br />
hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft gelingen? Auf diese Frage des „Wie?“ sind viele Antworten<br />
erst noch zu erarbeiten, denn die Diskussionen in Wissenschaft, Gesellschaft und<br />
Politik stehen noch am Anfang. Die Politik kann und darf jedoch vor allem angesichts der<br />
z. T. dramatischen Umweltveränderungen nicht warten.<br />
Die deutsche Umweltpolitik muss zudem noch konsequenter als bisher auf europäischer wie<br />
auf internationaler Ebene darauf hinwirken, dass der sichere Handlungsraum zum Maßstab<br />
politischer Entscheidungen wird. Wir wollen daher den <strong>Wandel</strong> zur Nachhaltigkeit in Wirtschaft<br />
und Gesellschaft auch auf internationaler Ebene noch stärker vorantreiben, Vorbild<br />
dafür sein und uns, im Sinne der globalen Partnerschaft, mit anderen Ländern dazu austauschen.