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Wandel gestalten

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Handlungsraum aufspannen. Ziel ist eine Optimierung der gesellschaftlichen Wohlfahrt unter<br />

der Nebenbedingung, dass alle gesetzten Umweltziele erfüllt werden.<br />

Diese Weiterentwicklung der sozialen hin zu einer sozial-ökologischen Marktwirtschaft als<br />

neue wirtschaftliche Rahmenordnung ist eine zentrale politische Aufgabe, um ein nachhaltiges<br />

Wohlstandsmodell Wirklichkeit werden zu lassen.<br />

Die zentrale Idee der sozialen Marktwirtschaft besteht darin, die Freiheit aller zu schützen,<br />

die als Anbieter oder Nachfrager am Markt teilnehmen, und gleichzeitig für sozialen Ausgleich<br />

zu sorgen.<br />

Die zentrale Idee der sozial-ökologischen Marktwirtschaft besteht darin, die Freiheit der<br />

marktvermittelten Aushandlungsprozesse und den sozialen Ausgleich in die Einhaltung ökologischer<br />

Belastbarkeitsgrenzen einzubetten. Auf diese Weise wird die Ausgestaltung der<br />

Marktwirtschaft dem Leitbild Nachhaltige Entwicklung gerecht: Wirtschaftliche Leistungsfähigkeit,<br />

Wohlstand, Wachstum, soziale Verantwortung und Umweltschutz werden so zusammengeführt,<br />

dass sich das Wirtschaften unter allen Gesichtspunkten dauerhaft tragfähig vollzieht.<br />

Es gilt, die sozial-ökologische Marktwirtschaft als Leitbild für Produktion, Handel und<br />

Konsum, für Unternehmen, Haushalte und öffentliche Hand zu etablieren.<br />

Wie alle grundlegenden Veränderungsprozesse wird auch ein gesellschaftlicher <strong>Wandel</strong> in<br />

Richtung Nachhaltigkeit nicht konfliktfrei vor sich gehen. Denn „traditionelle“, nichtnachhaltige<br />

Politikansätze, Lebensstile und Geschäftsmodelle werden durch den gesellschaftlich<br />

erforderlichen <strong>Wandel</strong> unter Druck geraten. Das BMUB stellt sich diesen Herausforderungen.<br />

Miteinander reden, Ängste ernst nehmen, Konflikte lösen, Chancen aufzeigen, sozialverträgliche<br />

Lösungen entwickeln – dies sind elementare Ansätze, um den <strong>Wandel</strong> zu <strong>gestalten</strong>.<br />

Das BMUB möchte eine „transformative Umweltpolitik“ entwickeln.<br />

Wie kann ein tiefgreifender <strong>Wandel</strong>, ein beschleunigter Übergang – eine „Transformation“ –<br />

hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft gelingen? Auf diese Frage des „Wie?“ sind viele Antworten<br />

erst noch zu erarbeiten, denn die Diskussionen in Wissenschaft, Gesellschaft und<br />

Politik stehen noch am Anfang. Die Politik kann und darf jedoch vor allem angesichts der<br />

z. T. dramatischen Umweltveränderungen nicht warten.<br />

Die deutsche Umweltpolitik muss zudem noch konsequenter als bisher auf europäischer wie<br />

auf internationaler Ebene darauf hinwirken, dass der sichere Handlungsraum zum Maßstab<br />

politischer Entscheidungen wird. Wir wollen daher den <strong>Wandel</strong> zur Nachhaltigkeit in Wirtschaft<br />

und Gesellschaft auch auf internationaler Ebene noch stärker vorantreiben, Vorbild<br />

dafür sein und uns, im Sinne der globalen Partnerschaft, mit anderen Ländern dazu austauschen.

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