Wandel gestalten
integriertes_umweltprogramm_2030_bf
integriertes_umweltprogramm_2030_bf
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
– 75 –<br />
Fahrradverkehr und Car-Sharing nehmen zu, und vor allem Großstädte verfügen über einen<br />
gut ausgebauten öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV).<br />
Bei der Verkehrsmittelwahl entscheiden sich v. a. in den Großstädten die Menschen mit zunehmender<br />
Tendenz für öffentliche Verkehrsmittel und das Fahrrad. Ebenso steigt die Nachfrage<br />
nach Car-Sharing, was ebenfalls zur Verkehrsvermeidung beitragen kann, wenn damit<br />
der Verzicht auf das eigene Auto verbunden ist und in der Gesamtbilanz noch häufiger umweltfreundliche<br />
Verkehrsmittel (ÖPNV, Fuß-, Radverkehr) genutzt werden.<br />
Mittels verschiedener Politikansätze versucht die deutsche Raumordnungs-, Stadtentwicklungs-<br />
und Verkehrspolitik, die verkehrsbedingten Umweltbelastungen zu mindern. Mit umfangreichen<br />
Haushaltsmitteln fördert der Bund mit der Bundesverkehrswegeplanung besonders<br />
den Ausbau von Schiene und Wasserstraße und mit dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz<br />
sowie den Regionalisierungs- und Entflechtungsmitteln den ÖPNV. Dadurch<br />
konnte z. B. das Nahverkehrsangebot auf der Schiene erheblich ausgebaut werden. Über den<br />
Nationalen Radverkehrsplan und die Nationale Klimaschutzinitiative werden u. a. Maßnahmen<br />
zur Stärkung des Radverkehrs und zur Verknüpfung der Verkehrsträger erfolgreich unterstützt.<br />
Verkehrsträgerspezifische Abgaben und Steuern wie Kfz-Steuer, Lkw-Maut oder Luftverkehrssteuer<br />
setzen ebenfalls Anreize zur Nutzung umweltfreundlicherer Verkehrsmittel.<br />
Darüber hinaus bestehen mit der EU-Regulierung über den CO 2 -Ausstoß von Neufahrzeugen<br />
und der Förderung der Elektromobilität sowie mit der Einbeziehung des Luftverkehrs in den<br />
EU-Emissionshandel weitere Instrumente zur Minderung der Umweltbelastungen im Straßenund<br />
Luftverkehr.<br />
Bürgerinnen und Bürger engagieren sich zunehmend stärker in der Mitgestaltung ihrer Städte<br />
und Gemeinden.<br />
Umwelt- und Stadtentwicklungspolitik haben eine entscheidende Rolle als Thema, Bezugspunkt<br />
und Motivationshintergrund für die quantitativ wie qualitativ wachsende zivilgesellschaftliche<br />
Beteiligung gespielt. Die wachsende Zahl der Quartiersinitiativen (wie etwa „Urban<br />
Gardening“-Projekte), Bürgerentscheide oder Basisbewegungen (z. B. das „Transition<br />
Town“-Netzwerk) lebt stark von Umwelt- und Nachhaltigkeitsmotiven. Gerade die Umweltpolitik<br />
hat eine Vielzahl von Ressourcen, Strukturen und Mechanismen für Bürgerengagement,<br />
den Zugang zu Informationen, Teilnahme- und Teilhabechancen eröffnet und erweitert. In<br />
vielen Städten gibt es nach wie vor eine „lokale Agenda 21“-Gruppe. Diese Gruppen haben<br />
sich die lokale Umsetzung des globalen Aktionsprogramms „Agenda 21“ zur Aufgabe gemacht,<br />
das auf der Konferenz für Umwelt und Entwicklung der Vereinten Nationen 1992 beschlossen<br />
worden war.