Rhoneblut Magazin Nr. 13 Frühling 2012 - Albert Mathier et Fils SA
Rhoneblut Magazin Nr. 13 Frühling 2012 - Albert Mathier et Fils SA
Rhoneblut Magazin Nr. 13 Frühling 2012 - Albert Mathier et Fils SA
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
LIEBE WEINLIEBHABERINNEN,<br />
LIEBE WEINLIEBHABER<br />
«Wandlung ist notwendig wie die Erneuerung<br />
der Blätter im <strong>Frühling</strong>», schrieb einst der<br />
niederländische Maler Vincent van Gogh in<br />
seinen Briefen.<br />
«Wandlung ist notwendig» entspricht auch<br />
unserer Philosophie. Denn stillgestanden ist<br />
unsere Weinfamilie nie. Immer am Puls der<br />
Zeit, auf der Suche nach neuen Ideen – dabei<br />
aber st<strong>et</strong>s auf unsere Wurzeln bedacht.<br />
Ja, durch unseren fast 85-jährigen Weinkeller<br />
weht seit jeher auch der Zeitgeist.<br />
Und erst recht in diesem <strong>Frühling</strong>: Unser<br />
Amphorenwein ist raus! Sinnbild für<br />
die Symbiose von Vergangenem und<br />
Modernem. Ein besonderer Wein. Die ersten<br />
Geschmacksurteile liessen da nicht lange<br />
auf sich warten… Doch lesen Sie selbst auf<br />
Seite 7.<br />
Nicht nur hinsichtlich unserer Weine sind wir<br />
st<strong>et</strong>s auf der Suche nach Innovativem. Frei<br />
nach dem Motto «Alles neu im April» gibt’s<br />
auch gedruckt ein paar kleine Änderungen:<br />
Nach zwölf Ausgaben <strong>Rhoneblut</strong> fanden wir<br />
es an der Zeit, das Layout <strong>et</strong>was anzupassen.<br />
So macht das Lesen noch mehr Freude, oder<br />
was finden Sie?<br />
Auch neu sind unsere Etik<strong>et</strong>ten. Einen Teil<br />
davon haben Sie in der l<strong>et</strong>zten <strong>Rhoneblut</strong>-<br />
Ausgabe in der Vinum Lignum-Edition schon<br />
gesehen. Auch den Amphorenwein ziert<br />
bereits eine goldene Etik<strong>et</strong>te im neuen<br />
Stil. Die übrigen Weine werden folgen. Ein<br />
bedeutender Schritt für unsere Weinfamilie,<br />
denn ist die Etik<strong>et</strong>te beim Wein besonders<br />
wichtig – schon seit Jahrtausenden.<br />
Wir machen uns ab Seite zwei auf in die<br />
Vergangenheit und zeigen Ihnen zugleich,<br />
wo Papier beim Wein sonst noch eine<br />
elementare Rolle spielt.<br />
J<strong>et</strong>zt aber: wie immer viel Spass bei der<br />
Lektüre!<br />
Ihr Amédée <strong>Mathier</strong><br />
DAS AUGE TRINKT MIT...<br />
WEINE UND EMOTIONEN<br />
Nachdem wir im l<strong>et</strong>zten Herbst kurz in die virtuellen Weiten des Intern<strong>et</strong>s abgeschweift sind,<br />
s<strong>et</strong>zen wir in dieser Ausgabe unsere Naturstoff-Reihe fort: Vom Holz zum Glas und – wieder zurück<br />
zum Holz. Genaugenommen zum Papier. Und was Papier mit Wein zu tun hat, das fällt auf den ersten<br />
Blick ins Auge…<br />
«Das Etik<strong>et</strong>t» oder bei uns in der Schweiz auch<br />
«die Etik<strong>et</strong>te» bezeichn<strong>et</strong>e früher am französischen<br />
und spanischen Königshof eine Art Spickz<strong>et</strong>tel mit<br />
Benimm- und Verhaltensregeln für die Gäste von<br />
Hofzeremonien. Die Funktion der Etik<strong>et</strong>te war also<br />
zu informieren. Das tut sie bis heute – auch an der<br />
Weinflasche. Oder zumindest sollte sie dies tun.<br />
AM ANFANG WAR...<br />
das Rollsiegel. Die Sumerer und Ägypter ab ca. 6’000<br />
Jahren vor Christus kennzeichn<strong>et</strong>en ihre Weingefässe<br />
mittels beschrift<strong>et</strong>er Rollsiegel. Zur Zeit der Römer<br />
und Griechen, als der Handel eine erste Hochblüte<br />
erreichte, wurden die Siegel durch kleine Anhänger<br />
ers<strong>et</strong>zt. Bis in die Renaissance änderte sich an diesem<br />
System wenig: Nach wie vor brachte man kleine Z<strong>et</strong>tel<br />
mit den Inhaltsinformationen an den Gefässen an.<br />
DIE GEDRUCKTE ETIKETTE<br />
Mit der Erfindung des Buchdrucks Mitte des 15. Jahrhunderts<br />
war die notwendige Basis für eine neue<br />
Entwicklung geschaffen. Bis zu den ersten gedruckten<br />
Etik<strong>et</strong>ten vergingen jedoch nochmals 250 Jahre –<br />
sie stammen aus der Zeit um 1700.<br />
Die Wein<strong>et</strong>ik<strong>et</strong>ten, wie wir sie heute kennen, kamen<br />
2<br />
mit der Lithografie im 19. Jahrhundert auf. Erst dank<br />
dieser Technik konnten zu vertr<strong>et</strong>baren Kosten<br />
Etik<strong>et</strong>ten künstlerisch gestalt<strong>et</strong> werden. Neben<br />
seiner ursprünglichen Funktion der Inhaltsangabe<br />
entwickelte sich die Wein<strong>et</strong>ik<strong>et</strong>te immer mehr zum<br />
werbenden Kleinplakat.<br />
HEUTE:<br />
GRÖSSER, SCHRILLER, BESSER?<br />
Wir Menschen sind visuell sehr stark beeinflussbar:<br />
Die zeitgenössische Etik<strong>et</strong>te prägt den Wein, gibt ihm<br />
ein «Gesicht». Sie macht neugierig auf den Inhalt und<br />
weckt Emotionen. Nicht nur der Kaufentscheid wird<br />
durch sie beeinflusst, sondern sogar die Vorstellung<br />
vom Geschmack des Inhalts.<br />
Auch in der Weinfamilie <strong>Albert</strong> <strong>Mathier</strong> und Söhne<br />
trifft Wein auf Emotionen. So s<strong>et</strong>zen wir mit unseren<br />
neuen Etik<strong>et</strong>ten auf das, was uns einzigartig macht:<br />
unsere Tradition – gepaart mit einer Prise Zeitgeist.<br />
Klassisch und schlicht sind sie. Der Geniesser soll<br />
erkennen: Bei uns wird Qualität geboten. L’Amphore<br />
blanc und die Vinum Lingum-Serie sind bereits im<br />
neuen Kleid abgefüllt. Nach und nach folgen nun<br />
die übrigen Weine.