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Projekt - Berufsgruppenvertretung der Kindergarten- und ...

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ELTERNBILDUNG<br />

Kin<strong>der</strong>krippe<br />

Kin<strong>der</strong>garten<br />

Hort<br />

Kin<strong>der</strong>haus<br />

www.kiga-berufsgruppe-stmk.at<br />

bildungs partnerschaft


PROJEKT<br />

Das <strong>Projekt</strong><br />

Bildungspartnerschaft<br />

Kin<strong>der</strong>betreuung basiert auf drei<br />

Säulen. Das Zusammenwirken <strong>der</strong><br />

drei Säulen ermöglicht ein differenziertes<br />

Eingehen auf individuelle<br />

Fragen <strong>der</strong> Eltern in Bezug<br />

auf das Leben mit ihren Kin<strong>der</strong>n.<br />

So wird über den Alltag in <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>betreuung<br />

hinaus ein partnerschaftliches<br />

Miteinan<strong>der</strong> erlebbar.<br />

Der durch die Zusammenarbeit<br />

von Berufsgruppe, Kin<strong>der</strong>garten-<br />

& HortpädagogInnen <strong>und</strong> Eltern<br />

entstandene Informationsfl uss <strong>und</strong><br />

Austausch von Bildungsinhalten<br />

ermöglicht ein aktives Auseinan<strong>der</strong>setzen<br />

mit denselben, um im<br />

Interesse <strong>der</strong> Eltern eine ges<strong>und</strong>e,<br />

ganzheitliche Entwicklung ihrer<br />

Kin<strong>der</strong> zu sichern.<br />

Wir<br />

För<strong>der</strong>n Ihr <strong>Projekt</strong><br />

Beraten <strong>und</strong> begleiten<br />

von <strong>Projekt</strong>beginn bis<br />

zur Abschlusspräsentation<br />

Honorieren Ihre<br />

Leistung <strong>und</strong> Initiative<br />

Stellen Kontakt zu<br />

ExpertInnen her<br />

Präsentieren Ihr<br />

<strong>Projekt</strong> öffentlich<br />

Engagieren uns<br />

für starke Eltern<br />

Kin<strong>der</strong>garten- <strong>und</strong><br />

HortpädagogInnen<br />

Bieten qualitätsvolle<br />

Elternbildung<br />

Erreichen Eltern mit<br />

ihrem Bildungsangebot<br />

Wählen ein Thema aus<br />

unserem Basisangebot <strong>und</strong><br />

erweitern es in Absprache<br />

Entwicklung des Kindes<br />

Erziehungsstile <strong>und</strong><br />

Erziehungsziele<br />

Beziehung, Kommunikation<br />

<strong>und</strong> Partnerschaftlichkeit<br />

Umgang mit Konfl ikten<br />

Ges<strong>und</strong>heit/Sexualität<br />

Eltern<br />

Wollen mitreden<br />

Wollen glückliche Kin<strong>der</strong><br />

Wollen, dass<br />

Erziehung gelingt<br />

Bemühen sich in <strong>der</strong><br />

Erziehung <strong>und</strong> sind zu<br />

großem Einsatz bereit<br />

Wollen teilhaben am<br />

Bildungsangebot ihrer Kin<strong>der</strong><br />

2


3<br />

INHALT<br />

Das <strong>Projekt</strong> Bildungspartnerschaft.............................................. 2<br />

Vorwort ............................................................................................4<br />

B<strong>und</strong>esministerin Ursula Haubner ....................................................... 4<br />

Landesrätin Dr. in Bettina Vollath ........................................................... 5<br />

Christine Kiffmann-Duller ...................................................................... 6<br />

Brigitte Ruprecht .................................................................................. 7<br />

Ao. Univ.-Prof. Dr. in Barbara Juen ....................................................... 10<br />

Karola Trücher, Mutter ........................................................................ 12<br />

KINDerLEBEN-Team ........................................................................... 14<br />

Bürgermeister Mag. Josef Wallner ..................................................... 15<br />

<strong>Projekt</strong>e ......................................................................................... 16<br />

„Lesen ist Abenteuer im Kopf“ ........................................................... 16<br />

„Ganzheitliches Lernen im Kin<strong>der</strong>garten<br />

transparent gemacht – Schwerpunkt Tradition“ ..................................19<br />

„Was unsere Seele nährt“ ....................................................................22<br />

„Bildungsalltag in <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>krippe“ ...................................................25<br />

„Schmeckt nicht, gibt´s nicht“ ........................................................... 27<br />

„Mit beiden Füßen auf <strong>der</strong> Erde“ ........................................................ 30<br />

„Musik kennt keine Grenzen“ ..............................................................33<br />

„Motopädagogik <strong>und</strong> Psychomotorik –<br />

Bewegtes Leben durch sinnliche Erfahrungen“ .................................37<br />

„Jedes Kind ist ein Künstler“ .............................................................. 40<br />

Herausgeber: Berufsgruppe steirische Kin<strong>der</strong>garten- <strong>und</strong> HortpädagogInnen,<br />

Stempfergasse 8, 8010 Graz<br />

Redaktion: Brigitte Ruprecht; Druck: Reha Druck, Graz


VORWORT<br />

Liebe Eltern!<br />

Liebe TeilnehmerInnen des <strong>Projekt</strong>es<br />

„Bildungspartnerschaft“!<br />

Kin<strong>der</strong>erziehung bringt jeden Tag<br />

neue Überraschungen <strong>und</strong> neue<br />

Spannung. Als Familienministerin<br />

ist es mir ein großes Anliegen, Eltern<br />

bei <strong>der</strong> Erziehung ihrer Kin<strong>der</strong><br />

zu unterstützen.<br />

Neben <strong>der</strong> Herausgabe von<br />

Elternbriefen <strong>und</strong> Tipps für Eltern<br />

auf CDrom sowie <strong>der</strong> Website<br />

www.eltern-bildung.at för<strong>der</strong>t mein<br />

Ressort auch Angebote qualitativer<br />

Elternbildung. Denn manchen Eltern<br />

ist das Lesen allein zu wenig.<br />

Sie brauchen den Erfahrungsaustausch<br />

mit Gleichgesinnten, besser<br />

gesagt mit Gleichbetroffenen.<br />

Dann ist die Teilnahme an einem<br />

Elternbildungsseminar ideal. Mütter<br />

<strong>und</strong> Väter erfahren, wie sie in <strong>der</strong><br />

Erziehung Ihrer Kin<strong>der</strong> Nerven sparen,<br />

ihr Kind optimal för<strong>der</strong>n <strong>und</strong><br />

selbst dabei nicht zu kurz kommen.<br />

Sie können Informationen sammeln<br />

<strong>und</strong> praktische Anregungen für den<br />

Erziehungsalltag mitnehmen. Elternbildung<br />

bringt mehr Sicherheit<br />

in Erziehungsfragen, mehr Freude<br />

mit ihrem Kind <strong>und</strong> mehr Zufriedenheit<br />

in <strong>der</strong> Partnerschaft.<br />

Gerade Kin<strong>der</strong>betreuungseinrichtungen<br />

bieten einen guten<br />

<strong>und</strong> nie<strong>der</strong>schwelligen Zugang für<br />

Eltern. Mütter <strong>und</strong> Väter aller Bildungsschichten<br />

<strong>und</strong> sozialen Verhältnissen<br />

können erreicht <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

individuelle Bedarf an Bildungsangeboten<br />

festgestellt werden.<br />

Ich danke den Steirischen Kin<strong>der</strong>garten-<br />

& HortpädagogInnen für die<br />

Weiterführung des <strong>Projekt</strong>es <strong>und</strong><br />

hoffe, dass die zahlreichen Elternbildungsangebote<br />

in Anspruch genommen<br />

werden, denn informierte<br />

Eltern haben´s leichter!<br />

Ihre<br />

Ursula Haubner<br />

Ursula Haubner<br />

B<strong>und</strong>esministerin für soziale Sicherheit,<br />

Generationen <strong>und</strong> Konsumentenschutz<br />

4


5<br />

Eltern in <strong>der</strong> Steiermark<br />

haben starke PartnerInnen.<br />

Dr. in Bettina Vollath<br />

Die Vielfalt an Medien, welche im<br />

Bereich <strong>der</strong> Erziehungsberatung<br />

veröffentlicht werden, sehe ich als<br />

ein Zeichen für das große Interesse<br />

vieler Eltern an Erziehungs-, Bildungs-<br />

<strong>und</strong> Betreuungsfragen. Das <strong>Projekt</strong><br />

„Elternbildung“ <strong>der</strong> Berufsgruppe<br />

Steirische Kin<strong>der</strong>garten- & HortpädagogInnen<br />

kommt diesem Interesse<br />

im Rahmen des <strong>Projekt</strong>es „Elternbildung“<br />

in einer sehr wirksamen<br />

<strong>und</strong> nachhaltigen Form entgegen.<br />

Niemand weiß besser, als die<br />

Familie selbst, wo es Stärken<br />

o<strong>der</strong> Probleme gibt.<br />

Jede Partnerschaft muss wachsen.<br />

So braucht auch die Entwicklung<br />

einer tragfähigen Partnerschaft zwischen<br />

Kin<strong>der</strong>gartenpädagogInnen<br />

<strong>und</strong> Eltern Zeit. Alle Beteiligten wollen<br />

selbstverständlich das Beste für<br />

ihr Kind bzw. die ihnen anvertrauten<br />

Kin<strong>der</strong>. Die kindliche Entwicklung<br />

<strong>und</strong> Sozialisation wird am stärksten<br />

durch die Familie geprägt, Eltern<br />

kennen ihre Kin<strong>der</strong> am Besten.<br />

Kin<strong>der</strong>bildungs- <strong>und</strong> -betreuungseinrichtungen<br />

beteiligen sich als<br />

familienergänzende Einrichtungen<br />

an <strong>der</strong> Bildung, Betreuung <strong>und</strong> Erziehung<br />

<strong>und</strong> begleiten Kin<strong>der</strong> <strong>und</strong><br />

ihre Eltern über einige Jahre in vertrauensvoller<br />

Atmosphäre. Erfolgreich<br />

ist das Bemühen um das Kind<br />

dann, wenn beide Seiten Verantwortung<br />

für die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Kin-<br />

<strong>der</strong> übernehmen <strong>und</strong> Erziehungs-<br />

bzw. Bildungsziele diskutiert <strong>und</strong><br />

untereinan<strong>der</strong> abgestimmt werden.<br />

An dieser Stelle danke ich dem<br />

Personal in Kin<strong>der</strong>bildungs- <strong>und</strong> -<br />

betreuungseinrichtungen für ihre<br />

professionelle Arbeit <strong>und</strong> ihr Engagement.<br />

Den Eltern <strong>und</strong> Kin<strong>der</strong>n<br />

wünsche ich eine wertvolle, angenehme<br />

„Lebens- <strong>und</strong> Lernzeit“ in<br />

den Kin<strong>der</strong>bildungs- <strong>und</strong> -betreuungseinrichtungen<br />

<strong>der</strong> Steiermark.<br />

Der Berufsgruppe Steirische Kin<strong>der</strong>garten-<br />

& HortpädagogInnen<br />

wünsche ich viel Erfolg in <strong>der</strong> Umsetzung<br />

des am zeitgemäßen Bedarf<br />

orientierten <strong>Projekt</strong>es „Elternbildung“.<br />

Eine afrikanische Weisheit besagt:<br />

„Es braucht ein ganzes Dorf<br />

um ein Kind zu erziehen“<br />

In diesem Sinne wünsche ich mir<br />

als Familien- <strong>und</strong> Bildungslandesrätin<br />

eine gute Zusammenarbeit<br />

<strong>und</strong> ein Ineinan<strong>der</strong>greifen <strong>der</strong> Institutionen<br />

in den Regionen zum Wohl<br />

unserer Kin<strong>der</strong> <strong>und</strong> Familien in <strong>der</strong><br />

Steiermark.<br />

Dr. in Bettina Vollath<br />

Landesrätin für Jugend, Frauen,<br />

Familie, Bildung<br />

VORWORT


VORWORT<br />

Eltern wollen das Beste<br />

für ihre Kin<strong>der</strong>.<br />

Das <strong>Projekt</strong> „Bildungspartnerschaft<br />

– Elternbildung von <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>betreuungseinrichtung<br />

aus“,<br />

feiert nun erfolgreich bereits seinen<br />

zweiten Geburtstag. Herzliche<br />

Gratulation allen <strong>Projekt</strong>teilnehmerInnen<br />

<strong>und</strong> vor allem den „Nutznießern“<br />

dieses Angebotes!<br />

Eltern wollen das Beste für ihre<br />

Kin<strong>der</strong>. In <strong>der</strong> Gestaltung des Alltags<br />

zwischen Familie <strong>und</strong> Beruf,<br />

im Aufbau <strong>und</strong> in <strong>der</strong> Sicherung<br />

<strong>der</strong> Versorgung, sowie in Auseinan<strong>der</strong>setzungen<br />

in <strong>der</strong> Partnerschaft<br />

erleben Eltern im Zusammensein<br />

mit ihren Kin<strong>der</strong>n große Herausfor<strong>der</strong>ungen.<br />

Hier unterstützt <strong>und</strong><br />

begleitet das nie<strong>der</strong>schwellige Angebot<br />

des <strong>Projekt</strong>es „Bildungspartnerschaft<br />

– Elternbildung von <strong>der</strong><br />

Kin<strong>der</strong>betreuungseinrichtung aus“,<br />

in hervorragende Weise.<br />

Wie kann <strong>der</strong> Alltag zur Freude<br />

<strong>der</strong> Erwachsenen <strong>und</strong> zur Freude<br />

<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> gelingen? Im „learning<br />

by doing“ geht es darum, Möglichkeiten<br />

aufzuzeigen <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Umsetzung<br />

zu erproben. Die Inhalte<br />

Christine Kiffmann-<br />

Duller<br />

<strong>der</strong> Elternbildungsangebote richten<br />

sich nach aktuellen Erfor<strong>der</strong>nissen<br />

<strong>und</strong> beziehen Themen wie För<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Kommunikation, Ges<strong>und</strong>heitsprävention,<br />

sinnvolle Spiele mit<br />

einfachen Mitteln, Spielmotivation<br />

für Erwachsene, Wie<strong>der</strong>entdecken<br />

<strong>der</strong> Freude an kreativem Ausdruck,<br />

Zeit- <strong>und</strong> Raumstruktur als Orientierungshilfe<br />

in <strong>der</strong> Familie, u. v. m.<br />

mit ein.<br />

Christine Kiffmann-Duller<br />

Vorsitzende <strong>der</strong> Berufsgruppe steirische<br />

Kin<strong>der</strong>garten- & HortpädagogInnen<br />

6


7<br />

Brigitte Ruprecht<br />

Nicht denkbar in unserem Land.<br />

Nur die, die bereit sind ein hohes<br />

Risiko einzugehen, sich selbst <strong>und</strong><br />

an<strong>der</strong>e dabei gefährden, wagen<br />

womöglich einen Versuch. Es kann<br />

ja nicht so schwer sein! Ein paar<br />

Verkehrsregeln, einige Verkehrsschil<strong>der</strong>,<br />

na <strong>und</strong> am Beherrschen<br />

des Fahrzeuges soll’s auch nicht liegen.<br />

Schnell ein paar fl otte R<strong>und</strong>en<br />

auf einem sicheren Parkplatz gedreht<br />

<strong>und</strong> das müsste doch reichen.<br />

Ab geht’s in den Straßenverkehr!<br />

Allein bei <strong>der</strong> Vorstellung wird mir<br />

schon schwummrig. Diesem „mutigen“<br />

Verkehrsteilnehmer wollen<br />

wir alle tunlichst nicht begegnen.<br />

Die Wahrscheinlichkeit führerscheinlosen<br />

Lenkern im Alltag zu<br />

begegnen ist eher gering, dafür<br />

sorgt die Exekutive. Die Sicherheit<br />

<strong>der</strong> Verkehrsteilnehmer im Straßenverkehr<br />

ist wichtig. Sie schützt<br />

die Menschen in unserem Land.<br />

Wir gehen nicht unvorbereitet ins<br />

Straßengeschehen, dafür gibt es<br />

gesetzliche Regelungen die für alle<br />

gelten.<br />

Eltern haben es hingegen vielfach<br />

schwerer. Mit <strong>der</strong> Entscheidung<br />

des „Elternsein wollen“ <strong>und</strong><br />

den nachfolgenden Konsequenzen<br />

stehen sie oft recht allein da. Vor<br />

<strong>der</strong> Hochzeit kann ein „Ehevorbereitungskurs“<br />

besucht werden...<br />

Fahren ohne<br />

Führerschein?<br />

VORWORT<br />

Ein Hineinschnuppern, Hinhören<br />

auf Menschen, die von ihren Erfahrungen<br />

berichten. Immerhin!<br />

Eigeninitiativ machen sich einige<br />

werdende Eltern auf den Weg, sich<br />

als Eltern zu bilden. An<strong>der</strong>e wagen<br />

es nicht, wie<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en fehlen<br />

fi nanzielle Mittel, um sich Kurse leisten<br />

zu können <strong>und</strong> außerdem kann<br />

man so was doch! Kin<strong>der</strong>erziehung,<br />

Elternsein ist doch babyleicht.<br />

„Elternbildung“ – Elternausbildung.<br />

Wozu etwas lernen, das ja<br />

je<strong>der</strong> Mensch sowieso weiß?<br />

Schon <strong>der</strong> blutende Nabel unserer<br />

erstgeborenen Tochter verunsicherte<br />

uns damals total. Gott sei<br />

Dank gab es einen Kin<strong>der</strong>facharzt,<br />

<strong>der</strong> uns Angst <strong>und</strong> Sorge nahm. Als<br />

ausgebildete Kin<strong>der</strong>gartenpädagogin<br />

dachte ich, ohnedies die besten<br />

Voraussetzungen zu haben, eine<br />

großartige Mama zu sein. Doch<br />

die ersten Tage, Nächte, Wochen,<br />

Monate als Mama hatte ich mir vollkommen<br />

an<strong>der</strong>s vorgestellt. Gutgemeinte<br />

Ratschläge im Supermarkt,<br />

wenn meine kleine Tochter einfach<br />

nicht zu weinen aufhören wollte verunsicherten<br />

mich, machten mich<br />

wütend <strong>und</strong> ratlos. Für die Partnerschaft<br />

kam eine Zeit großer Herausfor<strong>der</strong>ung,<br />

denn nun war jemand


VORWORT<br />

an<strong>der</strong>es im Zentrum, <strong>der</strong> uns ständig<br />

brauchte <strong>und</strong> wir hatten uns als<br />

Liebespaar hinten anzustellen.<br />

Was Kin<strong>der</strong> brauchen wusste ich<br />

gut aus meiner Ausbildung. Nun<br />

aber musste ich alles unter einen<br />

Hut bringen. Management war gefragt.<br />

Ein Buch löste das an<strong>der</strong>e<br />

ab. Es dauerte nicht lange, da entschied<br />

ich, eine Eltern-Kind-R<strong>und</strong>e<br />

zu initiieren um mit den Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

des Elternseins nicht<br />

allein zu sein. Ich machte mich auf<br />

den Weg, suchte mir Verbündete,<br />

Erfahrene, Experten etc. Viele<br />

Eltern gehen nicht so gern nach<br />

außen, obwohl sie die selben o<strong>der</strong><br />

ähnliche Fragen bewegen wie mich<br />

damals. Dann begann die Kin<strong>der</strong>gartenzeit!<br />

In Kin<strong>der</strong>betreuungseinrichtungen<br />

gibt es vielfältige Möglichkeiten<br />

<strong>der</strong> Elternbildung. Bildungspartnerschaft<br />

mit Eltern ist nicht nur gesetzlich<br />

verankert, son<strong>der</strong>n absolut<br />

unerlässlich. Das von <strong>der</strong> Berufsgruppe<br />

steirische Kin<strong>der</strong>garten- <strong>und</strong><br />

HortpädagogInnen initiierte <strong>Projekt</strong><br />

„Bildungspartnerschaft mit Eltern<br />

– Elternbildung von <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>betreuungseinrichtung<br />

aus“ fand<br />

nun schon das zweite Jahr in verschiedenen<br />

Regionen <strong>der</strong> Steiermark<br />

erfolgreich statt. Da eine völlig<br />

unterschiedliche Klientel (Eltern mit<br />

schwierigen sozialen Verhältnissen,<br />

hoher Auslän<strong>der</strong>anteil, Akademiker<br />

etc.) in den einzelnen Regionen in<br />

<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>betreuung anzutreffen<br />

ist, sind individuelle Maßnahmen<br />

erfor<strong>der</strong>lich um nie<strong>der</strong>schwellig die<br />

Angebote <strong>der</strong> Elternbildung transparent<br />

zu machen.<br />

Gemeinsam unterwegs sein,<br />

Information zu erhalten <strong>und</strong> zu<br />

geben, wissenschaftliche Erkenntnisse<br />

zu erfragen macht sicher,<br />

nimmt Angst. Von <strong>und</strong> miteinan<strong>der</strong><br />

lernen bringt Menschen einan<strong>der</strong><br />

näher. Eltern <strong>und</strong> Kin<strong>der</strong>, Eltern <strong>und</strong><br />

PädagogInnen, Kin<strong>der</strong> <strong>und</strong> PädagogInnen.<br />

Informierte, bestärkte<br />

Eltern haben starke Kin<strong>der</strong>!<br />

Das <strong>Projekt</strong> „Bildungspartnerschaft<br />

– Elternbildung von <strong>der</strong><br />

Kin<strong>der</strong>betreuungseinrichtung<br />

aus“ ist von Irmgard Baum <strong>und</strong> an<strong>der</strong>en<br />

Experten mitgetragen. Weil<br />

je<strong>der</strong> Mensch vor dem Hintergr<strong>und</strong><br />

seiner persönlichen Wahrheit handelt,<br />

kommt es mitunter zu Missverständnissen<br />

zwischen Eltern<br />

<strong>und</strong> PädagogInnen. Erst wenn<br />

bewusst wird, dass diese Vielfalt<br />

an persönlichen Handlungsweisen<br />

ein Ausdruck vielfältiger Biografi en<br />

ist, kann Verständnis füreinan<strong>der</strong><br />

wachsen. Die persönliche Realität<br />

des Menschen ist geprägt von<br />

8


9<br />

Genetik, Erfahrungen im Pränatal,<br />

bei <strong>der</strong> Geburt <strong>und</strong> in den ersten<br />

Lebensjahren <strong>und</strong> von eindrücklicher<br />

Lebenserfahrung (vgl. BAUM<br />

1987, S 29). Da das Streben des<br />

Menschen ganz allgemein dahin<br />

geht, von seiner Umwelt Anerkennung<br />

<strong>der</strong> persönlichen Realität zu<br />

erfahren, wollen Eltern ebenso wie<br />

PädagogInnen in ihrer Kompetenz<br />

wahrgenommen werden. Auf diese<br />

Erkenntnis baut das <strong>Projekt</strong> „Bildungspartnerschaft“<br />

auf <strong>und</strong> unterstützt<br />

Eltern mit gezielten Angeboten<br />

in <strong>der</strong> Gestaltung ihres Alltags<br />

mit Kin<strong>der</strong>n.<br />

Sollten nicht alle Eltern die gleiche<br />

Chance auf Austausch <strong>und</strong> Information<br />

haben? Haben nicht alle Kin<strong>der</strong><br />

ein Recht auf informierte, zufriedene<br />

Eltern? Sollte nicht ein Basiswissen<br />

an alle weitergegeben werden, die<br />

sich auf das wun<strong>der</strong>bare Abenteuer<br />

„Eltern sein“ einlassen? Basiswissen,<br />

das ein gutes F<strong>und</strong>ament bietet.<br />

ExpertInnen (PädagogInnen,<br />

Kin<strong>der</strong>fachärzte, PsychologInnen,<br />

Physiotherapeuten, ErnährungsberaterInnen,<br />

LogopädInnen, Familien-<br />

<strong>und</strong> LebensberaterInnen etc.)<br />

könnten in einer „Elternschule“ ihr<br />

Wissen an alle, die Eltern werden,<br />

weitergeben.<br />

Frühe Investition lohnt sich!<br />

VORWORT<br />

Wir werden den Gedanken einer<br />

noch intensiveren Bildungspartnerschaft<br />

mit Eltern weiterhin verstärkt<br />

betreiben, da wir in <strong>der</strong> Praxis, dem<br />

Alltag in Kin<strong>der</strong>betreuungseinrichtungen,<br />

täglich erleben, wie wichtig,<br />

ja notwendig eine gelingende<br />

Bildungspartnerschaft mit Eltern für<br />

eine ganzheitlich ges<strong>und</strong>e Entwicklung<br />

von Kin<strong>der</strong>n ist.<br />

In diesem Sinne danke ich allen,<br />

die mit viel Engagement im <strong>Projekt</strong><br />

„Bildungspartnerschaft – Elternbildung<br />

von <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>betreuungseinrichtung<br />

aus“ mitgewirkt haben <strong>und</strong><br />

freue mich auf all jene, die noch mit<br />

dabei sein werden.<br />

Brigitte Ruprecht,<br />

Leiterin des Pfarrkin<strong>der</strong>gartens Tobelbad,<br />

<strong>Projekt</strong>leitung „Bildungspartnerschaft“<br />

Literatur:<br />

BAUM Irmgard, „Wege zum Licht“,<br />

Arbeitsbuch zur Methode Kreative<br />

Bewusstseinsbildung,<br />

St. Margarethen/Raab, 1987<br />

BAUM Irmgard, „Heilende Schwingungen“,<br />

Eigenverlag 2001


VORWORT<br />

Fachliche Stellungnahme<br />

zum <strong>Projekt</strong> „Bildungspartnerschaft<br />

mit Eltern“<br />

Das <strong>Projekt</strong> „Bildungspartnerschaft<br />

mit Eltern – Elternbildung von<br />

<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>betreuungseinrichtung<br />

aus“ ist <strong>der</strong> gelungene Versuch<br />

eines Wissenstransfers zwischen<br />

Kin<strong>der</strong>gartenpädagogInnen, PsychologInnen,<br />

Psychotherapeutinnen,<br />

Physiotherapeutinnen, Eltern <strong>und</strong><br />

Kin<strong>der</strong>n.<br />

Basis des <strong>Projekt</strong>s ist die Idee<br />

eines partnerschaftlichen Austauschs<br />

von Wissen, <strong>der</strong> die Alltags-<br />

<strong>und</strong> Praxisnähe <strong>der</strong> <strong>Projekt</strong>e<br />

garantieren soll.<br />

Im Unterschied zu zahlreichen an<strong>der</strong>en<br />

Versuchen <strong>der</strong> Elternbildung<br />

versuchen die genannten <strong>Projekt</strong>e<br />

Eltern dort zu erreichen, wo ihr Kind<br />

betreut wird <strong>und</strong> wo demzufolge<br />

auch ein großes Interesse von Seiten<br />

<strong>der</strong> Eltern da ist, die Kooperation<br />

zugunsten des Kindes zu verbessern<br />

<strong>und</strong> eigene Ideen einzubringen.<br />

Ao. Univ.-Prof. Dr. in Barbara Juen<br />

Die Themen<br />

Die Themen <strong>der</strong> <strong>Projekt</strong>e belegen<br />

eine ganzheitliche Sichtweise. Musik,<br />

Motopädagogik, Psychomotorik,<br />

Kreativität <strong>und</strong> Phantasie, Lesen,<br />

ganzheitliches Lernen im Kin<strong>der</strong>garten,<br />

Bildungsalltag in <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>krippe,<br />

Wald- <strong>und</strong> Bewegungsnachmittage<br />

zeugen von <strong>der</strong> Breite <strong>und</strong><br />

Vielfalt <strong>der</strong> Angebote.<br />

Diese Vorgehensweise entspricht<br />

dem aktuellen Stand <strong>der</strong> entwicklungspsychologischen<br />

Forschung,<br />

<strong>der</strong> belegt, dass Körper, Seele <strong>und</strong><br />

Geist in <strong>der</strong> Entwicklung des Kindes<br />

eine Einheit bilden <strong>und</strong> dass<br />

Präventionsansätze daher am besten<br />

wirken, wenn sie möglichst früh<br />

einsetzen <strong>und</strong> wenn sie ganzheitlich<br />

orientiert sind. Je jünger die Kin<strong>der</strong><br />

sind, desto wichtiger sind Zugänge<br />

über kindliche Mittel des Erlebens<br />

<strong>und</strong> Handelns wie die Phantasie,<br />

Geschichten o<strong>der</strong> Rituale.<br />

10


11<br />

Zum an<strong>der</strong>en werden die meisten<br />

Präventionsansätze mittlerweile<br />

global angelegt, d.h. sie versuchen<br />

basale Fähigkeiten des Kindes wie<br />

Wahrnehmung, Emotionsregulierung<br />

<strong>und</strong> gr<strong>und</strong>legende soziale Kompetenzen<br />

zu för<strong>der</strong>n, um dem Kind so<br />

ein Rüstzeug in die Hand zu geben,<br />

um sein Leben <strong>und</strong> die anstehenden<br />

Entwicklungsaufgaben zu meistern.<br />

Die gewählten Themen <strong>der</strong> <strong>Projekt</strong>e<br />

sind zudem alltagsnah <strong>und</strong><br />

kommen den Interessen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong><br />

in <strong>der</strong> gewählten Altersgruppe entgegen.<br />

Die Vorgehensweise<br />

Das gewählte ganzheitliche Vorgehen<br />

garantiert den Lernerfolg<br />

dadurch, dass Stärken <strong>und</strong> Schwächen<br />

einzelner Kin<strong>der</strong> berücksichtigt<br />

<strong>und</strong> ausgeglichen werden können.<br />

Der partnerschaftliche Zugang<br />

über den Einbezug <strong>der</strong> Eltern ga-<br />

VORWORT<br />

rantiert die Motivation sowohl <strong>der</strong><br />

Kin<strong>der</strong> als auch <strong>der</strong> Eltern sowie die<br />

Umsetzung in den Alltag <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong><br />

auch außerhalb des Kin<strong>der</strong>gartens.<br />

Abschließend möchte ich noch<br />

einmal meine Hochachtung für<br />

dieses <strong>Projekt</strong> zum Ausdruck bringen,<br />

das meiner Ansicht nach einen<br />

wichtigen Schritt in eine Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Entwicklungsbedingungen<br />

für Kin<strong>der</strong>gartenkin<strong>der</strong> <strong>und</strong> eine gelungene<br />

Form <strong>der</strong> Prävention darstellt.<br />

Ao. Univ.-Prof. Dr. in Barbara Juen,<br />

Institut für Psychologie, Leopold-Franzens-<br />

Universität Innsbruck


VORWORT<br />

Lesen ist<br />

Abenteuer im Kopf.<br />

Als im Mai 2006 die Einladung zur<br />

Teilnahme eines <strong>Projekt</strong>es im Kin<strong>der</strong>garten<br />

ausgeteilt wurde, habe<br />

ich mich als interessierte <strong>und</strong> auch<br />

engagierte Mutter meiner fünfjährigen<br />

Tochter sofort angemeldet,<br />

auch ohne noch genau zu wissen,<br />

was dabei auf mich zukommen<br />

wird. Für mich war an dieser Einladung<br />

aber die 1. Zeile sehr wichtig<br />

<strong>und</strong> entscheidend: Der Kin<strong>der</strong>garten<br />

als Partner <strong>der</strong> Eltern. Diese<br />

Zusammenarbeit zwischen Eltern<br />

<strong>und</strong> Kin<strong>der</strong>garten bedeutet mir sehr<br />

viel. Nicht nur, weil ich selbst Lehrerin<br />

<strong>und</strong> an <strong>der</strong> pädagogischen<br />

Arbeit interessiert bin, son<strong>der</strong>n<br />

auch, weil dadurch die Stärken <strong>und</strong><br />

Schwächen <strong>der</strong> einzelnen Kin<strong>der</strong><br />

im Laufe ihrer Entwicklung noch<br />

individueller <strong>und</strong> besser geför<strong>der</strong>t<br />

werden können.<br />

Der Titel des <strong>Projekt</strong>es lautete:<br />

Lesen ist Abenteuer im Kopf!<br />

Dieses <strong>Projekt</strong> erstreckte sich über<br />

vier Nachmittage <strong>und</strong> fand einen<br />

wun<strong>der</strong>schönen Abschluss bei<br />

<strong>der</strong> Präsentation im Rahmen des<br />

Sommer- <strong>und</strong> Abschlussfestes im<br />

Kin<strong>der</strong>garten. Ziel dieses <strong>Projekt</strong>es<br />

war es, mit Hilfe des Bil<strong>der</strong>buches<br />

die Fantasie anzuregen.<br />

Karola Trücher,<br />

Mutter<br />

In <strong>der</strong> 1. Einheit lagen unzählige<br />

Bücher (z.B.: Bil<strong>der</strong>-, Märchen- <strong>und</strong><br />

Kin<strong>der</strong>bücher, Bücher für Erwachsene<br />

usw. zum Anschauen, Lesen,<br />

Nachdenken…) auf.<br />

Erst einmal hatten wir Zeit, diese<br />

Bücher anzusehen, mit unseren<br />

Kin<strong>der</strong>n zu lesen, uns mit an<strong>der</strong>en<br />

Eltern auszutauschen...<br />

Im Anschluss sprachen wir über<br />

die Entstehung, Entwicklung <strong>und</strong><br />

Arten <strong>der</strong> Bücher <strong>und</strong> über den<br />

Sinn, die Wirkung <strong>und</strong> Bedeutung<br />

<strong>der</strong> Bil<strong>der</strong>bücher. Dabei konnte<br />

auch je<strong>der</strong> über die Erfahrungen<br />

mit den eigenen Kin<strong>der</strong>n erzählen.<br />

In <strong>der</strong> 2. Einheit stellte je<strong>der</strong> sein<br />

Lieblingsbuch bzw. das Lieblingsbuch<br />

des eigenen Kindes vor. Die<br />

Kin<strong>der</strong> zeigten dazu Bil<strong>der</strong> o<strong>der</strong> erzählten<br />

über ihre Bücher. Nach einer<br />

kurzen Pause wurde es aber ernst:<br />

Fast alle Eltern waren <strong>der</strong> Meinung,<br />

dass die Nachmittage eher zur Entspannung<br />

<strong>und</strong> zur „Berieselung“<br />

seitens <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>gartenpädagogin<br />

sein werden, was sich aber spätestens<br />

jetzt als Irrtum herausstellte.<br />

Wir wurden gebeten, eine o<strong>der</strong><br />

12


13<br />

mehrere eigene Geschichten für<br />

unsere Kin<strong>der</strong> zu schreiben. Unsere<br />

„Kleinen“ wurden in <strong>der</strong> Zwischenzeit<br />

bestens beim Zeichnen wichtigster<br />

Figuren aus ihren Lieblingsbüchern<br />

bzw. beim Jausnen o<strong>der</strong><br />

Spielen betreut. Als kleine Hilfe<br />

stellte uns Kin<strong>der</strong>gartenpädagogin<br />

Frau Renate Weiss eine bunte Teekanne<br />

in die Mitte des Kreises. So<br />

saßen wir nun da <strong>und</strong> überlegten<br />

<strong>und</strong> überlegten <strong>und</strong> nichts fi el uns<br />

ein. Einige Eltern hatten zwar selbst<br />

ausgedachte Geschichten im Kopf,<br />

die waren aber nur für die eigenen<br />

Kin<strong>der</strong> bestimmt. So beschlossen<br />

wir, nach Hause zu gehen <strong>und</strong> auf<br />

Inspiration zu hoffen.<br />

In die 3. Einheit kamen wir bereits<br />

mit verschiedenen Ideen, auch von<br />

Seiten unserer Kin<strong>der</strong>, <strong>der</strong>en Fantasie<br />

weit größer <strong>und</strong> wun<strong>der</strong>barer<br />

ist als unsere. In kürzester Zeit hatten<br />

wir uns viele verschiedene Geschichten,<br />

die sich wirklich alle um<br />

die Teekanne drehten, ausgedacht.<br />

Jetzt waren sie nur mehr nie<strong>der</strong>zuschreiben.<br />

VORWORT<br />

4. Einheit: Je<strong>der</strong> las seine selbsterf<strong>und</strong>ene<br />

Geschichte vor <strong>und</strong> anschließend<br />

wurde das Sommerfest<br />

geplant <strong>und</strong> vorbereitet. Die beiden<br />

Höhepunkte neben Aufführungen<br />

<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> waren eine Märchenerzählerin<br />

<strong>und</strong> das Erzählzelt <strong>der</strong> Eltern.<br />

Hier wechselten wir uns beim<br />

Erzählen unserer selbstgeschriebenen<br />

Geschichten ab.<br />

Zum Schluss waren wir uns alle<br />

einig: Es war ein erfolgreiches <strong>und</strong><br />

gelungenes <strong>Projekt</strong> <strong>und</strong> die Bil<strong>der</strong>bücher<br />

haben noch lange nicht an<br />

Attraktivität <strong>und</strong> Freude verloren.<br />

Außerdem möchte ich mich nochmals<br />

bei Frau Weiss für die dafür<br />

investierte Zeit <strong>und</strong> die mühevolle<br />

Arbeit bedanken.<br />

Karola Trücher<br />

Mutter


VORWORT<br />

Kin<strong>der</strong> leben in guten<br />

Partnerschaften.<br />

„Familie? – Ja! Natürlich.“ Aktuelle<br />

Umfragen belegen, dass für<br />

Steirerinnen <strong>und</strong> Steirer das Familienleben<br />

viel zählt. Das steirische<br />

Lebensglück besteht neben einer<br />

harmonischen Beziehung auch im<br />

Wunsch nach vermehrten Kin<strong>der</strong>segen.<br />

Der Schlüssel zum Familienglück<br />

liegt in <strong>der</strong> Vereinbarkeit von Beruf<br />

<strong>und</strong> Familie für Frauen <strong>und</strong> damit<br />

in weiterer Folge in <strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong><br />

steirischen Kin<strong>der</strong>betreuungseinrichtungen.<br />

Ob in Kin<strong>der</strong>krippe, Kin<strong>der</strong>hort<br />

o<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>garten, die Berufsgruppe<br />

steirische Kin<strong>der</strong>garten- <strong>und</strong><br />

HortpädagogInnen vertritt die Anliegen<br />

ihrer Mitglie<strong>der</strong> <strong>und</strong> natürlich die<br />

Bedürfnisse <strong>und</strong> Rechte <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> in<br />

vorbildlicher Weise.<br />

Leistungsschau 2005<br />

Die Initiative KINDerLEBEN des<br />

Landes Steiermark freut sich, in<br />

dieser überparteilichen <strong>und</strong> überkonfessionellen<br />

Vereinigung einen<br />

Partner gef<strong>und</strong>en zu haben, mit<br />

dem gemeinsam die Weichen für<br />

ein glückliches KINDerLEBEN in <strong>der</strong><br />

Steiermark bestellt werden können.<br />

So arbeiten wir gemeinsam nach<br />

dem Motto „Unsere Zukunft liegt in<br />

Kin<strong>der</strong>händen“.<br />

Ihr KINDerLEBEN-Team<br />

Renate Krasser, Sabrina Koleznik<br />

<strong>und</strong> Martin Titz<br />

14


15<br />

Bgm. Mag. Josef Wallner<br />

Die gesellschaftliche Entwicklung<br />

<strong>der</strong> letzten Jahrzehnte hat das Leben<br />

von <strong>und</strong> mit Kin<strong>der</strong>n wesentlich<br />

verän<strong>der</strong>t.<br />

Das zeigen etwa <strong>der</strong> Wandel <strong>der</strong><br />

traditionellen Geschlechterrollen<br />

<strong>und</strong> Lebensformen <strong>und</strong> die Differenzierung<br />

von Lebenswelten - Kin<strong>der</strong><br />

wachsen oft mit Konsum- <strong>und</strong><br />

Warenüberfl uss auf.<br />

Heute wünschen fast alle Eltern<br />

für ihre Kin<strong>der</strong> einen Platz in Kin<strong>der</strong>betreuungstageseinrichtungen,<br />

ein Wunsch, den wir in Deutschlandsberg<br />

zu 100 % erfüllen können.<br />

Kin<strong>der</strong> brauchen kindliche Gesellschaft,<br />

die soziales Lernen im<br />

gemeinsamen Spielen <strong>und</strong> Streiten<br />

in <strong>der</strong> Gruppe ermöglicht.<br />

VORWORT<br />

Kin<strong>der</strong>betreuung soll so gestaltet<br />

sein, dass sie Kin<strong>der</strong>n <strong>und</strong> Eltern<br />

gleichermaßen Räume für ein erfülltes<br />

Zusammenleben <strong>und</strong> Chancen<br />

zur individuellen Entwicklung<br />

eröffnet. Das Angebot an öffentlicher<br />

Erziehung <strong>und</strong> Betreuung<br />

von Kin<strong>der</strong>n aller Altersgruppen<br />

hat bei hoher pädagogischer Qualität<br />

stattzufi nden <strong>und</strong> wird entsprechend<br />

geför<strong>der</strong>t.<br />

Der Kin<strong>der</strong>garten soll keine Aufbewahrungsstätte<br />

son<strong>der</strong>n in erster<br />

Linie eine Bildungsstätte sein.<br />

Bgm. Mag. Josef Wallner


PROJEKT<br />

<strong>Projekt</strong><br />

„Lesen ist Abenteuer im Kopf“<br />

Städtischer Kin<strong>der</strong>garten<br />

Deutschlandsberg-Klöpferweg<br />

Verantwortliche Kin<strong>der</strong>gartenpädagogin: Renate Weiss<br />

16


17<br />

Kin<strong>der</strong>garten Kloepferweg - Deutschlandsberg<br />

PROJEKT<br />

„Lesen ist<br />

Abenteuer im Kopf“<br />

Renate Weiss<br />

Es haben sich zehn Eltern für<br />

dieses <strong>Projekt</strong> gemeldet. Die Einladung<br />

dazu erging schriftlich mittels<br />

Elternbrief an alle Eltern des<br />

Kin<strong>der</strong>gartens. Alle Eltern hatten<br />

ihre Kin<strong>der</strong> mitgebracht. Nach einer<br />

Willkommens- <strong>und</strong> Vorstellungsr<strong>und</strong>e<br />

erzählte ich den Eltern meine<br />

Beweggründe für dieses <strong>Projekt</strong>:<br />

Durch die Zunahme an elektronischen<br />

Medien <strong>und</strong> die Abnahme<br />

an zur Verfügung stehen<strong>der</strong> Zeit<br />

kommt es immer seltener vor, das<br />

Kin<strong>der</strong> <strong>und</strong> Erwachsene sich mit<br />

einem Buch beschäftigen. In Gesprächen<br />

mit den Kin<strong>der</strong>n stellt sich<br />

heraus, dass viele Kin<strong>der</strong> nur sehr<br />

wenig bis gar keine Bil<strong>der</strong>bücher<br />

besitzen o<strong>der</strong> über eine Bücherei<br />

erhalten. Dazu kommen in den<br />

Nachrichten veröffentlichte Studien<br />

mit dem Ergebnis des hohen<br />

Anteils von Analphabetismus, <strong>der</strong><br />

beson<strong>der</strong>s unter Jugendlichen <strong>und</strong><br />

jungen Menschen herrscht.<br />

Was bedeutet diese Tatsache<br />

im Zusammenhang mit Aggression<br />

<strong>und</strong> Sucht? Kin<strong>der</strong>, die<br />

schon früh Erfahrungen mit<br />

positiven Erlebnissen <strong>und</strong> <strong>der</strong>en<br />

Zusammenhängen mit Gefühlen<br />

gemacht haben, werden auch in<br />

späteren Jahren, in Stresssituationen<br />

o<strong>der</strong> aus <strong>der</strong> Norm<br />

geratenen Situationen leichter zu<br />

Rande kommen.<br />

Die Beschäftigung mit Büchern<br />

<strong>und</strong> Geschichten ermöglicht einen<br />

an<strong>der</strong>en Zugang zu Problemlösungen<br />

<strong>und</strong> eine an<strong>der</strong>e Auseinan<strong>der</strong>setzung<br />

mit Konfl ikten;<br />

durch Fantasie sind Abenteuer<br />

im Kopf möglich - wodurch viele<br />

Situationen leichter zu meistern<br />

sind; Situationen, die vielleicht<br />

durch Langeweile, Aufregung,<br />

Angst, Unzufriedenheit, Traurigkeit,<br />

Zorn o<strong>der</strong> Alleine sein (es<br />

gibt natürlich noch viel mehr Zustände),<br />

geprägt sind.<br />

In Gesprächen erkannten die Eltern<br />

oft die Möglichkeit <strong>der</strong> Einsetzbarkeit<br />

<strong>der</strong> Bil<strong>der</strong>bücher (Konfl iktsituationen,<br />

Beziehungsthemen,<br />

Antworten auf viele Sachfragen…)<br />

<strong>und</strong> waren über die große Auswahl<br />

erstaunt. (Die Bücher wurden<br />

uns fre<strong>und</strong>licherweise von <strong>der</strong><br />

Buchhandlung Leykam zur Verfügung<br />

gestellt.)


PROJEKT<br />

Kin<strong>der</strong>garten Kloepferweg - Deutschlandsberg<br />

In den Elternnachmittagen beschäftigten<br />

wir uns z.B. mit allen<br />

Arten von Büchern, beginnend mit<br />

Büchern für die ganz Kleinen bis<br />

zur Erwachsenenliteratur, dabei hatten<br />

die Eltern viel Zeit, sich mit ihren<br />

Kin<strong>der</strong>n ganz den Büchern hinzugeben.<br />

Bei den folgenden Treffen<br />

bekamen alle Beteiligten Einblick<br />

in die Lieblingsgeschichten <strong>der</strong><br />

Teilnehmer, diese wurden zum Teil<br />

erzählt o<strong>der</strong> vorgelesen.<br />

Die beteiligten Kin<strong>der</strong> hatten dabei<br />

die Gelegenheit, Bücher aus<br />

vergangenen Zeiten, ihre Illustration<br />

<strong>und</strong> Ausführung zu betrachten.<br />

Nach den Ausführungen <strong>der</strong> Eltern<br />

über ihre Geschichten aus <strong>der</strong><br />

Kindheit kam es zu Gesprächen, in<br />

denen sich die Eltern an die angenehme<br />

Atmosphäre während des<br />

Vorlesens <strong>und</strong> Erzählens meist<br />

durch die Großeltern erinnerten.<br />

Dabei wurde auch die Wichtigkeit<br />

<strong>der</strong> zwischenmenschlichen Beziehungen<br />

<strong>und</strong> die För<strong>der</strong>ung dieser<br />

durch beson<strong>der</strong>e Begebenheiten<br />

angesprochen.<br />

Bei den folgenden Treffen waren<br />

die Eltern durch eine außergewöhnliche<br />

Teekanne, die in unserem<br />

Kin<strong>der</strong>garten am Dachboden gef<strong>und</strong>en<br />

wurde, so motiviert, darüber<br />

eine Geschichte zu schreiben.<br />

Nach dem Versuch gemeinsam<br />

eine Geschichte zu erfi nden, wurde<br />

die Idee weitergeführt, sodass bis<br />

zum Schluss sieben verschiedene<br />

Geschichten r<strong>und</strong> um eine Teekanne<br />

entstanden. Zum Teil wurden die<br />

Geschichten in Zusammenarbeit<br />

mit den Kin<strong>der</strong>n <strong>der</strong> beteiligten Eltern<br />

verfasst <strong>und</strong> durch die Kin<strong>der</strong><br />

mit Bil<strong>der</strong>n illustriert.<br />

Der Höhepunkt <strong>der</strong> gemeinsamen<br />

Nachmittage fand bei unserem<br />

Abschlussfest statt: Die Eltern gestalteten<br />

ein Erzählzelt, in dem sie<br />

ihre Geschichten den Kin<strong>der</strong>n des<br />

Kin<strong>der</strong>gartens <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Eltern erzählten.<br />

Beim Abschlussgespräch waren<br />

sich alle Beteiligten einig, dass sie<br />

es nicht für möglich gehalten hätten,<br />

welche Fähigkeiten in jedem<br />

Einzelnen schlummern. Obwohl die<br />

Eltern mit <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Treffen<br />

in Richtung eigene Geschichten<br />

erfi nden anfangs Hemmungen hatten<br />

(wie sie sagten) waren sie am<br />

Ende stolz auf ihr Ergebnis, aber<br />

auch die Kin<strong>der</strong> waren erstaunt <strong>und</strong><br />

stolz, was sie gemeinsam mit ihren<br />

Eltern erreicht hatten. Ein guter<br />

Gr<strong>und</strong>stein für ein Weiterführen <strong>der</strong><br />

erarbeiteten Inhalte innerhalb <strong>der</strong><br />

Familie wurde gelegt!<br />

Renate Weiss,<br />

Leiterin des Städtischen Kin<strong>der</strong>garten<br />

Deutschlandsberg-Kloepferweg<br />

18


19<br />

<strong>Projekt</strong><br />

„Ganzheitliches Lernen<br />

im Kin<strong>der</strong>garten<br />

transparent gemacht“<br />

Schwerpunkt Tradition<br />

Pfarrkin<strong>der</strong>garten Eibiswald-West<br />

Verantwortliche Kin<strong>der</strong>gartenpädagoginnen:<br />

Christa Brauchart, Heike Ravnik<br />

PROJEKT


PROJEKT<br />

Pfarrkin<strong>der</strong>garten Eibiswald-West<br />

Christa Brauchart<br />

(li)<br />

Heike Ravnik (re)<br />

„Ganzheitliches Lernen im<br />

Kin<strong>der</strong>garten transparent gemacht“<br />

Schwerpunkt Tradition<br />

Alltag im Kin<strong>der</strong>garten kann etwas<br />

Beson<strong>der</strong>es, etwas Außergewöhnliches<br />

sein.<br />

Jeden Tag – täglich –<br />

alltäglich...<br />

... werden die Kin<strong>der</strong> beson<strong>der</strong>s<br />

herzlich begrüßt.<br />

... fühlen sich die Kin<strong>der</strong> beson<strong>der</strong>s<br />

wohl.<br />

... wird jedes Kind beson<strong>der</strong>s<br />

beachtet <strong>und</strong> anerkannt.<br />

... führen wir beson<strong>der</strong>e Gespräche.<br />

...nehmen wir beson<strong>der</strong>s Rücksicht<br />

aufeinan<strong>der</strong>.<br />

... wird soziale Kompetenz beson<strong>der</strong>s<br />

geübt.<br />

... werden alle Sinne beson<strong>der</strong>s<br />

angeregt.<br />

... wird <strong>der</strong> Reichtum <strong>der</strong> eigenen<br />

Fantasie beson<strong>der</strong>s erlebt.<br />

... werden Erlebnisse beson<strong>der</strong>s<br />

gut verarbeitet.<br />

... werden neue Erfahrungen<br />

ge macht <strong>und</strong> beson<strong>der</strong>s gut<br />

vertieft.<br />

... wird Freude an <strong>der</strong> Bewegung<br />

beson<strong>der</strong>s vermittelt.<br />

... haben die Kin<strong>der</strong> beson<strong>der</strong>s<br />

viel Spaß.<br />

Tägliche Bildung <strong>und</strong><br />

Erziehung im Pfarrkin<strong>der</strong>garten<br />

Eibiswald-West<br />

Soziales Lernen<br />

Kreatives Arbeiten<br />

Musikerziehung<br />

Bewegungserziehung<br />

Denkför<strong>der</strong>ung<br />

Sprachför<strong>der</strong>ung<br />

Emotionale Erziehung<br />

Umwelterziehung<br />

Religiöse Erziehung<br />

Fremdsprache Englisch<br />

integriert<br />

20


21<br />

Pfarrkin<strong>der</strong>garten Eibiswald-West<br />

Für Kin<strong>der</strong>gartenpädagogInnen<br />

ist die tägliche Arbeit im Kin<strong>der</strong>garten<br />

nichts Außergewöhnliches<br />

<strong>und</strong> doch etwas Beson<strong>der</strong>es.<br />

Im <strong>Projekt</strong> „Bildungspartnerschaft<br />

mit Eltern“ bietet sich die Möglichkeit,<br />

Elternfragen aufzugreifen <strong>und</strong><br />

die Qualität des im Kin<strong>der</strong>garten<br />

gelebten Alltags transparent zu<br />

machen. Durch aktive Auseinan<strong>der</strong>setzung<br />

<strong>und</strong> gemeinsames Tun mit<br />

ihren Kin<strong>der</strong>n im Kin<strong>der</strong>garten, erfahren<br />

Eltern für das tägliche Leben<br />

mit ihren Kin<strong>der</strong>n Bestärkung.<br />

Umsetzung des <strong>Projekt</strong>s<br />

1. Elternabend mit Mag. Veronika<br />

Pinter-Theiss<br />

<strong>Projekt</strong>vorstellung; Vortrag von<br />

Frau Mag. Pinter-Theiss zum Thema<br />

„Bewegung – die Gr<strong>und</strong>lage<br />

des Lernens im Vorschulalter“<br />

2. Eltern – Kindnachmittag<br />

Gestaltung eines Kin<strong>der</strong>gartentages<br />

3. Eltern – Kindnachmittag<br />

Ausgang in den Wald mit<br />

verschiedenen Sinneswahrnehmungsübungen<br />

4. Eltern – Kindnachmittag<br />

Kreativtag – verschiedene kreative<br />

Tätigkeiten wurden angeboten<br />

(viele Maltechniken, Apfelstrudel<br />

backen, Faltarbeiten,<br />

Knetmasse, Spachtelarbeit: Ziegelofen<br />

mit Spachtelmasse, Muscheln<br />

<strong>und</strong> Steinen verzieren,<br />

Stoffstreifenweberei,...)<br />

PROJEKT<br />

5. Eltern – Kindnachmittag<br />

Spannung – Entspannung:<br />

Tanz, Bewegungsspiele, Stille-<br />

Übungen, Fingerspiele, englische<br />

Sprache fl ießt immer ein, Konzentrationsspiele,<br />

meditatives<br />

Wasser – Farbtheater am Overheadprojektor<br />

als abschließen<strong>der</strong><br />

Höhepunkt .<br />

Bildungsarbeit für Eltern transparent<br />

gemacht:<br />

An jedem Nachmittag gab es<br />

einen abschließenden theoretischen<br />

Teil. Gemeinsam mit den Eltern<br />

wurde erarbeitet, welche Bildungsziele<br />

an diesem Nachmittag vermittelt<br />

worden sind.<br />

Es war ausreichend Raum um<br />

auf Fragen <strong>der</strong> Eltern individuell<br />

einzugehen. Die Eltern gestalteten<br />

mit den vorher erlebten <strong>und</strong> nun<br />

bewusst gewordenen Bildungszielen<br />

ein Plakat. Sie erkannten sehr<br />

gut, wie Bildung <strong>und</strong> Erziehung im<br />

Kin<strong>der</strong>garten passiert <strong>und</strong> konnten<br />

viele Impulse für das tägliche<br />

Leben mit ihren Kin<strong>der</strong>n mit nach<br />

Hause nehmen.<br />

Machen wir doch die Augen<br />

auf für das „ Alltägliche“.<br />

Es ist oft außergewöhnlich<br />

<strong>und</strong> beson<strong>der</strong>s !<br />

Christa Brauchart, Leiterin <strong>und</strong><br />

Heike Ravnik, Kin<strong>der</strong>gartenpädagogin<br />

des Pfarrkin<strong>der</strong>garten Eibiswald-West


PROJEKT<br />

<strong>Projekt</strong><br />

„Was unsere Seele nährt“<br />

Pfarrkin<strong>der</strong>garten Hitzendorf<br />

Verantwortliche Kin<strong>der</strong>gartenpädagogin: Roswitha Göry<br />

22


23<br />

Pfarrkin<strong>der</strong>garten Hitzendorf<br />

PROJEKT<br />

„Was unsere Seele nährt“<br />

Roswitha Göry<br />

Täglich essen wir uns satt – doch<br />

was nährt unsere Seele? Das bewusste<br />

Wahrnehmen <strong>der</strong> Erlebnisse,<br />

die unsere Seele nähren kommt<br />

in <strong>der</strong> heutigen Zeit oft zu kurz.<br />

Oft sind es aber gerade die Erlebnisse<br />

mit unseren Kin<strong>der</strong>n, die unser<br />

„Mensch sein“ so beson<strong>der</strong>s<br />

intensiv spürbar werden lassen.<br />

Bewusste Wahrnehmung, tiefe<br />

Erlebnisse, soziale Begegnungen<br />

von Kin<strong>der</strong>n <strong>und</strong> Erwachsenen,<br />

kreatives Umsetzen unserer sinnlichen<br />

Erfahrungen bildeten das<br />

F<strong>und</strong>ament unseres <strong>Projekt</strong>es.<br />

Gemeinsam begaben wir uns als<br />

Gruppe von Kin<strong>der</strong>gartenkin<strong>der</strong>n<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong>en Eltern bzw. Großeltern<br />

auf die Entdeckungsreise unserer<br />

Sinneseindrücke <strong>und</strong> unserer kreativen<br />

Kräfte.<br />

In unseren gemeinsamen Spiel- <strong>und</strong><br />

Kreativnachmittagen erleben sich die<br />

Eltern gemeinsam mit ihren Kin<strong>der</strong>n<br />

als Entdecker <strong>und</strong> Schöpfer neuer<br />

Spielwelten <strong>und</strong> kreativer Werke.<br />

Sich einlassen auf Sinneswahrnehmungen,<br />

berühren <strong>und</strong> sich berühren<br />

lassen, um sich als ganzer<br />

Mensch in seiner Umwelt bewusster<br />

wahrzunehmen, kommen im Alltag<br />

oft zu kurz, da wir vielfach verlernt<br />

haben, diese kleinen Schätze<br />

zu intensiven Erlebnissen wachsen<br />

zu lassen.<br />

Darum beschäftigten wir uns in<br />

mehreren Einheiten mit dem Stein<br />

– ein elementares Material, das<br />

immer wie<strong>der</strong> unsere Aufmerksamkeit<br />

erregt, in Sprichwörtern, als<br />

Überraschung am Wegesrand, als<br />

Symbol für Hin<strong>der</strong>nisse, als Schatz,<br />

als Edelstein auf unseren Ketten,<br />

als Schmeichelstein in unseren<br />

Händen. Wir rollten Steine über<br />

unseren Körper, legten Steine auf,<br />

spürten sie - leichte <strong>und</strong> schwere,<br />

große <strong>und</strong> kleine, legten Gemeinschaftsbil<strong>der</strong><br />

<strong>und</strong> ließen uns inspirieren,<br />

aus Steinen <strong>und</strong> Sand,<br />

Bil<strong>der</strong> zu gestalten. In unseren Händen<br />

wurden Specksteinstücke zu<br />

warmen, weichen, geschmeidigen<br />

Schmeichelsteinen. Der Stein nahm<br />

eine von uns geschaffene Form an.<br />

Wir machten Musik mit den Steinen,<br />

erfanden Rhythmen <strong>und</strong> wurden zu<br />

einem Orchester mit abwechselnden<br />

Dirigenten.<br />

Bei unserem Wal<strong>der</strong>lebnistag<br />

versuchten wir mit allen Sinnen<br />

den Wald zu erfahren. Wir rochen<br />

den Wald, ertasteten seine Früchte,<br />

Zweige, Blätter, Zapfen, Wal<strong>der</strong>de;


PROJEKT<br />

Pfarrkin<strong>der</strong>garten Hitzendorf<br />

ließen uns blind über die Wurzeln<br />

führen <strong>und</strong> erfuhren so manch<br />

Wissenswertes über ökologische<br />

Lebensgemeinschaften.<br />

Beim Verschicken <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong><br />

auf dem Rollbrett, verb<strong>und</strong>en mit<br />

einem Satz, <strong>der</strong> ausdrückt, was an<br />

meinem Kind beson<strong>der</strong>s positiv<br />

ist, machten einige Mütter die Erfahrung,<br />

dass Positives viel schwieriger<br />

zu formulieren ist, als Negatives.<br />

Über die an<strong>der</strong>en Kin<strong>der</strong> fi el Eltern<br />

<strong>und</strong> Kin<strong>der</strong>n ganz leicht Positives<br />

<strong>und</strong> Liebevolles ein, was die eigene<br />

Mama wie<strong>der</strong> richtig stolz auf ihr<br />

Kind machte.<br />

In <strong>der</strong> Geschichte vom Grüffelo<br />

konnten Eltern <strong>und</strong> Kin<strong>der</strong> das Spannungsfeld<br />

zwischen Gut <strong>und</strong> Böse<br />

erleben. Beim kreativen Gestalten<br />

des Grüffelos mit Holzspänen wurden<br />

die Emotionen verarbeitet.<br />

In diesem gemeinsamen Tun<br />

erfahren Eltern<br />

wie sie mit einfachen Dingen<br />

des Alltags Spiele mit ihren<br />

Kin<strong>der</strong>n gestalten können,<br />

erleben sich <strong>und</strong> ihre Kin<strong>der</strong> in<br />

<strong>der</strong> Gruppe mit an<strong>der</strong>en Familien,<br />

erleben erzieherische Maßnahmen,<br />

erleben liebevollen, wertschätzenden<br />

Umgang im Kin<strong>der</strong>garten,<br />

erleben die Kin<strong>der</strong>gartenpädagogin<br />

mit ihren zahlreichen<br />

pädagogischen Möglichkeiten<br />

von Motivation <strong>und</strong> Interaktion<br />

erleben ihr Kind im Umgang<br />

mit an<strong>der</strong>n Kin<strong>der</strong>n in <strong>der</strong> Gruppe<br />

üben sich im Umgang mit verschiedenen<br />

Lösungsvorschlägen<br />

erleben dass SPIEL als bereichernd<br />

<strong>und</strong> lustvoll<br />

spüren, dass es gut tut, Zeit mit<br />

seinem Kind zu verbringen<br />

erleben, dass Ges<strong>und</strong>heit<br />

durch eine ges<strong>und</strong>e Seele<br />

positiv beeinfl usst wird.<br />

Der gemeinsame Elternabend<br />

mit Veronika Pinter Theiss verdeutlichte<br />

uns, dass Bewegung,<br />

schöpferisches Spiel <strong>und</strong> kreatives<br />

Gestalten die Gr<strong>und</strong>elemente alles<br />

Lernens sind. So werden unsere<br />

Kin<strong>der</strong> zu starken Persönlichkeiten<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong>en Eltern zu kompetenten<br />

Wegbegleitern ihrer Kin<strong>der</strong> in eine<br />

glückliche <strong>und</strong> erfolgreiche Zukunft.<br />

Das <strong>Projekt</strong> war ein wichtiger<br />

Baustein in unserer Zusammenarbeit<br />

von Kin<strong>der</strong>garten <strong>und</strong> Elternhaus<br />

zum Wohle unserer Kin<strong>der</strong>.<br />

Roswitha Göry,<br />

Leiterin des Pfarrkin<strong>der</strong>garten Hitzendorf<br />

24


25<br />

<strong>Projekt</strong><br />

„Bildungsalltag in <strong>der</strong><br />

Kin<strong>der</strong>krippe“<br />

ÖH-Kin<strong>der</strong>krippe Graz<br />

PROJEKT<br />

Verantwortliche Kin<strong>der</strong>gartenpädagogin: Eva-Maria Kleinhappl


PROJEKT<br />

ÖH-Kin<strong>der</strong>krippe Graz<br />

„Bildungsalltag<br />

in <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>krippe“<br />

Viele Fragen bewegen Eltern die ihr<br />

Kind bestmöglich begleiten wollen.<br />

Durch die Eltern Bildungs-Partnerschaft<br />

konnte ein Podium geschaffen<br />

werden, Eltern bestmöglich zu<br />

unterstützen.<br />

Durch Kin<strong>der</strong>-Eltern-Spielenachmittage<br />

in <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>krippe<br />

konnten Eltern:<br />

1. pädagogische Vielfältigkeit des<br />

Kin<strong>der</strong>krippenalltags erkennen.<br />

2. Impulse für den Alltag mit ihrem<br />

Kind gewinnen.<br />

3. Kontakt zu an<strong>der</strong>en Eltern aufbauen,<br />

um das soziale Netzwerk<br />

<strong>der</strong> jungen Familie zu verstärken.<br />

4. Einblick in den Alltag <strong>der</strong><br />

Kin<strong>der</strong>krippe gewinnen, etwa<br />

durch Erleben wichtiger Rituale.<br />

5. Das Bildungsmaterial kennen<br />

lernen <strong>und</strong> mit ihrem Kind<br />

erproben.<br />

6. Freude an gemeinsamer Bewegung<br />

erleben.<br />

7. Natur als Ressource <strong>der</strong> Erholung,<br />

<strong>der</strong> Bewegungsmöglichkeiten<br />

aber auch als Rückverbindung<br />

zu den eigenen Gefühlen<br />

<strong>und</strong> Bedürfnissen.<br />

8. Zeit für Fragen an die Pädagogin<br />

fi nden, die zwischen Tür<br />

<strong>und</strong> Angel nicht beantwortet<br />

werden können.<br />

9. Erleben, wie gut ges<strong>und</strong>e Jause<br />

schmecken kann.<br />

Gestaltet wurden drei Nachmittage,<br />

die den Ritualen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>krippe<br />

folgten: Gemeinsamer Kreis zur Be-<br />

Eva-Maria<br />

Kleinhappl<br />

grüßung – Miteinan<strong>der</strong> Singen <strong>und</strong><br />

Spielen – Besprechen geplanter<br />

Vorhaben – Gemeinsames Spielen<br />

– miteinan<strong>der</strong> Essen – Refl exion für<br />

die Eltern.<br />

In <strong>der</strong> Refl exion ordneten die<br />

Eltern Bildungsziele den einzelnen<br />

Tätigkeiten <strong>der</strong> Spielzeit zu. Die<br />

Eltern konnten auf diese Weise den<br />

pädagogischen Hintergr<strong>und</strong> selbst<br />

erarbeiten.<br />

An den gemeinsamen Nachmittagen<br />

wurden unterschiedliche<br />

Schwerpunkte gesetzt:<br />

1. Bewegungsmöglichkeiten für<br />

Kin<strong>der</strong> im Krippenalter<br />

2. Naturerfahrung mit Kin<strong>der</strong>n<br />

3. Vorbereitete Umgebung, <strong>der</strong><br />

Gruppenraum<br />

Der Alltag stellt sehr hohe Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

an die Eltern aber auch<br />

an die Kin<strong>der</strong>. Durch ausgewogene<br />

Ernährung können Eltern sich <strong>und</strong><br />

ihre Kin<strong>der</strong> gut unterstützen. Zum<br />

Thema Ernährung <strong>und</strong> Psyche wurde<br />

ein Elternabend mit Frau Dr. Eva<br />

Dorninger gestaltet.<br />

Eva-Maria Kleinhappl,<br />

Leiterin <strong>der</strong> ÖH-Kin<strong>der</strong>krippe Graz<br />

26


27<br />

PROJEKT<br />

<strong>Projekt</strong><br />

„Schmeckt nicht, gibt , s nicht“<br />

Gemeindekin<strong>der</strong>garten Lannach-Launegg<br />

Verantwortliche Kin<strong>der</strong>gartenpädagogin: Manuela Valecz


PROJEKT<br />

Gemeindekin<strong>der</strong>garten Lannach-Launegg<br />

„Schmeckt nicht,<br />

gibt , s nicht“<br />

Eine aktive Auseinan<strong>der</strong>setzung<br />

mit <strong>der</strong> Natur<br />

<strong>und</strong> Umwelt<br />

Das großzügig, mit Eltern <strong>und</strong><br />

Kin<strong>der</strong>n in Zusammenarbeit angelegte<br />

Kin<strong>der</strong>gartengelände bietet<br />

viele Möglichkeiten, verschiedene<br />

Pfl anzen <strong>und</strong> Tiere kennenzulernen.<br />

Rückzugsmöglichkeiten zum Seele-baumeln-lassen<br />

sowie <strong>der</strong> Kommunikationsplatz<br />

in unserer Pergula<br />

entstanden ebenso, nachdem bei<br />

regelmäßigen Elterntreffen über<br />

Gr<strong>und</strong>bedürfnisse des Menschen<br />

gesprochen wurde. In diesen, das<br />

ganze Jahr über angebotenen<br />

„Elterntreffen“ entstand auch die<br />

Idee einen Kräutergarten anzulegen.<br />

Über das gemeinsame Tun<br />

sollten Eltern <strong>und</strong> Kin<strong>der</strong> die Möglichkeit<br />

haben, sich in einem an<strong>der</strong>en<br />

Rahmen zu erfahren.<br />

Manuela Valecz<br />

Unser <strong>Projekt</strong> bot jedem Beteiligten<br />

die Möglichkeit, handelnd seine<br />

Emotionen kennen zu lernen, seine<br />

kognitiven Fähigkeiten zu erweitern<br />

<strong>und</strong> seine soziale Persönlichkeit zu<br />

entwickeln. Ein emotional kompetenter<br />

Mensch wird seine Neugierde<br />

<strong>und</strong> Kreativität ausleben können<br />

<strong>und</strong> sein Selbstwertgefühl wird gestärkt.<br />

Eltern hatten Gelegenheit,<br />

ihr Kind als gleichwertigen Partner<br />

zu erleben. Bei Fragen o<strong>der</strong> Unsicherheiten<br />

<strong>der</strong> Eltern aus <strong>der</strong> Situation<br />

heraus, war fachkompetente<br />

Begleitung durch die anwesenden<br />

PädagogInnen sofort möglich.<br />

Natur – Kräuter – Kochen gab uns<br />

auf vielfältige Art, Möglichkeiten <strong>und</strong><br />

Kompetenzen in unterschiedlichen<br />

Bereichen zu erwerben, z.B. „Chemielabor<br />

Küche“. Wir nutzten den<br />

Kräutergarten um verschiedene<br />

Kräuter wachsen zu sehen, sie zu<br />

genießen <strong>und</strong> sie bei unserer kulinarischen<br />

Reise um die Welt einzubinden,<br />

aber auch in Duftsäckchen,<br />

als Heilsalben, verschiedene Säfte<br />

<strong>und</strong> Tees zu verarbeiten.<br />

28


29<br />

Gemeindekin<strong>der</strong>garten Lannach-Launegg<br />

In <strong>der</strong> Auseinan<strong>der</strong>setzung mit<br />

den Themen Natur, Kräuter, Kochen<br />

wurde klar, dass ein längerer Zeitraum<br />

gegeben sein muss um dem<br />

Planen, Anlegen, Wachsen lassen,<br />

Genießen <strong>und</strong> Kommunizieren seine<br />

Wertigkeit <strong>und</strong> Wichtigkeit zu<br />

geben. Bei allen Schritten – von <strong>der</strong><br />

Planung bis hin zum gemeinsamen<br />

Abschlussessen – stand die Zusammenarbeit,<br />

das gemeinsame Erleben<br />

von Eltern <strong>und</strong> Kin<strong>der</strong>n im Zentrum.<br />

Vor allem das gemeinsame<br />

Kochen, zu dem jeweils ein Elternteil,<br />

aber auch <strong>der</strong> Herr Bürgermeister<br />

eingeladen waren, ermöglichte<br />

Eltern <strong>und</strong> Kin<strong>der</strong>n eine Vielzahl<br />

an neuen Erfahrungen im Umgang<br />

miteinan<strong>der</strong>.<br />

Beim Anlegen des Kräutergartens<br />

<strong>und</strong> dem Verwenden <strong>der</strong> verschiedenen<br />

Kräuter bei unserem <strong>Projekt</strong><br />

„Schmeckt nicht, gibt´s nicht!“ unter<br />

Mitarbeit <strong>der</strong> Eltern, konnten alle<br />

Beteiligten ihr Wissen erweitern,<br />

Kompetenzen stärken <strong>und</strong> Einblicke<br />

in die Sachzusammenhänge<br />

bekommen. Wenn Kin<strong>der</strong> früh animiert<br />

werden, die kleinen Wun<strong>der</strong>werke<br />

des alltäglichen Lebens zu<br />

betrachten, werden sie sensibilisiert<br />

<strong>und</strong> lernen, mit offenen Augen<br />

durch die Welt zu gehen. Dann<br />

werden sie ihr Wissen, ihre Freude<br />

<strong>und</strong> ihr Glück an an<strong>der</strong>e weitergeben.<br />

Wie sie es bei <strong>der</strong> Umsetzung<br />

dieses <strong>Projekt</strong>es bereits an ihre Eltern<br />

weitergegeben haben.<br />

PROJEKT<br />

Weg – Ziel – Konsequenz:<br />

Kräutergarten anlegen – gemeinsam<br />

planen<br />

Kräuter pfl anzen, ernten, verarbeiten<br />

Schmeckt nicht, gibt´s nicht<br />

– Eltern kochen mit Kin<strong>der</strong>n<br />

Einbindung <strong>der</strong> Eltern als<br />

Gastköche<br />

Kulinarische Reise um die Welt<br />

Kochbuchgestaltung<br />

Fachkompetenz – theoretisches<br />

<strong>und</strong> praktisches Wissen<br />

Selbständigkeit<br />

Spracherweiterung<br />

Teamwork<br />

Chemielabor Küche<br />

Manuela Valecz<br />

Leiterin des Gemeindekin<strong>der</strong>garten<br />

Lannach-Launegg


PROJEKT<br />

<strong>Projekt</strong><br />

„Mit beiden Füßen<br />

auf <strong>der</strong> Erde“<br />

Gemeindekin<strong>der</strong>garten Reichendorf<br />

Verantwortliche Kin<strong>der</strong>gartenpädagoginnen:<br />

Martina Schwarz, Gertraud Trummler<br />

30


31<br />

Gemeindekin<strong>der</strong>garten Reichendorf<br />

BILDUNGSZIELE<br />

<strong>der</strong> Wald- <strong>und</strong> Bewegungsnachmittage:<br />

Der unebene <strong>und</strong> unberechenbare<br />

Waldboden brachte die<br />

gesamte Fußmuskulatur in Bewegung,<br />

Koordination <strong>und</strong> Gleichgewicht<br />

wurden trainiert, was einer<br />

Fallprophylaxe (= Sturzvorbeugung)<br />

gleichkommt<br />

Schulung <strong>der</strong> Reaktion (Achtung,<br />

Wurzel!), durch die vielfältigen<br />

Sinneseindrücke im Wald wurde<br />

die Wahrnehmung geschärft (den<br />

Wind spüren; das nasse Moos zwischen<br />

den Zehen fühlen; den Wald<br />

riechen; verschiedene Blattformen,<br />

Bäume, Pfl anzen, kleine Bodentiere<br />

sehen; Vogelgesang o<strong>der</strong><br />

das Knarren <strong>der</strong> Bäume im Wind<br />

hören; Baumrinde ertasten; Sauerklee<br />

schmecken ...)<br />

Der ganze Körper war aufmerksam<br />

<strong>und</strong> durch verschiedene Aktivitäten<br />

konnten kognitive (= geistige,<br />

den Intellekt betreffende) Eindrücke<br />

PROJEKT<br />

„Mit beiden Füßen<br />

auf <strong>der</strong> Erde“<br />

Martina Schwarz (li),<br />

Gertraud Trummler (re)<br />

gewonnen werden (z. B. mit <strong>der</strong> Becherlupe<br />

Tiere beobachten <strong>und</strong> benennen;<br />

Blattformen <strong>und</strong> Rindenbeschaffenheit<br />

vergleichen; Bäume<br />

<strong>und</strong> Pfl anzen bestimmen; ...)<br />

Auch <strong>der</strong> soziale Aspekt (einan<strong>der</strong><br />

blind führen, Vertrauen, Einfühlungsvermögen,<br />

miteinan<strong>der</strong> etwas<br />

erleben...) war wesentlich.<br />

Unser Erfahrungsraum, <strong>der</strong> Wald<br />

bot uns Ges<strong>und</strong>heitsvorsorge in<br />

Form von Bewegung in frischer Luft<br />

<strong>und</strong> Naturerfahrungen, die unser<br />

Leben bereichern können, die uns<br />

staunend, „reicher“ <strong>und</strong> dankbar<br />

machen! (Kin<strong>der</strong> brauchen Werte!)<br />

In <strong>der</strong> Bewegungsst<strong>und</strong>e im<br />

Bewegungsraum haben wir das Erlebte<br />

vertieft, es uns wie<strong>der</strong> in Erinnerung<br />

gerufen: Was haben wir im<br />

Wald erlebt? Was war zuerst, was<br />

später? Welches Tier hast du in <strong>der</strong><br />

Becherlupe beobachtet, wer weiß<br />

den Namen? – kognitive Ebene<br />

<strong>und</strong> Emotionen (Gefühle – Das war<br />

lustig, spannend, o<strong>der</strong> fad, kenn´<br />

ich schon...Darüber waren wir er-


PROJEKT<br />

Gemeindekin<strong>der</strong>garten Reichendorf<br />

schrocken! Es war toll, dass Mama/<br />

Papa dabei war!)... Danach probierten<br />

wir aus, wie es sich anfühlt<br />

auf verschiedene Arten zu gehen<br />

– Körpererfahrung, „Hinspüren“-<br />

„Hineinhorchen“ in den eigenen<br />

Körper lernen, einzelne Körperteile<br />

wahrnehmen, sich bewusst machen,<br />

ein „Spürbewusstsein“ entwickeln<br />

(ich spüre mich) ist Ges<strong>und</strong>heitsvorsorge!<br />

Wir haben mit verschiedenen Materialien<br />

gemeinsam einen Weg gebaut<br />

(Phantasie, Problemlösungsstrategien<br />

entwickeln –„Wie sollen<br />

wir das machen?“ „Kannst du einen<br />

Knoten?“). Wir haben unter den<br />

Füßen verschiedene Materialien<br />

gespürt <strong>und</strong> miteinan<strong>der</strong> verglichen<br />

(„Nach den harten Kastaniensäckchen<br />

fühlen sich die Reissäckchen<br />

wie Moos unter den Füßen an!“),<br />

wir benannten unseren Fuß – Kognition<br />

(Ferse, Ballen Zehen...) <strong>und</strong><br />

haben ihm Gutes getan (ausstreichen,<br />

kneten...). Zum Abschluss<br />

haben wir uns „belohnt“, indem<br />

wir einan<strong>der</strong> den Rücken „massierten“<br />

(Mama / Papa – Kind; sozialer<br />

Aspekt – Beziehungsarbeit; Rezeptoren<br />

<strong>der</strong> Haut; Tiefenwahrnehmung;<br />

Entspannung <strong>und</strong> Ruhe).<br />

Gr<strong>und</strong>bedürfnisse des Menschen<br />

aus dem Bereich...<br />

... <strong>der</strong> Körpererfahrung<br />

Das Bedürfnis nach Stille; Lärm<br />

zu machen; nach einem sich<br />

Austoben; nach „Oben“ <strong>und</strong><br />

„Unten“; nach Risiko; sich zu<br />

verstecken.<br />

... <strong>der</strong> Materialerfahrung:<br />

zu gestalten <strong>und</strong> zu verän<strong>der</strong>n;<br />

die Elemente zu erleben<br />

... <strong>der</strong> Sozialerfahrung<br />

behaust zu sein; Heimat zu<br />

haben; die Ergebnisse seines<br />

Tuns zeigen zu wollen; Geselligkeit<br />

zu erleben; Verantwortung<br />

zu übernehmen<br />

... konnten von Eltern <strong>und</strong> Kin<strong>der</strong>n<br />

gemeinsam erlebt werden.<br />

Viele Aha-Erlebnisse ermunterten<br />

die Eltern zum Weiterdenken.<br />

Martina Schwarz,<br />

Gertraud Trummler,<br />

Leiterin <strong>und</strong> Kin<strong>der</strong>gartenpädagogin des<br />

Gemeindekin<strong>der</strong>garten Reichendorf<br />

32


33<br />

<strong>Projekt</strong><br />

„Musik kennt keine Grenzen“<br />

HeilPädagogischer Gemeindekin<strong>der</strong>garten<br />

Scheifling<br />

Verantwortliche Kin<strong>der</strong>gartenpädagoginnen:<br />

Beate Persil, Flori Randa<br />

PROJEKT


PROJEKT<br />

HeilPädagogischer Gemeindekin<strong>der</strong>garten Scheifl ing<br />

„Musik kennt<br />

keine Grenzen“<br />

Beate Persil (li),<br />

Flori Randa (re)<br />

Musik hat schon von jeher den<br />

Alltag von uns Menschen begleitet,<br />

wie auch musische Elemente in jedem<br />

Kin<strong>der</strong>garten „selbstverständlich<br />

alltäglich“, integriert werden.<br />

Musik beruhigt, regt an, gleicht<br />

aus. Es macht einfach Spaß sich<br />

auf Musik einzulassen. Ob mit Gesängen<br />

<strong>und</strong> Lie<strong>der</strong>n, in gestalteten<br />

Formen des Klatschens, Patschens<br />

o<strong>der</strong> Stampfens, des sich Bewegens<br />

<strong>und</strong> Tanzens, o<strong>der</strong> bei überschaubaren<br />

musikalischen Gestaltungselementen,<br />

mittels klangvoller<br />

Sprache, o<strong>der</strong> integriert in das<br />

Spiel, erweckt Musik immer wie<strong>der</strong><br />

die Aufmerksamkeit <strong>der</strong> Menschen.<br />

Wir wissen heute um den Zusammenhang<br />

musikalischer Strukturen<br />

mit Denk- <strong>und</strong> Wahrnehmungsstrukturen,<br />

was heißt, dass „Kognitive<br />

För<strong>der</strong>ung mit Hilfe von Musik“, als<br />

gezielte Vorschulerziehung zu sehen<br />

ist. Musik unterstützt <strong>und</strong> för<strong>der</strong>t die<br />

Gesamtenwicklung des Kindes.<br />

Je<strong>der</strong> Mensch hat seine ganz beson<strong>der</strong>en<br />

Bedürfnisse, kein Mensch<br />

gleicht dem an<strong>der</strong>en, ob behin<strong>der</strong>t,<br />

nicht behin<strong>der</strong>t, o<strong>der</strong> beson<strong>der</strong>s begabt.<br />

Von jedem wird Musik an<strong>der</strong>s<br />

empf<strong>und</strong>en <strong>und</strong> wahrgenommen.<br />

Mit unserem <strong>Projekt</strong> „Musik kennt<br />

keine Grenzen“, wollen wir den<br />

Raum musikalischer Begegnungen,<br />

das gemeinsame Erleben <strong>und</strong> Gestalten<br />

mit Musik in ihrer Vielfalt für<br />

Kin<strong>der</strong> <strong>und</strong> Eltern sensibilisieren. Elternabende<br />

sollen dazu beitragen,<br />

dass Eltern die Entwicklung ihres<br />

Kindes bewusster wahrnehmen, um<br />

so die Interaktion zwischen ihnen<br />

<strong>und</strong> ihrem Kind zu intensivieren.<br />

Orientiert an den Bedürfnissen<br />

<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> wird Musik als entwicklungsför<strong>der</strong>ndes<br />

<strong>und</strong> unterstützendes<br />

Element bei vielen Angeboten<br />

verstärkt <strong>und</strong> bewusster<br />

eingesetzt. Unter an<strong>der</strong>em „gestalten“<br />

wir mit Kin<strong>der</strong>n, Eltern <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> Musical-Sängerin Lisa Valentin<br />

unser eigenes Musical. Ideen <strong>und</strong><br />

34


35<br />

HeilPädagogischer Gemeindekin<strong>der</strong>garten Scheifl ing<br />

aktuelle Themen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> werden<br />

aufgegriffen, gemeinsam an Texten,<br />

Melodien <strong>und</strong> Bewegungen kreiert.<br />

Im Rahmen des <strong>Projekt</strong>es „Bildungspartnerschaft<br />

mit Eltern“ fanden<br />

verschiedenste Formen <strong>der</strong> Begegnung<br />

statt. Bei Elternabenden,<br />

Eltern-Kind „Mit-mach-St<strong>und</strong>en“,<br />

Spiel nachmittagen mit behin<strong>der</strong>ten<br />

<strong>und</strong> nicht behin<strong>der</strong>ten Kin<strong>der</strong>n<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong>en Eltern, Therapeuten <strong>und</strong><br />

Son<strong>der</strong>kin<strong>der</strong>gartenpädagoginnen<br />

boten sich zahlreiche Möglichkeiten<br />

des gemeinsamen Erlebens.<br />

Über das aktive, gemeinsame Erleben<br />

beantworteten sich so manche<br />

Fragen <strong>der</strong> Eltern fast von selbst.<br />

Musik kennt keine Grenzen – ob<br />

behin<strong>der</strong>t o<strong>der</strong> nicht behin<strong>der</strong>t,<br />

hochbegabt, Kind o<strong>der</strong> Erwachsener<br />

bestärkt uns Musik in unserer<br />

Selbstständigkeit, unserem Selbstvertrauen<br />

<strong>und</strong> Selbstwertgefühl,<br />

macht es uns leichter, unsere Anpassungsfähigkeit<br />

aufzubauen, zu<br />

entwickeln bzw. zu erweitern.<br />

Dieses Kin<strong>der</strong>gartenjahr wurde<br />

zu einer Form <strong>der</strong> Begegnung, getragen<br />

von Musik.<br />

Musik braucht keine Sprache,<br />

Musik verbindet. Musik beginnt<br />

da, wo das Wort unfähig ist, sich<br />

auszudrücken.<br />

PROJEKT<br />

Musik verbindet<br />

Musik ist nie Musik allein, sie ist<br />

mit Bewegung, Tanz <strong>und</strong> Sprache<br />

verb<strong>und</strong>en. Musik regt an mitzutun,<br />

Mitspieler zu sein, <strong>und</strong> wird sie so<br />

verstanden, fi ndet eine Integration<br />

aller Sinne – ich höre, sehe, empfi nde,<br />

spüre – statt. Spüre ich meinen<br />

Körper, bestimme ich auch mein<br />

Tun mit.<br />

Musik bestärkt<br />

Musik ist in jedem Menschen angelegt.<br />

Durch positive Verstärkung<br />

regt sie Kin<strong>der</strong> zu selbständigem,<br />

eigenem Handeln an.<br />

Musik for<strong>der</strong>t heraus<br />

Sensibilisierung <strong>und</strong> För<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> emotionalen, sensomotorischen<br />

<strong>und</strong> sozialen Wahrnehmung mit<br />

dem Mittel Musik<br />

Musik ermöglicht<br />

Begegnung<br />

Über Musik kann noch kommuniziert<br />

werden, wenn an<strong>der</strong>e Wege<br />

verschlossen sind. Dies ist gerade<br />

bei behin<strong>der</strong>ten <strong>und</strong> entwicklungsgestörten<br />

Kin<strong>der</strong>n eine Möglichkeit,<br />

Kontakt zu an<strong>der</strong>en aufrecht zu erhalten.


PROJEKT<br />

HeilPädagogischer Gemeindekin<strong>der</strong>garten Scheifl ing<br />

Musik <strong>und</strong> Spiel<br />

Im Spiel treffen sich absichtslose,<br />

sinnvolle Freude <strong>und</strong> Unterhaltung<br />

mit konstruktivem, sinnvollem Tun.<br />

Musik ermöglicht den spielerischen<br />

Aufbau von Techniken <strong>und</strong> Fertigkeiten,<br />

so kann ein von Begeisterung<br />

<strong>und</strong> Freude getragenes, meist<br />

unbewusstes Lernen stattfi nden.<br />

Musik gestalten<br />

Kennenlernen <strong>und</strong> bewusstes Erleben<br />

musikalischer Erscheinungs-<br />

<strong>und</strong> Ausdrucksformen. Gestaltung<br />

<strong>und</strong> Umgang mit Stimme, Instrumenten,<br />

Bewegung <strong>und</strong> Tanz, Möglichkeiten<br />

des Experimentierens<br />

<strong>und</strong> Improvisierens. Musik ermöglicht<br />

Eindrücke auszudrücken.<br />

Musik <strong>und</strong> Gesang<br />

Lie<strong>der</strong>? – weil sie Vergnügen<br />

bereiten, <strong>und</strong> den Kontakt untereinan<strong>der</strong><br />

herstellen, zum improvisatorischen<br />

Weitersingen anregen,<br />

zu Tanz o<strong>der</strong> darstellendem Spiel<br />

ermuntern. Das Singen mit Kin<strong>der</strong>n<br />

ist mit emotionaler Zuwendung<br />

gleichzusetzen. Eltern, die mit ihren<br />

Kin<strong>der</strong>n singen, teilen ihrem Kind<br />

mehr von ihrer Persönlichkeit <strong>und</strong><br />

ihren authentischen Emotionen mit,<br />

als wenn sie nur mit ihm sprechen<br />

würden. Durch das gemeinsame<br />

Singen begeben sich Erwachsene<br />

auf die altersentsprechende, emotionale<br />

Ebene von Kin<strong>der</strong>n. Dies wirkt<br />

sich natürlich sehr för<strong>der</strong>nd auf die<br />

emotionale Bindung zwischen Erwachsenen<br />

<strong>und</strong> Kind aus.<br />

Musik, Teil unserer Kultur<br />

Spiellie<strong>der</strong> <strong>und</strong> Reime sind in <strong>der</strong><br />

Tradition des Kin<strong>der</strong>gartens, aber<br />

auch <strong>der</strong> „Volkskultur“ tief verwurzelt<br />

<strong>und</strong> werden meist mündlich<br />

von Generation zu Generation weiter<br />

überliefert.<br />

Musik als Verstärker<br />

emotionaler <strong>und</strong> sozialer<br />

Kompetenzen<br />

Musik ermöglicht unter an<strong>der</strong>em<br />

Entlastung <strong>und</strong> Befreiung, wohltuende<br />

Ordnung <strong>und</strong> Harmonisierung,<br />

Ausdrucksform <strong>und</strong> Möglichkeit<br />

zur Verinnerlichung.<br />

Musik hat großen Einfluss<br />

auf die Persönlichkeitsentwicklung<br />

Musik verstärkt das Wir-Gefühl<br />

viele vergessen beim Spiel mit<br />

Musik Raum <strong>und</strong> Zeit.<br />

Beate J. Persil,<br />

Leiterinnen des HeilPädagogischen<br />

Gemeindekin<strong>der</strong>garten Scheifl ing<br />

<strong>und</strong> Randa Flori,<br />

Kin<strong>der</strong>gartenpädagogin des HeilPädago-<br />

gischen Gemeindekin<strong>der</strong>garten Scheifl ing<br />

36


37<br />

<strong>Projekt</strong><br />

„Motopädagogik <strong>und</strong> Psychomotorik<br />

– Bewegtes Leben<br />

durch sinnliche Erfahrungen“<br />

Städtischer Kin<strong>der</strong>garten Schladming<br />

PROJEKT<br />

Verantwortliche Kin<strong>der</strong>gartenpädagogin: Veronika Köberl


PROJEKT<br />

Städtischer Kin<strong>der</strong>garten Schladming<br />

„Motopädagogik <strong>und</strong><br />

Psychomotorik – Bewegtes<br />

Leben durch<br />

sinnliche Erfahrung“<br />

Bereits im Vorjahr hat <strong>der</strong> Städtische<br />

Kin<strong>der</strong>garten Schladming mit<br />

dem <strong>Projekt</strong> Motopädagogik <strong>und</strong><br />

Psychomotorik bei <strong>der</strong> Bildungspartnerschaft<br />

partizipiert. Eine engagierte<br />

Elternschaft wünschte<br />

sich eine Fortsetzung, diese wurde<br />

sehr gerne von Veronika Köberl<br />

(Kin<strong>der</strong>gartenpädagogin mit Zusatzausbildung<br />

Mototherapie <strong>und</strong><br />

Psychomotorik) durchgeführt. Einmal<br />

wöchentlich trafen sich Eltern<br />

<strong>und</strong> Kin<strong>der</strong> von Februar bis Juli<br />

am Nachmittag im Kin<strong>der</strong>garten zu<br />

„bewegenden St<strong>und</strong>en“.<br />

Das natürliche Bewegungsbedürfnis<br />

<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> ist in unserer<br />

heutigen Zeit oft nicht ausreichend<br />

befriedigt. Fernsehen <strong>und</strong> Tätigkeiten<br />

vor dem Computer sind feste<br />

Bestandteile auch schon im Alltag<br />

<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>, spontane Eigenaktivitäten<br />

treten in den Hintergr<strong>und</strong>.<br />

Wahrnehmungserfahrungen bleiben<br />

auf Akustik <strong>und</strong> Optik beschränkt.<br />

Sinnerlebnisse wie Fühlen, Riechen,<br />

Tasten o<strong>der</strong> Be-Greifen haben deshalb<br />

gerade in <strong>der</strong> Motopädagogik<br />

einen wichtigen Platz. Sie schaffen<br />

den Rahmen für vernetztes <strong>und</strong><br />

Veronika Köberl<br />

integriertes Lernen. Sich in verschiedene<br />

Rollen einfühlen <strong>und</strong> sie<br />

auszuspielen sind Elemente <strong>der</strong><br />

Psychomotorik, <strong>der</strong>en Ziel es ist,<br />

die Seele frei zu machen <strong>und</strong> zu<br />

stärken.<br />

Der Mensch, vor allem in den Kindheitsjahren,<br />

begreift die Welt nicht<br />

abstrakt mit dem Verstand, son<strong>der</strong>n<br />

vielmehr über die Sinne, über das<br />

aktive Tun in <strong>der</strong> Bewegung.<br />

Ziele <strong>der</strong> Eltern-Kind-<br />

Gruppen waren:<br />

Freude <strong>und</strong> Spaß an <strong>der</strong><br />

gemeinsamen Bewegung.<br />

Die Möglichkeit, das eigene<br />

Kind im sozialen Kontext <strong>der</strong><br />

Gruppe zu erleben.<br />

Gemeinsam Erfahrungen über<br />

Bewegung <strong>und</strong> Sinneseindrücke<br />

zu machen.<br />

För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Eigentätigkeit<br />

<strong>und</strong> Eigenkompetenz des<br />

Kindes.<br />

38


39<br />

Städtischer Kin<strong>der</strong>garten Schladming<br />

Durch die Erfahrungen in <strong>der</strong><br />

Gruppe kommt es zu einer<br />

Erweiterung <strong>der</strong> Sozial- <strong>und</strong><br />

Handlungskompetenz sowie<br />

<strong>der</strong> Kommunikationsfähigkeit.<br />

Elternteil <strong>und</strong> Kind können<br />

sich selbst <strong>und</strong> den Partner in<br />

an<strong>der</strong>en Rollen erleben.<br />

Ängste können ausgespielt<br />

werden.<br />

Machtverhältnisse können im<br />

Spiel umgekehrt werden.<br />

För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> kognitiven <strong>und</strong><br />

motorischen Fähigkeiten.<br />

Gezielte Elterninformation<br />

begleitete die praktischen Nachmittagseinheiten,<br />

in denen vermittelt<br />

<strong>und</strong> verständlich gemacht<br />

wurde, dass erst durch vielseitige<br />

Bewegungs- <strong>und</strong> Wahrnehmungserfahrungen<br />

die Gr<strong>und</strong>lagen für<br />

eine harmonische Persönlichkeitsentwicklung<br />

geschaffen werden.<br />

Den Eltern wurde bewusst, dass die<br />

Bewegung nicht nur dem Körper gut<br />

tut, son<strong>der</strong>n dass sie auch als Motor<br />

<strong>und</strong> Mittler des Lernens gilt.<br />

Psychomotorik:<br />

PROJEKT<br />

Die Bedeutung von Körper <strong>und</strong><br />

Bewegungserfahrungen für die geistige<br />

<strong>und</strong> seelische Entwicklung.<br />

In Elternabenden wurde dargestellt<br />

<strong>und</strong> refl ektiert, dass erst durch<br />

vielseitige Bewegungs- <strong>und</strong> Wahrnehmungserfahrungen<br />

die Gr<strong>und</strong>lagen<br />

für eine harmonische Persönlichkeitsentwicklung<br />

geschaffen<br />

werden. Die Zusammenhänge<br />

zwischen Psyche, Intelligenz <strong>und</strong><br />

Motorik wurden verdeutlicht <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> Mensch wird als psychomotorische<br />

Einheit erkannt.<br />

Parallel dazu verlaufend gab es<br />

die Möglichkeit, an Eltern-/Kindgruppen<br />

teilzunehmen, die jeweils<br />

am Montagnachmittag im Turnsaal<br />

stattfanden.<br />

Der erste Elternabend war dem<br />

Thema „För<strong>der</strong>n statt For<strong>der</strong>n“<br />

gewidmet.<br />

Der zweite Elternabend stand<br />

unter dem Motto: „Neurosoziologische<br />

Gr<strong>und</strong>lagen“ .<br />

Veronika Köberl,<br />

Leiterin des Städtischen Kin<strong>der</strong>garten<br />

Schladming


PROJEKT<br />

<strong>Projekt</strong><br />

„Jedes Kind ist ein Künstler“<br />

Gemeindekin<strong>der</strong>garten Stainztal<br />

Verantwortliche Kin<strong>der</strong>gartenpädagogin: Karin Hohl<br />

40


41<br />

Karin Hohl<br />

Gemeindekin<strong>der</strong>garten Stainztal<br />

„Jedes Kind ist<br />

ein Künstler“<br />

Kreativität <strong>und</strong> Fantasie sind eine<br />

<strong>der</strong> wichtigsten Komponenten, die<br />

im Kind erhalten bzw. ausgebaut<br />

werden sollten. Gerade in unserer<br />

schnelllebigen, technisierten Welt<br />

gilt es, das Kindliche, welches sich<br />

vor allem in <strong>der</strong> Fantasie spiegelt,<br />

zu för<strong>der</strong>n.<br />

Das eigenständige Wesen, bei<br />

dem alles, was im erwachsenen Alter<br />

schon festgelegt, noch offen ist,<br />

jedes Stadium seiner Entwicklung,<br />

die werdende Persönlichkeit auf<br />

dem Weg zur Reife mit Recht auf<br />

Anerkennung seiner Eigenart <strong>und</strong><br />

Achtung vor seinem jeweiligen So-<br />

Sein. Die Entfaltung ist nur möglich<br />

durch selbstständige Auseinan<strong>der</strong>setzung<br />

mit <strong>der</strong> Welt!<br />

Die Bildsprache des Kindes ist<br />

Ausdruck seiner Eigenständigkeit:<br />

Kin<strong>der</strong> zeichnen die Dinge so<br />

ganz an<strong>der</strong>s als Erwachsene<br />

sie sehen!<br />

Kin<strong>der</strong> zeichnen das Wesen<br />

<strong>der</strong> Dinge!<br />

Kin<strong>der</strong> zeichnen die Dinge aus<br />

subjektiver Sicht!<br />

Kin<strong>der</strong> zeichnen die Dinge einfach,<br />

aber niemals falsch!<br />

PROJEKT<br />

Die Bedeutung des Tuns ist für<br />

die Entwicklung des Kindes<br />

wichtig!<br />

Zeichnen <strong>und</strong> Malen sind die<br />

Mittel zur Selbstfi ndung <strong>und</strong> Welterfahrung.<br />

Das bildnerische Tun<br />

schließt dem Kind seelische Bereiche<br />

auf, erhöht seine Sensibilität,<br />

vertieft sein Gefühlsleben <strong>und</strong><br />

steigert sein Ausdrucksvermögen.<br />

Bildnerisches Tun gibt Anreiz zur<br />

Selbsttätigkeit, bildet die schöpferische<br />

Fantasie, vermittelt Selbstwertgefühl<br />

<strong>und</strong> schafft Selbstvertrauen<br />

auch für das Arbeiten im<br />

Team. Nicht zu vergessen das „<br />

Aha-Erlebnis“, das sich bei Techniken<br />

gut aktivieren lässt.<br />

Die Konsequenzen für die Erwachsennen<br />

sind:<br />

Anerkennung des Kindes in allen<br />

Phasen seiner Entwicklung als eigenständige<br />

Persönlichkeit <strong>und</strong><br />

seinen graphischen Äußerungen<br />

als seinem Wesen gemäßen bildhaften<br />

Ausdruck, wenn es einem<br />

auch noch so unscheinbar erscheinen<br />

möge. Wichtig ist es die Bildsprache<br />

so ernst zu nehmen, wie<br />

das Kind selbst! Zur För<strong>der</strong>ung des<br />

kindlichen Bildschaffens waren die<br />

praktischen Arbeiten.


PROJEKT<br />

Gemeindekin<strong>der</strong>garten Stainztal<br />

Bei Elternabenden wurden den<br />

Eltern wichtige Schwerpunkte, die<br />

das kindliche Malen auszeichnen,<br />

aufgezeigt. Damit die Eltern sich<br />

mit dem Gehörten gut identifi zieren<br />

konnten, boten wir ihnen verschiedene<br />

Papiere <strong>und</strong> Farben an <strong>und</strong><br />

machten sie mit einigen Techniken<br />

vertraut. So konnten sie durch aktives<br />

Tun, Ziele <strong>der</strong> Bildungsarbeit<br />

im Kin<strong>der</strong>garten hautnah erleben.<br />

Die Malnachmittage <strong>der</strong> Eltern<br />

<strong>und</strong> Kin<strong>der</strong> wurden mit großer<br />

Begeisterung angenommen <strong>und</strong><br />

gaben den Eltern die Gelegenheit,<br />

die Kin<strong>der</strong> bei ihrem Tun zu<br />

beobachten, mit ihnen zu kommunizieren,<br />

ihnen, wenn nötig Hilfestellungen<br />

zu geben, aber auch<br />

gemeinsam mit ihren Kin<strong>der</strong>n einmalige<br />

Kunstwerke zu gestalten.<br />

Als Gemeinschafsarbeit wurde<br />

eine Holzwand bunt angemalt. Die<br />

Kin<strong>der</strong> konnten die Erfahrung machen,<br />

dass Holz ganz an<strong>der</strong>s auf<br />

Farbe reagiert als Papier, das breite<br />

Pinsel sich gut eignen, dass man<br />

Hilfsmittel braucht um gewisse Höhen<br />

zu erreichen <strong>und</strong> vieles mehr.<br />

Etwas ganz Beson<strong>der</strong>es war für<br />

die Kin<strong>der</strong> die Aquarellmalerei auf<br />

dem dafür geeignetem Papier, die<br />

sie mit einer Künstlerin machten,<br />

die den Kin<strong>der</strong>n ganz spezielle<br />

Tipps gab.<br />

Aber auch die künstlerisch gestalteten<br />

Bil<strong>der</strong> mit Kreide, Künstlerlehm,<br />

Gold, Gips <strong>und</strong> Ton war für<br />

die Kreativität <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> eine große<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung. Den Abschluss<br />

bildete eine Vernissage.<br />

Durch die vielen Schritte, die Eltern<br />

<strong>und</strong> Kin<strong>der</strong> von <strong>der</strong> Idee über<br />

die Durchführung bis hin zur Präsentation<br />

ihrer Kunstwerke gemeinsam<br />

gemacht haben, fand intensive<br />

Begegnung <strong>und</strong> ein respektvoller<br />

Umgang mit <strong>der</strong> Originalität des<br />

Einzelnen statt.<br />

Fragen <strong>der</strong> Eltern, Unsicherheit<br />

im Umgang mit ihrem Kind in <strong>der</strong><br />

Gruppe wurden einerseits durch<br />

das Vorbild <strong>der</strong> Pädagogin, an<strong>der</strong>erseits<br />

bei klärenden Gesprächen<br />

in angenehmer Atmosphäre beantwortet.<br />

Im Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong> bei all diesen Aktivitäten<br />

war vor allem die Lust <strong>und</strong><br />

Freude am gemeinsamen Tun!<br />

Karin Hohl,<br />

Leiterin des Gemeindekin<strong>der</strong>garten<br />

Stainztal<br />

42


Berufsgruppe steirische<br />

Kin<strong>der</strong>garten- & Hort-Pädagoginnen<br />

Stempfergasse 8, 8010 Graz<br />

Tel. + Fax: 0316/72 22 99<br />

E-Mail: kiga.berufsgruppe@aon.at<br />

www.kiga-berufsgruppe-stmk.at<br />

geför<strong>der</strong>t durch:

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